• Heroldsbach - Eine mütterliche Mahnung Mariens
  • Erscheinungen in Heroldsbach

B. Berichte von Erwachsenen, welche behaupten, zu anderer Zeit die Muttergottes gesehen, oder andere übernatürliche Erlebnisse gehabt zu haben.

Ich für meine Person kann nicht sagen, ob ich während der erwähnten Muttergottes-Erscheinung die neue Statue oder die Muttergottes selbst gesehen habe. Ich gewann aber die Gewissheit, dass ich die Muttergottes am Rosenkranzfest tatsächlich gesehen habe. Damals kniete ich am Waldkreuz und sah die Muttergottes am Platz der Marienstatue so groß, wie nunmehr am 1. November die neue Statue groß ist, während am Rosenkranzfest an dieser Stelle noch die alte, viel kleinere Statue stand. In der Nacht zum 7. Oktober 1950 stand ich mit drei anderen, mir bekannten Pilgern aus F. und N. am Waldkreuz. Wir begannen, die Wunden zu verehren, indem wir anstimmten: "Jesu Christie, durch die heilige Wunde Deiner rechten Hand, erbarme Dich unser." Wir kamen aber nur bis zu dem Wort "rechten". In diesem Moment erschrak ich derart, dass ich nicht mehr weitersingen konnte. Ich sah nämlich plötzlich die Marienstatue in einer solch wunderbaren Pracht und viel größer als vorher und strahlend weiß, dass ich mir dies nicht mehr natürlich erklären konnte, denn dort brannte nur ein kleines Lichtlein, das schon beinahe am Verlöschen war. Ich stieß meine Begleiterin, Frl. L., an und sagte etwa: "E., schau mal hin!" (Genau weiß ich es nicht mehr, was ich gesagt habe, weil ich so erschrocken war.) Daraufhin antwortete Frl. L. im Flüsterton: "Die Muttergottes." Wir sahen die Muttergottes mehrere Minuten lang. Die Muttergottes war ganz in leuchtendem Weiß, sie war ohne Jesuskind. (Im Gegensatz zur Statue.) Ihre Hände konnte ich nicht unterscheiden. Die Muttergottes hatte keine Krone auf, sondern einen weißen Schleier. Sie war völlig in Weiß gehüllt.

In der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November befand sich in meiner Begleitung auch die neunzehnjährige M. Sie befindet sich z. Zt. in einem Heim in Nürnberg und steht unter meiner besonderen Betreuung. Sie ist protestantisch und war an diesem Tag zum ersten Mal in Heroldsbach. Ich hatte sie aber bei meinen Besuchen in Heroldsbach von Anfang an der Muttergottes stets ans Herz gelegt. Ich hatte auch Herrn Tr. gebeten, dieses mein Gebetsanliegen der Muttergottes vorzutragen. Tr. sagte mir damals, die Muttergottes habe dieses Anliegen angenommen, denn sie habe dabei ihren Segen gegeben. M. hatte bereits den ganzen Oktober über in der Kapelle des Heimes den abendlichen Rosenkranz täglich mitgebetet.

M. E. muss M. bereits am 31. Oktober nachmittags, als wir die Kapelle am Podium besuchten, stark beeindruckt gewesen sein, weil sie weinte. In der Nacht vom 31. Oktober auf 1. November war sie neben mir und Herrn Tr., als Norbert beim Waldkreuz die Gebete der hl. Brigitta vorbetete. Ich behielt M. zwar dauernd im Auge, wurde aber durch das Geschehen, als Tr. hinkniete und als dann die Leute vorstürmten, von ihr abgelenkt. Sie erzählte mir aber bald danach noch in der Nacht, sie habe die Muttergottes ebenfalls gesehen und fügte immer wieder hinzu: "Also schön, wunderschön!" Sie sah die Muttergottes in ganz reinem Weiß, sehr groß (überlebensgroß) und sah sie auch nach Süden zu entschweben. Ich erzählte diesen Vorfall dann auch Herrn Tr. Er erwiderte: "Was habe ich Ihnen vor acht Tagen gesagt, als Sie mir sagten, dass Sie das Mädchen mitbringen wollten?" Da fiel es mir erst wieder ein, was ich damals gar nicht so richtig ernst genommen hatte, was Tr. damals gesagt hatte: "Bringen Sie sie nur mit, sie darf die Muttergottes sehen."

Am Nachmittag des 1. November zwischen 16.00 Uhr und 17.00 Uhr ging ich mit dem Mädchen und noch einigen Bekannten betend in den Wald, weil jemand im Vorbeigehen zu mir gesagt hatte, im Walde werde die Muttergottes kommen, der "Forchheimer" (gemeint war Herr Roth) sei da. Wir waren kurze Zeit an den Gebetsstätten, als sich eine Gruppe von Kreuzträgern näherte, die von Herrn Roth aus Forchheim geführt wurde. Wir beteten erst vor dem Waldkreuz, dann vor der Muttergottes-Statue. Herrn Roth erschien die Muttergottes ungefähr zwischen 16.30 Uhr und 16.45 Uhr. Man merkte diese Erscheinung daran, dass alles niederkniete und das Kreuzzeichen machte. Herr Roth brach ein Zweiglein ab und berührte damit die Muttergottes. Sie stand neben der Statue hinter dem Waldkreuz. (Meines Wissens: rechts – westlich – daneben.) Etwa fünf Minuten vor 16.45 Uhr war die Muttergottes weg. Ich drehte mich nun nach M. um und sah sie mit gefalteten Händen am Boden knieen. Sie schaute in einer bestimmten Richtung in die Höhe. Mir wurde es dabei richtig ein bisschen unheimlich zumute und ich hatte Angst, M. würde zu "frömmeln" anfangen. Sie stand nach einiger Zeit (16.45 Uhr) auf. Die Zeit weiß ich deshalb so genau, weil ein Frl. Annie Herrn Roth aufforderte, zum Podium zu kommen, wo die Muttergottes jetzt zu den Kindern komme. Das Mädchen weinte und erzählte uns: "Jetzt habe ich sie wieder gesehen." Mir allein schilderte sie dann die Muttergottes als ganz in Weiß, das Jesuskind auf dem rechten Arm, aber weder liegend noch sitzend. Die Muttergottes und das Jesuskind hatten einen goldenen Schein um das Haupt. Die Muttergottes stand auf dem Eichbäumlein rechts neben der Statue.

Um 20.00 Uhr wollten wir wieder mit dem Zug nach Hause fahren. Ich bat M., sie möge meine Mutter zu dem 19.00 Uhr-Zug an die Bahn begleiten und dann wieder zurückkommen. Wir verloren uns dann. Ich sah M. während der 19.00 Uhr-Andacht nicht mehr, suchte aber die ganzen Reihen ab nach ihrem roten Kopftuch, fand sie aber nirgends. Es wurde Zeit zur Heimfahrt. Ich suchte nun M. in der Wirtschaft Simon, fand sie aber auch dort nicht. In meiner Angst lief ich dann wieder zum Berg zurück. Während des Hinaufgehens bat ich die Muttergottes, mir das Mädchen doch sogleich zuzuführen, weil es dringend Zeit zum Zug wurde. Wie mir später Zeugen berichteten (bes. Frl. L.), löste sich das Mädchen zur gleichen Zeit, als ich den Berg hinaufging, aus der Menge beim Podium. Die Umstehenden wurden darüber geradezu unwillig. M. sagte zu Frl. L.: "B. sucht mich." Infolgedessen sah ich beim Eintreffen auf dem Berg sofort M. Ich sagte zu ihr: "Hier oben ist doch alles wunderbar!" Sie brach in Tränen aus und sagte: "Ja." Sie erzählte, die Muttergottes sei ihr soeben am Podium wieder erschienen und habe sie aufgefordert, die eingewickelten Kerzen, die sie in der Hand trug, auszupacken. Sie wolle sie ihr segnen. Die Kerzen hätte sie eigentlich mir abgeben sollen, M. hatte die Kerzen gar nicht zum Segnen mit auf den Berg genommen. Nach Angabe von Margarete war die Muttergottes in weiß ohne Jesuskind.

M. als Protestantin, wusste mit dem ganzen Geschehen nichts anzufangen und sagte immer wieder zu mir: "Ja, warum denn gerade ich? Was will denn die Muttergottes von mir?" M. weinte ständig. Ich war selbst ratlos und holte Herrn Tr., der gerade in der Wirtschaft Simon war. Er sagte, sie solle sich doch darüber freuen, aber ihm selbst sei es im Anfang ebenso ergangen. Er erinnerte mich dann an seine Wote vor acht Tagen, an die ich nicht mehr dachte: "Bringen Sie nur das Mädchen mit, sie darf die Muttergottes sehen." M. wusste von alle dem nichts. Wir fuhren nun mit dem Zug weg. Während der Fahrt saß M. immer allein und weinte vor sich hin. Beim Aussteigen in Fürth suchte ich mit Worten an M. heranzukommen, merkte aber, dass sie den Sinn der Muttergottes-Erscheinung erkannt habe, denn sie sagte: "Dies bedeutet ja alles Umkehr." Sie sagte noch, in ihrem Inneren sei etwas gewichen, woran sie seit langem schwer getragen habe. Bemerken möchte ich auch noch, dass mir M. am Podium nach der Erscheinung um 19.00 Uhr ihr Ohrläppchen zeigte mit dem Hinweis, dass es vollkommen geheilt sei, obwohl es noch kurz vorher entzündet und eitrig gewesen sei. (M. W. hat vorher niemand die entzündete Stelle gesehen oder behandelt.) In F. brachte ich dann Ma. noch zur Straßenbahn in Richtung N. Sie traf um 22.30 Uhr abends im Heim ein.

Am Montag Morgen (2. November), als ich dorthin kam, erzählten mir die dortigen Schwestern folgendes: Ma. wollte sich beim Nachhausekommen zu ihrer Schlafstelle im vierten Stock begeben, zog aber (was sie meines Wissens früher noch nie getan hatte), um niemand zu stören, oben ihre Schuhe aus. Plötzlich hörten die Schwestern in ihrer Klausur sehr starkes Poltern, das von oben her von der Treppe kam. Die Schwestern waren noch auf, um das Mädchen zu erwarten. Als sie aus der Klausur heraus kamen, stand dort Ma. mit den Schuhen in der Hand und erzählte aufgeregt, vor der geschlossenen Tür zum Schlafsaale sei die Muttergottes geschwebt und zwar etwa ein Meter über dem Fußboden; sie habe bis zum oberen Rand der Türe gereicht. Sie sei weiß gekleidet gewesen. Ma. habe daraufhin gebetet und danach gestrebt, in den Schlafraum zu kommen. Die Muttergottes wandte sich aber mit der Hand zur Tür und befahl: "Du musst es den Schwestern sagen." Diese Worte der Muttergottes erzählte Ma. den Schwestern nicht, sondern erst hinterher mir. Ich wunderte mich nämlich, dass sie nur deshalb gegangen, weil ihr die Muttergottes gesagt habe: "Du musst." Ich erzählte es dann auch der Oberin.

Margarete erzählte mir bei dieser Gelegenheit auch noch, dass die Muttergottes oben vor der Türe zum Schlafraum zu ihr gesagt habe: "Ich habe dich wieder gut nach Hause gebracht." Viel sagt Ma. nicht, hat aber meiner Überzeugung nach sehr, sehr viele innere Dinge aufnehmen müssen. Man kann beinahe annehmen, Ma. bekomme Religionsunterricht bei der Muttergottes. Ma. hält seit dieser Zeit auf Befehl der Muttergottes folgende Gebetszeiten: 15.00 Uhr, 17.00 Uhr, 19.00 Uhr. Zu diesen Zeiten betete sie bis zu ihrem nächsten Besuch in Heroldsbach am 12. November 1950 je ein "Vater unser" und "Gegrüßest seist Du, Maria". Die Muttergottes muss ihr noch vieles gesagt haben, worüber Ma. nicht sprechen darf. Am 12. November 1950 kamen wir mit dem Abendzug in H. an und um 19.30 Uhr abends sah Ma. mit den Kindern zu gleicher Zeit die Muttergottes in weißem Kleid mit blauem Schleier (Mantel?) und mit Rosen auf den Füßen über dem Birkenwäldchen schweben. Sie segnete.

Am 13. November 1950 frug ich Margarete morgens beim Kaffee trinken in der Wirtschaft Simon, ob sie wohl heute wieder die Muttergottes sehen dürfe. Sie antwortete sehr bestimmt mit einem "Ja." Auf mein Drängen hin gab sie zu, dass ihr dies die Muttergottes bereits beim letzten Besuch gesagt habe. Zum gleichen Zeitpunkt sprach mich Tr. an, der entgegengesetzt an einem Tisch in der Wirtschaft gesessen hatte, und sagte: Ma. darf heute noch die Muttergottes sehen. Soeben habe ich es von der Muttergottes selbst erfahren. Mit Ma. hatte Tr. zuvor nicht gesprochen. Er hatte auch meine Unterhaltung mit Ma. nicht gehört. Ma. durfte die Muttergottes nach der 15.00 Uhr-Andacht allein auf dem Berg sehen, wieder weiß mit blauem Schleier (Mantel?).

Die Muttergottes sagte ihr dabei, dass sie sie am selben Tag noch einmal sehen dürfe. Kurz bevor die Erscheinung kam, verließ ich den Berg und ließ Ma. allein, weil ich fühlte, dass Ma. allein sein wollte. Ma. blieb trotz strömendem Regen oben an einem Fleckchen des Berges stehen. Zuvor bat ich noch Ma., sie möge doch an die Muttergottes eine Frage richten, über die ich schon lange im Unklaren war, nämlich wegen der anderen Kinder des Heimes, die in Heroldsbach auch schon seit längerer Zeit der Muttergottes im Gebet vorgetragen waren. Meine Frage lautet: "Sollen wir die anderen Kinder oder einen Teil der Heimkinder ("Kinder" ist eigentlich nicht der richtige Ausdruck, weil sie meist schon 20 Jahre alt sind. Für uns heißen sie aber "die Kinder".) auf den Berg bringen oder genügt unser Gebet, dass die Muttergottes ihre Gnade ins Heim schickt?"

Nach der 17.00 Uhr-Andacht sah Ma. wieder allein die Muttergottes über dem Birkenwäldchen, wie versprochen. Über die Muttergottes spannte sich ein wunderbarer Lichtbogen von einem Waldende zum andern. In der Mitte stand die Muttergottes und segnete. Ma. bat dann u. a., sie möge doch das Heim segnen. Die Muttergottes sagte: "Ich werde sofort selbst hinkommen und dies tun." Danach schwebte die Muttergottes vom Birkenwäldchen herüber zu Ma. und blieb in einer Entfernung von etwa 3 bis 4 Meter vor Ma. schweben. Auf die Frage, ob wir die Kinder bringen sollen, antwortete die Muttergottes klar: "Ja, sie müssen gebracht werden, ehe es zu spät ist."

Bemerkenswert ist, dass mir die Oberin des Heimes in N. erzählte, sie sei an diesem Tag zwischen 17.00 Uhr und 19.00 Uhr nachmittags in N. unterwegs gewesen. Beim Plärrer sei ein Verkehrshindernis gewesen. Auf einmal habe sie sich in Richtung Heroldsbach wenden und um den Segen von Heroldsbach bitten müssen.

Ich bereitete nun nach meiner Rückkehr von Heroldsbach die Kinder des Heimes auf den Besuch in Heroldsbach vor. Bei meinen Erzählungen über Heroldsbach fand ich offene Herzen. Ich erfuhr dann im Laufe der Woche, dass sie zur Vorbereitung hierauf eifrig den Wundenrosenkranz beteten und Gewissenserforschung hielten. Ich erhielt nun von der Oberin die Erlaubnis, auf meine eigene Verantwortung mit den Kindern eine Wanderung zu machen. Am 18. November wurde mir diese aber in letzter Minute aus bestimmten Gründen verboten. Nur Ma. durfte mich wieder begleiten.

Am 19. November 1950 morgens zwischen 1.30 Uhr und 1.45 Uhr betete ich mit Ma. gemeinsam mit Tr. und einer größeren Gruppe von Kreuzträgern vor der Muttergottesstatue im Wald. Tr. sah wieder die Muttergottes. Ma. durfte sie ebenfalls wieder sehen. Sie sah die Muttergottes in Lebensgröße, sie sagte zu ihr: "Warum sind die Mädchen nicht gekommen?" Die Muttergottes weinte fast und wiederholte streng, dass sie gebracht werden müssen, sonst werde dem Heim anderes widerfahren. Ma. weinte in dieser Nacht wieder sehr stark und sagte zu mir, sie gehe jetzt nicht mehr heim, wenn ich die Mädchen nicht bringe.

Zur Vervollständigung bemerke ich noch, dass ich Ma. in ganz besonderer Weise zu betreuen hatte und dass ich innerlich getrieben wurde, dem Mädchen nachzugehen. Seitdem Ma. in Heroldsbach war, betet es Tag und Nacht für die anderen Mädchen im Heim, für das Heim selbst und für die Schwestern. Sie bittet also nicht für sich, sondern für die anderen. Ma. besucht nunmehr auch aus sich selbst, ohne von jemand dazu aufgefordert worden zu sein, den kath. Religionsunterricht im Heim. Die anderen Kinder haben das erstaunlicherweise hingenommen, ohne etwas zu sagen. Den evangelischen Unterricht am anderen Tag hat Ma. nicht besucht mit den Worten: "Ich bin schon 19 Jahre. Ich brauche nicht mehr in den Religionsunterricht zu gehen." In der Zwischenzeit vom ersten bis zum zweiten Besuch in Heroldsbach war Ma. sehr schweigsam und erzählte den anderen Kindern nicht das geringste über Heroldsbach. Offenbar durfte sie es nicht. Auf neugierige. Fragen antwortete sie höchstens: "Ich war bei meiner und bei eurer Mutter." Die Kinder nahmen an, sie sei auf dem Friedhof gewesen. Nach ihrem Besuch in Heroldsbach am 13. November erzählte sie im Heim in feiner Weise und ganz unauffällig von Heroldsbach. Ich glaube, sie hat den Auftrag hiezu. (Bericht von Frl. G., Nürnberg, Elisabethenheim, in den Akten von Dr. P. Vgl. S. 293 unten.)

 

Aus dem Brief von Oberländgerichtsrat Dr. M. Limmer E., an seinen Freund, Herrn Senatspräsidenten am Oberlandgericht B., M. He., B., vom 13. November 1949.

"Meine Frau war über Allerheiligen in Forchheim zum Besuch ihrer Elterngräber. Dabei war sie auch einige Male bei den Muttergottes-Erscheinungen in Thurn. Es ist doch eine merkwürdige Sache! Mein Schwager, der doch ein sehr nüchterner Mensch ist, glaubt fest an die Echtheit der Erscheinungen. Meine Frau erzählte mir, die Kinder hätten nach der ersten Erscheinung nicht mehr hinausgehen wollen, da sie sich fürchteten. Erst der Pfarrer hat sie veranlasst, weiter hinauszugehen. Die Kinder wurden an den Prüfungstagen getrennt aufgestellt, je mit besonderer Aufsicht, und trotzdem machten sie übereinstimmende Angaben. Dabei war die Erscheinung verschieden, einmal mit Jesuskind, einmal ohne. Allein segnete die Muttergottes – wenn das Jesuskind dabei war, dieses, etc. Auch ein protestantisches Kind sah die Erscheinung, wurde aber dann von den Eltern nicht mehr hinausgelassen. Ein Oberpfälzer Kind war mit seiner Mutter auf dem Anmarsch, plötzlich deutete es mit dem Finger und sagte: "Da ist ja die Frau." Und das Allermerkwürdigste, die Freundin der protestantischen Landrätin ging mit derselben ebenfalls hinaus. Sie ist ein Freigeist und machte sich über die Angelegenheit lustig, ging auch zu Domkapitular Meixner und sagte zu demselben, ich will auch einmal sehen, was Sie da für einen Schwindel machen. Plötzlich erblasste sie, fing zu zittern und zu schwitzen an, ging auf die Knie und betete. Schließlich fiel sie in Ohnmacht. Sie erzählte dann, sie habe die Erscheinung gesehen, sie sei von strahlender, nicht zu beschreibender Schönheit! Als sie nach Hause kam, sagte sie, ich will nichts wie ins Bett. Das erzählte die protestantische Landrätin, die das miterlebte, selbst meiner Schwägerin." Vorstehendes hat der Unterzeichnete wortgetreu vom Originalbrief, den er durch die Güte der Frau Senatspräsidentin H. nach dem Tode ihres Mannes zur Verfügung gestellt bekam, abgeschrieben.

F., 6. April 1957
gez. Dr. J. B. W., Hochschulprofessor

 

M. H., geb. 1904, H., erklärt folgendes: Ich war am 30. und 31. Oktober 1949 auf dem Herrenhügel in Heroldsbach. Ich sah am 31. Oktober 1949 das erste Mal die Muttergottes, ca. 1/2 Stunde lang. 1/4 Stunde bevor die Kinder kamen, dann noch 1/4 Stunde. (17.30 Uhr) Die Muttergottes war schneeweiß, ca. 1,5 Meter groß, etwas rechts, vom Altar aus gerechnet – ohne Jesuskind. Sie hatte einen weißen Schleier, über die Schultern nach hinten herabhängend, die Hände waren gefaltet auf der Brust. Rosenkranz habe ich nicht gesehen. Sie hatte schmales Gesicht, mehr spitzig, ihr Blick war ganz freundlich. Die Füße habe ich auch nicht gesehen. Sie schwebte immer etwas hin und her, ca. 1 Meter weit. Das zweite Mal sah ich sie an Maria Empfängnis 8. Dezember 1949, über den Birken in Lebensgröße. Die ganze Gestalt war ganz goldig, hatte eine goldene Krone auf dem Haupte und goldenen Mantel an. Sie ließ sich nur kurz sehen, dreimal hintereinander und ging dann wieder fort. Ich schrie laut auf, dass die Leute es hörten. In der Sonne sah ich ein Kreuz mit dem Zeichen I H S.

Am 6. Januar 1950: Ich sah über den Birken die Muttergottes in ca. 70 bis 80 cm Größe. Sie war schneeweiß, mit weißem Schleier ohne Jesuskind. Ich sah sie einige Stunden. In der Sonne sah ich die Muttergottes mit dem Jesuskind, die Muttergottes und das Jesuskind waren blau. Ich sah auch ein goldenes Kreuz mit goldenen, grünen Rosen um das Kreuz herum. Maria Lichtmess, 2. Februar 1950: Ich sah die Muttergottes über den Birken mit dem Jesuskind. Sie war weiß gekleidet, hatte weißen Schleier über dem Haupte. Das Jesuskind war weiß gekleidet und hatte auf dem linken Arm (von der Muttergottes aus betrachtet) das Jesuskind. Es hatte schwarzes Haar, nichts auf dem Haupte. Ich sah auch die Arme und Beine. Die Gestalten haben sich bewegt. Am Sonntag nach Maria Lichtmess sah ich die Muttergottes mit dem Jesuskind über den Birken in Lebensgröße, mehrere Stunden lang. Sie war weiß, mit blauem Mantel. Ich sah dann das Jesuskind vor den Birkenästen aufs Freie herausschweben, am Samstag, 18. Februar 1950, es hatte ein rosa Kleid an und hatte ein schwarzes Lockenköpfchen, war ohne Muttergottes, ca. 1/2 Stunde lang.

Sonntag, 19. März 1950: Nachmittags 14.30 Uhr, gleich nach der Ankunft auf dem Herrenhügel sah ich das Jesuskind über dem Birkenwald, rosa ins bläuliche gehend. Es schwebte vor und zurück, von dem Birkenwald etwas heraus und wieder zurück. Dann kam nach ca. 1/2 Stunde die Muttergottes über den Birken, allein, ohne Jesuskind, weiß gekleidet, in Lebensgröße, ohne Mantel, schneeweiß, die Hände zum Gebet gefaltet, ca. 1/2 Stunde. Ich sah die Muttergottes sich bewegen. Sie verschwand plötzlich.

A. P., H., sah ganz genau das Gleiche, nur im Oktober nicht. Ich war nur einmal im Oktober in H., wo ich aber die Muttergottes nicht sah. Ich sah die Muttergottes erstmals am 6. Januar 1950. Vorstehendes vorgelesen von Prof. Dr. W., bestätigen wir unter Eid.

H., 19. März 1950
gez. M. Ho.
gez. A. Pa.

 

Heute, am 16. Juni 1951, erklärte mir, Prof. W., Herr Schlö., Beamter am Landratsamt Forchheim, folgendes:

1. Prüfungsversuch über die Echtheit der Muttergottes-Erscheinungen in Heroldsbach

Antonie Saam gab dem Autofahrer der Schweizer, einem Laien, zwei Schachteln, in welchen je eine rosa und eine weiße mystische Rose verschlossen waren, mit der Aufschrift: eine rote, bzw. eine weiße Rose. Zu dem Fahrer sagte das Seherkind: "Eine Schachtel solle sich der Herr Pfr. Leut., der zu Hause in der Schweiz war, heraussuchen und die andere könne der Fahrer behalten." Nach vier Wochen kam Pfr. Leut. wieder nach Heroldsbach. Er hatte sich zu Hause die Schachtel mit der roten Rose gewählt, die Aufschrift oben darauf verklebt, dass sie unsichtbar war. Er öffnete sie in Anwesenheit des Seherkindes und fragte dasselbe, was in der Schachtel sei. Dieses sagte sogleich: "Das ist eine rote Rose." Der Pfarrer war darüber sehr erstaunt und sagte: "Ja, die rote Rose habe ich mir zu Hause herausgesucht vor vier Wochen."

2. Prüfungsversuch

Auf der Himmelswiese waren Pfr. Le., das Seherkind und Herr Schlö. beisammen und machten folgendes Prüfungsexperiment: Pfr. Le. sagte zum Seherkind (Saam), es solle ihm die Rose in die Hand geben. Dieses tat es. Schlötzer sagte dann zum Kind: "Dreh dich rum!" Dann gab Pfr. Le. dem Herrn Schlötzer die Rose in die offene Hand. Pfr. Le. sagte, das Kind solle sich rumdrehen und solle schauen, wo die Rose sei. Das Kind sagte sofort: "Die Rose hat Herr Schlötzer in der Hand." (Schlötzer könnte doch die Rose auch wieder zurückgegeben haben an Pfr. Le.)

3. Prüfungsversuch

Herr Schl. warf dann die von seinen Händen gehaltene Rose, die ihm unsichtbar war, nach dem Umdrehen des Kindes links von ihm auf den Erdboden. Das Kind wurde wieder gefragt, wo die Rose sei, wobei Schl. auf die entgegengesetzte Seite hinschaute. Das Kind suchte und fand dann die Rose genau an dem Platz, wohin sie Schl. abgeworfen hatte.

4. Prüfungsversuch

Das Seherkind gab die Rose, vom Boden aufhebend, dem Herrn Schl. in die offen gehaltenen Hände. Das Kind musste sich wieder herumdrehen. Schl. machte die Bewegung mit der Hand und gab die Rose Herrn Pfr. Le. in die Hand. Dieser warf nun nach dem Umdrehen des Kindes unbemerkt die Rose auf den Boden und deckte sein Brevier darauf, offen umgelegt auf die Rose. Dann fragten sie das Kind, wo jetzt die Rose ist? Das Kind sagte: "Sie liegt neben dem Brevier!" (Pfr. L. hatte ja die Rose nicht gesehen und hatte das Brevier nicht genau über die ihm unsichtbare Rose gelegt.)

5. Prüfungsversuch

Herr Schl. ließ sich wieder die Rose geben und gab sie Herrn Pfr. Le. in die Hand. Beide hielten ihre Hände offen. Das Seherkind musste sich wieder herumdrehen. Es wurde wieder gefragt, wo die Rose jetzt sei. Nun sagte das Seherkind: "Ich sehe keine Rose. Die Rose ist nicht da!" Beide Herren staunten und Herr Schl. sagte zu dem Seherkind, es möge doch die Muttergottes bitten, sie möge ihr sagen, wo die Rose sei, weil er gleich dachte, es sei ein übernatürlicher Eingriff gewesen. Sonst müsste die Rose ja noch da sein. Auf einmal kam ein kleiner Engel geflogen, hatte die Rose in der Hand und sagte: "Ich habe sie Herrn Pfr. Le. aus der Hand genommen."

 

Vorstehendes hat dem Unterzeichneten in Anwesenheit seiner Haushälterin Frl. A. Re. am Heutigen, 16. Mai 1951 in Forchheim, Wohnung Schlötzer, Wiesenstraße 28, Herr Schlötzer mündlich erzählt. Der Verfasser hat dies nach seiner Ankunft zu Hause sofort protokollarisch niedergeschrieben.

F., 16. Juni 1951
gez. Prof. Dr. J. W.

 

Ro. G., geb. 1888, F., erklärt: Ich sah bereits am 8. Dezember 1949 das Sonnenwunder und den wandernden Stern zu Heroldsbach mit meinem Sohn J. Ba., geb. 1909. Am Dienstag 27. August 1950 abends zwischen 21.00 Uhr und 21.20 Uhr war ich mit meiner Schwiegertochter oben am Berg bei der Stelle, wo die Muttergottes erschienen ist, außen am Rand mit Blickrichtung auf die Muttergottes in der Grotte am Birkenwald. Ich sah plötzlich, wie wenn eine große, breite Sternschnuppe von 1/2 Meter, ein feuriger Strahl herumging über die Grotte, wie in Form eines Blitzes (ähnliches berichtete Prof. Walz der Physikprofessor Dr. Schölz, München, Lotharstraße 32, 4. St., vom 2. Februar 1950), und dieser feurige Strahl verschwand sofort, ging nicht mehr hoch. In diesem Moment war die ganze Grotte als wie in Gold getaucht, wie in ein Feuer und die Muttergottes stand in der Mitte der Grotte mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm. (Von der Muttergottes aus betrachtet.) Die Muttergottes war größer als ich. Sie hatte einen blauen Mantel an, der eng um den Hals gelegt und geschlossen herunterhing.

Ich sah die Erscheinung beim dritten Gesetz des schmerzhaften Rosenkranzes, "der für uns mit Dornen gekrönt worden ist", das erste Mal. Die Muttergottes hat auch eine Krone aufgehabt, aber nicht so, wie man sie in München bei Statuen sieht, sondern sie hatte oben Zacken. Ob diese spitzig oder rund waren, konnte ich nicht unterscheiden. Sie waren oben etwas breiter, hatten wohl Kreuzform oder Sternform. Ich konnte das wegen der großen Entfernung, oben am Hügel stehend, nicht genau unterscheiden. Auch das Jesuskind hatte dieselbe Krone auf wie die Muttergottes, hatte weißes Gewand, lange herabhängend. Die rechte Hand des Jesuskindes war auf die Brust gelegt. Ich glaubte, das Jesuskind habe etwas in der rechten Hand gehalten, ein Kreuz oder Zepter, etwas Längliches war es. Die linke Hand war an der linken Seite angelegt und ausgestreckt. Der linke Arm der Muttergottes war etwas seitwärts auf den Körper hingelegt. Ich sah die Erscheinung in dieser Stellung während des ganzen dritten Gesetzes, der für uns mit Dornen gekrönt worden ist. Bei Beginn des vierten Gesetzes schwebte die Muttergottes mit dem Jesuskind aus der Grotte heraus und stand unten am Boden vor (von oben, dem Berg aus betrachtet) den an der Grotte betenden Leuten. Sie bieb in dieser Stellung bis zum Schluss des vierten Gesetzes: "Der für uns das schwere Kreuz getragen hat." Bei "Ehre sei Gott dem Vater" war die Muttergottes mit dem Jesuskind plötzlich verschwunden.

