Fünfzehn geheime Leiden und Schmerzen Christi

"Herr, verzeihe uns und der ganzen Menschheit, was wir Dir angetan!" (Nach jedem Leiden beten.)

Christus erfüllte den Wunsch der Sr. Maria Magdalena aus dem Orden der hl. Klara in Rom, die etwas von Seinem heimlichen Leiden zu wissen begehrte, indem Er ihr erschien und ihr fünfzehn Schmerzen, die Er in der Nacht vor Seinem Tode ausgestanden hatte, offenbarte. Christus sprach zu ihr: "Die Juden hielten mich für den schlimmsten Menschen, der damals auf Erden war.

 

Darum ...

... banden sie Mir mit einem Seil meine Füße und rissen Mich über die Stiege hinab in einen unsauberen, stinkenden Keller;

... entblößten sie Mich Meiner Kleider und zerstachen Meinen Leib mit eisernen Spitzen;

... banden sie Mir ein Seil um den Leib und schleiften Mich im Keller auf dem Boden hin und her;

... hefteten sie Mich an ein Stück Holz und ließen Mich hängen, bis Ich ausschlüpfte und herabfiel; über diesen Schmerz weinte Ich blutige Tränen;

... banden sie Mich an einen Pfahl und durchstachen Meinen Leib mit verschiedenen Waffen, bewarfen Mich mit Steinen und brannten Mich mit Glut und Fackeln;

... durchstachen sie Mich mit Ahlen und Spießen und rissen Mir Haut und Fleisch von meinem Leibe und von meinen Adern;

... banden sie Mich an eine Säule und stellten Mich auf ein glühendes Blech;

... krönten sie Mich mit einer eisernen Krone und verbanden Mir die Augen mit den unreinsten Tüchern;

... setzten sie Mich auf einen Stuhl, der voll von spitzen Nägeln war, die tiefe Löcher in Meinen Leib bohrten;

... begossen sie Mir die Wunden mit fließendem Blei und Pech und stießen Mich den Stuhl hinab;

... steckten sie Mir zur Schmach und Pein Nadeln und Nägel in die Löcher Meines ausgerissenen Bartes;

... warfen sie Mich auf ein Kreuz, an das sie Mich so stark und hart banden, daß ich kaum mehr Atem holen konnte;

... traten sie Mir auf das Haupt, einer stand mit dem Fuß auf Meiner Brust und stach Mir einen Dorn von Meiner Krone durch die Zunge;

... goßen sie Mir den abscheulichsten Unflat in Meinen Mund;

... gebrauchten sie die schändlichsten Worte und Ausdrücke über Mich, banden Mir die Hände auf den Rücken, führten Mich mit vielen Schlägen und Streichen aus dem Gefängnis und schlugen Mich sehr oft mit Ruten."

 

Dann sprach Christus: "Meine liebe Tochter! Ich begehre, daß du diese fünfzehn geheimen Leiden und Schmerzen anderen offenbarst, damit sie betrachtet und verehrt werden. Wer Mir täglich eines von diesen unbekannten Leiden aus Liebe aufopfert und das nachfolgende Gebet andächtig verrichtet, den will ich am Tage des Gerichtes mit der ewigen Seligkeit belohnen."

 

Das Gebet

"Mein Herr und mein Gott, es ist mein unveränderlicher Wille, Dich durch die fünfzehn geheimen Leiden und Blutvergießungen zu verehren, zu loben und anzubeten. So viele Sandkörner am Meere, so viele Körner in den Äckern, so viele Gräser auf Erden, so viele Früchte an den Bäumen, so viele Blätter an den Zweigen, so viele Blumen in den Wiesen, so viele Sterne am Firmament, so viele Engel im Himmel und so viele Kreaturen auf Erden sind, soviel tausendmal sei angebetet, gelobt und gepriesen unser Herr Jesus Christus, Sein heiligstes Herz, Sein kostbares Blut, das göttliche Opfer der hl. Messe, das hochwürdige Sakrament des Altares, durch die allerseligste Jungfrau Maria, die glorwürdigen Chöre der hl. Engel und die gebenedeite Schar der Heiligen und von mir und allen Menschen, von nun an bis in Ewigkeit.

Ebenso vielmal begehre ich, Dir mein liebster Jesus, zu danken und genugzutun, Dir alle Schmach zu vergelten und mit Leib und Seele anzugehören. Sovielmal bereue ich auch meine Sünden und bitte Dich, mein Herr und Gott, um Verzeihung, opfere ich alle Deine Verdienste für meine Sünden, Schulden und Strafen dem himmlischen Vater auf, fasse ich einen festen Vorsatz zur Besserung meines Lebens und bitte um eine glückselige Sterbestunde und rufe Dich um die Erlösung der Armen Seelen an. Diese Andacht möchte ich jeden Tag erneuern und bis zu meinem Tode darin verharren. Ich bitte Dich, o guter und liebenswürdiger Jesus, daß Du diese Bitte bekräftigst und nicht gestattest, daß sie von einem Menschen, viel weniger vom bösen Feind, je könnte vernichtet werden. Amen!"

 

Diese Andacht ist von der Kongregation für die Glaubenslehre in Rom und von Papst Clemens XII (1730-40) gutgeheißen und anempfohlen worden. (Quelle: Ecce Homo "Fünfzehn geheime Leiden".)