Das Buch Numeri

Kapitel 1: Volkszählung, Lager- und Marschordnung

Der Befehl zur Zählung

1 Am ersten Tag des zweiten Monats, im zweiten Jahr nach dem Auszug aus Ägypten, gab der Herr in der Wüste Sinai im Offenbarungszelt dem Mose folgenden Befehl:

2 "Nehmt eine Zählung der gesamten israelitischen Volksgemeinde vor nach Geschlechtern und Familien, entsprechend der Zahl der Namen aller männlichen Personen. Kopf für Kopf.

3 Von zwanzig Jahren an und darüber sollt ihr, du und Aaron, alle Kriegsdienstfähigen in Israel Schar für Schar aufnehmen.

4 Dabei soll euch aus jedem Stamm ein Mann, nämlich das Familienoberhaupt, behilflich sein.

 

Die Liste der Helfer

5 Die Namen der Männer, die euch dabei zur Seite stehen sollen, sind folgende: "Von Ruben Elizur, der Sohn Schedëurs;

6 von Simeon Schelumiël, der Sohn Zurischaddais;

7 von Juda Nachschon, der Sohn Amminadabs;

8 von Issachar Netanel, der Sohn Zuars;

9 von Sebulon Eliab, der Sohn Helons;

10 von den Söhnen Josefs, von Efraim Elischama, der Sohn Ammihuds, und von Manasse Gamliël, der Sohn Pedazurs;

11 von Benjamin Abidan, der Sohn Gidonis;

12 von Dan Ahiëser, der Sohn Ammischaddais;

13 von Ascher Pagiël, der Sohn Ochrans;

14 von Gad Eljasaf, der Sohn Reguëls;

15 von Naftali Ahira, der Sohn Enans."

16 Dies waren die aus der Gemeinde Gerufenen. Sie waren Fürsten ihrer väterlichen Stämme, die Häupter der Tausendschaften Israels.

 

Die Ausführung des Befehls

17 Hierauf ließen Mose und Aaron die Männer kommen, die ihnen mit Namen bezeichnet worden waren.

18 Am ersten Tag des zweiten Monats versammelten sie dann die ganze Gemeinde und nahmen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen von zwanzig Jahren an und darüber, Kopf für Kopf, die Zählung vor,

19 wie der Herr dem Mose geboten hatte. So zählte er sie denn in der Wüste Sinai.

 

Der Ergebnisse der Zählung

20 Bei den Söhnen Rubens, des Erstgeborenen Israels, beliefen sich die Nachkommen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen Kopf für Kopf, alle männlichen Personen von zwanzig Jahren an und darüber, soweit sie alle kriegsdienstfähig waren,

21 nach dem Ergebnis der Musterung beim Stamm Ruben auf 46.500.

22 Bei den Söhnen Simeons beliefen sich die Nachkommen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen Kopf für Kopf, alle männlichen Personen von zwanzig Jahren an und darüber, soweit sie alle kriegsdienstfähig waren,

23 nach dem Ergebnis der Musterung beim Stamm Simeon auf 59.300.

24 Bei den Söhnen Gads beliefen sich die Nachkommen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen Kopf für Kopf, alle männlichen Personen von zwanzig Jahren an und darüber, soweit sie alle kriegsdienstfähig waren,

25 nach dem Ergebnis der Musterung beim Stamm Gad auf 45.650.

26 Bei den Söhnen Judas beliefen sich die Nachkommen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen Kopf für Kopf, alle männlichen Personen von zwanzig Jahren an und darüber, soweit sie alle kriegsdienstfähig waren,

27 nach dem Ergebnis der Musterung beim Stamm Juda auf 74.600.

28 Bei den Söhnen Issachars beliefen sich die Nachkommen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen Kopf für Kopf, alle männlichen Personen von zwanzig Jahren an und darüber, soweit sie alle kriegsdienstfähig waren,

29 nach dem Ergebnis der Musterung beim Stamm Issachar auf 54.400.

30 Bei den Söhnen Issachars beliefen sich die Nachkommen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen Kopf für Kopf, alle männlichen Personen von zwanzig Jahren an und darüber, soweit sie alle kriegsdienstfähig waren,

31 nach dem Ergebnis der Musterung beim Stamm Issachar auf 54.400.

32 Bei den Söhnen Sebulons beliefen sich die Nachkommen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen Kopf für Kopf, alle männlichen Personen von zwanzig Jahren an und darüber, soweit sie alle kriegsdienstfähig waren,

33 nach dem Ergebnis der Musterung beim Stamm Sebulon auf 40.500.

34 Bei den Söhnen Manasses beliefen sich die Nachkommen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen Kopf für Kopf, alle männlichen Personen von zwanzig Jahren an und darüber, soweit sie alle kriegsdienstfähig waren,

35 nach dem Ergebnis der Musterung beim Stamm Manasse auf 32.200.

36 Bei den Söhnen Benjamins beliefen sich die Nachkommen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen Kopf für Kopf, alle männlichen Personen von zwanzig Jahren an und darüber, soweit sie alle kriegsdienstfähig waren,

37 nach dem Ergebnis der Musterung beim Stamm Benjamin auf 35.400.

38 Bei den Söhnen Dans beliefen sich die Nachkommen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen Kopf für Kopf, alle männlichen Personen von zwanzig Jahren an und darüber, soweit sie alle kriegsdienstfähig waren,

39 nach dem Ergebnis der Musterung beim Stamm Dan auf 62.700.

40 Bei den Söhnen Aschers beliefen sich die Nachkommen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen Kopf für Kopf, alle männlichen Personen von zwanzig Jahren an und darüber, soweit sie alle kriegsdienstfähig waren,

41 nach dem Ergebnis der Musterung beim Stamm Ascher auf 41.500.

42 Bei den Söhnen Naftalis beliefen sich die Nachkommen nach Geschlechtern und Familien entsprechend der Zahl der Namen Kopf für Kopf, alle männlichen Personen von zwanzig Jahren an und darüber, soweit sie alle kriegsdienstfähig waren,

43 nach dem Ergebnis der Musterung beim Stamm Naftali auf 53.400.

44 Das ist das Ergebnis der Musterung, die Mose und Aaron abhielten unter Beihilfe der Fürsten Israels, deren es zwölf waren, je einer für seinen Stamm.

45 Gemustert wurden nach ihren Familien alle Israeliten von zwanzig Jahren an und darüber, soweit in Israel alle kriegsdienstfähig waren.

46 Die Gesamtzahl der Gemusterten betrug 603.550.

 

Die Nichteinbeziehung der Leviten

47 Der Stamm und die Familien der Leviten wurden in diese Musterung nicht einbezogen.

48 Der Herr hatte nämlich Mose befohlen:

49 "Den Stamm Levi sollst du in die Musterung nicht einbeziehen. Nimm seine Kopfzahl nicht mit den übrigen Israeliten auf!

50 Betraue vielmehr die Leviten mit der Besorgung der Wohnung des Gesetzes, ihrer gesamten Gerätschaften und allen Zubehörs! Sie sollen auch die Weiterbeförderung der Wohnung und ihrer sämtlichen Geräte übernehmen. Ferner müssen sie an ihr den Dienst versehen. Darum sollen sie sich rings um die Wohnung lagern.

51 Wenn die Wohnung weiterbefördert wird, müssen die Leviten sie abbrechen, und wenn die Wohnung einen festen Platz bekommen soll, müssen die Leviten sie aufschlagen. Der Nichtlevit, der an sie herantritt, soll mit dem Tod bestraft werden.

52 Während die übrigen Israeliten nach ihren Heerscharen geordnet auf dem für sie bestimmten Lagerplatz und bei ihrem Panier sich lagern müssen,

53 sollen die Leviten rings um die Wohnung des Gesetzes ihr Lager aufschlagen. Dann wird kein Zorngericht über die israelitische Gemeinde hereinbrechen. Nur die Leviten dürfen den Dienst an der Wohnung des Gesetzes wahrnehmen."

54 Die Israeliten taten so. Sie richteten sich ganz nach dem, was der Herr dem Mose befohlen hatte.

 

Kapitel 2: Die Lager- und Zugordnung

1 Der Herr gab Mose und Aaron den Auftrag:

2 "Jeder Israelit lagere sich bei seinem Banner, bei den Feldzeichen seines Stammes. Das Lager errichte man in einiger Entfernung rund um das Offenbarungszelt herum.

 

Juda, Issachar, Sebulon

3 Östlich davon, gegen Sonnenaufgang, lagere das Banner des Lagers Juda nach seinen Heerscharen mit Nachschon, dem Sohn Amminadabs, dem Anführer der Söhne Judas,

4 und dessen Heer von 74.600 ausgemusterten Leuten.

5 Neben ihm beziehe der Stamm Issachar das Lager mit Netanel, dem Sohn Zuars, dem Anführer der Söhne Issachars,

6 und dessen Heer von 54.400 ausgemusterten Leuten.

7 Dann der Stamm Sebulon mit Eliab, dem Sohn Helons, dem Anführer der Söhne Sebulons,

8 und dessen Heer von 57.400 ausgemusterten Leuten.

9 Die Gesamtzahl der ausgemusterten Leute im Lager Juda beträgt nach ihren Heerscharen 186.400 Mann. Sie haben zuerst aufzubrechen.

 

Ruben, Simeon, Gad

10 Im Süden lagere das Banner des Lagers Ruben nach seinen Heerscharen mit Elizur, dem Sohn Schedëurs, dem Anführer der Söhne Rubens,

11 und dessen Heer von 46.500 ausgemusterten Leuten.

12 Neben ihm beziehe der Stamm Simeon das Lager mit Schelumiël, dem Sohn Zurischaddais, dem Anführer der Söhne Simeons,

13 und dessen Heer von 59.300 ausgemusterten Leuten.

14 Dann der Stamm Gad mit Eljasaf, dem Sohn Reguëls, dem Anführer der Söhne Gads,

15 und dessen Heer von 45.650 ausgemusterten Leuten.

16 Die Gesamtzahl der ausgemusterten Leute im Lager Ruben beträgt nach ihren Heerscharen 153.450 Mann. Sie haben an zweiter Stelle aufzubrechen.

17 Das Offenbarungszelt mit dem Lager der Leviten breche in der Mitte der übrigen Lager auf. Wie sie gelagert sind, sollen sie aufbrechen, jeder an seinem Platz und unter seinem Banner.

 

Efraim, Manasse, Benjamin

18 Im Westen lagere das Banner des Lagers Efraim nach seinen Heerscharen mit Elischama, dem Sohn Ammihuds, dem Anführer der Söhne Efraims,

19 und dessen Heer von 40.500 ausgemusterten Leuten.

20 Neben ihm dann der Stamm Manasse mit Gamliël, dem Sohn Pedazurs, dem Anführer der Söhne Manasses,

21 und dessen Heer von 32.200 ausgemusterten Leuten.

22 Dann der Stamm Benjamin mit Abidan, dem Sohn Gidonis, dem Anführer der Söhne Benjamins,

23 und dessen Heer von 35.400 ausgemusterten Leuten.

24 Die Gesamtzahl der ausgemusterten Leute im Lager Efraim beträgt nach ihren Heerscharen 108.100 Mann. Sie haben an dritter Stelle aufzubrechen.

 

Dan, Ascher, Naftali

25 Im Norden lagere sich das Banner des Lagers Dan nach seinen Heerscharen mit Ahiëser, dem Sohn Ammischaddais, dem Anführer der Söhne Dans,

26 und dessen Heer von 62.700 ausgemusterten Leuten.

27 Neben ihm beziehe der Stamm Ascher das Lager mit Pagiël, dem Sohn Ochrans, dem Anführer der Söhne Aschers,

28 und dessen Heer von 41.500 ausgemusterten Leuten.

29 Dann der Stamm Naftali mit Ahira, dem Sohn Enans, dem Anführer der Söhne Naftalis,

30 und dessen Heer von 53.400 ausgemusterten Leuten.

31 Die Gesamtzahl der ausgemusterten Leute im Lager Dans beträgt 157.600 Mann. Sie haben zuletzt mit ihren Bannern aufzubrechen."

32 Dies sind die nach ihren Familien ausgemusterten Israeliten. Die Gesamtzahl der ausgemusterten Leute der Lager betrug nach ihren Heerscharen 603.550 Mann.

33 Die Leviten wurden nach dem Befehl des Herrn an Mose nicht in die Musterung der Israeliten einbezogen.

34 So taten denn die Israeliten genau so, wie der Herr dem Mose befohlen hatte: also lagerten sie sich nach ihren Bannern, also brachen sie auf, jeder nach seinem Geschlecht und seiner Familie.

 

Kapitel 3: Die Zählung der Leviten

Die Nachkommen Aarons

1 Um die Zeit, als der Herr mit Mose auf dem Berg Sinai redete, besaßen Aaron und Mose folgende Nachkommen.

2 Die Namen der Söhne Aarons sind: Nadab, der Erstgeborene, Abihu, Eleasar und Itamar.

3 So hießen Aarons Söhne, die zu Priestern gesalbt und geweiht wurden, um den Priesterdienst zu verrichten.

4 Nadab und Abihu ließ der Herr sterben, als sie in der Wüste Sinai vor dem Herrn ein ungesetzliches Feueropfer darbrachten. Sie hatten keine Söhne. So versahen denn Eleasar und Itamar unter Aufsicht ihres Vaters Aaron den Priesterdienst.

 

Berufung der Leviten zu Gehilfen der Priester

5 Der Herr gebot Mose:

6 "Ziehe den Stamm Levi heran und stelle ihn dem Priester Aaron zur Seite, damit er ihm behilflich ist!

7 Bei allem, was es am Offenbarungszelt für ihn und die ganze Gemeinde zu tun gibt, sollen sie durch ihre Hilfeleistung am Heiligtum eifrig zur Hand gehen.

8 Ihnen obliegt die Besorgung sämtlicher Gegenstände des Offenbarungszeltes und alles dessen, was es für die Israeliten in dienstbereiter Hilfeleistung am Heiligtum zu tun gibt.

9 Übergib die Leviten also Aaron und seinen Söhnen! Ihm seien sie aus den Israeliten völlig zu eigen gegeben!

10 Doch Aaron und seine Söhne sollst du mit der Verwaltung des Priesteramtes betrauen. Ein Unberufener, der sich heranwagt, soll mit dem Tod bestraft werden!"

11 Der Herr sagte zu Mose:

12 "Siehe, ich selbst habe die Leviten aus der Mitte der Israeliten herausgenommen an Stelle aller erstgeborenen Israeliten, die zuerst zur Welt kamen. Mir gehören die Leviten.

13 Denn mein sind alle Erstgeborenen. Am Tag, da ich alle Erstgeburten in Ägypten schlug, habe ich jedes Erstgeborene in Israel, ob Menschen oder Vieh, mir geweiht. Mir gehören sie. Ich bin der Herr."

 

Befehl zur Musterung der Leviten

14 Dann gebot der Herr dem Mose in der Wüste Sinai:

15 "Mustere die Leviten nach ihren Familien und Geschlechtern! Alle männlichen Personen unter ihnen von einem Monat an und darüber sollst du der Musterung unterziehen."

16 Gemäß dem Befehl des Herrn nahm Mose die Musterung vor, wie ihm geboten war.

17 Levis Söhne mit ihren Namen sind: Gerschon, Kehat und Merari.

18 Die Söhne Gerschons nach ihren Geschlechtern hießen: Libni und Schimi;

19 die Söhne Kehats nach ihren Geschlechtern: Amram, Jizhar, Hebron und Usiël;

20 die Söhne Meraris nach ihren Geschlechtern: Machli und Muschi. – Das sind die Geschlechter der Leviten nach ihren Familien.

 

Die Nachkommen Gerschons

21 Von Gerschon stammt das Geschlecht der Libniter und das Geschlecht der Schimiter. Das sind die Geschlechter der Gerschoniter.

22 Die Zahl aller ihrer ausgemusterten männlichen Personen von einem Monat an und darüber betrug 7.500.

23 Die Geschlechter der Gerschoniter hatten ihr Lager im Westen hinter der heiligen Wohnung.

24 Das Familienoberhaupt der Gerschoniter war Eljasaf, der Sohn Laëls.

25 Der Dienst der Gerschoniter am Offenbarungszelt erstreckte sich auf die heilige Wohnung, das Zeltdach, die Überdecke, den Vorhang zum Eingang des Offenbarungszeltes,

26 und umfaßte alle Verrichtungen an den Umhängen des Vorhofs, am Vorhang des Eingangs zum Vorhof, der die Wohnung und den Altar rings umgab, und an den dazu gehörigen Seilen.

 

Die Nachkommen Kehats

27 Von Kehat stammt das Geschlecht der Amramiter, das Geschlecht der Jizhariter, das Geschlecht der Hebroniter und das Geschlecht der Usiëliter. Das sind die Geschlechter der Kehatiter.

28 Die Zahl aller männlichen Personen von einem Monat an und darüber betrug 8.600 Diensttuende am Heiligtum.

29 Die Geschlechter der Kehatiter hatten ihr Lager auf der Langseite der heiligen Wohnung im Süden.

30 Das Familienoberhaupt der Geschlechter der Kehatiter war Elizafan, der Sohn Usiëls.

31 Ihr Dienst umfaßte alle Verrichtungen an der Lade, am Tisch, am Leuchter, an den Altären, an den heiligen Geräten, die beim Dienst gebraucht werden, und am Vorhang.

32 Vorsteher aller Levitenoberhäupter war Eleasar, der Sohn des Priesters Aaron. Er hatte die Oberaufsicht über die, denen die Besorgung des Heiligtums oblag.

 

Die Nachkommen Meraris

33 Von Merari stammt das Geschlecht der Machliter und das Geschlecht der Muschiter ab. Das sind die Geschlechter der Merariter.

34 Die Zahl aller ihrer ausgemusterten männlichen Personen von einem Monat an und darüber betrug 6.200.

35 Das Familienoberhaupt der Geschlechter der Merariter war Zuriël, der Sohn Abihajils. Sie hatten ihr Lager an der nördlichen Langseite der heiligen Wohnung.

36 Der Dienst der Merariter erstreckte sich auf alle Verrichtungen an den Brettern der heiligen Wohnung, an den Riegeln, an den Säulen und Füßen samt all den zugehörigen Gerätschaften,

37 ferner an den Säulen des Vorhofs ringsum mit ihren Füßen, Pflöcken und Seilen.

38 Auf der vorderen, östlichen Seite der heiligen Wohnung, vor dem Offenbarungszelt gegen Sonnenaufgang, lagerten Mose und Aaron mit seinen Söhnen. Sie besorgten am Heiligtum den Dienst, der den Israeliten oblag. Wer als Unbefugter hinzutrat, mußte mit dem Tod bestraft werden.

39 Die Gesamtzahl aller ausgemusterten männlichen Leviten von einem Monat an und darüber, die Mose und Aaron auf Befehl des Herrn nach ihren Geschlechtern gemustert hatten, betrug 22.000.

 

Die Zählung und Auslösung der Erstgeborenen

40 Der Herr gebot Mose: "Mustere alle männlichen israelitischen Erstgeborenen von einem Monat an und darüber und stelle die Zahl ihrer Namen fest!

41 Bestimme die Leviten für mich, den Herrn, als Ersatz für alle israelitischen Erstgeborenen, ebenso das Vieh der Leviten als Ersatz für alle Erstlingswürfe des israelitischen Viehs!"

42 So musterte denn Mose alle israelitischen Erstgeborenen, wie der Herr ihm befohlen hatte.

43 Die Gesamtzahl der männlichen Erstgeborenen von einem Monat an und darüber betrug nach der Zahl der Namen 22.273 Ausgemusterte.

44 Weiter gebot der Herr dem Mose:

45 "Nimm die Leviten als Ersatz für alle israelitischen Erstgeborenen und das Vieh der Leviten als Ersatz für deren Vieh! Die Leviten gehören mir, dem Herrn.

46 Als Auslösesumme für die 273 über die Zahl der Leviten überschüssigen israelitischen Erstgeborenen

47 erhebe fünf Schekel für jeden Kopf! Ziehe sie ein nach dem Gewicht des Heiligtums, den Schekel zu zwanzig Gera!

48 Gib das Geld Aaron und seinen Söhnen als Lösegeld der Überzähligen!"

49 So zog denn Mose das Lösegeld ein von denen, die überzählig waren über die, welche durch die Leviten ausgelöst waren.

50 Er erhob von den israelitischen Erstgeborenen die Summe von 1365 Schekel nach dem Gewicht des Heiligtums.

51 Auf Geheiß des Herrn gab Mose dann Aaron und seinen Söhnen das Lösegeld, wie der Herr dem Mose geboten hatte.

 

Kapitel 4: Die zweite Zählung der Leviten und ihre Dienstordnung – Musterungsbefehl für die Kehatiter

1 Der Herr befahl Mose und Aaron:

2 "Nehmt bei den Leviten die Zählung der Kehatiter vor nach Geschlechtern und Familien

3 von dreißig Jahren an und darüber bis zu fünfzig Jahren, soweit sie alle zur Ausübung von Dienstleistungen am Offenbarungszelt tauglich sind.

4 Der Dienst der Kehatiter am Offenbarungszelt besteht darin, das Hochheilige zu besorgen.

5 Wenn das Lager aufbricht, treten Aaron und seine Söhne heran, nehmen die Vorhangdecke ab und verhüllen damit die Gesetzeslade.

6 Darüber legen sie eine Decke aus Seekuhfell, breiten oben ein ganz aus blauem Purpur bestehendes Tuch aus und stecken die Tragstangen ein.

7 Auch über den Schaubrottisch breiten sie ein Tuch von blauem Purpur aus und stellen die Schüsseln, Schalen, Becher und Trankopferkannen darauf. Auch das ständig aufzulegende Brot befinde sich auf ihm.

8 Darüber legen sie ein Tuch von Karmesin, breiten über dieses eine Decke aus Seekuhfell und stecken die Tragstangen ein.

9 Ferner nehmen sie ein Tuch von blauem Purpur und bedecken damit den Leuchter nebst seinen Lampen, Lichtscheren, Pfannen und allen Ölgefäßen, die man zu seiner Bedienung gebraucht.

10 Sie wickeln ihn dann mit den dazu gehörenden Gerätschaften in eine Hülle von Seekuhfell und legen ihn auf die Tragbahre.

11 Auch über den goldenen Altar breiten sie ein Tuch von blauem Purpur, legen über dieses eine Decke von Seekuhfell und stecken die Tragstangen ein.

12 Sie nehmen auch alle anderen Geräte, die man beim Dienst im Heiligtum gebraucht, hüllen sie in ein Tuch von blauem Purpur, wickeln eine Decke von Seekuhfell darum und legen sie auf die Tragbahre.

13 Wenn sie den Altar von der Asche gereinigt haben, breiten sie ein Tuch von rotem Purpur über ihn aus

14 und legen alle Geräte darauf, die man zu seiner Bedienung gebraucht: die Pfannen, Gabeln, Schaufeln, Becken und alle anderen Altargeräte. Sie breiten dann eine Decke aus Seekuhfell darüber und stecken die Tragstangen ein.

15 Erst dann, wenn Aaron und seine Söhne bei Aufbruch des Lagers mit der Verpackung des Heiligtums und aller heiligen Geräte fertig sind, treten die Kehatiter heran, um sie zu tragen. Sie dürfen die heiligen Gegenstände nicht berühren. Sonst müßten sie sterben. Darin besteht das Trägeramt der Kehatiter hinsichtlich des Offenbarungszeltes.

16 Eleasar aber, dem Sohn des Priesters Aaron, ist das Leuchteröl, das wohlriechende Räucherwerk, das regelmäßige Speiseopfer und das Salböl anvertraut; ferner die Aufsicht über die ganze heilige Wohnung und all das, was sich darin an heiligen Gegenständen und zugehörigen Geräten befindet."

17 Der Herr befahl dann Mose und Aaron:

18 "Sorgt dafür, daß die Angehörigen der Kehatitergeschlechter nicht aus der Mitte der Leviten ausgerottet werden!

19 Tut folgendes für sie, damit sie am Leben bleiben und nicht sterben, wenn sie dem Hochheiligen nahekommen. Aaron und seine Söhne sollen kommen und jeden einzelnen zu seiner Arbeit und zu seinem Trägerdienst anstellen.

20 Sie selber sollen nicht hineingehen, die heiligen Gegenstände auch nur einen Augenblick anzusehen. Sonst müßten sie sterben."

 

Musterungsbefehl für die Gerschoniter

21 Ferner befahl der Herr dem Mose:

22 "Nimm nun auch die Zählung der Gerschoniter vor nach Geschlechtern und Familien!

23 Mustere sie von dreißig Jahren an und darüber bis zu fünfzig Jahren, soweit sie alle zur Ausübung von Dienstleistungen am Offenbarungszelt tauglich sind!

24 Der Trägerdienst der Gerschoniterfamilien umfaßt folgende Verrichtungen:

25 Sie tragen die Teppiche der Wohnung, das Offenbarungszelt, seine Überdecke, den Überzug von Seekuhfell, der oben darüber liegt, den Vorhang am Eingang des Offenbarungszeltes,

26 die Umhänge des Vorhofs und den Vorhang am Eingang zum Vorhof, der die heilige Wohnung und den Altar rings umgibt, nebst den zugehörigen Seilen und allen Geräten, die zu deren Bedienung gehören. Alles, was dabei zu tun ist, haben sie auszuführen.

27 Der ganze Dienst der Söhne der Gerschoniter erfolge bei allem, was sie zu tragen und zu besorgen haben, nach dem Befehl Aarons und seiner Söhne. Gebt ihnen über alle ihre Trägerpflichten Anweisung!

28 Das sind die Obliegenheiten der Gerschoniterfamilien hinsichtlich des Offenbarungszeltes. Ihr Dient steht unter der Aufsicht Itamars, des Sohnes des Priesters Aaron.

 

Musterungsbefehl für die Merariter

29 Mustere auch die Merariter nach Geschlechtern und Familien!

30 Nimm sie auf von dreißig Jahren an und darüber bis zu fünfzig Jahren, soweit sie alle zur Ausübung von Dienstleistungen am Offenbarungszelt tauglich sind!

31 Entsprechend all ihren Verrichtungen im Offenbarungszelt umfaßt ihr Trägerdienst: die Bretter der heiligen Wohnung, die Riegel, Säulen und Füße,

32 die Säulen rings um den Vorhof nebst den Füßen, Pflöcken und Seilen mit den zugehörigen Geräten und allem, was zu deren Bedienung gehört. Weist ihnen die Gegenstände, die sie zu tragen haben, Stück für Stück zu!

