• Offenbarung an Barbara Weigand, Bd. 1-7

4. Januar 1900

"Gestraft ist sie, nachdem sie im Glanz und in Üppigkeit und Reichtum gelebt, diese Meine jungfräuliche Braut, und stolz geworden ist."

Lied: Meinen Jesus laß ich nicht ...

Barbara: "O mein Jesus! bete Dich an aus dem Abgrunde meines Nichts. Ich danke Dir für alle empfangenen Gnaden und Wohltaten. Von Herzen bereue ich all die Nachlässigkeiten und Sünden, die ich wider Dich begangen, verzeihe mir, o Herr, trotz der vielen Gnaden und Liebeserweisungen, denn auch die Leiden sind Zeichen Deiner Liebe, und doch bin ich manchmal so undankbar. O gib mir wieder den Eifer, den ich ganz verloren. Siehe, wenn ich früher so eine Zeitlang den Eifer verloren hatte, so hatte ich dann jedesmal nach vergangener Krankheit wieder einen ganz neuen Eifer. Ich weiß nicht, was ist. Ich kann nicht mehr so beten und mich mit Dir erfreuen. Bin ich denn schuld? Wie warst Du oft so liebenswürdig mit mir; ich habe mich immer gefreut, wenn ich in die Kirche kommen konnte. Ich kann nicht mehr, o Herr! Ich weiß nicht, was anfangen. Gelobt sei Jesus Christus!"

Jesus: "Meine Kinder! Gern und mit Freuden bin Ich in eure Mitte gekommen, um euch Aufschluß zu geben über derartige Dinge, wie du Mir eben vorlamentierst. Du weißt nicht, was das ist, daß du keine Liebe mehr fühlst, und deine Freundin, die in demselben Grad wie du eben lamentiert, ist befangen von einer Unwissenheit und möchte Aufschluß haben. Ja, Meine Kinder, Ich will euch Aufschluß geben. Seht, ein Jahrhundert ist wieder verflossen. Meine Kirche, statt daß sie in höchster Blüte stehen sollte, nachdem neunzehnhundert Jahre vorübergegangen, da vor neunzehnhundert Jahren Ich sie gestiftet habe und in eurer Mitte wohne, sollte es möglich sein, daß man nicht mit Dankbarkeit sich erinnere an die großen Wohltaten eines Gottes? Und doch bringt man Mir statt dessen nur Undank, Gleichgültigkeit und Kälte, von Jahrhundert zu Jahrhundert mehr, entgegen. Und doch ist es wahr, daß Ich Meine Geschöpfe liebe, daß Ich Meine Kinder an Mein Herz drücken möchte, daß Ich sie Meinem Vater zuführen und Ihm sagen möchte: 'Siehe, Vater, dieses ist das Geschlecht, das Du erschaffen, das Ich erlöst, das Dein und Mein Geist geheiligt hat. Siehe, dreiunddreißig Jahre bin Ich mit ihm gewandelt, und es liebt Mich nicht.'

Seht, Meine Kinder, dieses ist die Ursache, warum so große Finsternis euer Herz beschränkt, weil ihr Sühne und Buße leisten sollt für die abgefallene Menschheit, für die gottlosen Kinder Meines Herzens. Ein neues Jahrhundert ist angebrochen. Ich habe dieses Geschlecht gezüchtigt. Ich will seiner Sünden wieder vergessen; aber es müssen Werkzeuge da sein, um derentwillen Ich vergessen kann. Deswegen, Meine Kinder, werdet nicht irre. Ich habe euch an Mich gezogen, Meine Liebe euch kundgetan. Nun müßt ihr mit Mir den Kalvarienberg hinauf, das Kreuz müßt ihr mit Mir schleppen, um so die undankbaren Kinder Meiner Kirche wieder auszusöhnen mit Mir.

Geht in die ganze Welt, ja geht dorthin, wo man noch wähnt, Mir zu dienen und treu zu dienen, und seht euch um unter den einzelnen Mitgliedern, die sich Mir geweiht haben, die Ich Mir erwählte, einzig und allein für Mich zu leben. Was findet ihr? Anstatt Liebe nur Unfrieden. Jeder ist unzufrieden mit seinem Stand, auch wenn Ich ihm alles getan habe, ist er doch nicht zufrieden. Dank sollte Ich ernten, und Undank ist Mein Lohn, der schwarze Undank derjenigen, die in der Welt leben und vorgeben, Mir zu dienen.

Auch wenn Ich sie noch so mit zeitlichen Gütern gesegnet habe, wenn Ich ihnen alles getan habe, was nur zu einem soliden Leben gehört, was ernte Ich dafür? Undank und nichts als Undank! Seht, Meine Kinder, dafür muß es Werkzeuge geben, die diesen Undank Mir zu belohnen wissen durch ihre Dankbarkeit und Gegenliebe. Diese müssen ersetzen, was andere Mir versagen, und weil der Mensch nur dann erst recht verdienen kann, nur dann Mich trösten kann, wenn er nicht getröstet ist, wenn er auf alles verzichtet und nur einzig und allein Mein Wohlgefallen im Auge hat, nur dann erst kann der Mensch verdienen und Mir Ersatz und Sühne leisten. Darum, Meine Kinder, werdet nicht irre! Wenn Ich mit Trockenheit und Trostlosigkeit dich heimsuche, gehe hin, sei nicht trostlos. Gehe nicht von dieser Stätte, ohne Meinem göttlichen Herzen erst innigen Dank zu sagen. Seht, euretwegen bin Ich gekommen, damit ihr an dem morgigen Tag, wo Mir ganz besonders in dieser Stadt Abbitte und Sühne geleistet wird, auch eure Liebe Mir erwidern, euren Dank Mir darbringen könnt."

Barbara: "Mein Jesus! Du bist bereit, den Deinigen die Gnaden tausendfältig zufließen zu lassen an diesem Tag. O ich danke Dir! Tausendfacher Segen strömt aus Deinem Herzen über diese Stadt. Dank Deinem süßen, lieben Herzen! Dank aber auch denjenigen, die diese Andacht eingeführt, der guten, edlen Dienerin Deines Herzens, die so opferwillig ist, die gewürdigt ist, daß diese Andacht nunmehr gehalten werden kann. O mein Jesus! Ich bitte Dich aber auch, Du hast schon vieles gewirkt; es ist manches besser geworden. O man hat in der Neujahrsnacht den Segen gespürt, daß die Sühnungsmesse gehalten wurde; denn es war kein Trubel wie in den früheren Jahren. Man sagt, es wäre so ruhig gewesen, und man hat nicht gehört, daß jemand ein Leid zugefügt worden ist, während es in einer Nachbarstadt anders war. Nicht wahr, das hast Du getan, Dein schützender Arm lag über der Stadt. O daß doch alle Menschen Dich erkennten, aus ganzem Herzen liebten, aus allen Kräften Dich lobten und ehren möchten! Ich bitte Dich in den großen Anliegen von N. O erleichtere ihnen die Last."

