• Die große Botschaft von La Salette

Einführung La Salette

Die Erscheinungen und die Botschaft wurde von verschiedenen Päpste anerkannt. Eine Zusammenfassung wurde von Melanie 1879 herausgegeben, mit Imprimatur des Bischofs von Lecce. 1922 wurde der ganze Text freigegeben, mit Imprimatur des Hwst. Pater Lepidi, O. P., Meister des Hl. Palastes und ständigen Beobachter des Heiligen Offiziums (der Glaubenkongregation).

Vielfach war die Ansicht verbreitet, von Rom sei strengstens verboten worden, über La Salette oder über die daselbst den beiden Kindern von der seligsten Jungfrau mitgeteilten 'Geheimnisse' zu schreiben. Diese Ansicht ist unrichtig. Von Rom ist kein rechtskräftiges Verbot ergangen. In Frankreich erschien ein Buch 'Marquis de la Vauzelle, Le Secret de la Salette devant l'Episcopat francaise', 1917 Paul Salmon, Tours; 346 Seiten. ('Das Geheimnis von La Salette nach der Ansicht des Französischen Episkopates.') In diesem Buch wird nachgewiesen, dass das angebliche Verbot seitens des Hl. Offiziums unecht ist, weil das Dekret anonym erschien, während ein echtes Dekret mit der Unterschrift des Papstes an St. Peter und zu Lateran angeschlagen werden muss.


Geheimnis La Salette

Die Gottesmutter erschien in Herrlichkeit, aber auch weinend und sprach: "Wenn mein Volk sich nicht unterwerfen will, werde ich gezwungen, die Hand meines Sohnes loszulassen. Sie ist so schwer und so drückend, daß ich sie nicht mehr zurückhalten kann. Seit langer Zeit leide ich für euch. Sofern ich will, daß mein Sohn euch nicht gänzlich aufgibt, ruht auf mir die Last unaufhörlich zu beten. Und ihr aber, ihr legt keinen Wert darauf. Ihr mögt beten und tun, was ihr wollt, niemals könnt ihr die Sorgen vergelten, die ich für euch auf mich genommen habe."

La SaletteNachdem Maria dieses den beiden Kindern gesagt hatte, gab sie dem Maximin, unhörbar für Melanie, sein Geheimnis. Alsdann empfing Melanie ihr Geheimnis, welches also lautet:

1. Melanie, was ich dir jetzt sage, soll nicht immer geheim bleiben. Du kannst es 1858 veröffentlichen.

2. Die Priester, Diener meines Sohnes, die Priester sind durch ihr schlechtes Leben, durch ihr ehrfurchtsloses Betragen und ihre Gottlosigkeit bei der Feier der heiligen Geheimnisse, durch ihre Liebe zum Gelde, zu Ehren und Vergnügungen unreine Kloaken geworden. Ja, die Priester rufen die Rache heraus und die Rache hängt über ihren Häuptern. Wehe den Priestern und den gottgeweihten Personen! Sie kreuzigen durch ihre Treulosigkeiten und ihr schlechtes Leben von neuem meinen Sohn. Die Sünden derer, die Gott geweiht sind, schreien zum Himmel und rufen um Rache. Und siehe, die Rache lauert schon vor ihren Türen, denn es findet sich niemand, um Barmherzigkeit und Verzeihung für das Volk zu erflehen. Es gibt keine hochherzigen Seelen mehr, es ist niemand mehr würdig, das Opferlamm ohne Makel dem Ewigen für die Welt aufzuopfern.

3. Gott ist bereit, in einer beispiellosen Weise zuzuschlagen.

4. Wehe den Bewohnern der Erde! Gott geht daran, seinen Zorn auszulassen. Und niemand vermag sich den so großen vereinten Übeln zu entziehen.

5. Die Häupter, die Leiter des Gottesvolkes, haben das Gebet und die Buße vernachlässigt, und der Dämon hat ihren Verstand verdunkelt. Sie sind jene irrenden Sterne geworden, welche der alte Widersacher mit seinem Schweif nach sich zieht, um sie zugrunde gehen zu lassen.

Gott wird der alten Schlange erlauben, Zwietracht unter den Herrschenden, in allen Gesellschaftsklassen und in allen Familien hervorzurufen. Man wird leibliche und geistige Qualen erleiden. Gott wird die Menschen sich selbst überlassen und Strafen senden, die während mehr als 35 Jahren aufeinander folgen werden.