33 Dies ist der Dienst der Merariter entsprechend all dem, was sie unter der Aufsicht Itamars, des Sohnes des Priesters Aaron, am Offenbarungszelt zu betreuen haben."

 

Ausführung des Musterungsbefehls

34 So musterten Mose und Aaron mit den Fürsten der Gemeinde die Söhne der Kehatiter nach Geschlechtern und Familien

35 von dreißig Jahren an und darüber bis zu fünfzig Jahren, soweit jeder zur Ausübung von Dienstleistungen am Offenbarungszelt tauglich war.

36 Die Zahl der nach ihren Geschlechtern Ausgemusterten betrug 2.750.

37 Dies sind die Gemusterten der Kehatiterfamilien, soweit sie am Offenbarungszelt Dienst taten. Mose und Aaron musterten sie aus nach dem Befehl des Herrn an Mose.

38 Die Zahl der nach Geschlechtern und Familien ausgemusterten Gerschoniter

39 von dreißig Jahren an und darüber bis zu fünfzig Jahren, soweit jeder zur Ausübung von Dienstleistungen am Offenbarungszelt geeignet war,

40 betrug 2.630 nach Geschlechtern und Familien ausgemusterte Leute!

41 Dies sind die Gemusterten der Gerschonitergeschlechter, soweit sie am Offenbarungszelt Dienst taten. Mose und Aaron musterten sie nach dem Befehl des Herrn.

42 Die Zahl der nach Geschlechtern und Familien ausgemusterten Meraritergeschlechter

43 von dreißig Jahren an und darüber bis zu fünfzig Jahren, soweit jeder zur Ausübung von Dienstleistungen am Offenbarungszelt tauglich war,

44 belief sich auf 3.200 nach Geschlechtern ausgemusterte Leute.

45 Dies sind die Gemusterten der Meraritergeschlechter, die Mose und Aaron nach dem Befehl des Herrn an Mose gemustert hatten.

46 Die Gesamtzahl der von Mose und Aaron mit den israelitischen Stammesfürsten nach Geschlechtern und Familien gemusterten Leviten

47 von dreißig Jahren an und darüber bis zu fünfzig Jahren, soweit jeder zur Ausübung von Dienstleistungen am Offenbarungszelt und zum Trägeramt tauglich war,

48 betrug 8.580 ausgemusterte Leute.

49 Nach dem Befehl des Herrn an Mose wies man jedem seine Arbeit und seinen Trägerdienst zu. So wurden sie angestellt, wie der Herr dem Mose geboten hatte.

 

Kapitel 5: Bestimmungen zur Wahrung von Ordnung und Sitte im Lager

Ausschluß Unreiner aus dem Lager

1 Der Herr gebot Mose:

2 "Befiehl den Israeliten, alle aus dem Lager zu entfernen, die mit Aussatz, Ausfluß oder Leichenverunreinigung behaftet sind!

3 Bringt diese, ob Männer oder Frauen, hinaus! Führt sie hinaus vor das Lager, damit sie das Lager nicht verunreinigen, in dem ich mitten unter ihnen weile!"

4 Die Israeliten taten so und schafften sie aus dem Lager. Wie der Herr dem Mose befohlen hatte, so verfuhren die Israeliten.

 

Wiedergutmachung zugefügten Schadens

5 Der Herr gebot Mose:

6 "Befiehl den Israeliten: Hat jemand, sei es Mann oder Frau, dem Nächsten irgendeinen Schaden zugefügt, indem er gegen den Herrn eine Veruntreuung beging, und hat er so Schuld auf sich geladen,

7 so bekenne er die Sünde, die er verübt hat, erstatte das Veruntreute nach seinem vollen Wert zurück und gebe es dem, gegen den er sich verschuldet hat, unter Beifügung eines Fünftels des Betrages!

8 Hat aber dieser keinen Löser hinterlassen, dem der schuldige Betrag entrichtet werden kann, so fällt die Wiedergutmachungssumme dem Herrn zum Besten der Priester zu, außer dem Sühnewidder, mit dem man dem Schuldigen Vergebung erwirkt.

9 Die Hebe von sämtlichen heiligen Gaben, die die Israeliten zum Priester bringen, soll jedesmal diesem gehören!

10 Die heiligen Gaben selbst sollen dem einzelnen verbleiben. Was jemand dem Priester gibt, soll diesem gehören."

 

Das Verfahren bei Verdacht des Ehebruchs – das Eifersuchtsordal

11 Der Herr gebot Mose:

12 "Gib den Israeliten folgende Weisung: Vergeht sich eine Ehefrau und wird ihrem Gatten untreu,

13 da ein anderer mit ihr Umgang hat, ohne daß ihr Mann davon erfährt, weil sie ihre Sünde verübt im Verborgenen, wo kein Zeuge sie sieht und man sie nicht ertappen kann,

14 und kommt nun der Geist der Eifersucht über den Gatten, so daß er auf seine Frau, die sich vergangen hat, eifersüchtig wird oder erfaßt ihn der Geist der Eifersucht, der ihn auf seine Frau eifersüchtig macht, ohne, daß sie gesündigt hat,

15 so führe der Mann seine Frau zum Priester und bringe für sie als Opfergabe ein Zehntel Efa Gerstenmehl mit. Doch gieße er kein Öl darüber und tue keinen Weihrauch darauf. Denn es ist ein Eifersuchts-, das ist ein Offenbarungs-Speiseopfer, das die Schuld offenbaren soll.

16 Der Priester lasse sie herantreten und stelle sie vor den Herrn.

17 Dann fülle der Priester geweihtes Wasser in ein irdenes Gefäß. Dazu nehme der Priester ein wenig Erde vom Boden des Heiligtums und tue sie in das Wasser.

18 Nachdem der Priester die Frau vor den Herrn gestellt hat, löse er der Frau das Haupthaar und gebe ihr das Offenbarungs- das ist das Eifersuchtsspeiseopfer in die Hand. Doch das Fluch- und Bitterkeitswasser behalte der Priester selbst in der Hand.

19 Dann beschwöre der Priester die Frau in folgender Weise: Hat sich kein Mann mit dir abgegeben, und hast du dich nicht durch Untreue gegen deinen Mann verunreinigt, so bringe dir dies Fluch- und Bitterkeitswasser keinen Schaden!

20 Bist du aber deinem Mann untreu geworden, hast du dich vergangen und dich mit einem anderen, der nicht dein Gatte ist, eingelassen –

21 hier soll der Priester die Frau mit einem Fluch beschwören, und der Priester soll zu der Frau sagen: so mache dich der Herr zum Schreckbild der Verfluchung und Verwünschung bei deinem Volk: der Herr lasse deine Hüften schwinden und deinen Leib anschwellen!

22 Dieses Fluchwasser dringe in deine Eingeweide, damit dein Leib anschwelle und deine Hüften schwinden! Die Frau antworte: So geschehe es! Amen!

23 Der Priester schreibe dann diese Verwünschungen auf ein Blatt und wasche sie wieder ab in das Bitterkeitswasser hinein.

24 Dieses Fluch- und Bitterkeitswasser gebe er der Frau zu trinken, damit das Fluchwasser in sie eindringe zu bitterem Weh.

25 Der Priester nehme dann der Frau das Eifersuchtsspeiseopfer aus der Hand, webe des Speiseopfer vor dem Herrn und bringe es zum Altar.

26 Eine Handvoll nehme der Priester vom Speiseopfer als Duftteil und lasse es auf dem Altar in Rauch aufgehen. Danach gebe er der Frau das Wasser zu trinken.

27 Hat er sie nun das Wasser trinken lassen, und hat sie sich durch Untreue gegen ihren Mann vergangen, so wird das Fluchwasser in sie eindringen zu bitterem Weh. Ihr Leib wird anschwellen, und ihre Hüften werden schwinden. Die Frau wird als Schreckbild der Verfluchung bei ihrem Volk gelten.

28 Wenn aber die Frau sich nicht vergangen hat, also unschuldig ist, so wird ihr nichts geschehen. Sie wird Mutter werden.

29 Dies ist das Gesetz über die Eifersucht: Vergeht sich eine Frau durch Untreue gegen ihren Mann,

30 oder kommt über einen Mann der Geist der Eifersucht, so daß er auf seine Frau eifersüchtig wird, so stelle er die Frau vor den Herrn, und der Priester verfahre mit ihr genau nach diesen Bestimmungen.

31 Der Mann bleibt von Schuld frei. Die Frau muß ihren Fehltritt büßen."

 

Kapitel 6: Vorschriften über die Gottgeweihten ('Nasiräer') Verpflichtung der Nasiräer

1 Der Herr gebot dem Mose:

2 "Befiehl den Israeliten folgendes: Legt jemand, sei es Mann oder Frau, das Gelübde eines Nasiräers ab, um sich dem Herrn zu weihen,

3 so enthalte er sich von Wein und anderen berauschenden Getränken. Auch trinke er keinen Essig von Wein und anderen berauschenden Getränken. Er nehme überhaupt keine aus Trauben hergestellte Flüssigkeit zu sich. Selbst Trauben darf er nicht essen, weder frische noch getrocknete.

4 Während der ganzen Dauer seiner Nasiräatszeit genieße er nichts, was vom Weinstock stammt, von den Beeren angefangen bis zu den Trebern.

5 Solange sein Nasiräergelübde besteht, komme kein Schermesser auf sein Haupt. Bis zum Ablauf der Zeit, für die er sich dem Herrn versprochen hat, soll er als Gottgeweihter gelten. Er hat sein Haupthaar frei wachsen zu lassen.

6 Während der ganzen Zeit, für die er sich dem Herrn geweiht hat, darf er mit keiner Leiche in Berührung kommen.

7 Selbst wenn Vater, Mutter, Bruder oder Schwester sterben, darf er sich durch sie keine Unreinheit zuziehen; denn die Weihe seines Gottes ruht auf seinem Haupt.

8 Während der ganzen Dauer seines Nasiräats ist er dem Herrn geweiht.

 

Befreiung von zufälliger Verunreinigung

9 Stirbt jemand ganz plötzlich neben ihm, so erkläre er sein geweihtes Haupt für unrein. Sobald er wieder rein wird, lasse er sein Haupt scheren; am siebten Tag lasse er es scheren.

10 Am achten Tag bringe er zwei Turteltauben oder zwei jungen Tauben zum Priester an den Eingang des Offenbarungszeltes.

11 Der Priester richte die eine zum Sündopfer, die andere zum Brandopfer her. So erwirke er ihm Sühne für die Sünde, die er sich an der Leiche zugezogen hat. Zugleich erkläre dieser von neuem sein Haupt als geheiligt.

12 Er weihe sich dem Herrn für die Dauer seines Nasiräats und bringe ein einjähriges Lamm als Schuldopfer dar. Die schon verstrichene Zeit zählt nicht, weil er seine Weihe für unrein erklären mußte.

 

Lösung des Nasiräergelübdes

13 Folgende Bestimmungen gelten für den Nasiräer: Wenn die von ihm gelobte Weihezeit abläuft, führe man ihn an den Eingang des Offenbarungszeltes.

14 Er bringe dem Herrn als Opfergabe dar ein einjähriges, fehlerloses Lamm zum Brandopfer, ein einjähriges fehlerloses weibliches Lamm zum Sündopfer und einen fehlerlosen Widder zum Friedopfer;

15 außerdem einen Korb mit ungesäuertem Backwerk, in Öl zubereitet, und ungesäuerte, mit Öl bestrichene Fladen, nebst dem zugehörigen Speiseopfer und den Trankopfern.

16 Der Priester opfere alles dem Herrn. Er bringe das Sünd- und Brandopfer für ihn dar.

17 Den Widder bringe er dem Herrn als Friedopfer dar, dazu den Korb mit dem ungesäuerten Backwerk. Auch das Speiseopfer und das Trankopfer soll der Priester für ihn darbringen.

18 Der Nasiräer aber schere am Eingang zum Offenbarungszelt sein geweihtes Haupt, nehme sein geweihtes Haupthaar und werfe es in das Feuer, das unter dem Friedopfer brennt.

19 Hierauf nehme der Priester den gekochten Vorderschenkel des Widders, einen ungesäuerten Kuchen und einen ungesäuerten Fladen aus dem Korb und lege es dem Nasiräer auf die Hände, nachdem sich dieser das geweihte Haar abgeschoren hat.

20 Dann schwingt sie der Priester vor dem Herrn hin und her und bringt sie so dar. Das ist eine heilige Gabe für den Priester, zusätzlich zur Widderbrust für den Darbringungsritus und zur Schenkelkeule für den Erhebungsritus. Danach darf der Nasiräer wieder Wein trinken.

21 Diese Vorschriften gelten für den Nasiräer, der ein Gelübde abgelegt hat, betreffs seiner Opfergabe, die er infolge seiner Weihe dem Herrn darzubringen hat, abgesehen von dem, was er sonst noch leisten will. Wie das Gelübde, das er abgelegt hat, es verlangt, muß er verfahren, nach den für seine Weihe geltenden Vorschriften."

 

Der Priestersegen

22 Der Herr gebot Mose:

23 "Befiehl Aaron und seinen Söhnen: Mit diesen Worten sollt ihr die Israeliten segnen:

24 Der Herr segne dich und behüte dich!

25 Der Herr lasse sein Angesicht über dir leuchten und sei dir gnädig!

26 Der Herr wende dir sein Angesicht zu und schenke dir Frieden!

27 Wenn sie so die Israeliten unter den Schutz meines Namens stellen, will ich sie segnen."

 

Kapitel 7: Die Weihegeschenke der Stammesfürsten

Die gemeinsamen Opfergaben

1 Als Mose die heilige Wohnung vollständig aufgerichtet und sie samt all ihren Geräten gesalbt und geweiht, als er auch den Altar mit allen seinen Geräten gesalbt und geweiht hatte,

2 da brachten die Fürsten der Israeliten, die Oberhäupter der einzelnen Stämme, d.h. die Stammesfürsten, die die Musterung vorgenommen hatten, Geschenke dar.

3 Sie führten als Opfergabe für den Herrn sechs überdeckte Wagen und zwölf Rinder herbei. Auf zwei Fürsten kam ein Wagen und auf jeden ein Rind. Die brachten sie vor die heilige Wohnung.

4 Da gebot der Herr dem Mose:

5 "Nimm sie von ihnen an! Man braucht sie zur Besorgung der Arbeiten am Offenbarungszelt. Verteile sie auf die Leviten entsprechend ihren Dienstobliegenheiten!"

6 Mose nahm nun die Wagen und Rinder und übergab sie den Leviten.

7 Zwei Wagen und vier Rinder teilte er mit Rücksicht auf ihre Dienstverrichtungen den Gerschonitern zu.

8 Vier Wagen und acht Rinder übergab er den Meraritern mit Rücksicht auf den Dienst, den sie unter der Leitung Itamars, des Sohnes des Priesters Aaron, zu leisten hatten.

9 Den Kehatitern gab er nichts. Denn ihnen oblag die Besorgung der heiligen Dinge, die sie auf der Schulter tragen mußten.

10 Nun brachten die Fürsten aus Anlaß der Weihe des Altars bei dessen Salbung ihre Spenden dar, und so ließen denn die Fürsten ihre Opfergaben vor dem Altar aufstellen.

11 Da gebot der Herr dem Mose: "Jeden Tag soll einer von den Fürsten seine Opfergabe zur Einweihung des Altars darbringen."

 

Die Opfergabe Nachschons von Juda

12 Am ersten Tag brachte Nachschon, der Sohn Amminadabs, vom Stamm Juda seine Opfergabe.

13 Sein Opfergabe bildete eine silberne Schüssel, 130 Schekel schwer, ein silbernes Becken, 70 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl angerührt war, zum Speiseopfer,

14 eine Schale, zehn Goldschekel wert, mit Räucherwerk gefüllt,

15 ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

16 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

17 zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das war die Opfergabe Nachschons, des Sohnes Amminadabs.

 

Die Opfergabe Netanels von Issachar

18 Am zweiten Tag opferte Netanel, der Sohn Zuars, der Fürst von Issachar.

19 Er brachte als Opfergabe dar eine silberne Schüssel, 130 Schekel schwer, ein silbernes Becken, 70 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl angerührt war, zum Speiseopfer,

20 eine Schale, zehn Goldschekel wert, mit Räucherwerk gefüllt,

21 einen jungen Stier, einen Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

22 einen Ziegenbock zum Sündopfer,

23 zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das war die Opfergabe Netanels, des Sohnes Zuars.

 

Die Opfergabe Eliabs von Sebulon

24 Am dritten Tag opferte der Fürst der Söhne Sebulons, Eliab, der Sohn Helons.

25 Seine Opfergabe war eine silberne Schüssel, 130 Schekel schwer, ein silbernes Becken, 70 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl angerührt war, zum Speiseopfer,

26 eine Schale, zehn Goldschekel wert, mit Räucherwerk gefüllt,

27 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

28 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

29 zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das war die Opfergabe Eliabs, des Sohnes Helons.

 

Die Opfergabe Elizurs von Ruben

30 Am vierten Tag opferte der Fürst der Söhne Rubens, Elizur, der Sohn Schedëurs.

31 Seine Opfergabe war eine silberne Schüssel, 130 Schekel schwer, ein silbernes Becken, 70 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl angerührt war, zum Speiseopfer,

32 eine Schale, zehn Goldschekel wert, mit Räucherwerk gefüllt,

33 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

34 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

35 zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das war die Opfergabe Elizurs, des Sohnes Schedëurs.

 

Die Opfergabe Schelumiëls von Simeon

36 Am fünften Tag opferte der Fürst der Söhne Simeons, Schelumiël, der Sohn Zurischaddais.

37 Seine Opfergabe war eine silberne Schüssel, 130 Schekel schwer, ein silbernes Becken, 70 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl angerührt war, zum Speiseopfer,

38 eine Schale, zehn Goldschekel wert, mit Räucherwerk gefüllt,

39 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

40 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

41 zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das war die Opfergabe Schelumiëls, des Sohnes Zurischaddais.

 

Die Opfergabe Eljasafs von Gad

42 Am sechsten Tag opferte der Fürst der Söhne Gads, Eljasaf, der Sohn Reguëls.

43 Seine Opfergabe war eine silberne Schüssel, 130 Schekel schwer, ein silbernes Becken, 70 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl angerührt war, zum Speiseopfer,

44 eine Schale, zehn Goldschekel wert, mit Räucherwerk gefüllt,

45 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

46 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

47 zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das war die Opfergabe Eljasafs, des Sohnes Reguëls.

 

Die Opfergabe Elischamas von Efraim

48 Am siebten Tag opferte der Fürst der Söhne Efraims, Elischama, der Sohn Ammihuds.

49 Seine Opfergabe war eine silberne Schüssel, 130 Schekel schwer, ein silbernes Becken, 70 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl angerührt war, zum Speiseopfer,

50 eine Schale, zehn Goldschekel wert, mit Räucherwerk gefüllt,

51 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

52 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

53 zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das war die Opfergabe Elischamas, der Sohnes Ammihuds.

 

Die Opfergabe Gamliëls von Manasse

54 Am achten Tag opferte der Fürst der Söhne Manasses, Gamliël, der Sohn Pedazurs.

55 Seine Opfergabe war eine silberne Schüssel, 130 Schekel schwer, ein silbernes Becken, 70 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl angerührt war, zum Speiseopfer,

56 eine Schale, zehn Goldschekel wert, mit Räucherwerk gefüllt,

57 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

58 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

59 zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das war die Opfergabe Gamliëls, des Sohnes Pedazurs.

 

Die Opfergabe Abidans von Benjamin

60 Am neunten Tag opferte der Fürst der Söhne Benjamins, Abidan, der Sohn Gidonis.

61 Seine Opfergabe war eine silberne Schüssel, 130 Schekel schwer, ein silbernes Becken, 70 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl angerührt war, zum Speiseopfer,

62 eine Schale, zehn Goldschekel wert, mit Räucherwerk gefüllt,

63 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

64 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

65 zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das war die Opfergabe Abidans, des Sohnes Gidonis.

 

Die Opfergabe Ahiësers von Dan

66 Am zehnten Tag opferte der Fürst der Söhne Dans, Ahiëser, der Sohn Ammischaddais.

67 Seine Opfergabe war eine silberne Schüssel, 130 Schekel schwer, ein silbernes Becken, 70 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl angerührt war, zum Speiseopfer,

68 eine Schale, zehn Goldschekel wert, mit Räucherwerk gefüllt,

69 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

70 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

71 zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das war die Opfergabe Ahiësers, des Sohnes Ammischaddais.

 

Die Opfergabe Pagiëls von Ascher

72 Am elften Tag opferte der Fürst der Söhne Aschers, Pagiël, der Sohn Ochrans.

73 Seine Opfergabe war eine silberne Schüssel, 130 Schekel schwer, ein silbernes Becken, 70 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl angerührt war, zum Speiseopfer,

74 eine Schale, zehn Goldschekel wert, mit Räucherwerk gefüllt,

75 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

76 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

77 zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das war die Opfergabe Pagiëls, des Sohnes Ochrans.

 

Die Opfergabe Ahiras von Naftali

78 Am zwölften Tag opferte der Fürst der Söhne Naftalis, Ahira, der Sohn Enans.

79 Seine Opfergabe war eine silberne Schüssel, 130 Schekel schwer, ein silbernes Becken, 70 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums, beide gefüllt mit Feinmehl, das mit Öl angerührt war, zum Speiseopfer,

80 eine Schale, zehn Goldschekel wert, mit Räucherwerk gefüllt,

81 ein junger Stier, ein Widder, ein einjähriges Lamm zum Brandopfer,

82 ein Ziegenbock zum Sündopfer,

83 zwei Rinder, fünf Widder, fünf Böcke und fünf einjährige Lämmer zum Friedopfer. Das war die Opfergabe Achiras, des Sohnes Enans.

 

Gesamtergebnis der Spende

84 Dies waren die Gaben der israelitischen Fürsten aus Anlaß der Altarweihe bei dessen Salbung: 12 silberne Schüsseln, 12 silberne Becken, 12 goldene Schalen,

85 jede silberne Schüssel 130 Schekel schwer, jedes Becken 70 Schekel schwer. Das gesamte Silber der Gefäße betrug 2.400 Schekel nach dem Gewicht des Heiligtums.

86 Ferner 12 goldene Schalen mit Räucherwerk gefüllt, jede Schale 10 Schekel schwer nach dem Gewicht des Heiligtums. Das gesamte Gold der Schalen betrug 120 Schekel.

87 Die Gesamtzahl der Rinder zum Brandopfer belief sich auf 12 Rinder, dazu 12 Widder, 12 einjährige Lämmer nebst dem zugehörigen Speiseopfer, ferner 12 Ziegenböcke zum Sündopfer

88 Die Gesamtzahl der Rinder zum Friedopfer betrug 24 Stiere, 60 Widder, 60 Böcke und 60 einjährige Lämmer. Das waren die Gaben aus Anlaß der Altarweihe nach dessen Salbung.

 

Des Mose trauter Verkehr mit Gott

89 Wenn Mose in das Offenbarungszelt ging, um mit ihm zu reden, hörte er zu sich die Stimme sprechen von der Sühnestätte her, die sich auf der Gesetzeslade befindet, von dem Raum zwischen den beiden Kerubim her. So redete er mit ihm.

 

Kapitel 8: Einzelbestimmungen zum Kultgesetz

Versorgung des goldenen Leuchters

1 Der Herr gebot Mose:

2 "Befiehl Aaron: Wenn du die Lampen aufsetzest, so sorge dafür, daß die sieben Lampen ihr Licht auf die Vorderseite des Leuchters werfen!"

3 Aaron tat so und setzte die Lampen an der Vorderseite des Leuchters auf, wie der Herr dem Mose befohlen hatte.

4 Der Leuchter war aus Gold in getriebener Arbeit. Vom Schaft bis zu den Blüten war alles getriebene Arbeit. Mose hatte den Leuchter nach dem Muster, das der Herr ihm gezeigt hatte, anfertigen lassen.

 

Die Levitenweihe

5 Der Herr gebot Mose:

6 "Sondre die Leviten von den Israeliten ab und reinige sie!

7 Verfahre mit ihnen bei der Reinigung so: Besprenge sie mit Entsündigungswasser! Mit dem Schermesser sollen sie dann über den ganzen Körper gehen, ihre Kleider waschen und sich reinigen.

8 Hierauf sollen sie einen jungen Stier herbeiholen nebst dem zugehörigen Speiseopfer, nämlich Feinmehl, das mit Öl angerührt ist. Zum Sündopfer nimm einen zweiten jungen Stier!

9 Laß dann die Leviten vor das Offenbarungszelt treten und die ganze Gemeinde der Israeliten zusammenkommen!

10 Sobald die Leviten deinem Geheiß gemäß vor den Herrn getreten sind, sollen die Israeliten den Leviten die Hände auflegen,

11 und Aaron bringe die Leviten als Webeopfer der Israeliten dem Herrn dar. Hierauf dürfen sie zum Dienst des Herrn zugelassen werden.

12 Nachdem die Leviten ihre Hände auf den Kopf der Stiere gelegt haben, sollst du den einen zum Sündopfer, den anderen zum Brandopfer für den Herrn herrichten, um den Leviten Vergebung zu erwirken.

13 Hast du aber die Leviten Aaron und seinen Söhnen vorgeführt, sie als Webeopfer dem Herrn darbringen lassen

14 und so die Leviten aus den Israeliten ausgesondert, dann gehören die Leviten mir an.

15 Erst jetzt dürfen die Leviten den Dienst am Offenbarungszelt aufnehmen. Du mußt sie reinigen und als Webeopfer darbringen,

16 weil sie aus der Mitte der Israeliten mir ganz zu eigen gegeben sind. Ich nehme sie für mich in Anspruch als Ersatz für alle Israeliten, die als Erstgeborene den Mutterschoß verlassen.

17 Denn mir gehört unter den Israeliten alles Erstgeborene bei Mensch und Vieh. An dem Tag, da ich in Ägypten alle Erstgeburt schlug, habe ich sie mir geheiligt.

18 Ich nehme die Leviten als Ersatz für alle Erstgeborenen unter den Israeliten in Anspruch

19 und gebe Aaron und seinen Söhnen die Leviten aus den Israeliten zu eigen, damit sie an Stelle der Israeliten den Dienst am Offenbarungszelt versehen. Sie sollen für die Israeliten Sühne leisten, damit kein Unglücksschlag die Israeliten trifft, wenn sich die Israeliten dem Heiligtum nähern."

20 Mose und Aaron und die ganze Gemeinde der Israeliten verfuhren so mit den Leviten. Wie der Herr dem Mose die Leviten betreffend befohlen hatte, genau so taten die Israeliten mit ihnen.

