Erlebnisse mit den Heroldsbacher Seherkindern. Von Josef Leutenegger, Pfarrer, Oberkirch/Sol.
31. Januar 1951
Abends um 18.00 Uhr traf ich im Pfarrhaus ein, begrüßt vom Ortspfarrer und einem Nachbargeistlichen. Kaum abgesessen drehte sich das Gespräch um das Sonnenwunder vom 8. Dezember 1949, das mir beide Geistliche als Augenzeugen als etwas Großartiges und Einmaliges schilderten und von der ganzen damals 10.000-köpfigen Menge gesehen worden sei. Man habe sogar ein 'Knistern' in der Sonne gehört, wie brennendes Holz und alles sei einmütig der Auffassung gewesen: 'Jetzt hat der Himmel das Zeichen gegeben.' Jetzt ist Heroldsbach 'echt'. Zirka um halb 19.00 Uhr war ich am Erscheinungsort, wo auch die Seherkinder sich eingefunden hatten. Bald war ich Zeuge der Erscheinung des Jesuskindes, das die Kinder am Lichtmast abholten, singend ans Podium begleiten, dann auf die Arme nahmen und ein Schlummerliedchen 'Schlaf wohl, Du Himmelsknabe, Du ...' singend wiegten. Segnend fuhr es dann in den Himmel. Kurze Zeit darauf holten die Kinder betend und singend die Muttergottes ab, die nur kurze Zeit blieb und dann auch segnend in den Himmel auffuhr. Die beiden Szenen hatten mich eigenartig berührt und manche Frage legte ich an jenem Abend im Pfarrhaus zur Beantwortung vor.
1. Februar 1951
Geländeorientierung auf dem 'Berg' durch Lehrer Ratmann und erste Fühlungnahme mit den Seherkindern. Am Abend wieder die gleiche Szene der Abholung und Begrüßung des Jesukind. Die Muttergottes erschien nicht.
2. Februar 1951 abends
Beim ersten Lichtmast knieten Frau Waha und Maria Heilmann. Ich nahm einen Kreuzpartikel aus der Tasche und streckte ihn der Maria Heilmann hin mit der Bitte, dieses 'Ding' der eben erschienenen Maria Goretti hinzuhalten und zu fragen, was das sei. Maria nahm den Partikel und hielt ihn hin. Beide Seherinnen schauten einen Moment unverwandt auf denselben Punkt hin. (Offenbar das Gesicht der heiligen Maria Goretti.) Dann antwortete Frau Waha: "Sie hat gesagt, das ist etwas Hochheiliges!" – "Sagt sie nicht mehr?" frug ich. Darauf antwortete Maria: "Jetzt hat sie gesagt: 'Das ist eine Kreuzp...'" Offenbar hatte Maria die Schlusssilbe nicht ganz verstanden oder diese nicht genau gehört.
3. Februar 1951
Ich erhielt von Pfarrer G. eine echte Reliquie der heiligen Theresia vom Kinde Jesu. Es wusste niemand etwas davon. Abends 6.45 kniete ich mit Antonie und, wenn ich mich nicht täusche, auch Hildegard oben beim Podium und betete mit den Leuten. Die beiden Seherinnen wandten sich an mich und sagten: "Drunten beim Lichtmast ist die heilige Theresia vom Kinder Jesu und die heilige Maria Goretti!" Ich antwortete: "Beten wir weiter!" Nach einigen Augenblicken meldeten die beiden: "Die heilige Maria Goretti und die heilige Theresia winken, wir sollen kommen!" "Gut, so gehen wir!" Unten angekommen, knieten sich die beiden Mädchen hin und reichten den Heiligen die Hand, führen auch meine Hand hin. Ich lasse die beiden Heiligen beschreiben. Dann zog ich die Reliquie aus der Tasche und reichte sie Antonie hin mit der Aufforderung: "Halte dieses Ding der heiligen Theresia hin und frage, was das sei." Ohne sich zu besinnen, nahm Antonie die Kapsel und hielt sie der heiligen Theresia hin. Sie schaute sie einen Moment an und dann sagte sie: "Jetzt hat die heilige Theresia gesagt, das ist eine Reliquie von mit!" Ich stellte mich ungläubig und sagte: "Hat sie das gesagt? Halte das Ding einmal der heiligen Maria Goretti hin und frag, was das sei!" Antonie gehorchte und sofort kam die Antwort: "Ja, die heilige Maria Goretti hat gesagt, das ist eine Reliquie der heiligen Theresia!"
4. Februar 1951, Fastnachtssonntag
Ich ging mit Frau Waha, der Seherin vom Birkenwald, zum Podium. Wir sprachen etwas zusammen beim ersten Lichtmast. Da wendet sich Frau W. zum Birkenwald und sagt: "Herr Pfarrer, sehen Sie den Lichtschein über dem Birkenwald?" "Nein", sagte ich. "Jetzt steht die Muttergottes über dem Birkenwald ... jetzt hat sie gesagt: 'O, die Sünden dieser Nacht steigen zum Himmel empor.'" Wir beteten dann etwas zur Sühne. Vorher war das Jesukind wie üblich erschienen.
5. Februar 1951, abends
Auf das Geheiß des Heilands waren wir zum Kreuz im Walde gegangen. Dort war vor einem Jahre Maria zum ersten Mal in Lebensgröße erschienen. Sie stand auf einmal vor den Kindern in Lebensgröße, wie sie sagten. Wir knieten nieder, ich neben Kuni, ganz am rechten Flügel der Gruppe. Alle berühren die Muttergottes und geben ihr die Hand. Was sie damals sagte, weiß ich nicht mehr. Es war nur ganz wenig, der Herr Sch. hat es aufgeschrieben. Ich hatte die Reliquie der heiligen Theresia noch in der Tasche und nahm sie hervor, indem ich zu Kuni sagte: "Halte einmal dieses Ding der Muttergottes hin und frage, was es sei." Kuni, die keine Kenntnis vom vorigen Abend hatte, nahm die Reliquie und hielt sie der Muttergottes hin. Gleich kam die Antwort: "Liebes Kind, das brauche ich Dir nicht zu sagen, das weiß der Herr Pfarrer jetzt ja schon!" Ich wandte mich nochmals an Kuni: "Frag doch die Muttergottes, was ich machen soll, ob ich jetzt heimgehen oder noch länger bleiben soll?" (Ich war sehr im Zweifel hierüber.) Antwort der Muttergottes: "Es würde mich freuen, wenn der Herr Pfarrer noch bliebe bis zum Ende der Woche. Es freut mich so sehr, wenn er den Leuten am Abend, nachdem mein göttliches Kind die Leute gesegnet hat, auch seinen Segen noch gibt!"