6. Die Menschheit steht am Vorabend der schrecklichsten Geißeln und der größten Ereignisse. Man muß darauf gefaßt sein, mit eiserner Rute geführt zu werden und den Kelch des Zornes zu trinken.

7. Der Stellvertreter meines Sohnes, der Hohepriester Pius IX., verlasse Rom nach dem Jahre 1859 nicht mehr. Er sei vielmehr standhaft und großmütig und kämpfe mit den Waffen des Glaubens und der Liebe. Ich werde mit ihm sein.

8. Er traue dem Napoleon nicht. Sein Herz ist doppelt (falsch). Und wenn er gleichzeitig Papst und Kaiser sein will, wird sich Gott bald von ihm zurückziehen. Er ist jener Adler, der in seinem Streben, immer höher zu steigen, in das Schwert stürzen wird, mit dem er die Völker nötigen will, ihn aufsteigen zu lassen. (Dies sagt Maria im Jahre 1846, als Napoleon zu lebenslänglicher Haft verurteilt, im Gefängnis sitzt und man nicht an sein künftiges Kaisertum dachte.)

9. Italien wird für seinen Ehrgeiz, das Joch des Herrn aller Herren abzuschütteln, bestraft. Auch dieses wird dem Kriege überliefert werden. Das Blut wird überall fließen. Die Kirchen werden geschlossen oder entheiligt werden. Die Priester, die Ordensleute werden fortgejagt; man läßt sie sterben, eines grausamen Todes sterben. Viele werden den Glauben verlassen. Die Zahl der Priester und Ordensleute, die sich von der wahren Religion trennen, wird groß sein; unter diesen Personen werden sich selbst Bischöfe befinden.

10. Der Papst möge sich vor den Wundertätern in acht nehmen. Denn die Zeit ist gekommen, da die erstaunlichsten Wunder auf der Erde oder in der Luft stattfinden.

11. Im Jahre 1846 wird Luzifer mit einer großen Menge von Teufeln aus der Hölle losgelassen. Sie werden den Glauben allmählich auslöschen, selbst in Menschen, die Gott geweiht sind. Sie werden sie in einer Weise blind machen, daß diese Menschen, falls sie nicht eine besondere Gnade empfangen, den Geist dieser bösen Engel annehmen werden. Viele Ordenshäuser werden den Glauben völlig verlieren und viele Seelen mit ins Verderben ziehen.

12. Schlechte Bücher wird es auf der Erde in Überfluss geben und die Geister der Finsternis werden überall eine Kälte gegen alles ausbreiten, was den Dienst Gottes betrifft. Sie werden eine sehr große Macht über die Natur haben. Es wird Kirchen geben, in denen man diesen bösen Geistern dient. Manche Personen werden von diesen bösen Geistern von einem Ort zum anderen versetzt, und sogar Priester, weil diese sich nicht vom guten Geiste leiten lassen, der ein Geist der Demut, der Liebe und des Eifers für die Ehre Gottes ist.

Man wird Tote und selbst Gerechte 'auferstehen' lassen, d. h. diese Toten werden die Gestalt der gerechten Seelen annehmen, die auf Erden gelebt haben, um die Menschen besser zu verführen. Diese sogenannten Toten, die nur der Teufel unter diesen Gestalten sein werden, werden ein anderes Evangelium predigen, das dem des wahren Jesus Christus entgegengesetzt ist, das das Dasein des Himmels sowie die verdammten Seelen leugnet. Alle diese Seelen werden wie mit ihren Leibern vereinigt erscheinen. Überall werden außergewöhnliche Wundertaten vorkommen, da der Glaube erloschen ist und das falsche Licht die Welt erleuchtet.

Wehe den Kirchenfürsten, die nur nach Reichtümern und nach Erhaltung ihrer Autorität und nach stolzer Herrschaft trachten.

13. Der Stellvertreter meines Sohnes wird viel zu leiden haben, da die Kirche eine Zeitlang schweren Verfolgungen ausgesetzt sein wird. Das wird die Zeit der Finsternisse sein. Die Kirche wird eine schreckliche Krise durchmachen.

14. Da der heilige Glaube an Gott in Vergessenheit geraten ist, will jeder einzelne sich selbst leiten und über seinesgleichen stehen. Man wird die bürgerlichen und kirchlichen Gewalten abschaffen. Jede Ordnung und jede Gerechtigkeit wird mit Füßen getreten werden. Man wird nur Mord, Hass, Missgunst, Lüge und Zwietracht sehen, ohne Liebe zum Vaterlande und zur Familie. Der Heilige Vater wird viel leiden. Ich werde bei ihm sein bis zum Ende, um sein Opfer anzunehmen.