21 Die Leviten ließen sich entsündigen und wuschen ihre Kleider. Aaron brachte sie als Webeopfer dem Herrn dar und Aaron bewirkte ihre Entsühnung, indem er sie reinigte.

22 Danach nahmen die Leviten als Helfer Aarons und seiner Söhne ihren Dienst am Offenbarungszelt auf. Wie der Herr dem Mose die Leviten betreffend geboten hatte, so verfuhren sie mit ihnen.

 

Das Dienstalter der Leviten

23 Der Herr gebot Mose:

24 "Folgende Vorschrift gelte bezüglich der Leviten: Erst mit 25 Jahren und darüber dürfen sie die Dienstverrichtungen am Offenbarungszelt aufnehmen.

25 Von 50 Jahren an sind sie der Dienstpflicht ledig und brauchen nicht mehr zu dienen.

26 Sie dürfen ihren Brüdern bei der Besorgung der Dienstverrichtungen im Offenbarungszelt zwar behilflich sein, aber keinen regelmäßigen Dienst mehr tun. Verfahre so mit den Leviten bezüglich ihrer Amtsgeschäfte!"

 

Kapitel 9: Nachträge zum Paschagesetz

1 Der Herr gebot Mose in der Wüste Sinai im zweiten Jahr nach dem Auszug aus Ägypten im ersten Monat:

2 "Die Israeliten sollen zur festgesetzten Zeit das Pascha feiern.

3 Ihr sollt es am vierzehnten Tag dieses Monats am Abend zur festgesetzten Zeit begehen. Nur unter Einhaltung aller darauf bezüglichen Bestimmungen und Vorschriften dürft ihr es feiern."

4 Da befahl Mose den Israeliten, das Pascha zu begehen.

5 So feierten sie denn im ersten Monat am vierzehnten Tag des Monats gegen Abend in der Wüste Sinai das Pascha. Genau so, wie der Herr dem Mose geboten hatten, taten die Israeliten.

6 Es waren aber einige Männer da, die sich an einer Menschenleiche verunreinigt hatten. So konnten sie an jenem Tag das Pascha nicht mitfeiern. Sie traten deshalb an jenem Tag vor Mose und Aaron.

7 Als die Männer ihm erklärten: "Wir sind an einer Menschenleiche unrein geworden. Warum soll es uns nicht vergönnt sein, dem Herrn mit den Israeliten zur festgesetzten Zeit die Opfergabe darzubringen?",

8 gab Mose ihnen zur Antwort: "Wartet, ich will hören, was der Herr euretwegen befiehlt!"

9 Der Herr aber gebot Mose:

10 "Befiehl den Israeliten: Verunreinigt sich jemand von euch oder von euren Nachkommen an einer Leiche, oder befindet er sich auf einer weiten Reise, so soll er dennoch das Pascha zu Ehren des Herrn feiern.

11 Nur müssen solche es im zweiten Monat, am vierzehnten Tag gegen Abend begehen. Sie sollen dabei ungesäuertes Brot und Bitterkräuter essen.

12 Auch dürfen sie davon nichts bis zum folgenden Morgen übrig lassen und keinen Knochen daran zerbrechen. Sie sollen vielmehr nach allen dafür geltenden Bestimmungen das Pascha feiern.

13 Wer rein ist, sich auf keiner Reise befindet und die Paschafeier unterläßt, ein solcher Mensch soll aus seinen Volksgenossen ausgetilgt werden. Denn er hat zur festgesetzten Zeit dem Herrn die Opfergabe nicht dargebracht. Ein solcher Mensch soll für seine Schuld büßen.

14 Wenn sich ferner ein Fremdling bei euch aufhält und zu Ehren des Herrn das Pascha feiern will, so soll er es nach den für das Pascha geltenden Vorschriften und Bestimmungen begehen. Die gleiche Satzung gelte bei euch für den Fremden wie für den Landeseingeborenen."

 

Die Marschsignale – Die Wolkensäule

15 Am Tag, an dem man die heilige Wohnung aufschlug, bedeckte die Wolke die Wohnung im Gesetzeszelt und lag am Abend wie Feuerschein über der Wohnung bis zum Morgen.

16 So blieb es immer: Die Wolke bedeckte sie und zwar des Nachts als Feuerschein.

17 Erst wenn sich die Wolke vom Zelt erhob, brachen die Israeliten auf, und wo sich die Wolke niederließ, da lagerten sich die Israeliten.

18 So brachen denn die Israeliten stets auf Befehl des Herrn auf und lagerten sich auch auf Befehl des Herrn.

19 Solange die Wolke über der heiligen Wohnung ruhte, blieben sie gelagert. Auch wenn die Wolke lange Zeit über der Wohnung verblieb, beobachteten die Israeliten die Weisung des Herrn und brachen nicht auf.

20 Es kam auch vor, daß die Wolke nur wenige Tage über der Wohnung stehenblieb. Auf Befehl des Herrn lagerten sie sich dann, und auf Befehl des Herrn brachen sie wieder auf.

21 Es kam auch vor, daß die Wolke nur vom Abend bis zum Morgen blieb. Wenn sich dann die Wolke am Morgen erhob, brachen sie auf.

22 Oder sie blieb einen Tag und eine Nacht. Erhob sich dann die Wolke, so brachen sie auf. Oder wenn die Wolke zwei Tage oder einen Monat oder noch längere Zeit über der Wohnung ruhen blieb, so blieben auch die Israeliten gelagert und brachen nicht auf. Erst wenn sie sich erhob, brachen sie auf.

23 Nach dem Befehl des Herrn lagerten sie sich, nach dem Befehl des Herrn brachen sie auf. Sie beobachteten die Weisung des Herrn, die vom Herrn durch Mose ergangen war.

 

Kapitel 10: Die silbernen Trompeten

1 Der Herr gebot Mose:

2 "Mache dir zwei silberne Trompeten! Fertige sie in getriebener Arbeit an! Sie sollen dir dazu dienen, die Gemeinde zusammenzurufen und das Zeichen zum Aufbruch der Lager zu geben.

3 Sobald man mit ihnen bläst, versammele sich die ganze Gemeinde bei dir am Eingang des Offenbarungszeltes.

4 Bläst man aber nur mit einer, so sollen sich die Fürsten, die Stammeshäupter der Israeliten, bei dir versammeln.

5 Wenn man Alarm bläst, so sollen die nach Osten liegenden Lager aufbrechen.

6 Wenn man zum zweitenmal Alarm bläst, sollen die nach Süden liegenden Lager aufbrechen. Man blase Alarm zum Zeichen, daß sie aufbrechen sollen.

7 Soll die Gemeinde einberufen werden, so gebt nur einfache Trompetenstöße, doch blast nicht Alarm!

8 Nur die Söhne Aarons, die Priester, dürfen die Trompeten blasen. Ihr Gebrauch ist bei euch für alle künftigen Geschlechter ewig geltende Vorschrift.

9 Zieht ihr in eurem Land gegen den Feind, der euch bedrängt, in den Krieg, so sollt ihr mit den Trompeten Alarm blasen. Dann wird euer vor dem Herrn, eurem Gott, gedacht werden, und ihr werdet vor euren Feinden Rettung finden.

10 Blast die Trompeten auch an euren Freudentagen, Festen und Neumonden, zu euren Brand- und Friedopfer! So werden euch diese zu gnädigem Gedenken vor eurem Gott gereichen. Ich bin der Herr, euer Gott."

 

Der Zug durch die Wüste – Der Aufbruch

11 Im zweiten Jahr, im zweiten Monat, am zwanzigsten des Monats, erhob sich die Wolke von der Wohnung des Gesetzes.

12 Da brachen die Israeliten Zug um Zug von der Wüste Sinai auf, und die Wolke ließ sich in der Wüste Paran nieder.

 

Die Zugordnung

13 Es war das erste Mal, daß sie auf Befehl des Herrn, der durch Mose ergangen war, aufbrachen.

14 Zuerst brach das Banner des Lagers der Söhne Judas auf, Heerschar auf Heerschar. An der Spitze ihres Heeres stand Nachschon, der Sohn Amminadabs.

15 Das Heer des Stammes der Söhne Issachar befehligte Netanel, der Sohn Zuars.

16 Das Heer des Stammes der Söhne Sebulons befehligte Eliab, der Sohn Helons.

17 Nachdem die heilige Wohnung abgebrochen war, brachen auch die Gerschoniter und Merariter auf, die die heilige Wohnung zu tragen hatten.

18 Dann brach das Banner des Lagers Ruben auf, Heerschar auf Heerschar. Ihr Heer befehligte Elizur, der Sohn Schedëurs.

19 Das Heer des Stammes der Söhne Simeons führte Schelumiël, der Sohn Zurischaddais.

20 Das Heer des Stammes der Söhne Gads befehligte Eljasaf, der Sohn Reguëls.

21 Dann brachen die Kehatiter auf, die das Hochheilige zu tragen hatten. Bis zu ihrer Ankunft hatte man schon die heilige Wohnung aufgeschlagen.

22 Dann brach das Banner des Lagers der Söhne Efraims auf, Heerschar auf Heerschar. Ihr Heer befehligte Elischama, der Sohn Ammihuds.

23 Das Heer des Stammes der Söhne Manasses befehligte Gamliël, der Sohn Pedazurs.

24 Das Heer des Stammes der Söhne Benjamin befehligte Abidan, der Sohn Gidonis.

25 Hierauf brach das Banner des Lagers der Söhne Dans auf, das den Abschluß aller Lager bildete, Heerschar auf Heerschar. Ihr Heer befehligte Ahiëser, der Sohn Ammischaddais.

26 Das Heer des Stammes der Söhne Aschers befehligte Pagiël, der Sohn Ochrans.

27 Das Heer des Stammes der Söhne Naftalis befehligte Ahira, der Sohn Enans.

28 Das war die Zugordnung, in der die Israeliten, Heerschar auf Heerschar, aufbrachen.

 

Bitte an Hobab um Übernahme der Führung

29 Mose sagte zu Hobab, dem Sohn des Midianiters Reguël, des Schwiegervaters des Mose: "Wir ziehen jetzt nach dem Land, von dem der Herr verheißen hat: Ich will es euch geben. Ziehe mit uns! Wir wollen es dir reichlich lohnen. Denn der Herr hat den Israeliten Segen versprochen."

30 Der aber antwortete: "Ich kann nicht mitgehen. Ich muß in meine Heimat und zu meiner Verwandtschaft zurückkehren."

31 Jener aber bat: "Verlasse uns nicht! Denn da du die Orte kennst, wo wir in der Wüste lagern können, sollst du unser Auge sein.

32 Wenn du mit uns ziehst, wollen wir auch dich mit dem Segen, den der Herr uns verleihen wird, reichlich bedenken."

 

Die ersten Reisetage

33 So brachen sie denn vom Berg des Herrn auf, drei Tagereisen weit. Die Bundeslade des Herrn zog während der drei Tagereisen vor ihnen her, um einen Lagerplatz für sie zu erkunden.

34 Die Wolke des Herrn schwebte bei Tage über ihnen, wenn sie aus dem Lager aufbrachen.

35 Sooft die Lade sich in Bewegung setzte, stimmte Mose an: "Erhebe dich, Herr, daß deine Feinde zerstieben, und deine Widersacher vor dir fliehen..."

36 Sooft sie haltmachte, stimmte er an: "Laß dich nieder, Herr, bei den Scharen der Stämme Israels..."

 

Kapitel 11: Unzufriedenheit des Volkes

1 Das Volk führte laute Klage vor dem Herrn, daß es ihm schlecht gehe. Als der Herr es hörte, entbrannte sein Zorn. Ein Feuer, das vom Herrn ausging, entfachte bei ihnen einen Brand und vernichtete einen Teil des Lagers.

2 Da rief das Volk Mose um Hilfe an. Als nun Mose beim Herrn Fürbitte einlegte, erlosch das Feuer.

3 Man nannte den Ort Tabera (Brandstätte), weil dort ein Feuer, das vom Herrn ausging, einen Brand unter ihnen entfacht hatte.

4 Als nun das zugelaufene Volk, das sich in ihrer Mitte befand, Gelüste nach anderen Speisen bekam, fingen auch die Israeliten wieder an zu jammern. Sie klagten: "Wer gibt uns Fleisch zu essen?

5 Wir denken an die Fische zurück, die wir in Ägypten umsonst zu essen bekommen haben, an die Gurken und Melonen, an den Lauch, die Zwiebeln und den Knoblauch.

6 Jetzt aber sind wir am Verschmachten. Gar nichts ist da.

7 Wir bekommen nichts zu sehen als Manna." Das Manna hatte die Gestalt von Koriandersamen und sah aus wie Bdelliumharz.

8 Das Volk ging umher und sammelte es, zermahlte es mit Handmühlen oder zerstieß es in Mörsern, kochte es in Töpfen und bereitete Kuchen daraus. Es schmeckte wie in Öl bereitetes Backwerk.

9 Wenn des Nachts Tau auf das Lager fiel, fiel auch das Manna mit herab.

 

Der verzagte Mose

10 Als Mose das Volk, Familie um Familie, wehklagen hörte, einen jeden am Eingang seines Zeltes – Gottes Zorn war darüber heftig entbrannt, und Mose mißfiel die Sache sehr –

11 da beklagte sich Mose beim Herrn: "Warum verfährst du so übel mit deinem Knecht, und warum bin ich dir so wenig wert, daß du mir die Last der Sorge um dieses ganze Volk auferlegt hast?

12 Habe denn ich dieses ganze Volk in meinem Schoß getragen und zur Welt gebracht, daß du von mir fordern könntest: Trage es auf deinen Armen, wie die Wärterin den Säugling trägt, in das Land, das du seinen Vätern zugeschworen hast?

13 Woher soll ich Fleisch nehmen, um es diesem ganzen Volk zu geben? Mir jammern sie ja vor und rufen: Gib uns Fleisch zu essen!

14 Ich kann die Sorge für dieses ganze Volk nicht mehr für mich allein tragen. Sie ist zu schwer für mich.

15 Gedenkst du weiter so mit mir zu verfahren, so bringe mich doch lieber gleich ganz um, wenn ich dir noch etwas wert bin, damit ich mein Elend nicht länger anzusehen brauche!"

 

Die siebzig Helfer

16 Da befahl der Herr dem Mose: "Rufe mir siebzig von den älteren Israeliten her, von denen du weißt, daß sie reife Leute und zum Vorsteheramt tauglich sind! Führe sie zum Offenbarungszelt! Dort sollen sie sich mit dir aufstellen,

17 bis ich herabkomme. Ich werde dort mit dir reden und von dem Geist, der auf dir ruht, nehmen und ihnen mitteilen. Diese werden die Last der Sorge um das Volk mit dir teilen. Du brauchst sie dann nicht mehr allein zu tragen.

18 Sage nun dem Volk: Heiligt euch für morgen! Da sollt ihr Fleisch zu essen bekommen. Ihr habt ja laut vor dem Herrn gejammert und gerufen: Wer gibt uns Fleisch zu essen? In Ägypten hatten wir es gut. Der Herr wird euch nun Fleisch zu essen geben.

19 Nicht nur einen Tag sollt ihr es essen, nicht zwei, fünf, zehn oder zwanzig Tage,

20 sondern einen ganzen Monat lang, bis es euch zum Hals herauskommt und zum Ekel wird. Denn ihr habt den Herrn, der in eurer Mitte weilt, mißachtet und vor ihm gejammert und geklagt: Wären wir doch nicht aus Ägypten fortgezogen!"

21 Mose erwiderte: "600.000 Mann zählt das Volk, unter dem ich lebe, und doch sagst du: Fleisch will ich ihnen geben, daß sie einen ganzen Monat lang daran zu essen haben.

22 Können so viele Schafe und Rinder für sie geschlachtet werden, daß es ihnen genügt? Kann man alle Fische des Meeres für sie fangen, daß es für sie ausreicht?"

23 Der Herr aber antwortete Mose: "Ist etwa die Hand des Herrn zu schwach? Jetzt sollst du sehen, ob sich mein Wort vor dir erfüllt oder nicht."

 

Die Geistesgabe

24 Hierauf ging Mose hinaus, teilte dem Volk die Worte des Herrn mit und berief siebzig ältere Männer aus dem Volk. Diese stellte er rings um das Zelt auf.

25 Da stieg der Herr in der Wolke herab und redete mit ihm, nahm dann von dem Geist, der in ihm lebte, und teilte davon den siebzig greisen Männern mit. Sobald sich der Geist auf diese niedergelassen hatte, gerieten sie in prophetische Verzückung. Später geschah dies bei ihnen nicht mehr.

26 Es waren aber zwei von ihnen im Lager zurückgeblieben. Der eine hieß Eldad, der andere Medad. Auch auf sie ließ sich der Geist nieder. Sie gehörten nämlich zu den Aufgeschriebenen, waren aber nicht zum Zelt hinausgezogen. Diese gerieten nun im Lager in prophetische Verzückung.

27 Ein Diener lief hin und meldete Mose: "Eldad und Medad sind im Lager in prophetische Verzückung geraten."

28 Da bat Josua, der Sohn Nuns, der von Jugend auf des Mose Diener war: "Herr, Mose, gebiete ihnen doch Einhalt!"

29 Mose aber erwiderte ihm: "Was ereiferst du dich für mich? Bestände doch das ganze Volk des Herrn aus Propheten! Möchte doch der Herr allen seinen Geist mitteilen!"

30 Hierauf begab sich Mose mit den alten Israeliten ins Lager zurück.

 

Die Wachtelspende

31 Da erhob sich auf Gottes Geheiß ein Wind, der vom Meer her Wachteln herbeiführte und sie über dem Lager im Umkreis von einer Tagereise auf allen Seiten des Lagers bis auf zwei Ellen über dem Boden herabdrückte.

32 Das Volk machte sich nun daran, den ganzen Tag und die ganze Nacht und den ganzen folgenden Tag Wachteln einzufangen. Wer wenig sammelte, brachte es auf zehn Hómer. Man breitete sie dann rings um das Lager herum zum Dörren aus.

33 Noch war das Fleisch zwischen ihren Zähnen nicht verschwunden, da entbrannte der Zorn Gottes gegen das Volk. Und der Herr ließ über das Volk eine sehr schwere Heimsuchung kommen.

34 Daher nannte man diesen Ort Kibrot-Taawa (Gräber der Gelüste), denn dort begrub man das lüsterne Volk.

35 Von Kibrot-Taawa zog das Volk weiter nach Hazerot; dort blieb es.

 

Kapitel 12: Auflehnung Aarons und Mirjams

Anlaß der Klage

1 Eines Tages redeten Mirjam und Aaron schlecht von Mose wegen der Kuschitin, die er sich zur Frau genommen hatte. Er hatte nämlich eine kuschitische Frau geheiratet.

2 Ferner sagten sie: "Hat der Herr denn nur mit Mose geredet? Hat er nicht auch mit uns gesprochen?" Das hörte der Herr.

3 Mose aber war ein überaus sanftmütiger Mann, sanftmütiger als alle Menschen auf der Erde.

 

Mirjams Bestrafung

4 Plötzlich sagte der Herr zu Mose, Aaron und Mirjam: "Geht alle drei zum Offenbarungszelt hinaus!" Während sich alle drei hinausbegaben,

5 stieg der Herr in der Wolkensäule herab, trat an den Eingang des Zeltes und rief nach Aaron und Mirjam. Als die beiden herausgekommen waren,

6 sagte er: "Hört meine Worte! Wenn ein Prophet unter euch ist, so offenbare ich, der Herr, mich ihm durch Gesichte und rede zu ihm durch Träume.

7 Das geschieht aber nicht bei meinem Diener Mose. Er ist der Vertraute bei der Leitung meines ganzen Hauses.

8 Mit ihm rede ich von Mund zu Mund. Er darf schauen die unverhüllte Gestalt und Erscheinung des Herrn. Warum habt ihr euch trotzdem nicht gescheut, meinem Diener Mose Übles nachzusagen?"

9 Hierauf entbrannte der Zorn des Herrn gegen sie. Er verschwand,

10 und die Wolke entfernte sich vom Zelt. Mirjam aber war plötzlich vom Aussatz schneeweiß geworden. Als Aaron sich zu ihr hinwandte, fand er, daß sie aussätzig war.

 

Mirjams Heilung

11 Da sagte Aaron zu Mose: "Ach, Herr, laß uns doch das Vergehen, das wir so töricht begangen haben, nicht büßen!

12 Laß sie nicht wie ein totes Kind werden, dessen Leib bei Austritt aus dem Mutterschoß schon halb verwest ist."

13 Mose flehte nun laut zum Herr: "O Gott, mache sie wieder gesund!"

14 Der Herr gab Mose zur Antwort: "Wenn ihr Vater ihr ins Gesicht gespieen hätte, müßte sie sich da nicht sieben Tage lang schämen? So soll sie denn sieben Tage aus dem Lager ausgeschlossen bleiben, nachher aber wieder aufgenommen werden."

15 Mirjam wurde nun sieben Tage aus dem Lager ausgeschlossen. Das Volk aber zog nicht eher weiter, als bis Mirjam wieder zugelassen war.

16 Danach brach das Volk von Hazerot auf und lagerte sich in der Wüste Paran.

 

Kapitel 13: Der erste Kundschafterbericht und der Volksaufruhr

Die Aussendung der Kundschafter

1 Der Herr gebot Mose folgendes:

2 "Sende Männer aus, damit sie das Land Kanaan, das ich den Israeliten geben will, auskundschaften! Schickt von jedem Stamm einen aus! Jeder von ihnen sei ein führender Mann."

3 Auf Befehl des Herrn sandte Mose sie nun von der Wüste Paran aus ab. Sie waren lauter führende Männer unter den Israeliten.

4 Ihre Namen sind: Vom Stamm Ruben Schammua, der Sohn Sakkurs,

5 vom Stamm Simeon Schafat, der Sohn Horis,

6 vom Stamm Juda Kaleb, der Sohn Jefunnes,

7 vom Stamm Issachar Jigal, der Sohn Josefs,

8 vom Stamm Efraim Hoschea, der Sohn Nuns,

9 vom Stamm Benjamin Palti, der Sohn Rafus,

10 vom Stamm Sebulon Gadiël, der Sohn Sodis,

11 vom Josefsstamm Manasse Gadi, der Sohn Susis,

12 vom Stamm Dan Ammiël, der Sohn Gemallis,

13 vom Stamm Ascher Setur, der Sohn Michaels,

14 vom Stamm Naftali Nachbi, der Sohn Wofsis,

15 vom Stamm Gad Gëuël, der Sohn Machis.

16 Das sind die Namen der Männer, die Mose aussandte, um das Land zu erkunden. Damals gab Mose dem Hoschea, dem Sohn Nuns, den Namen Josua.

17 Als Mose sie aussandte, Kanaan auszukundschaften, befahl er ihnen: "Zieht von hier durch das Südland! Dann steigt hinauf auf das Bergland!

18 Seht zu, wie das Land beschaffen ist und ob das Volk, das in ihm wohnt, stark oder schwach, klein oder groß ist;

19 auch wie das Land beschaffen ist, in dem es wohnt, ob fruchtbar oder unfruchtbar; und wie die Städte beschaffen sind, in denen es wohnt, ob in offenen Lagern oder in festen Plätzen;

20 auch wie der Boden geartet ist, ob fett oder mager, ob Bäume darin wachsen oder nicht! Nun geht ans Werk! Bringt auch von den Früchten des Landes einige mit!" Es war damals gerade die Zeit der ersten Trauben.

21 Da zogen sie fort und erkundeten das Land von der Wüste Zin bis Rehob bei Lebo-Hamat.

22 Sie stiegen durch das Südland hinauf und kamen bis Hebron, wo Ahiman, Scheschai und Talmai, die Söhne Anaks lebten. – Hebron war sieben Jahre vor Zoan in Ägypten erbaut worden. –

23 Als sie zum Traubental gelangten, schnitten sie dort eine Rebe samt einer Weintraube ab, die sie zu zweien an einer Stange trugen, auch einige Granatäpfel und Feigen.

24 Jenen Ort nannte man Traubental wegen der Traube, die die Israeliten dort abgeschnitten hatten.

 

Rückkehr und Bericht der Kundschafter

25 Nach vierzig Tagen traten sie den Rückweg an, nachdem sie das Land erkundet hatten.

26 Sie zogen heim und kamen zu Mose und Aaron und zu der ganzen Gemeinde der Israeliten in die Wüste Paran nach Kadesch, erstatteten ihnen und der ganzen Gemeinde Bericht und zeigten ihnen die Früchte des Landes.

27 Sie erzählten aber folgendes: "Wir zogen in das Land, in das du uns geschickt hast. Es fließt wirklich von Milch und Honig über. Dies sind die Früchte von dort.

28 Das Volk jedoch, das im Land wohnt, ist stark und die Städte sind befestigt und sehr groß. Wir sahen dort auch die Söhne Anaks.

29 Amalekiter bewohnen das Südland; Hetiter, Jebusiter und Amoriter sind ansässig im Bergland; Kanaaniter wohnen am Meer und am Ufer des Jordan."

30 Um nun jede unwillige Äußerung des Volkes gegen Mose zu unterbinden, rief Kaleb: "Unter allen Umständen ziehen wir hinauf und erobern es. Denn wir können es gut besiegen."

31 Die Männer jedoch, die mit ihm hinaufgezogen waren, erklärten: "Wir sind nicht imstande, gegen dieses Volk zu ziehen. Denn es ist stärker als wir."

32 Dann berichteten sie den Israeliten Unwahres über das Land, das sie ausgekundschaftet hatten. Sie erzählten: "Das Land, das wir zur Erkundung durchzogen, ist ein Land, das seine Bewohner frißt. Alle Leute, die wir dort sahen, sind ungewöhnlich groß.

33 Auch Riesen haben wir dort bemerkt, die Söhne Anaks vom Geschlecht der Riesen. Wir kamen uns wie Heuschrecken vor. Geradeso erschienen wir ihnen."

 

Kapitel 14: Aufruhr des Volkes

1 Nun erhob die ganze Gemeinde ein lautes Geschrei, und das Volk weinte in jener Nacht.

2 Alle Israeliten murrten gegen Mose und Aaron, und die ganze Gemeinde klagte vor ihnen: "Ach, wären wir doch in Ägypten oder hier in der Wüste gestorben! Ach, wären wir tot!

3 Warum will uns der Herr in dieses Land bringen? Damit wir durch das Schwert umkommen? Sollen unsere Frauen und kleinen Kinder anderen als Beutegut anheimfallen? Wäre es für uns nicht besser, nach Ägypten zurückzukehren?"