An diesem Abend, wenn ich mich nicht täusche, erschien beim ersten Lichtmast, das Jesukind noch. Wir knieten im Kreis herum und gaben ihm alle die Hand und berührten es. Ich nahm die Reliquie hervor und sagte zu den Kindern: "Jetzt setze ich dem Jesukind dieses Ding aufs Köpfchen, schaut, was es macht!" Ich machte die entsprechende Bewegung. Absichtlich aber nicht genau dorthin, wo das Jesukind nach dem Gebaren der Kinder sein musste. Sofort führten mir die Kinder die Hand und sagten: "Nicht da, sondern hier ist das Köpfchen!" Sie führten mir mit verblüffender Genauigkeit die Hand, nahmen dann meinen rechten Zeigefinger und sagten: "Hier, Herr Pfarrer, ist der Hauptzacken der kleinen Krone." Ich sagte dann: "Liebe Kinder, bittet das Jesukind um seinen Segen für mich und meine Pfarrei!" In diesem Augenblick ruft Gretel: "Herr Pfarrer, das Jesukind will das küssen, was Sie in der Hand haben!" Ich hielt die Reliquie etwa 10 cm vor die Stelle, wo ich das Gesichtchen des Jesuskindes vermutete. Sofort korrigierten mich die Kinder und führten mir die Hand an die 'rechte Stelle' und sagten: "Hier! Jetzt küsst das Jesuskind das Ding." Im nächsten Augenblick drückten mir zwei oder drei Kinder den Kopf hinunter. "Was ist los?" – "Das Jesukind will Ihnen das Kreuz auf die Stirne machen!"
6. Februar 1951
Gretel und Kuni knien zwischen dem ersten und zweiten Lichtmast. Zwei Engel sind da. Sie nehmen's auf die Arme. Jetzt sagte ich: "Ich will die Engel segnen, schaut, was sie machen!" Ich segnete in der üblichen Form: "Benedictio Dei Patris et Filii et Spiritus Sancti descendat super vos et maneat semper!" Da sagten die Kinder: "Jetzt haben sie sich niedergekniet und haben das Kreuzzeichen gemacht und haben gesagt: "Wir danken Ihnen, lieber Herr Pfarrer!" (Die Kinder hatten vorher die Engel wieder auf den Boden gestellt.) Nachdem die Engel wieder in den Himmel geflogen waren, streckte nach Aussagen der Kinder das Jesukind sein Köpflein heraus. Einer der Herren sagte dann, ich glaube, es war Schl.: "Liebe Kinder, bittet doch das Jesukind, dass es auch heute Abend zu uns kommt!" – Die Kinder taten es und das Jesukind schwebte herab. Wir beteten und berührten es. Wie es wieder in den Himmel hinauffuhr, winkten alle nach. In letzter Sekunde winkte ich auch noch. Da rief Kuni spontan und begeistert aus: "Herr Pfarrer, jetzt hat das Jesukind Ihnen zugelächelt, als Sie auch noch gewinkt haben!" An einem der Abende gingen die Kinder zum ersten Lichtmast. Der Kelchengel sei da. Ich schritt hinter ihnen ganz im Dunkeln auf etwa acht bis zehn Schritte Entfernung. Ich sprach den Exorzismus mehrere Male, dann fing ich an, ständig zu segnen. Die Kinder knieten sich hin, ich segnete immer wieder, die Kinder und die Erscheinung. Auf einmal wenden sich die Kinder spontan rückwärts gegen mich und rufen wie aus einem Munde: "Herr Pfarrer, jetzt hat der Engel gesagt: 'Es freut mich so sehr, dass der Herr Pfarrer so segnet!'"
7. Februar 1951
Wir waren auf der Himmelswiese. Gretel und Maria eilen ins Dunkel. Gretels Mutter und ich gehen ihnen nach und finden sie bei einem Baum knien. "Was ist los?" frug ich. – "Zwoa Engala." Ich nahm darauf einen mir vom Pfarrer G. durch einen Buben auf den Berg geschickten verschlossenen Brief hervor und sagte zu Maria: "Halte einmal dem Engel dieses Couvert hin und frage, was es sei!" Maria tat es. Auf einmal rief sie: "Jetzt hat das Engel gesagt: 'Es sind Reliquien von zwo (zwei) drin!'" – Tatsächlich stellte sich später heraus, dass es die Reliquien der verstorbenen Maria Ledochowska und der Mutter Maria von Jesus waren. Als ich das Couvert ihnen bei der Muttergottesstatue öffnete und die Reliquien zum Vorschein kamen, tat Maria einen Freudenruf: "Jetzt hat mein Engel doch recht gehabt." Damals ließ ich noch die Muttergottes fragen, was ich nun tun soll für Heroldsbach. Antwort: "Der Herr Pfarrer soll reden für Heroldsbach, und, wenn Ungläubige kommen, soll er sie überzeugen. Auch soll er in dieser Sache einige heilige Messen lesen!"
Am Abend dieses Tages kam von B. her eine Bußprozession von ca.100 Leuten, die ein großes Kreuz trugen. Um 20.30 Uhr kamen sie den Berg herauf, betend und singend. Oben angekommen, nahmen sie die Kreuze und gingen hinunter bis zum Kreuz des Barons. Dort hielten sie eine ergreifende Bußandacht, bei der ich um ein paar Worte gebeten wurde. Ich sprach von der Liebe und Treue zur Muttergottes. Sie erschien dann und drückte ihre Freude aus über meine Worte, wie mir eine Seherin sagte. Ich wurde dann gerufen, ihr die Hand zu geben, ebenso alle Kinder von B., die mitgekommen waren. Die Andacht hatte bis 22.00 Uhr gedauert. Dann erschien noch der Heiland am Kreuz, umgeben von vielen Engeln. Er habe gesagt: "Dieses Beten freut mich so sehr und hat vielen Sündern geholfen. Ihr sollt auch zu Hause eine heilige Gebetsfront sein!" Hernach erschienen noch bei der Muttergottesstatue drei Heilige, deren Namen ich nicht mehr weiß
Das ergreifendste Erlebnis dieser Tage war unstreitig der 2. Februar. Damals begriff ich den Kampf um Heroldsbach. Und zwar bekam ich einen Begriff davon im Beichtstuhl. Wie mein Confrater aus der Schweiz, kam ich um 6.30 Uhr in die Kirche, die schon übervoll war. Der Beichtstuhl des Pfarrers war förmlich belagert. Ich teilte sodann volle dreiviertel Stunden die heilige Kommunion aus, zelebrierte dann und saß ohne Frühstück bis 11.30 Uhr mittags im Beichtstuhl, dann wieder von 12.00 Uhr bis 14.15 Uhr. Das war unstreitig mein schönster Beichtstuhl innerhalb 25 Jahren. Im Beichtstuhl von Heroldsbach werden dem Teufel die Seelen entrissen und das verträgt er nicht. In Heroldsbach ist das buchstäblich wahr, was der heilige Vater Pius X. einmal von Lourdes gesagt haben soll im Hinblick auf die vielen heiligen Kommunionen: "Es ist der eigentümliche Ruf dieses Heiligtums, dass hier Maria die Menschen zu Jesus führt!" In Heroldsbach führt Maria wahrhaftig die Menschen auch wieder zu Jesus. Tragisch, dass gerade die kirchlichen Organe dieses 'Gehen zu Jesus' unterbinden müssen. Dieses Mal hat es der Teufel schlau angepackt und er scheint leider großen Erfolg zu haben. Was könnte doch von Heroldsbach für eine seelische Erneuerung ausgehen, wenn man das Beten auf dem Berg von den Visionen getrennt hätte. Ja, das Beten! Ein solches, inniges, aus dem Herzen kommendes, katholisches, alle Stände der Christenheit, Papst, Bischöfe, Priester und Volk umfassendes, mit großen Bußübungen durchzogenes Beten sah ich nie. Ich werde jene heilige Gebetsnacht, die ich auf dem Berg erlebte und durchlebte, nie mehr vergessen. Dieses Beten kann nicht umsonst sein, so sehr es der Hölle verhasst ist. Und schon durch dieses Beten ist der 'Berg' ein heiliger Berg geworden und ist es, auch wenn die Visionen nicht echt wären! Gebet und Buße aber sind sicher Zeichen der Echtheit dieser Vision, wenigstens in ihrem Kern. Mag sich auch Menschliches damit vermischen.