16. Die Bösewichter werden mehrere Male seinem Leben nachstellen, ohne seinen Tagen schaden zu können. Aber weder er noch sein Nachfolger werden den Triumph der Kirche Gottes sehen.

17. Die bürgerlichen Regierungen werden alle dasselbe Ziel haben, das da ist, die religiösen Grundsätze abzuschaffen und verschwinden zu lassen, um für den Materialismus, Atheismus, Spiritismus und alle Arten von Lastern Platz zu schaffen.

18. Im Jahre 1865 wird man Greuel an den heiligen Orten sehen. In den Ordenshäusern werden die Blüten der Kirche in Fäulnis übergehen und der Teufel wird sich als König der Herzen gebärden. Die Oberen der Ordensgemeinschaften mögen auf der Hut sein, wenn sie jemand in das Kloster aufzunehmen haben; denn der Teufel wird alle seine Bosheit aufwenden, um in den religiösen Orden Leute unterzubringen, die der Sünde ergeben sind. Denn die Unordnungen und die Liebe zu fleischlichen Genüssen werden auf der ganzen Welt verbreitet sein.

19. Frankreich, Italien, Spanien und England werden im Kriege sein. Das Blut wird auf den Straßen fließen. Der Franzose wird mit dem Franzosen kämpfen, der Italiener mit dem Italiener. Schließlich wird es einen allgemeinen Krieg geben, der entsetzlich sein wird. Für eine Zeitlang wird Gott weder Italiens noch Frankreichs gedenken, weil das Evangelium Christi ganz in Vergessenheit geraten ist. Die Bösen werden ihre ganze Bosheit entfalten. Man wird sich töten, man wird sich morden bis in die Häuser hinein... (Bürgerkriege?)

20. Auf den ersten Hieb seines Schwertes, das wie ein Blitz einschlagen wird, werden die Berge und die ganze Natur vor Entsetzen zittern, weil die Unordnungen der Menschen und ihre Verbrechen das Himmelsgewölbe durchdringen.

Paris wird niedergebrannt und Marseille verschlungen werden. (Melanie hatte gesagt: "Paris sera bruie." Dies deutete man 1870 aus: "Ce sera par les Prussiens", worauf Maximin antwortete: "Non, non, ce n'est pas par les Prussiens que Paris sera brule, c'est par sa canaille." Paris wird durch seinen Pöbel niedergebrannt.) Mehrere große Städte werden niedergebrannt und durch Erdbeben verschlungen werden. Man wird glauben, alles sei verloren. Man wird nur Menschenmord sehen. Man wird nur Waffengetöse und Gotteslästerungen hören.

Die Gerechten werden viel leiden; ihre Gebete, ihre Bußübungen und ihre Tränen werden zum Himmel emporsteigen und das ganze Gottesvolk wird um Verzeihung und Erbarmen flehen und meine Hilfe und meine Fürbitte anrufen. Dann wird Jesus Christus durch eine Tat seiner Gerechtigkeit und schier großen Barmherzigkeit für die Gerechten seinen Engeln befehlen, alle seine Feinde dem Tode zu überliefern. Plötzlich werden die Verfolger der Kirche Jesus Christi und alle der Sünde ergebenen Menschen zu Grunde gehen, und die Erde wird wie eine Wüste werden. Dann wird der Friede, die Versöhnung Gottes mit den Menschen werden.

Man wird Jesus Christus dienen, ihn anbeten und verherrlichen. Die Nächstenliebe wird überall aufblühen. Die neuen Könige werden der rechte Arm der hl. Kirche sein, die stark, demütig, fromm, arm, eifrig, und eine Nachahmerin der Tugenden Jesu Christi sein wird. Das Evangelium wird überall gepredigt werden, und die Menschen werden große Fortschritte im Glauben machen, weil es Einigkeit unter den Arbeitern Jesu Christi geben wird und die Menschen in der Furcht Gottes leben werden.

21. Dieser Friede unter den Menschen wird aber nicht von langer Dauer sein. ... Jahre reichlicher Ernten werden sie vergessen lassen, daß die Sünden der Menschen die Ursache aller Strafen sind, die über die Erde kommen.