4 Und sie sagten zueinander: "Wir wollen uns einen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren!"

5 Da warfen sich Mose und Aaron vor der ganzen versammelten Gemeinde der Israeliten auf ihr Angesicht nieder.

6 Josua aber, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, die das Land mit ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider

7 und sprachen zur ganzen Gemeinde der Israeliten: "Das Land, das wir durchzogen haben, um es auszuspähen, ist ein ganz vortreffliches Land.

8 Wenn der Herr uns wohlwill, wird er uns in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig überfließt.

9 Nur empört euch nicht gegen den Herrn und fürchtet euch ja nicht vor den Bewohnern des Landes! Denn wir werden sie völlig ausrotten. Ihr schützender Schatten ist von ihnen gewichen. Mit uns aber ist der Herr. Habt keine Furcht vor ihnen!"

 

Fürbitte des Mose

10 Als die ganze Gemeinde Miene machte, sie zu steinigen, erschien die Herrlichkeit des Herrn allen Israeliten am Offenbarungszelt.

11 Und der Herr sprach zu Mose: "Wie lange noch wird mich dieses Volk verachten, wie lange noch mir keinen Glauben schenken trotz aller Wunderzeichen, die ich vor ihm gewirkt habe?

12 Ich will es mit der Pest schlagen und es ausrotten. Dich aber will ich zu einem Volk machen, das größer und stärker ist als dieses."

13 Doch Mose erwiderte dem Herrn: "Wenn die Ägypter es hören, aus deren Mitte du dieses Volk durch deine Macht hierher gebracht hast, werden sie es den Bewohnern dieses Landes mitteilen.

14 Sie haben gehört, daß du, o Herr, inmitten dieses Volkes weilst, daß du, o Herr, dich ihm Auge in Auge offenbarst, und daß deine Wolke über ihnen steht und du tagsüber in einer Wolkensäule und nächtens in einer Feuersäule vor ihnen herziehst.

15 Wenn du nun dieses Volk wie einen Mann tötest, so werden die Völker, die die Kunde von dir vernommen haben, sagen:

16 Weil der Herr nicht imstande war, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wüste umkommen lassen.

17 So möge denn, o Herr, deine große Langmut walten!

18 Du hast ja verheißen: Der Herr ist langmütig und reich an Güte. Er vergibt Schuld und Sünde. Doch läßt er die Strafe nicht ganz nach, sondern sucht die Schuld der Väter an den Kindern heim bis ins dritte und vierte Glied.

19 So vergib doch diesem Volk seine Schuld nach deiner großen Barmherzigkeit, so wie du diesem Volk von Ägypten an bis hierher immer verziehen hast!"

 

Vergebung und Strafe

20 Der Herr antwortete: "Ich vergebe ihm, wie du es erbeten hast.

21 Aber so wahr ich lebe und so wahr die ganze Erde von der Herrlichkeit des Herrn erfüllt werden soll:

22 all die Männer, die meine Herrlichkeit und all die Wunderzeichen, die ich in Ägypten und in der Wüste gewirkt habe, gesehen und mich dennoch zehnmal versucht und nicht auf meine Stimme gehört haben:

23 sie sollen das Land, das ich ihren Vätern zugeschworen habe, nie und nimmer zu Gesicht bekommen! Nein, keiner von allen, die mich verhöhnt haben, soll es zu sehen bekommen!

24 Nur meinen Diener Kaleb, der einen anderen Geist gezeigt und ganz mir angehangen hat, den will ich in das Land bringen, das er schon einmal betreten hat, und seine Nachkommen sollen es besitzen.

25 Laßt nur die Amalekiter und Kanaaniter in der Ebene wohnen! Kehrt morgen um und brecht nach der Wüste auf, in der Richtung nach dem Schilfmeer zu!"

 

Vierzig Jahre Buße und Erneuerung in der Wüste

26 Weiter sprach der Herr zu Mose und Aaron:

27 "Wie lange soll es noch währen, daß diese nichtswürdige Gemeinde gegen mich murrt? Ich habe die Schmähungen der Israeliten, die sie gegen mich ausstoßen, wohl gehört.

28 Sage ihnen: So wahr ich lebe – das ist der Spruch des Herrn – wie ihr es vor meinen Ohren ausgesprochen habt, will ich mit euch verfahren.

29 Hier in der Wüste werden eure Leiber hinsinken, ihr alle, die gemustert wurden, nach eurer vollen Zahl vom zwanzigsten Jahr an und darüber, weil ihr gegen mich gemurrt habt.

30 Nimmermehr sollt ihr in das Land kommen, das ich euch unter einem Eid als Wohnsitz versprochen habe, außer Kaleb, dem Sohn Jefunnes, und Josua, dem Sohn Nuns.

31 Eure kleinen Kinder aber, von denen ihr sagtet, sie würden anderer Beutegut werden, die will ich hineinführen. Sie werden sich des Landes freuen dürfen, das ihr verschmäht habt.

32 Eure eigenen Leiber aber sollen hier in der Wüste zerfallen.

33 Vierzig Jahre sollen eure Söhne als Hirten in der Wüste umherziehen und so euren Abfall büßen, bis eure Leiber in der Wüste vollständig aufgerieben sind.

34 Nach der Zahl der vierzig Tage, in denen ihr das Land ausgekundschaftet habt – ein Tag für ein Jahr gerechnet – müßt ihr vierzig Jahre lang eure Verschuldungen büßen. Ihr sollt erfahren, was es heißt, wenn ich meine Gunst entziehe.

35 Ich der Herr sage es! Gewiß: so werde ich mit dieser ganzen nichtswürdigen Gemeinde verfahren, die sich gegen mich zusammengerottet hat – hier in der Wüste finden sie ihr Ende; da sterben sie."

 

Tod der Kundschafter

36 Die Männer aber, die Mose ausgesandt hatte, um das Land auszukundschaften, und die nach ihrer Rückkehr die ganze Gemeinde gegen ihn aufhetzten, indem sie Falsches über das Land berichteten,

37 diese Männer, die von dem Land einen lügenhaften Bericht gegeben hatten, starben auf Veranlassung des Herrn eines plötzlichen Todes.

38 Nur Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jefunnes, blieben von jenen Männer, die ausgezogen waren, um das Land zu erkunden, am Leben.

 

Vermessenheit und Niederlage bei Horma

39 Als Mose diese Drohungen allen Israeliten mitteilte, wurde das Volk sehr traurig.

40 Sie machten sich also am anderen Morgen in der Frühe fertig, um auf die Höhe des Gebirges hinauszuziehen; denn sie sagten: "Wir sind jetzt bereit, zu jenem Ort hinaufzuziehen, von dem der Herr geredet hat; denn wir haben gesündigt."

41 Aber Mose erwiderte: "Warum wollt ihr den Befehl des Herrn übertreten? Es wird nicht gelingen.

42 Zieht nicht hinauf; denn der Herr ist nicht in eurer Mitte! Ihr werdet sonst von euren Feinden geschlagen.

43 Denn die Amalekiter und Kanaaniter stehen euch dort gegenüber. Ihr werdet durchs Schwert fallen. Weil ihr vom Herrn abgewichen seid, wird er Herr nicht mit euch sein."

44 Sie aber zogen in ihrer Hartnäckigkeit auf die Höhe des Gebirges zu. Doch die Bundeslade des Herrn und Mose verließen das Lager nicht.

45 Da kamen die Amalekiter und Kanaaniter, die auf jenem Gebirge wohnten, herunter, schlugen sie und versprengten sie bis Horma.

 

Kapitel 15: Nachträge zu den Opfergesetzen

Zugaben zu Brand- und Friedopfern

1 Der Herr gebot Mose:

2 "Gib den Israeliten folgende Weisung: Wenn ihr in das Land kommt, das ich euch zum Wohnsitz geben werde,

3 und ihr bringt dem Herrn von den Rindern und Schafen ein Feueropfer dar, ein Brand- oder Friedopfer, zur Einlösung von Gelübden oder als freie Gabe oder bei Gelegenheit eurer Feste, um zu Ehren des Herrn lieblichen Opferduft aufsteigen zu lassen,

4 soll der, welcher dem Herrn seine Opfergabe darbringt, zugleich als Speiseopfer ein Zehntel Efa Feinmehl opfern, das mit einem Viertel Hin Öl gemengt ist.

5 An Wein zum Trankopfer richte bei Brand- und Friedopfern ein Viertel Hin für jedes Lamm her!

6 Für einen Widder dagegen richte als Speiseopfer zwei Zehntel Efa Feinmahl her, das mit einem Drittel Hin Öl gemengt ist!

7 An Wein zum Trankopfer bringe ein Drittel Hin zum lieblichen Geruch für den Herrn dar!

8 Willst du aber zur Einlösung eines Gelübdes oder als Friedopfer für den Herrn ein junges Rind als Brand- oder Schlachtopfer herrichten,

9 so bringe als Speiseopfer zu dem jungen Rind drei Zehntel Efa Feinmehl dar, das mit einem halben Hin Öl gemengt ist!

10 An Wein zum Trankopfer bringe ein halbes Hin dar als Feueropfer zum lieblichen Geruch für den Herrn!

11 So halte man es bei jedem Rind oder Widder, bei jedem Schaf- oder Ziegenlamm!

12 Wie groß auch die Zahl ist, die ihr darbringt, so sollt ihr doch bei jedem einzelnen Stück so verfahren.

13 Jeder Einheimische hat sich an diese Bestimmungen zu halten, wenn er dem Herrn ein Feueropfer zu lieblichem Geruch darbringt.

14 Wenn sich ein Fremdling bei euch aufhält, oder wenn jemand dauernd in eurer Mitte lebt und ein Feueropfer zu lieblichem Geruch für den Herrn zubereiten will, soll er ebenso verfahren, wie ihr es tut.

15 Die gleiche Satzung gelte für die Gemeinde, für euch wie für den Fremdling, der sich bei euch aufhält. Eine für alle Zeiten geltende Satzung soll es für euch sein von Geschlecht zu Geschlecht. In den Dingen, die den Herrn betreffen, gilt für den Fremdling dasselbe wie für euch.

16 Das gleiche Gesetz und das gleiche Recht gelten für euch wie für den Fremdling, der sich bei euch aufhält."

 

Die Erstlingskuchen

17 Der Herr gebot Mose:

18 "Gib den Israeliten folgende Weisung: Wenn ihr in das Land kommt, in das ich euch führen will,

19 so bringt, bevor ihr das Getreide des Landes gebraucht, dem Herrn davon ein Hebeopfer dar!

20 Spendet von eurem ersten Mehl einen Kuchen als Hebeopfer! Wie die Hebe von der Tenne sollt ihr auch diese abliefern.

21 Gebt also von eurem ersten Mehl dem Herrn ein Hebeopfer, von Geschlecht zu Geschlecht!

 

Das Sündopfer für unwissentliche Verfehlungen

22 Wenn ihr euch unvorsätzlich vergeht und irgendeines von diesen Geboten, die der Herr dem Mose gegeben hat, nicht befolgt,

23 irgend etwas von dem, was euch der Herr durch Mose auftrug seit dem Tag, da der Herr Gebote erließ, und weiterhin von Geschlecht zu Geschlecht,

24 soll, falls das Vergehen von der Gemeinde nicht mit Absicht, sondern aus Versehen begangen wurde, die ganze Gemeinde einen jungen Stier als Brandopfer herrichten zum lieblichen Geruch für den Herrn samt dem dabei erforderlichen Speise- und Trankopfer, außerdem einen Ziegenbock als Sündopfer.

25 Der Priester erwirke damit der ganzen israelitischen Gemeinde Sühne. So wird ihnen Vergebung zuteil werden. Denn es lag nur ein Versehen vor, und sie brachten dem Herrn ihre Opfergabe in Gestalt eines Feueropfers dar, dazu ihr Sündopfer vor dem Herrn für ihr Versehen.

26 So wird dann der ganzen israelitischen Gemeinde sowie den Fremden, die sich bei ihnen aufhalten, vergeben werden. Denn das Versehen fällt der ganzen Gemeinde zur Last.

27 Wenn sich aber ein einzelner unvorsätzlich verfehlt, so bringe er eine einjährige Ziege als Sündopfer dar.

28 Der Priester soll dann dem, der sich aus Versehen einer Verfehlung gegen den Herrn schuldig gemacht hat, Sühne erwirken, indem er die Sühnegebräuche für ihn vollzieht. So wird ihm Vergebung zuteil werden.

29 Das gleiche Gesetz gilt bei euch für die israelitischen Landeseingeborenen wie für den Fremden, der in ihrer Mitte sich aufhält, für den Fall, daß sich jemand unabsichtlich verfehlt.

30 Wer aber vorsätzlich sündigt (wörtlich: mit erhobener Hand etwas tut), sei er Landeseingeborener oder Fremdling, der lästert den Herrn. Ein solcher soll aus dem Volk ausgerottet werden.

31 Denn er hat das Wort des Herrn verachtet und sein Gebot übertreten. Ein solcher soll ohne Gnade ausgerottet werden. Seine Schuld komme über ihn!"

 

Bestrafung eines Sabbatschänders

32 Als die Israeliten in der Wüste waren, ertappten sie einen Mann, der am Sabbat Holz auflas.

33 Die Leute, die ihn beim Holzsammeln ertappt hatten, brachten ihn zu Mose und Aaron und zur ganzen Gemeinde.

34 Man brachte ihn in Gewahrsam. Denn es war noch keine Bestimmung darüber getroffen, was mit ihm zu geschehen habe.

35 Da befahl der Herr dem Mose: "Der Mann soll mit dem Tod bestraft werden! Die ganze Gemeinde steinige ihn außerhalb des Lagers!"

36 So führte ihn denn die ganze Gemeinde vor das Lager und steinigte ihn zu Tode, wie der Herr dem Mose geboten hatte.

 

Die Quasten an den Kleiderzipfeln

37 Der Herr gebot Mose:

38 "Gib den Israeliten folgende Weisung: Sie sollen sich Quasten an die Zipfel ihrer Kleider ansetzen, sie und ihre kommenden Geschlechter, und an jeder Zipfelquaste eine Schnur von blauem Purpur anbringen.

39 Das ist der Zweck der Quasten: Ihr sollt euch, wenn ihr sie seht, an alle Gebote des Herrn erinnern, um sie zu erfüllen, ohne den Gelüsten eurer Herzen und Augen zu folgen, durch die ihr euch so gern zum Abfall verführen laßt.

40 Ihr sollt vielmehr aller meiner Gebote eingedenk sein und sie befolgen und so eurem Gott geheiligt sein.

41 Ich bin der Herr, euer Gott, der euch aus Ägypten weggeführt hat, um euer Gott zu sein. Ich bin der Herr, euer Gott!"

 

Kapitel 16: Bestätigung des aaronitischen Priestertums

Die Empörung Korachs, Datans und Abirams

1 Korach, der Sohn Jizhars, des Sohnes Kehats, des Sohnes Levis, ferner Datan und Abiram, die Söhne Eliabs, und On, der Sohn Pallus, der Rubeniter,

2 empörten sich gegen Mose mit 250 Israeliten, Führern der Gemeinde, berufenen Gliedern der Volksversammlung, hochangesehenen Männern.

3 Sie rotteten sich gegen Mose und Aaron zusammen und sagten zu ihnen: "Laßt es nun genug sein! Alle sind heilig, die ganze Gemeinde, und der Herr ist unter ihnen. Warum erhebt ihr euch über die Gemeinde des Herrn?"

 

Mose kündigt ein Gottesurteil an

4 Als Mose das hörte, warf er sich auf sein Angesicht nieder.

5 Dann antwortete er Korach und seinem ganzen Anhang: "Morgen wird der Herr kundtun, wer ihm angehört und wer heilig genug ist, ihm zu nahen.

6 Tut folgendes: Nehmt euch Räucherpfannen, Korach und sein ganzer Anhang!

7 Tut morgen Feuer hinein und legt Räucherwerk darauf vor dem Herrn! Zu wem sich dann der Herr bekennt, der soll als heilig gelten. Laßt es nun genug sein, ihr Leviten!"

8 Zu Korach sagte Mose:

9 "Hört doch, ihr Leviten! Genügt es euch nicht daß der Gott Israels euch aus der Gemeinde Israels ausgesondert hat, um euch in seine Nähe zu ziehen, damit ihr den Dienst an der Wohnung des Herrn verrichtet und vor der Gemeinde eures Amtes waltet?

10 Dich samt allen deinen Brüdern, den Leviten, hat er zu sich herannahen lassen, und nun verlangt ihr gar noch die Priesterwürde?

11 Somit rottet ihr euch, du und dein ganzer Anhang, gegen den Herrn zusammen. Denn was ist Aaron, daß ihr gegen ihn murrt?"

 

Datans und Abirams Gehorsamsverweigerung

12 Mose ließ hierauf Datan und Abiram, die Söhne Eliabs, rufen.

13 Sie erwiderten aber: "Wir kommen nicht! Ist es nicht genug, daß du uns aus einem Land, das von Milch und Honig überfließt, hierher geführt hast, um uns in der Wüste umkommen zu lassen? Willst du dich nun auch noch zum Herrscher über uns aufwerfen?

14 Du hast uns wahrlich nicht in ein Land gebracht, das von Milch und Honig überfließt, und uns keine Felder und Weinberge zum Besitz gegeben. Willst du etwa den Leuten hier die Augen blind machen? Wir kommen nicht!"

15 Da wurde Mose sehr zornig und bat den Herrn: "Wende dich nicht zu ihrer Opfergabe! Ich habe keinem von ihnen auch nur einen Esel weggenommen und keinem von ihnen etwas zuleide getan."

 

Gottes Eingreifen

16 Mose befahl nun Korach: "Du und dein ganzer Anhang, erscheint morgen vor dem Herrn, du, sie und Aaron!

17 Jeder nehme seine Räucherpfanne und lege Räucherwerk darauf. Dann bringe jeder seine Räucherpfanne vor den Herrn, 250 Räucherpfannen also, auch du und Aaron, jeder seine Räucherpfanne."

18 Jeder nahm nun seine Räucherpfanne, tat Feuer hinein und legte Räucherwerk auf. Dann stellten sie sich am Eingang des Offenbarungszeltes auf, auch Mose und Aaron.

19 Korach aber versammelte am Eingang zum Offenbarungszelt gegen sie die ganze Gemeinde. Da erschien der ganzen Gemeinde die Herrlichkeit des Herrn.

20 Und der Herr gab Mose und Aaron folgenden Befehl:

21 "Sondert euch von dieser Gemeinde ab! Ich will sie in einem Augenblick vernichten."

22 Da warfen sie sich auf ihr Angesicht nieder und flehten: "O Gott, du Herr des Odems, der alle Menschen belebt! Willst du denn, wenn ein einzelner gesündigt hat, an der ganzen Gemeinde deinen Zorn auslassen?"

23 Da befahl der Herr dem Mose:

24 "Gebiete der Gemeinde: Entfernt euch aus der Umgebung der Wohnung Korachs, Datans und Abirams!"

 

Bestrafung der Empörer

25 Hierauf machte sich Mose auf und begab sich zu Datan und Abiram. Die Ältesten Israels folgten ihm.

26 Der Gemeinde befahl er: "Entfernt euch von den Zelten dieser Übeltäter! Rührt nichts von dem an, was ihnen gehört! Sonst werdet auch ihr um all ihrer Sünden willen weggerafft."

27 Da zogen sie sich aus der Umgebung der Wohnung Korachs, Datans und Abirams zurück. Datan und Abiram aber traten heraus und standen mit ihren Frauen und ihren großen und kleinen Kindern am Eingang ihrer Zelte.

28 Mose sagte nun: "Daran sollt ihr erkennen, daß der Herr mich gesandt hat, all diese Taten zu vollbringen, und daß ich nicht von mir aus handle.

29 Wenn diese hier sterben, wie alle Menschen sterben, und von dem gewöhnlichen Schicksal aller Menschen betroffen werden, so hat der Herr mich nicht gesandt.

30 Wenn aber der Herr etwas Unerhörtes vollbringt und die Erde ihren Mund auftut und sie mit allem, was ihnen gehört, verschlingt, so daß sie lebendig in die Unterwelt hinabfahren, so sollt ihr daran erkennen, daß diese Männer den Herrn gelästert haben."

31 Kaum hatte er all diese Worte zu Ende gesprochen, da spaltete sich die Erde unter ihnen.

32 Die Erde tat ihren Mund auf und verschlang sie mit ihren Familien, sowie alle Leute, die Korach gehörten, samt der ganzen Habe.

33 Mit allem, was ihnen gehörte, fuhren sie lebendig in die Unterwelt hinab, und die Erde schloß sich über ihnen. So verschwanden sie aus der Gemeinde.

34 Alle Israeliten, die herumstanden, machten sich bei ihrem Wehgeschrei eilends davon; denn sie sagten: "Die Erde soll nicht auch uns noch verschlingen!"

35 Ein Feuer aber ging aus vom Herrn und verzehrte die 250 Männer, die das Räucherwerk dargebracht hatten.

 

Kapitel 17: Verwendung der Räucherpfannen der Empörer

1 Hierauf gebot der Herr dem Mose:

2 "Sage Eleasar, dem Sohn des Priesters Aaron, er solle die Räucherpfannen von der Brandstätte wegholen und das Feuer in einiger Entfernung auseinanderstreuen. Denn sie sind heilig.

3 Die Räucherpfannen dieser Männer, die durch ihre Sünde ihr Leben verwirkt haben, hämmere man zu Blechen breit und überziehe damit den Altar. Denn sie brachten sie vor den Herrn. Dadurch sind sie heilig geworden. Sie sollen als Wahrzeichen für die Israeliten dienen."

4 Da nahm der Priester Eleasar die kupfernen Räucherpfannen, welche die Verbrannten gebracht hatten. Man hämmerte sie breit zu einem Überzug für den Altar.

5 Sie sollten für die Israeliten ein Mahnzeichen sein, daß kein Unberufener, der nicht zur Nachkommenschaft Aarons gehört, herantrete, um vor dem Herrn Räucherwerk zu verbrennen. Es erginge ihm sonst wie Korach und seinem Anhang, wie der Herr es ihm durch Mose angedroht hatte.

 

Die Bestrafung der murrenden Gemeinde

6 Am anderen Morgen murrte die ganze israelitische Gemeinde gegen Mose und Aaron. Sie riefen: "Ihr habt das Volk des Herrn getötet!"

7 Als sich dann die Gemeinde gegen Mose und Aaron zusammenrottete, wandten sich diese zum Offenbarungszelt. Und siehe, die Wolke bedeckte es, und die Herrlichkeit des Herrn war sichtbar.

8 Nun eilten Mose und Aaron vor das Offenbarungszelt.

9 Da befahl der Herr dem Mose:

10 "Macht euch aus dieser Gemeinde weg! Ich will sie in einem Augenblick vertilgen." Da warfen sie sich auf ihr Antlitz nieder,

11 und Mose sagte zu Aaron: "Nimm die Räucherpfanne, tu Feuer vom Altar hinein, lege Räucherwerk auf und trage es eiligst zur Gemeinde, um ihnen damit Versöhnung zu erwirken! Denn vom Herrn geht ein Strafgericht aus. Schon hat die Heimsuchung begonnen."

12 Da nahm Aaron die Räucherpfanne, wie Mose befohlen hatte, und lief mitten in die Gemeinde hinein. Und in der Tat, die Heimsuchung hatte unter dem Volk schon begonnen. Er nahm darauf die Räucherung vor und verschaffte so dem Volk Sühnung.

13 Er blieb mitten zwischen Toten und Lebenden stehen, bis die Heimsuchung aufhörte.

14 Die Zahl der durch die Heimsuchung ums Leben Gekommenen belief sich auf 14.700, abgesehen von denen, die wegen Korach das Leben verloren hatten.

15 Aaron kehrte zu Mose an den Eingang des Offenbarungszeltes zurück, als die Heimsuchung aufgehört hatte.

 

Der grünende Stab Aarons

16 Hierauf sagte der Herr zu Mose:

17 "Rede mit den Israeliten und laß dir von ihnen je einen Stab von jedem Stamm geben, also zwölf Stäbe von allen ihren Stammesfürsten, Stamm für Stamm! Schreibe den Namen eines jeden auf seinen Stab!

18 Auf den Stab Levis schreibe den Namen Aarons! Also ein Stab gehört jedem Stammesoberhaupt.

19 Lege sie dann im Offenbarungszelt vor der Gesetzeslade nieder, wo ich mich euch zu offenbaren pflege!

20 Dann wird der Stab dessen, den ich mir erwähle, aufsprossen. So will ich das Murren der Israeliten, das sie gegen euch erheben, vor mir zum Schweigen bringen."

21 Als Mose dies den Israeliten gesagt hatte, übergaben ihm alle ihre Fürsten, Stamm für Stamm, jeder Fürst einen Stab, im ganzen zwölf Stäbe. Unter ihren Stäben war auch der Stab Aarons.

22 Mose legte die Stäbe vor dem Herrn im Gesetzeszelt nieder.

23 Als Mose am anderen Morgen in das Gesetzeszelt trat, hatte der Stab Aarons, der dem Stamm Levi angehörte, ausgeschlagen, hatte Sprossen getrieben und Blüten hervorgebracht und trug reife Mandeln.

24 Mose brachte nun alle Stäbe aus dem Heiligtum zu allen Israeliten heraus. Diese sahen sie sich an, und jeder nahm seinen Stab zurück.

25 Da gebot der Herr dem Mose: "Lege den Stab Aarons wieder vor dem Gesetz nieder! Er soll dort als Wahrzeichen für Widerspenstige aufbewahrt werden, damit du ihrem Murren vor mir ein Ende machen kannst und sie nicht zu sterben brauchen."

26 Mose tat es. – Wie der Herr ihm befohlen hatte, so verfuhr er.

 

Nachträge zum Priester- und Levitengesetz

27 Die Israeliten aber sagten zu Mose: "Siehe, wir kommen um. Wir sind verloren, allesamt verloren!

28 Wer nur immer der Wohnung des Herrn zu nahe kommt, muß sterben. Sollen wir denn vollends alle zugrunde gehen?"

 

Kapitel 18:

1 Da sprach der Herr zu Aaron: "Du und mit dir deine Söhne und dein väterlicher Stamm, ihr tragt die Verantwortung für die heiligen Dinge. Und zwar tragt ihr, du und mit dir deine Söhne, die Verantwortung für das Priesteramt, das euch übertragen ist.

2 Aber auch deine Brüder, den Stamm Levi, deinen väterlichen Stamm, laß mit dir herantreten, damit sie sich dir anschließen und dir behilflich sind, während du und mit dir deine Söhne vor dem Offenbarungszelt Dienst tun.