Sonntag, 3. September 1950
Dies bezeugt an Eidesstatt: gez. G. Ro.

NB: Mein Sohn Johann Baptist Ro. sah die Muttergottes bisher mindestens zehnmal seit 8. Dezember 1949, auch das Jesuskind, die Engel usw.

 

Sonntag, 13. August 1950, im Heroldsbacher Pfarrhof. Schwester Euphemia, Generaloberin der Dominikanerinnen in Natal, Südafrika, Zululand, gut bekannt mit dem Benediktinerpater Gäbelein Otto, W., in der Nähe von Natal tätig in der Mission, gebürtig aus Kirchheim, Kreis Mindelheim, Diözese Augsburg, erklärt: Sie war zur Zeit auf Besuch in ihrer Heimat, war 1933 das letzte Mal da. Sie sah die Muttergottes und das Jesuskind, als sie einmal auf dem Berge war, und erzählte dies im Pfarrhof. Sie sagte zu uns noch, sie habe viel gesehen. Die Schwester Generaloberin sah die Muttergattes und das Jesuskind in der 17.00 Uhr-Andacht und erklärte uns, sie wolle es ihrem Beichtvater sagen, der es veröffentlichen dürfe. Dies berichtete die Schwester den unten genannten Zeugen am 13. August 1950.

Zeugen: Prof. Dr. Walz, Pfr. Gailer Pfr. Bauer. Meine Haushälterin: A. Re.

 

Ich, H. Ro., F., geb. 1909. Ich bin bereit, meine Muttergottes-Erscheinungen vom Tatort Heroldsbach niederzulegen, gebe mir die liebe Muttergottes die Kraft, dass ich nichts verschweige und auch nichts hinzusetze, so wahr mir Gott helfe. Schon im Oktober 1949, die Datums sind mir unbekannt, sah ich alle Abende bei der Andacht vier schöne Engel vom Hügel aus, drunten in der Grotte am Birkenwald. Die Engel waren im weißen Gewand mit blondem herabhängendem Haar und mit Flügeln. Am 1. Juli 1950 machte ich meine erste Nachtwache auf dem Berg, frühmorgens gegen 3.15 Uhr sah ich das erste Mal die Erscheinung der lieben Gottesmutter beim Apfelbaum. Die Gottesmutter war im weißen Kleide auf einer weißen Wolke, ungefähr 50 cm vom Boden entfernt, das Haar war mit einem weißen Schleier verdeckt, an der weißen Wolke war die Vorderseite mit Rosen bedeckt, die Füße sah ich deutlich, sie waren ohne Schuhe. Vom 1. bis 8. Juli 1950 merkte ich des öfteren, als wie wenn alle Statuen lebendig wären und bewegten sich. Am 8. Juli 1950 abends vor der Andacht sah ich das Jesuskind am Apfelbaum, es war ungefähr 50 bis 60 cm groß, mit dem Kreuzstab in der rechten Hand, es war auf einer kleinen Wolke, barfuß und hatte ein weißes Kleidchen an, das Haar war gelockt.

Am 10. Juli 1950 vormittags gegen 11.00 Uhr sah ich die liebe Gottesmutter von der Kapelle aus drüben am Apfelbaum, die Gottesmutter war im weißen Kleid mit Schleier über dem Haupt und hatte einen blauen Mantel um, beide Hände ausgestreckt, innere Handfläche nach oben zeigend. Am 16. Juli 1950 vormittags gegen 10.30 Uhr sah ich die liebe Gottesmutter bei der Erscheinungsstelle hinter dem Waldkreuz. Die liebe Gottesmutter hatte einen blauen Mantel umgelegt und mit einer Zackenkrone auf dem Haupte, das Jesuskind hatte sie auf dem rechten Arm, es hatte ein weißes Kleidchen an und auch eine Zackenkrone auf dem Haupte. Die liebe Gottesmutter gab mir ihren Segen und sprach dreimal kurz nacheinander: "Betet, betet, betet!" An demselben Abend gegen 18.15 Uhr sah ich in der Gnadenkapelle am Berg die liebe Gottesmutter mir blauem Mantel und herabhängendem Haar.

Am Montag, den 17. Juli 1950, sah ich die liebe Gottesmutter abends gegen 18.30 Uhr in der Gnadenkapelle wieder mit der Zackenkrone auf dem Haupte, das Jesuskind auf dem rechten Arm, wir sangen gerade das Lied: "Segne du, Maria." Als das Lied zu Ende war, stieg die liebe Gottesmutter zum Himmel empor. Am Freitag, den 21. Juli 1950 sah ich die liebe Gottesmutter kurz vor der Abendandacht wieder in der Kapelle, sie hatte wieder die Zackenkrone auf dem Haupte, und in der rechten Hand hatte sie das Zepter. Sie war nur ganz kurz da. Am Sonntag, 30. Juli 1950, mittags 12.00 Uhr beim Aveläuten sah ich die liebe Gottesmutter wieder in der Gnadenkapelle, sie war diesmal ohne Krone, sie hatte einen blauen Mantel umgelegt, derselbe war aufgeschlagen, beide Hände waren ausgestreckt. Auf der Brust war das Herz mit dem Schwerte zu sehen. Ich machte mich per Rad zu meiner Heimreise fertig, als ich Heroldsbach verließ, begleitete mich die liebe Gottesmutter vor dem Fahrrad in ungefähr 50 cm Höhe herschwebend, das Antlitz der lieben Gottesmutter mir zugewandt. Als wir die Stadtgrenze von Forchheim erreichten, wo sich eine Kreuzstelle befindet, fuhr die liebe Gottesmutter gegen den Himmel auf, ich durfte sie während meiner schönen Reise des öfteren berühren.

Am Montag, 31. Juli 1950 sah ich die liebe Muttergottes dreimal. Das erste Mal um 18.45 Uhr, als ich zum Apfelbaum ging und dort betete, sie war ganz weiß, genau wie die Statue von Fatima. Als ich die liebe Muttergottes nicht mehr sah, ging ich zum Himmelsgarten. Auf dem Weg dorthin sagte mir eine Stimme, ich soll in die Sonne sehen. Als ich dieses tat, sah ich in der Sonne die liebe Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm, beide hatten eine Krone mit dem Kreuz auf dem Haupte. Als ich zum Himmelsgarten kam, hörte ich wieder eine Stimme, die sagte: Ich soll doch zum Birkenwald sehen. Als ich das wieder getan, sah ich die liebe Gottesmutter mit dem Jesuskinde auf dem Arm über dem Birkenwald. Beide hatten die Krone mit dem Kreuz auf dem Haupte, die Gottesmutter hatte einen blauen Mantel umgelegt, das Jesuskind war im weißen Kleidchen. Am 6. August 1950 bei der Nachmittagsandacht sah ich die liebe Gottesmutter zweimal, das erste Mal über dem Birkenwald. Sie hatte einen blauen Mantel um und die Zackenkrone auf dem Haupte. Das zweite Mal sah ich die liebe Gottesmutter am Apfelbaum, beide hatten die Krone auf dem Haupte. Die liebe Gottesmutter war im weißen Kleid, dagegen war das liebe Jesuskind im blauen Kleidchen. Am Sonntag, den 13. August 1950 früh gegen 11.30 Uhr sah ich die liebe Gottesmutter über dem Birkenwald schweben, sie segnete mich. Als ich den Berg wieder verließ, war die liebe Gottesmutter noch zu sehen.

Erst als ich den halben Berg hinter mir hatte, drehte ich mich nochmals um und sah noch gerade, wie die liebe Muttergottes in den Himmel aufstieg. Am Dienstag, den 15. August 1950, gegen 16.30 Uhr nachmittags, sah ich die liebe Gottesmutter über dem Birkenwald schweben. Sie hatte die Krone auf dem Haupte und segnete das ganze Volk. Als am Abend die Lichterprozession stattfand, sah ich, wie der ganze Himmel voll von Engeln stand. Am Mittwoch, 16. August 1950, nachmittags 16.00 Uhr sah ich die liebe Gottesmutter mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm in der Gnadenkapelle am Berg. Beide trugen die Krone auf dem Haupte. Am Freitag, 18. August 1950, sah ich am Himmelsgarten das Jesuskind, es trug ein blaues Kleidchen und den Kreuzstab in der rechten Hand. Es sagte zu mir, ich soll zum Birkenwald sehen! Da sehe ich seine liebe Mutter. Als ich das getan, sah ich über dem Birkenwald die liebe Gottesmutter. Ich bat sie um ihren heiligen Segen, was sie auch getan und mich segnete. Ich ging dann zum Waldkreuz. Als ich dorthin kam, war die liebe Gottesmutter wieder da, segnete mich nochmals und fuhr dann in den Himmel auf.

Am Samstag, 19. August 1950, nachmittags gegen 16.30 Uhr beteten wir in der Kapelle den Wundenrosenkranz. Mit einem Male sah ich die liebe Muttergottes in der Gnadenkapelle vor mir schweben, sie trug den blauen Mantel und die Krone auf dem Haupte. Ich ging dann zum Waldkreuz, als ich dorthin kam, sah ich an der Erscheinungsstelle die liebe Muttergottes, sie segnete mich, ich hörte wiederum ihre Stimme dreimal nacheinander: Betet, betet, betet! Am Sonntag, 20. August 1950, nachmittags 14.50 Uhr, sah ich, wie die liebe Gottesmutter vom Birkenwald zum Lichtmast schwebte. Als die Kinder die Gottesmutter abholten, sah ich, wie die liebe Gottesmutter das Volk segnete, sodann gleich wieder zum Himmel auffuhr.

Am Sonntag, 27. August 1950, nachmittags 15.00 Uhr, sah ich die liebe Gottesmutter vom Birkenwald zum Lichtmast schweben, wo sie von den Seherkindern abgeholt wurde, ich sah sie nur den halben Berg empor schweben, da ich wegen der vielen Gläubigen, die zugegen waren, nicht mehr durchsehen konnte. Das zweite Mal sah ich die liebe Gottesmutter in der Gnadenkapelle am Berg, sie segnete mich und sprach zu mir, ich soll morgen (Montag) nachmittag zu ihr wieder kommen, sie wolle mir einen Auftrag geben. Da ich durch eine listige Krankheit überfallen wurde, konnte ich den Wunsch der lieben Gottesmutter nicht in Erfüllung bringen. Ich werde dies, wann es ihr heiliger Wille ist, zu gegebener Zeit nachholen.

Nachtrag: Das Sonnenwunder am 8. Dezember 1949 sah ich auch, sowie auch den Stern. Dies mein Schreiben bestätige ich mit heiligem Eide.

F., 5. September 1950
gez. H. Ro.

 

Nachtrag nach meiner Krankheit

Am Freitag, 8. September 1950, kurz vor 15.00 Uhr sah ich über dem Birkenwald vier schöne kleine Engel schweben, zwei Engel waren in rosa und zwei Engel waren in blauem Kleidchen. Mit einem Male sah ich die liebe Gottesmutter zu Füßen der vier Englein schweben, die liebe Gottesmutter schwebte von dort aus zum Lichtmast hinüber, wo sie von den Seherkindern abgeholt wurde. Die liebe Gottesmutter schwebte dann vom Lichtmast aus zum Berg empor, wo sie das ganze Volk mit besonderem Segen segnete. Die Gottesmutter hatte einen blauen Mantel umgelegt und eine Krone mit vielen Zacken auf dem Haupte. Am Sonntag, 10. September 1950, kurz gegen 15.00 Uhr sah ich über dem Birkenwald einen hellen Blitzstrahl, mit demselben Moment sah ich die liebe Gottesmutter über dem Birkenwald herniederschweben. Die liebe Gottesmutter schwebte vom Birkenwald zum Lichtmast und wurde von dort von den Seherkindern auf dem Berg abgeholt. Die liebe Gottesmutter segnete dort mit besonderem Segen das ganze Volk, und fuhr wieder in den Himmel auf. Die liebe Gottesmutter hatte ein weißes Kleid mit blauem Band um die Hüfte und eine Zackenkrone auf ihrem Haupte. Bei dieser Gelegenheit waren auch zwei Seherkinder drüben am Apfelbaum, ich sah dort das liebe Jesuskind mit blauem Kleidchen und ausgestreckten Händchen, zur selben Zeit stand über dem Birkenwald ein großer Engel, mit rosa Kleid, die Füße des Engels waren nicht zu sehen. Ich ging dann zum Waldkreuz und betete dort. Mit einem Male sah ich, wie der Gekreuzigte Heiland vom Kreuz herabstieg, er stand vor mir mit einer hochgewölbten Krone auf dem Haupte, der liebe Heiland hatte ein rotes Kleid um sich. Am Mittwoch, 13. September 1950, gegen 17.00 Uhr nachmittags, ging ich zum Waldkreuz. Mit einem Male sah ich am Erscheinungsort hinter dem Waldkreuz die liebe Gottesmutter, sie hatte ein weißes Kleid mit Schleier über dem Haupte. Ich bat die liebe Gottesmutter um ihren Segen, den sie mir zweimal spendete, und sie fuhr hernach wieder in den Himmel auf.

F., 14. September 1950
gez. H. Ro.

 

Eidesstattliche Erklärung

Am 28. Oktober 1950 befand ich mich abends in Heroldsbach auf dem Hügel. Während des Betens erblickte ich über dem Birkenwäldchen einen Stern, der sich gegen den Hügel zu bewegte. Als ich näher hin sah, erkannte ich deutlich die Silhouette der Muttergottes mit dem Jesuskind. Am Montag, 31. Oktober 1949, abends gegen 18.00 Uhr betete ich in Lichtenfels in meiner Dachstube beim Fenster stehend den freudenreichen Rosenkranz. Meine Blicke hingen dabei am Abendstern, der merkwürdig unruhig war. Beim vierten Gesetz war auf einmal der Stern verschwunden. An seine Stelle trat eine mächtige Helle und heraus trat die Gottesmutter. Ich traute meinen Augen kaum. Sie war etwa 80 bis 100 cm, hatte ein langes, weißes Gewand mit Schleier. Da sah ich ganz deutlich, wie sie ihre Rechte hob und segnete. Obwohl die Entfernung von ihr sehr groß war, so konnte ich es doch recht deutlich erkennen, wie sie gleich darauf wieder zurücktrat und dann gegen den Himmel entschwebte. Ich war und bin finanziell nicht in der Lage, des öfteren Heroldsbach aufzusuchen, so erteilte sie mir doch die große Gnade, sie in ihrer Herrlichkeit schauen zu dürfen. Wie glücklich ich darüber bin, lässt sich in Worten nicht schildern. Ich schwöre bei dem Andenken an meine selige Mutter, dass ich hier die volle Wahrheit niedergeschrieben habe.

L., 19. Mai 1950
gez. H. Kr.

 

H., 21. Februar 1951

Ich gebe hier eine eidesstattliche Erklärung ab. Es war am 19. Februar 1951. An diesem Tage war ich am Morgen so viele Stunden und nachmittags wieder viele Stunden auf dem Berge und betete. Beim Abendbrot war es, also kurz danach als ich vom Berg gekommen bin – ich musste aufhören – ich musste zum Berg. Es fing unterwegs etwas zu regnen an, ich war ungefähr auf dem halben Weg zum Berg, da gab es einen Wirbelsturm mit strömendem Regen, ich wurde zurückgeworfen, ich kam nicht mehr weiter, da rief ich laut: "Lieb Jesulein, hilf mir, ich komme nicht hin." Ich weiß nicht mehr, wie schnell ich vorne an der Erscheinungsstätte war. Die Kinder waren schon am Mast und kamen mit dem lieben Jesuskind singend den Weg herauf. Jesulein kommt näher, ich werfe mich zur Erde und weinte laut auf und flehte und betete. Jesulein segnete die Kranken und gab dann den Extra-Segen und fuhr in den Himmel auf. Es waren außer mir nur noch zwei Frauen da und die Herren. Auf einmal kam ein Seherkind auf mich zu und sagte wörtlich: "Der seine Primiz feiert, ist gesegnet." Ich bin seit zwei Tagen hier, ich kenne das Seherkind nicht und das Seherkind kennt auch mich nicht. Wir haben in E. i./Rheingau am 4. März eine Primiz. Welche Freude und welchen Dank ich hatte, das kann ich nicht beschreiben.

Am Dienstag, 20. Februar 1951 sagte der Sprecher: "Das Jesuskind hat heute Abend gesagt: Das Wetter gestern Abend hätte Jesulein extra geschickt, um die Leute auf die Probe zu stellen und zu prüfen, ob sie auch da zum Beten kommen. Ich war aber die Einzige, die um diese Zeit hinaufging. Der Auftrag war da, ich musste hin. Dieses will ich hiermit nochmals bestätigen, dass dieses alles auf Wahrheit beruht."

gez. Frau K. Ju., E.

 

Zur Beglaubigung, dass Frau K. Ju., wohnhaft zu E., diese Erklärung abgegeben hat.

E., 27. Februar 1951
gez. Sch., Pfr.

 

St., 30. Januar 1951

Eidesstattliche Erklärung

Am 6. Januar 1951 fuhr ich mit einem Omnibus nach Heroldsbach. Es war das zehnte Mal. Bei der Abenderscheinung um 19.00 Uhr war ich zuerst in der Nähe des Loches, das die Kinder gegraben hatten. Nachdem das liebe Jesuskind und die liebe Muttergottes gesegnet hatten, ging ich zur Krippenwiese und dachte: Vielleicht kommt das liebe Jesuskind dort noch einmal. Zwischen dem Lichtmast und der Krippe sah ich auf einmal zwischen Himmel und Erde einen ganz hellen Schein. Ich ging langsam der Krippe zu, aber ich kam nicht mehr ganz zur Krippe hin. Ich konnte meinen Blick nicht mehr wegwenden von der Helle. Langsam formte sich ein großes Kreuz zusammen. In diesem Moment, als das Kreuz sichtbar war, riefen mehrere: "Ein Kreuz, ein Kreuz!" Sie liefen von der Krippe dem Birkenwäldchen zu, so mehr der Richtung Thurn zu. Ich konnte nicht gehen, ich blieb stehen und schaute und staunte. Das Kreuz senkrecht zwischen Himmel und Erde, so zwei, drei Meter über der Erde. Es war zwischen dem Birkenwald und der Krippe. Das Kreuz mit dem leidenden Heiland schaute zum Berge. Näheres kann ich nicht schreiben, denn noch heute sehe ich den Blick des lieben Heilandes vor mir, so leidend sein Blick und doch so voll Liebe, so voll Liebe. Mir war, als wollte der Blick des lieben Heilandes sagen: "Ich bin doch so barmherzig. Ich habe Euch doch so lieb!" Auf dem Haupte trug der liebe Heiland eine Dornenkrone, das Haupt seitwärts geneigt.

gez. R. Bi.

 

H., 18. Dezember 1950

Werter Herr Pfarrer! Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen, werter Herr Pfarrer, über mein Erlebnis in Heroldsbach zu berichten. Dank der lieben Gottesmutter bin ich über manchen Zweifel im Leben hinweg, da ich die Gnade hatte, die Gottesmutter in Gestalt der Unbefleckten Empfängnis zu sehen. Sie erschien während der Predigt des Herrn N. über der Kapelle des Birkenwäldchens, nachdem ein starkes Sausen durch die Luft ging am 3. Dezember 1950, abends zwischen 19.00 Uhr und 20.00 Uhr.

NB! Dieses starke Rauschen haben auch andere Personen gehört, die nicht die Muttergottes sahen. (z. B.: A. Re., F.-A. Scha., F.)

gez. Frau F. Scho., aus H.

 

Eidesstattliche Erklärung

Ich, Frau R. Sö., erkläre unter Eid, dass ich die Muttergottes am 13. und 21. November 1950 je zweimal in Heroldsbach gesehen habe, sowie auch das Sonnenwunder. Am 13. November habe ich die Muttergottes ganz dunkel aus den ziehenden Wolken schnell vorwärts gehen sehen. Sie verschwand, dann schaute ich auf eine andere Himmelsrichtung. Schon sah ich wieder ein Gesicht. Es war so jung und schön. Ich sah es ganz deutlich, es war so schön und so jung. Und am 21. November sah ich die Muttergottes ganz groß, schlank und weiß, mit Schleier und Krone, zu mir herkommen und wieder hatte sie so ein junges, schönes Gesicht und auf einmal hat sie gelacht. Noch sah ich außerdem, auf der Seite, wo die Muttergottes-Statue steht, an der Seite der Muttergottes, die ich gesehen habe, ganz junge Kindergesichter, also die Engel.

gez. Frau R. So., aus Schw.

 

Die Richtigkeit vorstehender Abschrift bestätigt.

F., 30. November 1950
gez. Prof. Dr. W.

 

Meine Schwester, die Frau Maria Mulzer, sah am 21. November 1950 das Jesuskind. Sie sah es von der Seite, eine Größe, als wie von einem 9 bis 10-jährigen Kind, mit Krone und einem langen weißen Kleid und streckte beide Arme vorwärts aus.

gez. M. M., Schw.

 

Wü., den 15. November 1950

Anbei schicke ich Ihnen den Bericht der Muttergottes-Erscheinungen in der Nacht vom 9. auf den 10. Juli. In dieser Nacht war ich das erste Mal auf dem Berg. Als wir von 3.00 Uhr bis 4.00 Uhr zum Abschied eine Lichterprozession hielten und wir von dem Waldkreuz stille standen zum Gebet, sah ich die Muttergottes schneeweiß in einem hellen Lichtschein auf uns zuschweben, ungefähr bis auf zehn Meter vor uns und schwebte auch wieder so zurück. Im festen Vertrauen auf die Muttergottes von Heroldsbach!

gez. E. Ri., Wü.

 

Eidesstattliche Erklärung

Am 31. Oktober auf 1. November erschien mir die Muttergottes. Ich sah sie in Lebensgröße, weiß gekleidet, mit einer Krone, rechts und links eine Kerze.

gez. E. We., Neu.

 

G. Ba., N.

Wunderbarer Duft, hostienartiges Gebilde, Verlangen nach öfterer Kommunion

G. Bau., geb. 1892, seit 8. Mai 1919 verheiratet, Vater von vier Kindern, wovon die eine Tochter die liebe Muttergottes am 15. August 1950 und in der Nacht zum 1. November 1950 gesehen hat. Die jüngere Tochter vernahm wiederholt den wunderbaren Duft und verspürte die wunderbaren Ausstrahlungen vom Kreuz auf dem Erscheinungshügel und an der Stelle im Wald, wo die Muttergottes in der Nacht zum 1. November 1950 erschien. Auch der 22-jährige Sohn durfte den himmlischen Duft einmal verspüren. Besitze eine Gärtnerei in N. Ich ließ mich in unserem Privatauto von meiner jüngsten Tochter zum ersten Mal nach Heroldsbach fahren am 1. Mai 1950. Ich betete abends 19.00 Uhr mit der Menge auf dem sogenannten Erscheinungshügel den Rosenkranz. Es wurde bekanntgegeben, dass die Kinder die liebe Muttergottes über dem Birkenwald sähen. Noch bevor die Seherkinder vom sogenannten Podium weggingen, fiel mir auf, dass sie sich oft und hurtig bückten, wie wenn sie etwas aufheben und in einen Korb tun würden. Ich konnte mir nicht denken, was dies sei. Erst nach der ganzen Andacht fragte ich auf dem Heimweg ins Dorf das Seherkind Antonie, was sie da getan hätten. Sie sagte mir: "Es hat Rosen geregnet." Diese mussten wir aufheben und in einen Korb tun, der immer wieder, wenn er voll war, in den Himmel hinauf genommen wurde.

Wie dann die Kinder mit der Erscheinung vom Berg herunterzogen und an mir vorüberkamen, ging ein wunderbarer, starker Rosenduft von den Kindern und ihrer unsichtbaren Erscheinung weg. Es war ein Duft wie von feinsten Rosen und ich konnte ihn stark einatmen, als die Kinder an mir vorüber zogen. Meine beiden mir bekannten Nachbarn schauten mich voll Staunen an und rochen ebenfalls den wunderbaren Duft. Einer frug den anderen: "Hast du es jetzt auch gerochen?" Wir wunderten uns alle drei zugleich. Ich merkte auch, dass die anderen Leute verwundert waren. Es ging ein ganzes Gemurmel durch die Menge über diesen wunderbaren Duft. Ich beobachtete aber, dass weder die Kinder noch ihre Begleiter Rosen oder andere Blumen hatten. Es war auch keinerlei künstliches Parfüm. Dies kann ich als Gärtner, der sehr viel mit Blumen zu tun hat, wohl unterscheiden. Ich roch auch vorher und nachher nichts mehr, sondern nur solange, als die Kinder vorbeizogen.

Ein andermal weilte ich in Heroldsbach am 2. Februar 1951. Ich betete kurz vor 15.00 Uhr beim Kapellchen am Lichtmast. Da vernahm ich einen sehr starken Duft wie von Hyazinthen und Rosen. Um mich selbst zu prüfen, ging ich etwas zurück in den Acker, weg von den Leuten. Da aber konnte ich genau feststellen, dass der Duft von oben herab kam, ganze Schwaden. Es waren laue, milde Duftwolken, nicht so kalt wie die Luft sonst war. Diesen wunderbaren Duft roch ich im Laufe des Nachmittags öfter, auch noch nachts 0.00 Uhr, als nur mehr wenige Leute da waren. Auch meine 30-jährige verheiratete Tochter und eine mir bekannte ältere Frau, die mit mir beteten, vernahmen diesen wunderbaren Duft wiederholt an diesem Tage.

Am 9. Oktober 1951, dem zweiten Jahrestag der ersten Erscheinung, war ich wieder in Heroldsbach und betete nachmittags 16.00 Uhr bei der Muttergottesstatue im Walde hinter dem vom Baron errichteten Kreuz, dort, wo die Muttergottes den Kindern zuerst am Boden unten erschienen war. Vor mir behaupteten schon Leute, einen wunderbaren Duft vernommen zu haben. Es dauerte nicht lange, da riefen alle Leute, die bei mir waren, an die 35: "Der Duft ist schon wieder da!" Ich vernahm diesen Duft auch sehr stark, ebenso meine 26-jährige Tochter G. und die oben erwähnte verheiratete Tochter. Die Leute fragten sich verwundert, was dies für ein Duft sei. Sie meinten Rosen- und Gewürzduft. Ich sagte darauf: "Ich bin Gärtner von Beruf, ich kenne es, es ist ein Myrthenduft."

Zugleich sah ich in der Höhe der Marienstatue eine weiß-grünliche Scheibe von etwa 40 Zentimetern, welche langsam auf mich zu schwebte. Dies merkwürdige Gebilde zog meine Aufmerksamkeit auf sich, mehr noch wie der wunderbare Duft. Ich wandte mich keinen Augenblick davon weg. Im Herschweben färbte sich diese hostienähnliche Scheibe rötlich. Als sie in Reichweite vor mir war, war sie plötzlich wie ein feines, dünnes Leinentüchlein von mehr länglicher Form, nicht mehr rund wie zuvor, und legte sich mir dicht um das Gesicht und den ganzen Kopf. Ich hatte zuvor recht innig aus dem Herzen heraus gebetet, mich als armen Sünder bekannt und der Muttergottes Treue in jeder Situation versprochen. Ich betete im Stillen weiter und dachte nur: "Was soll das wohl sein?" In dem Augenblick nun, da sich dieses wunderbare Gebilde um mein Gesicht legte, fühlte ich keinen Boden mehr unter den Füßen. Ich hörte auch die an sich laut betenden Leute um mich her fast nicht mehr. Als es mir vorkam, als müsste dieses wunderbare Gebilde nun hinter mir sein, hörte der wunderbare Duft auf und ich fühlte wieder Boden unter meinen Füßen. Auch die Leute um mich rochen den Duft so lange wie ich. Eine andere, etwas kleinere rötliche Scheibe zog dicht rechts an mir vorbei. Wohin und zu wem, weiß ich nicht. Ich vermag nicht zu sagen, was dies näher gewesen ist. Nur eines darf ich als sichere Wirkung davon hier aussprechen: Ich fühle seitdem ein mir bis dahin unbekanntes Verlangen nach der heiligen Kommunion an allen Sonn- und Festtagen.

Am 10. November weilte ich wiederum in Heroldsbach und betete abends 17.00 Uhr bei der Muttergottes im Wald und beim dortigen Kreuz. Es war noch hell. Mit mir waren mein 21-jähriger Sohn Robert, meine obengenannte 30-jährige Tochter, ferner das Seherkind Antonie und deren Mutter, die Frau Saam. Wir standen betend nebeneinander. Auf einmal rief Frau Saam: "Riecht ihr den schönen Blumenduft nicht?" Ich sagte: "Nein, wir riechen nichts." Nach kurzer Zeit sagte Frau Saam: "Jetzt ist er weg." Es dauerte nur wenige Sekunden, da rief Antonie: "Jetzt ist er bei mir, der Duft." Wir neigten uns etwas zum Kinde hin und vernahmen den Duft ganz schwach. Wiederum nach nur kurzer Zeit sagte das Kind: "Jetzt ist er wieder weg." Bald darauf sagte meine Tochter: "Jetzt ist der Duft bei mir! Ist das ein wunderbarer Duft!" Nach kaum einer halben Minute sagte sie: "Jetzt ist er verschwunden." Nach ganz kurzer Zwischenpause sagte mein Sohn: "Jetzt ist der Duft bei mir, aber so etwas Wunderbares." Nach kurzer Zeit kam der Duft zu mir. Es war, als ob jemand mit unsichtbarer Hand einen gemischten Blumenstrauß von feinstem Duft zum Riechen hinhalte. Ich konnte Nelken-, Rosen- und Veilchenduft feststellen. Es war aber noch mehr Duft dazwischen. Diese drei jedoch kann ich sicher angeben. Ich stehe von früh bis spät in meiner Gärtnerarbeit und lasse mich, was Blumenduft, künstliches Parfüm oder andere Wohlgerüche sind, bestimmt nicht täuschen. Einen solchen wunderbaren Duft, wie in Heroldsbach auf dem Erscheinungsgelände, habe ich nirgends entdeckt. Es war außer uns fünf Personen niemand anwesend. Ich beeide die Wahrheit meiner Aussage vor Gott, dem Allwissenden.