Jesus: "Arm, klein und verachtet müssen alle diejenigen werden, die Anteil nehmen wollen an der großen Aufgabe, die Ich euch zugedacht. Alles, was Ich dir versprochen habe seit langen Jahren, habe Ich jetzt in Erfüllung gehen lassen, und du siehst es vor Augen. Erinnerst du dich noch, als Ich dir die Weltlage zeigte? Es ist schon länger als ein Jahrzehnt her, als Ich damals zu dir sagte: 'Siehe, zu dir will Ich Mich flüchten, an deinem Herzen will Ich ausruhen, o teile du doch wenigstens den Schmerz mit Mir, den Mir die undankbaren Kinder Meiner Kirche zufügen.' Nicht wahr, da hättest du nicht geahnt, daß du alles dies in Erfüllung gehen sähest, wie du es seither gesehen hast.

Als Ich dir den Vater der Christenheit, das Oberhaupt der Kirche, zeigte als ein Licht, das die ganze Welt erleuchte, da verstandest du es nicht. Jetzt aber verstehst du es. Und als Ich dir zeigte, daß du ihm behilflich sein müssest in seinem Amt, siehe, alles dieses ist jetzt in Erfüllung gegangen, und du siehst es vor Augen. Dieser war bestimmt, das Hochheiligste Sakrament, die hochheilige Eucharistie, in der Ich als Gott und Mensch unter euch wohne, die Quelle, die da sprudelt unter euch, die da ganz verstaubt und verschüttet gewesen, wieder aufzudecken, Mein Volk herbeizuführen. Dir habe Ich die Aufgabe gesetzt, zu dir habe Ich gesagt, daß Ich ein Band schlingen will, und daß, wer von diesem Band sich umschlingen läßt, gerettet ist, daß ein Damm soll errichtet werden.

Siehe, wie dieser, Mein Stellvertreter, alle deine Worte bestätigte, an dieser Jahrhundertwende. Darum fahre fort, Meine Tochter, werde nicht müde, habe Geduld und harre aus, und du wirst noch herrliche Früchte sehen von deinem Leiden, aber auch ihr, ihr alle, die ihr die Worte höret, die Ich in Meiner Dienerin spreche. Freuet euch! Denn alle, die Ich herbeiführe, gehen nicht ohne Trost und ohne neue Kraft und neues Licht hinweg, ausgenommen diejenigen, die mit Schattenseiten kommen, die halb und halb nur tun wollen, was ihnen gerade beliebt, und was ihnen nicht gefällt, verwerfen. Freilich, so kamen gar viele auch zu Mir. Jener reiche Jüngling, der Mir nachfolgen wollte, hatte dunkle Schattenseiten, obwohl er auch rechte Lichtseiten hatte. Er war ein sittenreiner Jüngling und wirklich guten Willens. Seine Schattenseite aber war, daß er zu fest an Reichtümern hing und an Ehren und Freuden dieser Welt.

Andere, die da kamen, freilich mit ungläubigem Herzen, die da nur an solche Dinge glauben als Hysterie, weibisches Gedusel, freilich, ein solcher Mensch hat keinen Sinn, so wenig wie der Pharisäer, der zu Mir kam und Mich nur belauern wollte, um etwas herauszufinden und anderen sagen zu können: Ja, der ist der Zimmermanns Sohn; was will der uns vormachen, der Teufel ist in ihm, glaubt ihm nicht. Wundert euch nicht, wenn es Menschen gibt, die nicht glauben, auch wenn sie offen und frei Meine Hand sehen. Sie leugnen es rund hinweg, weil das Herz, das in ihnen schlägt, vom rechten Weg abgewichen ist.

Es wird noch lange und noch viele Mühe kosten, bis Meine Kirche wieder auf den Standpunkt gestellt ist, von dem sie weggerückt war durch die Gottlosigkeit Meiner Kinder. Meine eigenen Kinder sind schuld, Meine Kinder sind die Ursache, daß Meine Kirche, die zwar niemals untergeht, deren Glanz aber verblichen ist und verbleichen wird, sooft Meine Kinder vom rechten Weg abweichen.

Denn sobald im Alten Bund die Bundeslade in die Hand der Feinde gefallen war und Ich dieses zuließ zur Strafe für Meine treuen Söhne, Mein auserwähltes Volk, mit dem Ich doch gerade so war, wie Ich jetzt bin mit Meiner Kirche, und nur dann erst dieses heilige Gezelt wieder in die Hände Meiner Kinder zurückkam, nachdem sie Buße getan hatten und gesühnt hatten ihr Unrecht, ebenso, wenn es auch immer wahr ist, daß Ich alle Tage bei Meiner Kirche bin bis zum Ende der Welt, und daß niemals die Pforten der Hölle sie überwältigen werden, ist und bleibt es ebenso wahr, daß, wenn Meine Kinder abgewichen sind vom rechten Weg, der Glanz verbleicht und sie in Hintergrund tritt, zur Strafe für Meine eigenen Kinder. Gestraft ist sie, nachdem sie im Glanz und in Üppigkeit und Reichtum gelebt, diese Meine jungfräuliche Braut, und stolz geworden ist. Stolz war sie geworden, Meine jungfräuliche Braut. Sie wollte Mich als ihren Bräutigam nicht mehr hochhalten; sie wollte nebenbei mit der Welt liebäugeln, und das verdroß Mich gar sehr, und sie mußte gestraft werden, sie mußte dieses fühlen.

Deswegen nahm Ich alle ihre Rechte hinweg, was mit der Welt sie in Verbindung setzen konnte. Sie mußte arm werden, so arm, daß sie mit Mir an das Kreuz steigen mußte und von fremder Hand mußte ernährt werden. Die Zeit ist vorüber, und es wird nicht mehr lange dauern, bis sie wieder auf den Glanzpunkt gerückt sein wird. Aber dazu brauche Ich noch Werkzeuge, die das Fundament bilden, worauf der Bau, der da zerbröckelt ist von außen her, die Mauer, das Gebäude Meiner Kirche ist Stein um Stein abgebrochen, dieses Fundament muß aufgebaut werden auf heiligen Gliedern. Heilige müssen sich bilden, und Gott sei Dank, es gibt wieder solche.

Das neunzehnte Jahrhundert hat viele Heilige gezeugt und das zwanzigste Jahrhundert wird noch viel mehr erzeugen. Darauf, auf diesen Gliedern, die das Fundament Meiner Kirche sind, wird sie wieder emporsteigen, Meine jungfräuliche Braut, auf jene Höhe, von der die ganze Welt sie sehen wird, und jedermann wird ihre Schönheit und Größe anerkennen und bewundern. Darum, Meine Kinder, fürchtet nichts, alles, was Ich euch auftrage, bis ins Kleinste zu erfüllen. Alle, die Ich herbeiführe, glaubt nicht, daß ihr je Anerkennung finden werdet. Alle eure Mühen und Opfer, sie werden, nachdem ihr sie gebracht, verschmäht werden. Doch werde Ich euch immer so viel Licht und Trost zukommen lassen, daß ihr nicht erliegt in all eurem Kummer und Sorgen. Dieses ist das geheimnisvolle Kreuz, das jedes Mitglied des Liebesbundes tragen muß. Wer einen anderen Weg sucht, ist kein Mitglied des Liebesbundes. Verachtung, Verspottung, Verdemütigung ist der Weg, auf dem ihr wandeln müßt. Darum wundert euch nicht, wenn Dinge vorkommen, die euch fremd sind, die ihr nicht versteht. Offen und frei den Glauben bekennen überall, wo ihr euren Fuß hinsetzt."