12. März 1951
Ich wohnte dem Erscheinen des Jesukind beim Lichtmast und Podium bei. Ich hielt mich ganz im Dunkel. Die Kinder wussten nichts von meiner Gegenwart. Ich segnete und exorzierte fest. Unten erschien dann noch das heiligste Herz-Jesu. Da erkannten mich die Kinder, stießen einen Freudenruf aus und zogen mich herbei, damit ich dem Heiland die Hand gebe.
13. März 1951, Fatimatag
Eine große Menge war auf dem Berg. Es erschienen das Jesukind und die Muttergottes. Abends verlangte die Seherin Hildegard, dass ich mit ihr auf den Berg komme: sie sei gerufen. Ich folgte ihr. Wir stellten uns beim Podium hin und beteten etwas. Da meldet sie: "Die heilige Maria Goretti ist über dem Birkenwald und winkt, wir sollen kommen!" So gingen wir hinunter bis zum zweiten Lichtmast. Beim ersten Lichtmast kniete eine Menge Volkes, Männer und Frauen mit den Kreuzen auf den Schultern. Sie waren auf den Knien vom Podium zum Lichtmast gerutscht und gingen wieder so hinauf. Offenbar aber nicht zum Spaß und Gaudium. Oder aber auch nicht ohne innere Bußgesinnung, wie die 'Bambergerschrift' schrieb. Unten beim zweiten Lichtmast kniete sich Hildegard spontan hin und reichte "jemand" die Hand. Es sei Maria Goretti! "Hier ist sie!" Sie berührt sie und gibt ihr die Hand. Sie führt meine Hand und legt sie in die Hand der heiligen Maria Goretti. Ich wende mich in italienischer Sprache an sie, mir doch die Hand zu geben. Die Heilige lächelte nach Angabe der Seherin, was gut möglich ist ob meiner eventuellen 'Böcke' im Italienischen. Ich bitte sie nochmals, mir die Hand zu geben, ja noch ein drittes Mal. Da sagt Hildegard: "Sie streckt Ihnen ja die Hand hin!" Ich bat sie dann noch um ihren Segen, für mich und meine Jugend zu Hause. Dann verschwand sie. Wir gingen dann auf die Himmelswiese, wo die heilige Theresia vom Kinde Jesu und die heilige Cäcilia erschienen. An erstere wende ich mich in französisch. Auf die Frage, was ich ihr zu Ehren tun könne, sagte sie "Predigen!" – "Sie erscheine hier so viel und man sage so wenig von ihr!" Ich versprach, ihrer Bitte zu willfahren.
Wir gingen dann zum Podium, es war inzwischen 19.00 Uhr geworden. Da waren auch die anderen Kinder. Ich hielt mich versteckt, unter den Leuten. Die Kinder waren dann auf die Himmelswiese gerufen worden und ich wurde gerufen mitzukommen. Dort erschien eine ganze Reihe von Heiligen, denen die Kinder nachsprangen wie "herumfliegenden Schmetterlingen." Ich folgte dem Kind Antonie, das in Begleitung der Mutter und Herrn Schl. war. Das Kind sah Papst Gregor den Großen, Papst Eugen, Theresia vom Kinde Jesu im Alter von etwa zehn Jahren, die heilige Walburgis, Antonius den Einsiedler, Franz von Sales, Philipp Neri, die heilige Bernadette, den heiligen Vitus, die alle nacheinander bald da, bald dort auf der Himmelswiese erschienen. Auf einmal meldete das Kind: "Über dem Birkenwald ist die Heiligste Dreifaltigkeit, der heilige Franz von Assisi und der Herr Baron." Wir knieten uns nieder und beteten die Heiligste Dreifaltigkeit an, wie es sich geziemte. Darauf sagte das Kind: "Die Heiligste Dreifaltigkeit will herüberkommen und uns alle besonders segnen." Wir beteten weiter. Auf einmal meldet das Kind: "Die Heiligste Dreifaltigkeit ist da. Herr Pfarrer, Gott der Vater zeichnet Ihnen ein Kreuz auf die Stirne... jetzt Gott der Sohn... und jetzt der Heilige Geist!" Auch die übrigen Personen, Herr Schl., Antonie und deren Mutter wurden so gesegnet. Herr Schl. fragte: "Ja, wie segnet denn der Heilige Geist?" – "Mit einem Flügel!" Auch der heilige Franziskus segnete uns mit seinem Kreuz auf die Stirne. Wir danken alle. Die Heiligste Dreifaltigkeit und der heilige Franz von Assisi verschwanden. Es blieb nur noch der Herr Baron. Das Kind meldete: "Herr Pfarrer, der Herr Baron streckt Ihnen die Hand entgegen!" – Mir fiel in diesem Augenblick ein, zu fragen, warum wir denn die Heiligen und das Jesukind, sowie die Muttergottes berühren sollen? – "Die Gegner lachen ja darüber und nennen diese Berührungen Theater", sagte ich und stellte also diese Frage. Antwort: "Damit Eure Hände nichts Unkeusches tun!" Ohne weitere Gegenfrage fuhr das Kind fort: "Und jetzt hat er gesagt: 'Ihr sollt auch dem Jesukind und der Muttergottes sowie den Heiligen immer fest in die Augen schauen, damit ihr keine Freude habt am unkeuschen Sehen. Ihr sollt auch dem Leibe und seinen Sinnen nie nachgeben, denn einmal kommt das Gericht und dann wird alles offenbar werden, das Gute und das Böse!'"
Wir knieten einige Augenblicke in tiefer Erschütterung auf dem Boden. Demnach ist Heroldsbach immer mehr eine Botschaft zum keuschen und reinen Leben. Das schon durch die Erscheinungen der allerreinsten Gottesmutter, der heiligen Maria Goretti, die immer wieder zur Keuschheit mahnt, und so vieler Jugendheiliger, wie St. Aloisius, St. Agnes und heilige Theresia vom Kinde Jesu etc. Ich richtete an den Herrn Baron verschiedene Fragen wegen des Kampfes um Heroldsbach und wegen eines eventuellen Kampfes in der Schweiz. Er sagte, ich soll alle Beweise anführen, die mir bekannt seien, soll mich aber gut informieren, soll auch die große Erscheinung vom 31. Oktober 1950 unten im Walde anführen. Ich machte dann die Bemerkung, dass ich noch mehr Beweise haben sollte. Darauf sagte das Kind: "Der Herr Pfarrer hat ja noch zwei Beweise, den mit der Kreuzpartikel und den mit der Reliquie der heiligen Theresia!" Ich war darob sehr erstaunt und außerordentlich überrascht. Bis jetzt hatte ich diesen Sachen nicht große Bedeutung zugemessen, besonders wegen dem Experiment mit dem Kreuzpartikel hatte ich einige Zweifel. Und so bekam ich die Bestätigung, dass diese Experimente doch Zeichen der Echtheit sind. Der Herr Baron versprach mir noch weitere Beweise, und dass er mir im Kampfe beistehe. Auch soll ich mich immer an die Muttergottes von Heroldsbach wenden, sie werde mir helfen. Mitten in Fragen und Antworten sagte Antonie auf einmal: "Jetzt hat der Baron gesagt: 'Liebe Kinder, ihr müsst immer gut auf eure Phantasie aufpassen, dass sie euch keine üblen Streiche spielt, darum kommen und warnen wir euch.'" – Wir waren darob alle ganz überrascht. Auf die Frage, warum sich hier so viele Heilige zeigen, sagte er: "Der Himmel hat sich hier auf die Erde gesenkt, aber er wird sich bald wieder schließen!" Auf die Frage, ob das 'bald' nach menschlichen Begriffen zu verstehen sei, gab er keine Antwort. – Was die Erscheinung noch alles sagte, hat Herr Schl. Aufgezeichnet.