N., 6. Mai 1952
gez. G. Bau., Gärtnermeister

 

Herr G. Bau. ist unbedingt glaubwürdig. Er gehört mit seiner ganzen Familie zu den treuesten Pfarrkindern und größten Wohltätern, betet täglich mit seiner Familie den Rosenkranz. Seine Leute zählen zu den eifrigsten Kirchenbesuchern und Kommunikanten schon seit Jahren. In der Nazizeit hielten sowohl er wie alle seine Angehörigen sich von jeglicher Parteigesinnung frei.

Dies bezeugt:
P. G. H., O. Carm. Disc.

 

Kl. Gl., 21. Juni 1951
In Jesu liebe, teure Frau Sa.

Welche große und freudige Überraschung haben Sie mit dem teuren Pakete der lieben Sr. Hildegard und auch mir selbst gemacht. Lieb Sr. Hi. schenkte mir ein Rosenkränzlein und einige Medaillen. O, wie freue ich mich über diesen teuren Schatz des Rosenkränzleins, das die liebe Himmelsmutter gesegnet hat. Die erste Nacht hielt ich es beständig in der Hand, der himmlische Duft strömt immer noch aus. Welch ein Glück, wenn auch wir nur einmal die liebe Gottesmutter hier schauen dürften. Sollte diese Gnade uns hier auf Erden nicht vergönnt sein, so wollen wir wenigstens an ihrer Mutterhand und ihrem Beispiele folgend den Weg zum Himmel wandeln, wo wir sie dann immer schauen dürfen.

Liebe, teure Frau Sa., bitte tragen Sie doch Sorge zu Ihrer Gesundheit. Sicher fehlt es Ihnen an den bedeutendsten Organen, sonst hätten Sie nicht so viel an Gewicht abgenommen. Gewiss müssen wir ernstlich für Sie beten: "Maria, du Heil der Kranken, bitt für sie und heile sie." Verehrte Frau Sa., nun komme ich noch, Sie zu bitten, ob es möglich wäre, mir 200 Stück Medaillen, wie Sie uns geschenkt, und 50 Stück Gebetszettelchen: "Eine Botschaft Jesu an alle seine Getreuen", zu besorgen oder mir die Adresse anzugeben, wo sie erhältlich sind. Falls Sie in Ihrer Güte mir Obiges besorgten, bitte ich mir die Rechnung beizulegen und zugleich auch die Adresse, wo man alles dies beziehen kann. Muss schließen und schnell zu Sr. Adelheid, man befürchtet ihr nahes Ende. Durch die Hlst. Herzen Jesu und Mariä grüßt Sie in Liebe und Dankbarkeit.

Ihre ergebene Sr. Mr. Magd.

 

Aus einem Brief der Sr. Hildegard M. O.S.B. aus dem Ki. Gl. vom 22. August 1951 an Frau Sa.: "Vorgestern erkrankte plötzlich ein Kochlehrtöchterchen an Angina, Unterleibsentzündung und man befürchtete noch Scharlach. 40 Grad Fieber. Der ganze Leib war hochrot. Wir gaben ihm vom geweihten Wasser (in Heroldsbach von der Muttergottes und dem Jesuskind gesegnet) und heute ist es schon fast fieberfrei und jede Spur von Scharlach ist verschwunden. Ave Maria." Für getreue Abschrift des Originals verbürgt:

O., 31. Oktober 1951
gez. J. Leu., Pfr., Pfarramt O.

NB! Beim vorstehenden Bericht vom himmlischen Duft, handelt es sich um Rosenkränze, die Maria in Heroldsbach gesegnet hat. Die Muttergottes habe in die Tasche gelangt, in der sich die Rosenkränze befanden, habe sie berührt und gesegnet.

 

Tatsachenbericht über die Erscheinung der Muttergottes von Heroldsbach am 21. Mai 1950, früh 4.25 Uhr

Am Samstag, 20. Mai 1950 begab ich mich um 22.50 Uhr zur Gnadenkapelle auf dem Berg. Dort wurde die ganze Nacht durch gebetet und gesungen. Früh um 4.00 Uhr stieg langsam die Sonne empor und fing an zu rotieren in rosa roter Färbung. Um 4.25 Uhr kam mir der Gedanke: "Ist es möglich, dass auch ein Sünder die Muttergottes sehen kann?" Im selben Augenblick teilte sich über dem Birkenwäldchen eine Wolke und die Muttergottes stand in Lebensgröße darinnen. Nach kurzer Zeit gab es mir ein Zittern durch den ganzen Körper, ich zuckte zusammen und im gleichen Moment sah ich wieder, die Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm. Ich konnte den Ausstrahlungen aus den beiden Kronen nicht mehr standhalten und war vollkommen weg. Eine neben mir stehende Frau erzählte mir nachher, dass sie mich gehalten hat. Ich kam 4.40 Uhr wieder zu mir. Die Muttergottes trug ein schneeweißes Kleid, darüber einen hellblauen Mantel und eine Goldkrone, ebenso war das Jesuskind mit einer Goldkrone geschmückt von leuchtender Pracht und Schönheit.

F., 21. Mai 1950
gez. L. Tr., aus F.

 

Erklärung

Am Samstag, 19. Mai 1951, ungefähr 20.00 Uhr abends hatten wir in der Nähe des sogenannten Podiums auf dem "Berge" in Heroldsbach Gelegenheit, die Seherkinder zu beobachten, wie sie, für uns nicht sichtbare Rosen streuend, in der Richtung vom Birkenwäldchen her kamen. Während einige der Seherkinder nun die Muttergottesstatue auf dem Podium mit Rosen schmückten, die sie aus Körbchen nahmen, die für uns ebenfalls nicht sichtbar waren, gingen zwei der Seherkinder zur neuerbauten kleinen Kapelle oder Bildstöckchen mit der Statue des Jesuskindes, das ungefähr 20 Meter halbrechts vom Podium steht, und schmückten dort das Jesuskind ebenfalls mit Rosen. Wir waren ungefähr zwanzig Personen, die mit den Kindern vom Podium zu diesem Kapellchen gingen. Die Kinder suchten nur weiße Rosen aus dem Körbchen, denn, wie sie sagten, seien nur diese für das Jesuskind passend. Plötzlich umgab uns ein starker, herrlicher Rosenduft, der sich langsam verflüchtigte, dann aber plötzlich wieder da war. Dieses wellenartige Auftreten des Rosenduftes war einigemal festzustellen. Aus den Ausrufen der übrigen Anwesenden, die uns völlig fremd waren, konnten wir entnehmen, dass auch diese denselben Duft wahrnahmen, ja dass sie sogar die Art des Duftes in der gleichen Weise wie wir mit dem Duft von Teerosen verglichen. Wir bestätigen mit unserer Unterschrift, dass wir diese unsere Wahrnehmung nach unserm besten Wissen wahrheitsgetreu niedergeschrieben haben.

D., 5. Oktober 1951
gez. R. A., Op. A., Ab. L.

 

Seit ca. 25 Jahren bin ich Seherin. Ich lebte aber bisher ganz in der Stille. Durch die Heroldsbacher Erscheinung bin ich gezwungen, Bericht zu erstatten über die Erscheinungen, die ich selbst gehabt habe. Mariä Namensfest 1950 sah ich die liebe Gottesmutter in Heroldsbach mit dem lieben Jesuskinde auf dem Arm über dem Walde vor der untergehenden Sonne auf einer kleinen Wolke sehwebend, ungefähr 75 cm groß. Zuerst glaubte ich, es wäre eine Statue. Im gleichen Moment fing die Wolke aber an, sich zu bewegen und sich im nahen Walde einer Vertiefung anzupassen, die sich oben über den Bäumen bildet. Nun erkannte ich deutlich, dass es eine Erscheinung war. Die liebe Gottesmutter trug das göttliche Kind auf dem rechten Arm. Ich vernahm die Worte: "Ich spreche zur Welt, die Welt aber hört mich nicht."

Da viele Pilger auf dem Berge waren, rief ich zu ihnen hinüber, um sie auf die Erscheinung aufmerksam zu machen. Es kam aber niemand. Da meine Zunge ja gebunden war, konnten sie mich nicht hören. Darüber war ich sehr traurig und weinte. Dann sah ich die liebe Gottesmutter zurückschweben. Es blieb in der Nähe der Sonne nur die kleine Wolke zurück, die für mich sichtbar war, bis es dunkel wurde. Von dieser Erscheinung sagte ich niemand etwas, da es ja im Grunde genommen eine Privatoffenbarung war. Als später die Kinder die liebe Gottesmutter vom Lichtmast abholten, sah ich an der Stelle, von wo sie herunterschwebte, dreimal einen Zackenblitz, hörte dreimal den Donner rollen und sah wieder die Wolke, die sich nun dem Lichtmast näherte. Die liebe Gottesmutter sah ich nicht.

An einem der folgenden Tage sah ich die liebe Gottesmutter in der Lichterprozession am Kreuz im Walde mit dem göttlichen Kind auf dem Arm. Auch die Seherkinder vor mir knieten sich nieder. Das war für mich eine Bestätigung, dass ich mich nicht täuschte. Die Erscheinung schwebte dann in der Lichterprozession eine Strecke lang vor uns her: bis zu einem Bildstöckchen hinten im Walde. Obschon es ganz dunkel war, war für mich der Weg bis zum Bildstöckchen durch den Lichtschein, der die Erscheinung umgab, so hell, dass ich jedes Stöckchen auf der Erde sehen konnte. Vor der lieben Gottesmutter schwebten neun Engelchen, drei in weiß, drei in blau und drei in rosa Kleidchen. Ein jedes trug eine brennende Kerze in der Hand. Ich war von dem Glanz der Erscheinung so benommen, dass ich nicht wusste, wo ich ging und stand. Das Antlitz der lieben Gottesmutter strahlte voll unendlicher Güte. Am Bildstöckchen angekommen, erhob sich die Wolke und schwebte mit der Erscheinung, nachdem diese uns gesegnet hatte, zum Himmel hinauf. Die Kinder und ich sahen ihr nach. Meine Begleiterin hatte von der Erscheinung selbst nichts gesehen. Sie hatte nur den hellen Lichtschein wahrgenommen. Am folgenden Tage fuhr ich nach Hause.

Dann war ich zum Rosenkranzfest 1950 wieder in Heroldsbach. Es wurde die neue große Marien-Statue eingeweiht. Da sah ich vor der Statue die liebe Gottesmutter als Königin im blauen Mantel, weißem Kleid mit schwarzem Rosenkranz und mit einer goldenen Krone. Sie sagte zu mir: "Berühre meinen Mantel, er ist zu deinem Schutz, du wirst ihn brauchen." Dann hielt sie mir das Kreuz ihres Rosenkranzes zum Kusse hin. Darauf segnete sie mich und war plötzlich für mich unsichtbar. Von dieser Stunde an habe ich mit den Erscheinungen in Heroldsbach auch zu Hause immer Fühlung behalten – auch mit mehreren Heiligen, die dort erscheinen.

Im Mai 1951 fuhr ich wieder nach Heroldsbach, da die liebe Gottesmutter mich rief. Ich hatte wiederum eine Erscheinung am Waldkreuz. Ich kniete und betete für sehr viele schwere Anliegen, als ich plötzlich von der rechten Seite her etwas auf mich zukommen sah. Ich erkannte die liebe Gottesmutter als Königin auf einer Wolke stehend. Sie hatte ein weißes Unterkleid und trug einen blauen Mantel. Auf dem Haupte trug sie die Krone mit dem Kreuz. Die Wolke schwebte zu mir heran bis auf etwa 2 Meter Entfernung. Dann löste die liebe Gottesmutter ihre bisher gefalteten Hände. Sie breitete sie zu mir aus, als wenn sie mich anfassen und aufrichten wollte, da ich gerade vor dem Kreuze knieend für schwere Sünder betete. Ihr Kopf neigte sich leicht zu mir hin und sie sagte: "Wenn du nicht ein noch aus weißt, dann komme hier zu diesem Kreuz. Hier an dieser Stelle werde ich immer stehen und werde dich hören und erhören."

Über diese Worte war ich sehr erfreut, denn die Anliegen, die ich hatte, waren schwer. Als ich die liebe Gottesmutter noch ansah und mich an ihrem gütigen, mütterlichen Antlitz erfreute, sagte sie zu mir: "Sage es ihnen (damit meinte sie die Menschen), sage ihnen, dass ich hier immer bin, und dass ich jeden, der hier betet, hören und erhören werde."

Darüber erschrak ich sehr, denn dies war ein Auftrag für mich, den ich an die Menschen weitergeben sollte, bisher hatte ich ganz in der Stille gelebt, und nun sollte ich an die Öffentlichkeit treten. Nach diesem Auftrag verschwand die liebe Gottesmutter. Darüber war ich traurig, denn ich wollte ihr noch vieles sagen. Plötzlich hörte ich wieder ihre Stimme, sie sagte: "Ich bin immer hier, wenn du mich auch nicht siehst." Dann war sie wieder für mich sichtbar. Aus ihren Händen, die sie ausgebreitet hielt, kamen Strahlen auf mich zu, die mein Innerstes ausfüllten. Die liebe Gottesmutter segnete mich und dann entschwand sie. Was diese Strahlen zu bedeuten hatten, wurde mir klar bei den folgenden Erscheinungen.

Kurz darauf hatte ich folgende Vision: Ich sah ein großes Spinnennetz, welches das ganze Weltall ausfüllte, In der Mitte dieses Netzes sah ich die Form einer Spinne und eine Stimme sagte mir: "Das ist die Atombombe." Ich sah mehrere Flugzeuge in der Luft. Alle Flugzeuge, die in die Nähe der Spinne kamen und das Netz berührten, stürzten ab. Da das Netz nun beschädigt wurde, kam die Spinne, welche ja die Atombombe darstellte, in Bewegung. Da hörte ich ein furchtbares Getöse. Es entstanden große Erdspalten, in denen Häuser versanken. Ich hörte großes Jammergeschrei der Menschen, die so von der Erde verschlungen wurden. Es lagen auch viele Menschen tot auf der Erde. Auch das Meer trat über die Ufer. Ich habe schon viele schreckliche Visionen gehabt, was ich aber hier zu sehen bekam, war so furchtbar, dass ich ganz erschüttert ausrief: "Mein Gott!" Mir geschah aber nichts, obschon die Erde unter meinen Füßen bebte. Ich sah viele Städte in den Erdspalten versinken, deren Namen ich nennen könnte, unsere Stadt Münster blieb aber verschont. Die liebe Gottesmutter sagte mir: "Weil ihr so fleißig gebetet habt und weil euer lieber Bischof Clemens-August für seine Diözese betet."

Anschließend erschien mir unser seliger Bischof Clemens-August und sagte zu mir: "Ich kniee vor der Allerheiligsten Dreifaltigkeit und bete für alle Gläubigen, für meine Priestersöhne der ganzen Diözese Münster. Auch für Berlin bete ich, weil ich auch dort als Priester tätig war."

Damit wollte er mich aufmuntern, mit ihm weiter zu beten. Er sagte mir: "Auch für Heroldsbach bete ich." Dann reichte ich ihm eine Frucht, die einer Erdbeere glich. Er sagte: "Die Frucht ist gut. Die andere Frucht aber, die der reifen Frucht gleicht, muss noch reifen." Ich hob ein Blatt in die Höhe, welches einem großen Erdbeerblatt glich, und sah die unreife Frucht. Sie durfte nicht gepflückt werden, so gebot er. Die Sonne müsse diese Frucht erst reifen lassen. (Die unreife Frucht war Heroldsbach und die Sonne das Gebet der Menschen. Die Menschen sollen sich diese große Gnadenstätte durch Gebet und Sühne vom Himmel erflehen.) Dieses wurde mir geoffenbart: "Möge die Zeit bald kommen, dass Heroldsbach leuchten darf!" Nach diesen Worten segnete mich der Kardinal und entschwand.

Als die Vision vorüber war, war ich vollkommen entkräftet, so erschüttert war ich von dem Erlebten. Ich gebe diese Offenbarungen der Öffentlichkeit, damit die Menschen erkennen, wie es um unsere Welt steht: "Betet, betet" sagte die liebe Gottesmutter, "dadurch wird vieles aufgehalten." Nun füge ich noch hinzu, dass ich mit den Erscheinungen immer, verbunden bin und auch bleiben werde. Alle Schwierigkeiten und großen Geschehnisse in der Welt werden mir geoffenbart, und ich kann nur sagen, dass Heroldsbach unsere einzige Rettung ist, denn dort wird immer gebetet. Die Kinder, welche die liebe Gottesmutter sahen, sind noch nicht reif genug, um alles, was ihnen die liebe Gottesmutter sagt, ganz zu verstehen und mit allem Ernst aufnehmen zu können. Die Kinder sehen die liebe Gottesmutter und das liebe Jesuskind, die Heiligste Dreifaltigkeit und viele Engel und Heilige, so wie ich sie auch sehe.

"Was wollen die Erscheinungen? Wozu ist dieser Berg bestimmt?" Wir sollen uns in die Arme der erhabenen Majestät Gottes flüchten. Die Menschheit hat den lebendigen Glauben zum größten Teil verloren. Sie glaubt, der Himmel sei ihnen so fern. In Seiner unendlichen Liebe zu den Menschen, Seinem Ebenbilde, wirkt Christus dies Wunder in Heroldsbach und lässt uns Menschen hineinschauen in das jenseits, in die Herrlichkeiten, die unser warten, aber auch in das Fegfeuer und sogar die Hölle, woran so viele einfach nicht glauben wollen. Der Himmel neigt sich der Erde zu. Gott selber, Engel und Heilige warnen uns vor nahe bevorstehendem Unheil, was wir durch Gebet und Buße abwenden können. Aber auch der Teufel ist mit seinen Mächten aus der Hölle herausgekommen, um diesen Gnadenquell zum Versiegen zu bringen. Er kauft sich Menschen, die das heilige Geschehen lächerlich machen unter dem Deckmantel der Frömmigkeit. Darum gehen so viele falsche Gerüchte um über Heroldsbach. Der Teufel haßt die liebe Gottesmutter, er weiß sehr gut, dass sie letzten Endes doch siegen wird, aber er will es ihr so schwer machen wie möglich und dem Himmel noch möglichst viele Seelen entreißen, die er dann zu sich hinabziehen kann. Da er selber verflucht ist, gönnt er keinem anderen die Freuden der himmlischen Herrlichkeit.

In der Gewissheit des Sieges unserer lieben himmlischen Mutter wollen wir uns ganz auf ihre Seite stellen, wir wollen das tun, wozu sie uns aufruft: beten und sühnen. Wir wollen beten für alle, die die Gnade der Erkenntnis der Echtheit der Erscheinungen noch nicht erhalten haben. Wir wollen besonders auch für die Priester beten, die jetzt noch gegen Heroldsbach kämpfen, damit der göttliche Heiland Seine erwählten Söhne erleuchten möge. Wir wollen beten um Erleuchtung des Heiligen Vaters, damit der Berg für alle freigegeben wird zum Gebet. Je mehr gebetet wird, umso mehr Gnaden ergießen sich über die Menschheit. Vorstehende Ausschnitte aus den mir erteilten Offenbarungen lege ich hiermit schriftlich nieder. Ich wünsche, dass dieselben dem Hl. Vater zur Kenntnis vorgelegt werden. Zuvor werde ich diesen Brief durch die Seherkinder der lieben Gottesmutter in Heroldsbach übergeben, damit sie ihn segne. Und dann möge der Bote des Friedens ihn an die Stätte bringen, an die er gebracht werden soll: Zum Heiligen Vater. Die Richtigkeit der Offenbarungen erkläre ich an Eidesstatt.

gez. M. W., aus M.

 

Am 19. Mai 1951 fuhr ich nach Heroldsbach und am Hl. Dreifaltigkeitsfest (20. Mai) war ich oft auf dem Berg und Zeuge, wie ein Seherkind die hl. Theresia sah zum Himmel fahren. Sie sagte wörtlich: "Und Rosen hat sie, da lässt sie eine fallen und das Kind beugte sich weit vor und streckte die Hand danach aus." Eine Frau sagte: "Bitte, gib sie mir, worauf das Kind sagte: "Haben Sie eine Tasche?" Da tat die Frau die Manteltasche auseinander und das Kind gab die Rose dort hinein. (Für alle war die Rose unsichtbar.) Das Kind sagte, so, jetzt können alle riechen, worauf ich als erste einen wirklichen Rosenduft roch. Mit dieser Tatsache möchte ich der Wahrheit Zeugnis geben.

gez. A. Sche. aus D.

NB! Von H. H. Pfarrer Leut., Schweiz

 

Eidesstattliche Erklärung

Sechste Fahrt nach Heroldsbach am 8. und 9. September 1951: Sühnekreuzzug (ich trug das gestiftete Haunstetter Kreuz), gehalten von Herrn Leonhard Le., am 9.9.1951. Ich hatte die unverdiente Gnade, folgende Erscheinungen schauen zu dürfen.

1. Bei der lieben Muttergottes im Birkenwald um 13.30 Uhr bis 13.45 Uhr.
a) Chrisus am Kreuz, ein großes, breites Kreuz
b) die schmerzhafte Muttergottes (in ihrem Schoße lag der heilige Leichnam)
c) die liebe Muttergottes mit einer Krone und dem 16. Jesulein, dasselbe schmiegte sich mit dem Wuschelkopf an seine liebe Mutter
d) einen Kranz von Englein, welche die liebe Gottesmutter und das holde Jesulein umschwebten.

2. Am Apfelbaum, beim mystischen Altar um 14.45 Uhr wiederum das Kreuz Christi und die liebe Himmelsmutter mit dem süßen Kind.

3. Ab 15.30 Uhr am Podium Schauung wieder in die Sonne, welche strahlenförmig ausging, das Christuskreuz und die Himmelskönigin mit dem lieben Kind. Ich betete: "Verzeih uns unsere Sünden – Vater, verzeih ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Für die Bischöfe und Priester ein Vater unser und ein Ave Maria!"

Die Erscheinungen fingen an mit dem Schaukeln, Funkeln und Drehen der Sonne, die in allen Farben spiegelte und strahlenförmig ausging. Außer mir sahen noch mehrere Personen Teile der Erscheinungen. Heroldsbach ist echt und Maria siegt!

H., 13. September 1951
gez. S. Mo.

 

Eidesstattliche Erklärung

Am 9. Dezember 1951, früh 10.00 Uhr hielt der Seher, Herr M. aus A., einen Kreuzzug. Die liebe Muttergottes kam an das Podium und führte uns dann auf die Himmelswiese zum großen Kreuz. Während ich so betete, da hatte ich wiederum die unverdiente Gnade, das heilige Kreuz Christi und die liebe Himmelsmutter mit einem weißen Gewand, einem blauen Mantel und einer goldenen Krone auf dem Haupte zu sehen. Auf ihrem lieben Arme trüg sie das liebe Jesulein, weiß gekleidet, und dasselbe hielt ein goldenes Kreuz in der Hand. Ich kann nur Eines sagen, dass ich restlos überglücklich war und nehme weiterhin jedes Kreuz und jedes Leid gerne auf mich. Denn es heißt ja: "Durch Kreuz zum Sieg!" Am gleichen Tag, um 17.00 Uhr, wiederum auf der Himmelswiese beim großen Kreuz, durfte ich schauen Christus am Kreuz. Die liebe Himmelskönigin hatte das liebe Jesulein am rechten Arm, also zum Kreuz schauend. Bei der Eichenmulde zur Muttergottes schauend, hatte sie das liebe Kind am linken Arm.

H., 9. Dezember 1951
gez. S. Mo.

 

Pilger von M. berichteten mir, dass sie am Pfingstmontag früh auf der Heimreise von Heroldsbach nach Nürnberg viele Kugeln aus der Sonne gesehen hätten und zwar alle im Car. Auch Figuren, wie Kreuze ohne Oberbalken und Figuren, wie Sicheln. Manche hätten in H. auch den Rosenduft wieder wahrgenommen. Die Haushälterin H. war etwas vor Pfingsten mit Wa. in der Mulde und beim Kreuz im Walde. Die Muttergottes sei da gewesen, ganz in Rosen gehüllt und sie und noch ein Herr aus Luzern hätten über zwei Stunden den Rosenduft ganz stark gespürt.

Bericht an Pfr. J. L. aus O. vom 5. Juni 1953

 

Eidesstattliche Erklärung

Am Tag des "Unbefleckten Herzen Mariens", den 22.8.1950, hatte ich in Thurn-Heroldsbach folgend geschildertes, gewaltiges Erlebnis: Ich saß ungefähr 21.30 Uhr abends auf dem "Berg" am Podium und betete, während sich alle anderen Pilger bereits in die Kapelle zurückgezogen hatten. Die Sonne war längst untergegangen, Himmel und Landschaft waren in Dunkelheit gehüllt.

Da wurde der vor mir im Süden gelegene Birkenwald und das darüber liegende Firmament derart pechschwarz, wie ich eine Schwärze noch nie gesehen habe. Waagrecht zuckten feurig-rote, schnurgerade Flammenpfeile durch diese Höllenfinsternis. Es waren aber keine Blitze, die doch nicht völlig waagrecht, sondern senkrecht oder schräg und zickzack verlaufen wären. Über dieser Schwärze erhellte sich plötzlich der Himmel, nahm eine wunderbare türkisblaue Farbe an und bedeckte sich mit prachtvollen, goldstrahlenden Schäferwölkchen, obwohl die Sonne längst schon untergegangen und auch der Mond nicht sichtbar war. Aus den herrlich strahlenden Goldwölkchen, die am blau leuchtenden Firmament über dieser Höllenfinsternis schwebten, bildete sich eine riesige Goldschrift in ganz klar erkennbaren und leicht leserlichen lateinischen Druckbuchstaben: "Gottes Stimme."

Um meine Sinne zu prüfen, drehte ich mich immer wieder um und sah zum Ort zurück, der im Dunkel der Nacht ganz normal in Schattenumrissen zu erkennen war. Es war mir nachher, als wollte mir dieses Bild sagen, dass hier in Thurn-Heroldsbach ein Kampf zwischen Himmel und Hölle entbrannt ist und dass es Gottes Wort ist, das hier vom Himmel herab der Menschheit verkündet wird. Ungefähr eine Viertelstunde konnte ich ganz klar die Buchstaben lesen, während unten die waagrechten roten Pfeile durch die tiefschwarze Finsternis zuckten.

1. November 1951
gez. M. Öc., aus D.

 

Frl. Zi. kam vor Fronleichnam nach Heroldsbach, konnte nicht ohne fremde Hilfe gehen. Sie wurde am Tage vor Fronleichnam auf den "Berg" geführt, frühmorgens um 4.30 Uhr, gestützt von einem Protestanten, namens Mo. aus dem Berner Jura. Bei der Berührung des Herzens Jesu verspürte sie eine merkliche Besserung und konnte ohne Hilfe den Berg herunter gehen.

L., 10. September 1951

 

Diese Besserung beeindruckte Mo. derart, dass er erklärte, er wolle katholisch werden. Sein Vorhaben konnte er noch nicht verwirklichen, weil der Ortspfarrer nicht will (!), obwohl er sein Kind schon katholisch taufen ließ.

 

H. H. Pfr. Le.

Ihren werden Brief bestens dankend erhalten, kann ich Ihnen nun folgendes mitteilen: Es hat sich nun also gezeigt, dass ich in Heroldsbach eine Besserung des Zustandes erfahren durfte, nicht aber eine Heilung. Ich hatte nämlich die selbe nicht mit hundertprozentiger Sicherheit auf diese Besserung hin erwartet und hoffe ich nun, dass sich die Heilung nach und nach einstelle. Wenn man nun aber in Betracht zieht, was die liebe Muttergottes immer wieder in ihren Visionen sagt und uns den Ernst der Zeit nahelegt, wie z. B. in Pfaffenhofen, wo sie sagte: "Meinen Kindern will ich Kreuze auflegen, so schwer und so tief wie das Meer. Ich bitte Euch, seid bereit zum Kreuztragen", dann muss ich mir denken, dass vielleicht diese Krankheit, die erwerbsunfähig machen kann, irgendwie damit zu erklären ist. Denn wir Heroldsbacher Freunde, wir wollen ja in besonderem Maße Marienkinder sein und denen, scheint es, will es die liebe Muttergottes nicht allzuleicht machen. Immerhin hat sie mir das Leiden um ein Bedeutendes erträglicher gemacht, seit ich in Heroldsbach war. Wer mich auf dem Velo sieht, hätte keine Ahnung von meiner Krankheit. Beim Laufen würde man sie schon noch an meiner Steifheit erkennen. Aber ich hüte mich davor, weit zu Fuß zu gehen, wenn es per Velo soviel müheloser geht.

Jeden Freitag Abend haben wir Heroldsbacher Freunde eine Zusammenkunft mit Diskussion über Heroldsbacher Probleme und anschließend gemeinsames Gebet, um den Sieg für Heroldsbach bald... ist oft dabei und letzthin auch zufällig Herr Pfr. M. Wir haben sehr gute Informationsquellen durch einige Priester, auch durch H. H. Pater D. direkt. Sie dürfen beruhigt sein, wir sind strengstens dazu angehalten worden, keinen Priester beim Namen zu nennen. Überhaupt auch diese geheimen Zusammenkünfte mahnen uns irgendwie an die Katakombenzeit. Es hat hier herum viele Heroldsbacher Freunde, die sich infolge der hetzerischen Zeitungsartikel erst recht für Heroldsbach bekennen, trotz der häufigen Demütigungen, die sich daraus ergaben. Über die wunderbaren Erlebnisse in Heroldsbach, die die Einzelnen hatten, wollen wir noch eine Zusammenstellung machen. Aber es wird schon 2 bis 3 Wochen dauern, bis Sie es erhalten werden, da nicht immer die gleichen kommen, d. h. einige davon kommen jeden Freitag. Es ist jetzt schon fast ein Problem und wenn alle kommen könnten, die auch kommen wollten, dann könnten wir eine kleine Kirche brauchen. Ich sende Ihnen Grüße von einigen Heroldsbacher Seelen und von meiner Wenigkeit. Wir alle danken Ihnen!

gez. L. Zie.

 

A. Wa., aus F., 2. November 1950
An das Heilige Offizium im Vatikan zu Rom

Ich, Ehefrau A. Wa., 46 Jahre alt, Mutter von vier gesunden Kindern, Sudetenflüchtling, wohnhaft in F., habe noch nie in meinem Leben eine Nervenkrankheit, oder außergewöhnliche Erlebnisse oder Vorstellungen gehabt. Am letzten Sonntag im Oktober 1949 kam ich, wie schon öfters, im Dienst des Bayrischen Roten Kreuzes als Schwester nach Heroldsbach. Als ich auf den Berg heraufkam, sah ich zu meinem Schrecken die Muttergottes in Lebensgröße über dem Birkenwald stehen. Die Erscheinung dauerte während drei Rosenkranzgesetze an. Ich wechselte währenddessen, um mich zu überzeugen, öfters den Platz. Die Erscheinung blieb unverrückbar an der gleichen Stelle. Wie ich mich nachher erkundigte, stimmte die Dauer der Erscheinung, sowie das Aussehen mit den Angaben der Seherkinder überein. Ich sank betend in die Kniee mit dem Ausruf: "O heilige Muttergottes!" Hernach schämte ich mich vor den Menschen wegen meines Ausrufes und sagte zu meinen zwei Begleiterinnen, dass sie darüber stillschweigen sollen. Von da ab sah ich die Erscheinung öfters. Auch war ich Augenzeuge des Sonnenwunders am 8. Dezember 1949. Obwohl ich an mir weder etwas Krankhaftes noch etwas Unnormales feststellte, wagte ich selbst mir nicht die Echtheit der Erscheinung einzugestehen.

