1. März 1993
Gisela Maria: Ich besuchte am 1. März die heilige Messe in einem Nachbarort. Danach ging ich ins Pfarrhaus, um bei dem zuständigen Priester eine heilige Messe für den 'Pater-Pio-Freundeskreis' zu bestellen, und fragte ihn: "Halten Sie die Messe selbst?" Er sagte: "Ja, aber warum fragen Sie?" Er war im allgemeinen ein recht konservativer Priester und dazu ein großer Marienverehrer; doch ich wusste, dass er bezüglich des Kommunionempfanges anderer Meinung war. Dies schmerzte mich tief; ich riss allen Mut zusammen und gestand offen: "Wir nehmen keine heilige Kommunion von Laien!" Darauf der Priester: "Jetzt könnten wir streiten, tun wir aber nicht." Meine Antwort: "Das wäre nicht im Sinne des barmherzigen Jesus." Ich war wie erschlagen, und die Tränen flossen in Strömen. Dieser gute Priester, den ich so gern hatte, enttäuschte mich sehr, denn gerade er müsste doch wissen, wie sehr sich der Heiland über das ehrfürchtige Kommunizieren aus geweihten Händen freuen würde!
Weil mir so elend war, legte ich mich nach dem Mittagessen etwas hin, ich wollte meine Sorgen vergessen. Plötzlich wurde ich von einer lieblichen Stimme geweckt mit den Worten: "Bleibe du Mir immer nur ganz nah!"
Ich setzte mich auf: Da sah ich eine Frau in schwarzen Kleidern, Sie schaute mich an, dann neigte Sie den Kopf und lächelte. Sie stand in der Luft auf einer Wolke und hatte einen schwarzen Schleier auf dem Kopf mit Schweizer Stickerei. Ich kann nicht sagen, wie lange Sie da war, vielleicht eine Minute, ich weiß es nicht. Ich rief zu Pater Pio, da ich dachte: "Wer weiß, ob das nicht vom Bösen ist?" Pater Pio gab Antwort, er sagte: "Es ist die Gottesmutter, Sie ist in großer Trauer, und deshalb kam Sie in Schwarz."
Pater Pio stand in der von ihm geöffneten Schlafzimmertür. Doch als ich kurz darauf nochmals zur Tür schaute, da war er nicht mehr zu sehen und diese wieder geschlossen. Später sagte Maria zu mir: "Ich will dir heute erklären, warum Ich in Schwarz kam. Es ist oft so, dass die Laien, die Mundkommunion wünschen, diese Dinge besser verstehen. Die Priester jedoch glauben oft, dass diese Leute aus der Reihe tanzen wollen, um aufzufallen. Ist aber in der Seele höchste Ehrfurcht vor Gott, dann weint Mein Mutterherz, und diese Meine Trauer wollte Ich dir zeigen – deshalb kam Ich in Schwarz."
Etwa acht Tage lang staunte und weinte ich vor Sehnsucht nach Ihr. Immer hoffte ich, dass Sie noch einmal käme, nichts geschah. Nach dieser Zeit ging ich zu Ihr und flehte: "Liebste Mutter, wenn Du nicht mehr kommen kannst, so nimm mir diesen Sehnsuchtsschmerz", und augenblicklich befreite Sie mich. Was ich nicht fassen konnte, war die Tatsache, dass der oben genannte Priester genau ein Jahr später am 1. März 1994 verstarb. Mein Seelenführer sagte dazu: "Bei Gott gibt es keine Zufälle."
Dann fuhr ich zur weinenden Madonna nach Maasmechelen. Sie weinte viel, und es tat mir sehr weh. Als ich wieder zu Hause war, litt ich unsagbar. Wenn es in meiner Macht gestanden hätte, ich hätte alles getan, damit Sie nicht mehr zu weinen brauchte! Monate stand ich vor meiner Rosa Mystica und flehte Sie an, mir doch sagen zu wollen, woher die Tränen gekommen seien, denn ich dachte, eine Statue könne nicht weinen. Eine Antwort darauf blieb nicht lange aus.
8. Dezember 1993
Gisela Maria: Am 8. Dezember wollte ich eine Wallfahrt nach M. machen. Doch die Gottesmutter sprach in mein Herz: "Fahre nicht nach M., komm in diese Kirche! Ich erwarte dich hier." Als ich dort war und rechts vor der Marienstatue mit dem Jesuskind kniete, sagte die Gottesmutter: "Ich habe dich hierher bestellt, weil du in dieser Kirche die Letzte bist, darum habe Ich dich erwählt als kleines Werkzeug. Das, was hier geschieht, es ist mein Dank an diesen Priester."
Da leuchtete ein goldenes Herz, das das kleine Jesuskind in Seiner Hand trägt, auf wie die Sonne. Das Jesuskind sprach: "In dieser Gemeinde geht niemand verloren dank dieses Priesters." Da leuchtete das goldene Herz des Jesuskindes erneut auf: In dieses künstlerisch gefertigte Herz hatte dieser Priester die Namen aller ihm anvertrauten Seelen hineingelegt, gleichsam um alle ihm anvertrauten 'Schäfchen' ins heiligste Herz Jesu einzuschließen.
17. Dezember 1993
Gisela Maria: Am 17. Dezember hatte die Gottesmutter ein Kind an der Hand, ich glaube, dass es ein kleines Mädchen war. Als Sie erschien, blieb ich wie angewurzelt stehen, obwohl ich mich in einer eucharistischen Prozession befand. Ich tat es so, dass die Leute nichts merkten. O wie schön war Sie, groß und majestätisch. Sie hatte einen weißen, weiten Mantel an und ein königsblaues Kleid. Selten sah ich Sie so schön, so dass die Erinnerung daran immer in mir lebendig bleibt. (Ich komme später wieder auf außergewöhnliche Erscheinungen zurück.)