14. März 1951
Abends wieder auf dem Berg, wegen eines Besuches bei Professor Walz etwas verspätet. Da uns der Herr Baron auf 21.00 Uhr gerufen hatte, gingen wir. Was er bei diesem Besuche alles sagte, hat Herr Schlötzer aufgezeichnet. Ich exorzierte wie immer sehr viel und segnete das ganze Gelände nach allen Richtungen.
15. März 1951
Fahrt nach Straubing und dort übernachtet. Am Morgen Fest der Sieben Schmerzen Mariä. Ich zelebrierte in der Karmelitenkirche die heilige Messe. Dann fuhr ich mit Dr. Sigl zurück nach Heroldsbach. Am Nachmittag war eine große Menge Menschen auf dem Berg. Um 15.00 Uhr erschien das Jesukind und drei Heilige. Nachher machte die ganze große Menge die Kreuzwegprozession zum Walde und passierte die 14 Stationen. Ich war der einzige Geistliche unter diesem tief frommen, betenden Volk und dazu noch Ausländer! – Ach, was geht doch hier alles an Gebetswerten verloren durch die unfassbare Einstellung der kirchlichen Behörden! Abends war ich wieder auf der Himmelswiese. Erst kam der heilige Josef, mit dem ich eine Viertelstunde 'verhandelte', namentlich über Heroldsbach. Er versprach, er wolle den Heiligen Geist bitten, dass er die verantwortlichen Stellen erleuchte. Dann erschienen Bruder Klaus und der heilige Fridolin, mit denen ich auch ein gutes Weilchen sprach und zwar auf Schwyzerdütsch.
Dann die kleine heilige Theresia vom Kinde Jesu. Diese sprach ich auf französisch an, redete einige Worte mit ihr und bat sie, uns zu segnen. "En cas que vous etez ici, je vous prie de nous benir!" Sobald ich das gesagt hatte, machte das Kind auch schon das Kreuzzeichen. Auf meine Frage, warum? sagte das Kind: "Die heilige Theresia hat gesegnet." Hierauf schaute das Kind die Heiligste Dreifaltigkeit. Wir knieten uns hin und beteten sie an. Ich sprach u. a. die Worte: "O, sanctissima Trinitas, dona nobis pacem et benedictionem!" Wie ich das gesagt habe, macht Antonie wieder das Kreuzzeichen mit den Worten: "Die Heiligste Dreifaltigkeit hat gesegnet!" Ich sagte: "Ja, hast du denn verstanden, was ich sagte?" – "Nein." Wenige Minuten lief das Kind wieder auf eine Erscheinung zu. Aus dem Benehmen musste ich schließen, dass jemand 'Höherer' da sein müsse. "Es sei Jesus da mit dem Kelch." – Sofort redete ich den Heiland auf französisch an und zwar ganz leise und bat um seinen Segen. Wieder die gleiche Reaktion bei dem Kinde wie vorhin. Das Kind macht das Kreuzzeichen und sagt: "Der Heiland hat mit dem Kelch gesegnet." Die anderen Kinder hatten die gleiche Erscheinung an einem anderen Orte. Sie sahen ebenfalls den Heiland mit dem Kelch. Die Kinder begleiteten dann drei Heilige zum Podium, die alle mit Erlaubnis des Heilandes segneten. Darauf erschien noch das heiligste Herz-Jesu und das heiligste Herz-Mariä, die alle Leute und besonders die Kranken segneten, dann verschwanden.
17. März 1951
Mittags wurde ich telegrafisch nach Hause gerufen.
10. April 1951, abends 19.00 Uhr
Ich begleitete die Kinder zum ersten Lichtmast, um das Jesukind abzuholen. Die übliche Hinaufbegleitung und Segnungen. Auf der Himmelswiese waren nur wenige Erscheinungen.
11. April 1951, abends 19.00 Uhr
Ich war unten beim ersten Lichtmast. Herr Schlötzer und die Kinder sowie einige Mütter waren da. Ich sagte dann, nachdem ich die Frage gestellt hatte, ob jemand hier französisch verstehe und verneinende Antwort erhalten hatte, dass ich dem Jesukind etwas auf französisch sagen wolle. Die Kinder mögen gut auf das Jesukind schauen und beobachten, was es mache. Ich sprach dann: "Mon Jesus est ce vrai que vous etes ici, comme disent ces enfants? Je le crois et je vous salue et je me rejouis bien. Et par signe que vous etes ici, je vous prie de nous bénir." In diesem Augenblick machten alle Kinder das Kreuzzeichen. Auf meine Frage, warum, sagten sie: "Das Jesukind hat gesegnet." Zwischen dem ersten und zweiten Lichtmast erschien dem Kinde Antonie der heilige Vauremus, er sagte: Er habe von 105 bis 155 an der Küste in Spanien gelebt. Seine Eltern seien reiche Leute gewesen. Durch einen Glaubensboten habe er Jesus Christus kennen gelernt und sich zu ihm bekehrt. Er habe sich 15 Jahre alt ins Gebirge zurückgezogen und dort allein Gott gedient. Er habe Kräuter gesucht und davon gelebt. Am 12. März 155 hätten ihn die Römer, welche gekommen waren, gefangen genommen und ihn in einen hohlen Baum getan und dann zersägt. – Auf meine Frage, warum er heute Abend zu uns gekommen sei, da er doch ein ganz unbekannter Heiliger sei, sagte er: "Ich bin gekommen, um euch zu helfen!" Ich bat ihn dann in französisch um seinen Segen, den er gleich erteilte und verschwand.
