• Maria in Heede - Geschichte und Entwicklung

Aussagen der Kinder über die letzten Monate.

Aussagen der drei Kinder: Grete Ganseforth, Susanne Bruns, Anni Schulte am 11. September 1940. (Maria befand sich zu dieser Zeit im Krankenhaus zu Lingen zwecks Vornahme einer Mandeloperation.) Die Befragung wurde entgegen der bisherigen Gepflogenheit nicht einzeln vorgenommen, sondern in aller Gegenwart. Der Zweck war außer der Klärung verschiedener Fragen, das Verhalten zu beobachten, wenn sie gemeinsam aussagten, vor allem aber auch bei Zweifelsfragen.

 

1. Als ihr am Abend des 1. November 1937 vom Friedhof ginget, nachdem ihr die Erscheinung gesehen hattet, wer hat da von euch die Erscheinung beim Weggange noch auf dem Friedhof stehen sehen?

Grete antwortet sofort ohne weiter zu überlegen, ganz spontan: "Sie war weg."

Anni überlegt und sagt dann etwas zögernd: Das weiß ich nicht mehr.

Susanne schweigt eine Weile. Es wird nunmehr darauf aufmerksam gemacht, daß Susanne bei der ersten Aussage erklärt habe: Die Erscheinung habe beim Weggehen noch da gestanden. Nunmehr entsteht ein Disput zwischen den Dreien, der zeitweise sehr lebhaft wird. Grete sagt plötzlich zur Anni - die widerspricht der Grete bez. äußert gegen gewisse Meinungen der anderen Bedenken: "Du bist ja doof."

Eine Klärung ist nicht zu erhalten wenigsten ist keine Einheitlichkeit der Ansichten zu erzielen. Grete bleibt bei ihrer Aussage: "Sie ist weg gewesen." Susanne behauptet: "Sie hat noch da gestanden." Anni erklärt: "Ich weiß es nicht mehr."

 

2. Wer von euch hat am zweiten Tage gesagt: "Ihr solltet abends wieder zum Friedhof gehen"?

Keine von den Dreien kann hierauf eine bestimmte Antwort geben. (Anmerkung: Auf die Klärung dieser Frage wurde besonders Gewicht gelegt, weil Susanne Bruns bei der Befragung am 2. Juni 1940 die Aussage gemacht hatte, Herr Pfarrer Staehlberg habe gesagt, sie sollten am Abend hingehen. Diese Erklärung kam jedoch so zögernd und unsicher damals und auch mit Angaben anderer hierüber im Widerspruch.) Susanne Bruns meint heute, sie habe persönlich erst am Morgen jenes Tages mit Herrn Pfarrer Staehlberg gesprochen, an welchem erstmalig die Gestapo gekommen sei. Anni meint dies für ihre Person auch, jedoch ist sie nicht ganz sicher. Grete greift auch sofort ein und sagt ziemlich temperamentvoll: "Du weiß doch, daß Pfarrer Staehlberg einmal mit uns war."

Es wird weiter festgestellt, daß die Kinder den Herrn Pfarrer nicht besonders gut gekannt haben, sie sind auch fast gar nicht im Pfarrhaus gewesen. Sie kannten den Herrn Pfarrer hauptsächlich von der Schule her. Es wird weiter bekannt, daß der Herr Pfarrer gesagt habe: Sie sollten zur hl. Kommunion gehen, sollten nicht so schnell glauben. (Anmerkung: Weitere Klärung der Frage 2 erbringt der Bericht des Herrn Pfarrer Staehlberg.)

 

3. Habt ihr die Muttergottes Statue in der Kirche früher immer mit Blumen geschmückt?

Nein. Wohl haben wir schon mal geholfen der Lehrerin Blumen holen für die Kirche.

 

4. Es wird nunmehr noch mal die Frage aufgeworfen, wann und wie sie die Erscheinung verschieden voneinander gesehen haben wie z.B. Grete ohne Jesuskind, Anni des Morgens usw. Die Aussagenden bleiben hier bei ihren früher gemachten Angaben. Nunmehr wird der Versuch unternommen, an den Kindern, einige Erscheinungsstellen durch Suggestiv-Fragen und Darstellungen zu den bisherigen hinzuzufügen. Der Versuch misslingt. Sie bleiben auch hier bei ihren früheren Angaben.