Am Montag nach der Erstkommunion meiner jüngsten Tochter Waltraud wollte ich mit ihr den Tag in Ruhe und Gebet verbringen. Ich glaubte, dass ein Wochentag in Heroldsbach dazu geeignet ist, fuhr mit meiner Tochter hin, ging mit ihr zum einsamen Waldkreuz des verstorbenen Barons. Dort beteten wir einige Rosenkränze und gingen dann zurück. An der Waldgrenze angekommen, sah ich die Muttergottes in Lebensgröße am Apfelbaum stehen, ließ mir aber vor meiner Tochter nichts anmerken. Das Kind rief: "Dort steht die Muttergottes am Apfelbaum!" Es war tief erschrocken und schrie und weinte. Ich muss einfügen, dass ich nie mit dem Kinde über meine Erscheinungen sprach. Wohl war sie damals am letzten Oktobersonntag dabei, aber auch da sprachen wir danach nicht darüber. So kann keine Rede davon sein, dass ich das Kind beeinflusst habe durch Worte oder durch Wunschgedanken. Wir liefen zum Apfelbaum. Kurz bevor wir dort ankamen, verschwand die Erscheinung.

Um mich zu überzeugen, fragte ich meine Tochter aus, wie die Muttergottes ausgesehen habe. Aber noch mehr, ich sagte dem Kinde absichtlich immer das Verkehrte, um es zu prüfen. Es widersprach mir in allen falschen Angaben und schilderte die Erscheinung genau so, wie ich selbst sie gesehen habe. Nun konnte ich nicht mehr an der Echtheit meiner eigenen Schau zweifeln. Die Erscheinungen selber sieht meine Tochter seitdem nicht mehr, aber sie sieht manchmal einen Schein, spürt fast immer etwas, z. B. den Druck der Hände der Muttergottes, die Schwere des Jesuskindes, den Saum des Kleides beim Berühren. Wenn sie die mystische Kommunion gereicht bekommt, so spürt sie meistens die Hostie, die ihr öfters am Gaumen kleben bleibt. Die Wärme des Blutes aus dem Kelch spürte sie nur einige Male. Die Muttergottes forderte ausdrücklich bei den Seherkindern das ständige Mitgehen meiner Tochter, obwohl die Seherkinder selbst es nicht gerne wollten.

Ab Mai sah ich selbst die Muttergottes fast täglich. Meistens mit den Seherkindern zugleich, manchmal schon etwas früher. Dass ich die Kinder aber nicht beeinflusse, geht daraus hervor, dass sie ihre Erscheinungen genau so haben, wenn ich nicht dort bin, und ebenfalls, wenn ich, was manchmal vorkommt, anwesend bin, aber selbst nicht sehen kann. Im übrigen kam ich lange nach Heroldsbach, ohne dass die Seherkinder wussten, dass ich selbst auch die Erscheinungen sehe und höre. Ich höre manchmal das Gleiche, das die Kinder hören, höre manches nicht, das nur für die Kinder bestimmt ist. Solange die Erzbischöfliche Kommission nach Heroldsbach kam (bis Ende März), war noch nicht bekannt, dass ich auch die Erscheinungen habe. Später hat man von Heroldsbach nach Bamberg berichtet, dass auch Erwachsene sehen, aber noch nie wurde ein Erwachsener zum Verhör zugelassen.

Da ich an die Erscheinung glaube, muss ich für sie eintreten. Was ich selbst erlebe, kann ich nicht ableugnen. Das würde ich mir zu einer großen Sünde gegen die Muttergottes anrechnen. Lieber würde ich sterben wollen, als eine solche große Sünde begehen. Bei der Heiligkeit der Muttergottes bitte ich Sie, prüfen Sie doch noch einmal Heroldsbach genau, bevor Sie uns alle aburteilen! Hören Sie doch umi Gotteswillen auch die Menschen, die etwas Gutes über Heroldsbach auszusagen haben! Die Muttergottes wird es Ihnen sicher lohnen!

In ehrfurchtsvoller Ergebenheit
gez. A. Wa.

 

Abschrift

A. Wa., 2. November 1950
An Hochwürden P. Ivo Zeiger
Apost. Nuntiatur, Kronberg/Taunus (16), Gartenstraße 1
Hochverehrter Herr Pater

Anbei übersende ich Ihnen ein Schreiben an das Hl. Offizium in Rom. Ich bitte Sie inständig, mir zu helfen und dieses Schreiben weiter zu leiten. Aus dem Inhalt meiner Eingabe werden Sie sehen, welche Wichtigkeit der Fall "Heroldsbach" für mich besitzt. Die Hl. Muttergottes möge es Ihnen lohnen! In Ehrfurcht und Ergebenheit.

gez. A. Wa.

 

Die Richtigkeit obiger (2) Abschriften bestätigt: 2. Dezember 1950

gez. Prof. Dr. J. B. Wa.

 

Apostolische Nuntiatur in Deutschland
Kronberg, 23. November 1950
Sehr geehrte Frau Wa.

Pater Zeiger, der ernstlich erkrankt ist, lässt ihnen den Eingang Ihres Schreibens vom 2. November bestätigen und versichert Ihnen, dass er die Angelegenheit sobald als möglich überprüfen wird.

In vorzüglicher Hochachtung
gez. Titz

 

Die Richtigkeit obiger Abschrift bestätigt:

F., 2. Dezember 1950
gez. Prof. Dr. J. B. Wa.

 

Eidliche Aussage der Frau W. Pr., geb. 1892

Meinen Vater verlor ich, als ich drei Jahre alt war, die Mutter drei Jahre später. Unter verschiedenen Verwandten und Vormündern hatte ich eine harte Jugend zu verleben. Zeit meines Lebens fühlte ich mich auf dieser Welt fremd und habe immer gern gebetet. Ich verheiratete mich am 14. Dezember 1912 mit J. Pr. Ich wohne seit meiner Verheiratung in N. Mein Mann war städtischer Kutscher, er starb 1952.

 

1. Erlebnis in Heroldsbach

Ich fuhr am 31. Mai 1950 mit vielen anderen Neumarktern mit einem Autobus nach Thurn-Heroldsbach. Ich wohnte der ersten Andacht auf dem sogenannten Erscheinungshügel um 15.00 Uhr bei. Ich betete mit der Menge mit. Auch bei der zweiten Andacht abends um 17.00 Uhr war ich auf dem Hügel anwesend. Ich betete und dachte dabei an gar nichts weiter. Plötzlich sah ich einen etwa fünf Meter breiten, rosenroten Streifen vom Hügel aus zum Birkenwald und der dortigen Holzgrotte gehen. Zugleich wurde alles ganz schillernd weiß. Die schwarz gekleideten Menschen wurden auch weiß. Alles hat weiß geschillert. Es war keinerlei natürlicher Glanz, etwa durch das Sonnenlicht, sondern ganz etwas anderes. Zugleich sah ich eine große, weiße Gestalt aus dem Birkenwäldchen, wo das Waldkreuz steht, herauskommen. Dass dies ein Engel war, wusste ich nicht zunächst für mich. Die lichte Gestalt trug einen schönen, großen, rundlichen Korb mit etwas Rotem gefüllt. Die weiße Gestalt wurde immer schöner, immer weißer, so schön, dass ich es gar nicht mit Worten sagen kann. So etwas kann man niemals aussprechen. Diese Gestalt schwebte ganz langsam vom Birkenwald zum Hügel herüber. Wie sie unmittelbar über mir schwebte, sah ich sie nicht mehr, da ich nicht eigens auffällig herumschauen, sondern weiter mein Gebet mitbeten wollte. So sah ich sie nicht mehr und kann auch nicht sagen, wohin sie verschwunden ist. Ich getraute mich nicht aufzuschauen. Es dauerte etwa fünf Minuten. Ich wusste gar nicht mehr, was ich denken sollte. Ich war mir wohl meiner völlig bewusst und dachte: "Lieber Gott, was wird das sein und werden?" Zugleich aber hörte ich den Ansager alsbald auf dem Hügel verkünden: "Die liebe Gottesmutter und Jesus als Erwachsener stehen in Lebensgröße auf dem Hügel. Die Kinder sehen einen großen, weißen Engel vom Birkenwald heraufkommen."

 

2. Erlebnis in Heroldsbach

Das zweite Mal weilte ich in Heroldsbach am 2. Juni 1950. Ich stand von 16.00 Uhr bis 17.00 Uhr abends drunten bei der Waldkapelle und betete mit den übrigen Gläubigen. Auf einmal wurde alles ganz goldgelb, alles wurde ganz goldgelb überschattet. Ich schaute auf den Hügel zu und sah, dass auch dort alles gold-gelb überschattet war. Von der Sonne kam es nicht, denn ich sah die Sonne gar nicht. Es war nichts Natürliches. Ein so schönes Goldgelb kann man gar nicht schildern, weil ich etwas so Schönes auf Erden nie gesehen habe. Ich erzählte dies hernach den anderen Leuten. Da wurde mir auch gesagt, dass der ganze Hügel goldgelb überflutet war.

 

3. Erlebnis in Heroldsbach am 15. August 1950

Zum dritten Male war ich am Feste Mariä Himmelfahrt in Heroldsbach. Ich betete um 17.00 Uhr herum auf dem Erscheinungshügel. Ich betone eigens, dass ich weder damals, noch auch sonst einmal den Wunsch hatte, irgend etwas Übernatürliches zu sehen. Während ich also betete, sah ich beim Lichtmast alles wie in ganz weißen Staub gehüllt. Die Leute schienen mir alle wie in eine ganz feine, weiße, lichte Staubwolke eingehüllt. Es war keinerlei natürlicher Staub und gar nicht mit einem solchen zu vergleichen. Ich wollte mich der merkwürdigen Erscheinung versichern und schaute deshalb absichtlich zur Erde und sah, dass diese ja ganz rotbraun war, der weiße Staub also nicht von dem Erdbogen kommen konnte. Ich nenne diese merkwürdige Sache "Staub", weil ich keinen anderen passenderen Ausdruck finde. Zur gleichen Zeit sahen, wie gemeldet wurde, die Seherkinder beim Lichtmast die Erscheinung der Gottesmutter. Diese sah ich nicht, wohl aber die wunderbar weiße Staubwolke. Die stand bis etwa die halbe Höhe des Mastes hinauf und hüllte alle Leute ringsum ein. Als die Erscheinung bei den Kindern verschwunden war, sah ich auch nichts mehr.

 

4. Erlebnis in Heroldsbach am 31. Oktober 1950

Wiederum befand ich mich als stille Beterin in Heroldsbach am 31. Oktober 1950. Als ich nachmittags um 15.00 Uhr bei der ersten Andacht auf dem Hügel betete, sah ich über dem Birkenwald zwei goldgelbe Gestalten, während die Kinder die Erscheinung der Muttergottes bei sich auf dem Hügel sahen. Eine dieser beiden Gestalten schwebte oben über dem Waldkreuz, die andere über der hölzernen Grotte am Waldesrand. Als die Erscheinung der Muttergottes von den Kindern wegging, sah ich, wie die eine Gestalt über der Kapelle weg zur andern hinschwebte, die über dem Kreuze war. Dann waren beide auf einmal verschwunden. Alles dies spielte sich über den Gipfeln der Bäume ab. Ob es Engel oder Heilige waren, weiß ich nicht. Es waren große, lebensgroße Gestalten in goldgelb.

Nachmittags um 16.00 Uhr herum ging ich mit den anderen Pilgern zum Wald hinunter, zur Kapelle. Da sah ich über uns immer etwas schweben, es war etwas Rotes und Blaues, ähnlich wie ein Kleid und Mantel. Ein Gesicht sah ich nicht. Es war ziemlich hoch über der Kapelle. Dabei hörte ich, wie Leute vom Hügel herüberriefen: "O, wie schön, ach Gott, schon wieder eine!" So löste sich eine Perle nach der andern und schwebte gegen den Himmel. Während diese Perlen weggingen, schaute ich immer wieder zur lieben Gottesmutter hin. Sie hatte ein rotes Kleid, einen blauen Mantel und einen weißen Schleier über den Kopf herab quer zu den Schultern und über die Brust. Ihr Antlitz kann ich nicht schildern, so schön war es. Den lieben Blick, mit dem sie uns ansah, kann ich unmöglich in Worte fassen. Ich kann nur sagen, dass die Muttergottes schön und lieblich ist, aber zu beschreiben ist dies nicht. Sie stand nicht geradeaus, wie wir gestanden sind, sondern etwas von der Seite her. Ihr ganzes Wesen war so unbeschreiblich lieb, so unaussprechlich schön. Um sie herum war alles in Helle. Sonst war der Abend ja schon ziemlich dunkel.

Ich wollte nicht auffallen und ging daher mit den Pilgern betend weiter. Da entschwand die Muttergottes meinen Blicken. Das ganze hatte wohl gute zehn Minuten gedauert. Ich muss jedoch bemerken, dass ich in dieser Schau nicht genau weiß, wie lange Zeit es ist. Die Seele ist ganz hingegeben und erfüllt von dem großen Geschehen, das sich ihr bietet. In diesem Augenblick erfüllte mich merkwürdigerweise der Gedanke an die Seherkinderchen und der Wunsch, ihnen helfen zu können, da sie so viel missverstanden werden und so viel Unrecht ertragen müssen. Es wurde in mir der Vorsatz wach: "Ich will für diese Kinder eintreten und sie verteidigen, soweit es in meinen Kräften steht." Auf dem Hügel angekommen, betete ich die ganze Nacht weiter.

Nacht zum 1. November 1950. In der Mitternacht stand ich auf dem Hügel und sah Punkt 0.00 Uhr, wie sich der ganze Himmel über dem Birkenwald entzweispaltete, und auf einmal ein weites eigenartiges Donnerrollen und ein Blitzen. Der Himmel war in dieser Spalte ganz feurig. Der Spalt war weit geöffnet, er reichte von Thurn herüber bis zum Hügel her. Über dem Walde, nach Süden zu, schien mir der feurige Spalt unendlich weit zu sein. Ich dachte mir: "Das geht jetzt bis nach Rom, wo an dem eben anbrechenden Tag die Dogmatisierung der Aufnahme Mariens in den Himmel stattfinden sollte." Hernach machte ich mit den übrigen Pilgern einen Kreuzgang zum Birkenwald hinunter und weiter zum Waldkreuz. Es wurde gegen 1.00 Uhr, als wir ankamen. Ich stand am Waldkreuz und war die Letzte im Zuge. Da hörte ich, wie plötzlich die Leute, hauptsächlich Männer, riefen und schrieen: "Die liebe Muttergottes, ich sehe sie!" So haben sie immer gerufen. Es war ein großes, lautes Rufen, welches ich nie in meinem Leben vergessen kann. Ich befand mich plötzlich – ich weiß nicht wie – auch vorne, wo die Leute riefen. Ich selbst sah jedoch die Muttergottes in dieser Stunde nicht, sondern nur den Saum ihres weißen Kleides und das Aufblitzen bei ihrem Wegschweben.

 

5. Erlebnis in Heroldsbach am 8. Dezember 1950

Zum Feste Mariä Empfängnis fuhr ich wieder nach Heroldsbach. Ich betete den ganzen Tag bis nachts 0.00 Uhr durch. Um 0.00 Uhr war ich im Birkenwald. Auf einmal wurde es links hinter dem Kreuz, in der Mitte zwischen Statue und Kreuz, blitzhell. Da erblickte ich hinter der Muttergottes-Statue im Walde drei abscheuliche, ganz merkwürdige Gestalten, die beim Aufblitzen des Lichtes erschreckt zusammenfuhren und sich geängstigt aneinander klammerten. Sie waren schwarzbraun, mehr braun als schwarz. Sie waren wie nackt und schauten mit schrecklich geängstigten Blicken auf die Lichterscheinung hin. Ich kann es gar nicht schildern, wie abstoßend sie ausschauten. Es war ein widerlicher Anblick, den man nicht wiedergeben kann. Ich hatte die innere Überzeugung, dass dies nichts Gutes sei. Sie waren wie ineinander verkrampft und blickten erschüttert und sehr geängstigt scheu gegen das aufblitzende Licht.

Zugleich mit dem aufleuchtenden Licht sah ich etwa fünf Meter vor mir, links hinter dem Kreuz die liebe Muttergottes stehen. Sie schwebte einen kleinen Meter über dem Waldboden. Sie war in natürlicher Lebensgröße, gut mittelgroß. Sie hatte ein gelbweißes Kleid, einen kornblumenblauen Mantel, goldblondes Haar und auf dem Haupte eine Krone. Für den ersten Moment ging mir der Gedanke durch den Kopf: "Ja, da haben sie jetzt auch eine Statue hergestellt und eine so schöne. Aber das ist kein Vergleich, das ist wie Tag und Nacht." Die Muttergottes trug auf dem linken Arm das Jesuskind. Sie segnete, ähnlich wie der Priester segnet. Dabei wandte sie sich etwas zu der betenden Menge hin, die etwas seitlich stand. Bevor sie segnete, stiegen viele, wunderschöne leuchtende Sternlein von ihren Schultern hoch. Wie ich das sah, wurde ich starr vor Verwunderung. Die Muttergottes war so schön und blickte uns unendlich lieb an. Das Jesuskind war ähnlich gelbweiß gekleidet und hatte ein blondes Lockenköpfchen. Nach dem Segen ist die Erscheinung plötzlich verschwunden und es umgab mich wieder das nächtliche Waldesdunkel.

 

6. Erlebnis in Heroldsbach am 13. März 1951

Wiederum fuhr ich am 13. März 1951 nach Heroldsbach. Ich betete zwischen 16.00 Uhr und 17.00 Uhr mit den Schweizer Pilgern, trug mit diesen ein Kreuz und betete den Kreuzweg. Als wir zum Waldkreuz kamen, sah ich zwischen Kreuz und Marienstatue über den Baumgipfeln eine Kreuzgestalt. Der gekreuzigte Heiland schaute mit schwer leidendem Blick auf uns herab. Die ganze Gestalt war mehr gelbrötlich wie leidend. Über ihr schwebten ringsum gelbleuchtende Wölklein oder Gestalten. Ich konnte dies nicht genau unterscheiden, was es war. Links von der Kreuzesgestalt sah ich etwas Rotbraunes schweben. Was es war, weiß ich nicht. Ich konnte die ausgestreckten Arme und Hände des Gekreuzigten sehen, sowie sein Haupt, das zu uns herabgeneigt war. Die Füße sah ich nicht wegen der Bäume und weil ich nicht so nahe dort stand. Das Schauen dieser gekreuzigten Gestalt dauerte wohl zehn Minuten, bis wir unseren Kreuzweg von der zwölften bis zur vierzehnten Station fertig gebetet hatten. Ich sagte zu niemandem etwas von dem, was ich sah. Ich wollte auch in keiner Weise auffallen und wandte mich deshalb, als man wieder zurückbetete, mit den übrigen Pilgern dem Waldausgang zu. So verlor ich die Kreuzesgestalt von selbst aus den Augen. Als wir wieder am Hügel angekommen waren, verkündigte der Ansager: "Ich wollte nachmittags das Sprechen anfangen, da sahen die Kinder den Gekreuzigten über dem Birkenwald schweben." Das war für mich eine Vergewisserung, dass ich mich bei meinem Sehen nicht getäuscht hatte. Ich habe von all diesen Erlebnissen in Heroldsbach nichts gemeldet und niemandem Kenntnis gegeben. Ich fühlte mich viel zu armselig, zu klein und zu unwürdig, um da etwas von mir bekannt zu geben.

 

7. Erlebnis in Heroldsbach an Pfingsten 1951 (13. Mai)

Am heiligen Pfingsttag, den 13. Mai 1951, stand ich nachmittags 17.00 Uhr beim sogenannten Lichtmast und betete. Plötzlich hörte ich die Leute rufen und schreien: "O, was kommt denn da von dieser Sonne heraus?" Weil die Leute hinter mir standen, schaute ich zurück. Da sah ich etwas wie eine wunderbare Lichtkugel oder Sonne sehr weit herunter schweben, etwa in der Höhe des Lichtmastes. Wie ich mich weiter umwandte, sah ich eine goldgelbe Gestalt, etwa einen Meter über dem Boden schweben. Dem breiten Lichtschein nach zu schließen, merkte ich wohl, dass noch eine oder zwei Gestalten neben dieser einen schweben müssten. Doch sah ich diese selbst nicht. Die eine Gestalt trug eine Kreuzesform aus goldgelben Kugeln, etwa einen halben Meter groß. Wer diese Gestalt war, kann ich nicht bestimmt sagen. Das ganze Sehen dauerte etwa 5 Minuten. Ich kann nur soviel sagen, dass an diesem Tag vom Ansager wiederholt bekannt gegeben wurde, dass die Kinder die drei Erzengel sehen.

 

8. Erlebnis in Heroldsbach, 31. Mai 1951

Am 31. Mai war ich wiederum in Heroldsbach und betete am Hügel, seitwärts bei der Kapelle des Jesuskindes. Da sah ich von der Himmelswiese her tausend und abertausend kleine Kugeln schweben, helleuchtende, klirrhelle, wun derbar schöne, schöner wie Kristall. Die einen waren etwas größer, die andern kleiner, wieder andere ganz klein. Die Kügelchen schwebten solange zum Hügel herüber, als die Erscheinung andauerte, ungefähr 10 Minuten. Die wunderbaren Kügelchen schwebten nur ein wenig höher als die sogenannten Jesuskindkapelle, dem Hügel zu, wo vor den Visionsblicken der Kinder, nach Bekanntgabe, Jesus und Maria standen. Die Kugeln schwebten reihenweise von der Himmelswiese zum Podium, wo viele Leute beteten Was sie bedeuteten, weiß ich nicht.

gez. W. Pr.

 

Nachtrag von Frau W. Pr.

Ich weilte am 13. April 1951 in Heroldsbach. Am Tage zuvor war den Kindern zum ersten Male die heiligste Dreifaltigkeit erschienen. Nach der Nachmittagsandacht, gegen 16.00 Uhr, wurde auf dem Podium bekannt gegeben, dass auf Wunsch der Erscheinung eine Prozession zum Waldkreuz stattfinde. Auch ich ging mit dieser Prozession. Als ich bereits dem Waldkreuz zuging, hörte ich zunächst, wie von ferne eine feine, leise, wunderbar liebliche Musik, so himmlisch, dass man es gar nicht aussprechen kann. Es war aber in der ganzen Prozession keinerlei menschliche Musik dabei. Auch kamen die Töne von keiner Musik aus dem Dorfe etwa. Das hätte man ja sofort gemerkt. Diese himmlischen Töne kamen dann näher und fuhren endlich ganz stark vernehmbar unmittelbar an mir vorüber. Es waren Töne wie von Instrumenten, die von Engelshänden gemacht sind. Das mag gut fünf Minuten gedauert haben. Als wir zum Hügel zurückkehrten, wurde bekanntgegeben, dass auch die himmlischen Chöre vor der heiligsten Dreifaltigkeit herschwebten und spielten. Die Töne dieser himmlischen Musik habe ich bis heute, 3. August 1951, nicht vergessen. Sie gehen gar nicht mehr von mir weg. Sie klingen immer noch in meinen Ohren und in meiner Seele nach. Ich kann dies nie vergessen. Die Menschen können nie so was spielen. Diese Töne hört man sonst nirgends auf der Welt. Ich habe damals der sogenannten Laienkommission nichts von meinem Erlebnis gesagt. Daher wunderte ich mich noch mehr, dass bekanntgegeben wurde, auch die Kinder hätten die himmlischen Chöre gehört und gesehen. Gesehen habe ich aber damals nichts, sondern nur gehört. Diese meine Aussagen beeide ich vor Gott, dem Allwissenden.

N., 3. August 1951
gez. W. Pr.

 

Pr., N.

Nachtrag

Am 9. August 1951 war ich in der Frühe um 4.30 Uhr völlig wach in meinem Bette. (Ich darf bemerken, dass ich täglich um 4.00 Uhr wach werde und dann im Bett den Rosenkranz bete bis gegen 5.30 Uhr, wo es Zeit zur Kirche wird.) Während ich so den Rosenkranz betete, stand die liebe Muttergottes plötzlich vor meinem Bette, so leibhaftig, wie wenn ein natürlicher Mensch vor mir stünde. Die liebe Muttergottes war recht abgehärmt, sie hatte ein ganz leidendes Gesicht, sah wehmütig aus. Sie trug einen blauen Mantel, den sie ganz geschlossen hatte, so dass das Kleid gar nicht sichtbar war. Auf dem Haupte hatte sie einen weißen Schleier. Die Augen waren von Traurigkeit erfüllt. Weder ihre Augen, noch ihr Antlitz glänzten. Sie war ganz verfallen, wie von tiefem Weh erfüllt. Die linke Hand hatte sie auf der Brust liegend. Ich schaute sie fragend an, warum sie heute so leidend aussehe. Da legte sie die rechte Hand bedeutungsvoll auf das Herz und sprach dabei: "Wegen der Kinder." – Ich wusste für den Augenblick nicht, was diese mit Traurigkeit gesprochenen Worte bedeuten sollten, denn ich wusste ja noch nicht, was mit den Kindern inzwischen vorgefallen war. Als ich aber hernach erfuhr, dass die Kinder zwei Tage vor dieser meiner Schau exkommuniziert worden seien, wusste ich klar, was die Worte der lieben Muttergottes bedeuten. Sie hatte Weh um ihre Kinder. Dieses Gesicht dauerte einige Minuten. Dann war die Muttergottes, so unmittelbar schnell wie sie gekommen, wieder weg. Seit dieser Sehau trage ich viel Leid um die Kinder – und fühle stark mit ihnen mit. Ich beeide die Wahrheit meiner Worte vor Gott, dem Allmächtigen.

N., 26. September 1951
gez. W. Pr.

 

Eidliche Aussage über meine Erlebnisse in Thurn-Heroldsbach

Von Th. Me., N. geb. 1889, verheiratet seit September 1919, Mutter von fünf Kindern. Mein Mann starb am 16. März 1944, war Mitglied des kath. Arbeitervereins. Ich war am 8. Dezember 1949 in Heroldsbach und betete auf dem sogenannten Erscheinungshügel den Rosenkranz. Durch H. H. Pf. Gailer, der damals noch auf den Berg durfte, wurde bekannt gegeben, dass die Kinder die Muttergottes sehen und dass sie segne. Dann sagte der Herr Pfarrer: "Jetzt beten wir den schmerzhaften Rosenkranz und gehen zum Birkenwäldchen." Der Himmel war ganz zu und finster, ganz mit Wolken bedeckt. Ich dachte mir: "Heute regnets noch." Wir waren bereits am Birkenwald, es mochten so an die 4.000 Menschen gewesen sein. Ich befand mich in einem Felde, dort, wo jetzt das neue Kripplein gebaut ist. Da hörte ich hinter mir laute Rufe: "Schaut, schaut, am Himmel!" Ich blickte mich um und sah, wie der Himmel schnell auseinander ging, etwa vier Meter im Durchmesser, über dem Wäldchen, dort, wo es zum Waldkreuz geht. Der blaue Himmel wurde hier sichtbar und auf dem blauen Hintergrund schwebten viele farbige Wolken und Wölklein in allen Farben: rot, grün, hellblau, dunkelblau, hellgrün, und was man sich nur an schönsten Farben denken kann. Diese herrlichen Farbenwolken liefen gleichsam auf dem blauen Hintergrund hin und her. Hinter diesen Wolken war etwas wie die Sonne versteckt. Ich kniete mich nieder vor Furcht und Zittern in Erwartung, was da nun kommen würde. Plötzlich brach ein merkwürdiges, sonnenähnliches Gebilde durch und kam auf die Erde zu, bis zur Höhe der Bäume herab.

Vor dem Waldesrand, dort, wo der Kreuzweg zum Waldkreuz einbiegt, blieb sie stehen, von mir etwa 100 bis 150 Meter weg. Diese Sonnenscheibe war schön dunkelrot und hatte nur einen Durchmesser von etwa einem halben Meter. Ich hatte die Angst und das Gefühl: "Kommt jetzt die Sonne ganz herab oder fällt gleich der Himmel ein?" Ich wusste in dieser Angst nicht, was ich denken sollte. "Jetzt brauchen wir nicht mehr heimgehen, jetzt geht die Welt unter und wir mit ihr." So dachte ich. Die Leute schrieen und zitterten vor Angst. Ich warf mich mit dem Sonntagskleid mitten in den schmutzigen Acker auf die Kniee nieder. Da begann der dunkelrote Sonnenball sich plötzlich mit fürchterlichen Drehungen um sich selbst zu drehen. Die Drehungen waren rasend schnell, schneller wie die eines Windrades.

Ich bemerkte, wie sich zweimal einige lichtgraue Wölklein in die sich drehende Sonne hineinschlichen und dann wieder herausschwebten. Dabei hörte ich die Leute hinter mir rufen: "Schaut, die Muttergottes ist in der Sonne." Ich sagte: "Nicht wahr ist es, das sind bloß Wolken." Ich wenigstens sah nichts anderes. Ob andere wirklich die liebe Muttergottes oder den Heiland in der Sonne schauten, weiß ich nicht. Auffallend war mir, dass diese eigentümliche Sonne nicht geblendet hat, obwohl ich ständig mit offenen Augen in sie schaute. Dass dieses dunkelrote sonnenförmige Gebilde nicht die natürliche Sonne war, ist mir ganz gewiss. Denn die echte Sonne ist ja viel, viel höher droben am Himmel. Auch bei ihrem Untergang ist sie weit weg, und hätte dann im Westen stehen müssen am fernen Horizont und nicht unmittelbar über dem Wald und ganz herunten, etwa 25 Meter über dem Boden und ganz nahe da. Während der wunderbaren Rotierung der Sonne sind die farbigen Wolken und Wölklein um sie herum geblieben. Ich rief nur immer wieder: "O Gott, o Gott, o Himmelvater hilf! Was jetzt kommen wird!" Das ganze wunderbare Schauspiel mag nach meinem Empfinden gegen eine halbe Stunde gedauert haben. Dann wurde diese Wundersonne wieder mit ihren schönen farbigen Wolken bedeckt und verzog sich wieder nach oben und war weg. Die farbigen Wolken blieben noch einige Zeit. Bis wir betend zum Hügel zurückkamen, sahen wir nichts mehr.

Ich darf bemerken, dass mein Vater Hirte war und dass ich als Hirtenmädchen 30 Jahre lang die Herden hütete. Als Kind schon und später noch betrachtete ich da die Sonne viel und eingehend, wartete manchmal sehnsüchtig, bis sie unterging, damit ich heimtreiben konnte. Ich habe aber die 30 Jahre meines Hirtenlebens nie gesehen, dass sich die Sonne gedreht habe, obschon ich doch den größten Teil dieser Jahre unter freiem Himmel zubrachte, bei Wind und Wetter, bei Regen und Sonnenschein.