Barbara: "Mein Jesus! Nicht wahr, Du lässest doch N. noch am Leben? Sie will doch auch noch recht viel verdienen, die Kirche noch stützen helfen. Ich bitte Dich auch für den Priester, der so gern noch leben möchte. O laß doch solche, die guten Willens sind, die sich anschließen wollen an das Geheimnis Deiner Liebe, noch am Leben. Denn ein Geheimnis ist es, das viele nicht begreifen; diejenigen aber begreifen es, die danach leben und tun wie alle meine Geschwister.

Sieh, wenn es alle Menschen so machten, wäre es anders in der Welt. Sieh, wie sie alle einsehen, daß der Kreuzweg der königliche Weg ist, wie sie alle so zufrieden sind, auch wenn sie noch so arm und elend sind; die meisten Menschen, die sich anschließen, wollen von ihrem Kreuz befreit sein. O führe alle, die kommen, zufrieden mit ihrem Kreuz hinweg, nicht mehr, daß sie ihr Kreuz abschütteln wollen, und die Reichen recht opferfreudig, wie die paar Seelen, die Du Mir zugeführt. Siehe, wie sie eine heilige Freude in sich haben. So laß alle anderen dasselbe erkennen, daß der Liebesbund sich recht ausbreite."

Jesus: "Deswegen müßt ihr Geduld haben, Meine Kinder! Wenn ein Kind anfängt zu laufen, muß es die Mutter noch an der Hand führen, und wenn eine Seele anfängt, etwas Großes zu tun, wie das ist, den Weg der Vollkommenheit zu betreten, das ist wirklich etwas Großes, dann ist sie wie ein Kind an der Hand der Mutter, sie muß geführt werden, die Seele. Darum Geduld haben mit allen, die Ich euch zuführe; alle die Fehler müßt ihr ertragen und mutig und wacker vorwärts schreiten bei allem, was vorkommt. Seht, wäret ihr in all den Verachtungen und Verdemütigungen, die euch von allen Seiten zukamen, mutlos geworden und hättet den Leuten ausweichen wollen, wäre all das nicht gewonnen worden, was jetzt schon gewonnen ist. Warum meint ihr wohl, daß die Leute hier in dieser Stadt so freigebig geworden sind im Geben?

Wenn auch viele sagen, sie glauben nicht, im Herzen glauben sie doch, und jeder, der noch einigermaßen ein guter Christ ist, strebt danach, sich sicherzustellen. So soll es allmählich in der ganzen Welt werden, in der ganzen heiligen Kirche, soweit Meine Kirche geht. Im Kreuztragen, in der Verachtung, soll Meine Kirche emporsteigen, so wie Ich es schon einige Male gesagt habe, am Fest Kreuzerhöhung, daß Meine Diener anfangen müssen, das Kreuz zu vergolden mit ihrer Liebe. Ich habe dir einmal gezeigt an einem solchen Fest, ein Kreuz von der Erde bis zum Himmel ganz in reinstem Gold. Erst aber habe Ich dir dieses gezeigt als rauhes Holz, und dann erst vergoldet. Wißt ihr, Meine Diener, dieses Holz ist der Kreuzweg, den ihr zu gehen habt. Weil die Welt so gottlos geworden ist, ist der Weg eines Priesters ein gar harter und rauher Weg. Viel hat er zu kämpfen und vielen Undank dafür zu ernten. Aber indem er tut, wie Ich euch sage, all den Undank übersieht, den sein Amt ihm einträgt, und all den Undank mit Liebe erwidert, dadurch vergoldet er das Kreuz, er umfaßt es und trägt es mit Freuden. Und so soll Meine Kirche wieder zur Blüte gelangen, und nur so, wenn die Priester und das Volk das Kreuz umklammern und Mir nachtragen, das nackte Kreuzholz."

Barbara: "Was soll die Klosterkandidatin machen?"

Jesus: "Sie soll erst anfangen, Mich wahrhaft lieben zu lernen. Lieben lernt man nur im Entsagen, im Entsagen seines eigenen Willens. Meine Seele! Du mußt ganz von deinem eigenen Willen abstehen, du mußt alles über dich ergehen lassen, du mußt feststehen und auch zeigen, daß du männliche Kraft besitzest, um etwas zu leiden und zu dulden für deinen Herrn, Willenskraft will Ich sagen. Der Mensch muß seine Kraft einsetzen, nicht Wunder verlangen, wo er sich selbst durcharbeiten kann; dann bin Ich bereit, ihm zu helfen. Ja, ja, Mein Kind, du mußt entsagen lernen."

Dann kam die liebe Mutter Gottes.

Barbara: "O liebe Mutter! ein einziges, kleines Wörtchen für Deine treuen Kinder."

Maria: "Stehe fest, Mein Kind, und wanke nicht, Wenn das Licht zurückkehrt, wirst du nicht lange mehr leben, dann sollst du dich vorbereiten, daß Mein Sohn kommt und dich in die ewige Heimat, in die ewigen Gefilde abholt. Dort an der Goldenen Pforte wirst du Mich erkennen."

Barbara: (Lange Fürbitte für die ganze Welt.) "O Du hast ja mein Herz mitgenommen. O mein Jesus, Barmherzigkeit!"

Lieschen fürchtete sich, ihr Logie verlassen zu müssen, falls ihre Bekannten, von denen sie einigen Schutz hat, wie sie es vorhatten, fortzögen. Der Herr aber sagte:

Jesus: "Was geht das sie an, was andere machen, sie soll bleiben und sich keine unnützen Sorgen machen. Ich werde sorgen, daß ihr nichts vorkommt."

 

Fest der Heiligen Drei Könige 1900

"Sein Blick war ein so durchbohrender, durchdringender, ein so leuchtender, daß er mir durch die Seele ging und ich wie ohnmächtig zu Boden fiel."

Lied: Drei Könige...

Barbara: "O mein allerliebster, süßer Jesus! Du Bräutigam meiner Seele! Mit welchen Gefühlen des Dankes möchte ich Dir heute entgegengehen! O mein Jesus! Mein herzallerliebstes Brüderchen! O komm, liebe Mutter, reich Es mir dar, wie Du Es heute den Hirten und den Heiligen Drei Königen dargereicht hast."

Und ich sehe in weiter Ferne Staubwolken aufwirbeln. Es ist der Zug der Heiligen Drei Könige. O mein Jesus! O mein allerliebstes Brüderchen! Sieh, welchen Zug Du doch hast in Deiner Schöpfung! Du armes Kind! Du liegst so verborgen hier im Stalle in einer Krippe. Kein Mensch läßt sich blicken als die armen Hirten, Deine heilige Mutter und Dein heiliger Nährvater. Und doch kommen auch aus den besseren Ständen, wie man sich auszudrücken pflegt, weise Männer Dich besuchen. O ich will mich ihnen anschließen. Gelt, mein liebes Brüderchen, sie kommen eben von Jerusalem, vom gottlosen König Herodes und beraten sich unterwegs und bereden sich, wie es möglich sei, daß man im eigenen Land, wo dieses liebevolle, göttliche Kind, der Erlöser der ganzen Welt, geboren ist, sich so gar nicht darum kümmert, um diese hohe, majestätische Geburt.