 

5. Wie war das nun, Anni, mit der Erscheinung am 5. Juli?

Sie war sehr freundlich, sie hat gelächelt. (Anmerkung: Gemeint ist der 5. Juli 1940. Die Erscheinungen vorher waren nach Angabe der Kinder - vgl. Aussagen - sehr ernst im Aussehen, ganz besonders aber am 24. Juni 1940.)

 

6. Woran konntest du das sehen?

Am Gesicht.

 

7. Wann war sie freundlich? Direkt?

Ja, ganz freundlich.

 

8. Wo stand sie denn?

Auf dem Friedhof.

 

9. Wo habt ihr denn gekniet?

Hinter diesem Hause auf der Wiese (gemeint ist das Pfarrhaus), wir dann über den Draht gestiegen nahe an den Friedhof.

 

10. Wann seid ihr über den Draht gestiegen?

Als wir den Schein sahen. Susi und Grete waren nicht dabei.

 

11. Wie lange ist die Erscheinung wohl dagewesen?

Ungefähr vier Minuten.

 

12. Habt ihr auch gefragt?

Ja, sie solle sich offenbaren, was ihr Wunsch wäre, der Bischof möchte einen Beweis haben.

 

13. Wer hat sie am 5. August 1940 zuerst gesehen?

Susi und Grete. - Susi selbst fährt fort und sagt: Erst war sie nicht so klar wie sonst.

 

14. Hast du auch sonst schon mal gesehen, daß sie anfangs weniger klar war? (Die Frage wurde an Susi gerichtet.)

Nein, das war das erste Mal.

 

15. Wie lange dauerte es wohl, bis daß sie klarer wurde? In den Tagen des November 1937 wurde sie auch schon schöner, z.B. wenn gesungen wurde?

Es hielt nicht so lange an, wie beim Singen an den ersten Tagen, bis sie klarer wurde.

 

16. Wo habt ihr sie denn stehen sehen?

Über dem Graben in den Eichbäumen vorne, die man von da aus sieht.

 

17. Es wird weiter festgestellt, daß Susi und Grete die Erscheinung zuerst sahen, Anni jedoch erst hinterher, nachdem sie den beiden Ersten nicht mehr sichtbar war. Grete und Susi wurden gesegnet, während Anni nach ihrer Behauptung keinen Segen erhielt. Sie hat jedenfalls nicht gesehen, daß die Erscheinung gesegnet hat. Grete und Anni wissen sich auch nicht zu erinnern, daß sie zuerst "unklar" war.

 

18. Wann hat Maria die Erscheinung gesehen?

Weiß ich nicht, antwortet Anni. (Es ist inzwischen nach 9 Uhr geworden. Die Kinder sind sehr unruhig. Sie wollen zu ihrem abendlichen Beten gehen. Es ist auch schon spät. Sie schauen sich gegenseitig mehrfach an. Pfarrer Diekmann bemerkt: "Ihr wollt sicher fort, könnt ja mal aussetzen. Die Mutter Gottes kommt doch nicht mehr, sie hat am 5. August Schluß gemacht." Die Kinder werden jetzt sehr lebhaft. "Wir müssen der Mutter Gottes gehorchen", kommt die Antwort. Anni sagt: "Sie muß wiederkommen." Susi erklärt sehr energisch: "Sie hat es angefangen, da wird sie es auch zu Ende bringen, sie muß sich doch noch offenbaren. Gut, daß das keiner weiß, ob sie kommt.")

 

19. Frage an Susi: Hast du einmal Weihwasser gegen die Erscheinung gesprengt?

Ja, ich habe mich nachträglich daran erinnert. (In ihrer früheren Aussage vom 4. Juli 1940 wußte sie sich dieser Handlung nicht zu erinnern.)

 

20. Herr Pfarrer Diekmann meint: Es kann ja auch viel Täuschung sein.

Susi erwidert darauf: Meinetwegen brauch es keiner zu glauben. Hauptsache, daß ich es gesehen habe und glaube.