Ich habe wohl seit 1949 öfter Drehungen der Sonne selbst beobachtet, aber diese sind nicht zu vergleichen mit der Wundersonne am 8. Dezember 1949. Bei diesen anderen Rotierungen der Sonne, besonders an Marientagen, war es der natürliche Sonnenball selbst, der sich drehte und im Drehen hin- und herzuckte. Auch blieb die Sonne oben am Himmel und man konnte nur mit großer Mühe und halb geblendet in sie schauen. Das Sonnenwunder am 8. Dezember aber war nicht an der natürlichen Sonne, war nicht oben am Himmel, sondern ganz herunten über dem Waldrand, nicht am fernen, westlichen Horizont, sondern ganz nahe da.

Als ich bei Anbruch der Dunkelheit den Berg verließ und ins Dorf hinunterging, traf ich einige besser gekleidete und sehr dick genährte Männer, die spotteten und höhnten: "So was haben wir schon öfters gesehen." Darauf sagte ich ihnen: "Ihr seid ganz dumme Menschen. Ihr könnt so was noch nicht gesehen haben. Bin ich schon 62 Jahre alt und habe so was noch nicht gesehen, dann könnt ihr es erst recht nicht gesehen haben."

Zum Vergleich darf ich anführen, dass ich später, im Mai 1951 auch in Heroldsbach war. Damals war viel schaulustiges Volk dort, das immer auf ein Wunder wartete und in die Sonne schaute. Als diese sich beim Untergang etwas färbte und auch die Wolken um sie herum, da riefen diese Leute (ob es ihnen ehrlich war, ob sie aber bloß hereinlegen wollten, weiß ich nicht): "Ein Sonnenwunder! Da, schaut, die Muttergottes ist auch drinnen." Da sagte ich ganz erregt: "Das ist nicht wahr. Die Sonne ist bloß natürlich schön jetzt, und die Muttergottes ist wieder nicht darin. Das sind bloß natürlich schöne Wolken und die Sonne ist bloß natürlich schön gefärbt, wie die Sonne eben bei ihrem Untergang öfters so schön ist." – Ich war mir und bin es immer noch des ungeheuren Unterschiedes bewusst zwischen einern. natürlich schönen Sonnenuntergang und dem mit nichts zu vergleichenden Sonnenwunder vom 8. Dezember 1949 in Heroldsbach.

Nachdem an jenem 8. Dezember 1949 die Wundersonne bereits wieder verschwunden war, und ich wieder auf dem Hügel stand, und betete, rief neben mir ein Mädchen: "Da schau hinauf, da ist ein schöner Stern droben!" – Ich antwortete: "Wo ist der denn? Ich sehe keinen Stern, der Himmel ist ja mit Wolken bedeckt." Als ich weiter suchend zum Himmel schaute, sah ich plötzlich einen nicht allzu großen Stern. Er war gerade über dem Hügel, über uns. Er zog langsam, aber deutlich bemerkbar, am Himmel entlang nach Westen. Er ging bedeutend schneller als ein gewöhnlicher Stern. Einen gewöhnlichen Stern sieht man ja gar nicht gehen, besonders, wenn man selbst steht. Aber dieser Stern wanderte deutlich weiter. Sein Dahinziehen am Firmament mag etwa 10 Minuten gedauert haben. Dann verschwand er im Westen. Einen besonderen Schein oder Strahlen hat er nicht geworfen. Als dieser merkwürdige Stern erschien, war es... Ich beeide die Wahrheit meiner Aussagen vor Gott, dem Allwissenden im Angesicht der lieben Muttergottes.

Neu., 7. August 1951
gez. Th. Me., aus N.

 

Eidliche Aussage über meine Erlebnisse in Thurn-Heroldsbach, von Frau A. Ha., geb. 1911. Mein Vater war Lokomotivführer in der Maxhütte. Wir waren sieben Geschwister. Eine Schwester ist Missionsschwester in Peru. Nach der Volksschule war ich nacheinander im Dienste in F., im Bahnhofhotel zu Stuttgart, in Thüringen. Im Alter von 19 Jahren ging ich zu den Niederbronner Schwestern nach München, 1933 ins Mutterhaus in Neumarkt, wo ich bis August 1934 verweilte. Wegen meines ängstlichen Gewissens jedoch getraute ich mir die Profess nicht zu machen, nahm Abschied und kam zunächst zu Bürgermeister Rö. in N., als Hausangestellte, wo ich bis 1940 blieb. Am 19. Juli 1941 verheiratete ich mich mit Georg Ha., Dreher in den Expresswerken zu N. Am 9. Juni 1942 schenkte ich einem Sohne, namens Reinhold, das Leben, den jedoch der Vater nie sah, da derselbe bereits ein halbes Jahr nach der Heirat nach Russland fort musste, wo er seit Januar 1943 bei Stalingrad vermisst blieb. Seitdem wohne ich in Neumarkt und bringe mich mit meinem Kinde durch Putzen und Waschen durch.

1. Ich weilte am 26. Oktober 1949 zum ersten Mal in Heroldsbach. Während der Andacht um 17.00 Uhr sahen die Kinder die liebe Muttergottes über dem Birkenwald. Ich stand am sogenannten Podium und betete den Rosenkranz. Da sah ich auf einmal über dem Birkenwald einen wunderbaren Strahlenglanz aus lauter leuchtenden Sternen. Die Sterne waren etwa 10 cm im Durchmesser und strahlten von weißem, glänzendem Lichte. Diese eigentümlichen Sterne waren aber nicht am Himmel droben, sondern ganz herunten, fast unmittelbar über den Gipfeln der Bäume, etwas rechts von der hölzernen Grotte und etwas in den Wald hinein. Sie bildeten einen schönen Bogen, wie wenn ein Mensch oder Heiliger darinnen stehen würde. Es kam mir sofort der Gedanke und die sichere Gewissheit, dass in diesem lichtvollen Strahlenbogen die Muttergottes stehen müsse. Im Gefühl des Übernatürlichen kamen mir die Tränen und ich war überaus glücklich und. spürte einen tiefen Herzensfrieden. Die ganze Erscheinung dauerte nur wenige Sekunden. Ich wollte die Sternlein zählen, da war alles auf einmal weg. Als innerliche Wirkung dieser Schau kann ich verzeichnen, dass ich seit jenem Tage an täglich zur hl. Messe gehe, ein neuer religiöser Eifer bei mir einsetzte, ich Freude am Gebetsleben und Opferbringen bekam. Auch kann ich Fatima viel besser verstehen.

2. An Lichtmess 1950 war ich wiederum in Heroldsbach. Es war bei der nachmittäglichen Andacht um 14.30 Uhr herum. Ich betete am Podium mit dem Blick zum Birkenwäldchen. Da sah ich einen goldenen Lichtstrahl vom Himmel herabkommen und in den Birkenwald herunterfallen. Über der Holzgrotte am Birkenwald sah ich mehrere größere und kleinere goldene Wolken. Über der Grotte selbst war eine wunderbare größere Goldwolke, unmittelbar über den Bäumen, nicht etwa oben bei den gewöhnlichen Wolken. Diese sind nicht so weit herunten und haben auch keine so wunderbare Goldfarbe. Außerdem sah ich noch außen herum mehrere größere und kleinere Wölklein und goldene Wolken. All diese wunderbaren Wolken und Wölklein waren ungefähr eine halbe bis dreiviertel Stunden sichtbar. Auch mein achtjähriger Sohn sah diese wunderbaren goldenen Wolkengebilde. Ferner sah es ein Mädchen von 17 Jahren, dem ich die Fahrt bezahlt hatte, weil es arm ist. Ich schaute nun zur Sonne auf und sah, wie wenn vor die eigentliche Sonne sich eine Scheibe schieben würde, so dass man ganz klar in die Sonne schauen konnte, ohne geblendet zu werden. Diese Scheibe war keineswegs etwa eine natürliche Wolke, die sich vor die Sonne etwa geschoben hätte. Sie war etwas ganz eigenes, von hellgrüner Farbe. In dieser Scheibe nun sah ich ein klares Mädchengesicht, das zu mir herunterschaute. Weitere Formen einer bestimmten Gestalt konnte ich nicht unterscheiden. Ich dachte mir: "Das ist das Angesicht der lieben Muttergottes." Ich hatte die Überzeugung von einem Wunder. Dann änderte sich das Bild in der Scheibe und es kam die Form eines männlichen, älteren Antlitzes zum Vorschein. Ich konnte deutlich die krauseligen Barthaare, Nase und Augen unterscheiden. Ich wusste momentan nicht, was es sein soll. Erst auf der Heimfahrt hörte ich Landsleute erzählen, sie hätten in der Sonnenscheibe den greisen Simeon gesehen. Da kam mir die Überzeugung, dass dieser es auch bei mir gewesen wäre.

Nach etwa 5 Minuten, während dessen ich diese merkwürdigen Bilder in der Sonnenscheibe sah, fing die Sonne plötzlich an, sich zu drehen, einmal schneller, dann wieder langsamer. Auch wechselte sie in der Drehrichtung, sodass sie einmal sich von rechts nach links, dann von links nach rechts drehte. Der Rand der Sonne wechselte in verschiedenen Farben. Zugleich war plötzlich alles in ein wunderbares Licht und in alle möglichen Farben getaucht. Ich drehte mich um und schaute überall hin, um mich zu überzeugen. Es war das ganze Firmament, der Wald, die Höhen ringsum, der Schnee am Boden, alles war in ein wunderbares Farbenmeer getaucht: rot, grün, gelb und alle möglichen Farben. Mein achtjähriger Sohn machte mich aufmerksam und sagte: "Mutter, ich sehe die Farben auch am Schnee, ich brauche gar nicht in die Sonne zu schauen." Das wunderbare Rotieren der Sonne und die Farbenpracht dauerten wohl gegen eine Stunde. Ich war übernatürlich eingenommen und sah in all dem ein Zeichen der Allmacht Gottes und hatte die innerliche Gewissheit: Hier ist die Muttergottes erschienen. Man ist vom Übernatürlichen ganz eingenommen.

3. Wiederum war ich in Heroldsbach am 18. Februar 1950. Damals habe ich zum ersten Mal aus nächster Nähe erlebt, wie die Muttergottes zu den Kindern auf die Erde herabsteigt, mit ihnen zum Podium hinaufzieht und wiederholt segnet. Dies hat mich aufs tiefste ergriffen. Ich fühlte den Frieden und die Liebe, die von der Muttergottes ausgehen. Am Waldesrand, dort, wo jetzt die Holzkapelle steht, sah ich auch Hyazinthen und Rosenstöcklein, die seit zweitem Februar dort im Schnee standen und nicht erfroren waren. Der Gärtner, der die Blumen besorgte, sagte: "Das allein ist schon ein Wunder, dass die Blumen nicht erfroren sind."

Ich vernahm, am Podium stehend, auch einen wunderbaren Rosenduft, der von keinem Parfüm und auch nicht von natürlichen Rosen kommen konnte. Ich atmete diesen wunderbaren Duft fest ein. Ich ging eigens in die Holzkapelle auf den Hügel, um mich zu überzeugen, ob die dortigen Blumen natürlich seien. Es waren aber lauter künstliche. Ich ging da und dort hin und suchte, woher der wunderbare Duft kommen könnte, vermochte aber keinerlei natürliche Blumen zu entdecken. Es war ein ganz lieblicher Duft, der von oben kam.

4. Am 1. Mai 1950 vernahm ich wiederum den wunderbaren Rosenduft und zwar, als die Kinder die Muttergotteserscheinung zum Podium begleiteten und an mir vorbeizogen.

5. In der Nacht vom 8. auf 9. Oktober kniete ich bei der Muttergottesstatue hinter dem Waldkreuz und betete den Rosenkranz. Da schwebte plötzlich eine goldene Kugel vom Himmel hernieder bis unter die Bäume herab. Ich er schrak und duckte mich, weil ich glaubte, sie falle auf mich. Die Kugel war handgroß und ist einige Meter über mir spurlos verschwunden. Gleich darauf vernahm ich den wunderbaren Rosenduft wieder, wie schon früher im Februar und Mai. Wiederholt sah ich auch schon ein blitzartiges Aufleuchten an der Stelle über dem Birkenwald, wo die Kinder immer die Muttergottes kommen sehen. Am 8. Dezember 1950 abends 19.00 Uhr sagte mein Kind zu mir: "Mutter, ein ganz heller Lichtstreifen geht vom Podium zum Birkenwald hinüber." Damals sahen, wie mir später berichtet wurde, einige Leute die liebe Muttergottes – so der alte Mann vom Oberölsbach bei N. (NB! Vgl. meinen Bericht von Herrn Ze. vom 8. Dezember 1950, abends 19.00 Uhr. Beide Berichte habe ich völlig getrennt abgenommen, ohne dass Herr Ze. und Frau Ha. und Sohn irgendwie beisammen waren oder sich auch nur kennen oder sich sonst verabredet hätten.)

6. Am 13. November 1950 fuhr ich mit dem Autobus wiederum nach Heroldsbach. Wir hatten dabei verschiedene Unglücksfälle auf der Hinfahrt. Ein Doppelrad ging vom Omnibus los, ohne dass der Lenker sich dies erklären konnte und ohne dass etwas passierte. Der Chauffeur verfuhr sieh, obwohl er schon dutzendmal den Weg gefahren war. Er geriet dann in einen Straßengraben. Wir mussten alle aussteigen und den großen Omnibus herausschieben. Der Chauffeur sagte: "So was ist mir die 20 Jahre nicht passiert, die ich schon fahre." In Heroldsbach glücklich angekommen erfuhren wir, dass viele Teufel auf dem Berg waren und die guten Engel mit den bösen kämpften.

7. Am Heiligabend 1950 war ich wiederum in Heroldsbach. Ich stand abends nach 18.00 Uhr am Podium und sah dort, wo die Kinder das Krippengeheimnis sahen, etwa einen Meter über dem Boden einen wunderbaren Stern, der sich im mer kreisförmig drehte. Der Stern war mehr als handgroß und warf weißglänzende Strahlen aus. Als ich später um 20.00 Uhr vom Dorf heraufkam, sah ich wiederum dasselbe, nur war es jetzt etwas mehr auf dem Boden unten.

8. Als ich am 8. April 1951 zwischen 11.00 Uhr und 12.00 Uhr mittags in der Kapelle auf dem Hügel betete, sah ich von der linken Hand des Kreuzbildes etwas herunterfallen. Mir war es, als ob es ein Blutstropfen aus der Hand des gekreu zigten Heilandes gewesen wäre. Ich sah jedoch am Boden nichts. Unter dieser linken Hand des Heilandes war ein Bild der armen Seelen im Fegfeuer. Ob es damit zusammenhing, getraue ich mir nicht zu sagen. In der Nacht vorher, vom 7. auf 8. April, vernahm ich nachts 23.45 Uhr herum im Birkenwald wiederum einen wunderbaren Rosenduft. Ich habe ihn lange und in tiefen, festen Zügen eingeatmet. Dabei kam mir der innere Gedanke: "Muttergottes, jetzt bist Du mir nahe, ich danke Dir." Ebenfalls habe ich an Pfingsten 1951 einen wunderbaren Rosen- und Lilienduft gerochen. Es war diesmal ein süßer Duft dabei, wie von himmlischen Lilien. Erwähnen darf ich noch, dass ich in der Nacht des 31. Mai 1951 hinter dem Waldkreuz der Erscheinung, der Muttergottes mit dem Jesuskind, die Hand reichen durfte, wobei mir die Seherfrau Wa. die Hand führte. Ich selbst sah zwar nichts, aber durch meinen Arm fuhr etwas wie ein geistiges Feuer. Es stand mir meine Sündhaftigkeit und Unwürdigkeit vor der Seele. Ich bat die Muttergottes, mir zu helfen, dass ich nicht mehr sündige. Ich möchte diesen Gnadenaugenblick nicht um eine Million hergeben. Die Wahrheit dieser meiner Aussagen beeide ich vor Gott, dem Allwissenden.

N., 6. August 1951
gez. A. Ha.

 

Eidliche Aussage über meine Erlebnisse in Thurn-Heroldsbach am 15. August 1950

Ich war am 15. August, dem Feste Mariä Himmelfahrt, nach Heroldsbach gewallfahrt und machte die Lichterprozession abends gegen 21.00 Uhr mit. Als sich die Prozession vom Wald wieder zurück zum Hügel bewegte und ich schön mehr dem Hügel zuging, hörte ich neben mir ein Kind weinen. Da schaute ich mich um. Dabei kam mir der Blick auf das Wiesental. Dort nahm ich eine wunderbare Lichtwolke wahr, die in ovaler Form etwa 30 bis 40 Meter über dem Wiesengrund schwebte. Ich kann es mit Worten gar nicht schildern, was das für eine Lichtwolke war. Es war keine gewöhnliche Wolke. Mit Wölklein, die oft um den Mond herum halb beleuchtet stehen, war sie auch nicht zu vergleichen. Es war überhaupt keine natürliche Wolke. Es war etwas Übernatürliches. Das Licht, das von ihr ausging, und ihren Glanz möchte ich noch am ehesten als goldgelb bezeichnen.

Etwa 1,20 Meter über dieser Lichtwolke erblickte ich eine Art Schleier, der jedoch mit einem natürlichen Schleier auch wieder nichts gleich hatte. Seine Farbe und seinen Glanz kann ich wiederum nicht schildern, wie es in Wirklichkeit war. Annähernd möchte ich ihn als weißgrau mit Silberglanz bezeichnen. Und trotzdem war er nicht ganz grau, auch nicht weiß und auch nicht silbern. Dieses eigentümliche, schleierförmige Gebilde bewegte sich wellenförmig, ähnlich, wie wenn das Wasser Wellen wirft. Von meiner Entfernung aus – an die dreihundert Meter – schien er mir 30 bis 40 cm breit und einen guten Meter lang. Ich hatte in diesem Schauen das richtige Zeitgefühl verloren. Es spielte sich alles, was ich bisher sah, nach meinen Empfindungen in Sekunden ab. Ich war überhaupt wie den Sinnen entrückt. Meine Seele aber war in höchster Aufmerksamkeit und ich konnte alles mit Ruhe und ohne Angst und Aufregung betrachten.

Mein Blick war immer noch gefesselt, da schaute ich plötzlich, wie von unsichtbarer Macht hingestellt, eine Gestalt über der Lichtwolke. Sie war etwa 1,20 Meter hoch. Ich konnte Arme und Kopf deutlich erkennen, jedoch die Gesichtszüge nicht näher sehen. Eine bestimmte Farbe konnte ich an ihr nicht unterscheiden. Es war wiederum ähnlich wie beim Schleier. Die geheimnisvolle Gestalt war weiß und doch nicht ganz weiß, nicht silbern und nicht grau. Und doch glänzte und schillerte sie so ähnlich. Sie war auch ungefähr von der Helligkeit des vorausgehenden Schleiers, den ich nun überhaupt nicht mehr sah. Wie ich die Gestalt erblickte, überkam mich momentan eine innere Angst, die mir in die tiefste Seele hineingriff. Ich fühlte, dass ich nicht würdig bin und dass man ein sündiger Mensch ist, ganz so ähnlich, wie es wohl dem hl. Petrus zu Mute war, als er ausrief: "Herr, geh weg von mir, denn ich bin ein sündiger Mensch." Ich war ganz ergriffen und getraute mich momentan nicht mehr hinzuschauen. Ich schloss die Augen und senkte den Blick. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Von heftigster Liebesreue ergriffen, stürzten mir die Tränen aus den Augen. Ich spürte den übernatürlichen Gnadenstrahl, der mich ins Innerste meiner Seele hinein traf. Es war mir, wie wenn ich von der Gnade in einem Augenblick umgewandelt worden wäre; wie es der Heilige Vater in seinem Weihegebet an das Unbefleckte Herz Mariens zum Ausdruck bringt, wenn er uns beten lässt: "O Mutter der Barmherzigkeit, erbitte uns vor allem jene Gnaden, die in einem Augenblick die Seelen umwandeln können." – Mein einziger Gedanke war: "Jetzt sehe ich erst, welch armseliger, sündiger Mensch man vor Gottes Allmacht ist."

Die wunderbare Gestalt schwebte samt der Lichtwolke, welche gleichsam ihren Thronwagen bildete, fast ständig langsam vorwärts und rückwärts, etwa 80 bis 100 Meter auf mich her und wieder zurück. Wie die Gestalt auf mich zuschwebte, lief ich, wie magnetisch von ihr angezogen, auf sie zu. Es war mir, wie wenn ich meinen Leib nicht spürte und von ihm weg wäre, so dass ich gar nicht merkte – wie ich erst nachher sah – dass ich in einen Kartoffelacker geraten war. Ich war einfach dort gekniet und breitete unwillkürlich die Arme aus, voll Sehnsucht der Erscheinung entgegen. Ich konnte bei all dem nicht Näheres denken. Ich konnte nur die kurzen Worte wiederholen: "Süßes Herz Mariä, sei meine Rettung!" – Eine innere Gewissheit sagte mir: "Dies ist die Muttergottes." Ich hatte gar keinen Gedanken, dass es etwas anderes sein könnte. Ich war von der Anziehungskraft der Erscheinung ganz gebannt und wollte wie hingerissen und angezogen auf sie zueilen. Ich wollte zu ihr hin und konnte doch nicht weiter. Was sonst alles durch meine Seele stürmte und aus ihr sprach, kann ich nicht wiedergeben. Auch, wie lange die Schau dieser Gestalt gedauert hat, kann ich von mir aus nicht sagen.

Plötzlich sah ich über der Lichtwolke noch eine kleine Gestalt, rechts neben der großen, von mir aus gesehen. Ich rief in freudiger Erregung aus: "Jetzt ist eine kleine Gestalt auch noch da." Ich war mir sogleich sicher, dass dies das Jesuskind sei. Ich hatte nun die Angst nicht mehr so stark wie anfangs, ich war schon mehr gefasst. Wie ich weiter hinschaute, sah ich, wie sich die größere Gestalt etwa 40 bis 50 cm von der Lichtwolke nach oben absetzte. Ich schrie schmerzbewegt auf: "Jetzt geht sie fort." Dann war sie plötzlich verschwunden. Es war nicht so, dass sie weiter nach oben entschwebte, sondern sie war dann plötzlich verschwunden. Sie war einfach auf der Stelle weg. Danach blieb (las Jesuskind auch nicht mehr lang. Es schwebte in ähnlicher Weise zuerst etwas empor und war dann ebenfalls mit einem Male weg. Die Lichtwolke war nnch stehen geblieben. Ich schaute hin und dachte mir: "Jetzt ist alles weg, nur noch die Lichtwolke ist da." Und dann war es plötzlich, wie wenn das Licht ausgedreht würde. Die Lichtwolke war ganz plötzlich weg, und verschwunden war alles. Dann merkte ich erst, dass es dunkle Nacht war und ich in einem Kartoffelacker kniete. Ich war verwundert und konnte mir absolut nicht erklären, wie ich denn da herein geraten sei. Alles war nun weg und die dunkle Nacht umgab mich. Es war mir, als wäre die Seligkeit von mir gegangen. Ich fühlte mich so einsam und allein. Es war mir, als hätte ich vom Liebsten Abschied genommen, von der Mutter.

Ich war lange im Banne dieser himmlischen Begegnung und wollte nicht von der Stelle gehen, Ich hätte am liebsten mit wollen. Ich konnte auf der ganzen Heimreise kein Wort hervorbringen. Daheim angekommen, war ich mehr denn acht Tage noch ganz vom Gedanken an diese himmlische Schau gefesselt und geistesabwesend. Ich war kaum fähig, meine Arbeiten zu verrichten, musste mich mit Gewalt dazu zwingen. So sehr war mein ganzes Inneres noch von dem Erleben eingenommen. Den großen seelischen Nutzen dieser Gnadenstunde aber trage ich seitdem wie ein kostbares Kleinod in meinem Innern. Mein Glaubensleben ist ein ganz anderes geworden, viel lebendiger, bewusster, froher. Mein Gebetsleben ist zu einem freudigen intimen Verhältnis zum lieben Heiland und seiner heiligsten Mutter geworden. Ein drängender Eifer zur täglichen heiligen Messe und Kommunion erwachte in mir und hat mich seitdem nicht mehr verlassen.

Der tägliche Rosenkranz ist mir eine Selbstverständlichkeit geworden. Die weltlichen Freuden ziehen mich nicht mehr an. Am liebsten bin ich allein oder mit gleichgesinnten Seelen. Ich möchte alles recht machen. Was ich zuerst wenig oder nicht gekannt, nämlich auch für andere, für die Bekehrung der Sünder zu beten, das tue ich jetzt mit Vorliebe. Und im Stillen wächst das Verlangen, dass die Liebe zu Jesu und Maria immer größer und treuer werde. Wenn ich zur Gottesmutter bete, steht immer das himmlische Bild vor mir und ich danke meiner gütigen Gnadenmutter täglich für das große Gnadenerlebnis, das mir so unverdient geschenkt wurde. Diese meine Aussage bestätige ich eidlich.

gez. S. B. Be., geb. 1933. Mein Beruf Hausangestellte, z. Z. N.

 

Eidliche Aussage über meine Erlebnisse in Heroldsbach, von M. Bä., geb. 1891. Meine zwei Kinder starben in frühestem Alter, Mann von Beruf Waldaufseher, gest. 1947. Ich hatte nicht viel Schönes auf Erden, immer viel Sorgen und Kümmernisse. Am 20. März 1950 war ich zum ersten Mal in Heroldsbach. Ich betete nachmittags 15.00 Uhr herum in der Nähe des sogenannten Lichtmastes mit dem Blick zum Birkenwäldchen. Ich dachte nicht im entferntesten daran, irgend etwas außerordentliches zu erleben. Während ich betete, sah ich plötzlich über dem Wäldchen mitten am Nachmittag und obwohl es ein ganz trüber Tag war, einen schönen, runden Stern, der immer auffallend funkelte und aufleuchtete, wie wenn er lauter Lichtlein von sich gäbe. Er war nicht allzu groß, jedoch größer wie ein gewöhnlicher Stern, stand hoch am nachmittäglichen Himmel und um ihn herum war alles hell. Er gab ein schönes, sehr helles Licht von sich, während sonst der Himmel neblig war. Das dauerte gute fünf Minuten, dann verschwand der Stern. Ich sah dann eine ganz dicke, dunkelblaue Wolke über dem Birkenwald, dort, wo unten das Waldkreuz steht. Die merkwürdige Wolke war anfänglich länglich, einen guten Meter lang und ungefähr dreiviertel Meter breit. Um die Wolke herum war es hell. Die dicke, blaue Wolke ging dann schnell rund auseinander und ich sah mitten in dieser sich teilenden Wolke den heiligen Josef, in Brustbild, mit dem Jesuskind auf dem linken Arm.

Das Jesuskind war klein und an seine Brust gelehnt. Das kleine, längliche Gesichtchen war hell, die Farbe seines Kleidchens weiß ich aber nicht mehr. Ich erschrak momentan heftig. Es gab mir einen Riss durch und durch. Dann aber überkam mich eine große, innere Freude, dass ich armes Weiblein eine so große Gnade erleben und den Nährvater Jesu sehen durfte. Das Antlitz des Heiligen war hell, innig fromm, seine Gesichtszüge männlich schön, die Augen dunkel, ebenso der Vollbart, den er trug. Er schaute mich lang mit gütig-ernstem Blick liebevoll an und ich ihn. Ich hatte eine unaussprechliche Freude im Herzen. Dieses Schauen dauerte so lange, wie vorher der Stern, gute 5 Minuten. Ich sah den Heiligen ganz nahe vor mir. Auf einmal ging die wunderbare blaue Wolke wieder zusammen und das himmlische Bild entschwand meinen Blicken.

Ein zweites Mal war ich Mitte Mai 1951 in Heroldsbach. Ich stand betend in der Nähe der Muttergottesstatue am sogenannten Podium. Es war abends 19.30 Uhr herum. Da sah ich vom Birkenwäldchen her einen ganz hellen, farbenreichen, rötlichgelben Lichtschein schnell zum sogenannten Lichtmast herüberschweben. Dies wiederholte sich im Abstand von etwa 5 Minuten ein zweites und drittes Mal. Leute sagen: "Die Muttergottes! Die Muttergottes!" – Ich sagte: "Wo steht sie, ich sehe nichts." Eine einfache junge Bauersfrau neben mir sagte: "Frau, ich sehe die Muttergottes." Ich sagte: "Wo steht sie denn, ich sehe nichts!" Da sagte die Frau: "Da steht sie" und deutete mit der Hand zum Lichtmast hinunter. Diese Frau schaute bis gegen 10 Minuten die Muttergottes und rief wiederholt ergriffen aus: "Muttergottes, Muttergottes!" Man sah es ihr an, dass sie von einer inneren Freude erfüllt war, die man sonst nicht sieht. Ich beeide die Wahrheit meiner Aussagen vor Gott, dem Allwissenden: Ich habe den hl. Joseph gesehen, so wahr Gott im Himmel ist.

H., 24. August 1951
gez. M. Bä.

 

Frau M. Bä. ist unbedingt glaubwürdig, führt ein denkbar einfaches Leben, musste nach dem Tode ihres Mannes sich kümmerlichst durchbringen, musste noch mit 58 Jahren eine Bauernmagd machen, wurde von ihrem rohen Dienstherrn blutig geschlagen. Jetzt bekommt sie eine bescheidene Rente und es geht ihr besser. Sie ist täglich bei der hl. Messe und oft an der Kommunionbank. Sie hat nur zu ganz vertrauten Personen von ihrem Gnadenerlebnis gesprochen und gehört zu den "Stillen im Lande". Ich selbst erfuhr erst dieser Tage davon.

Dies bezeugt: gez. Pater G. He., Vikar des Klosters N., wohin die Frau gewöhnlich zur Kirche kommt.

 

Eidesstattliche Aussage des Herrn Ze. A., geb. 1882, z. Z. Heimatvertriebener in O.

1. Schauung der lieben Muttergottes am 8. Dezember 1950 in Heroldsbach

Ich war am 8. Dezember 1950 in Heroldsbach und betete abends um 19.00 Uhr mit ausgebreiteten Händen auf dem Erscheinungshügel, mit dem Blick zum Birkenwäldchen. Da sah ich etwas wie einen Streifen weißen Nebels. Es war aber durchaus kein natürlicher Nebel. Der weiße Nebel spaltete sich und die Muttergottes erschien hell leuchtend, mit weißem Kleid und blauem Mantel, mit goldener Krone auf dem Haupte, die Hände faltend, mit einem schwarzen Rosenkranz, und schwebte gegen mich, ca. 2 Meter über dem Boden und beiläufig 4 Meter vor mich hin. Dann blieb sie stehen und schaute mich so traurig an. Ihr Blick ging auf und ab. Ich konnte vor Schrecken kaum atmen. Das dauerte etwa zwei Minuten. Gesprochen hat sie nichts. Dann schwebte sie wieder in die Höhe und der Nebel schloss sich wieder zusammen.