22. Ein Vorläufer des Antichrist wird mit seinen Truppen aus vielen Völkern wider den wahren Christus, den alleinigen Retter der Welt kämpfen. Er wird viel Blut vergießen und die Verehrung Gottes vernichten wollen, damit man ihn wie einen Gott ansehe.

23. Die Erde wird dann mit allerlei Plagen geschlagen werden. (Abgesehen von der Pest und der Hungersnot, die allgemein sein werden.) Es wird Kriege geben bis zum letzten Kriege, der dann von den 10 Königen des Antichrist geführt wird, welche Könige von einem gleichen Vorhaben beseelt sind und die einzigen sind, welche die Welt regieren werden. Bevor dieses eintritt, wird es eine Art falschen Friedens auf der ganzen Welt geben. Man denkt an nichts anderes als an Belustigungen. Die Bösen geben sich allen Arten von Sünden bin. Aber die Kinder der heiligen Kirche, die Kinder des Glaubens, meine wahren Nachahmer, werden in der Liebe zu Gott und in den Tugenden unter Führung des Heiligen Geistes wachsen. Ich werde mit ihnen kämpfen, bis sie zur Fülle des Alters gelangen. (Vgl. Eph. 4, 13)

24. Die Natur lechzt nach Rache wegen der Menschen und bebt vor Entsetzen in Erwartung dessen, was über die durch Verbrechen besudelte Erde hereinbrechen soll.

25. Zittert, du Erde und ihr, die ihr Gelübde zum Dienste Jesu Christi abgelegt habt und die ihr innerlich euch selbst anbetet, zittert! Denn Gott geht daran, euch seinen Feinden zu überliefern, da die heiligen Orte in Verderbnis sind. Zahlreiche Klöster sind nicht mehr Häuser Gottes, sondern die Weiden des Asmodeus (d. h. des Teufels der Unkeuschheit) und der Seinen.

26. So wird es um die Zeit sein, wenn der Antichrist geboren wird von einer jüdischen Ordensfrau, einer falschen Jungfrau (d'une religieuse hébrique, d'une fausse vierge), die mit der alten Schlange, dem Meister der Unzucht, im Bunde stehen wird. Sein Vater ist Bischof (son pére Ev. Eveque). Bei seiner Geburt wird er Gotteslästerungen ausspeien; er wird Zähne haben; mit einem Worte, dieser ist ein fleischgewordener Teufel. Er wird in ein schreckliches Geschrei ausbrechen, er wird Wunder wirken, er wird sich nur von der Unzucht nähren. Er wird Brüder haben, die zwar nicht so wie er fleischgewordene Teufel, wohl aber Kinder des Bösen sind. Mit zwölf Jahren werden sie sich schon durch glänzende Siege, die sie davontragen, auszeichnen. Bald wird ein jeder von ihnen an der Spitze einer Armee sein, unterstützt von Legionen der Hölle.

27. Die Jahreszeiten werden sich verändern. Die Erde wird nur schlechte Früchte hervorbringen, die Sterne werden ihre regelmäßigen Bahnen verlassen. Der Mond wird nur ein schwaches rötliches Licht wiedergeben. Das Wasser und das Feuer werden der Erde furchtbare Erdbeben und krampfhafte Bewegungen mitteilen, welche Berge, Städte... versinken lassen.

28. Rom wird den Glauben verlieren und der Sitz des Antichrist werden.

29. Die Dämonen der Luft werden mit dem Antichrist große Wunderdinge auf der Erde und in den Lüften wirken, und die Menschen werden immer schlechter werden. Gott wird für seine treuen Diener und die Menschen von gutem Willen sorgen. Das Evangelium wird überall gepredigt werden, alle Völker und alle Nationen werden Kenntnis von der Wahrheit haben.