13. April 1951, Fatimatag
Am Vormittag erklärte ich den anwesenden Schweizern die Örtlichkeiten auf dem Berg und im heiligen Walde. Nachmittags waren großartige Erscheinungen auf der Himmelswiese. Bemerkenswert waren vor allem für uns Geistliche – wir waren sieben Schweizerpriester – die Begegnungen mit Bruder Klaus und dem heiligen Michael. Der Erstere sagte: "Wir Priester sollen den Geistlichen sagen, dass sie an Heroldsbach glauben sollen, denn die Erscheinungen seien echt." Der Heilige Erzengel Michael, der mit den beiden andern Erzengeln Raphael und Gabriel anwesend war, sagte durch Kuni: "Die Priester sollen hier viel den Exorzismus beten, damit sich keine falschen Visionen einschleichen!" Abends kam Bruder Klaus nochmals und ich fragte ihn, ob er sich nicht freue, dass so viele seiner Landsleute da seien. Antwort: "Ja, ich freue mich. Begleitet mich nach vorne, ich will meine Landsleute segnen." Auf dem Wege nach vorne, wendet sich Kuni auf einmal zu Pfarrer Saxer von Schneisingen und ruft ihm zu: "Bruder Klaus segnet Sie besonders!" – Pfarrer Saxer war nicht wenig erstaunt. Er hatte nämlich, wie er sagte, eben den heiligen Bruder Klaus innerlich um den Segen gebeten. Vorne herrschte große Begeisterung unter den Landsleuten, als wir meldeten, Bruder Klaus komme. Bruder Klaus verlangte dann das Lied: 'Vom Himmel blickt ein heller Stern.' Ich wurde dann gerufen, dem Bruder Klaus die Hand zu geben, ebenso seine Verwandten. Auf unsern Ruf: "Sind Verwandte da vom Bruder Klaus?" meldeten sich zwei Männer, die dann hervorkamen und Bruder Klaus die Hand reichen durften. Die übrigen großen Erscheinungen dieses Tages sind protokolliert worden von den Herren des Laienkomitees. Korrektur: Die Sache mit Herrn Pfarrer Saxer trug sich am Nachmittag zu, nicht am Abend. P.S.: Am Nachmittag sahen wir drei Geistliche, Pfarrer Saxer, der Vikar von Kirchdorf im Aargau und ich die Sonnenrotationen. Wir sahen sie so ziemlich gleich. Ich sah zuerst zwei Sonnenscheiben, dann drei übereinander rotierend. Auch viele Pilger sahen das.
14. April 1951, vormittags
Interessante Unterredungen mit Dr. S. im Schloss. Nachmittags Experimente mit einem Radiesthesisten aus Höchstadt. Auf der Himmelswiese erschien an diesem Tage wiederum Bruder Klaus, der einem Priester ob des erteilten Exorzismus lobte. An diesem Tage sahen die Kinder vier Engel, die ihnen sonderbar vorkamen. In der Ahnung, es könnten böse Geister sein, sprachen sie den Lobspruch: "Gelobt sei Jesus Christus!", worauf die Engel höhnisch gelacht hätten und verschwanden.
15. April 1951, nachmittags
Vortrag über Heroldsbach/Thurn im Schlosskaffee im Saale des Josefsvereins. Abends wieder auf dem Berge. Begleitung des Jesukind vom ersten zum zweiten Lichtmast. Ich stellte dann eine Frage wegen des Priestersegens, erhielt vom Jesukind aber keine Antwort. Herr Schl. mahnte mich, man müsse zuerst demütig beten. Wir knieten dann alle nieder und beteten drei 'Vater unser' um die rechte Antwort, die die Muttergottes, welche über dem Birkenwald erschien, auch gab. Ich wurde von einem Seherkind gerufen, "Maria verlange von mir das Treueversprechen", das ich auch gab, worauf sie mich und meine Jugend zu Hause gesegnet haben soll. Ich betete dann noch etwas auf französisch und zwar ganz leise, bat die Muttergottes nochmals um den Segen, erst für mich, dann für meine Jugend, und erhielt ihn beide Male. Nachher erschien noch der Herr Baron, der sehr ernste Dinge sagte über die Zukunft. Darauf erschienen noch vier Engel, die ein Schwert trugen. Zeichen schweren kommenden Kampfes, hieß es.
16. April 1951
Ich war wieder mit den Kindern beim ersten Lichtmast und beschloss, wieder zu "experimentieren" und zwar auf italienisch. Als das Jesukind erschien, sagte ich den Kindern bei der Zurückbegleitung zum Altärchen: "Ich will jetzt dem Jesuskinde einen Gruß sagen und ein Dankeswort. Passt gut auf, was es macht." Ich sprach dann genau folgende Worte: "O santo divino Bambino Gesu. Noi ti salutiamo stasera venuto dal cielo sulla nostra povera terra. Noi ti confessiamo come re del cielo e della terra e ti ringrazia no per questa grande grazia, accetata pel tuo grande amore. Noi ti pregiamo di perdonarci tutti i nostri peccati e darci Ja tua grazia et benedizione." Auf deutsch: "Heiliges, göttliches Kind Jesu! Wir alle grüßen Dich heute Abend, dass Du vom Himmel auf unsere arme Erde herabgekommen bist. Wir anerkennen Dich als den König Himmels und der Erde und danken Dir für diese große Gnade, die wir von Deiner Liebe empfangen haben. Wir bitten Dich, uns alle unsere Sünden zu verzeihen, und uns Deine Gnade und Deinen Segen zu geben." Ich hatte das letzte Wort (benedizione) noch nicht ganz ausgesprochen, da machten alle Kinder schon das Kreuzzeichen. "Das Jesuskind hat gesegnet!" sagten sie mir auf die Frage, warum sie das Kreuzzeichen machen. Kuni sagte mir, es habe ganz freundlich dreingeschaut, als ich zu ihm gesprochen habe. Die Kinder sagten mir nachher, sie hätten gemeint, ich sage ihm einen Gruß von einem Schweizerpfarrer. Maria sagte, sie habe gemeint, ich würde bloß 'Gelobt sei Jesus Christus' sagen.
17. April 1951
Ich beschloss nochmals zu 'experimentieren' und zwar wieder auf französisch. Beim Lichtmast war das Jesukind mit den Seherinnen Frau Waha und Antonie. Die übrigen waren auf der Himmelswiese, wohin sie gerufen wurden und sie eine lange Reihe von Heiligen sahen, alle weiß und rot gewandet mit den Namen auf einem Täfelchen auf der Brust. Ich sagte zu den Seherinnen: "Heute Abend werde ich dem Jesukind nochmals etwas sagen. Ich werde es aber nicht wieder um seinen Segen bitten wie gestern. Passt auf das Jesukind gut auf!" Ich sprach dann: "Mon petit Jesus. Permettez moi, que je m'adresse encore a vous ce soir. Tout d'abord il me faut vous dire mes grands remerciements pour toutes les gräces recuees ici. Je voudrais vous bien aimer tant que je puisse. Mais je ne suis qu'un pauvre pecheur. J'espere, que vous in'aimez aussi et par signe je vous prie de me faire la croix sur le front, comme la premiere fois." Wie ich das gesagt hatte, rief mir Frau Waha zu: "Herr Pfarrer, das Jesukind streckt Ihnen die Hand entgegen!" Sie nahm dann meine Hand und führte sie dem Jesuskind entgegen. "Ja, aber ich habe das Jesukind gebeten, mir zum Zeichen das Kreuz auf die Stirne zu machen!" – Frau Waha: "Das ist das Zeichen, das das Jesukind Ihnen gibt. Es ist ja viel zu klein, um an Sie heraufzulangen, um Ihnen das Kreuz auf die Stirne zu machen." (Als mir das Jesukind beim zweiten Besuch das Kreuz auf die Stirne machte, haben mir die Seherkinder den Kopf hinuntergedrückt mit den Worten: "Herr Pfarrer, das Jesukind macht ihnen das Kreuz auf die Stirne!" Damals sagte ich: "Liebe Kinder, bittet doch das Jesukind um seinen Segen für mich und meine Pfarrei!")