Und sie gehen kopfschüttelnd dahin, der eine mit den Eindrücken noch beschäftigt, die dieser Königspalast und diese Umgebung auf ihn gemacht; der andere, und zwar der liebe, gute Balthasar ist aber mit viel höheren Dingen beschäftigt. Sein Geist durchforscht all die prophetischen Stellen und von Zeit zu Zeit wirft er eine dieser Prophetenstellen ins Gespräch mit ein, um seine Mitgefährten aufmerksam zu machen und sie vorzubereiten auf das, was sie bald finden werden. Wie verschieden sind doch auch unter den Heiligen wieder die Gesinnungen! Sie alle drei streben ein und dasselbe Ziel an. Sie wollen Jesus Christus suchen, und doch ist der eine wieder viel vollkommener als der andere. Dieser Melchior ist noch beschäftigt mit den Gedanken, wie man hier in diesem Palast lebt und wirkt, wie weltlich die Gesinnungen der ganzen Umgebung dieses Herodes sind, und wie fleischlich, wie irdisch dieser König gesinnt ist. Der andere hat schon höhere Gesinnungen. Er denkt über den wunderbaren Gang der Dinge nach, wie er von Gott, dem unsichtbaren, dem unbekannten Wesen, das er schon so lange Zeit studierte, aufgefordert wird, dieses göttliche Kind aufzusuchen, dieses Königskind. Der dritte aber, und zwar Balthasar, ist einzig und allein mit dem Gegenstand seiner Liebe beschäftigt. Er hat keine anderen Gedanken mehr, als dieses göttliche Kind zu sehen, an sein Herz zu drücken, in seine Arme zu nehmen, sein holdseliges Angesicht zu schauen.

Nun sind sie angekommen an der Hütte, an dem Palast, den sie sich nicht erträumt; denn sie wußten ja nicht, daß ein Königskind geboren werden soll in einem zerfallenen Stall, in einer Felsenhöhle, ein Fremdling, ein Findlingskind, das so auf der Reise von der armen Mutter geboren wird, und weil sie keine andere Herberge findet, in diesen Stall sich flüchtet. Aber, gelobt sei Jesus Christus, welch himmlische Klarheit, welcher Widerschein dieses ewigen Lichtes. Ja, ja, ihr verdient es. O ich bete Dich an, o göttliches Kind, mit Deinen Dienern, die Du hierher geführt und der ganzen Welt, der Du Dich verkündigen willst durch sie; denn heute erscheinst Du nicht nur den Juden, sondern auch den Heiden und somit der ganzen Welt, der ganzen damals lebenden Welt. O mein Jesus! Du göttliches Kind! Ich grüße Dich mit diesen drei heiligen Männern, mit ihrem ganzen Gefolge. O liebe Mutter! Ich grüße Dich durch das allersüßeste Herz Jesu Christi, Deines vielgeliebten Sohnes. O wie freue ich mich, Dich so schauen zu dürfen. Ihr Gewand ist wie das blaue Firmament. Ihr Mantel, Ihr Kleid, Ihr Unterkleid frisch wie rote Rosen, purpurn wie das Blut, das einstens fließen soll vom Kreuzesstamm herab auf die sündige Welt. Ihren weißen Schleier umleuchtet ein Lichtglanz. O du selige, o du fröhliche !"

Lied: O du heilige...

Währenddessen legte ihr die liebe Mutter Gottes das Jesuskind auf die Arme, das sie mit Wonne betrachtete und lange wiegen durfte. Sie sang unterdessen das Lied: "Stille Nacht..."

Barbara: "O Du holdseliges, süßes Jesulein! Liebes Brüderlein! O herzallerliebstes Kind! O sei mir viel tausendmal gegrüßt im Namen Deiner heiligen Mutter, der lieben Heiligen Drei Könige und allen ihren lieben Dienern und Dienerinnen, die sie begleiteten. O ich grüße Dich, o allersüßestes, holdes Jesulein mit meinen Mitschwestern und Angehörigen im Namen der ganzen Welt. Mein liebes Kind! O laß Dich wiegen von Deiner armen Dienerin! O mein süßes Kindlein, ich grüße Dein Herzlein, im Namen meiner lieben Mitschwestern grüße ich Dich. O mein süßes Kindlein! Wir versprechen Dir heute, daß wir Dir Freude machen wollen. Wir wollen glauben. O gib uns nur Kraft und Stärke, all die Leiden und Widerwärtigkeiten zu ertragen. Siehe, schon vierundfünfzig Jahre kämpfe ich jetzt um die Krone, die Du mir vorgehalten. Nur noch wenige Jahre, dann nimmst Du mich zu Dir. O wie freue ich mich auf den Tag, wo ich nie mehr von Dir getrennt werde."

Jesuskind: "Einen herzlichen Gruß von Meiner lieben Mutter, Meinem heiligen Nährvater und auch den lieben Engelein, die Mich begleiten."

Barbara: "Ich danke euch im Namen meiner lieben Mitschwestern! O liebe Mutter! Wie bist Du so schön, wie bist Du so liebreizend. O ich habe heute das große Glück, noch viel mehr Freude wie an der heiligen Weihnacht. Wie danke ich Dir!

Luise: "komme, lieb Jesulein, auch zu mir, Luise. Mein Herz verlangt gar sehr nach Dir."

Barbara: Wie ein Pfeil, so geschwind, eilt Es zu dir hin. "O komme auch zu Lieschen. Eben eilt Es zu dir hin."

Sie hielt es einige Minuten. O komm auch zu N.

Barbara: "Eben kommt es zu dir. O wie lieb und freundlich schaut es dich an. Geh auch noch einmal zu meiner Schwester und nach N. und N. O liebes Jesulein! Mach doch meine Schwägerin so weit gesund, daß sie aufstehen kann, daß ich Dir noch nachlaufen kann. (Lange Bitten)."

Jesus: "Amen! Amen, das heißt soviel wie: Es geschehe! Aber befreien kann Ich sie nicht ganz von ihren Leiden; aber doch so weit wieder herstellen, daß du Mir nachlaufen kannst."

Barbara: "O lieb Jesulein! auch die Gesundheit von N. ein wenig, daß sie Mut bekommt, Dir zu dienen. O wie lächelt das liebe Kind, was ist es eine Freude in einer Seele, die bereit ist zum Opferleben."

Jesus: "Du machst noch kleine Schrittchen, aber freue dich, es kommt die Zeit, wo du mit Riesenschritten auf Mich loseilst. Du bist ja Meine Braut geworden."

Barbara: "O liebes Jesulein! Gelt, Du nimmst N. auch dieses Jahr noch nicht hinweg?"

Jesus: "Kein Gedanke, noch dieses Jahr zu sterben. Am Beginn eines neuen Jahrhunderts, an der Wende eines alten und zum Beginn eines neuen Jahrhunderts, ist es Meine Sitte, daß Ich die Meinigen erinnere an die Hinfälligkeit des Lebens und daß Ich sie vorbereite auf ihre eigentliche Heimat. Dort ist euer aller Heimat, und jetzt an der Wende dieses Jahrhunderts, ist es billig und recht, daß ihr mit jedem Tag an eure Heimat euch erinnert, an eure eigentliche Heimat. Meine Kinder! Seht, was Ich euch eigentlich lehren will. Ich habe dir die Gesinnung dieser Männer gezeigt, als sie von Herodes weggingen und auf Mich zueilten, und wie ihre Gesinnungen verschieden waren. Damit wollte Ich euch zeigen, was das Vollkommenste ist.