3 Sie sollen das besorgen, was zu deiner Bedienung und zur Betreuung des ganzen Zeltes erforderlich ist. An die heiligen Geräte und an den Altar dürfen sie aber nicht herantreten. Sonst müßten sie und ihr sterben.

4 Sie seien also deine Gehilfen und sollen die zur Besorgung des Offenbarungszelts notwendigen gesamten Dienstleistungen am Zelt verrichten. Kein Unbefugter darf zu euch herantreten.

5 Nur ihr dürft den Dienst im Heiligtum und am Altar versehen, damit nicht nochmals ein Zorngericht über die Israeliten hereinbricht.

6 Ich war es, der eure Brüder, die Leviten, aus den Israeliten genommen hat. Euch sind sie als Eigentum des Herrn zum Geschenk übergeben, damit sie den Dienst am Offenbarungszelt verrichten.

7 Du aber und mit dir deine Söhne, ihr sollt das Priesteramt verwalten mit allen Verrichtungen am Altar und hinter dem Vorhang. So verseht denn euren Dienst! Ein freies Geschenk ist der Priesterdienst, den ich euch übergab. Der Unbefugte, der herantritt, soll mit dem Tod bestraft werden."

 

Die Einkünfte der Priester

8 Weiter sprach der Herr zu Aaron: "Ich bin es, der dir den Abhub aller meiner Hebeopfer überläßt. Von allen heiligen Gaben der Israeliten verleihe ich sie dir als Anteil und deinen Söhnen als ewig fällige Gebühr.

9 Folgendes soll von den hochheiligen Gaben, soweit sie nicht verbrannt werden, dir zustehen: alle ihre Abgaben bei allen Speiseopfern, Sünd- und Schuldopfern, die sie mir darbringen. Als etwas Hochheiliges soll es dir und deinen Söhnen gehören.

10 Verzehre es an einem hochheiligen Ort! Nur männliche Personen dürfen davon essen. Als heilige Sache kommt es dir zu.

11 Auch soll dir noch folgendes gehören: Die Hebe ihrer Gaben bei allen Webeopfern der Israeliten. Ich weise sie dir und mit dir deinen Söhnen und Töchtern als ewig fällige Gebühr zu. Jedermann in deiner Familie, der rein ist, darf davon essen.

12 Das Beste vom Öl, Most und Korn, das Beste von dem, was sie dem Herrn geben, das weise ich dir zu.

13 Die Erstlinge von allen Früchten, die in ihrem Land wachsen und die sie dem Herrn darbringen, sollen dir gehören. Jedermann von deiner Familie, der rein ist, darf davon essen.

14 Alles Banngut in Israel soll dir gehören.

15 Jede Erstgeburt von allen Lebewesen, die man dem Herrn darbringt, vom Menschen wie vom Vieh, sei dein. Die menschliche Erstgeburt jedoch mußt du auslösen lassen. Auch den Erstlingswurf von unreinem Vieh sollst du auslösen lassen.

16 Lasse sie auslösen im Alter von einem Monat an, nach der Taxe von fünf Silberschekel heiligen Gewichts, das 20 Gera beträgt.

17 Die Erstlingswürfe von Rindern, Schafen und Ziegen darfst du jedoch nicht auslösen lassen. Sie sind heilig. Sprenge ihr Blut an den Altar, und lasse ihr Fett als Feueropfer zu lieblichem Geruch für den Herrn in Rauch aufgehen!

18 Ihr Fleisch gehöre dir! Wie die Webebrust und die rechte Keule soll es dir zustehen.

19 Alle Hebeopfer an heiligen Gaben, welche die Israeliten dem Herrn darbringen, überweise ich dir, deinen Söhnen und Töchtern bei dir als ewig fällig Gebühr. Dies ist für dich und deine Nachkommen mit dir ein ewig geltender, unverbrüchlicher Salzbund vor dem Herrn."

20 Weiter sprach der Herr zu Aaron: "Du sollst in ihrem Land keinen Erbbesitz erhalten und keinen Anteil unter ihnen bekommen. Ich bin dein Anteil und dein Erbbesitz inmitten der Israeliten.

 

Der Levitenzehnte

21 Den Leviten überweise ich hiermit alle Zehnten in Israel zum Erbbesitz als Entgelt für den Dienst, den sie am Offenbarungszelt zu verrichten haben.

22 Die Israeliten dürfen künftig nicht mehr an das Offenbarungszelt herantreten, da sie sonst eine Schuld auf sich laden, die den Tod nach sich zieht.

23 Nur die Leviten sollen den Dienst am Offenbarungszelt versehen und die Verantwortung dafür tragen. Diese Bestimmung gilt für euch allezeit von Geschlecht zu Geschlecht. Erbbesitz dürfen sie unter den Israeliten nicht haben.

24 Denn ich überweise zum Erbbesitz den Leviten den Zehnten, den die Israeliten als Hebeopfer an den Herrn abgeben. Darum habe ich in bezug auf sie verordnet, daß sie keinen Erbbesitz inmitten der Israeliten erhalten sollen."

 

Die Abgabe der Leviten für die Priester

25 Weiter gebot der Herr dem Mose:

26 "Gib den Leviten folgende Anweisungen: Wenn ihr von den Israeliten den Zehnten in Empfang nehmt, den ich euch von ihnen als Erbbesitz zugewiesen habe, so sollt ihr davon ein Hebeopfer für den Herrn abgeben, den Zehnten vom Zehnten.

27 Dieses Hebeopfer soll euch angerechnet werden, wie den übrigen Israeliten die Abgabe des Getreides von der Tenne oder des Überflusses von der Kelter.

28 So sollt auch ihr von dem Zehnten, den ihr von den Israeliten in Empfang nehmt, ein Hebeopfer für den Herrn abgeben, und zwar sollt ihr davon das Hebeopfer für den Herrn an den Priester Aaron abführen.

29 Von allen Gaben, die euch zufallen, sollt ihr das Hebeopfer für den Herrn abgeben und zwar stets vom Besten davon als heilige Gebühr.

30 Sage ihnen: Wenn ihr das Beste davon spendet, so soll es euch Leviten angerechnet werden wie den übrigen Israeliten der verzehntete Ertrag von der Tenne und von der Kelter.

31 Ihr dürft es an jedem beliebigen Ort essen, ihr und eure Familie. Denn es ist euer Lohn für euren Dienst am Offenbarungszelt.

32 Nur wenn ihr das Beste davon abgebt, ladet ihr seinetwegen keine Verschuldung auf euch und entweiht die heiligen Gaben der Israeliten nicht und braucht darum auch nicht zu sterben."

 

Kapitel 19: Nachtrag zum Reinheitsgesetz

Das Reinigungswasser

1 Der Herr sprach zu Mose und Aaron:

2 "Dies ist die Gesetzesbestimmung, die der Herr erläßt: Sage den Israeliten, sie sollen dir eine rote fehlerfreie Kuh bringen, die kein Gebrechen hat und auf die noch kein Joch gekommen ist!

3 Die sollt ihr dem Priester Eleasar übergeben. Man führe sie dann vor das Lager hinaus und schlachte sie vor seinen Augen.

4 Der Priester Eleasar nehme nun mit dem Finger etwas von ihrem Blut und sprenge siebenmal etwas von ihrem Blut in die Richtung auf die Vorderseite des Offenbarungszeltes hin.

5 Hierauf verbrenne man die Kuh vor seinen Augen. Ihr Fell, ihr Fleisch, ihr Blut samt ihrem Eingeweideunrat verbrenne man.

6 Dann nehme der Priester Zedernholz, Ysop und Karmesin und werfe es in das Feuer, in dem die Kuh verbrannt wird.

7 Hierauf wasche der Priester seine Kleider und bade sich. Danach darf er wieder ins Lager kommen. Aber bis zum Abend bleibt der Priester noch unrein.

8 Auch derjenige, der sie verbrannt hat, soll seine Kleider waschen und sich baden. Doch bleibt auch er bis zum Abend unrein.

9 Dann soll ein Mann, der rein ist, die Asche der Kuh sammeln und sie außerhalb des Lagers an einem reinen Ort aufschütten. Dort bewahre man sie für die israelitische Gemeinde auf zur Herstellung des Reinigungswassers, das als Entsündigungsmittel dient.

10 Derjenige, der die Asche der Kuh gesammelt hat, muß seine Kleider waschen und bleibt bis zum Abend unrein. Folgende Vorschrift gelte allezeit für die Israeliten und die Fremden, die sich bei ihnen aufhalten:

11 Wer einen menschlichen Leichnam berührt, soll sieben Tage unrein sein.

12 Er lasse sich mit dem Reinigungswasser am dritten und siebten Tag entsündigen. Dann ist er wieder rein. Will er sich aber am dritten und siebten Tag nicht entsündigen lassen, so wird er nicht rein.

13 Jeder, der die Leiche eines Verstorbenen berührt und sich danach nicht entsündigen läßt, der verunreinigt die Wohnung des Herrn. Ein solcher Mensch soll aus Israel ausgeschlossen werden. – Weil er nicht mit Reinigungswasser besprengt wurde, bleibt er unrein. Seine Unreinheit haftet weiter an ihm

14 Folgendes ist Gesetzesbestimmung: Stirbt jemand in einem Zelt, so wird jeder, der das Zelt betritt oder sich im Zelt befindet, für sieben Tage unrein.

15 Auch jedes offene Gefäß, auf dem sich kein Deckelverschluß befindet, wird unrein.

16 Ebenso wird jeder, der im Freien einen mit dem Schwert Erschlagenen oder sonst einen Verstorbenen oder menschliches Totengebein oder ein Grab berührt, auf sieben Tage unrein.

17 Für einen, der so unrein wurde, nehme man etwas von der Asche des verbrannten Sündopfers und gieße in einem Gefäß lebendiges Wasser darüber.

18 Einer, der rein ist, nehme Ysop, tauche ihn ins Wasser und besprenge damit das Zelt samt allen Geräten und Personen, die sich darin befanden, ebenso auch den, der mit Totengebein oder einem Erschlagenen oder sonst einem Toten oder einem Grab in Berührung gekommen ist.

19 Und zwar soll der Reine den Unreinen am dritten und siebten Tag besprengen. Hat er ihn am siebten Tag entsündigt, so soll dieser seine Kleider waschen und sich baden. Er wird dann am Abend wieder rein sein.

20 Wenn aber jemand unrein wird und sich nicht entsündigt, so soll ein solcher Mensch aus der Gemeinde ausgeschlossen werden. Denn er hat das Heiligtum des Herrn verunreinigt. – Weil er nicht mit Reinigungswasser besprengt wurde, ist er unrein.

21 Dieses Gesetz soll bei ihnen ewige Geltung haben. Auch der, welcher die Besprengung mit dem Reinigungswasser vorgenommen hat, wasche seine Kleider. Wer sonst noch das Reinigungswasser berührt, soll bis zum Abend unrein sein.

22 Alles, was der Unreine anrührt, wird unrein, und jeder, der es berührt, soll bis zum Abend unrein sein."

 

Kapitel 20: Mirjams Tod

1 Die ganze israelitische Gemeinde gelangte im ersten Monat in die Wüste Zin, und das Volk ließ sich in Kadesch nieder. Dort starb Mirjam und wurde daselbst begraben.

 

Wasser aus dem Felsen

Auflehnung des Volkes

2 Da es der Gemeinde an Wasser fehlte, rottete sie sich gegen Mose und Aaron zusammen.

3 Das Volk haderte mit Mose und schrie: "Ach wären wir doch auch umgekommen, als der Herr unsere Brüder sterben ließ!

4 Warum habt ihr die Gemeinde des Herrn in diese Wüste geführt, in der wir mit unserem Vieh sterben müssen?

5 Warum habt ihr uns aus Ägypten fortgeführt und uns in diese traurige Gegend gebracht, wo keine Saat, kein Feigenbaum, kein Weinstock, kein Granatapfel gedeiht und wo es kein Wasser zum Trinken gibt?"

 

Des Mose und Aaron eigenmächtiges Handeln

6 Mose und Aaron flüchteten sich vor der Gemeinde nach dem Eingang zum Offenbarungszelt und warfen sich auf ihr Angesicht nieder. Da erschien ihnen die Herrlichkeit des Herrn,

7 und der Herr gebot Mose:

8 "Nimm den Stab, versammele die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron! Gebt vor ihren Augen dem Felsen Befehl, so wird er Wasser spenden! Laß für sie Wasser aus dem Felsen hervorsprudeln und verschaffe so der Gemeinde und ihrem Vieh Trinkwasser!"

9 Da holte Mose den Stab vor dem Herrn weg, wie er ihm befohlen hatte.

10 Hierauf ließen Mose und Aaron die Gemeinde vor dem Felsen zusammenkommen, und er sagte zu ihnen: "Hört doch, ihr Widerspenstigen! Können wir wohl aus diesem Felsen Wasser für euch hervorfließen lassen?"

11 Als nun Mose die Hand erhob und zweimal mit seinem Stab gegen den Felsen schlug, kam Wasser in Fülle heraus, und die Gemeinde samt ihrem Vieh trank davon.

 

Gottes Strafe für Mose und Aaron

12 Der Herr aber sagte zu Mose und Aaron: "Weil ihr mir kein Vertrauen geschenkt habt und mich vor den Augen der Israeliten nicht verherrlichen wolltet, so sollt ihr diese Gemeinde nicht in das Land führen, das ich ihnen zu eigen gebe."

13 Das sind die Wasser von Meriba (Streitwasser), wo die Israeliten mit dem Herrn haderten und wo er sich an ihnen verherrlichte.

 

Israels Einmarsch ins Ostjordanland

Verweigerung des Durchzugs durch Edom

14 Von Kadesch aus sandte Mose Boten an den König von Edom: "So läßt dir dein Brudervolk Israel sagen: Du kennst alle Mühsale, die uns betroffen haben.

15 Unsere Väter zogen nach Ägypten, und wir wohnten lange in Ägypten. Die Ägypter mißhandelten uns und unsere Väter.

16 Als wir zum Herrn um Hilfe riefen, hörte er unser Flehen und sandte einen Engel, der uns aus Ägypten wegführte. Wir befinden uns jetzt in Kadesch, einer Stadt an der Grenze deines Gebietes.

17 Nun möchten wir gern durch dein Land ziehen. Wir betreten keine Felder und Weinberge und trinken kein Wasser aus den Brunnen. Wir wollen nur die Königsstraße benutzen, ohne nach links und rechts abzubiegen, bis wir dein Gebiet durchzogen haben."

18 Aber die Edomiter ließen ihnen sagen: "Du darfst nicht durchziehen. Sonst treten wir dir mit bewaffneter Hand entgegen."

19 Die Israeliten antworteten ihnen: "Auf der Hauptstraße werden wir ziehen. Trinken wir, ich und mein Vieh, von deinem Wasser, so zahle ich dir den Preis dafür. Ich will nichts weiter als schnell hindurchziehen."

20 Doch sie erwiderten: "Du darfst nicht hindurchziehen." Zugleich rückten die Edomiter mit zahlreichem Kriegsvolk und in guter Ausrüstung gegen sie vor.

21 Da die Edomiter sich weigerten, den Israeliten den Durchzug durch ihr Gebiet zu gestatten, bogen die Israeliten seitwärts von ihnen ab.

 

Der Tod Aarons

22 So brach denn die ganze israelitische Gemeinde von Kadesch auf und gelangte zum Berg Hor.

23 Hier am Berg Hor, der an der Grenze des Landes Edom liegt, sagte der Herr zu Mose und Aaron:

24 "Aaron soll jetzt zu seinen Vorfahren versammelt werden. Denn er soll nicht in das Land kommen, das ich den Israeliten zu eigen geben werde, weil ihr euch bei den Wassern von Meriba gegen meinen Befehl aufgelehnt habt.

25 Nimm Aaron und seinen Sohn Eleasar und begleite sie auf den Berg Hor!

26 Laß dort Aaron seine Kleider ausziehen und lege sie seinem Sohn Eleasar an; Aaron wird heimgehen und dort sterben."

27 Mose tat, wie der Herr gebot. Sie stiegen vor den Augen der ganzen Gemeinde auf den Berg Hor.

28 Dort ließ Mose den Aaron seine Kleider ausziehen und legte sie dessen Sohn Eleasar an. Hierauf starb Aaron dort auf dem Gipfel des Berges. Mose aber und Eleasar stiegen wieder vom Berg herab.

29 Als nun die ganze Gemeinde erfuhr, daß Aaron verschieden sei, trauerte das ganze Haus Israel um Aaron dreißig Tage.

 

Kapitel 21: Der Kampf mit dem König von Arad

1 Als die Kanaaniter, die unter dem König von Arad standen und im Südland wohnten, vernahmen, daß die Israeliten auf dem Weg von Atarim heranzogen, griffen sie die Israeliten an und nahmen einige von ihnen gefangen.

2 Da machten die Israeliten dem Herrn folgendes Gelübde: "Wenn du dieses Volk in unsere Hand gibst, so wollen wir an ihren Ortschaften den Bann vollziehen."

3 Und der Herr erhörte die Bitte der Israeliten und gab die Kanaaniter preis. An ihnen und ihren Ortschaften vollstreckten sie den Bann und nannten die Gegend Horma (dem Untergang geweiht)

 

Die eherne Schlange

4 Hierauf zogen sie vom Berg Hor in der Richtung zum Schilfmeer weiter, um das Land Edom zu umgehen. Doch das Volk wurde der Wanderung überdrüssig.

5 Die Leute murrten gegen Gott und Mose: "Warum habt ihr uns aus Ägypten weggeführt? Um uns in der Wüste umkommen zu lassen? Es gibt ja hier kein Brot und kein Wasser. Diese erbärmlich Speise widert uns an."

6 Da sandte der Herr giftige Schlangen unter das Volk. Diese bissen die Leute, so daß sehr viele Israeliten starben.

7 Nun kam das Volk zu Mose und klagte sich an: "Wir haben gesündigt, daß wir gegen Gott und gegen dich geredet haben. Lege Fürbitte beim Herrn ein, daß er die Schlangen von uns nehme!" Da betete Mose für das Volk

8 Und der Herr antwortete Mose: "Fertige dir das Bild einer Giftschlange an und befestige sie an einer Stange! Wer gebissen wird und sie anschaut, soll am Leben bleiben."

9 Da ließ Mose eine eherne Schlange anfertigen und befestigte sie an einer Stange. Wenn nun eine Schlange jemand gebissen hatte und dieser die eherne Schlange anschaute, so blieb er am Leben.

 

Der Zug bis an den Arnon

10 Hierauf zogen die Israeliten weiter und lagerten bei Obot.

11 Von Obot wanderten sie weiter und lagerten bei Ije-Abarim in der Wüste, die östlich vor Moab liegt.

12 Von dort zogen sie weiter und lagerten am Bach Sered.

13 Von dort zogen sie weiter und lagerten jenseits des Arnon, an der Stelle in der Wüste, wo er aus dem Land der Amoriter kommt. Der Arnon bildet nämlich die Grenze Moabs zwischen den Moabitern und Amoritern.

14 Darum heißt es im Buch der Kriege des Herrn: "Waheb in Sufa und das Flußgebiet des Arnon,

15 der Bäche Abflußgebiet, das sich hinabzieht nach Ar und sich anlehnt an die Grenze von Moab."

16 Von dort wanderten sie nach Beer (Brunnen). Das ist der Brunnen, den der Herr meinte, als er zu Mose sagte: "Versammele das Volk, daß ich ihm Wasser gebe!"

17 Damals sangen die Israeliten folgendes Lied: "Quill, Brunnen, empor! Singt ihm zu.

18 Du Brunnen, den Fürsten gruben, den die Edlen des Volkes aushoben mit dem Zepter, mit ihren Stäben." – Aus der Wüste zogen sie nach Mattana,

19 von Mattana nach Nahaliël, von Nahaliël nach Bamot,

20 von Bamot nach dem Tal, das die moabitische Hochebene durchschneidet, zum Gipfel des Pisga, der über das Ödland emporragt.

 

Die ersten Siege

21 Hierauf sandten die Israeliten Boten an Sihon, den König der Amoriter mit der Meldung:

22 "Wir möchten durch dein Land ziehen. Wir werden die Felder und Weinberge nicht betreten und auch kein Wasser aus den Brunnen trinken. Wir wollen nur die Königsstraße benutzen, bis wir dein Gebiet durchzogen haben."

23 Doch Sihon gestattete den Israeliten nicht, durch sein Gebiet zu ziehen, vielmehr zog Sihon sein gesamtes Kriegsvolk zusammen und rückte den Israeliten in die Wüste entgegen. Als er nach Jahaz gekommen war, griff er die Israeliten an.

24 Aber die Israeliten schlugen ihn mit der Schärfe des Schwertes und eroberten sein Land vom Arnon bis zum Jabbok, bis zum Gebiet der Ammoniter. Jahaz lag nämlich an der Grenze der Ammoniter.

25 Die Israeliten nahmen alle dortigen Städte ein. Dann setzten sich die Israeliten in allen Städten der Amoriter fest, auch in Heschbon und allen seinen Ortschaften.

26 Heschbon war die Hauptstadt des Amoriterkönigs Sihon. Dieser hatte mit dem früheren König von Moab Krieg geführt und ihm sein ganzes Land bis zum Arnon entrissen.

27 Darum singen die Spottlieddichter: "Kommt nach Heschbon! Sihons Hauptstadt werde aufgebaut und befestigt!

28 Ja, Feuer ging einst von Heschbon aus, flammende Lohe aus Sihons Burg, Moabs Städte fraß sie hinweg, verbrannte die Höhen des Arnon.

29 Weh dir, Moab! Verloren bist du, des Kemosch Volk. Zu Flüchtlingen werden ließ er seine Söhne, seine Töchter zu Gefangenen Sihons, des Königs der Amoriter.

30 Wir schossen auf sie: Heschbon ging bis Dibon zugrunde. Wir trugen Verwüstung bis Nofach hinein, das liegt bei Medeba."

31 Als die Israeliten sich im Land der Amoriter festgesetzt hatten,

32 ließ Mose Jaser auskundschaften. Nachdem sie die zugehörigen Ortschaften eingenommen hatten, vertrieb er die Amoriter, die darin wohnten.

33 Hierauf schwenkten sie ab und schlugen den Weg nach Baschan ein. Da rückte ihnen Og, der König von Baschan, mit seinem ganzen Kriegsvolk nach Edreï zum Kampf entgegen.

34 Der Herr aber sprach zu Mose: "Fürchte dich nicht vor ihm! Denn ich gebe ihn mit seinem ganzen Volk und seinem Land in deine Gewalt. Verfahre mit ihm, wie du mit dem Amoriterkönig Sihon, der in Heschbon hofhielt, verfahren bist!"

35 Sie schlugen ihn, seine Söhne und sein ganzes Kriegsvolk, so daß keiner übrigblieb, der hätte entfliehen können, und nahmen sein Land in Besitz.

 

Kapitel 22: Der Wahrsager Bileam

Balaks erste Gesandtschaft an Bileam

1 Die Israeliten zogen weiter und lagerten sich in den Steppen der Moabiter jenseits des Jordan, Jericho gegenüber.

2 Balak, der Sohn Zippors, sah alles, was die Israeliten den Amoritern zufügten.

3 Da gerieten die Moabiter in große Furcht vor dem Volk. Auch weil es so zahlreich war, überkam die Moabiter ein Grauen vor den Israeliten.

4 Die Moabiter sagten zu den Ältesten der Midianiter: "Nun wird dieser Schwarm rings um uns her alles kahl fressen, wie die Rinder das Grün des Feldes abgrasen." Balak, der Sohn Zippors, war damals König von Moab.

5 Er sandte Boten zu Bileam, dem Sohn Beors, nach Petor, das am Eufrat liegt, in das Land seiner Volksgenossen, um ihn rufen und ihm sagen zu lassen: "Da ist ein Volk aus Ägypten ausgezogen. Schon hat es sich über das ganze Land ausgebreitet und mir gegenüber sich festgesetzt.

6 Nun komm doch und verfluche mir dieses Volk! Denn es ist mir zu mächtig. Vielleicht gelingt es mir dann, ihm eine Niederlage beizubringen und es aus dem Land zu vertreiben. Denn ich weiß, wen du segnest, der ist gesegnet, und wem du fluchst, der ist verflucht."

7 So machten sich denn die Ältesten von Moab und Midian auf den Weg, nachdem sie sich mit Wahrsagerlohn versehen hatten, gingen zu Bileam und richteten ihm den Auftrag Balaks aus.

8 Er antwortete ihnen: "Bleibt heute nacht hier, so will ich euch Bescheid geben, je nachdem mir der Herr Weisung erteilen wird!" So blieben denn die Moabiterfürsten bei Bileam.

9 Da erschien Gott dem Bileam und fragte ihn: "Was sind das für Männer da bei dir?"

10 Bileam antwortete Gott: "Balak, der Sohn Zippors, der König von Moab, hat mir melden lassen:

11 Da ist ein Volk, das aus Ägypten ausgezogen ist und sich über das ganze Land ausgebreitet hat. Komm doch und verfluche es mir! Vielleicht vermag ich dann den Kampf mit ihm aufzunehmen und es zu vertreiben."

12 Gott aber sprach zu Bileam: "Du darfst nicht mit ihnen gehen. Du darfst dieses Volk nicht verfluchen. Denn es ist gesegnet."

 

Balaks zweite Botschaft

13 Als Bileam am Morgen aufgestanden war, sagte er zu den Fürsten Balaks: "Kehrt wieder in euer Land zurück! Denn der Herr hat mir nicht gestattet, mit euch zu ziehen."

14 Die Moabiterfürsten machten sich nun auf den Weg, kamen zu Balak und berichteten ihm: "Bileam hat sich geweigert, mit uns zu gehen."

15 Nun sandte Balak noch einmal Fürsten ab, die zahlreicher und angesehener waren als jene.

16 Als diese zu Bileam kamen, sagten sie zu ihm: "So läßt dir Balak, der Sohn Zippors, sagen: Weigere dich doch nicht, zu mir zu kommen!

17 Ich will es dir ja reichlichst lohnen und alles tun, was du von mir verlangst. So komm denn, verfluche mir dieses Volk!"

18 Doch Bileam antwortete den Untergebenen Balaks: "Gäbe mir Balak auch so viel Silber und Gold, als in seinen Palast geht, ich dürfte dem Befehl des Herrn, meines Gottes, nicht zuwiderhandeln, weder im kleinen noch im großen!

19 Doch bleibt auch ihr diese Nacht hier! Ich will sehen, was der Herr mir diesmal sagen wird."

20 Da erschien Gott dem Bileam in der Nacht und sprach zu ihm: "Wenn diese Männer gekommen sind, um dich zu holen, so mache dich auf und gehe mit ihnen! Doch darfst du nur das tun, was ich dir sagen werde!"