 

21. Könnt ihr denn alles genau sehen? Wo schaut ihr denn hin?

Susi antwortet: Ich schaue auf das Gesicht, schaue mir auch das andere an.

 

22. Was siehst du denn, Anni, am meisten außer das Gesicht?

Krone, Schleier.

 

23. Herr Pfarrer Diekmann bemerkt zu den Dreien: "Morgen hat die Mutter Gottes Namenstag, da müßt ihr gratulieren." Es folgt die Antwort: "Das tun wir bei der Kommunion." "Schön", sagt Herr Pfarrer Diekmann. Damit ist die Vernehmung beendet. Die Kinder verlassen so schnell sie können das Pfarrhaus.

 

Vorstehender Bericht wurde von Susi Bruns, Anni Schulte und Grete Ganseforth sorgfältig durchgelesen und eigenhändig unterschrieben: Papenburg, den 28. Mai 1941

 

Bericht der Grete Ganseforth und Anni Schulte über den 12. September 1940. Aufgenommen am 15. September 1940.

1. Wann kam die Erscheinung?

Beim zweiten Gesätz sahen wir den Schein. Als die Mutter Gottes kam, hatten wir einen zweiten Rosenkranz angefangen. Susi hat nur den Schein gesehen.

 

2. Wo stand sie?

Auf dem Friedhof.

 

3. Wo knietet ihr?

Unter den Eichen.

 

4. Wie sah sie aus?

Wie sonst.

 

5. Was heißt das?

Ganz hell.

 

6. Ist sie allmählich hell geworden?

Nein, sie war sofort hell.

 

7. Wie lange blieb sie?

1/4 Stunde.

 

8. Was haben die denn getan, welche noch dabei waren?

Weiß ich doch nicht (bemerkt Grete). Ich weiß es auch nicht, wir haben die ganze Zeit gefragt (sagt Anni).

 

9. Was habt ihr denn gefragt?

Ob sie sich nicht offenbaren wolle, ob sie mehr verehrt werden wolle, sie solle uns segnen.

 

10. Wie ist sie weggegangen?

Wie sonst auch. Sie hat uns gesegnet.

 

11. Habt ihr sonst nichts gesagt?

"Wir gratulieren Dir auch zum Namenstag."

 

Vorstehender Bericht wurde von Grethe Ganseforth und Anni Schulte sorgfältig durchgelesen und eigenhändig unterschrieben: Papenburg, den 28. Mai 1941

 

Bericht der vier Kinder über die Ereignisse der Monate September, Oktober und November 1940. Aufgenommen am 26. November 1940. Eine Berichtigung: Gleich zu Beginn bemerkt Grete, daß sie s. Zt. nach ihrer Rückkehr aus Göttingen bez. Osnabrück, wie sie sich nachträglich erinnert habe, an dem in Frage kommenden Abend vor dem 2. Februar 1938 keine Erscheinung gesehen habe sondern nur etwas Helles. Das habe sie erzählt den anderen und darauf seien sie wieder hingegangen. Es sei dies hinter ihrem Haus gewesen, von wo aus sie das Helle auf dem Friedhof gesehen habe. Sie gibt diese Darstellung, um damit die entsprechende Aussage von Gebina Christen richtig zu stellen. (Vgl. Gebina 34 u. 35)

 

Erscheinungstag: 29. September 1940.

1. Wie kamst du dazu zu sagen: Segne die Diözese?

Fiel mir so ein.

 

2. Hat dich vorher jemand darauf aufmerksam gemacht?

Nein.

 

3. Wie hat die Mutter Gottes an dem Abend gesegnet, als sie die ganze Diözese segnete?

Wie sonst auch.

 

4. Hat sie überhaupt schon mal anders gesegnet?

Nein. (Anmerkung: Auf die Beantwortung der dritten Frage war insofern besonderer Wert gelegt, weil verschiedenfach erzählt worden war - von Erwachsenen - die Erscheinung habe an diesem Abend nach allen vier Himmelrichtungen gesegnet.)