Diese drei habe Ich berufen, an Meiner Krippe Mich anzubeten. Sie strebten aus verschiedenen Himmelsgegenden ein und dasselbe Ziel an, Jesum, ihren Herrn, zu suchen, ihren Erlöser aufzusuchen. Und doch war ein großer Unterschied in der Vollkommenheit dieser Sucher. Der eine reißt sich ganz unaufhaltsam los. Er hatte Weib und Kind, und diese ließ er alle zurück. Doch eilte er wieder in seine Heimat, nachdem er Mich aufgefunden hatte, kehrte aber alsbald wieder zurück mit seiner Tochter, um sich in der Nähe niederzulassen, wo Ich Meinen Aufenthaltsort hatte. Obwohl er nicht genau wußte, wo Ich Mich aufhielt, wollte er doch sicher sein, und damit es ihm nicht entgehe, wo Ich Mich aufhalten werde, wählte er dieses Land und blieb da, bis die Zeit der Prophetien erfüllt war. Dieser Mann war der Vollkommenste. Es ist Balthasar.

Und seht, zu eurem Troste will Ich es sagen, euch dieses erklären. Er hatte eine einzige Tochter. Sein Weib war unterdessen gestorben, und diese Tochter hatte er mit aller Sorgfalt erzogen, ihr seine Gesinnung beizubringen gesucht. Aber sie hatte nichts weniger als seinen frommen Geist in sich aufgenommen. Sie war, als sie zu einer blühenden Jungfrau herangewachsen war, eine Welttochter geworden. Sie suchte nur ihr Vergnügen in der Welt, und ihr Vater hatte alle Mühe, sie mit knapper Not im Glauben an den Messias zu erhalten. Dieser Balthasar war in der Nähe. Er durchlebte die ganze Zeit, wo Ich auf Erden war, als Ich in den drei letzten Jahren lehrte und heilte, zog er mit, war Zeuge der Wunder und war ganz und gar in Meinem Geist aufgegangen. Und weil er ein so treuer Jünger geblieben, hatte er das große Glück, in seinem hohen Alter Mich zu begleiten auf den Berg Kalvaria. Er stand unter den heiligen Frauen, unter den wenigen Gutgesinnten, und das kostbare Blut, das aus Meiner Seite geflossen, träufelte auf ihn, und er wurde noch mit der Bluttaufe getauft durch das kostbare Blut, das vom Kreuze herab auf ihn träufelte. Seine Tochter war schon vor ihm hinweggegangen, als dieses geschah. Sie hatte durch einen Verführer ein unglückliches Ende genommen. Sie hatte der Welt gedient, und von der Welt betrogen und getäuscht, ist sie auch gestorben wie ein Weltkind stirbt.

Die übrigen zwei hatten Meinen Kreuzestod nicht erlebt, weil sie auch nicht so vollkommen waren wie dieser Balthasar. Er hatte sich ganz Mir geschenkt, sein ganzes Sein und Streben war in Mir aufgegangen. Er wollte nur noch den Tag der Erlösung des Menschengeschlechtes erleben, und er hatte ihn erlebt. Und als Ich Meinen Geist in einem lauten Schrei aufgegeben hatte am Kreuzesholz, da durchbebte seine Seele, seinen Körper eine heilige Freude, und seine heilige Seele löste sich los und entfloh mit der meinigen. Sie fuhr zwar mit Mir durch die Vorhölle, begleitete Mich durch sie hindurch und eilte mit Mir hinüber in die himmlischen Gefilde. Seine zwei Gefährten hingegen, weil sie nicht so vollkommen waren, durften den ersehnten Tag der Erlösung nicht schauen. Sie starben lange Zeit vorher und mußten die ganze Zeit, wo Balthasar noch lebte und das Glück hatte, Mir nachzufolgen, in der Vorhölle fern von Mir zubringen. Sie schauten nicht das holdselige Angesicht, das alle Menschen entzückte, die mit gutem Willen Mich sahen und an Mich glauben wollten.

Seht, dieses ist es, was Ich euch lehren will. Du, Meine Tochter, Mein Kind, du bist jetzt Meine jungfräuliche Braut geworden. Dir zuliebe gab Ich diese Belehrung. Siehe, du hast Mir schon viel Freude gemacht, und Ich weiß, daß du dereinst glänzen sollst durch deine Verdienste, die du dir in dieser Stadt erwerben sollst deinen Mitmenschen gegenüber. Darum, Meine Tochter, raffe dich auf, schließe dich an Meine drei geliebten Töchter an; ein vierblättriges Kleeblatt sollt ihr bilden. Du sollst diesem Balthasar folgen, nicht halb und halb noch mit der Welt halten, nicht ein bequemes Leben suchen, noch so halb und halb wie seine zwei Genossen. Sie gingen wieder zurück in ihre Heimat und glaubten an den Erlöser. Sie suchten, Ihn zu lieben und Ihm zu dienen; aber nebenbei doch wollten sie nicht aus ihrer Bequemlichkeit herausgehen. Sie wollten mit Frau und Kinder fortleben und ihre Familie in Ehren und Segen halten, in zeitlichem Segen, die Güter ihrer Familie noch mit vermehren helfen.

Sie wurden auch Heilige, aber doch nicht wie Mein Diener Balthasar. Er verließ seine Heimat und ließ sich in der nächsten Nähe, wo er gewiß wußte und denken konnte, daß der Erlöser einstens auftreten werde und allem Volk das Heil verkünden werde, nieder. Er wollte die Stimme des Erlösers hören, seine Ohren wollten Seine Worte, Seine Stimme vernehmen, sein Mund wollte von Ihm und mit Ihm reden, sein Verstand wollte sich beschäftigen Tag und Nacht mit dem, was er von Ihm sieht und hört. Deswegen verdiente er das große Glück, ohne Fegefeuer, welches doch die Vorhölle ist und war, in den Himmel einzugehen. Er durcheilte nur diesen Ort zum Trost seiner Brüder, zur Freude Meiner Mutter und zur Freude aller frommen und gerechten Seelen, die in späteren Jahren sich an ihm erbauen."

Barbara: "Glücklicher Balthasar! Wie bist du so glücklich! Ich grüße dich im Namen meiner Mitschwestern. O sage uns doch, wie du es gemacht, daß du dir so große Gnade verdient?" Balthasar: "Ja, meine Freundinnen! Ich ließ mich in der Nähe vom Jordan nieder mit meiner einzigen Tochter und einigen meiner Diener. Ich machte mich los von allem, was mir hätte hinderlich sein können, dem Erlöser zu folgen, dem lang ersehnten Erlöser nachzufolgen. Einmal hörte ich, wie ein großer Mann, es war Johannes der Täufer, lehrte und sprach, daß nach ihm ein anderer kommen werde, der viel größer sei als er, und daß dieser Derjenige sei, Der die ganze Welt erlösen werde.