2. Schauung der lieben Muttergottes am 2. Februar 1951, Maria Lichtmess

Ich stand wieder auf dem Hügel, in der Nähe des Podiums, nicht weit von den Seherkindern weg. Wir beteten alle. Die Kinder sagten: "Die Muttergottes segnet." Es dauerte nicht lange, da sah ich etwas wie eine große Sternschnuppe fallen. Die breitete sich leuchtend auseinander und ich sah die Muttergottes wieder, strahlend weiß gekleidet, mit einem blauen Mantel, mit der goldenen Krone auf dem Haupte, die Hände faltend, mit einem schwarzen Rosenkranz, unter den Füßen eine kleine, weiße Wolke. Sie schwebte vom Birkenwald her schnell gegen mich, in ca. 2 Meter Höhe, etwa 3 bis 4 Meter gegen mich her. Ich sank vor Schrecken in die Kniee und weinte. Sie fragte mich: "Warum weinst du?" Ich sagte: "Die Leute glauben nicht, dass du hier erscheinst." Sie sagte: "Sie werden es glauben, wenn es zu spät sein wird. Der Heiland leidet sehr durch sie. Bete für sie. Hast du noch ein Anliegen?" Da sagte ich: "Liebe Mutter, komme ich wieder heim?" Darauf sagte sie: "Sei getrost, du kommst heim. Zuvor kommt aber was Großes." – Dann hob sich die Muttergottes wieder in die Höhe und verschwand seitwärts.

3. Schauung der lieben Muttergottes in Heroldsbach am 1. Mai 1951 in Heroldsbach

Ich stand am 1. Mai 1951 abends um 21.50 Uhr in der Nähe des Podiums, 40 Schritte von der Muttergottesstatue weg und hörte einer Ansprache zu. Ich schaute mich um, zum Birkenwald hin. Da sah ich vom Birken wald her helleuchtend die Muttergottes schweben, mit schneeweißem Kleid und blauem Mantel, mit der goldenen Krone auf dem Haupte, die Hände gefaltet, mit einem schwarzen Rosenkranz, unter den Füßen eine längliche, einen guten Meter breite weiße Wolke, auf den Füßen je eine lichtrote Rose. Ich sank in die Kniee. Die Muttergottes schwebte auf mich zu und blieb drei Meter vor mir in ca. zwei Meter Höhe stehen. Sie erhob ihre rechte Hand und segnete mich, ähnlich wie der Priester segnet. Ich sagte: "O wunderbare Mutter, was willst du von mir?" Die Muttergottes sagte: "Du hast viele Feinde, die dich beneiden. Bete für deine Feinde und für die, welche nicht glauben. Bete, bete, bleibe treu, empfange oft die hl. Kommunion und tue Buße. Da hast einen strebsamen Pfarrer. Er soll den Leuten sagen: Die Leute sollen gemeinsam den Rosenkranz beten, womöglich täglich vor der hl. Messe. Es wird durch das sechste Gebot viel gesündigt. – Dass sich die Leute bessern. Der Bischof wird es glauben, wenn seine Zeit da ist. Bete, bete!" Die Muttergottes segnete und erhob sich ca. 5 bis 6 Meter und verschwand. Mir war unendlich weh, als sie wegging, und es rannen mir die Tränen über die Wangen. Aber ich war doch innerlich froh und von einem Glücksgefühl erfüllt, dass die liebe Muttergottes mir armen Menschen erschien. Zum Dank für diese unaussprechliche Gnade ließ ich eine hl. Messe lesen und opferte zwei Kerzen. "Wenn mir die Erinnerung kommt und täglich die Stunde der Erscheinung da ist, dann ist mir so leid, dass ich kaum sprechen kann."

4. Schauung der lieben Muttergottes in Heroldsbach am 2. Juli 1951, Mariä Heimsuchung

Ich stand am zweiten Juli 1951, 16.10 Uhr nachmittags, wiederum vor dem Podium des Erscheinungshügels in Heroldsbach. Ich betete, zum Birkenwald gewendet, den Rosenkranz. Wie ich so betete und zum Wäldchen hinunterschaute, sah ich eine runde Lichtkugel von etwa drei Meter Durchmesser. Wie ich die Lichtkugel sah, schaute ich zugleich in ihr die Muttergottes. Die Lichtkugel war zu einem hellen Lichte rings um die Gestalt der Muttergottes geworden. Die Muttergottes schwebte auf einer lichten Wolke gegen mich her, bis zwei Meter vor mir und etwa zwei Meter über dem Boden stehend. Sie hatte ein schneeweißes Kleid an, blauen Mantel, die Hände gefaltet, an der rechten Hand hing ein schwarzer Rosenkranz herab, auf dem Haupte hatte sie eine goldene Krone. Sie hatte blondes Haar, ein unendlich liebliches Antlitz und blaue Augen.

Sie schaute mich gütig an und sprach: "Du bist gekommen mit wehmutsvollem Herzen. Du hast meinen Wunsch erfüllt und machst mir und meinem Sohne Freude. Bete, tue Buße und gehe oft zur hl. Kommunion. Der Herr Pfarrer sei von mir gesegnet, wegen der Kundgabe des Rosenkranzes. Bete für die Bischöfe und Pfarrer, für die Kirchenfeinde und für die Nichtgläubigen. Bete, bleibe treu!" Dann erhob sie sich wieder und verschwand. Ich kniete da und schaute ihr nach. Dann betete ich wieder weiter. Ich war froh, dass ich dem Herrn Pfarrer diese gute Botschaft bringen konnte. Ich konnte mich von dem Orte der Erscheinung kaum trennen und wollte nicht mehr weg. Ich musste von meiner Tochter gedrängt werden, dass ich zum Omnibus-Auto für die Heimreise noch recht kam. Ich konnte auf der ganzen Fahrt kaum ein Wort hervorbringen. Zum Dank für diese unverdiente Gnade ließ ich eine heilige Lob- und Dankmesse lesen und opferte zwei Kerzen.

Ich wünsche mir diese Gnade gar nicht. Ich hatte noch nie den Gedanken, dass ich die Muttergottes sehen könnte. Die Leute wissen gar nicht, wie weh mir das ist, dass ich als alter Mensch so was erleben darf. (Er wurde am 3. Juni 70 Jahre alt.) Mir tut so weh, dass die Leute deswegen gegen mich so neidisch und eigen sind. Ich kann nicht so oft hinfahren, weil ich es nicht aushalte. Nur wenn mir das innere Verlangen kommt, dann fahre ich hin, und das kommt gewöhnlich an den schönen Marienfesten, und dann sehr drängend. Wenn ich hinfahre, kommt mir während der Fahrt soviel Weh, dass ich kaum beten kann.

gez. A. Ze.

 

Pfarramtlicher Bericht über Herrn A. Ze., Heimatvertriebener in O.

Herr A. Ze. kam am 29. August 1946 mit der Familie seiner Tochter, namens Klein, als Ortsvertriebener in meine Pfarrei. Wohl traf ich ihn ab und zu bei Besuchen in der Familie, sah ihn auch regelmäßig beim Sonntagsgottesdienst, doch hab ich nie eine Erinnerung daran, dass er sich an einer Werktagsmesse beteiligt hat. Er war immer ein stiller, freundlicher Mann, wenn man ihm am Weg begegnete.

Am 8. Dezember 1950 fuhr er ohne jede Veranlassung meinerseits mit N. nach Heroldsbach und erzählte mir wenige Tage darauf, ganz ergriffen, er habe die Muttergottes dort gesehen. Seitdem ist das nach außen wahrnehmbare religiöse Leben dieses Mannes meiner Pfarrei ein völlig verändertes. Fast täglich ist er bei der hl. Messe. Wenn sie in der für ihn sehr entlegenen Filiale Ha. trifft, besucht er, wie ich höre, die hl. Messe in Si., jedesmal dabei mit Kommunionempfang. Herr Ze. sagt, er habe auch am 2. Februar dieses Jahres die Muttergottes geschaut, sowie am 1. Mai und 2. Juli und habe von ihr eine Botschaft gehört. Eigens möchte ich meinen Eindruck darlegen, dass er unter den Leuten nicht viel erzählt, keine Propaganda für Heroldsbach macht. Ich bin fest überzeugt, dass er etwas sieht, doch erlaube ich mir darüber kein Urteil. Einige sonst ziemlich kalte Männer der Pfarrei haben vor kurzem die Äußerung mir gegenüber gemacht: "Wenn man Herrn Ze. von der Kommunionbank zurückgehen sieht, merkt man, er glaubt an Jesus im Sakrament und ist hochbeglückt, ihn in sich zu tragen."

Beim gegenwärtigen Kirchenumbau unserer Pfarrei hat Herr Ze. ganz unaufgefordert an vielen Tagen selbstlos und sehr fleißig und verlässig mitgearbeitet, trotz seiner 70 Jahre. Er gibt in der Pfarrei in aller Stille das denkbar beste Beispiel unter der Männerwelt.

Gn., 29. Juli 1951
gez. J. Ma., Pfr.

Für die Authentizität der Kopie zeichnet Pater Ge.M. He. O.C.D., N.

 

Nachtrag

Am 8. Dezember 1951 stand ich zwei Meter neben der Bergkapelle gegen 17.30 Uhr. Ich schaute zum Birkenwald und sah einen lichten Schein, der sich rasch vergrößerte. Darin sah ich wieder, wie immer, die liebe Gottesmutter. Sie schwebte heran und ich sagte: "Gegrüßt seist du, Maria." Sie sagte: "Fürchte dich nicht! Dir ist der Berg zweimal verboten worden. Du hast der Kirche gefolgt und deine Pflicht getan. Aber du bist von mir gestärkt und bist dennoch gekommen. Es tut mir leid. Das Häuflein wird immer kleiner. Die Menschheit bessert sich nicht. Die zehn Gebote werden verachtet, aber es wird nicht mehr lange dauern, und der liebe Heiland wird das Urteil über alle sprechen. Die Menschheit wird viel leiden müssen. Bete für die Feinde, die den Berg hassen und für die Nichtgläubigen. Bete, tue Buße, wie ich dir befohlen habe. Bleibe treu!"

Am 25. März 1952 stand ich wieder am Podium und sah gegen 16.00 Uhr wieder die Erscheinung der lieben Muttergottes. Diesmal trug sie das liebe Jesulein auf ihrem linken Arm. Dies trug ein weißes Kleid, mit goldenen Sternchen geziert und hatte einen goldenen Kronreif auf. Ich sagte: "O Du liebes Jesulein und du gute Mutter!" Die liebe Gottesmutter sagte: "Du hättest schon früher kommen sollen, aber du warst verhindert wegen eines Todesfalles. Es freut mich und mein liebes Jesulein, dass du zuhause soviel betest und sooft kommunizierst. Tue das immer und harre aus! Du hast ein Anliegen."

Ich sagte: "Liebe Mutter, warum glaubt der Bischof nicht, warum verbietet der Bischof, auf den Berg zu gehen?" Die liebe Muttergottes sagte: "Das Verbot ist eine Gebetsstörung. Ist das dein Verlangen, dies zu wissen?" Ich antwortete: "Nein, es ist das Verlangen des Priesters." Sie sagte: "Sage dem Pfarrer, er soll dem Bischof sagen, er soll meinen lieben, göttlichen Sohn um Verzeihung bitten. Der Bischof soll nachdenken, warum die Menschheit nicht glaubt. Wenn der Bischof glaubt, wird auch die Menschheit glauben. Bete für die Bischöfe und Priester und für die Ungläubigen. Berühre mein liebes Jesulein." Dann segneten beide und schwebten auf.

Heute am Feste der Verkündigung Mariens am 25. März 1952 war ich das sechste Mal in Heroldsbach. Ich bin jetzt siebzig Jahre und bin von Beruf Zimmermann. Nie in meinem Leben hatte ich Schauungen bis ich nach Heroldsbach kam. Mein erster Besuch an diesem Gnadenort war am 8. Dezember 1950. An diesem Tage hatte ich folgende Vision: Ich betete mit ausgebreiteten Händen beim Podium am Berg und schaute zum Birkenwald. Da sah ich einen Streifen weißen Nebel. Der Nebel spaltete sich und die Muttergottes erschien hell leuchtend mit einem, weißen Kleid und blauem Mantel und einer goldenen Krone auf dem Kopf. Die Hände faltete sie und hatte einen schwarzen Rosenkranz darüber gewickelt. Sie schwebte auf mich zu bis etwa zwei Meter Höhe und vier Meter Abstand von mir. Da blieb sie stehen und schaute mich so traurig an, wobei ihr Blick sich hob und senkte. Ich konnte vor Schrecken kaum atmen. Das dauerte ungefähr drei Minuten. Gesprochen hat die liebe Muttergottes nichts. Sie segnete mich und schwebte wieder in die Höhe und der Nebel schloss sich wieder zusammen. Für die wahrhaftige Wiedergabe der obigen, von mir gemachten Angaben verbürge ich mich mit eidesstattlicher Unterschrift.

gez. Ze. A., O.

 

Eidliche Aussage über meine Erlebnisse in Thurn-Heroldsbach, von J. M., geb. 1902, D., genoss eine gute katholische Erziehung und es wurde mir von Jugend an, besonders von meiner Großmutter her, ein großes Vertrauen zur lieben Muttergottes eingeflößt. Machte 1928 die Meisterprüfung als Zimmermann, bin seit 1926 verheiratet, Vater von sechs Kindern, Kriegsteilnehmer 1941 bis 1945, wohnhaft in D., betreibe selbständiges Zimmereigeschäft mit Gesellen und Lehrbuben. Litt seit meinem 24. Lebensjahr bis Pfingsten 1951 an unheilbaren Kreuzschmerzen. In der Absicht, mir die Sache persönlich anzusehen, fuhr ich am 31. Oktober 1949 zum ersten Mal nach Heroldsbach. Ich kam damals zu den behaupteten Visionen der Kinder zu spät, betete nur kurz auf dem Hügel und fuhr ohne besonderen Eindruck nach Hause.

Zum zweiten Mal stand ich auf dem Erscheinungshügel von Heroldsbach am 2. Februar 1950. Ich war innerlich ergriffen und konnte sehr andächtig und ausdauernd beten, was ich sonst nie so gesammelt und lange fertig gebracht hatte. Ich ging nachmittags gegen 16.45 Uhr mit der Prozession in den Wald. Dort riefen plötzlich die Leute laut: "Ein Wunder, ein Wunder!" Die Prozession löste sich auf und alles lief aus dem Wald, um die Sonne zu sehen. Ich ging langsam auch heraus und war der Ansicht, dass, wenn es etwas wirklich Übernatürliches sei, wir es länger zu sehen bekämen. Als ich mich noch im Walde befand, sah ich, ohne zuvor in die Sonne geschaut zu haben, den Erscheinungshügel in einer noch nie in meinem Leben gesehenen Farbenpracht. Es war dies etwas so Schönes, Frohes, Klares, Farbenprächtiges, auf die winterliche Landschaft hingebreitet, auch die zwei flatternden Fahnen am Hügel waren in diese Farbenpracht getaucht, ebenso die Gesichter der Menschen, die oben standen. Die Gesichtsfarbe der Menschen war eine ganz andere, wie wenn sie in einem unsichtbaren, starken Scheinwerfer gestanden wären. Als ich aus dem Wald herauskam, sah ich auch, wie die Sonne rotierte. Doch machte auf mich die noch nie gesehene Farbenpracht auf dem Hügel mehr Eindruck. Nie vergesse ich dieses Klare, Reine, das ich sah. Es war keineswegs eine natürliche Beleuchtung durch die Sonne etwa.

Am 16. März und 3. Mai war ich wieder längere Zeit betend in Heroldsbach, konnte aber nicht Weiteres bemerken. Am 16. Mai nun stand ich wieder zwischen Podium und Lichtmast. Es war zwischen 15.00 Uhr und 15.30 Uhr. Als die Seherkinder vom Podium zum Lichtmast herabkamen, um die Erscheinung abzuholen, bemerkte ich nichts Besonderes. Als sie aber mit der Erscheinung vom Lichtmast zurückkehrten und mir auf fünf Meter nahe kamen, roch ich einen wunderbaren starken Rosenduft, der um so stärker wurde, je näher mir die Kinder kamen. Langsam wurde dieser Duft wieder schwächer und, als die Kinder fünf Meter von mir entfernt waren, war auch der himmlische Duft verschwunden. Ich darf bemerken, dass ich einen schlechten Geruchsinn habe, und dass ich etwas sehr stark riechen muss, bis ich etwas merke. Derselbe wunderbare Duft wiederholte sich, als die Seherkinder die Erscheinung wieder zum Lichtmast zurück begleiteten. Ich konnte beobachten, dass mehrere Leute etwas wahrnahmen, so ein älterer Herr, der mich fragte, ob ich etwas rieche, und sagte: "Ich rieche einen wunderbaren Rosenduft" – was ich ihm meinerseits bestätigen konnte. Als die Kinder mit ihrer Begleitung bald darauf den Hügel verließen, ging, ich ihnen eigens nach, um mich zu überzeugen, ob dieser Duft noch bei ihnen bemerkbar sei, ob sie etwa parfümiert seien. Aber ich konnte nichts dergleichen feststellen. Erst bei der Erscheinung um 17.00 Uhr wurde bekanntgegeben, dass die Kinder um 15.00 Uhr eine Vision der Muttergottes hatten, die zwei wunderbare Rosen auf ihren Füßen trug und von zwei Engeln begleitet war, die himmlische Blumenkörbe trugen. Erst jetzt wurde mir erklärlich, woher denn der wunderbare Rosenduft eigentlich gekommen war.

Ich bemerke, dass ich bis jetzt noch keiner Kommission etwas mitgeteilt habe und es auch öffentlich nicht bekanntgeben wollte, was ich erlebte. Erst jetzt sage ich es einem vertrauten Pater, weil ich glaube, dass es jetzt an der Zeit und am Platz ist. Zum siebten Mal fuhr ich mit meiner Frau mit dem Motorrad am 2. Juli 1950 nach Heroldsbach. Abends 21.30 Uhr trat ich die Rückfahrt an. Als ich die zweite Holzbrücke bei Hausen in Richtung auf die Hauptstraße passiert hatte, geriet ich mit meinem Motorrad in ein großes Schlagloch, das ich zuvor nicht sehen konnte, weil der Scheinwerfer meines Motorrades von der Brücke aus zu hoch leuchtete. Ich hörte einen scharfen Krach und wusste, dass etwas Schweres passiert sei, glaubte fast an einen totalen Reifendefekt. Ich hielt an, fand aber zu meiner größten Überraschung beide Reifen in voller Ordnung und konnte – oder besser gesagt, durfte – keinen weiteren Defekt feststellen. Ich weiß aber mit hundertprozentiger Sicherheit, dass bei diesem Schlagloch meine hintere Radachse total abgebrochen war. Bei einer zweiten und dritten Kontrolle in Baiersdorf und hinter Nürnberg konnte ich wiederum nichts Näheres feststellen, da ich immer nur auf Reifen und Luft prüfte und nicht im geringsten an etwas anderes dachte. Hätte ich den Achsenbruch entdeckt, hätte ich mich keinen Schritt mehr fahren trauen. Ich merkte auf der Weiterfahrt nur, dass ich etwas mehr Gas geben musste, etwa so, wie wenn man einen "Platten" hat. Ich fuhr ohne jeglichen Unfall und ohne weiteres Hindernis mit meiner Frau als Beisitzerin in der Nacht bis nach Hause, also gut achtzig Kilometer mit der total zerbrochenen Radachse.

Daheim stellte ich das Motorrad in die Garage. Nächsten Morgen prüfte ich es bei Tageslicht und entdeckte zu meiner größten Verwunderung den hinteren Achsenbruch. Das ganze Kugellager war leer von Kugeln und die Lagerscheiben davon. Jeder Mechaniker weiß, dass die Kugeln eines Lagers sofort herausfallen, sobald die Achse gebrochen ist, weil der Rahmen sich sogleich auseinander schiebt, was umso eher geschehen muss, wenn noch dazu ein Beisitzer mitfährt. Ich wollte dann das Motorrad zum Mechaniker bringen, konnte aber kaum noch 150 Meter fahren, dann war es Schluss. Ich musste es schieben. Ich teilte mein Erlebnis dem Mechaniker Sch. in Fr. mit. Dieser sagte: "Das kann nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Normal gibt es das nicht." Dies sagten mir schon mehrere Fachleute, die ich eigens fragte. Ich schreibe diese merkwürdige Sache, dass ich mit meinem Achsenbruch noch 80 km fahren konnte, der wunderbaren Hilfe der lieben Muttergottes von Heroldsbach zu. Ich habe in meinem Zimmereigeschäft selbst viel mit Maschinen zu tun und weiß, wie empfindlich gerade die Lager sein können.

Der 15. August 1950 brachte in meiner Einstellung zu Heroldsbach eine merkwürdige Änderung. Ich stand nachmittags gegen 15.30 Uhr beim Lichtmast. Da beobachtete ich, wie ein 10 bis 11-jähriger Bub mit einem Lilienstrauß die Er scheinung durch Berührung begrüßen durfte, wobei ein Kind ihm die Hand führte. Der Bub machte dabei ein lächerliches Gesicht und hatte auch sonst eine etwas komische Haltung. In der Meinung, dieser Bub gehöre auch zu den Seherkindern, stieß ich mich derart an seinem Verhalten, dass ich mir sagte: "Nun, das kann nichts Übernatürliches sein, wie der sich benimmt." Ich ging sofort vom Berg herunter ins Wirtshaus und fuhr bald heim. Von diesem 15. August an mied ich Heroldsbach bis zum 8. Dezember 1950. Aber, was in meinem Inneren in diesen vier Monaten vor sich ging, das kann ich nicht wiedergeben. Ich war so unruhig, so unzufrieden, so unglücklich, so verwirrt, so von ungeheuerlichen Versuchungen gequält, wie noch nie in meinem ganzen Leben, die Gelegenheiten während der Kriegsjahre in verschiedenen Großstädten des Westens und des Balkans nicht ausgenommen. Dies wurde immer schlimmer. Endlich, am 29. November in der Frühe, beim Erwachen war es mir, wie wenn jemand zu mir sagte: "Du musst nach Heroldsbach fahren." Ich entschloss mich auch dazu und fuhr am 8. Dezember auch wieder hinauf.

Ich muss hier eine kurze Schilderung meines Krankheitszustandes einschieben. Durch Dr. Kr. in N., wie 1941 durch einen Militärarzt in Jüterbog bei Berlin (dessen Namen ich leider nicht mehr weiß), wurde ich untersucht und durchleuchtet. Beide Ärzte stellten unabhängig voneinander fest, dass infolge schweren Hebens bei meinem Zimmermannsberuf die feine, innere Haut, die sich über der Wirbelsäule hinzieht, gerissen sei. Dies war schon, als ich erst 24 Jahre alt war. Seitdem habe ich ständig Schmerzen im Kreuz. Beide Ärzte sagten mir, dass ich dieses Leiden nie mehr anbringen werde. Es sei zwar nicht lebensgefährlich, aber auch nicht heilbar. Ich sollte mich nur immer in acht nehmen, nicht schwer heben, Nässe und Erkältung meiden. Beide Ärzte machten auch eine Röntgenaufnahme. Ob dieselben noch vorhanden sind, weiß ich leider nicht. Bei Dr. Krauss war ich 1946 ein Vierteljahr in Behandlung. Ich hörte dann auf, weil es doch nichts half. Ich hatte also die ganzen Jahre her ständig Schmerzen am Rücken in der Gegend des Kreuzbeines. Manchmal wurde derselbe leichter, dann wieder heftiger, zuweilen zwangen mich die Schmerzen für einige Tage ins Bett. Ohne Schmerzen war ich nie. Vor Weihnachten 1946 z. B. stellte ich in Unterwiesenacker eine Wendeltreppe auf. Dabei wollte ich ein leichtes Kantholz von 1,30 Meter Länge und in der Stärke von 10 bis 12 Zentimeter vom Boden aufheben. (Also ein lächerliches Gewicht, das ein Kind hebt.) Dabei gab es mir einen Stich durch und durch und warf mich glatt auf den Boden hin. Ich musste von der Stelle getragen werden. Solche und ähnliche Anfälle erlitt ich öfters. Ärztliche Hilfe wollte ich weiter nicht mehr beanspruchen, obwohl ich in der Krankenkasse bin, weil mir gesagt wurde, es sei doch nichts zu richten.

Das also war mein Gesundheitszustand, als ich am 8. Dezember 1950 mit dem Omnibus von N. weg nach Heroldsbach fuhr. Ich war im Auto, das ziemlich undicht war, stark erkältet. Um 13.00 Uhr mittags angekommen, ging ich trotz heftiger Schmerzen auf den Erscheinungshügel und betete dort. Der Schmerz blieb gleich stark und ich rechnete damit, dass ich gemäß meiner Erfahrung daheim drei bis vier Tage im Bett liegen würde. Ich war bei der Erscheinung abends um 19.30 Uhr zugegen und hörte, wie bekanntgegeben wurde, dass die Muttergottes den Krankensegen gebe. Ich dachte mir dabei, wenn doch mein Schmerz wenigstens etwas gelindert würde, was aber nicht der Fall war. Nachts 1.30 Uhr fuhr ich mit dem Omnibus von Heroldsbach weg, ohne dass mein Rückenschmerz eine Linderung erfahren hätte. Da erlebte ich auf der Heimfahrt etwas Merkwürdiges. Als unser Auto an der Flurgrenze von Heroldsbach bei dem Wegkreuz an der Bahnüberführung zwischen Heroldsbach und Hausen fuhr, war plötzlich mein quälender Rückenschmerz völlig weg. Ich dachte mir aber dabei gar nichts, sondern schlief auf der ganzen Heimfahrt im Auto. Es kam mir durchaus nicht in den Sinn, dass etwa die Muttergottes von Heroldsbach da im Spiele sei. Daheim ging ich am nächsten Tag meiner Arbeit nach und spürte absolut nichts mehr von meinem Rückenleiden, was seit 1927 nicht mehr der Fall war.

So blieb es einen ganzen Monat bis 6. Januar 1951, wo ich wiederum mit dem Omnibus nach Heroldsbach fuhr. Als ich nachmittags um 15.00 Uhr herum in Heroldsbach aus dem Auto stieg, begann nun der frühere Schmerz plötzlich wieder und erreichte, bis ich zum Erscheinungshügel kam, die volle Höhe vom 8. Dezember Ich hielt unter größten Schmerzen betend auf dem Hügel aus. Ich bat nicht um Heilung, es kam mir auch absolut keine Gedanken des Dankes und dass meine Heilung am 8. Dezember mit der Gottesmutter zusammenhängen sollte. Nachts 1.00 Uhr fuhren wir wieder mit dem Omnibus von Heroldsbach weg. Als wir aber an dem obengenannten Wegkreuz vorbeifuhren, war wiederum mein quälender Rückenschmerz wie weggeblasen. Aber auch jetzt dachte ich mir nichts weiteres. Der Schmerz war weg und es kam mir auch diesmal kein Gedanke an die Muttergottes von Heroldsbach. Das völlige Freisein vom Rückenschmerz dauerte an bis Pfingstsamstag 1951.

Inzwischen war ich wohl noch fünfmal in Heroldsbach ohne besondere Ereignisse und ohne dass der Schmerz wiedergekommen wäre. Als ich aber am Pfingstsamstag mit meiner Frau in Heroldsbach aus der Bahn stieg – es war abends 19.00 Uhr – und beim Haus von Heilmann vorbeiging zur Straße, trat plötzlich der Kreuzschmerz wieder auf und steigerte sich in der kurzen Zeit, bis ich auf den Hügel kam, zur gewöhnlichen Stärke. Jetzt kam mir zum ersten Mal der Gedanke, dass dies eine Strafe sein könnte für meinen Undank. Ich bat sofort die liebe Gottesmutter um Verzeihung und verharrte die ganze Nacht betend auf dem Berge. Der Schmerz ließ jedoch nicht nach, sondern erreichte seine volle Höhe am Pfingstsonntag-Abend 20.30 Uhr, wo ich mir ein Quartier suchen und zu Bett gehen musste. Am Pfingstmontag stand ich früh um 3.30 Uhr auf, ging in die Kirche, dann auf den Berg, von dort wieder zur Kirche und stieg mit meiner Frau um 10.30 Uhr in den Zug. Als wir an dem genannten Feldkreuz vorbei fuhren, war wiederum mein stechender Kreuzschmerz weggenommen.

Nun zum dritten Mal: Jetzt erkannte ich, dass es die liebe Muttergottes von Heroldsbach war, die mich geheilt hatte und ich versäumte diesmal auch nicht, meiner Dankespflicht nachzukommen. Seitdem hält die völlige Befreiung von dem 24-jährigen Kreuzleiden an. (Heute ist der 19. August 1951.) Ich spüre auch nichts mehr, nicht den geringsten Schmerz, kann zum allgemeinen Erstaunen meiner Arbeitskollegen, Gesellen und Lehrbuben alles tragen und heben, was in meiner Manneskraft steht. Ich spreche es vor Gott dem Allwissenden, als meine feste Überzeugung aus, dass die merkwürdige Wegnahme, Wiederkehr und nun endgültige Befreiung von meinem langjährigen, von zwei Ärzten als unheilbar bezeichneten Rückenleiden eine wunderbare Tat der hilfreichen Muttergottes von Heroldsbach ist. Ich beeide meine Aussagen vor Gott, dem Allwissenden. 19. August 1951. Obiges ist Kopie. Das Original ist handschriftlich unterzeichnet.

gez. P. G. O.C.D.

 

Herr J. Ma., Zimmermeister von D., genießt überall wegen seines handwerklichen Könnens, seines kritischen Verstandes und seiner Charakterstärke volle Achtung. Auch bei seinem Pfarrherrn, der mit ihm dieselbe Motorrad-Garage teilt, wie bei den Geistlichen der Nachbarschaft ist Ma. als kluger, ehrenwerter, unbedingt glaubwürdiger Mann bekannt. Er geht durchschnittlich alle Monate zu den Sakramenten und findet sich dabei oft in der Wallfahrtskirche Maria-Hilfberg b. N. ein. Deshalb hat er auch Unterzeichnetem seine Erlebnisse zu Protokoll gegeben, und nicht seinem Pfarrherrn, weil derselbe nicht an die Echtheit von Heroldsbach glaubt.

gez. Pater G. H. O.C.D., N.

 

Eidesstattliche Erklärung von Frau A. So., geb. 1891, seit 32 Jahren verheiratet, Mutter von sieben Kindern, drei Kinder sind im Kloster. Haben Bauernhof von 30 Tagwerken. Mann lebt noch. Am 24. Juni 1951 weilte ich in Heroldsbach und betete um 17.30 Uhr abends beim Lichtmastkapellchen, in der Meinung für meine Anliegen, zur lieben Muttergottes. Um 19.15 Uhr kamen die Seherkinder. Hildegard kam neben mir zu knieen, und schaute zur Erscheinung. Dann nahm sie mich bei der Hand und ich durfte unten, nicht hoch über dem Boden, zweimal etwas fast nebeneinander sich Befindliches berühren, das mich wie elektrisierte. Dann durfte ich etwas Weiches berühren und ganz oben stieß ich an einen harten Gegenstand, es war wie ein Schlag. Gesehen habe ich nichts. Ich war so erfasst und ergriffen, dass ich um mich her nichts mehr sah und merkte, nur das Beten hörte ich wie von ferne. Dann erst stand ich wieder auf den Füßen und dankte auf den Knieen für so etwas Himmlisches.