21 So machte sich denn Bileam am Morgen auf, sattelte seine Eselin und zog mit den Fürsten von Moab von dannen.

 

Die redende Eselin

22 Doch Gottes Zorn entbrannte darüber, daß er fortging, und der Engel des Herrn stellte sich ihm in den Weg, um ihn aufzuhalten. Er aber ritt auf seiner Eselin. Seine beiden Diener begleiteten ihn.

23 Als nun die Eselin den Engel des Herrn mit gezücktem Schwert auf dem Weg stehen sah, bog die Eselin vom Weg ab und ging aufs Feld. Bileam schlug die Eselin, um sie wieder auf den Weg zu bringen.

24 Doch der Engel des Herrn stellte sich in einem Hohlweg zwischen den Weinbergen auf, wo zu beiden Seiten eine Mauer war.

25 Als die Eselin den Engel des Herrn wahrnahm, drängte sie sich an die Mauer und preßte dabei den Fuß Bileams gegen die Wand. Er schlug nun wieder auf sie ein.

26 Da ging der Engel des Herrn nochmals ein Stück voraus und blieb an einer engen Stelle stehen, wo kein Platz war, um nach rechts oder links auszuweichen.

27 Als die Eselin den Engel des Herrn wahrnahm, legte sie sich unter Bileam auf die Erde. Bileam wurde zornig und schlug mit dem Stock auf die Eselin ein.

28 Der Herr aber öffnete der Eselin den Mund, und sie sagte zu Bileam: "Was habe ich dir getan, daß du mich dreimal geschlagen hast?"

29 Bileam antwortete der Eselin: "Du hältst mich ja zum besten. Hätte ich ein Schwert zur Hand, so hätte ich dich längst umgebracht."

30 Doch die Eselin erwiderte Bileam: "Bin ich denn nicht deine Eselin, auf der du von jeher bis auf den heutigen Tag geritten bist? Ist es denn jemals meine Art gewesen, mich so gegen dich aufzuführen?" Er antwortete: "Nein."

 

Aufklärung Bileams

31 Nun öffnete der Herr die Augen Bileams, so daß er den Engel des Herrn mit gezücktem Schwert im Weg stehen sah. Da verneigte er sich und warf sich auf sein Angesicht nieder.

32 Der Engel des Herrn aber fragte ihn: "Warum hast du deine Eselin nun schon dreimal geschlagen? Ich bin es, der dir Widerstand leistend entgegentritt. Denn die Reise geschieht gegen meinen Willen.

33 Die Eselin nahm mich wahr und bog dreimal vor mir aus. Wäre sie mir nicht ausgewichen, so hätte ich dich schon längst umgebracht, sie aber am Leben gelassen."

34 Bileam antwortete dem Engel des Herrn: "Ich habe gesündigt. Ich wußte nicht, daß du mir auf dem Weg gegenüberstandest. Nun aber will ich, wenn dir die Sache mißfällt, wieder umkehren."

35 Doch der Engel des Herrn antwortete Bileam: "Geh mit den Männern weiter! Sage aber nur das, was ich dir mitteile!" Nun zog Bileam mit den Fürsten Balaks weiter.

 

Bileams Ankunft bei Balak

36 Als Balak hörte, daß Bileam komme, ging er ihm entgegen bis zu einer Stadt in Moab, die im Arnongebiet, hart an der Grenze liegt.

37 Balak fragte Bileam: "Habe ich nicht wiederholt zu dir geschickt, um dich rufen zu lassen? Warum bist du nicht zu mir gekommen? Bin ich denn wirklich nicht imstande, dich zu belohnen?"

38 Doch Bileam sagte zu Balak: "Ich bin ja nun zu dir gekommen. Aber werde ich wirklich etwas kundtun können? Nur die Worte, die Gott mir in den Mund legt, werde ich verkünden."

39 Bileam ging mit Balak weiter, bis sie nach Kirjat-Huzot kamen.

40 Dort opferte Balak Rinder und Schafe und ließ davon an Bileam und die Fürsten, die bei ihm waren, verteilen.

41 Am folgenden Morgen nahm Balak den Bileam mit sich und geleitete ihn zu den Baalshöhen hinauf, von wo aus er den äußersten Teil des Volkes sehen konnte.

 

Kapitel 23: Bileams vierfacher Segen

Bileams erster Segensspruch – 'Wie soll ich fluchen?'

1 Da sagte Bileam zu Balak: "Bau mir hier sieben Altäre und richte mir hier sieben junge Stiere und sieben Widder her!"

2 Balak tat, wie Bileam verlangt hatte, und Balak opferte mit Bileam auf jedem Altar einen Stier und einen Widder.

3 Hierauf sagte Bileam zu Balak: "Bleibe bei deinem Brandopfer stehen! Ich will gehen. Vielleicht offenbart sich mir der Herr. Was er mich schauen läßt, teile ich dir mit." Er begab sich nun an einen einsamen Ort.

4 Und Gott offenbarte sich Bileam. Dieser sagte zu ihm: "Ich habe sieben Altäre zugerüstet und auf jedem Altar einen Stier und einen Widder dargebracht."

5 Da legte der Herr dem Bileam Worte in den Mund und gebot ihm: "Kehre zu Balak zurück und sprich also!"

6 Er kehrte nun zu ihm zurück. Dieser stand noch mit allen Moabiterfürsten neben seinem Brandopfer.

7 Da tat Bileam folgenden Spruch: "Von Aram holte mich Balak her, Moabs König von des Morgenlandes Bergen: Komm her! Verfluche mir Jakob! Komm her! Verwünsche doch Israel!

8 Wie soll ich fluchen, wem Gott nicht flucht? Und wie verwünschen, wen der Herr nicht verwünscht?

9 Denn ich sehe es vom felsigen Grat, schaue es von den Kuppen der Berge: Siehe, ein Volk! Einsam wohnt es für sich. Rechnet sich nicht unter die Völker.

10 Wer möchte Jakob zählen, der zahlreich wie Staub! Wer wollte messen nur den vierten Teil Israels! Sterben möchte ich den Tod der Gerechten. Mein Ende möge sein wie das seine!"

11 Balak aber rief Bileam zu: "Was tust du mir an? Meine Feinde zu verfluchen, habe ich dich kommen lassen. Du aber hast sie leibhaftig gesegnet."

12 Doch jener entgegnete: "Muß ich nicht das, was der Herr mir in den Mund legt, gewissenhaft künden?"

 

Bileams zweiter Segensspruch – 'Gesegnet hat er'

13 Balak bat ihn nun: "Komm mit mir an eine andere Stelle, von wo du es ganz sehen kannst. Du siehst jetzt nur den äußersten Teil. Ganz kannst du es nicht sehen. Verfluche es mir dann von dort aus!"

14 Hierauf nahm er ihn mit sich nach dem Späherfeld auf dem Gipfel des Pisga, baute dort sieben Altäre und opferte auf jedem Altar einen Stier und einen Widder.

15 Da sagte Bileam zu Balak: "Bleibe hier bei deinem Brandopfer stehen! Ich will unterdessen nach einer Offenbarung ausschauen."

16 Und der Herr offenbarte sich Bileam und legte ihm Worte in den Mund und gebot ihm: "Kehre zu Balak zurück und sprich also!"

17 Als er zu ihm kam, stand dieser noch mit allen Moabiterfürsten neben seinem Brandopfer. Balak fragte ihn: "Was kündet der Herr?"

18 Da tat er folgenden Spruch: "Auf, Balak! Höre! Neige mir dein Ohr, Zippors Sohn!

19 Nicht wie ein Mensch ist Gott, daß er löge, nicht wie ein Menschenkind, daß ihn gereut! Er sollte ankünden und es nicht tun? Sollte verheißen und nicht es erfüllen?

20 Siehe, zu segnen bin ich bestellt: Gesegnet hat Er – ich kann es nicht wenden:

21 Nicht sieht man Unheil in Jakob, nicht schaut man Mühsal in Israel! Ihm steht bei der Herr, der sein Gott ist; Königsjubel klingt bei ihm auf.

22 Gott, der aus Ägypten es führte, ist ihm wie wilder Ochsen Gehörn.

23 Ja, bei Jakob wirkt kein Zauberspruch, keine Beschwörung bei Israel! Zur rechten Zeit wird es Jakob kund, und Israel, was Gott bewirkt.

24 Siehe, ein Volk! Wie eine Löwin reckt es sich empor. Wie ein Löwe erhebt es sich, streckt sich nicht eher wieder hin, bis es verzehrt den Raub, bis es getrunken der Erschlagenen Blut."

25 Da rief Balak dem Bileam zu: "Wenn du ihm nicht fluchen kannst, so segne es doch wenigstens nicht!"

26 Aber Bileam entgegnete Balak: "Habe ich dir nicht gesagt: Alles, was der Herr befehlen wird, werde ich tun?"

 

Bileams dritter Segensspruch – 'Gesegnet sei, wer dich segnet'

27 Nun sagte Balak zu Bileam: "Komm, ich will dich an eine andere Stelle mitnehmen! Vielleicht gefällt es Gott, daß du es mir von dort aus verfluchst."

28 So nahm denn Balak den Bileam mit sich auf den Gipfel des Pegor, der über das Ödland emporragt.

29 Dort ersuchte Bileam den Balak: "Baue mir hier sieben Altäre und richte mir hier sieben Stiere und sieben Widder her!"

30 Balak tat, wie Bileam verlangt hatte, und opferte auf jedem Altar einen Stier und einen Widder.

 

Kapitel 24:

1 Da Bileam erkannt hatte, daß es dem Herrn gefiel, Israel zu segnen, ging er nicht wie die vorigen Male auf die Suche nach geheimnisvollen Zeichen. Er wandte sein Angesicht der Wüste zu.

2 Als Bileam nun ausschaute und Israel nach seinen Stämmen gelagert sah, kam der Geist Gottes über ihn,

3 und er tat folgenden Spruch: "Spruch Bileams, des Beors Sohn, Spruch des Mannes, dem sich auftat das Auge.

4 So spricht, der göttlichen Worten lauscht, der des Allmächtigen Gesichte schaut, in sich versunken, doch entschleierten Blicks:

5 Wie sind deine Zelte, Jakob, so schön, wie schön deine Wohnung, Israel!

6 Wie Bachesgründe, ins Breite gedehnt, wie Gärten am Strom, wie Eichen, vom Herrn gepflanzt, wie Zedern, am Wasser entlang.

7 Wasserschwall ergießt sich aus seinen Eimern, seine Saat hat reichliches Naß. Trutzig reckt sich empor sein König, hoch empor wächst sein Königtum!

8 Gott, der aus Ägypten es führte, ist ihm wie wilder Ochsen Gehörn. Es frißt die Völker, die es bedrängen, zermalmt ihre Knochen, zerschlägt ihre Hüften.

9 Wie der Löwe kauert es nieder zur Ruhe, wie die Löwin; wer wagt, es zu reizen? – Gesegnet sei, wer dich segnet, verflucht, wer dich verflucht!"

 

'Nur was der Herr mir eingibt'

10 Da geriet Balak über Bileam in Zorn. Die Hände zusammenschlagend rief Balak dem Bileam zu: "Meine Feinde zu verfluchen, habe ich dich rufen lassen. Du aber hast sie leibhaftig gesegnet.

11 Mache, daß du schleunigst nach Hause kommst! Ich dachte, es dir reichlich zu entgelten, doch der Herr hat dich um den Lohn gebracht."

12 Bileam aber erwiderte dem Balak: "Habe ich nicht schon deinen Boten, die du zu mir gesandt hast, erklärt:

13 Gäbe mir auch Balak so viel Silber und Gold, als sein Palast zu fassen vermag, ich könnte doch nicht dem Befehl des Herrn zuwiderhandeln und irgendetwas Gutes oder Schlimmes nach eigenem Gutdünken tun. Nur was der Herr mir eingibt, darf ich künden.

14 Weil ich nun zu meinem Volk zurückkehre, so komm, ich will dir künden, was dieses Volk deinem Volk am Ende der Tag antun wird!"

 

Bileams vierter Segensspruch – 'Ein Stern geht auf aus Jakob'

15 Hierauf tat er folgenden Spruch: "Spruch Bileams, des Beors Sohn; Spruch des Mannes, dem sich auftat das Auge.

16 So spricht, der göttlichen Worten lauscht, der die Gedanken des Höchsten weiß, der des Allmächtigen Gesichte schaut, in sich versunken, doch entschleierten Blicks:

17 Ich sehe ihn, doch nicht jetzt, ich schaue ihn, doch nicht nah: Ein Stern geht auf aus Jakob, ein Zepter reckt sich aus Israel. Moabs Schläfen wird es zerschmettern, Sets Söhne allesamt vernichten!

18 Edom wird ihm zu eigen sein, Seïr, sein Feind, ihm Besitztum. Und wachsen an Macht wird Israel.

19 Kommen von Jakob wird der Herrscher, zu vertilgen den Rest aus den Städten."

20 Als er nun auf die Amalekiter sah, tat er folgenden Spruch: "Der Erstling der Völker war Amalek, doch Vernichtung ist sein Ende!"

21 Als er auf die Keniter blickte, tat er diesen Spruch: "Fest ist dein Sitz, dein Horst auf Felsen gebaut!

22 Dennoch ist Kain der Vernichtung geweiht! Wie lange noch? – dann führt Assur dich fort."

23 Dann tat er noch einen Spruch: "Weh! Wer möchte leben, wenn Gott dies verhängt?

24 Von Kittim her kommen Schiffe, bedrängen Assur, bedrängen Eber. – Untergehen wird aber auch dies!"

25 Alsdann machte sich Bileam auf und kehrte in seine Heimat zurück. Auch Balak ging seines Weges.

 

Kapitel 25: Israels Abfall, Heimsuchung und Umkehr

Unzucht und Götzendienst der Israeliten

1 Als die Israeliten sich in Schittim niedergelassen hatten, fing das Volk an, mit den Moabiterinnen Unzucht zu treiben.

2 Diese luden das Volk zu ihren Götteropfern ein. Das Volk nahm an ihren Opfermahlen teil und betete ihre Götter an.

3 Die Israeliten dienten dem Baal-Pegor. Nun entbrannte der Zorn des Herrn über Israel,

4 und der Herr gebot Mose: "Nimm alle, die das Volk verführt haben, und hänge sie für den Herrn angesichts der Sonne auf, damit der Herr aufhöre, Israel zu zürnen!"

5 Da befahl Mose den Anführern der Israeliten: "Jeder töte diejenigen seiner Leute, die dem Baal-Pegor gedient haben."

 

Der Priester Pinhas

6 Es kam nun gerade ein Israelit daher und brachte eine Midianiterin zu seinen Stammesgenossen vor den Augen des Mose und der ganzen Gemeinde der Israeliten, die am Eingang zum Offenbarungszelt wehklagten.

7 Als Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes des Hohepriesters Aaron, das sah, verließ er die Gemeinde, nahm einen Speer in seine Hand,

8 ging dem Israeliten bis in das innere Gemach nach und durchbohrte beide, den Israeliten und die Frau; letztere am Unterleib. Da wurde der Heimsuchung unter den Israeliten Einhalt getan.

9 Die Zahl derer, die durch die Heimsuchung umgekommen waren, betrug 24.000.

10 Hierauf teilte der Herr dem Mose folgendes mit:

11 Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes des Hohepriesters Aaron, hat meinen Zorn von den Israeliten dadurch abgewendet, daß er voll Eifer für meine Ehre unter ihnen eintrat. Darum habe ich die Israeliten in meinem Zorn nicht völlig vertilgt.

12 Verkünde ihm deshalb: Ich schließe mit ihm einen Friedensbund.

13 Ihm und seinen Nachkommen sei auf ewige Zeiten das Priestertum feierlich zugesichert zum Lohn dafür, daß er für seinen Gott voll Eifer eintrat und den Israeliten Sühne erwirkte."

14 Der Name des damals getöteten Israeliten, der mit der Midianiterin getötet wurde, war Simri, der Sohn des Salu, der das Oberhaupt eines Geschlechtes der Simeoniter war.

15 Die damals getötete Midianiterin hieß Kosbi, sie war eine Tochter Zurs; der war das Oberhaupt einer Sippe, eines Geschlechtes der Midianiter.

 

Gottes Befehl zum Kampf gegen die Midianiter

16 Hierauf gebot der Herr dem Mose:

17 "Kämpft gegen die Midianiter und schlagt sie!

18 Denn sie haben euch durch die Ränke bekämpft, die sie gegen euch verübt haben im Fall Pegors und der midianitischen Fürstentochter Kosbi, ihrer Landsmännin, die damals, als die Heimsuchung wegen Pegor verhängt wurde, den Tod fand."

 

Kapitel 26: Die zweite Volkszählung

1 Nach der Heimsuchung (= Num 25,19) befahl der Herr dem Mose und Eleasar, dem Sohn des Priesters Aaron:

2 "Nehmt die Kopfzahl der ganzen Gemeinde der Israeliten auf, von zwanzig Jahren an und darüber, Geschlecht für Geschlecht, alle, die in Israel zum Kriegsdienst tauglich sind!"

3 Da zählte sie Mose und der Priester Eleasar in den Steppen Moabs am Jordan, Jericho gegenüber,

4 von zwanzig Jahren an und darüber, wie der Herr dem Mose geboten hatte.

5 Die Israeliten, die aus Ägypten auszogen, waren: Ruben, der Erstgeborene Israels. Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Rubens: Von Henoch das Geschlecht der Henochiter, von Pallu das Geschlecht der Palluiter,

6 Von Hezron das Geschlecht der Hezroniter, von Karmi das Geschlecht der Karmiter.

7 Dies sind die Geschlechter der Rubeniter. Die Zahl ihrer Gemusterten betrug 43.730.

8 Der Sohn Pallus war Eliab,

9 Die Söhne Eliabs waren: Nemuël, Datan und Abiram. Datan und Abiram sind die von der Gemeindeversammlung Berufenen, die sich mit dem Anhang Korachs gegen Mose und Aaron auflehnten, als sie mit dem Herrn haderten.

10 Die Erde tat ihren Mund auf und verschlang sie mit Korach, während der Anhang dadurch umkam, daß das Feuer die 250 Mann verzehrte, so daß sie zu einem abschreckenden Beispiel wurden.

11 Die Söhne Korachs aber kamen nicht mit um.

12 Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Simeons: Von Jemuël das Geschlecht der Jemuëliter, von Jamin das Geschlecht der Jaminiter, von Jachin das Geschlecht der Jachiniter,

13 von Serach das Geschlecht der Serachiter, von Schaul das Geschlecht der Schauliter.

14 Das waren die Geschlechter der Simeoniter, 22.200 Mann.

15 Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Gads: Von Zifjon stammt das Geschlecht der Zifjoniter, von Haggi das Geschlecht der Haggiter, von Schuni das Geschlecht der Schuniter,

16 von Osni das Geschlecht der Osniter, von Eri das Geschlecht der Eriter,

17 von Arod das Geschlecht der Aroditer, von Areli das Geschlecht der Areliter.

18 Das sind die Geschlechter der Söhne Gads, 40.500 Gemusterte.

19 Die Söhne Judas waren Er und Onan; Er und Onan starben im Land Kanaan.

20 Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Judas: Von Schela das Geschlecht der Schelaniter, von Perez das Geschlecht der Pereziter, von Serach das Geschlecht der Serachiter,

21 Von Perez stammen Hezron – von diesem das Geschlecht der Hezroniter, sowie Hamul – von diesem das Geschlecht der Hamuliter.

22 Das sind die Geschlechter Judas mit 76.500 Gemusterten.

23 Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Issachars: Von Tola das Geschlecht der Tolaiter, von Puwa das Geschlecht der Puwaniter,

24 von Jaschub das Geschlecht der Jaschubiter, von Schimron das Geschlecht der Schimroniter.

25 Das sind die Geschlechter Issachars mit 64.500 Gemusterten.

26 Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Sebulons: Von Sered stammt das Geschlecht der Serediter, von Elon das Geschlecht der Eloniter, von Jachleël das Geschlecht der Jachleëliter.

27 Das sind die Geschlechter der Sebuloniter mit 60.500 Gemusterten.

28 Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Josefs, Manasse und Efraim:

29 Von Manasse stammt Machir, von dem das Geschlecht der Machiriter stammt. Machir war der Vater Gileads, von dem die Sippe der Gileaditer stammt.

30 Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Gileads: Von Iëser das Geschlecht der Iësiter und von Helek das Geschlecht der Helekiter,

31 von Asriël das Geschlecht der Asriëliter, von Schechem das Geschlecht der Schechemiter,

32 von Schemida das Geschlecht der Schemidaïter, von Hefer das Geschlecht der Heferiter.

33 Zelofhad, der Sohn Hefers, hatte keine Söhne, sondern nur Töchter; die Töchter Zelofhads hießen: Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza.

34 Das sind die Geschlechter Manasses mit 52.700 Gemusterten.

35 Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Efraims: Von Schutelach das Geschlecht der Schutelachiter, von Becher das Geschlecht der Becheriter, von Tahan das Geschlecht der Tahaniter.

36 Von Schutelach stammt Eran und das Geschlecht der Eraniter.

37 Das sind die Geschlechter der Efraimiter mit 32.300 Gemusterten. Das sind die Söhne Josefs nach ihren Geschlechtern.

38 Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Benjamins: Von Bela stammt das Geschlecht der Belaiter, von Aschbel das Geschlecht der Aschbeliter, von Ahiram das Geschlecht der Ahiramiter,

39 von Schufam das Geschlecht der Schufamiter; von Hufam das Geschlecht der Hufamiter.

40 Die Söhne Belas waren Ard und Naaman; von Ard stammt das Geschlecht der Arditer, von Naaman das Geschlecht der Naamaniter.

41 Das sind die Söhne Benjamins nach ihren Geschlechtern, und zwar 45.600 Gemusterte.

42 Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Dans: Von Schuham das Geschlecht der Schuhamiter; das sind die Geschlechter Dans.

43 Aus den Geschlechtern der Schuhamiter waren 64.400 Gemusterte.

44 Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Aschers: Von Jimna das Geschlecht der Jimnaiter, von Jischwi das Geschlecht der Jischwiter, von Beria das Geschlecht der Beriaiter.

45 Von Beria stammten Heber – von diesem das Geschlecht der Heberiter – und Malkiël – von diesem das Geschlecht der Malkiëliter.

46 Die Tochter Aschers hieß Serach.

47 Das sind die Geschlechter der Söhne Aschers mit 53.400 Gemusterten.

48 Folgende Geschlechter stammen von den Söhnen Naftalis: Von Jachzeël das Geschlecht der Jachzeëliter, von Guni das Geschlecht der Guniter,

49 von Jezer das Geschlecht der Jezeriter, von Schillem das Geschlecht der Schillemiter.

50 Das sind die Geschlechter der Söhne Naftalis nach ihren Geschlechtern, und zwar 45.400 Gemusterte.

51 Das sind die Söhne Israels mit 601.730 Gemusterten.

 

Anweisung für die Landverteilung

52 Hierauf gab der Herr dem Mose folgende Anordnung:

53 "An diese soll das Land nach der Kopfzahl zum Erbbesitz verteilt werden.

54 Denen, die zahlreich sind, sollst du einen größeren Erbbesitz geben; denen, die kleiner sind, sollst du einen weniger großen Erbbesitz zuteilen. Jedem soll sein Erbbesitz nach der Zahl seiner Ausgemusterten zugewiesen werden.

55 Doch soll das Land durch das Los verteilt werden. Nach dem Namen ihrer väterlichen Stämme sollen sie es in Besitz nehmen.

56 Nach dem Los soll der Erbbesitz zwischen denen, die zahlreich, und denen, die kleiner sind, verteilt werden."

 

Die Zählung der Leviten

57 Folgendes sind die nach ihren Geschlechtern ausgemusterten Leviten: Von Gerschon stammt das Geschlecht der Gerschoniter, von Kehat das Geschlecht der Kehatiter, von Merari das Geschlecht der Merariter.

58 Das sind die Geschlechter Levis: Das Geschlecht der Libniter, das Geschlecht der Hebroniter, das Geschlecht der Machliter, das Geschlecht der Muschiter, das Geschlecht der Korachiter. Kehat war der Vater Amrams.

59 Die Frau Amrams hieß Jochebed, eine Tochter Levis, die dem Levi in Ägypten geboren wurde. Sie gebar dem Amram den Aaron und Mose und deren Schwester Mirjam.

60 Dem Aaron wurden Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar geboren.

61 Nadab und Abihu starben, als sie ein unerlaubtes Feueropfer vor dem Herrn darbrachten.

62 Die Zahl ihrer Ausgemusterten belief sich insgesamt auf 23.000 männliche Personen von einem Monat an und darüber. Sie waren nämlich nicht mit den übrigen Israeliten gemustert worden, weil ihnen kein Erbbesitz unter den Israeliten verliehen wurde.

63 Dies sind die von Mose und dem Priester Eleasar Gemusterten. Diese musterten die Israeliten in den Steppen Moabs am Jordan, Jericho gegenüber.

64 Unter diesen befand sich keiner mehr von denen, die durch Mose und den Priester Aaron gemustert worden waren, als diese die Israeliten in der Wüste Sinai einer Musterung unterzogen.

65 Der Herr hatte ihnen ja angekündigt, daß sie in der Wüste sterben sollten. Keiner von ihnen war übriggeblieben außer Kaleb, dem Sohn Jefunnes, und Josua, dem Sohn Nuns.

 

Kapitel 27: Der Landbesitz der Erbtöchter

1 Eines Tages erschienen die Töchter Zelofhads, eines Nachkommens Hefers, Gileads, Machirs und Manasses aus den Geschlechtern Manasses, der ein Sohn Josefs war. Die Töchter hießen Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza.

2 Sie traten vor Mose und den Priester Eleasar und die Stammesfürsten und die ganze Gemeinde am Eingang des Offenbarungszeltes und sagten:

3 "Unser Vater ist in der Wüste gestorben. Doch gehörte er nicht zur Rotte derer, die sich mit der Rotte Korachs gegen den Herrn zusammentaten, sondern er starb um seiner eigenen Sünde willen. Er hatte aber keine Söhne.

4 Soll nun der Name unseres Vater aus seinem Geschlecht verschwinden, weil er keinen Sohn hat? Gib uns Erbbesitz unter den Brüdern unseres Vaters!"

5 Da brachte Mose ihre Rechtssache vor den Herrn,

6 und der Herr gab Mose folgenden Bescheid:

7 "Die Töchter Zelofhads sind mit Recht vorstellig geworden. Gib ihnen ohne Bedenken einen Erbbesitz inmitten der Brüder ihres Vaters! Laß den Besitz ihres Vaters auf sie übergehen!