18. April 1951
Beim Lichtmast ist wieder das Jesukind. Ich sagte zu den Kindern: "Liebe Kinder, heute Abend muss ich mit dem Jesukind noch verhandeln wegen meines Vortrages im Schloss. Ich will es ihm französisch sagen. Gebt aber gut acht!" Ich sagte dann auf französisch folgende Worte: "Mon Jesus, vous savez mon devoir ce soir. Il me faut parler de vous et de la sainte Vierge. J'en aie besoin de votre aide et de la benediction speziale. Fortifiez mon cceur." (Ich spürte wegen der großen Anstrengungen und des Mangels an Schlaf starke Herzbeschwerden.) "Et benissez aussi mes auditeurs." Mitten in dieser kleinen Rede unterbrach mich Erika und rief: "Herr Pfarrer, jetzt hat das Jesukind gesagt, ich werde den Herrn Pfarrer besonders segnen, damit er die rechten Worte findet!" Wir gingen dann auf die Himmelswiese. Dort erschien unter anderem die heilige Maria Goretti. Ich ließ ihr eine Reliquie von ihr vorhalten. Sie lächelte bloß und schwebte dann zu dem Bildstöcklein hinüber. Die Kinder sprangen ihr nach und ich gesellte mich zu ihnen. Ich redete einige italienische Sätze zu ihr und sprach dann: "Santa Maria Goretti noi ti pregiamo di darci la croce sul fronte!" In diesem Augenblick neigten sich die Seherkinder leicht nach vorne. Auf meine Frage, was das bedeute, sagten sie mir: "Die heilige Maria Goretti macht uns das Kreuz auf die Stirne!" Eben darum hatte ich ja gebeten. Die Kinder aber hatten davon keine Ahnung. Wir begleiteten dann noch Jesus den guten Hirten nach dem Podium. Vorne angekommen, übergab ich der Kuni meinen Kreuzpartikel und bat sie ihn dem Heiland hinzuhalten und zu fragen, ob er das kenne. Gleich kam die Antwort: "Ja, ich kenne alle Dinge, denn ich bin der Herr des Himmels und der Erde!" Leider verschwand er gleich darauf und so konnte ich nicht mehr weitere Fragen stellen. Ich musste ins Schloss zum Vortrag. Was die Reliquien anbetrifft, so habe ich dem verst. B. meine Wendelinsreliquie hinhalten lassen mit der Frage, ob es wohl eine echte Reliquie sei. Antwort: "Ja." (Die Reliquie trägt das bischöfliche Siegel der Echtheit.)
19. April 1951, Donnerstag
Tag der Heimreise. Am Vormittag war ich nochmals auf dem Berge, um Abschied zu nehmen und zu danken. Diesen Bericht kann ich jederzeit mit gutem Gewissen eidlich bekräftigen. Oberkirch, 23. April 1951.
6. Mai 1951, Samstagabend
Ankunft um 18.45 Uhr abends. Um 19.30 Uhr war ich auf dem Berg. In meine Tasche hatte ich eine Flasche Weihwasser gesteckt. Niemand wusste davon etwas. Von Westdeutschland hatte ich Bericht erhalten, dass eine 'Begnadete', die der Bischof von Würzburg persönlich betreue, gesagt haben soll, dass Heroldsbach anfangs echt gewesen sei, später aber alles ganz ins Dämonische abgeglitten sei. "Alles ganz dämonisch!" Einem solchen Urteil widersprachen alle meine Erfahrungen in Heroldsbach mit den Kindern. Durch die vielen Exorzismen und den ständig gespendeten Segen hätte ich bestimmt daraufkommen müssen. So wollte ich nochmals experimentieren. Die Kinder begleiteten eben das Jesukind wieder zum ersten Lichtmast hinunter, als ich ankam. Ich reihte mich in die kleine Prozession ein bis zum Altärchen. Neben den Kindern befand sich viel Volk. Da wandte ich mich an die Kinder mit den Worten: "Liebe Kinder, jetzt muss ich mit dem Jesukind etwas besprechen und zwar auf französisch. Schaut es gut an, was es macht." Ich sprach dann: "Mon Jesus pardonnez moi cette action, que je veux faire ce soir. Vous en savez la cause. Je ne la fais parce que je doute de votre précence. Je la ferai parce que les adversaires disent que le diable soit ici. De ma part je crois ä votre precence. Je vous prie encor une fois: Pardonnez moi!" – Im nächsten Augenblick nahm ich die Weihwasserflasche aus der Tasche, nahm den Zapfen weg und spritzte das Weihwasser gegen das Jesuskind. Alles war für einen Moment überrascht. Dann aber sagte die Kuni: "Jetzt hat das Jesukind gesagt: 'Das freut mich, dass der Herr Pfarrer dies macht. Er soll es nur weiter so machen!'" – Die Kinder wollten dann von mir wissen, was ich gesagt habe. Ich aber gab ihnen die Antwort erst am anderen Abend. Am gleichen Abend, sofort nach dieser Begebenheit, ging ich mit den Kindern noch auf die Himmelswiese. Dort erschien Bruder Klaus. Ich begrüsste ihn französisch und spritzte auch gegen ihn Weihwasser. Da lachten die Kinder und riefen: "Herr Pfarrer, jetzt haben Sie dem Bruder Klaus ins Gesicht gespritzt!" Das überzeugte mich, dass die Kinder etwas sahen, was ich nicht sah. Es kamen noch andere Heilige, die ich ebenfalls so 'behandelte', bis die Weihwasserflasche leer war. Und da soll Heroldsbach in allem 'dämonisch' sein?
7. Mai 1951, Sonntag
Am Morgen half ich Pfarrer G. aus im Confessionale bis 9.45 Uhr. Dazwischen zelebrierte ich. Nach dem Vormittagsgottesdienst erklärte ich den Schweizern die Örtlichkeiten auf dem Berg und im Walde. Nachmittags 14.30 Uhr war ich wieder auf dem Berg. Großer concursus populi. Ich betete dreimal nacheinander den Exorzismus Leo XIII. Es war auch eine 'Besessene' anwesend mit ihrem Exorzisten. Gewöhnliche Erscheinung des Jesukind und, soweit ich mich erinnere, auch der Muttergottes. Ich konnte nur bis 15.30 Uhr bleiben, da ich anderweitig eine Aufgabe übernommen hatte.
Abends 19.30 Uhr war ich wieder auf dem Berg. Als Maria erschien, beim ersten Lichtmast, bat ich die liebe Muttergottes auf französisch für eine Schwerkranke zu Hause, und zwar um ihren speziellen Segen für die Kranke. Die Kinder machten das Kreuzzeichen. "Sie habe gesegnet und mir dabei die Hand auf den Kopf gelegt." Bei der Erscheinung der Heiligsten Dreifaltigkeit war ich nicht dabei, ebenso nicht bei der Prozession in dem Wald, da mich ein Herr aus Paderborn wegen verschiedener Auskünfte in Anspruch nahm. Ich wurde dann auf die Himmelswiese gerufen, wo die 'Besessene' mit ihrem Exorzisten war. Wir verweilten lange beim Bildstöcklein vor Jesus dem guten Hirten, der erschienen war, und beteten inständig für die 'Besessene', die sich aber sträubte Jesus die Hand zu reichen. Schließlich tat sie es aber doch. Ihre Hand zitterte nicht mehr wie am Nachmittag, wo sie der Muttergottes auch die Hand reichen musste.