Da sah ich einmal einen Jüngling auf der Reise. Tag und Nacht war ja mein einziges Sinnen und Trachten, im Traum sogar war ich beschäftigt mit diesem Kind, das ich einstens geschaut und dessen Antlitz ich mir so tief eingeprägt, daß ich mir immer dachte, wenn ich Es als Jüngling sähe und als erwachsenen Mann, müßte ich die Züge dieses holdseligen Kindleins noch kennen. Nachdem ich nun die Worte dieses Propheten gehört hatte, war ich auf der Reise, und es begegnete mir dieser eben genannte Jüngling. Ich betrachtete seinen Blick, ohne zu wissen, wer er sei. Mein Inneres sagte mir: Dieser ist es, dieser ist es. Und ich betrachtete diesen Jüngling; er war 20 bis 30 Jahre alt, und sein Blick war ein so durchbohrender, durchdringender, ein so leuchtender, daß er mir durch die Seele ging und ich wie ohnmächtig zu Boden fiel.

Meine Tochter und die Diener, die mich begleiteten, hoben mich auf und wußten nicht, was mir begegnet sei. Ich aber war entzückt in dem, was ich geschaut. Ich hatte meinen Erlöser gesehen. Ich blieb still und verschlossen, aber ich wußte, daß dies Derjenige ist, der kommen wird, die Menschen zu erlösen. Es vergingen noch einige Jahre, und es hieß in ganz Palästina: 'Ein Mann ist aufgestanden, ein Prophet. Dieser muß der Erlöser sein.' Von da an war ich Tag und Nacht bemüht, diesen Mann zu finden. Und ich habe Ihn gefunden und begleitete ihn Tag und Nacht auf all Seinen Wanderungen, wenn auch von fern.

Seht, meine Töchter, meine Freundinnen, ihr habt das große Glück, diesen Erlöser in eurer Mitte zu haben. Folget mir nach! Kein anderes Sinnen und Trachten als Jesum suchen, Jesum lieben, Jesum dienen! Dieses soll eure Aufgabe sein. Wer sich euch anschließen will, muß wie ihr alle Hindernisse ablegen, frei und offen seinen Glauben bekennen. Nichts, nichts darf euch groß sein, was sich nicht auf Jesum bezieht, rechts und links alles abschneiden, meine Freundinnen!

Wie tust du recht, daß du allen Besuch abschneidest, allen Verkehr mit jenen, die dich abziehen könnten. Siehe, gerade durch dieses Beispiel sollst und wirst du sie anziehen. Du wirst aber durch Kampf, den du innerlich noch mit dir zu kämpfen hast, so große Gnaden erlangen, daß dieser Kampf dir später so erleichtert sein wird, daß du nicht mehr merkst, daß du kämpfest. Du wirst mit Riesenschritten dem Ziel entgegenlaufen; denn du bist ja die Braut des Bräutigams geworden, im Jahre 1900. Mit dem Tag, wo das Jahr abgelaufen ist, erneuerst du dein Gelübde und auf ewig. Und wenn dein Beichtvater dir es nicht erlauben will, dann machst du es wie deine Mitschwester. Sie war zurückgehalten von ihrem Beichtvater. Erzähle du es, meine Tochter!"

Tochter: "Ja, auch ich wollte ein Gelübde machen, und ich war viel tiefer gesteckt als du. Weißt du, ich war ein üppiges Weltkind, obwohl ich nicht reich war, sondern ganz arm. Frage meine Geschwister, wie ich war. Ich war so stolz. Ich hatte ein schönes Kleid bekommen, das hatte viel Geld gekostet. Aus lauter Hochmut setzte ich mich an einem Sonntag hin und trennte den ganzen Aufschlag ab, um nur ein Plissee aufsetzen zu können. Aber als ich einmal erfaßt hatte, wie gut der Herr sei, dem ich treu dienen wollte, da war ich so entschlossen, daß ich alles abschnitt mit der Welt und nicht eher ruhte, bis ich mich losgewunden hatte. Da wußte ich, daß ich Holz und Prügel zusammenlegen mußte, um diese böse Natur zu bezähmen. Ich habe es getan. Ich wollte ein Gelübde ablegen bei meinem Beichtvater. Aber dieser, der mich als ein üppiges Weltkind kannte, das in den Ehestand eintreten wollte, erlaubte es mir nicht. Er sagte, es müsse auch brave Eheleute geben, ich hätte noch Zeit.

Da war es an einem Herz-Jesu-Freitag, wo ich mir sagte: Wart nur, ich mach das Gelübde allein. Und als ich in den Beichtstuhl kam, sagte ich, ich sei fest entschlossen, das Gelübde zu machen, und wenn er es mir nicht erlaube, so nehme ich mir das Recht heraus, es abzulegen: 'Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, fange ich an, im Beisein meines heiligen Schutzengels. Und die heilige Katharina und Barbara, die müssen mir Zeuge sein, daß ich heute das Gelübde ablege für ewige Zeiten und nie mehr freiwillig eine Sünde gegen die heilige Reinheit begehen will, und ich bitte, daß Sie mir den priesterlichen Segen geben, damit dieses mein Gelübde vollkräftig und rechtskräftig ist vor Gott.'

Da sagte mein Beichtvater: 'Ja, ja, du hast recht. Ich bekräftige dieses dein Versprechen; aber du hast vergessen, die liebe Mutter Gottes herbeizurufen, und gerade Dieser mußt du dein Gelübde übergeben, weil ich dich gern unter Ihrem Schutz sehen möchte, und im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes gebe ich dir den priesterlichen Segen dazu und sage dir, daß dein Gelübde so kräftig ist, als wenn du als Klosterfrau am Altare gestanden und es feierlich vor einem Bischof gemacht hättest. Und wenn du je versucht sein solltest, dieses Gelübde zu brechen, dann wisse, daß es nach Rom berichtet werden muß.'

So habe ich es gemacht. Mache es auch so, wenn das Jahr abgelaufen und dir Hindernisse vom Beichtvater gelegt werden. Und so macht es alle; eine große Schar wollen wir bilden. Kommt herbei, ihr Jungfrauen, wir wollen unserem himmlischen Bräutigam Ehre machen. Stellt euch unter die Fahne des Kreuzes. Ja, ja, Balthasar! Ich preise mich glücklich, deine Schwester zu sein. O es ist heute ein so liebes Fest, meine Seele ist so glücklich."

Jesus: "Wißt ihr auch, warum ihr alle heute abend so glücklich seid? Ich warne euch! Laßt Unberufene nicht mehr dazu; denn der düstere Schatten liegt auf euren Gemütern. Die Gnade kann nicht so wirken!"

Barbara: "Ja, ja, ich verstehe Dich, ich bin auch heute viel glücklicher. O mein Jesus! Gläubige Herzen verlangst Du, nicht wahr?"

Jesus: "Ja, ja, Meine Kinder! Der Erlöser war nur einmal auf Erden in sichtbarer Gestalt, und als Er auftrat und das Volk belehren wollte, die Worte, die Offenbarungen Seines Vaters der Welt vermitteln wollte, da hatten diese dunklen Schatten des Unglaubens die Wirkungen auf Ihn, wie auf euch. Auch Er mußte die Wirkungen fühlen, und Er fühlte sie zu eurem Trost.