 

5. Wie hebt sie die Arme, wenn sie segnet? Hebt sie den ganzen Arm? Doch wohl sicher, sie muß ihn ja von der Erdkugel herunternehmen? - Mach es mal vor.

Nach ihrer Darstellung wird hauptsächlich der Unterarm gehoben, vom ganzen Arm in die Höhe heben, kann sie nichts sagen.

 

Erscheinung des 19. Oktober 1940.

6. Hast du zur selben Zeit das Geheimnis an den Hl. Vater bekommen wie die anderen?

Weiß ich nicht.

 

Erscheinungstag: 1. November 1940.

7. Hast du einen besonderen Grund gehabt zu der Frage: "Kommst du nochmal wieder?"

Nein, haben es schon mal häufiger gefragt.

 

8. Hast du ein besonderes inneres Empfinden, sie könne nicht mehr wiederkommen?

Nein.

 

9. Hat Berta Wilms, als sie hier war, gesagt: "Die Mutter Gottes käme bald nicht mehr"?

Davon haben wir nicht gesprochen.

 

10. Hast du mal von Erwachsenen gehört, daß sie so etwas gesagt habe?

Nein.

 

11. Habt ihr schon oft um den Segen gebeten?

Ja.

 

12. Ist er dann auch immer gegeben worden?

Nein.

 

Erscheinungstag: 3. November 1940

13. Am dritten November habt ihr sicher gedacht: Heute wird sie sich wohl verabschieden?

Nein.

 

14. Habt ihr einen besonderen Grund gehabt, gerade um den Segen für die Geistlichkeit zu bitten?

Haben wir auch sonst schon mal gefragt.

 

15. Hat sie ihn denn auch sonst schon gegeben dafür?

Nein, noch nie.

 

16. Ja, warum nun gerade für die Geistlichkeit?

Weil die ihn auch notwendig haben.

 

17. Warum habt ihr denn nochmal um den Segen für den Herrn Pastor und Herr Kaplan gefragt, sind doch in der Geistlichkeit enthalten?

Können ruhig mal einen mehr kriegen. (Berichtigung: Grete bemerkt, daß sie nicht am 3. November 1940, sondern am 19. Oktober um den Segen für den Herrn Pastor und Kaplan gebeten hätte.)

 

18. Wie hast du gemerkt, daß du als erste das Geheimnis bekamst?

"Ich hörte, wie sie sofort anfing zu sprechen. Nachher habe ich gesehen, wie sie weiter sprach, aber nichts mehr gehört." Diese Darstellung hält Grete auch bei wiederholtem fragen aufrecht.

 

19. Was habt ihr denn gefragt?

Zuerst haben wir gefragt, sie soll uns einen Beweis geben, sie soll den Bischof erleuchten.

 

20. Warum gerade den?

Daß er es ein sieht.

 

21. Es könnte ja auch sein, daß, wenn er erleuchtet wird, gerade das Gegenteil herauskommt, als was ihr annehmt?

Lachend erwidern sie: Haben wir keine Angst vor.

 

22. Konntest du feststellen, daß die anderen das Geheimnis später bekommen haben?

Sie bewegte die Lippen, ich hörte aber nichts.

 

23. Habt ihr das denn so ohne weiteres angenommen, als sie sagte, sie käme nicht mehr wieder?

Nein, wir sagten, sie solle nochmal wiederkommen.

 

24. Wer hat das gefragt?

Weiß ich nicht, aber ich habe die Antwort gehört.

 

25. Als sie dir das Geheimnis sagte, was haben denn da die anderen gesprochen?

Habe ich nichts von gehört.

 

26. Wie ging sie denn weg?

"Wie sonst, wurde etwas dunkler, und dann war sie weg." Auf Befragen sagt sie, die Mutter Gottes sei schon mal plötzlich auch allmählich bei den früheren Erscheinungen verschwunden.

 

27. Wie war das Aussehen?

Freundlich.

 

28. Hat die Mutter Gottes gesagt: Sie käme überhaupt nicht mehr wieder, oder: Ich komme zu euch nicht mehr wieder oder ich komme vorläufig nicht mehr wieder?

Sie hat nur "Nein" gesagt.