Um 23.30 Uhr war ich nochmals auf dem Berg. Die Muttergottes mit dem Jesukind war da. Die Kinder nahmen ihr das Jesukind aus den Armen und wiegten es in der üblichen Weise. Ich war gespannt, wohin sie es nachher tun würden, ob sie es auf den Boden stellten oder wieder der Muttergottes auf den Arm. Sie taten das Letztere. Nachher ließ uns die Muttergottes fragen, ob sie uns unter ihren Mantel nehmen dürfe. Alles antwortete: "O, ja!" – "Dann tretet etwas zusammen!" Die Leute taten das, worauf nach Aussagen der Kinder die Muttergottes ihren Mantel über uns ausbreitete. Dann riefen die Kinder: "Auch das Jesukind lässt fragen, ob es uns auch unter seinen Mantel nehmen dürfe!" – Freudig erschallte die Antwort: "Ja." Eine einfache Frau meinte bei dieser Szene mir gegenüber: "Hochwürden, wie weit sind wir denn, dass die Muttergottes das macht?" – Ich blieb dann noch bis gegen 3.00 Uhr auf dem Berg und betete mit den Leuten. Zum Abschluss machten wir noch eine Prozession in den Wald zum Kreuz des Barons und zur Muttergottes-Statue. Dann ging ich heim. Es war für mich ein langer Tag, von morgens 5.15 Uhr bis zum andern Morgen um 3.00 Uhr. – Aber merkwürdig: In Heroldsbach wird man nicht müde.
8. Mai 1951, Montag
Der Tag war ausgefüllt mit vielen Besprechungen, die bis nachts 23.00 Uhr dauerten. Ich kam zu spät auf den Berg, um den Visionen beizuwohnen. – Schade!
Am Abend des 9. Juni traf ich mit zwei Schweizer Confratres in Heroldsbach ein. Wir begaben uns gleich auf die Erscheinungsstätte. Ich hatte meine beiden Kollegen zuvor gebeten, ja recht kritisch zu sein und genau zu beobachten. Als wir auf den Berg kamen, waren die üblichen Erscheinungen des Jesukind beim ersten Lichtmast. Später erschienen auch einige Heilige auf der sog. Himmelswiese.
Am Abend des 10. Juni richtete ich an das Jesukind eine kleine Huldigungsadresse und zwar in italienischer Sprache und gestattete mir dann einige Fragen an das Jesukind, ebenfalls auf italienisch. Die Fragen lauteten – ich hatte sie mir vorher schriftlich zurecht gelegt, wie auch die Huldigungsadresse: "Warum dauert dieser so beklagenswerte Kampf um diese Stätte so lange, der die Priester in zwei Lager gespaltet hat?" Auf diese Frage will die Seherin von Forchheim, Frau W., die auch da war, folgende Antwort vernommen haben: "Weil es so mein Wille ist!" Ich frug weiter: "Warum interveniert Ihr nicht, Du und Deine heilige Mutter? Viele Heilige haben hier schon Hilfe versprochen, aber es scheint umsonst." Frau W. will die Antwort vernommen haben: "Weil noch so viel Böses geschieht." Eine weitere Frage ans Jesukind lautete: "Was sollen wir tun? Sollen wir diesen Ort verlassen, wo so viel Gebet und Buße geschah?" Nach dieser Frage neigte sich Hildegard Lang zu mir und flüsterte mir zu: "Das Jesukind hat eben gesagt: 'Der Herr Pfarrer soll weiter Vertrauen haben!'" Ich schloss meine Ansprache ans Jesukind mit den Worten: "Zum Zeichen, dass Du mich verstanden hast, bitte ich Dich, mir das Kreuz auf die Stirne zu machen oder mir die Hand zu geben." – Ich hatte den Satz noch nicht beendigt, da sagte Hildegard: "Das Jesukind will Ihnen das Kreuz auf die Stirne machen." – Von dieser nur in italienisch gehaltenen Ansprache und Fragen konnte niemand den Inhalt erraten, da ich zuvor mit keinem Menschen darüber sprach. Die Seherkinder wollten nachher wissen, was ich alles zum Jesukind gesagt habe. Ich verweigerte jede Auskunft.
An den übrigen Tagen waren die üblichen Erscheinungen, alle von meinen geistlichen Mitbrüdern scharf beobachtet. An einem der Abende erschien angeblich die heilige Kreszentia von Kaufbeuren als kleines Kind. Ich richtete einige italienisch gehaltene Worte an sie und zwar wiederholt. Auf einmal fängt Frau W., die Seherin von Forchheim, laut an zu lachen. Auf meine verwunderte Frage, warum sie denn jetzt so laut heraus lache, sagte sie: "Die kleine Heilige hat gesagt: 'Ich mag das nicht mehr hören!'" Der Worte, die ich damals sprach, kann ich mich nicht mehr entsinnen.
An einem weiteren Abend besprengte ich die angeblich erschienene Muttergottes mit Weihwasser und richtete auf italienisch ähnliche Worte an sie, wie am 10. Juni ans Jesukind. Sie soll dabei nur gelächelt haben. Am Abend des 13. oder 14. Juni – es war etwa um 22.30 Uhr, kam einer meiner Confratres, Vikar H. aus Zürich, ins Pfarrhaus, wo ich eben mit dem Ortspfarrer zusammensaß, und meldete mir, dass ich etwas verpasst habe. Er sei eben mit den Sehermädchen auf der Himmelswiese gewesen. Erika habe nicht mehr mitkommen wollen, da sie zu müde sei. Schließlich sei sie aber doch gekommen und habe dann auf der Himmelswiese wieder heimgehen wollen. Auf einmal habe sie sich im Grase aufgerichtet – die Mädchen saßen am Boden – und hätte unverwandt gegen den Birkenwald geschaut und sei ganz unbeweglich, wie ekstatisch gewesen. Tränen seien ihr über die Wangen gerollt. Dieser Zustand habe etwa zehn Minuten gedauert. Dann sei sie zu sich gekommen und habe gesagt: Herr Pfarrer, das war furchtbar. Der Heiland ganz mit Blut überströmt, hätte gesagt, es werde jetzt ein furchtbarer Kampf beginnen. Er habe eine Hand vom Kreuz gelöst und ihn, den Priester gesegnet. Auf dem Rückweg sei Erika ganz zerschlagen gewesen, ob dem Geschauten.
Am Abend des 14. Juni war ich mit Pater von Lame auf der Himmelswiese. Gretel, Kuni und Maria sahen den Heiland am Kreuz, wie sie sagten. Darauf rutschten sie auf den Knien den Weg hinunter. Der Heiland verlange das für die Bekehrung der Sünder. Erst rutschten sie auf dem Wiesenboden. Dann auf einmal rutschte Gretel mitten ins holperige, steinige Sträßchen, wobei ihr die anderen folgten. Auf meine Frage, warum sie das tun, gab Gretel bitterernst zur Antwort: "Der Heiland will das ganze Opfer." So rutschten sie etwa 100 Meter weit und dann den halben Weg wieder zurück, den Fünfwundenrosenkranz laut betend, und zwar mit großem Ernst, so dass Pater von Lama zu mir sagte: "Das ist schon Fatimageist!" Kurz darauf sah ich mit vielen anderen die untergehende Sonne in merkwürdiger Rotation, wie ich sie noch nie gesehen habe, in allen Regenbogenfarben. Alles schaute und staunte. Auch während dieses Aufenthaltes machten die vielen zum Teil die ganze Nacht durchbetenden Leute auf mich einen tiefen Eindruck. Viele sah ich auch mit Kreuzen große Wegstrecken auf den Knien rutschen. Wo in aller Welt sieht man einen solchen Gebets- und Bußgeist? Und wo sind die Geistlichen, die eine solche öffentliche Buße üben, wie das die einfachen Leute in Heroldsbach tun? Oft schämte ich mich vor diesen einfachen und schlichten, tief frommen Leuten.