Am 11. September 1951, abends 17.00 Uhr, durfte ich bei der Erscheinung der kleinen heiligen Theresia durch ein Seherkind, das mir die Hand führte, die Heilige durch Berührung begrüßen. Ich spürte dabei ganz deutlich den Mantel oder das Kleid, und oben auf dem Haupt den Schleier. Am 23. November 1951 um 19.00 Uhr betete ich am Podium. Auf einmal sah ich eine Drehung an der Sonne, zuerst halb, dann ganz. Ich bin mir ganz sicher, dass dies nicht die natürliche Sonne sein konnte, denn es war ja schon um 19.00 Uhr abends herum. In diesem sonnenähnlichen, hellen Lichte war plötzlich das liebe Jesulein da und schaute mich lieblich an, die Hand hatte es wie zum Segen erhoben. Es stand auf einer kleinen, hellen Wolke. Dann geschah wieder eine Drehung an der Sonne, und alles war weg. Ich sah keine Sonne, keine Wolke mehr und kein Jesuskind mehr. Öfters habe ich schon den wunderbaren, himmlischen Rosenduft vernommen, an Allerheiligen in der Nacht (1951), auch den starken Myrrhenduft bei der Muttergottes-Statue im Walde. Die Wahrheit meiner Ausagen bestätige ich eidlich.

U., 24. April 1952
gez. A. So.

 

Eidliche Aussage über Heroldsbach von Frau R. Sp., geb. 1902 zu N., seit 1933 verheiratet mit J. Spe., städtischer Förster, hat eine Tochter mit 18 Jahren, welche die Muttergottes in der Nacht zum 1. November 1950 gesehen hat. Ich besuchte Heroldsbach bereits im Oktober 1949 und bin seither öfters an der Erscheinungsstätte gewesen, um dort zu beten. Ich hatte nie den Gedanken, etwas Besonderes dort zu sehen oder zu erleben. Mir genügte der Glaube und das Gebet. Wieder weilte ich als Pilgerin in Heroldsbach am 8. Dezember 1950 und betete abends um 19.30 Uhr auf dem Hügel, mit dem Blick zum Birkenwald. Während ich in der Menge stand und mitbetete, sah ich auf einmal über den Baumgipfeln, dort wo der verstorbene Baron das schöne Feldkreuz errichtet hat, tellergroße, leuchtende, kugelförmige Gebilde erscheinen, zunächst einzelne, dann drei bis vier hintereinander. Sie stiegen nicht vom Waldboden auf, kamen auch nicht vom Himmel herab, sondern waren einfach da. Diese leuchtenden Kugeln schwebten oben über den Baumkränen zum Waldrand vor und zwar den Kreuzweg entlang, der unten vom Baronkreuz nach vorne führt.

Um 19.00 Uhr herum sah ich noch viel mehr solche Kugeln erscheinen, die alle in der Höhe der Baumkronen denselben Weg zogen zum Waldrand vor, dann den Waldrand entlang zur hölzernen Grotte, die dort errichtet ist, wo oben die Kinder immer die Muttergottes sehen. Die helleuchtenden Kugeln blieben über der Grotte oben bei den Baumkronen stehen. Es war so, dass eine Kugel nach der andern zur Grotte hinschwebte, dort verschwand für kurze Zeit (minutenlang) die Kugelform, dafür sah ich die Umrisse einer Gestalt, die sich vor jemand, den ich nicht sah, niederkniete und ihre Verehrung bezeugte. Dann verschwand die Gestalt wieder und es kam die leuchtende Kugel wieder zustande. Erst, wenn die vorausgehende Kugel wieder von der Stelle über der Grotte sich zurückzog, schwebte die andere Lichtkugel hinzu und es geschah mit ihr dieselbe Umwandlung und Zurückverwandlung. Hierauf schwebten die einzelnen Kugeln denselben Weg zum Waldkreuz zurück, den sie gekommen waren. Während aber eine Gruppe ihren Hin- und Herweg vollendet hatte, trat eine neue Gruppe denselben Gang an, beziehungsweise sie kreuzten sich auf dem Wege über den Baumwipfeln. Es war ein ständiges hin- und herkommen und Gehen. Es war ganz wie eine himmlische Lichterprozession.

Vorne, wo unten der Kreuzweg in den Wald einbiegt, stand über den Bäumen ein mehr ovales, etwa 3/4 Meter hohes gelbliches, hell leuchtendes Gebilde, gleichsam wie eine Ampel. Diese blieb immer schwebend über dem Waldeingang stehen. Ich stand die ganze Zeit betend am Hügel, gut 350 Meter vom Wald entfernt. – Dementsprechend sind auch meine Größenangaben einzuschätzen. – Außer diesen hellweiß leuchtenden Kugeln sah ich noch! viele farbige Lichtkugeln, gelb, blau, grün, die auch beim Waldkreuz über den Baumkronen erschienen, dann aber nicht denselben Weg zogen, sondern im Bogen links vom Kreuzweg hin und her schwebten. Auch hier war ein ständiges Kommen und Gehen, ein Hin und Her, wie eine Prozession. Dies dauerte etwa eine Stunde lang. Als ich anfangs nur einzelne Lichtkugeln sah, schaute ich überrascht, was denn das für Lichter seien. Ich blickte inzwischen wieder weg, betete weiter. Erst als immer mehr wurden, wunderte ich mich und staunte, was denn das sei und werde. Ich getraute mir aber nichts zu sagen. Ich stieß nur ab und zu meine bekannte Nachbarin an, die aber nichts sah, obwohl ich ihr mit der Hand genau die Richtung wies. Wenn jemand vor mir stand und mir die Aussicht versperrte, sah ich nichts. Es konnte also keine Einbildung von mir selbst sein. Auch ist der Gedanke an ein Feuerwerk ausgeschlossen. Ein solches habe ich schon oft gesehen. Da hätte man das Abschießen hören müssen. Auch bleiben solche Feuerwerkskugeln nur kurze Zeit sichtbar und fallen bald zu Boden in Nichts zusammen, halten sich nicht eine Stunde lang in derselben Höhe und schweben nicht so prozessionsweise hin und zurück. Auch haben sie ein ganz anderes Licht wie diese Wunderkugeln.

Wiederum weilte ich als Pilgerin in Heroldsbach am 2. Februar 1952. Ich hatte mir vorgenommen, die ganze Stelle hinter dem Waldkreuz in Augenschein zu nehmen, ob da nicht etwas sei, eine Stadt etwa, deren Lichter durchgeleuchtet hätten. Aber es ist nichts zu entdecken. An diesem Tag sah ich abends zwischen 18.30 Uhr und 19.30 Uhr, während die Erscheinungen bei den Kindern waren, dasselbe wunderbare Schauspiel, nur waren jetzt die kugelförmigen Lichter alle in strahlendem Hellgelb. Es waren keine farbigen dabei. Sie schwebten wieder prozessionsweise von der Stelle über dem Waldkreuz nach vorne und wieder zurück. Auch diesmal dauerte es ca. eine Stunde. Es kann unmöglich ein natürliches Licht, ein Feuerwerk oder elektrisches Licht gewesen sein. Ebensowenig eine Prozession von den Leuten, denn dies kann jedes Kind unterscheiden. Zudem konnte ich von meinem Platze aus, wo ich ganz von großen Leuten umgeben war und ich nicht allzu groß bin, den Waldboden gar nicht sehen, hätte also eine Lichterprozession der Leute gar nicht wahrnehmen können. Sterne können es auch nicht gewesen sein, denn diese sind ja viel höher oben. Und zudem war der Himmel trüb und dunkel. Auch sind die Sterne nicht so groß und wandern nicht so nahe unten, so bestimmt und ordnungsgemäß umher.

Ich darf noch bemerken, dass ich erst seit meinen Pilgerfahrten nach Heroldsbach richtig beten gelernt habe, obwohl ich mit meiner Familie auch vorher schon gerne betete. Aber den tieferen Sinn und das Verständnis für ein intensiveres Gebetsleben habe ich erst in Heroldsbach erhalten. Ebenso die hohe Wertschätzung der hl. Messe und Kommunion. Es tut uns, vor allem meinem Mann, deshalb so unendlich weh, dass wir von seiten der Geistlichkeit, der wir während der ganzen Nazizeit bis zum letzten die Treue gehalten haben, nun die wegwerfendsten Schmähungen zu erdulden haben. Ich beeide die Wahrheit meiner Aussagen.

N., 22. März 1952
gez. R. Spe.

 

Kopie – Bestätigung an Eidesstatt über folgende Begebenheiten

Am 31. Mai 1952 (Pfingstsamstag), Fest Mutter der Gnaden, früh 6.45 Uhr. Wir wollten eben zur hl. Messe vom Berge herab in die Kirche gehen und beteten in der Kapelle noch um die baldige Anerkennung des Berges und für die Priester, damit bald hier auch eine hl. Messe gefeiert werde. Als ich, R. Ste., die beiden letzten Wunden des hl. Kreuzes mit innigem Vertrauen küsste, in diesem gleichen Augenblick wurde ein wundersamer, sehr starker Veilchenduft von uns allen wahrgenommen. Der Duft kam im Verlaufe von Dreiviertelstunden in acht bis zehnmaligen Wellen. Wir versprachen der lieben Gottesmutter gleich, weiter für die Echtheit der Erscheinung einzutreten, denn sie schenkte uns eben einen ganz unverdienten, außerordentlichen Beweis ihrer Liebe, sowie ihrer wirklichen Gegenwart auf dem Berge. Wir waren alle tief ergriffen, weinten vor Rührung und dankten für diese Gnade. Gleich waren wir bereit, unsere eidesstattliche Erklärung gemeinsam abzugeben durch unsere sofortigen Unterschriften unter ein flüchtig aufgenommenes, primitives Protokoll an Ort und Stelle. Es folgen laut Original folgende Unterschriften:

gez. L. Ba.
gez. T. Me.
gez. M. Do.
gez. J. Kr.
gez. M. Me.
gez. J. Sp.

 

Dieser Schweizer zögerte erst mit der Unterschrift, weil er die Exkommunikation fürchtete. Da kam der Veilchenduft wieder ganz kräftig zu ihm hin, dass er sofort sagte: "Jetzt muss ich unterschreiben. Ich kann nicht anders."

gez. A. Ste.
gez. G. Gö.
gez. R. Ste.

 

Frau M. Me., welche jede Nacht vom Samstag auf Sonntag auf dem Berge durchbetet, versichert: "Heute, den 7. Juni 1952, am Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit, früh 4.45 Uhr bis 6.15 Uhr habe ich und haben noch viele andere Pilger wieder diesen Veilchenduft in mehrmaligen Wellen wahrgenommen.

gez. M. Me.

 

Eidliche Aussage über meine Erlebnisse in Thurn-Heroldsbach

Frau Karoline Scha., geb. 1895, verheiratet am 20. September 1920 mit A. Scha., zwei Kinder, eines starb, wohnhaft in N. Ich war am 21. November, dem Feste Mariä Opferung 1950 in Heroldsbach und betete nachts 22.30 Uhr am Podium stehend mit vielen Leuten den Rosenkranz. Ich hatte den Blick zum Birkenwäldchen und dachte nicht im entferntesten daran, hier etwas Besonderes zu erleben, sondern betete den Rosenkranz wie alle andern auch. Meine Schwester, Frau Fr. Sch. von N., stand neben mir und war äußerlich meine Zeugin. Während ich betete, fuhr plötzlich ein scharfer, greller Blitzstrahl von oben auf mich herunter und durchzuckte mich durch und durch. Es war aber dies kein natürlicher Blitz, denn es war keinerlei Gewitter oder Wetterleuchten. Es war mir, als würde dieser wunderbare Blitz mir durch Leib und Seele fahren, und ohne es zu wollen, musste ich laut aufschreien: "Die Muttergottes!"

In demselben Augenblick nämlich sah ich die liebe Muttergottes. Sie stand beim sogenannten zweiten Lichtmast, wo es dem Birkenwäldchen zugeht, etwa 70 bis 80 Meter von mir entfernt. Ich sah sie auf einer grau-weißen, ovalen, hellen Wolke von einer Breite von einem kleinen Meter stehen, nur einen guten halben Meter über dem Erdboden. Die Muttergottes war in Lebensgröße, gut mittelgroß. Rings um sie gingen leuchtende Strahlen aus. Ich sah die Muttergottes damals ganz in weiß, ähnlich wie die Fatima-Erscheinung dargestellt wird, aber viel schöner, erhabener, lebendig, was kein menschlicher Künstler in eine Statue hineinlegen kann. Sie war ganz weiß gekleidet. Ein großer, langer, weißer Schleier fiel vom Kopfe herab auf die Schulter und weiter bis zu den Füßen. Ich sah, wie sie sich in ihrer ganzen Gestalt ein paarmal hin und her bewegte. Sie hatte ein jugendliches, fast mädchenhaftes Aussehen. Die Haare konnte ich nicht sehen, weil sie vom Schleier bedeckt waren. Das Gesicht war mehr länglich-rund. Ihr Blick war auf die beim Podium stehende Menge gerichtet. Die Farbe der Augen konnte ich auch nicht näher unterscheiden, da ich zu weit entfernt war. Die weißen Hände waren zum Teil vom Schleier bedeckt.

Ich war innerlich stark ergriffen und weinte bitterlich. Zugleich aber empfand ich doch viel innerliche Freude darüber, dass die Muttergottes sich gewürdigt hatte, mir armseligen, unwürdigen Menschen zu erscheinen. Es kam mir innerlich eine Reue über die eigene Unwürdigkeit. Ich war mir während der Dauer der ganzen Erscheinung meiner selbst wohl bewusst. Ich sagte z. B. zu meiner nebenan stehenden Schwester: "Schau doch hinunter, siehst du es denn nicht?" Worauf diese aber antwortete: "Nein, ich sehe nichts." Meiner Schätzung nach dauerte die ganze Erscheinung fünf bis acht Minuten. Ich glaube, dass die Muttergottes auf die Gebete der gläubigen Menge achtete. Auf einmal war die liebe Muttergottes vor meinen Augen verschwunden. Es war nicht so, dass sie aufgefahren wäre, sondern sie ist in sich verschwunden.

Wiederum war ich als Pilgerin in Heroldsbach am 8. Dezember 1950. Ich betete zuerst im Birkenwald und ging um 19.15 Uhr wiederum zum Hügel zurück, wo ich stehend, etwa 15 Meter vom Podium entfernt, einer Ansprache zuhörte. Da riefen plötzlich einige Leute aus der Menge in gellendem Schreien: "Die Muttergottes, die Muttergottes!" Ich schaute zuerst nach links und dann nach rechts hinüber. Da sah ich, wie die Muttergottes noch kurz herschwebte und dann etwa 1,5 Meter über der betenden Menge stehen blieb. Ich war nur an die acht Meter von ihr entfernt. Sie stand dort, wo jetzt die kleine, neue Kapelle neben der Holzkapelle auf dem Hügel steht, etwas der Himmelswiese zu. Ich sah die Muttergottes in ihrer ganzen Gestalt, in Lebensgröße. Sie hatte ein schönes, langes, weißes Kleid, einen Mantel in schönen Falten von der Farbe der Kornblume, nur noch einen Ton dunkler. Auf dem Haupte trug sie eine gezackte Krone, die leuchtete wie lauter Gold und so funkelte sie, dass es blendete. Über der Stirne war in der Krone ein leuchtendes Kreuz. Das Antlitz und ihr Blick waren freundlich. Die Haare waren goldgelb und fielen in Wellen auf die Schultern hernieder. Eine Locke lag etwas auf die Brust herein. Sie machte einen freundlichen Blick auf die betende Menge. Ich schrie und weinte wie ein kleines Kind und rief aus: "Liebe Muttergottes, du bist bei uns, du bist mitten unter uns, du kannst und musst uns helfen." Ich wollte auf die Erscheinung zu, um mich vor ihr niederzuknieen, konnte aber durch die dichte Menge nicht hindurch. Währenddem entschwand die Muttergottes meinen Blicken, so ähnlich wie am 21. November, indem sie und der Schein um sie immer kleiner und kleiner wurde und auf einmal ganz entschwunden war.

Ich war innerlich zutiefst ergiffen. Es tat mir innerlich so weh, es schmerzte mich ganz, weil sich die Muttergottes wieder gewürdigt hatte, sich mir armseligen Menschenkind zu zeigen und weil ich ein so armseliges Wesen gegen sie bin. Ich musste später nochmals weinen. Es war mir innerlich nicht mehr so, wie anderen Leuten. Ich fühlte mich ganz anders in meinem Innern. Es war eine übernatürliche Benommenheit, wie wenn man nicht mehr auf diese Welt her gehörte. Ich hatte keine Freude und kein Interesse mehr für diese Welt. Es war mein Wunsch, gleich sterben zu dürfen. Ich gebe mein Leben für die Wahrheit der Muttergotteserscheinungen von Heroldsbach. Ich beeide die Wahrheit meiner Aussagen vor Gott dem Allmächtigen.

N., 3. September 1951
gez. K. Scha.

 

Frau Scha. gehört zu den täglichen Kirchenbesucherinnen, ist häufig an der Kommunionbank zu sehen, ist still, fleißig und bescheiden, ist gerne für sich. Sie fühlt sich der lieben Muttergottes verpflichtet auf Grund vieler Gnaden, die sie erhalten, und ist bereit, das Letzte dafür zu geben.

Dies bestätigt:
Pater G. He. O.C.D., N.

 

Nachtrag zu obigem Bericht der Frau K. Scha.

Am 23. Mai 1949, einem Bittag, träumte ich von einem eigentümlichen Sonnenvorgang. Ich sah in einem Traumbild, wie die Sonne sich schnell drehte. Rund herum kamen viele verschiedene Farben zum Vorschein: Violett, lila-blau, zart-rosa, zart-blau, zart-grün, gelb und gemischte Farben. Etwa dreiviertel Meter von dieser echten Sonne entfernt war nochmals ein sonnenähnlicher Kreis. In diesem Kreis stand eine Reihe Häuser mit schönen Dächern. Auf einer Anhöhe stand eine schöne, wuchtige, große Wallfahrtskirche mit zwei schönen Türmen. Sie war nur zu bewundern, diese Kirche. Ich schaute sie lange an, weil sie so schön war. Dieser zweite Kreis drehte sich auch mit der Sonne. Dies sah ich im Traume.

Am nächsten Tag, den 24. Mai 1949, sagte mir abends, während ich meine Hausarbeit verrichtete, zweimal eine innere Stimme: "Schau auf die Sonne!" Ich ging zum Fenster und schaute auf die Sonne, konnte aber nicht in sie blicken, da sie ihre hellen Strahlen aussandte. Dann machte ich meine Hausarbeit wieder weiter, in der Meinung, es wäre ja doch nichts. Da vernahm ich wiederum eine innere Stimme: "Schau auf zur Sonne!" Daraufhin schaute ich wiederum zur Sonne. Nun war diese plötzlich ganz anders geworden. Ich sah die Sonne genau so wie des Nachts vorher im Traumgesicht. Die Sonne rotierte in einer ungeheuren Schnelligkeit. Ich konnte, obwohl sie keineswegs mit Wolken verhängt war, in sie schauen. Eine sonnenähnliche Scheibe war etwa 3 bis 4 Meter neben der echten Sönne und drehte sich auch wie die Sonne selbst. Nur der Unterschied war, dass diese zweite Sonnenscheibe jetzt leer war. Häuser und Kirche, wie ich sie im Traumbild gesehen hatte, standen nicht darin. Die Sonne war zunächst innen grünlich, außen, um sie herum, wechselten die sieben Farben des Regenbogens, zuerst erschienen die violetten Farben, dann wurde es zart-grün, zartblau, rosa und gelb.

Dann wurde plötzlich die Sonnenkugel ganz schwarz, dann darauf blutrot. Dann kam eine Masse wie von seitwärts hergeschüttet, wie wenn ein Pulverfass ausgeschüttet würde, und eine schmutziggelbe, pulverfarbige Masse entleerte sich und zerbarst. Die Sonne und der ganze Horizont wurden mit dichtestem, fürchterlichstem Qualm und Rauchdampf bedeckt. Die Sonne war eine gute Stunde nicht mehr zu sehen, obwohl unmittelbar vorher ein wolkenloser Himmel geleuchtet hatte. Es waren dies durchaus keine natürlichen Wetterwolken. Ich dachte mir: "Das wird einen schrecklichen Krieg bedeuten." Die Sache mit der Kirche, die ich im Traumgesicht in der zweiten Sonnenscheibe sah, kam mir so vor, dass die Muttergottes in diesem ganzen Geschehen eine Rolle spielen werde und dass am Ende doch ihr Unbeflecktes Herz triumphieren werde. Meine Tochter Anna, 30 Jahre alt, war ebenfalls Zeugin dieser wunderbaren Erscheinung an der Sonne. Ich beeide meine Aussagen vor Gott, dem Allwissenden.

N., 6. September 1951
gez. K. Scha., gez. A. Scha.

 

Nachtrag zu den Schauungen der K. Scha.

Am 9. September 1951 schaute ich, von einer inneren Unruhe getrieben, nachmittags um 17.15 Uhr zur Sonne auf. Auf die Sonne hatte sich eine dunkle Scheibe gelegt, so dass ich gut in sie schauen konnte. Die Sonne sah man gold gelb und rötlich durchscheinen. Die dunkle Scheibe war etwas größer als die Sonne und bildete daher noch einen dunklen Reifen um die Sonne herum. Etwa einen halben Meter neben der Sonne erschien ein Kreis von lila, blauer, gelbgrüner und rötlicher Farbe. Dieser Kreis war etwas größer wie die Sonne. Er teilte sich nach kurzer Zeit auf und zog sich zu einer großen Ziffer "neun" zusammen. Diese Ziffer blieb 1 bis 2 Minuten stehen, schwebte dann unter der Sonne her und verschwand gegen Westen. Dann kam rechts von der Sonne heraus der Namenszug Jesu, drei zusammenhängende Buchstaben: J H S. Dieser Namenszug schwebte von rechts neben der Sonne mitten unter dieselbe, bis zum Sonnenrand hinauf, dann wieder herunter und fuhr dann gegen Westen, wo er verschwand. Kaum war dies verschwunden, da entstieg oben aus der Sonne heraus die Gestalt der Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm. Sie trug ein blaues Kleid und ebensolchen Schleier, der schön über Kopf und Schulter fiel. Wo Maria mit der Hand das göttliche Kind trug, hatte sie den Schleier etwas zusammengerafft. Links um die Mitte flatterte der Schleier ein wenig im Winde. Krone trug sie keine. Die Gestalt der Muttergottes schwebte von oben rechts herab in die Mitte der Sonne hinein, wo sie etwas stehen blieb. Dann schwebte sie etwas zur Erde herab, weiter gegen die Sonne hoch und verschwand dann seitwärts gegen Westen.

Oben von der Sonne weg erschien nun ein großer Engel mit Flügeln. Er war in ein weites, hellblaues, loses Gewand gehüllt und um die Mitte leicht gegürtet. Sein schönes Haar fiel bis zu den Schultern herab. Mit beiden Händen trug er ehrfurchtsvoll und in demütiger Haltung einen Kelch. Er schwebte mit demselben rechts um die Sonne herum, unter dieselbe herab, ein paar Mal auf und nieder, wandte sich dann nach Westen, wo er entschwand. Hierauf kamen rechts von der Sonne heraus verschiedene Buchstaben und ganze Wörter, zum Teil in Doppelreihen beisammenhängend. Die Buchstaben kamen schnell hintereinander, so dass ich mir nur wenige merken konnte. Ich erinnere mich genau eines M.E. f.c. Einmal hingen drei Buchstaben beisammen, dann wieder auch mehrere, die ich nicht zusammen lesen konnte, weil sie in einer anderen Sprache gesetzt waren. Es waren zum Teil ganze Schriftsätze. Auch ein kleines i sah ich, das aus lauter blauen, grünen, roten und gelben Kugeln zusammengesetzt war. Es standen ganze Reihen von Buchstaben in verschiedenen Richtungen neben der Sonne.

Dann erschien plötzlich ein großes Kreuz mit dem Heiland daran. Es kam auch aus der Sonne heraus und blieb dann mitten über der Sonne liegen. Es waren Heiland und Kreuz in natürlicher Größe. Ich sah die angenagelten Hände und Füße und die ganze Gestalt des Heilandes. Der heilige Leib Christi war hell. Das Kreuz war gut zwei Meter hoch und der Kreuzesbalken dick, was man besonders deutlich sah, als sich das Kreuz aus der Sonne heraus bewegte und sich dabei drehte. Es wandte sich um die Sonne herum und schwebte auf und nieder. Dann schwebte es nach Westen, wo es verschwand. Die ganze Erscheinung des hl. Kreuzes samt den Bewegungen wiederholte sich dreimal. Mich ergriff diese Kreuzeserscheinung, so sehr, dass ich bitterlich weinen musste, besonders, weil ich mir sagte: "Die Menschheit hat so wenig Glauben und hier stehen die Zeichen am Himmel deutlich da." Dann gingen wieder farbige Kugeln von der Sonne weg, auch Buchstaben in verschiedenen Farben. Die Schriften waren schon wegen der Farben so schön.

Nun kam meine 30-jährige Tochter ins Zimmer und sah die nun folgenden Bilder ebenfalls. Es erschien jetzt einen Meter rechts von der Sonne ein Stern, der immer größer wurde und ringsum mit lauter Zacken umgeben war. Er wurde fast so groß wie die Sonne und hatte einen gegen zwei Meter langen Schweif, der aussah wie ein Komet, vom Sterne weg etwas schmäler war und nach unten ziemlich breit wurde. Dieser Schweif bog sich ein wenig der Sonne zu. Ich hielt den Stern für den Bethlehemstern. Um ihn herum war noch eine Menge kleiner, farbiger Sterne. Nach dem Verschwinden des Bethlehems-Sternes verfärbte sich die Sonne feuerrot und weit im Umkreis um die Sonne wurde alles flimmernd wie von Gluthitze. Dann bildete sich neben der Sonne ein bombenartiges Gebilde, das zuerst kleiner war, dann immer größer wurde, bis es zuletzt dreiviertel Meter hoch und einen halben Meter breit war. Es war dunkelgrau, nach unten oval ausgebogen und lief in eine Spitze aus, wie ein Einschnitt oder Einriss. Diese Bombe schwebte neben der Sonne auf und nieder. Dann schwebte sie auch unten um die Sonne herum und entschwand nach Westen.

Nun wurde es um die Sonne und am ganzen westlichen Horizont traurig düster. Dann kam von der Sonne heraus ein marschbereiter Soldat. Er trug eine hohe Kappe, einen Mantel und hatte an der Seite etwas hängen, das ich nicht bestimmen konnte. Er hatte ein schmales Gesicht und einen länglichen Kopf. Er sah aus wie einer aus einer kriegerischen Banditenhorde. Er kam um die Sonne herum und eilte dem Westen zu, wo auch er verschwand. Dann folgte ein zweiter Krieger, an Aussehen und Gestalt gleich dem ersten. Auch er nahm dieselbe Marschrichtung wie der erste. Diese ganzen Gesichte dauerten eine volle Stunde, von 17.15 Uhr bis 18.15 Uhr abends. Hernach stand die Sonne wieder ruhig am Himmel. Ich darf eigens hervorheben, dass ich während der ganzen Schau ganz und gar meine gesunden fünf Sinne beisammen hatte, wie nur irgend wann. Inzwischenhinein erzählte ich auch meinem Mann alles, was ich sah. Der Mann selbst aber sah nichts. Nur sah er um die Sonne herum sehr schöne, rosafarbige und goldgelbe Farben und konnte sich an denselben gar nicht sattsehen. Ich beeide die Wahrheit meiner Aussage vor Gott dem Allmächtigen.

N., 26. September 1951
gez. K. Scha.

 

D., 29. Juni 1952
Hochwürdiger, sehr geehrter Herr Prof. Dr. W.

Schon im Vorjahr schrieb mir der H. H. P. Exprovinzial Prof. Franziskus R., der nun schon im 69. Lebensjahr steht, von den wunderbaren, ganz außerordentlich begnadeten Kindern Ulla, Geradeska, Helga, Alinda und Gerlinde, Willi. Unter Tausenden bravster Kinder, die der im ganzen Volke hochverehrte und geliebte Priester in seinem langen Erdenleben kennen gelernt hat, war aber Ulla das heiligste, für das er mit anderen keinen Vergleich anstellen konnte. Allabendlich kniete Ulla zur Sühne für die Sünden unter freiem Himmel vor ihrem Elternhaus (der Vater ist noch in Gefangenschaft) und betete den Rosenkranz für den Sieg von Thurn und Heroldsbach. Nachts wurde Ulla stets auf geheimnisvolle Weise geweckt und betete mit himmlischen Wesen, deren Stimmen sie hörte. Ganz auffallend waren die Erleuchtungen und die Kenntnisse dieses erst 9 Jahre alten Kindes auf religiösem Gebiete. So hatte z. B. der Großvater mütterlicherseits dem Nazigeist etwas nachgegeben und ließ nach dem Tode seiner Frau auf zwei Marmorplatten den unserer christlichen Auffassung von Auferstehung und ewigem Leben entgegengesetzten Spruch eingravieren: "Sterben zu müssen, das zu wissen, ist so herbe! Doch bleib heiter – Dein Volk lebt weiter." Also nur der rein materialistische Glaube an das Weiterleben des Blutes. Ulla aber sagte: "Diese Inschrift muss weg! Das Volk als Volk lebt nicht ewig. Wir sind göttlich, Gottes Volk, und leben ewig durch das Christentum!"

P. Franziskus schreibt: "Sie war in jeder Beziehung ein Apostel. So hat sie auch die Wahrheit von Heroldsbach gleich erkannt und sich ganz zum Verteidiger und Opfer für H. gemacht. Ihr Liebesopfertod ist ein Weihnachtstriumph von Heroldsbach. Wie wird sie nun auch der Liebling im Himmel sein und alles vermögen! Ihr Gehaben und Sprechen war eine anmutsvollste, verklärte, himmlische und zugleich majestätisch erhabene Süßigkeit. Auch die Gnadenkinder von Heroldsbach sollen dies abschreiben und die anderen, denn Ulla hat sie so sehr geliebt, hat ganz für sie gelebt, gebetet, geopfert und ist für sie gestorben." Immer glühender wurde ihre Sehnsucht nach der lieben Gottesmutter: "Ach könnte ich doch Maria sehen." Ganz plötzlich wurde sie schwer krank und starb nach wenigen Tagen. H. H. P. Fr. schreibt: Nun hat Heroldsbach auch eine "Jacyntha von Fatima".