 

Anni Schulte

29. Hast du am 29. September gehört, daß Grete gesagt hat, die Mutter Gottes solle die Diözese segnen?

Habe ich gehört.

 

30. Hast du das deutlich gehört?

Ja, habe ich deutlich gehört.

 

31. Hast du auch gesehen, daß sie gesegnet hat?

Weiß ich so genau nicht mehr, werde ich wohl aufgeschrieben haben.

 

32. Hast du gefragt, welche Kranke willst du denn heilen?

Weiß ich nicht.

 

Betr. 1. November 1940

33. Weißt du noch, was du gefragt hast?

Sie soll die Brüder im Felde segnen, soll alle segnen, die bei uns sind, soll sich uns offenbaren.

 

34. Hast du denn das Gefühl gehabt, die Mutter Gottes käme bald nicht mehr?

Nein.

 

35. Hat Berta Willms, als sie in Heede war, gesagt, Die Mutter Gottes käme bald nicht mehr?

Nein, das hat sie mir nicht gesagt.

 

36. Wie hast du gemerkt, daß am 3. November gerade dir die Mutter Gottes das Geheimnis gesagt hat und nicht gleichzeitig auch den anderen?

Ich konnte erst nur sehen, wie sie die Lippen bewegte, aber ich verstand nichs. Dann gab sie den Segen und erst dann habe ich sie verstanden.

 

37. Wie hast du nun gemerkt, daß jemand anders an der Reihe war?

Sie hat gesegnet und dann hat sie die Lippen weiter bewegt, ich habe aber nichts mehr gehört. Ich habe weiter gesehen, wie auch danach noch gesegnet hat.

 

38. Auf Befragen meint sie, sie wäre die zweite gewesen, weil vor ihrem Hören erst einmal gesegnet worden war von der Erscheinung.

 

39. Du warst doch jetzt froh, daß endlich Schluß war?

Nein, zufrieden war ich nicht, als sie weg gehen wollte, ich wollte das nicht haben.

 

40. Was hast du denn gesagt?

Sie soll noch einen Augenblick bleiben, was ich sonst noch gesagt habe, weiß ich nicht mehr.

 

41. Habt doch sicher mal darüber gesprochen, was ihr tun wolltet, wenn sie nicht mehr kommen wolle, man muß ja wissen, was man da tun will, wenn sie das letzte Mal kommt?

Nein, wir haben nicht darüber gesprochen, wir beten weiter.

 

Maria: Betr. 29. September 1940.

42. Wann hast du die Erscheinung gesehen?

Ob ich sie vor den anderen gesehen habe, weiß ich nicht mehr. (Es war nämlich gesagt worden, sie habe sie zuerst gesehen.)

 

43. Wie hat an dem Abend die Mutter Gottes ausgesehen?

Freundlich.

 

Betr. 19. Oktober 1940.

44. Wie kommt es, daß du gebetet hast, als die Erscheinung sich zeigte: "Jungfrau, wir Dich grüßen"?

Weiß ich nicht. (Maria gibt die Möglichkeit zu, sie könne auch gesagt haben: "Gegrüßet seist Du, Königin." Herr Pfarrer Diekmann bemerkt, in seiner Niederschrift über diesen Tag, die auch an den hochw. Herrn Bischof gegangen sei, habe er irrtümlich die Anrufung "Jungfrau wir Dich grüßen" als von Maria gebetet verzeichnet. Nach seinen ihm von der Frau Bruns gegebenen Informationen müsse es jedoch heißen: "Gegrüßet seist Du, Königin." Frau Bruns war an diesem Tage die einzige Zeugin.)

 

45. Wer hat die Frage nach der Krankenheilung gestellt?

Weiß ich nicht, ich jedenfalls nicht.

 

46. Wer hat denn die Antwort gesagt: "Ich werde nur die heilen, die in der rechten Gesinnung kommen"?

Die Mutter Gottes.

 

47. Hast du das gehört?

Sicher habe ich das gehört.

 

48. Wann hast du das Geheimnis für den Hl. Vater bekommen?

Das habe ich nicht sofort bekommen. Zuerst habe ich verschiedenes gefragt. Später sah ich, wie sie die Lippen bewegte, aber ich hörte nichts.