Seht, der Schmerz, den Mir die Pharisäer machten und jene hochgebildeten, jene ungläubigen Menschen, die sich da viel weiser dünkten als Derjenige war, Der unter ihnen stand, dafür wollte Ich büßen und allen frommen und gerechten Seelen zeigen, wie sie mitten in der gottlosen Welt, mitten unter Ungläubigen mit jenen leiden und büßen müssen, ertragen müssen die dunklen Schatten jener. Dafür sollt ihr nur büßen und sühnen. Aber die Rückwirkung, die es auf eure Seele macht, kann nicht ausbleiben. Darum tröstet euch in all den Zerwürfnissen, die es noch geben wird. Fahret fort, Mich zu suchen, zu lieben und Mir zu dienen.

Das arme Kind, das Ich euch gestern zuführte, das so ungeschickt war, muß euch nicht beirren. Es ist ein ganz unschuldiges, unverdorbenes Wesen, hat aber einen ganz anderen Weg. Sie fühlt nicht die Kraft in sich, sich allem so gegenüberzustellen. Sie hat etwas Eigenartiges, was man ein wenig Stolz nennen könnte, aber es ist ihm ja zu verzeihen. Sie hat nicht die Kraft in sich und ist deswegen doch ein recht liebes Kind Meines Herzens, hat aber einen anderen Weg als du. Du hast den Beruf, viele herbeizuführen, vielen den Weg zu zeigen, wie Ich geliebt und wie Mir gedient werden soll, um die Kirche zu stützen und zu halten; denn durch treue Seelen wird Meine Kirche aufrechterhalten und gestützt. Jene aber hat die Aufgabe, verborgen zu leiden und zu sühnen, und weil sie dieses kann, weil Ich ihr alles so gelegt, daß sie dieses kann, darum habe Ich ihr die Gnade entzogen, so daß sie keinen Stolz in sich aufkommen lassen kann. Sie sieht und hört nichts von ihrem Zustand als Elend um Elend. Damit soll sie büßen und sühnen."

Bei der Vesper am Nachmittag betete Barbara den freudenreichen Rosenkranz. Als sie betete: "Den du, o Jungfrau, geboren hast", bat sie die liebe Mutter Gottes, ihr nochmals das Jesuskind zu überreichen. Sie kam und legte Es ihr in die Arme und sagte:

Maria: "Du hast heute so viel Freude, weil Weihnachten vorüber ist. An den Festtagen müßt ihr oft leiden für die lauen Katholiken." Beim Gesetz: "Den du, o Jungfrau, in die Arme der Heiligen Drei Könige zur Anbetung gelegt", kam der liebe Heiland und winkte ihr, sie solle Ihm folgen. Er führte sie an einen wunderschönen blauen See, worauf sie ihr Herz schwimmen sah. Barbara fragte, was das bedeute. Der Herr sprach:

Jesus: "Siehe, so schwimmt dein Herz in den Wonnen der göttlichen Liebe."

Der Herr würdigte Sich auch, der Schwägerin von Barbara einige Tage nach Dreikönig einen großen Trost zu verleihen. Zuerst erschien ihr im Traum ihr Töchterchen Anna als wunderliebliches Kind und sprach: "Er ist unendlich gerecht. Ahme Ihn nach." Dann erschien ihr verstorbener Mann und sagte: "Laß diesen Menschen nicht ins Haus herein." (Sie verstand gleich, was dies bedeute.) Dann kam ihre verstorbene Schwester und sagte: "Du stirbst noch nicht, aber trage dein Kreuz mit Geduld; denn du weißt nicht, wie groß die Herrlichkeit ist, die ihr zu erwarten habt, aber ein Kreuz muß dir bleiben." Die Schwägerin fühlte sich merklich getröstet und trägt ihr Kreuz gern.

 

Vigil vom Fest des heiligen Namens Jesu 1900

"Einmal war Ich auf Erden und hatte einen Leib angenommen, aber in aller Ewigkeit werde Ich nicht mehr euer Bruder in leiblicher und sichtbarer Gestalt sein."

Lied: Jesus, meine Lust und Freud...

Barbara: "O mein Jesus! mein allerliebster Jesus! Wie bist Du doch so gut! Tag und Nacht möchte ich Deinen süßen Namen aussprechen, Tag und Nacht Dir auf den Knien liegen zur Danksagung für eine einzige all solcher Gnaden! Und doch wäre es nichts gegen die Dankbarkeit, die ich Dir schuldig bin. O helft mir doch danken, ihr Menschenkinder, o kommt doch herbei. Seht doch, wie gut Er ist, wie liebenswürdig Er ist. Er läßt Sich herab zu uns. Ja, ja, Er läßt sich herab zu uns, um uns an Sich zu ziehen.

O Du guter Jesus! O Du süßer Jesus! O allerliebster Jesus! Ich danke Dir im Namen aller Menschen. O mein Jesus! O mein Jesus! Wie ist es mir doch so bang, daß ich so nachlässig und lau Dir diene. Siehe, wenn Du nicht auf so auffallende Weise mich heimsuchtest, wenn Du noch zu mir kämest wie früher, nur in der heiligen Kommunion, ich könnte es nicht mehr glauben, daß Du es bist, weil ich so armselig bin, weil ich an mir nichts finde als Undank und Beleidigung gegen Dich. Aber wie Du Dich mir wieder zeigst, o Herr, o wie muß ich Dir dankbar sein. O so nimm hin diesen Leib, den Du Dir erwähltest als ein Opfer der Sühne.

O mein Jesus! Von einem so armseligen Menschen verlangst Du Sühne? Ja, ja, hier hast Du meinen Leib; nicht nur meine Seele mit ihren Kräften, mein Herz mit seinen Neigungen, hier hast Du auch meinen Leib mit seinen fünf Sinnen. Es geschehe, werde erkannt, über alles geliebt und über alles erhöht der gerechte, heiligste, liebenswürdigste Wille Gottes. Gelobt sei Jesus Christus!"

Jesus: "Meine Kinder! Ja, ja, freilich bist du unverständig und gar so kurzsichtig. Und wenn Ich dich Tag für Tag mit Gnaden überhäufe, von einem Tag zum anderen hast du es wieder vergessen. Aber so ist der Mensch, und Ich muß mit ihm Nachsicht haben.

Seht, Meine Kinder, einmal war Ich auf Erden und hatte einen Leib angenommen, aber in aller Ewigkeit werde Ich nicht mehr euer Bruder in leiblicher und sichtbarer Gestalt sein; obwohl Ich zwar noch im Allerheiligsten Sakrament des Altares bin, doch wandle Ich nicht mehr unter euch. Wenn Ich noch einmal Mensch werden und verdienen könnte, Ich wollte es noch einmal tun, für dieses arme Menschengeschlecht. So süß, so angenehm ist es, verdienen zu können, Verdienste sammeln zu können. Aber da es im Ratschluß Gottes beschlossen ist und für alle Ewigkeit beschlossen ist, daß Ich nur einmal Mensch werden durfte und nur einmal verdienen durfte für dieses arme Menschengeschlecht, so ist und bleibt es wahr, daß Ich Mich an euch wenden muß, an eben dieses Geschlecht, das Ich erschaffen habe zu Meiner Ehre und Verherrlichung, die aber die meisten, weitaus die meisten Menschen Mir versagen.