30. Ich richte einen dringenden Aufruf an die Erde! Ich rufe auf die wahren Jünger Gottes, der in den Himmeln lebt und herrscht. Ich rufe auf die wahren Nachahmer des menschgewordenen Christus, des einzigen und wahren Erlösers der Menschen. Ich rufe auf meine Kinder, meine wahren Frommen; jene, die sich mir hingegeben haben, damit ich sie zu meinem göttlichen Sohne führe; jene, die ich sozusagen in meinen Armen trage; jene, die von meinem Geiste gelebt haben. Endlich rufe ich auf die Apostel der letzten Zeiten, die treuen Jünger Jesu Christi, die (gemäß der Regel, welche Melanie für sie empfangen hat) ein Leben der Verachtung der Weit und ihrer selbst führen, in Armut und Demut, in Verachtung und in Schweigen, in Gebet und in Abtötung, in Keuschheit und in Vereinigung mit Gott, in Leiden und in Verborgenheit vor der Welt. Die Zeit ist da, daß sie ausziehen, um die Welt mit Licht zu erfüllen. Gehet und zeiget euch als meine geliebten Kinder. Ich bin mit euch und in euch, sofern euer Glaube das Licht ist, das euch in diesen Tagen der Drangsale erleuchtet. Euer Eifer macht euch hungrig nach dem Ruhm und der Ehre Jesu Christi. Kämpfet, Kinder des Lichtes, ihr die kleine Zahl, die ihr sehend seid; denn die Zeit der Zeiten, das Ende der Erde ist da.

31. Die Kirche wird verfinstert, die Welt in Bestürzung sein. Aber da sind Henoch und Elias, erfüllt vom Geiste Gottes. Sie werden mit der Kraft Gottes predigen, und die Menschen von gutem Willen werden an Gott glauben und viele Seelen getröstet werden. Sie werden durch die Kraft des Heiligen Geistes große Fortschritte machen und die teuflischen Irrtümer des Antichrist verurteilen.

32. Wehe den Bewohnern der Erde! Es wird blutige Kriege geben und Hungersnöte und Pestseuchen und ansteckende Krankheiten. Es wird entsetzliche Hagelregen von Tieren geben; Donner, welche Städte erschüttern; Erdbeben, welche Länder verschlingen. Man wird Stimmen in den Lüften hören. Die Menschen werden ihren Kopf gegen die Wände schlagen. Sie werden den Tod herbeirufen, und andererseits wird der Tod ihnen Qualen bringen. Überall wird Blut fließen.

Wer könnte da siegen, wenn Gott nicht die Zeit der Prüfung abkürzte? Durch das Blut, die Tränen und die Gebete der Gerechten wird sich Gott erweichen lassen. Henoch und Elias werden dem Tode überliefert. Das heidnische Rom wird verschwinden. Und Feuer vom Himmel wird herabfallen und drei Städte verzehren. Die ganze Welt wird von Entsetzen geschlagen. Es ist Zeit. Die Sonne verfinstert sich. Der Glaube allein wird leben.

33. Nun ist die Zeit da! Der Abgrund öffnet sich. Siehe da den König der Könige der Finsternisse! Siehe da das Tier mit seinen Untergebenen, das sich Erlöser der Welt nennt. Stolz wird es sich in die Lüfte erheben, um zum Himmel aufzusteigen. Er wird durch den Hauch des heiligen Erzengels Michael erstickt. Er stürzt herab, und die Erde, die sich seit drei Tagen in beständigen Umwälzungen befindet, wird ihren Schoß voll des Feuers öffnen. Er wird verschlungen für immer mit all den Seinen in die ewigen Abgründe der Hölle. Dann werden Wasser und Feuer die Erde reinigen und alle Werke des menschlichen Hochmuts vertilgen und alles wird erneuert werden. Dann wird Gott gedient und verherrlicht.

 

Nach diesen Weissagungen gab Maria der Melanie die Regel des neuen Ordens der Apostel und Jünger der Letztzeit und fuhr dann fort:

"Wenn sie sich bekehren, dann werden sich die Steine und Felsen in Korn verwandeln und die Kartoffeln werden sich über dem Lande ausgesät vorfinden. Betet ihr auch immer gut, meine Kinder?" – "O nein, Madame, nicht sehr gut!" – "Aber meine Kinder. Ihr müßt gut beten, morgens und abends. Wenn ihr nichts besseres wißt, sagt ein 'Vater unser' und 'Gegrüßet seist du Maria'. Und habt ihr Zeit und könnt ihr mehr tun, so ist es zu eurem Nutzen. Es gehen nur einige bejahrtere Frauen in die Messe, die anderen arbeiten den ganzen Sommer am Sonntag. Und im Winter, wenn sie nichts zu tun haben, gehen sie nur zur Messe, um über die Religion zu spotten. In der Fastenzeit gehen sie zum Fleischerladen wie Hunde, (d. h. ohne die Schande ihrer Laster, ihrer gierigen Sinnlichkeit zu verbergen.) ... "

Die hl. Jungfrau beendete ihre Unterredung mit den Worten: "Nun gut, meine Kinder! Teilt dieses meinem ganzen Volke mit!"