 

49. Ging da eine ziemliche Zeit weg, in der du nichts hörtest?

Ja, dann hörte auch ich, was sie sagte.

 

50. Mit wem hat sie denn vorher gesprochen?

Weiß ich nicht.

 

51. Was hast du denn da gedacht, als sie die Lippen bewegte und du nichts hörtest?

Das weiß ich nicht mehr, was ich da gedacht habe.

 

52. Hast du nicht gefragt: "Liebes Jesuskind kannst du nicht sprechen?"

Ja.

 

53. Wann hast du das gefragt vorher oder nachher?

Nachdem sie mir das Geheimnis gegeben hatte.

 

Betr. 1. November 1940.

54. Hast du gehört, wie am 1. November Grete gefragt hat: "Kommst du nochmal wieder?"

Ja.

 

55. Habt ihr denn gedacht oder gemerkt, daß sie nicht mehr käme?

Nein.

 

56. Hast du gehört, was die Mutter Gottes erwidert hat?

Ja, sie hat "Ja" gesagt.

 

57. Wie kommst du dazu, an diesem Abend, als die Erscheinung sich zeigte, sofort zu beten: "Segne Du, Maria, segne mich Dein Kind"?

Weiß ich nicht.

 

58. Deine Tante Bina (gemeint ist Gebina Christen) wollte es doch schon immer haben, daß du dieses Gebet beten möchtest?

Ab und zu habe ich es auch früher mal gebetet, bei Anwesenheit der Erscheinung noch nie.

 

Betr. 3. November 1940.

59. Ist dir mal aufgefallen, daß die Mutter Gottes den Segen schon mal anders gegeben hat?

Nein.

 

60. Wie ist sie denn am dritten November weggegangen?

Wie sonst, ich habe gesehen, wie sie auf einmal weg war.

 

61. Ist sie dunkler geworden?

Habe ich nicht gesehen.

 

62. Wann hast du an diesem Tage dein Geheimnis bekommen? Nach wem?

Weiß ich nicht.

 

63. Warst du denn die erste?

Nein.

 

64. Woran merktest du denn das?

Sie bewegte die Lippen, ich hörte nichts, sie mußt doch da etwas sagen.

 

65. Warst du denn die Letzte?

Nein, nachdem ich den Segen bekommen hatte, bewegte sie noch die Lippen.

 

66. Hast du gehört, daß Susi gesprochen hat?

Das habe ich gehört.

 

67. Hättest doch eigentlich versuchen sollen, sie zurück zuhalten?

Haben wir auch, haben gerufen: "Mutter bleib doch bei uns."

 

68. Hast du denn nicht gefragt: "Mutter kommst du noch wieder?"

Nein.

 

69. Was hast du denn noch gefragt?

Sie soll uns sagen, wie wir das Geheimnis nach Rom bringen sollen, hat aber nichts gesagt.

 

70. Was hat sie denn da für eine Mine gemacht, als du das fragtest?

Freundlich, nicht anders, wie immer.

 

71. Auf Frage erklärt sie, daß sie selbst gesagt hat: "Segne doch die ganze Geistlichkeit."

 

72. Warum hast du das gesagt?

Weiß ich nicht.

 

73. Auch Maria gibt an genau wie die anderen, daß die Erscheinung, nachdem sie das Geheimnis alle bekommen hatten, gesagt habe: "Nun, liebe Kinder, zum Abschied noch den Segen. Bleibet Gottergeben und brav, betet oft und gern den Rosenkranz. Nun ade, liebe Kinder, auf Wiedersehen im Himmel."

 

74. Ist das Wort "Ade" hier gebräuchlich?

Sagt man hier nicht.

 

75. Kam euch das denn nicht fremd vor?

Hatten es schon mal gehört in einem Lied.

 

76. Herr Pfarrer Diekmann wirft hier dazwischen: "Ich hätte mich eigentlich gefreut, daß sie weg ging, mußtest dich doch freuen, daß es so zu Ende ging."

Nein, möchte, daß sie nochmal wieder käme, hätte mehr Trost.

 

Betr. 29. September 1940.