8 Den Israeliten aber gib folgende Verordnung: Wenn jemand stirbt, ohne einen Sohn zu hinterlassen, sollt ihr seinen Erbbesitz auf seine Töchter übergehen lassen.

9 Hat er aber keine Tochter, sollt ihr seinen Erbbesitz seinen Brüdern übergeben.

10 Hat er aber auch keine Brüder, sollt ihr seinen Erbbesitz den Brüdern seines Vater geben.

11 Hat sein Vater keine Brüder, sollt ihr seinen Erbbesitz seinem nächsten Blutsverwandten aus seinem Geschlecht geben, damit er ihn in Besitz nimmt. Dies gelte für die Israeliten als Gesetz, wie der Herr dem Mose befohlen hat."

 

Einsetzung Josuas als Nachfolger des Mose

12 Eines Tage gebot der Herr dem Mose: "Steige dort auf das Abarimgebirge und schau dir das Land an, das ich den Israeliten verliehen habe!

13 Wenn du es dir angesehen hast, sollst auch du zu deinen Vorfahren versammelt werden, wie vordem dein Bruder Aaron zu ihnen aufgenommen wurde.

14 Ihr seid ja in der Wüste Zin, als die Gemeinde sich auflehnte, meinem Befehl, mich vor ihnen durch das Wasserwunder zu verherrlichen, nicht nachgekommen." Das ist das Haderwasser von Kadesch in der Wüste Zin.

15 Nun bat Mose den Herrn:

16 "Der Herr, der Gott alles Lebensodems in jedem Leib, wolle einen Mann über die Gemeinde bestellen,

17 der an ihrer Spitze aus- und einzieht, der sie heraus- und hereinführt, damit die Gemeinde des Herrn nicht Schafen gleicht, die keinen Hirten haben."

18 Der Herr antwortete Mose: "Laß Josua, den Sohn Nuns, zu dir kommen, einen Mann, in dem Geist ist! Lege ihm deine Hand auf,

19 stelle ihn dem Priester Eleasar und der ganzen Gemeinde vor und setze ihn vor ihren Augen in sein Amt ein!

20 Überlasse ihm einen Teil deiner Amtsbefugnisse, damit die ganze Gemeinde der Israeliten ihm gehorsam sei!

21 Doch soll er dem Priester Eleasar darin untergeordnet sein, daß dieser für ihn die Urim vor dem Herrn befragen muß. Nur nach dessen Weisung soll er mit allen Israeliten und der ganzen Volksgemeinde in den Kampf ausziehen und nach dessen Weisung wieder heimkehren."

22 Mose tat, wie ihm der Herr befohlen hatte. Er ließ Josua kommen und stellte ihn dem Priester Eleasar und der ganzen Gemeinde vor,

23 legte ihm seine Hände auf und setzte ihn in sein Amt ein, wie der Herr es durch Mose angeordnet hatte.

 

Kapitel 28: Nachträge zum Kultusgesetz

Das tägliche Opfer

1 Der Herr gebot Mose:

2 "Gib den Israeliten folgende Verordnungen: Bringt mir gewissenhaft zur bestimmten Zeit meine Opfergaben dar, meine Feueropferspeisen zu lieblichem Geruch für mich!

3 Sage ihnen: Dies sind die Feueropfer, die ihr dem Herrn darbringen sollt: täglich zwei fehlerlose, einjährige Lämmer als regelmäßiges Brandopfer.

4 Das eine Lamm richte am Morgen, das andere gegen Abend her;

5 dazu ein Zehntel Efa Feinmehl, das mit einem Viertel Hin Öl aus zerstoßenen Oliven angerührt ist, als Speiseopfer.

6 Das ist das regelmäßige Brandopfer, das schon am Sinai als Feueropfer zu lieblichem Geruch dem Herrn dargebracht wurde.

7 Als Trankopfer komme zu jedem Lamm ein Viertel Hin. Spende das Weinopfer dem Herrn im Heiligtum!

8 Das zweite Lamm richte gegen Abend her! Bringe es mit einem Speiseopfer wie am Morgen und mit dem zugehörigen Trankopfer als ein Feueropfer zu lieblichem Geruch für den Herrn dar!

 

Das Sabbatopfer

9 Am Sabbat sind zwei einjährige, fehlerlose Lämmer und zwei Zehntel mit Öl angerührtes Feinmehl als Speiseopfer mit dem zugehörigen Trankopfer darzubringen.

10 Das ist das Sabbatbrandopfer, das an jedem Sabbat neben dem regelmäßigen Brandopfer und dem zugehörigen Trankopfer dargebracht werden muß.

 

Das Neumondopfer

11 Am ersten Tag des Monats sollt ihr dem Herrn als Brandopfer darbringen: zwei junge Stiere, einen Widder und sieben einjährige, fehlerlose Lämmer,

12 zu jedem Stier drei Zehntel mit Öl angerührtes Feinmehl als Speiseopfer, und zum Widder zwei Zehntel mit Öl angerührtes Feinmehl als Speiseopfer,

13 und zu jedem Lamm ein Zehntel mit Öl angerührtes Feinmehl als Speiseopfer. Das ist ein Brandopfer voll lieblichen Geruchs, ein Feueropfer für den Herrn.

14 Die zugehörigen Trankopfer bestehen in einem halben Hin Wein auf jeden Stier, in einem Drittel Hin auf den Widder, in einem Viertel Hin auf das Lamm. Das ist das Neumondsbrandopfer, das bei jedem Neumond des Jahres, Monat für Monat, dargebracht werden muß.

15 Außerdem soll neben dem regelmäßigen Brandopfer und dem zugehörigen Trankopfer noch ein Ziegenbock dem Herrn als Sündopfer dargebracht werden.

 

Die Opfer am Fest der ungesäuerten Brote

16 Am vierzehnten Tag des ersten Monats soll zu Ehren des Herrn das Paschafest begangen werden.

17 Am 15. Tag dieses Monats findet eine Festfeier statt. Sieben Tage soll ungesäuertes Brot gegessen werden.

18 Am ersten Tag wird am Heiligtum eine Festversammlung abgehalten. Da dürft ihr keinerlei Werktagsarbeit verrichten.

19 Bringt als Brandopfer, das im Feuer aufgeht, zwei junge Stiere, einen Widder und sieben einjährige Lämmer dar, die keinen Fehler haben dürfen;

20 dazu als zugehöriges Speiseopfer Feinmehl, das mit Öl angerührt ist! Drei Zehntel sollt ihr zu dem Stier und zwei Zehntel zu dem Widder verwenden.

21 Ein Zehntel sollte ihr für jedes von den sieben Lämmern gebrauchen.

22 Dazu komme ein Ziegenbock als Sündopfer, um euch Sühne zu erwirken.

23 Bringt dies alles dar neben dem Morgenbrandopfer, das das regelmäßige Brandopfer bildet!

24 Diese Opfer sollt ihr sieben Tage lang Tag für Tag darbringen als eine Feueropferspeise voll lieblichen Geruchs für den Herrn. Sie sind neben dem regelmäßigen Brandopfer und dem zugehörigen Trankopfer herzurichten.

25 Am siebten Tag sollt ihr wieder eine Festversammlung am Heiligtum abhalten. Da dürft ihr keinerlei Werktagsarbeit verrichten.

 

Die Opfer am Erntefest

26 Haltet auch am Tag der Erstlinge, wenn ihr am Wochenfest dem Herrn ein Speiseopfer vom neuen Getreide darbringt, eine Festversammlung am Heiligtum! Ihr dürft da keinerlei Werktagsarbeit verrichten.

27 Als Brandopfer zu lieblichem Geruch für den Herrn sollt ihr darbringen: zwei junge Stiere, einen Widder und sieben einjährige Lämmer;

28 dazu als zugehöriges Speiseopfer Feinmehl, das mit Öl angerührt ist, drei Zehntel zu jedem Stier, zwei Zehntel zu dem Widder

29 und ein Zehntel zu jedem von den sieben Lämmern,

30 ferner einen Ziegenbock, um euch Sühne zu erwirken.

31 Bringt all dies neben dem regelmäßigen Brandopfer und dem zugehörigen Speiseopfer – fehlerlose Tiere müssen es sein – und den erforderlichen Trankopfern dar!

 

Kapitel 29: Die Opfer am Neujahrstag

1 Haltet auch am ersten Tag des siebten Monats eine Festversammlung am Heiligtum ab! Ihr dürft da keinerlei Werksarbeit verrichten. An diesem Tag sollt ihr die Posaunen blasen.

2 Als Brandopfer zu lieblichem Geruch für den Herrn sollt ihr darbringen: einen jungen Stier, einen Widder, sieben einjährige, fehlerlose Lämmer,

3 dazu als zugehöriges Speiseopfer Feinmehl, das mit Öl angerührt ist, drei Zehntel zu dem Stier, zwei Zehntel zu dem Widder

4 und ein Zehntel zu jedem von den sieben Lämmern,

5 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer, um euch Sühne zu erwirken,

6 außer dem Neumondbrandopfer mit dem zugehörigen Speiseopfer und dem regelmäßigen Brandopfer mit dem zugehörigen Speiseopfer und den zugehörigen Trankopfern, wie sie vorgeschrieben sind, als ein Feueropfer voll lieblichen Geruchs für den Herrn.

 

Die Opfer am großen Versöhnungstag

7 Auch am zehnten Tag dieses siebten Monats soll ihr am Heiligtum eine Festversammlung halten und fasten. Ihr dürft da keinerlei Arbeit verrichten.

8 Als Brandopfer zu lieblichem Geruch für den Herrn sollt ihr darbringen: einen jungen Stier, einen Widder, sieben einjährige, fehlerlose Lämmer,

9 dazu als zugehöriges Speiseopfer Feinmehl, das mit Öl angerührt ist, drei Zehntel zu dem Stier, zwei Zehntel zu dem Widder

10 und ein Zehntel zu jedem von den sieben Lämmern,

11 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer außer dem Versöhnungssündopfer und dem regelmäßigen Brandopfer mit dem zugehörigen Speiseopfer und den erforderlichen Trankopfern.

 

Die Opfer am Laubhüttenfest

12 Auch am 15. Tag des siebten Monats sollt ihr am Heiligtum eine Festversammlung abhalten. Ihr dürft da keinerlei Werktagsarbeit verrichten, sondern sollt zu Ehren des Herrn ein Fest von sieben Tagen feiern.

13 Als Brandopfer, das dem Feuer zu lieblichem Geruch für den Herrn übergeben wird, sollt ihr darbringen: dreizehn junge Stiere, zwei Widder, und vierzehn einjährige Lämmer. Es dürfen nur fehlerlose Tiere sein.

14 Dazu als zugehöriges Speiseopfer Feinmehl, das mit Öl angerührt ist, drei Zehntel für jeden von den dreizehn Stieren, zwei Zehntel zu jedem von den Widdern

15 und ein Zehntel zu jedem von den vierzehn Lämmern,

16 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer neben dem regelmäßigen Brandopfer mit dem zugehörigen Speise- und Trankopfer.

17 Am zweiten Tag: zwölf junge Stiere, zwei Widder, vierzehn einjährige, fehlerlose Lämmer,

18 dazu das zugehörige Speiseopfer und die erforderlichen Trankopfer zu den Stieren, Widdern und Lämmern nach ihrer Zahl, wie es vorgeschrieben ist;

19 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem regelmäßigen Brandopfer mit dem zugehörigen Speiseopfer und den erforderlichen Trankopfern.

20 Am dritten Tag elf junge Stiere, zwei Widder, vierzehn einjährige, fehlerlose Lämmer,

21 dazu das zugehörige Speiseopfer und die erforderlichen Trankopfer zu den Stieren, Widdern und Lämmern nach ihrer Zahl, wie es vorgeschrieben ist;

22 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem regelmäßigen Brandopfer mit dem zugehörigen Speise- und Trankopfer.

23 Am vierten Tag zehn junge Stiere, zwei Widder, vierzehn einjährige, fehlerlose Lämmer,

24 dazu das zugehörige Speiseopfer und die erforderlichen Trankopfer zu den Stieren, Widdern und Lämmern nach ihrer Zahl, wie es vorgeschrieben ist;

25 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem regelmäßigen Brandopfer mit dem zugehörigen Speise- und Trankopfer.

26 Am fünften Tag neun junge Stiere, zwei Widder, vierzehn einjährige, fehlerlose Lämmer,

27 dazu das zugehörige Speiseopfer und die erforderlichen Trankopfer zu den Stieren, Widdern und Lämmern nach ihrer Zahl, wie es vorgeschrieben ist;

28 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem regelmäßigen Brandopfer mit dem zugehörigen Speise- und Trankopfer.

29 Am sechsten Tag acht junge Stiere, zwei Widder, vierzehn einjährige, fehlerlose Lämmer,

30 dazu das zugehörige Speiseopfer und die erforderlichen Trankopfer zu den Stieren, Widdern und Lämmern nach ihrer Zahl, wie es vorgeschrieben ist;

31 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem regelmäßigen Brandopfer mit dem zugehörigen Speise- und Trankopfer.

32 Am siebten Tag sieben junge Stiere, zwei Widder, vierzehn einjährige, fehlerlose Lämmer,

33 dazu das zugehörige Speiseopfer und die erforderlichen Trankopfer zu den Stieren, Widdern und Lämmern nach ihrer Zahl, wie es vorgeschrieben ist;

34 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem regelmäßigen Brandopfer mit dem zugehörigen Speise- und Trankopfer.

35 Am achten Tag sollt ihr wieder eine Festversammlung halten. Ihr dürft da keine Werktagsarbeit verrichten.

36 Als Brandopfer, das zu lieblichem Geruch für den Herrn dem Feuer übergeben wird, sollt ihr darbringen: einen jungen Stier, einen Widder, sieben einjährige, fehlerlose Lämmer,

37 dazu das zugehörige Speiseopfer und die erforderlichen Trankopfer zu dem Stier, dem Widder und den Lämmern nach ihrer Zahl, wie es vorgeschrieben ist;

38 ferner einen Ziegenbock als Sündopfer, außer dem regelmäßigen Brandopfer mit dem zugehörigen Speise- und Trankopfer.

39 Das sollt ihr dem Herrn an euren Festzeiten darbringen, abgesehen von dem, was ihr infolge von Gelübden oder als freiwillige Gaben an Brandopfern, Speiseopfern, Trankopfern oder Friedopfern darbringen werdet."

 

Kapitel 30:

1 So gab denn Mose den Israeliten Anweisungen, ganz wie der Herr dem Mose geboten hatte.

 

Die Gültigkeit von Gelübden

2 Hierauf sagte der Herr zu den Stammeshäuptern der Israeliten: "Folgendes befiehlt der Herr:

3 Wenn ein Mann dem Herrn ein Gelübde macht oder einen Eid schwört, durch den er sich zu einer Enthaltung verpflichtet, so soll er sein Wort nicht brechen, sondern alles, was er versprochen hat, halten.

4 Wenn eine Frau, die in ledigem Stand im Haus ihres Vaters lebt, dem Herrn ein Gelübde macht oder sich zu einer Enthaltung verpflichtet,

5 und ihr Vater von ihrem Gelübde oder der Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, erfährt, und wenn ihr Vater dazu schweigt, sollen alle ihre Gelübde gültig sein und jede Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, zu Recht bestehen.

6 Sobald aber ihr Vater davon hört und ihr gegenüber Einspruch erhebt, sind alle ihre Gelübde und die Enthaltungen, zu denen sie sich verpflichtet hat, ungültig, und der Herr wird ihr verzeihen, weil ihr Vater ihr gegenüber Einspruch erhoben hat.

7 Wenn sie sich aber verheiraten sollte, solange noch ein Gelübde oder ein unbedachtes Versprechen, durch das sie sich verpflichtet hat, sie binden,

8 und ihr Mann erfährt davon, läßt sie aber gewähren, nachdem er davon gehört hat, sind ihre Gelübde gültig, und die Enthaltungen, zu denen sie sich verpflichtet hat, bestehen zu Recht.

9 Wenn aber ihr Mann, sobald der davon erfährt, ihr gegenüber Einspruch erhebt, so macht er damit das Gelübde, das sie bindet, und das unbedachte Versprechen, durch das sie sich zu einer Enthaltung verpflichtet hat, ungültig, und der Herr wird ihr verzeihen.

10 Das Gelübde einer Witwe oder einer Geschiedenen, überhaupt jede Verpflichtung, die sie auf sich genommen hat, ist für sie verbindlich.

11 Hat aber eine Frau, die schon im Haus ihres Mannes lebt, ein Gelübde gemacht oder sich durch einen Eid zu einer Enthaltung verpflichtet,

12 und ihr Mann hört davon und schweigt ihr gegenüber, ohne bei ihr Einspruch zu erheben, so sind alle ihre Gelübde, gültig, und jede Enthaltung, zu der sie sich verpflichtet hat, besteht zu Recht.

13 Wenn aber ihr Mann, sobald er davon erfährt, sie für ungültig erklärt, hat nichts von dem, was sie versprochen hat, seien es Gelübde oder Enthaltungsverpflichtungen, für sie Gültigkeit. Da ihr Mann sie für ungültig erklärt hat, wird der Herr es ihr nachsehen.

14 Jedes Gelübde und jeden Eid, die zu einer Selbstkasteiung verpflichten, kann ihr Mann für gültig oder für ungültig erklären.

15 Wenn nämlich ihr Mann von einem Tag zum anderen ihr gegenüber stillschweigt, macht er damit alle ihre Gelübde oder alle die Enthaltungsverpflichtungen, die sie binden, gültig. Er hat sie dadurch gültig gemacht, daß er ihr gegenüber schwieg, als er davon erfuhr.

16 Wenn er sie aber aufheben will, nachdem er schon längere Zeit davon gehört hat, lädt er damit die ihr erwachsende Verschuldung auf sich."

17 Das sind die Rechtsbestimmungen, die der Herr dem Mose gegeben hat, zur Regelung des Verhältnisses zwischen Mann und Frau, zwischen Vater und Tochter, die in ledigem Stand im Haus ihres Vaters lebt.

 

Kapitel 31: Verordnungen anläßlich der Midianiterkrieges

Der Kriegszug

1 Der Herr gebot dem Mose:

2 "Nimm für die Israeliten Rache an den Midianitern! Danach wirst du zu deinen Vorfahren abberufen werden."

3 Da befahl Mose dem Volk: "Rüstet euch Männer aus eurer Mitte zu einem Kriegszug gegen die Midianiter aus, um die Rache des Herrn an den Midianitern zu vollstrecken!

4 Entsendet zu dem Kriegszug je tausend Mann aus allen Stämmen Israels!"

5 So wurden denn aus jedem israelitischen Stamm je tausend Mann ausgehoben, im ganzen 12.000 Krieger.

6 Mose schickte dann die tausend Mann aus jedem Stamm zum Kriegszug aus, und mit ihnen sandte er auch Pinhas, den Sohn des Priesters Eleasar, ins Feld. Der führte die heiligen Geräte und die Lärmtrompeten mit sich.

7 So zogen sie gegen die Midianiter in den Krieg, wie der Herr dem Mose geboten hatte, und machten alle männlichen Personen nieder.

8 Unter denen, die sie erschlagen hatten, befanden sich auch die Könige Ewi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die fünf Könige von Midian. Auch Bileam, den Sohn Beors, erschlugen sie mit dem Schwert.

9 Dann nahmen die Israeliten die Frauen und Kinder der Midianiter gefangen, erbeuteten ihr gesamtes Last- und Herdenvieh und ihre ganze Habe,

10 steckten alle Städte, die sie bewohnten, und alle ihre Zeltlager in Brand,

11 nahmen den ganzen Raub und die gesamte Beute an Menschen und Vieh

12 und brachten die Gefangenen, die Beute und den Raub zu Mose, zum Priester Eleasar und zur israelitischen Gemeinde ins Lager in den Steppen Moabs, die am Jordan bei Jericho liegen.

 

Anweisung über die Behandlung der Kriegsgefangenen

13 Mose, der Priester Eleasar und sämtliche Fürsten der Gemeinde gingen ihnen vor das Lager hinaus entgegen.

14 Mose aber zürnte den Heerführern, den Hauptleuten über die Tausend- und Hundertschaften, die vom Kriegszug heimkehrten.

15 Mose fuhr sie an: "Habt ihr denn alle weiblichen Personen am Leben gelassen?

16 Sie gerade sind es gewesen, die auf den Rat Bileams die Israeliten verführt haben, um Pegors willen vom Herrn abzufallen, so daß die Heimsuchung über die Gemeinde des Herrn kam.

17 So tötet nun alle männlichen Kinder und alle Ehefrauen!

18 Alle jungen Mädchen aber, die noch unverehelicht sind, laßt für euch am Leben!

 

Reinigungsvorschriften

19 Bleibt sieben Tage lang außerhalb des Lagers! Da jeder von euch andere getötet und Leichen angerührt hat, so müßt ihr euch am dritten und siebten Tag mit euren Gefangenen entsündigen.

20 Auch alle Kleider, alle Ledergegenstände, alles, was aus Ziegenhaar gefertigt ist, sowie alle hölzernen Geräte müßt ihr entsündigen."

21 Der Priester Eleasar sagte zu den Kriegsleuten, die den Kriegszug mitgemacht hatten: "Dieses ist die Gesetzesbestimmung, die der Herr dem Mose aufgetragen hat:

22 Ihr müßt das Gold Silber, Kupfer, Eisen, Zinn und Blei,

23 überhaupt alles, was Feuer verträgt, durchs Feuer ziehen; dann wird es rein. Dazu muß es jedoch noch mit Reinigungswasser entsündigt werden. Alles aber, was kein Feuer verträgt, müßt ihr durchs Wasser ziehen.

24 Wascht dann am siebten Tag eure Kleider, so werdet ihr wieder rein sein und dürft danach wieder ins Lager zurückkehren."

 

Die Verteilung der lebenden Beute

25 Hierauf gebot der Herr dem Mose:

26 "Nimm mit dem Priester Eleasar und den Stammeshäuptlingen der Gemeinde eine Zählung der Beute vor, die an Menschen und Vieh eingebracht wurde!

27 Teile die Beute zur Hälfte denen zu, die am Kriegszug teilgenommen haben und mit ins Feld gezogen sind, und zur anderen Hälfte der ganzen übrigen Gemeinde!

28 Dann erhebe von den Kriegsleuten, die ins Feld gezogen sind, eine Abgabe für den Herrn, nämlich ein Stück auf je fünfhundert, von den Menschen, Rindern, Eseln, und Schafen!

29 Nehmt sie von der ihnen gehörenden Hälfte und übergebt sie dem Priester Eleasar als Hebeopfer für den Herrn!

30 Von der den Israeliten gehörenden Hälfte sollst du von den Menschen, von Rindern, Eseln und Schafen, kurz von dem gesamten Vieh, immer ein Stück aus fünfzig herausgreifen und sie den Leviten abliefern, die den Dienst an der Wohnung des Herrn zu besorgen haben."

31 Mose und der Priester Eleasar taten, wie der Herr dem Mose befohlen hatte.

32 Die Beute, die noch von dem, was das Kriegsvolk erbeutet hatte, vorhanden war, belief sich auf 675.000 Schafe,

33 72.000 Rinder,

34 und 61.000 Esel,

35 an Menschen, d.h. an Mädchen, die noch mit keinem Mann verehelicht waren, auf 32.000 Personen.

36 Die Hälfte davon, die denen zukam, die ins Feld gezogen waren, betrug 337.500 Schafe,

37 und die Abgabe an Schafen für den Herrn 675 Stück,

38 ferner 36.000 Rinder und die Abgabe davon für den Herrn 72 Stück,

39 dazu 30.500 Esel und die Abgabe davon für den Herrn 61 Stück,

40 endlich 16.000 Menschen und die Abgabe davon für den Herrn 32 Personen.

41 Mose übergab die zum Hebeopfer für den Herrn bestimmte Abgabe dem Priester Eleasar, wie der Herr dem Mose geboten hatte.

42 Von der den Israeliten zufallenden Hälfte, die Mose von dem Anteil der Kriegsleute abgesondert hatte –

43 diese der Gemeinde zufallende Hälfte betrug 337.500 Schafe,

44 36.000 Rinder,

45 30.500 Esel

46 und 16.000 Menschen –

47 von der den Israeliten zufallenden Hälfte also nahm Mose immer ein Stück, das er aus fünfzig herausgriff, von den Menschen wie vom Vieh, und übergab sie den Leviten, die den Dienst an der Wohnung des Herrn zu verrichten hatten, wie der Herr dem Mose geboten hatte.

 

Die Weihegeschenke der Anführer

48 Nun traten die Heerführer, die Hauptleute der Tausend- und Hundertschaften an Mose heran

49 und sagten zu Mose: "Deine Knechte haben die Zählung der Kriegsleute, die unter unserem Befehl standen, vorgenommen. Kein einziger von unseren Leuten ist dabei vermißt worden.

50 Darum bringen wir, um uns vor dem Herrn zu entsühnen, als Opfergabe für den Herrn dar, was jeder an Goldschmuck erbeutet hat: Armketten, Armspangen, Fingerringe, Ohrringe und Geschmeide."

51 Mose und der Priester Eleasar nahmen das Gold, das in allerlei kunstvoll gearbeiteten Gegenständen bestand, von ihnen in Empfang.

52 Das gesamte Gold, das die Hauptleute der Tausend- und Hundertschaften als Hebeopfer für den Herrn abgaben, betrug 16.750 Schekel.

53 Die gemeinen Kriegsleute aber hatten jeder für sich Beute gemacht.

54 Mose und der Priester Eleasar nahmen das Gold der Hauptleute über die Tausend- und Hundertschaften und brachten es in das Offenbarungszelt, damit es dort den Israeliten vor dem Herrn zum gnädigen Gedächtnis diene.

 

Kapitel 32: Die Verteilung des Ostjordanlandes

Die Bitte der Gaditer und Rubeniter um Landbesitz

1 Die Rubeniter und die Gaditer hatten einen sehr großen Viehstand. Als sie nun sahen, daß das Gebiet von Jaser und Gilead Gegenden waren, die zur Viehzucht geeignet seien,

2 gingen die Gaditer und Rubeniter hin und sagten zu Mose, zum Priester Eleasar und zu den Häuptern der Gemeinde:

3 "Atarot, Dibon, Jaser, Nimra, Heschbon, Elale, Sibma, Nebo und Beon,

4 das Land, das der Herr der israelitischen Gemeinde unterworfen hat, ist zur Viehzucht wohlgeeignet, und deine Knechte besitzen viel Vieh."