Am Samstag, 29. Dezember 1951, erhielten wir die Nachricht von ihrem Heimgang. Und welch wunderbare Fügung! Am gleichen Tage kam die mir seit Oktober 1931 als gottbegnadete Seherin eng befreundete Dame Emma Burt schell Cassani (deren Geschlecht vom Papst für besondere Verdienste um den damaligen Kirchenstaat in den Grafenstand – Conti Cassani di Cavezzani – erhoben worden war) zu uns auf Besuch. Geistig wurde ihr geoffenbart, dass H. echt ist und sie hinfahren möge. Am 8. Dezember 1951 erhielt sie die hohe Gnade, in Thurn-Heroldsbach unsere liebe Gottesmutter sehen zu dürfen. Schon seit ca. 25 Jahren hat sie wunderbare Erscheinungen, spielt inspiriert wunderbare Himmelsmusik auf dem Klavier und spricht die aramäische Heimatsprache der ersten Apostel wie Therese Neumann von Konnersreuth.

An diesem Samstagabend, 29. Dezember, saßen wir also in der "Herrgottsecke" unserer Wohnküche. (Meine Frau und die zwei Buben.) Schräg gegenüber an der Terrassentür stand der Christbaum. Plötzlich sagte Frau B.: "Unter uns ist ein himmlisches Wesen, ein liebliches Mädchen in überirdischem Lichtglanz mit langem, goldblondem Haar, eine Lilie in der Hand." Ihr Antlitz strahlte heller als die Sonne, so dass man die Einzelheiten des Gesichtes nicht genau erkennen konnte. Das himmlische Kind kniete sich, den Christbaum im Rücken, den Blick zu uns, nieder und faltete die Händchen. Ein zweites Himmelswesen sprach zu Frau B.-C. und diese diktierte mir inspiriert in ein rasch ergriffenes Schulheft unseres Micherls: – Kreuzeszeichen – "Begnadet ist die Zeit, in der ihr heute noch lebt. Wer in Gottes Hand steht und seinen Körper vergißt, der wird himmelwärts geführt, erleuchtet und beglückt. Friede und Freude ist euch noch beschieden, und die Herzen der Gläubigen werden noch mehr gestärkt werden durch die Erscheinungen von Heroldsbach. Die Fahne von Heroldsbach wird blau sein mit goldenen Sternen. Fremde Völker, die dieses Land heimsuchen werden, werden nicht siegen. Ein dunkles Flammenmeer mit Getöse wird sie verschlingen. Gott verschafft sich in zweifacher Hinsicht Geltung: Den Seinen durch die Erscheinungen der Himmelsmutter, Engels-Chöre und Heiligen; dann durch das Wirken der Elemente, die wie dichte Schneeflocken kommen werden, Feuermeere und Wassermassen, die die Erde heimsuchen. Wie Fledermäuse werden sie kommen über Nacht in schauerlichen Gestalten. Die himmlische Frau der Liebe wird mit den Christusstrahlen des Erlösers euch stärken, führen, segnen und beschützen! – Was die Bibel spricht im hl. Evangelium über die Erscheinungen des Himmels, sie werden immer verdichteter, immer mehr und mehr. Die (gemeint sind die ungläubigen) Priester werden fliehen vor Angst. Die Priester werden sich bekreuzigen und ihren Unglauben erkennen. Liebe Menschenkinder, es geht ein großes Wehklagen an, ein Anklagen gegen sich selbst, dort am größten, wo das Beten gelehrt wurde. Nicht jene sind die wahren Kirchenväter, sondern jene, die durch ihre Taten die Menschen führen und ihnen helfen. Ein neuer Christusthron wird erstehen. Die Kirchen werden leer stehen. (Wohl durch Flucht und fremde Völker?) Viele Kinder werden Erscheinungen haben. Aus den Bäumen und Blumen, aus dem Gottgeschaffenen wird die neue Gotterkenntnis vermittelt, das Licht siegen und die himmlischen Tore werden aufgetan. Ihr lieben Kinder auf Erden werdet gestärkt werden durch die Verbindung mit Gott. Dann kommt die Prüfung, das Toben der Dämone. Doch das, was von Gott ist, kann nicht zerstört werden. Die Menschen werden über die Felder des Leides wandeln.

Wehe dem Menschen, der diese Prüfung nicht versteht und nicht die Hand reicht denen, die im Leid sind um ihnen zu helfen. Noch einmal wird sich euch ein Tor der Erleuchtung öffnen und auch ihr werdet Erscheinungen und Offenbarungen haben. Ich höre euch Weisungen empfangen, wo ihr hinwandern und bleiben sollte, und rasch ist euch Hilfe gegeben. Kurz nach Beendigung des Jahres Donnern und Rollen unter der Erde mit Knistern und Krachen da und dort bemerkbar. Wenn die Menschen meinen, sie fliehen auf die Berge sich zu schützen, werden sie sich irren, denn auch dort kommt das Toben und Tosen der Elemente. Die Geister der Berge haben ihre Mission zu erfüllen. Und am Himmel werden Lichtkugeln sein, nicht von Menschen, sondern von Gott, auch grüne – wenn ihr diese grünen seht, dann ist es der Beginn. Und Maria wird erscheinen, wie man sie oft abgebildet sieht auf der Mondsichel, aber einer grünen, in Ebenmaß und Schönheit der menschlichen Gestalt und ihre Krone wird leuchten als herrliches Diadem und der Chor der Engel wird mit Posaunen erscheinen und die wahre Kirche (wohl die der Urchristenzeit?) wird neu erstehen. Viele Kinder werden hinübergehen, um zu helfen. Rasch werden sie ihr Erdenkleid ablegen, damit sie den Menschen helfen, die sich nicht selber helfen können. Um das tägliche Brot braucht ihr euch nicht kümmern. Gott wird euch erhalten, auch wenn der Schnee noch so hoch ist. Die Umwandlung wird sich dann rasch erfüllen. Gott segne euch im Namen des Herrn!"

Verkündet von 19.00 Uhr bis 19.25 Uhr, 29. Dezember 1951. Am Sonntagnachmittag saßen wir abermals beisammen, dazu noch vier "Sonntagsbesucher". Unsere Schutzengel waren da, auch Frau C.'s Schutzgeist Lotillo. Der Himmel gab uns ausdrücklich die Erlaubnis, fragen zu dürfen. Unter anderem fragte ich, wer das Mädchen am gestrigen Abend war. Es wurde uns verkündet, dass dieses Wesen erst vor kurzem gestorben ist und vor kurzem erst die Erde verlassen hat. Es stand schon auf der Stufe hoher Vollkommenheit! Gott will, dass dieses Wesen in seiner Vollkommenheit nicht mehr all das zu leiden braucht, was über die Menschheit kommen wird und Er will, dass es vom jenseits aus den Menschen hilft: St. Ulla! Abertausende in Österreich beten schon zum hl. Kinde Ulla für Thurn-Heroldsbach!

Mit dem Bildchen "Maria vom Siege in Thurn-Heroldsbach" in den ersterbenden Händchen und mit dem letzten Blick seiner brechenden Augen auf dieses Bildchen, ging das heilige Kind Ulla (Ursula Teschner) am 15. Dezember 1951 im Krankenhaus Knittelfeld bei Murau in der Steiermark in das Himmelreich ein. Ulla hat ihr Erdenleben unserem lieben Heiland angeboten als Opfer für den Sieg von Thurn und Heroldsbach. Gelobt sei Jesus Christus und Ave Maria!

gez. K. R. Bri. und Familie

 

Eidesstattliche Erklärung

Gott, der Hl. Geist, sucht seine Erwählten, damit sie der Menschheit Offenbarungen bringen können von jenen Welten, die für viele Menschen noch verschlossen sind. Jetzt, zum Beginn des Wassermannzeitalters, sind viele Menschen ausersehen, Himmelserscheinungen zu empfangen und zu schauen, die gleichsam Vorboten sind, Weltumstürze anzukünden. Heroldsbach ist ein auserwählter Ort. Schon wenn man hinkommt, empfindet man, es ist dort eine andere Atmosphäre, eine andere Schwingung als an anderen Orten. Es ist etwas Unsichtbares dort, etwas Schönes, Erhabenes, das die Menschen aufrichtet, eine heilige Kraft durchströmt den Ort und die Natur. Als wir zu "Maria Empfängnis" am 8. Dezember 1951 die Pilgerfahrt nach Thurn-Heroldsbach machten, empfand ich im Ort einen Rosenduft, als ob dort ein Rosengarten in vollster Blütenpracht stünde. Nicht nur ich, sondern auch andere haben dies empfunden.

Um 17.00 Uhr, als wir vom Birkenwald zum Gnadenberg hinaufgingen, erblickte ich unsere liebe Gottesmutter mit trauriger und ernster Miene. Wie vom Schmerz gebeugt, ließ sie ihren Kopf immer tiefer auf die Brust sinken. Diese Erscheinung war kurz. Ein zweitesmal, gegen 19.00 Uhr, schwebte die liebe Himmelsmutter direkt auf mich zu und löste sich vor mir im Nebel auf. Als der Prediger Norbert am Podium neben der Kapelle auf dem Gnadenberg zum Volke sprach, sah ich im matten Kerzenschimmer einen Priester eines vergangenen Jahrhunderts in altem vergilbtem Goldbrokat-Ornat, beide Hände segnend erhoben, über die Schar der Pilger schweben.

Am Sonntag, den 9. Dezember 1951, ca. 11.00 Uhr, fuhren wir wieder zurück. Es regnete und es war ein grauer Tag. Als wir weiterfuhren, erhellte sich plötzlich das Firmament und wurde enzianblau. Die Sonne wurde zuerst grün, dann lila, dann orange. Aus der Sonne wurden rechts und links in langen Reihen immer 3 und 3 ziegelrote Kugeln ausgeschleudert. Eine Lichtwolke erschien mit einer riesigen rechteckigen, roten, ziegelroten Fahne. Die Sonnenscheibe glich einem farbigen Mosaikbild. Dieses prachtvolle Farbenspiel wechselte unaufhörlich. Auch andere im Omnibus sahen die Zeichen am Himmel.

Heroldsbach ist gewiss ein Gnadenort, um der Menschheit durch Erscheinungen verschiedenster Art zu beweisen, dass es noch etwas anderes gibt, als das verstandesmässige Suchen und die verstandesmässige Wissenschaft. Man hat das Empfinden, dass Heroldsbach echt ist und der Menschheit noch viel, viel erzählen wird. Schon im Sommer wurde mir geistig mitgeteilt, dass Heroldsbach tatsächlich echte Wunder bringt.

gez. E. B.-C. aus W.

 

Nachtrag

Frau E. B.-C., stammt aus dem seinerzeit vom Papst für besondere Verdienste geadelten Geschlecht der Conti-Cassani di Carezzani. Ihr Großvater ist nach Wien ausgewandert. Sie ist mir und meiner Familie seit Oktober 1931 als gottbegnadete Seherin eng befreundet.

gez. R. Br., aus D.

 

Eidesstattliche Erklärung über schwebende Rosenkränze

Ich, J. Heilm., geb. 18. Mai 1907, wohnhaft in H., habe am 7. Februar 1950 auf dem Berge bei der Abendandacht um 20.30 Uhr folgendes beobachtet: Während des Rosenkranzbetens sah ich, wie von den gefalteten Händen der knieenden Gretel Gügel sich plötzlich der Rosenkranz nach vorne bewegte und ungefähr in 15 cm Entfernung von ihren Händen etwa 10 Sekunden lang frei in der Luft schwebte, bis das Mädchen den Rosenkranz ergriff und ihn wieder um die Hände schlang. Ich war etwas erstaunt und wusste im Moment nicht, was ich davon halten sollte. Ich fragte darauf meine Tochter, wie das mit dem Rosenkranz war. Sie erklärte mir darauf: Sie hat gesehen, wie die Muttergottes den Rosenkranz von den Händen der Gretel Gügel gestreift und ihn in ihrer Hand gehalten habe. Der Rosenkranz hing freischwebend in der Luft, wie ich bezeugen kann, einige Zentimeter höher als die Hand der Gretel. Vorstehendes kann ich jederzeit auf meinen Eid nehmen.

H., 21. Februar 1950
gez. J. Hei.

 

Den Vollzug der obigen Unterschrift durch die eigene Hand des Unterzeichners bestätigt:

H., 21. Februar 1950
Das Kath. Pfarramt, gez. Gailer, Pfarrer

 

Aufzeichnungen über meine großen Erlebnisse vom 14. Juli bis 28. Juli 1951 in Heroldsbach

Am 14. Juli 1951 fuhr ich mit meiner Freundin, Ber. Schw. aus Df., für 14 Tage nach Heroldsbach. Seit Ostern dieses Jahres war das meine dritte Fahrt dorthin. Für mich war es immer schon ein großes Erlebnis, wenn ich auf dem Berg war. So spürte ich doch, wenn der Heiland oder die liebe Muttergottes da war, ohne dass es angesagt wurde. Ebenso war ich von sichtlicher Unruhe getrieben, wenn der Böse sein Unwesen trieb. Was ich aber in diesen zwei Wochen erleben durfte, daran hätte ich nie in meinem Leben gedacht.

Samstag, 14. Juli 1951, abends 19.00 Uhr kamen wir in Heroldsbach an. Vom Fenster unseres Quartiers sahen wir die Muttergottesstatue auf dem Berg. Welch wunderbares Gefühl, so recht, als wäre man dem Himmel ganz nahe. Und so ist es auch. Wir sollten sogar selbst sehen, dass der Himmel offen ist. In der ersten Woche schon so viel spürbare Gnaden, aber den Bösen bekam ich auch öfter zu spüren.

Nun die wichtigsten Ereignisse: Donnerstag, 19. Juli 1951, knieten wir am Lichtmast-Altärchen, dort, wo die Erscheinungen abgeholt werden. Mein sehnlichster Wunsch war schon immer, einmal die Gnade der Berührung zu haben. So knieten wir uns fest neben die Seherkinder. Da erschien das Jesuskind. Geben Sie Ihre Hand, sagte man mir! Ein energisches "Nein" war meine Antwort. Warum nicht? Ich will nicht, ich bin nicht würdig, antwortete ich. Das sind wir alle nicht. Wir sind alle Sünder, sagte Frau Schr. Das Jesuskind schwebte nun zum Podium und ich blieb unglücklich zurück. Die Hände waren steif. Der Böse war stärker wie ich und hat mich zurückgehalten.

Freitag, 20. Juli 1951, begleitete uns Frau Schr. mit ihrer Freundin, Frl. M., zum Waldkreuz und zur Muttergottesstatue im Wald, nachdem wir den Altar am Lichtmast geschmückt hatten. Dort beteten wir recht andächtig und sangen Marienlieder. Plötzlich bebte mein Körper vor innerer Erregung, meine Stimme versagte und ich musste weinen. Da sagte Frau Schr., die etwas hinter mir kniete: "Sie segnet. Sie segnet schon wieder." Die liebe Muttergottes war dieser Frau erschienen, sie hatte uns Vier angeschaut und zweimal gesegnet. Nun erfuhren wir erst, dass Frau Schr. aus F. eine Seherin war. Ich hatte nichts gesehen, aber die Nähe der Muttergottes gefühlt. Wenn keine Erscheinungen auf dem Berg angesagt waren, sagte ich des öfteren, die liebe Muttergottes kommt doch noch, und immer wurde es Wirklichkeit.

Sonntag, 22. Juli 1951. Herr R., der Seher aus F., war auf dem Berg. Gegen 16.00 Uhr ging er allein zur Himmelswiese, wo er eine Erscheinung hatte. Nach einiger Zeit gingen Herren der Kommission und viele Pilger nun auch zur Himmelswiese, da sie sahen, dass Herr Ro. Erscheinungen hatte und schon berührte. Auch wir schlossen uns an und wir knieten im Halbkreis links von Herrn Ro. Nun war es mir so, als fasste mich jemand, und mit festem viermaligem Ruck warf es mich um. Die Pilger meinten, es wäre mir nicht gut, aber gesundheitlich fehlte mir nichts. Dieses Stoßen wiederholte sich noch einmal und ich erkannte jetzt, dass es der Böse war. Ich riss mich zusammen und betete rum Heiligen Erzengel Michael, dann erst war alles gut.

Montag, 23. Juli 1951. Mit diesem Tag fing eine Woche an, die mir bis zum Lebensende unvergesslich bleibt. Ich kann auch niemals begreifen, dass mir dieses geschehen konnte. Abends 19.30 Uhr erschien den Seherkindern die hl. Maria Goretti. Vom Podium begleitete man die Erscheinung zum kleinen Jesuskindaltärchen. Ich schloss mich den Pilgern an. Meine Freundin kniete hinter den Seherkindern. Sie durfte die hl. Maria Goretti berühren. Dann drängte man mich nach vorne, aber eine Italienerin kam mir im letzten Augenblick zuvor. Dann kniete ich hinter Hildegard Lang. Maria Heilmann sagte: "Hildegard, die Frau möchte noch berühren." "Es geht nicht mehr", antwortete sie, "schau, sie fährt schon zum Himmel auf." Ich war sehr erregt und alle Leute sahen es. Für nichts fühlte ich mich würdig und ich blieb sehr unglücklich. Während des Betens war ich so furchtbar aufgeregt, dass ich fortgehen musste. Von meiner Freundin und von Frau Schr. wurde ich beruhigt.

Wir gingen, begleitet von der Tochter Frau Schr.'s hinunter zum Lichtmast-Altärchen. Sehr unglücklich fühlte ich mich, und um auf andere Gedanken zu kommen, las ich der Seherin Frau Schr. einen Brief vor, den ich morgens erhielt. Es war ein Anliegen für eine Schwerkranke, bei den Erscheinungen um die Heilung zu bitten. Den Brief hatte ich zu Ende gelesen und da war es mir, dass ich mich ruckartig umschauen musste. Ich sah zum Himmel über dem Lichtmast-Altärchen. Meine Augen wurden immer größer und ich konnte vor Staunen nicht sprechen. Dann sah ich Fr. Schr. an, sie lächelte ünd meinte: "Gell, Sie schauen was?" "Ja", sagte ich – "einen Engel!" Meine Freundin, Frau Schr. und ich sahen einen Engel in Lebensgröße mit sehr breiten Flügeln. Die Tochter von Fr. Schr. sah nichts. Ich war so erregt, dass ich kaum noch atmen konnte. Dann ging der Engel immer weiter zurück, bis wir nur noch den Schatten sahen und dann verschwand er ganz. Es war ein himmlisches Gefühl und ich konnte nur noch sprechen: "Wie glücklich bin ich jetzt."

Im nächsten Moment aber, als drehe man mir den Kopf und ich musste mich wieder ruckartig umschauen und hochschauen. Nun traute ich meinen Augen nicht. Die liebe Muttergottes als Königin war kurz neben der Stelle, wo vorher der große Engel war. Wir drei schauten es gleich und ich rief: "Die liebe Muttergottes!" Sie schaute zum Podium, doch gleich drehte sie sich zu uns und sah uns alle an. Sie trug eine Krone, wie die Statue unten im Wald, und ein helles Gewand. Die Hände waren gefaltet. Wir beteten laut: "O, Maria, hilf! O, Maria, hilf! O, Maria, hilf auch mir. Ein armer Sünder kommt zu Dir. Im Leben und im Sterben, lass uns nicht verderben. Lass uns in keiner Todsünd sterben. Steh uns bei im letzten Streit, o, Mutter der Barmherzigkeit!"

Anschließend ein Ave Maria, dann verschwand sie. Diese Minuten kann ich nicht schildern, die kann man nur erleben. Es war eine Seligkeit ohnegleichen und man vergaß, auf der Erde zu sein. Wir setzten dann die Blumen am Altar zurecht und nach kaum einer halben Stunde sahen wir eine dunkle Gestalt am Himmel. Es war eine männliche Erscheinung zu erkennen, welche immer näher kam und gröbere Züge annahm. Unheimlich wurde es uns. Da sagte Frau Schr. energisch: "Schaut nicht hin, es ist nichts für euch." Erkannt hatten wir ihn gleich, den Bösen. Mich hatte er furchtbar gepackt, so dass ich nicht auf dem Berg bleiben konnte. Vor Ergriffenheit schwieg ich und wir gingen in unser Quartier und legten uns zur Ruhe. Schlafen konnte ich die ganze Nacht nicht. Dauernd hatte ich den Bösen vor Augen und ich rief die Muttergottes um Hilfe an. Es war ein Kampf bis zu den frühen Morgenstunden.

Vor 5.00 Uhr in der Frühe waren wir wieder auf dem Berg. Ich kniete rechts neben dem Podium. Gegen 5.30 Uhr, der Himmel war ganz klar, sehe ich etwas Schleierhaftes und immer näher kommt es. Ein Engel, wie am Abend vorher so groß, und noch näher kam er. Mit dunklen Augen sah er mich an. Ich betete und nach einer Weile verschwand er wieder. Selige Minuten waren es. Meine Freundin sah ihn leider nicht, sie ging in dieser Zeit den Berg hinunter zum Lichtmast. Am Abend des gleichen Tages – Dienstag, 24. Juli 1951 – stehen wir links vom Podium und schauen betend zum Birkenwald in Erwartung der Erscheinung 20.30 Uhr. Ich hebe den Kopf und sehe vier Engelsköpfe, die zum Podium schauen. Wie ich mich zum Podium umdrehe, berühren die Seherkinder gerade das Jesuskind. Mittwoch nachmittag sah ich wieder den Engel, meine Freundin sah ebenfalls. Am 25. Juli 1951 sahen wir gegen 19.00 Uhr die schmerzhafte Mutter, den Heiland auf ihrem Schoße haltend. Die liebe Muttergottes sah sehr traurig auf ihren Sohn.

Donnerstag, 26. Juli 1951. Am St. Annatag war es furchtbar für mich. Nachmittags gegen 16.00 Uhr gingen meine Freundin und ich zur neuen Erscheinungsstelle in den Wald zum Eichenbaum. Auf halbem Weg sagte meine Freundin schon: "Schau nicht hoch", aber ich hatte es schon gesehen. Der Böse zeigte sich über dem Wald in großer Statur, wie Montag abends. Wir beteten den Exorzismus und er verschwand. Kurz vor dem Wald sahen wir wieder über dieser Erscheinungsstelle eine dunkle Gestalt am Kreuze hängen und ein Hörneransatz am Kopf war sogar sichtbar. Nun war es uns etwas unheimlich in dieser Schlucht. Wir beteten kurz und gingen dann zurück zum Birkenwald. Als wir am Birkenwald ankamen, schlossen wir uns einer Gruppe von 40 bis 50 Pilgern an, die zur Muttergottesstatue gingen. Dort wurde lange gebetet. Während der Litanei vom Leiden Christi sehe ich hoch über der Marienstatue den Christuskopf mit der Dornenkrone. Die Erscheinung kam ziemlich nahe, so dass ich jeden Leidenszug des Heilandes sah. Die Dornenkrone war sehr breit und die Dornen dick. Blut sah ich nicht. Dann schlug der Heiland die Augen auf und schaute mich sehr traurig an. Den Augenblick vergesse ich nie und ich. erweckte Reue und Leid.

Meine Freundin sah dieses leider nicht. Nun hatten wir uns vorgenommen, die ganze Nacht hindurch auf dem Berg zu bleiben, um zu beten. Die Seherin aus Forchheim, Frau Schr., wollte mit uns zusammen beten. Sie brachte noch eine Dame aus Erlangen mit. Um 18.00 Uhr gingen wir, um etwas zu essen. Unterdessen waren unsere beiden Partner angekommen und wollten noch zur neuen Erscheinungsstelle gehen. Eine fremde Frau hatte sich noch beiden Frauen angeschlossen. Als wir vom Essen zurückkamen, begegneten wir uns und Frau Schr. lachte und meinte: "Gibt's denn so was!" Sie wollte beiden Frauen die neue Erscheinungsstelle zeigen und fand sie nicht, obwohl sie jeden Tag dorthin ging.

Gleich sagte ich, es ist der Böse, wir sahen ihn heute schon zweimal über dem Wald. Um 19.30 Uhr war Erscheinung und die hl. Maria Goretti erschien. Als nach 21.00 Uhr angesagt wurde, dass in der Nacht keine Erscheinungen mehr wären, sagte ich, aber die Muttergottes kommt heute doch noch. Wir sahen, dass die Seherkinder sich mit Kreuzen beluden, und gingen den Kreuzweg. Viele Pilger schlossen sich an und wir gingen auch mit. Auf dem Rückweg waren wir noch nicht ganz am Altar des ersten Lichtmastes, da knieen die Kinder nieder und es heißt: "Die Muttergottes ist da." Sie schwebte mit bis zum Podium und fuhr von dort wieder in den Himmel. Meine Freude war sehr groß und ich hatte mal wieder recht gehabt.

An demselben Abend gegen 23.30 Uhr gingen wir, meine Freundin, Frau Schr., die Dame aus Erlangen und ich, den Kreuzweg. Auf der linken Schulter das Kreuz und in der rechten Hand den Rosenkranz und eine brennende Kerze. Frau Schr. meint, wie sie uns alle nacheinander angeschaut hat: "Gehen wir mit Gott andächtig betend, gehen wir den Wald entlang und dann gehts in den Wald zum Kreuz." Es brennt kein Licht im ganzen Wald, nur die elektrischen Birnchen über dem Kreuz und vor der Muttergottesstatue drei Kerzen. Wir stehen vor dem Kreuz und beten. Es dauert nicht lange, da geht es los. Ein Getöse und Gezisch. Auf einmal bekomme ich einen Stoß gegen das Kreuz und es wurde mir derart schwer, dass ich es kaum tragen konnte. Ich schwitzte vor Angst und fürchtete nach rechts oder links zu schauen. Der einzige Gedanke war nur noch, sofort zurück und nicht mehr zur Muttergottesstatue. Den Mut, den andern etwas zu sagen, fand ich nicht, da alle sehr andächtig waren und scheinbar nichts merkten.

So gingen wir doch wirklich weiter zur Muttergottesstatue. Meine Augen strengte ich an, um durch die Dunkelheit sehen zu können. Die Angst stieg immer mehr. Bei der Muttergottes beteten wir recht innig, aber da war wirklich die Hölle los. Es pfiff und zischte dauernd hinter uns her, wie ein Kugelpfeifen, und dazu noch ein furchtbares Kettengerassel. Nun hielt ich es aber nicht mehr aus und ich glaubte vor Angst zu sterben. Frau Schr. stand etwas hinter mir. Ich schaute sie an und sie nickte. Nur schnell fort, flüsterte ich ihr zu. Ja, sagte sie, der Wald ist voller Teufel. Die anderen merkten nichts. So schnell unsere Füße uns trugen, gingen wir beide vor. Wir liefen immer schneller, weil das Getöse nicht aufhörte, die andern kamen nach und wussten nicht, weshalb wir so liefen. Der Weg wurde uns unendlich lang. Frau Schr. sagte: "Wir müssen ganz laut beten", und immer lauter riefen wir: "O, Maria, hilf!" Meine Stimme überschlug sich und die Tränen kamen vor Not, da rief ich meiner Freundin zu, lauter zu beten. Endlich sahen wir Licht und wir kamen wieder auf die Straße. Erschöpft blieben wir am Fuße des Berges stehen. Frau Schr. meinte: Für alles in der Welt gehe ich nicht mehr in den Wald. Es war eine große Prüfung für uns und die Muttergottes hat es deshalb zugelassen. In Schweiß gebadet und zitternd am ganzen Körper schleppten wir unser Kreuz zum Podium und setzten uns dann auf einen Stein hinter der Kapelle, um allein zu sein. Wir sind Leidensgefährten, meinte Frau Sehr., denn die anderen hatten nichts gemerkt. Nach einer Stunde waren wir so weit erholt, dass wir in die Kapelle gehen konnten, und wir blieben die Nacht.

Am 27. Juli 1951, vormittags, weilte ich mit meiner Freundin auf dem Berg und wir beteten den Rosenkranz. Außer uns war noch ein Priester anwesend und betete sein Brevier. Was wir nun schauen durften, erschütterte uns derart, dass wir nach zwei Stunden den Berg verließen. Zuerst sahen wir wieder den schönen Engel. Dann die liebe Muttergottes als Königin. Ich sah allein einen Heiligen in dunklem Gewand mit einer weißen Halskrause und er hatte ein schmales Gesicht. Erkennen konnte ich den Heiligen nicht. Aber ich glaube, dass es der hl. Ignatius sei. Meine Freundin sah einen Bischof mit Mitra. Es war ein Brustbild und der Bischof hatte ein dickes, rundliches Gesicht. Immer wieder sahen wir Engel. Dann sehen wir die liebe Muttergottes mit dem Jesuskind über dem Birkenwald. Erschüttert waren wir über dem Anblick – Jesus am Ölberg. – Er kniete voller Traurigkeit, die Hände gefaltet und ein Engel schwebte über ihm, einen Kelch reichend. Gegen 16.30 Uhr gingen wir mit Frau Schr. in den Wald. Vor dem Eingang sahen wir rechts über dem Birkenwald den göttlichen Heiland am Kreuze hängen. Ganz erschüttert von diesem Anblick beteten wir: "Dich liebt, o Gott, mein ganzes Herz!"

Abends bei der 19.30 Uhr-Erscheinung durften meine Freundin und ich die kleine hl. Theresia berühren und wir waren sehr glücklich. Am 28. Juli 1951 in der Frühe um 6.00 Uhr erschien der zwölfjährige Jesusknabe. Die Pilger wurden oft gesegnet und wir nahmen nun mit diesem letzten Segen Abschied von Heroldsbach. Nun hatten wir uns vorgenommen, alles das, was wir erlebt und geschaut hatten, unser ganzes Leben lang als heiliges Kleinod in unserem Herzen zu bewahren, aber nach diesen Ereignissen, die sich im Augenblick in Heroldsbach abspielen, dürfen und können wir nicht schweigen und wollen dies zu Protokoll geben in der Hoffnung, dass auch wir vielleicht etwas für die Anerkennung der Echtheit der Erscheinungen beitragen können. Maria zum Siege!

gez. A. Schä.

 

Eidesstattliche Erklärung

Bestätige hiermit die Tatsache des Berichtes über meine Erlebnisse in Heroldsbach vom 14. Juli bis 28. Juli 1951. Dass ich dieses wirklich erlebt habe, möchte ich hiermit beeiden.

gez. B. Schw.

 

Frl. A. Schä., geb. 1908, kommt aus gut katholischer Familie, der vor einigen Jahren verstorbene Vater war eine der führenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die Mutter ist heute noch Vorstandsmitglied des kath. Frauen- und Müttervereins. A. ist in der Verwaltung der Stadt Düss. als Buchhalterin tätig und vertritt unter einer vielfach ungläubigen Umgebung mutig und standhaft ihren katholischen Standpunkt. Ihre Frömmigkeit ist echt und herb und frei von jedem Überschwang. Sie und die ganze Familie Schä. genießt in der Gemeinde große Achtung.

E., 19. September 1951
gez. Dr. J. Me., Pf.