77. Hast du gesehen, daß die Mutter Gottes in den letzten Tagen oder früher mal den Segen anders gegeben hat?

Nein.

 

78. Wenn sie nun segnete, bewegte sie da den ganzen Arm oder nur einen Teil?

Den ganzen Arm bewegte sie. Sonst kann sie keine besondere Auskunft geben über diesen Tag.

 

Betr. 19. Oktober 1940.

79. Sie bestätigt den Hergang die von ihr lt. dem beigefügten Vorbericht gemachten Angaben und bemerkt, daß sie erst verschiedene Fragen gestellt haben, und dann das Geheimnis bekommen haben für den Hl. Vater.

 

80. Hat die Mutter Gottes gesagt: "Ich will euch jetzt ein Geheimnis sagen oder so ähnlich?"

Nein.

 

81. Hast du gehört, daß die anderen das Geheimnis bekommen haben?

Nein.

 

82. Woran erkanntest du denn, daß die anderen etwas gesagt bekamen?

Sie bewegte die Lippen, lang dauerte es nicht, bis ich dann hörte.

 

83. Wer hat nun zuerst gesehen, daß sie die Lippen bewegte?

Weiß ich nicht.

 

84. Hast du denn nicht mal gefragt, als sie die Lippen bewegte und du nichts hörtest?

Nein.

 

85. Hast du denn nicht mal zum Schluß gefragt, wie du das machen solltest, das Geheimnis dem Hl. Vater zu erzählen?

Nein.

 

Betr. 1. November 1940

86. Hast du gehört, daß Grete gefragt hat: "Mutter kommst Du noch wieder?"

Nein, gehört habe ich das nicht, als Grete das gefragt hat.

 

87. Hast du denn geglaubt oder grfühlt, es könne bald zu Ende gehen? Man hat ja schon mal solche Ahnungen?

Nein.

 

88. Wem hat Berta Willms gesagt, es wäre bald Schluß?

Weiß ich nicht.

 

Betr. 3. November 1940

89. Wie kam das, daß du gerufen hast: "Mutter sprich doch lauter", oder so ähnlich?

Ich wollte auch etwas hören, sie bewegte die Lippen.

 

90. Hatte das denn schon lange gedauert, daß sie die Lippen bewegte?

O ja, so schnell hörte ich nicht.

 

91. Hast du denn auch gesehen, daß sie andere gesegnet hat, wie oft?

Ja, wie oft weiß ich nicht mehr.

 

92. Hast du gesehen, daß sie auch noch weiter die Lippen bewegte, nachdem sie mit dir gesprochen hatte?

Nein.

 

93. Hast du gehört, was die Mutter Gottes am Schluß gesagt hat?

Ja, "nun liebe Kinder, zum Abschied noch den Segen. Bleibet Gottergeben und brav, betet oft und gern den Rosenkranz. Nun ade, liebe Kinder, auf Wiedersehen im Himmel."

 

94. Wer hat denn gerufen, sie wolle noch mal wiederkommen?

Weiß ich nicht, habe ich nicht gehört, das Nein habe ich wohl gehört.

 

95. Hast du gehört, "Mutter gib uns doch den Segen"?

Ich glaube, das habe ich gesagt.

 

96. Warum? Hattest doch schon den Segen bekommen?

Ich habe geglaubt, das wäre besser.

 

97. Hast du denn nicht gedacht, sie müßte sich noch offenbaren?

Nein, habe nicht darüber nachgedacht, dachte, sie würde ihren Weg schon nehmen.

 

Es wird mehrfach der Versuch unternommen und zwar bei allen vier Kindern einzeln an Hand der s. Zt. im November 1937 hergestellten Ansichtskarte die genaue Stelle der ersten Erscheinungen festzulegen. Der Versuch misslingt. Die Kinder können auf dem Bilde wohl angeben, zwischen welchen Bäumen, in welcher Höhe, jedoch nicht genau die Stelle. Vorstehender Bericht wurde von Susi Bruns, Anni Schulte, Grete Ganseforth und Maria Ganseforth sorgfältig durchgelesen und eigenhändig unterschrieben: Papenburg, den 28. Mai 1941