5 Dann fuhren sie fort: "Wenn wir Gnade in deinen Augen gefunden haben, so möge dieses Land deinen Knechten als Erbbesitz überlassen werden. Laß uns nicht mit über den Jordan ziehen!"

 

Die Einwände des Mose

6 Mose antwortete den Gaditern und Rubenitern: "Eure Brüder sollen also in den Kampf ziehen, und ihr wollt hier ruhig sitzenbleiben?

7 Wozu wollt ihr den Israeliten den Mut nehmen, in das Land zu ziehen, das der Herr ihnen verliehen hat?

8 So haben es schon eure Väter gemacht, als ich sie von Kadesch-Barnea aussandte, das Land zu besichtigen.

9 Sie zogen hinauf bis zum Traubental, sahen sich das Land an und nahmen dann den Israeliten den Mut, so daß diese nicht in das Land gehen wollten, das der Herr ihnen verliehen hatte.

10 An jenem Tag geriet der Herr in Zorn und schwur:

11 Die Männer, die im Alter von zwanzig Jahren an und darüber aus Ägypten gezogen sind, sollen das Land nicht zu sehen bekommen, das ich Abraham, Isaak und Jakob zugeschworen habe; denn sie haben mir nicht vollkommenen Gehorsam bewiesen,

12 außer dem Kenasiter Kaleb, dem Sohn Jefunnes, und Josua, dem Sohn Nuns. Denn diese haben dem Herrn vollen Gehorsam geleistet.

13 So entbrannte also der Zorn des Herrn über Israel. Er ließ sie vierzig Jahre in der Wüste umherirren, bis das ganze Geschlecht, das sich gegen den Herrn vergangen hatte, ausgestorben war.

14 Nun seid ihr an Stelle eurer Väter getreten, eine Brut von Sündern, um den glühenden Zorn des Herrn gegen Israel noch mehr zu steigern.

15 Wenn ihr euch von ihm abwendet, wird er das Volk noch länger in der Wüste warten lassen. Ihr werdet so das ganze Volk zugrunde richten."

 

Die Antwort der Rubeniter und Gaditer

16 Da traten sie zu ihm heran und sagten: "Wir wollen hier nur Hürden für unsere Herden und Städte für unsere Frauen und Kinder bauen.

17 Wir selbst aber wollen kampfgerüstet an der Spitze der Israeliten einherziehen, bis wir sie in ihre Wohnsitze gebracht haben. Unterdessen sollen unsere Frauen und Kinder wegen der Bewohner des Landes in den festen Plätzen bleiben.

18 Nicht eher wollen wir zu unseren Häusern zurückkehren, als bis sämtliche Israeliten ihren Erbbesitz erhalten haben.

19 Wir bekommen ja zusammen mit ihnen jenseits des Jordan und weiterhin keinen Erbbesitz, weil uns unser Erbbesitz östlich vom Jordan zugefallen ist."

 

Die bedingungsweise Zusage des Gebietes

20 Mose antwortete ihnen: "Wenn ihr das tut, daß ihr vor dem Herrn als Krieger in den Kampf zieht,

21 und alle eure Krieger im Angesicht des Herrn den Jordan überschreiten, bis er seine Feinde vor sich her vertrieben hat,

22 und ihr erst heimkehrt, wenn das Land mit Hilfe des Herrn unterworfen ist, so seid ihr dem Herrn und Israel gegenüber wieder frei, und dieses Land soll euch als Erbbesitz vor dem Herrn zuteil werden.

23 Wenn ihr aber nicht so handelt, so versündigt ihr euch gegen den Herrn und werdet die Folgen eurer Sünde zu spüren bekommen.

24 So baut euch denn feste Plätze für eure Frauen und Kinder und Hürden für euer Vieh! Tut aber auch, was ihr versprochen habt!"

 

Die Annahme der Bedingung

25 Darauf entgegneten die Gaditer und Rubeniter dem Mose: "Deine Knechte werden tun, wie du, o Herr, befiehlst.

26 Unsere Kinder und Frauen, unser Vieh und alle unsere Lasttiere sollen hier in den festen Plätzen Gileads bleiben.

27 Aber deine Knechte ziehen alle, soweit sie kriegsfähig sind, vor dem Herrn her zum Kampf hinüber, wie du, o Herr, befohlen hast."

28 Hierauf gab Mose ihretwegen dem Priester Eleasar und Josua, dem Sohn Nuns, und den Stammeshäuptern der Israeliten Anweisung.

29 Mose sagte ihnen: "Wenn all die Kriegsleute der Gaditer und Rubeniter mit euch vor dem Herrn zum Kampf über den Jordan ziehen, so gebt ihnen, wenn euch das Land unterworfen ist, das Gebiet von Gilead zum Erbbesitz!

30 Gehen aber die Krieger nicht mit euch hinüber, so sollen sie bei euch in Kanaan angesiedelt werden!"

31 Da antworteten die Gaditer und Rubeniter: "Wie der Herr deinen Knechten geboten hat, so wollen wir tun.

32 Wir Kriegsleute werden vor dem Herrn nach Kanaan hinüberziehen, damit uns unser Erbbesitz jenseits des Jordan verbleibt."

33 So verlieh Mose den Gaditern, Rubenitern und dem halben Stamm Manasses, des Sohnes Josefs, das Reich des Amoriterkönigs Sihon und das Reich des Königs Og von Baschan, das Land mit den darinliegenden Städten samt ihren Bezirken, die Städte ringsum im Land.

34 Nun bauten die Gaditer Dibon, Atarot, Aroër,

35 Atrot-Schofan, Jaser, Jogboha,

36 Bet-Nimra und Bet-Haram wieder auf, feste Städte und Hürden für das Vieh.

37 Die Rubeniter bauten Heschbon, Elale, Kirjatajim,

38 Nebo und Baal-Meon – denen sie andere Namen gaben – und Sibma wieder auf und gaben den Städten, die sie wieder aufbauten, Namen.

 

Eroberungen der Manassiter

39 Die Söhne Machirs, des Sohnes Manasses, zogen nach Gilead, eroberten es und vertrieben die Amoriter, die dort ansässig waren.

40 Mose gab dann Gilead dem Machir, dem Sohn Manasses, und er ließ sich darin nieder.

41 Jaïr, der Sohn Manasses, zog ebenfalls aus, eroberte ihre Zeltdörfer und nannte sie Hawot-Jaïr (Zeltdörfer Jaïrs).

42 Auch Nobach rückte aus, nahm Kenat mit den zugehörigen Ortschaften ein und benannte es nach seinem Namen "Nobach".

 

Kapitel 33: Die Lagerstätten der Israeliten

Von Ramses nach der Wüste Sinai

1 Folgendes sind die Züge der Israeliten, nachdem sie mit ihren Heerscharen unter Führung von Mose und Aaron aus Ägypten ausgezogen waren.

2 Mose schrieb die Orte auf, von denen auf Befehl des Herrn ihre Wanderzüge erfolgten. Folgendes sind ihre Züge von einem Aufbruchsort zum anderen.

3 Sie brachen von Ramses am 15. Tag des elften Monats auf. Am Tag nach dem Pascha zogen die Israeliten kampfesmutig vor den Augen aller Ägypter aus,

4 während die Ägypter ihre Erstgeborenen begruben, die der Herr alle bei ihnen hatte sterben lassen. Denn der Herr hatte an ihren Göttern ein Strafgericht vollzogen.

5 Die Israeliten brachen also von Ramses auf und lagerten sich in Sukkot.

6 Von Sukkot brachen sie auf und lagerten sich in Etam, das am Rand der Wüste liegt.

7 Von Etam brachen sie auf und wandten sich nach Pi-Hahirot, das Baal-Zefon gegenüberliegt, und lagerten sich vor Migdol.

8 Von Pi-Hahirot brachen sie auf und zogen mitten durch das Meer in die Wüste und wanderten drei Tage lang durch die Wüste Etam und lagerten sich in Mara.

9 Von Mara brachen sie auf und kamen nach Elim. In Elim waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmen, und sie lagerten sich daselbst.

10 Von Elim brachen sie auf und lagerten sich am Schilfmeer.

11 Vom Schilfmeer brachen sie auf und lagerten sich in der Wüste Sin.

12 Aus der Wüste Sin brachen sie auf und lagerten sich in Dofka.

13 Von Dofka brachen sie auf und lagerten in Alusch.

14 Von Alusch brachen sie auf und lagerten sich in Refidim.

15 Von Refidim brachen sie auf und lagerten sich in der Wüste Sinai.

 

Von der Wüste Sinai bis Ezjon-Geber

16 Aus der Wüste Sinai brachen sie auf und lagerten sich in Kibrot-Taawa.

17 Von Kibrot-Taawa brachen sie auf und lagerten sich in Hazerot.

18 Von Hazerot brachen sie auf und lagerten sich Ritma.

19 Von Ritma brachen sie auf und lagerten sich in Rimmon-Perez.

20 Von Rimmon-Perez brachen sie auf und lagerten sich in Libna.

21 Von Libna brachen sie auf und lagerten sich in Rissa.

22 Von Rissa brachen sie auf und lagerten sich Kehelata.

23 Von Kehelata brachen sie auf und lagerten sich am Berg Schefer.

24 Vom Berg Schefer brachen sie auf und lagerten sich in Harada.

25 Von Harada brachen sie auf und lagerten sich in Makhelot.

26 Von Makhelot brachen sie auf und lagerten sich in Tahat.

27 Von Tahat brachen sie auf und lagerten sich in Terach.

28 Von Terach brachen sie auf und lagerten sich in Mitka.

29 Von Mitka brachen sie auf und lagerten sich in Haschmona.

30 Von Haschmona brachen sie auf und lagerten sich in Moserot.

31 Von Moserot brachen sie auf und lagerten sich in Bene-Jaakan.

32 Von Bene-Jaakan brachen sie auf und lagerten sich in Hor-Gidgad.

33 Von Hor-Gidgad brachen sie auf und lagerten sich in Jotbata.

34 Von Jotbata brachen sie auf und lagerten sich in Abrona.

35 Von Abrona brachen sie auf und lagerten sich in Ezjon-Geber.

 

Rückzug von Ezjon-Geber nach dem Berg Hor

36 Von Ezjon-Geber brachen sie auf und lagerten sich in der Wüste Zin, das ist Kadesch.

37 Von Kadesch brachen sie auf und lagerten sich am Berg Hor an der Grenze von Edom.

38 Der Priester Aaron ging auf Befehl des Herrn auf den Berg Hor und starb daselbst im vierzigsten Jahr nach dem Auszug der Israeliten aus Ägypten, am ersten Tag des fünften Monats.

39 Aaron war 120 Jahre alt, als er auf dem Berg Hor starb.

40 Der Kanaaniter, der König von Arad, der im Süden Kanaans wohnte, hörte von der Ankunft der Israeliten.

 

Vom Hor zu den Steppen Moabs

41 Vom Berg Hor brachen sie auf und lagerten in Zalmona.

42 Von Zalmona brachen sie auf und lagerten in Punon.

43 Von Punon brachen sie auf und lagerten in Obot.

44 Von Obot brachen sie auf und lagerten in Ije-Abarim an der Grenze von Moab.

45 Von Ije-Abarim brachen sie auf und lagerten in Dibon-Gad.

46 Von Dibon-Gad brachen sie auf und lagerten sich in Almon-Diblatajim.

47 Von Almon-Diblatajim brachen sie auf und lagerten sich am Abarimgebirge, Nebo gegenüber.

48 Vom Abarimgebirge brachen sie auf und lagerten sich in den Steppen Moabs am Jordan bei Jericho

49 Ihr Lager erstreckte sich am Jordan von Bet-Jeschimot bis Abel-Schittim in den Steppen von Moab.

 

Anweisungen über die Eroberung und Verteilung Kanaans Die Verteilung durch das Los

50 Der Herr gebot Mose in den Steppen von Moab bei Jericho:

51 "Teile den Israeliten folgende Anweisung mit: Wenn ihr über den Jordan nach Kanaan gezogen seid,

52 sollt ihr alle Bewohner des Landes vor euch her vertreiben und all ihre Götzenbilder vernichten. Auch alle ihre Gußbilder sollt ihr zerstören und all ihre Höhen verwüsten.

53 Ihr sollt dann das Land in Besitz nehmen und darin wohnen. Denn ich habe euch das Land zu eigen gegeben.

54 Durch das Los sollt ihr das Land nach euren Stämmen als Erbbesitz zugeteilt erhalten. Dem Stamm, der zahlreich ist, sollt ihr einen größeren Erbbesitz geben, und dem, der kleiner ist, einen kleineren Erbbesitz. Worauf für einen jeden das Los fällt, das soll ihm zuteil werden. Nach euren väterlichen Stämmen sollt ihr euren Besitz zugewiesen erhalten.

55 Wenn ihr aber die Bewohner des Landes nicht vor euch her austreibt, werden die, die ihr von ihnen übriglaßt, zu Dornen in euren Augen und zu Stacheln in euren Seiten werden und euch in dem Land, in dem ihr wohnen werdet, bedrängen.

56 Was ich ihnen anzutun gedachte, das werde ich euch widerfahren lassen."

 

Kapitel 34: Die Grenzen des verheißenen Landes

1 Der Herr gebot Mose:

2 "Teile den Israeliten folgende Anweisung mit: Wenn ihr in das Land Kanaan kommt, soll dies das Gebiet sein, das euch als Erbbesitz zufällt: das Land Kanaan in seiner ganzen Ausdehnung.

3 Die Südseite ziehe sich von der Wüste Zin an Edom entlang. Die Südgrenze beginne im Osten am südlichen Ende des Salzmeeres.

4 Dann soll die Grenze südlich an der Skorpionen-Steige herumgehen, sich nach Zin hinüberziehen und bis südlich von Kadesch-Barnea reichen. Von dort laufe sie weiter nach Hazar-Addar und gehe nach Azmon hinüber.

5 Von Azmon wende sich die Grenze dem Bach Ägyptens zu, bis sie am Meer endet.

6 Als Westgrenze diene euch das große Meer, das euch von dieser Seite als Grenze diene.

7 Folgendes sei eure Nordgrenze: Vom großen Meer sollt ihr euch eine Grenzlinie bis zum Berg Hor ziehen.

8 Vom Berg Hor sollt ihr euch eine Grenzlinie bis Lebo-Hamat festlegen. Der Endpunkt der Grenze soll Zedad sein.

9 Dann laufe die Grenze weiter nach Sifron und erreiche ihr Ende bei Hazar-Enan. Das sei die Nordgrenze.

10 Als Ostgrenze sollt ihr euch eine Linie von Hazar-Enan nach Schefam festsetzen.

11 Von Schefam ziehe sich die Grenze nach Ribla hinab, östlich von Ajin. Dann führe die Grenze noch weiter hinab und stoße auf den Höhenzug östlich vom See Kinneret.

12 Dann ziehe sich die Grenze den Jordan hinab, bis sie am Salzmeer ausläuft. Das sollen ringsum die Grenzen eures Landes sein!"

13 Mose gab den Israeliten noch folgende Anweisung: "Dies ist das Land, das ihr durch das Los als Erbbesitz zugewiesen erhalten sollt, und das der Herr den neuneinhalb Stämmen zu geben befohlen hat.

14 Denn die zum Stamm Ruben und Gad gehörenden Familien und der halbe Stamm Manasse haben ihren Erbbesitz schon bekommen.

15 Die zweieinhalb Stämme haben ihren Erbbesitz auf der anderen Seite des Jordan, Jericho gegenüber, im Osten erhalten."

 

Die Verteiler des Landes

16 Weiter sagte der Herr zu Mose:

17 "Dies sind die Namen der Männer, die euch das Land zuteilen sollen: Der Priester Eleasar und Josua, der Sohn Nuns.

18 Ferner sollt ihr bei der Verteilung des Landes von jedem Stamm je einen Fürsten hinzuziehen.

19 Dies sind die Namen der Männer: Vom Stamm Juda Kaleb, der Sohn Jefunnes;

20 vom Stamm der Simeoniter Schemuël, der Sohn Ammihuds;

21 vom Stamm Benjamin Elidad, der Sohn Kislons;

22 vom Stamm der Daniter als Fürst Bukki, der Sohn Joglis;

23 von den Nachkommen Josefs: für den Stamm der Manassiter als Fürst Hanniël, der Sohn Efods,

24 und für den Stamm der Efraimiter als Fürst Kemuël, der Sohn Schiftans;

25 vom Stamm der Sebuloniter als Fürst Elizafan, der Sohn Parnachs;

26 Vom Stamm der Söhne Issachars als Fürst Paltiël, der Sohn Asans;

27 vom Stamm der Söhne Aschers als Fürst Ahihud, der Sohn Schelomis;

28 vom Stamm der Söhne Naftalis als Fürst Pedahel, der Sohn Ammihuds."

29 Diese sind es, denen der Herr befahl, den Israeliten ihren Erbbesitz im Land Kanaan zuzuteilen.

 

Kapitel 35: Anweisung über die Leviten- und Freistädte

Die Levitenstädte

1 Weiter gebot der Herr dem Mose in den Steppen Moabs am Jordan, Jericho gegenüber:

2 "Befiehl den Israeliten, von ihrem Erbbesitz den Leviten Städte zum Wohnen zu geben! Auch sollt ihr den Leviten rings um die Städte Weideflächen geben.

3 Die Städte sollen ihnen als Wohnsitze dienen, und die zugehörigen Weideflächen sollen für ihre Lasttiere, für ihre Herden und ihre übrigen Tiere bestimmt sein.

4 Die Weideflächen bei den Städten, die ihr den Leviten abtreten müßt, sollen sich von der Stadtmauer an ringsum tausend Ellen erstrecken.

5 Meßt außerhalb der Stadt auf der Ost-, Süd-, West- und Nordseite zweitausend Ellen ab, so daß die Stadt selbst in der Mitte liegt! Das sollen ihre Weidestätten bei den Städten sein.

6 Die Städte, die ihr den Leviten zu geben habt, sollen die sechs Freistädte sein, die von euch als Zufluchtsort für den bestimmt sind, der einen Totschlag begangen hat; außerdem sollt ihr ihnen noch 42 Städte geben.

7 Die Gesamtzahl der Städte, die ihr den Leviten zu überlassen habt, soll sich auf 48 Städte nebst den zugehörigen Weidestätten belaufen.

8 Bei der Abgabe der Städte aus dem Besitz der Israeliten sollt ihr von den größeren Stämmen mehr Städte nehmen und von den kleineren Stämmen weniger Städte. Jeder Stamm soll nach Maßgabe seines Erbbesitzes, den er erhalten wird, von seinen Städten an die Leviten abgeben."

 

Die Freistädte

9 Weiter gebot der Herr dem Mose:

10 "Teile den Israeliten folgende Anweisungen mit: Wenn ihr über den Jordan in das Land Kanaan kommt,

11 wählt euch passend gelegene Städte aus, die euch als Freistädte dienen sollen! Dorthin soll ein Totschläger fliehen, der einen Menschen unvorsätzlich erschlagen hat.

12 Diese Städte sollen euch als Zuflucht vor dem Bluträcher dienen, damit der Totschläger nicht getötet wird, bevor er zur Aburteilung vor der Gemeinde gestanden hat.

13 Sechs Freistädte sollen es sein, die ihr abzutreten habt:

14 Drei Städte sollt ihr jenseits des Jordan und drei Städte im Land Kanaan als Freistädte bestimmen.

15 Für die Israeliten wie für die Fremdlinge und Beisassen unter ihnen sollen diese sechs Städte als Zufluchtsorte dienen, damit jeder dorthin fliehen kann, der einen Menschen unvorsätzlich getötet hat.

 

Das Verfahren bei vorsätzlichem Totschlag

16 Wenn er ihn mit einem eisernen Gerät so geschlagen hat, daß der Tod bei ihm eintrat, ist er ein Mörder. Der Mörder aber ist mit dem Tod zu bestrafen.

17 Wenn er ihn ferner mit einem Stein, der er in der Hand führte und der geeignet war, den Tod zu verursachen, so schlug, daß der Tod eintrat, ist er ein Mörder. Als Mörder muß er mit dem Tod bestraft werden.

18 Oder wenn er ihn mit einem hölzernen Gerät, das er in der Hand führte und das geeignet war, den Tod herbeizuführen, so schlug, daß der Tod eintrat, ist er ein Mörder. Als Mörder aber muß er mit dem Tod bestraft werden.

19 Der Bluträcher soll den Mörder töten. Wenn er ihn antrifft, darf er ihn töten.

20 Wenn ferner jemand einem anderen aus Haß einen Stoß versetzt oder vorsätzlich nach ihm geworfen hat, so daß der Tod bei ihm eingetreten ist,

21 oder wenn er ihn aus Feindschaft mit seiner Hand so geschlagen hat, daß er davon gestorben ist, muß der, der ihn geschlagen hat, mit dem Tod bestraft werden. Er ist ein Mörder. Der Bluträcher soll den Mörder töten, wann er ihn trifft.

 

Das Verfahren bei unvorsätzlichem Totschlag

22 Hat er ihn aber von ungefähr, nicht aus Feindschaft gestoßen oder unabsichtlich irgend einen Gegenstand auf ihn geworfen

23 oder, ohne es zu sehen, irgend einen Stein, der geeignet war, den Tod zu verursachen, nach ihm geworfen, und ist jener daran gestorben, obwohl er ihm nicht feind war und ihm nichts Böses zufügen wollte,

24 soll die Gemeinde zwischen dem Totschläger und dem Bluträcher nach diesen Rechtsbestimmungen entscheiden:

25 Die Gemeinde muß den Totschläger vor dem Bluträcher in Sicherheit bringen. Darum soll ihn die Gemeinde in die Asylstadt, in die er sich geflüchtet hat, zurückbringen. Er muß darin wohnen bleiben bis zum Tod des Hohenpriester, den man mit dem heiligen Öl gesalbt hat.

26 Wenn der Totschläger den Bereich der Asylstadt, in die er sich geflüchtet hat, verläßt,

27 und der Bluträcher trifft ihn außerhalb des Bereichs der Asylstadt, in die er geflohen war, und der Bluträcher tötet den Totschläger, so lädt er keine Blutschuld auf sich.

28 Denn jener hat in seiner Asylstadt bis zum Tod des Hohenpriesters zu bleiben. Erst nach dem Tod des Hohenpriesters darf der Totschläger zu seinem Erbbesitz zurückkehren.

29 Diese Rechtsbestimmungen sollen bei euch von Geschlecht zu Geschlecht in allen euren Wohnsitzen Geltung haben.

 

Die Zahl der Zeugen und das Lösegeld

30 Wenn jemand einen Menschen erschlägt, soll man den Mörder nur auf Grund der Aussage von mehreren Zeugen mit dem Tod bestrafen. Das Zeugnis eines einzigen Zeugen soll zu einem Todesurteil nicht hinreichen.

31 Ihr dürft auch kein Lösegeld für das Leben eines Mörders, der des Todes schuldig ist, annehmen. Vielmehr soll er unnachsichtig mit dem Tod bestraft werden.

32 Auch dürft ihr für jemand, der in seine Asylstadt geflohen ist, kein Lösegeld annehmen, daß er schon vor dem Tod des Hohenpriesters ins Land zurückkehre und dort wohne.

33 Ihr sollt das Land, in dem ihr wohnt, nicht entweihen. Denn Blut entweiht das Land, und dem Land kann für das Blut, das darin vergossen wurde, keine Sühne geschaffen werden, es sei denn durch das Blut dessen, der es vergossen hat.

34 So verunreinigt denn das Land nicht, in dem ihr wohnt, da auch ich darin meinen Wohnsitz habe! Denn ich, der Herr, wohne unter den Söhnen Israels."

 

Kapitel 36: Das Gesetz über die Verheiratung der Erbtöchter

Sorge der Manassiter um ihren Erbbesitz

1 Da traten die Familienhäupter der Geschlechter der Söhne Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses, aus dem Geschlecht der Söhne Josefs, hinzu. Sie brachten bei Mose und den Fürsten, den Stammeshäuptern der Israeliten,

2 folgendes Anliegen vor: "Der Herr hat dir, o Herr, befohlen, den Israeliten das Land durch das Los zum Erbbesitz zu geben. Auch ist dir, o Herr, vom Herrn der Auftrag geworden, den Erbbesitz unseres Stammesgenossen Zelofhad seinen Töchtern zu überweisen.

3 Wenn diese nun einen Angehörigen aus einem andern Stamm der Israeliten heiraten, so wird ihr Eigentum unserem väterlichen Erbbesitz entzogen und zu dem Erbbesitz des Stammes geschlagen, mit dessen Angehörigen sie sich verheiraten. So wird der Erbbesitz, der uns zugefallen ist, geschmälert.

4 Wenn dann für die Israeliten das Jubeljahr kommt, wird ihr Erbbesitz mit dem Erbbesitz des Stammes vereinigt, mit dessen Angehörigen sie sich verheiratet haben. Aber dem Erbbesitz unseres väterlichen Stammes wird ihr Erbbesitz entzogen."

 

Verordnung zum Schutz des Erbbesitzes

5 Mose gab nun den Israeliten auf Befehl des Herrn folgende Anweisung: "Der Stamm der Söhne Josefs hat recht.

6 Folgendes hat der Herr in betreff der Töchter Zelofhads verordnet: Sie mögen sich verheiraten, mit wem sie wollen, jedoch dürfen sie nur mit einem Angehörigen ihres väterlichen Stammes die Ehe eingehen,

7 damit nicht israelitischer Erbbesitz von einem Stamm zum anderen übergeht. Denn alle Israeliten sollen den Erbbesitz ihres väterlichen Stammes erhalten.

8 Darum müssen alle Mädchen, die in einem israelitischen Stamm zu Erbbesitz gelangen, einen Angehörigen aus dem Geschlecht ihres väterlichen Stammes heiraten, damit die Israeliten den väterlichen Erbbesitz wahren

9 und kein Erbbesitz von einem Stamm zum anderen übergeht; vielmehr soll jeder israelitische Stamm seinen Erbbesitz erhalten."

10 Wie der Herr dem Mose geboten hatte, so taten die Töchter Zelofhads.

11 Denn Machla, Tirza, Hogla, Milka und Noa, die Töchter Zelofhads, heirateten die Söhne ihrer Onkel.

12 Sie verheirateten sich also mit Männern aus den Geschlechtern der Söhne Manasses, des Sohnes Josefs. So verblieb ihr Erbbesitz bei dem Stamm, dem das Geschlecht ihres Vaters angehörte.

 

Schluß

13 Das sind die Gebote und Rechtsbestimmungen, die der Herr den Israeliten in den Steppen Moabs am Jordan, Jericho gegenüber, durch Mose gegeben hat.