Am 15. Juni reisten wir zurück, und Ende Juli kam das römische Dekret, und so konnte ich keine weiteren Beobachtungen machen. Aber alles, was ich am Erscheinungsort erlebt und sehr kritischen Auges geschaut hatte, weckte in mir doch die Überzeugung, dass es sich bei den Heroldsbacher Erscheinungsvorgängen nicht um rein eidetische, hypnotische, suggestive oder dämonische Vorgänge handelt, auch nicht um reine Produkte kindlicher Phantasie oder gar 'alles nur Lug und Trug', wie man oft zu hören bekam, sondern, dass die Seherinnenschar tatsächlich Dinge schaute, die ich nicht sehen konnte, mögen dabei auch 'Menschlichkeiten', wie Mitspielen der kindlichen Phantasie mitgelaufen sein. Welcher Art diese 'Schauungen' waren, darüber mag die Wissenschaft nun sprechen, nachdem die Kirche die Übernatürlichkeit der Vorgänge nicht anerkannt hat.
Oberkirch, den 5. September 1951
Josef Leutenegger, Pfarrer
Erlebnisse des Hochwürdigen Herrn Vikar Alois Keiser, Oberkirch, Schweiz, vom 24. und 27. April 1951.
24. April 1951, abends 19.15 Uhr
Auf dem Berg sind ca. 150 Personen anwesend. Die fünf Seherkinder mit ihren Müttern sind da. Vor und während der Erscheinungen betete ich in deutsch und lateinisch den Exorzismus Leo XIII. Ich beobachtete die Seherkinder genau. Erscheinung des Jesukindes beim Lichtmast und prozessionsweises Gehen zum Podium. Gewohnte Segnungen. Hernach erschien die Muttergottes, gibt den Segen und entschwindet wieder. Von der Himmelswiese begleiten zwei Seherkinder die heilige Theresia zum Podium. Sie lässt sich von den Dorfkindern die Hand geben. Kurz darauf erscheinen der heilige Bruder Klaus, die heilige Sotheris, die heilige Theresia die Große, Kreszentia und Maria Goretti. Am Schluss erscheint das Herz Jesu und das Herz Mariä über dem Wald.
25. April 1951, abends um die gleiche Zeit
Ganz kurz kommt das Jesukind. Dann der gute Hirt. Auf der Himmelswiese erscheint die heilige Gemma Galgani als Kind im rosaroten Kleid, mit den Wundmalen. Sie sagt zu den Kindern: "Es freut mich, wenn Priester kommen." Eine Würzburger Dame, Apothekersfrau, übergab mir am Abend ein kleines Reliquiar mit mehreren Reliquien, die sie von einem Verwandten, Kapuzinerpater von Altötting, geschenkt erhalten hatte, mit der Bitte, fragen zu lassen, ob diese echt seien. Ich ließ diese Reliquien durch Kuni der Gemma Galgani in einem verschlossenen Couvert hinhalten und fragen, ob das echt sei. – Antwort: "Ja!" Es erscheint noch die heilige Kezinia, eine unbekannte Heilige, die drei Tage in einem hohlen Baum eingesperrt war. Sie bat um den Priestersegen. Am Podium erscheinen die heiligen drei Erzengel mit dem Allerheiligsten, Kelch und Kreuz, begleitet von Bernadette, Theresia und Kreszentia.
26. April 1951, abends
Wie jeden Abend betete ich vor den Erscheinungen und während derselben den Exorzismus. Das Jesukind erscheint wie üblich am Lichtmast und wird zum Podium begleitet, segnet, gibt den Krankensegen und segnet auch die Andachtsgegenstände. Auf der Himmelswiese erscheint kurz die heilige Notburga. Längere Zeit dann die heilige Theresia vom Kinde Jesu. Ich machte einige Anrufungen in deutsch und französisch, z. B.: Heilige Theresia vom Kinde Jesu, segne uns Priester, segne die Eltern und Kinder, segne die Missionen usw. Nach jeder Anrufung machten die Kinder das Kreuzzeichen. Als ich sie fragte, warum sie sich bekreuzigten, sagten sie: "Die heilige Theresia hat jedes Mal gesegnet." Ich machte dann einen neuerlichen Versuch und zwar mit einer Reliquie der heiligen Theresia, die ich ebenfalls von der Dame aus Würzburg erhalten hatte. Diese war in einem Couvert verschlossen. Ich reichte das Couvert der Antonie. Sie hielt das Couvert der Heiligen hin und frug: "Was ist das?" Die heilige Theresia antwortete: "Das ist eine Reliquie von mir!" Es erscheinen auf der Himmelswiese auch der heilige Benedikt und die heilige Scholastika, lassen sich berühren, schweben voran zum Podium, segnen und verschwinden wieder. Am Lichtmast erscheinen dann die heiligsten Herzen Jesu und Mariä, gehen zum Podium und segnen die Anwesenden. Diese Erlebnisse überzeugten mich völlig von der Echtheit der Schauungen, und ich bin bereit, jederzeit alles eidlich zu bezeugen.
Oberkirch, den 18. Mai 1951
A. Keiser
Schluss der Protokolle. Bemerkung: Zu diesen Protokollen erklärten die Herren Schlötzer Andreas und Schmitt Philipp dem Herausgeber persönlich wiederholt, dass sie auch heute zu diesen Aufzeichnungen, die sie persönlich machten, voll und ganz stehen, und dass sie persönlich überzeugt sind von der Echtheit und Übernatürlichkeit der Heroldsbacher Erscheinungsvorgänge, ferner, dass sie sich ebenso wie der Herausgeber bereit erklären, nach Prüfung dieses vorliegenden Materials dem neuen kirchlichen Urteil sich zu unterwerfen. (Erklärung dieser Herren vor Professor Walz schon am 13. März 1958, dann am 21. Juni 1958.)
Die Seherkinder erklärten vor dem Amtsgericht Staufen bei Freiburg i. Br., in Forchheim tagend, am 4. Februar 1957 unter Eid, dass sie die Mutter Gottes wirklich gesehen haben. Erneut erklärten sie vor Herrn Schlötzer und Schmitt eidesstattlich am 16. und 17. Juni 1958, dass sie bei den Visionen "von Anfang an bis zum Zweiten. Römischen Dekret (9. Oktober 1949 bis 25. Juli 1951) die die Seherkinder begleitenden und in den Protokollen genannten Herren: Professor Walz, Pfarrer Gailer, Schlötzer, Schmitt, Dr. Heil usw., bei ihren Aussagen gegenüber diesen niemals getäuscht oder irregeführt haben, insbesondere auch nicht bei den Visionen auf der 'Himmelswiesen, auch nicht bei den Spielen mit dem Jesuskind oder mit den Engeln, und dass sie immer die Wahrheit gesagt haben.'
Robert Ernst, Herausgeber der Monatsschrift 'Der Heiland' (Eupen, Belgien), ein in der Mystik sehr erfahrener Theologe, war im Einverständnis mit seinem Bischof vom 4. bis 9. August 1950 in Heroldsbach und hat gewissenhaft die Erscheinungen geprüft. In einem Brief vom 27. Januar 1958 schreibt er an den Verfasser, dass dieser bei einer Herausgabe der Dokumente 'gleichwohl erwähnen dürfe, dass er (bei diesem Besuch in Heroldsbach) auch positiv überzeugt wurde'.