Ehre und Verherrlichung – ja, wo bleiben sie? Statt dessen nur Lästerung, Spott und Hohn von Meinen Kindern. Darum werde nicht irre, Meine Kleine! Und ihr alle, die ihr ähnliches erfahret, werdet nicht irre. Es ist die unendliche Liebe Gottes, die Sich herabläßt zu Ihren Geschöpfen, um durch sie und in ihnen Seine Verherrlichung hinzunehmen. Als Ich geboren ward und von Meiner heiligen Mutter in die Krippe gelegt wurde und die Weisen kamen, Mich anzubeten, und Meine heilige Mutter, Mein Nährvater, die armen Hirten kamen und Mir den ersten Tribut ihrer Liebe zu Füßen legten, da war der Anfang Meiner Verherrlichung und in Mir die Verherrlichung Meines Vaters. Als Ich aber ans Kreuz hinaufgestiegen war, um am Kreuz zu sterben, da hatte die Verherrlichung Gottes ihren Triumph gefeiert in dem Menschen.

Seht, wenn es keine Werkzeuge mehr gibt in der Schöpfung, in denen der Herr Seine Triumphe feiern kann, dann kann das Menschengeschlecht nicht länger mehr existieren, dann muß Er die Welt zugrunde richten, weil Er nur die Schöpfung so lange bestehen läßt, als es Geschöpfe gibt, die Ihn verherrlichen. Und das kann der Mensch in vollkommenster Weise nur, wenn er alles, was er besitzt, seinem Herrn und Gott zur Verfügung stellt. Was hat der Mensch, das er Ihm schenken könnte, zur Verfügung stellen könnte? Vielleicht sein Geld und Gut und alles, was er besitzt? Ja, damit kann er Ihm eine kleine, eine ganz kleine Ehre und Verherrlichung erzeigen, weil alle diese Dinge in Seinem Auge so wenig Wert haben wie der Tropfen Wasser dem am Meere stehenden Menschen. Er sieht ja das große Weltmeer, und da ist ihm der kleine Wassertropfen viel zu gering, um sich bei ihm aufzuhalten. So sind alle die nichtigen Dinge wie Staub dem Herrn gegenüber, in den Augen des Herrn, die der Mensch Ihm zum Opfer bringt, obwohl Er auch dieses annimmt. Aber seinen Leib ihm ganz zur Verfügung zu stellen, so daß er bereit ist, sein Leben in die Schanze zu schlagen und es seinem Herrn und Gott ganz und gar zur Verfügung zu stellen, dieses Leben nämlich, dieses Leben ist doch in dem Leib.

Darum, Meine Kinder, merkt es euch, wenn die Menschen es verständen, eine Krankheit, mit der Ich sie heimsuche, in rechter Gesinnung aufzufassen, weil ja der Leib geopfert werden muß, sie würden Mir Tag und Nacht Dank sagen, anstatt zu bitten, daß Ich ihnen die Krankheit und die Schmerzen wieder hinwegnehme. Weil nun dieses Opfer des Leibes, des eigenen Willens und aller Fähigkeiten der Seele, wenn sie Mir zum Opfer gebracht sind, große Ehre und Verherrlichung Mir erzeigen können, darum erwähle Ich Mir Werkzeuge, in denen Ich Meine Ehre verlange, die Ehre, die andere Mir versagen.

Nun seht, die vielen Gotteslästerungen, Flüche und Verwünschungen Meines heiligen Namens werden das ganze Jahr über ausgestoßen von den vielen, vielen Menschen auf Erden. Welche Schmach ist dieses für Meinen heiligen Namen, vor dem sich beugen sollen die Knie derer, die auf Erden, im Himmel und unter der Erde sind. Und von diesen armseligen Würmchen, die Ich mit einem Schlag, mit einem Wink vernichten könnte, muß Ich Mir jahraus, jahrein dies gefallen lassen."

"Sühne, Sühne!" mußte Barbara mitten unter Erstickungsanfällen rufen.

Barbara: "O Herr! Hier hast Du meinen Leib. Nimm ihn hin als Sühne für so viele Menschen, die unnütz Deinen heiligen Namen aussprechen. O Name Jesu! O süßer Name! O hochgebenedeiter Name Jesus! O ihr neun Chöre der Engel, alle Heiligen im ganzen himmlischen Hof, kommt herab, kommt, vereinigt euch mit uns armen Sündern, um den Namen Jesu zu ehren, ihn mit Andacht auszusprechen. O Name Jesu! Du süßer Name! Nimm hin meinen Leib und meine Seele als Opfer und als Sühne für die vielen Beleidigungen, die Deinem süßen Namen zugefügt werden. O Name Jesu! Du hochgebenedeiter Name! Wer gibt mir, Dich würdig auszusprechen? O Name Jesu! Du süßer Name! O liebe, heilige Mutter Gottes, komm herab, gib mir die Innigkeit, mit welcher Du Ihn hast ausgesprochen. Jesus, Jesus, mein lieber Jesus!

O heilige Gertrud, du hast ein so schönes Gebet verfaßt, um den Namen Jesus zu preisen, um Ihm Ersatz und Sühne zu leisten für so viele Menschen, die Ihn lästern. Jesus, Jesus, Jesus! der Süßigkeit aller derjenigen, die jemals diesen Namen ausgesprochen, und mit der Innigkeit, mit welcher sie Ihn ausgesprochen, begehre auch ich mit meinen zwei Freundinnen und allen Liebesbundmitgliedern Ihn auszusprechen, Dich zu ehren und zu verherrlichen für all die Beleidigungen, die Dir zugefügt werden."

Seraphim und Cherubim halten eine Schrift: 'Jesus, Jesus, Jesus!' Den heiligen Namen sollen wir auf die Türe schreiben.

Seraphim und Cherubim: "Jedesmal, wenn du einen Brief anfängst, oder eine Arbeit beginnst, wenn du hinaustrittst aus dem Haus und wenn du eingehst ins Haus: Jesus, Jesus, Jesus. In diesem heiligen Namen sollst du, wie dir heute früh der Herr schon gesagt, alles beginnen und vollenden, und du wirst sehen, welche Früchte du erntest. Ihr alle, ihr Liebesbundmitglieder, schreibet in euer Herz, an die Türe, und in all die Schriften, die ihr beginnt, diesen süßen Namen ein, damit Er euch nie mehr aus dem Gedächtnis komme, damit ihr wisset, daß ihr seid Gesalbte des Herrn."

Auf eine an Jesus gerichtete Bitte gab Er folgende Belehrung:

Jesus: "Eine einzige Seele mehr gerettet, ist mehr wert als die ganze Welt. Die ganze Stadt Mainz wird in Asche verwandelt werden und ist nichts daran gelegen in den Augen Gottes; denn alles wird ja dereinst in Staub und Asche aufgehen. Aber eine einzige Sünderseele mehr zu retten, ist mehr wert als die ganze Welt. Darum soll man nichts scheuen, um solche Stätten zu gründen, wo es Seelen gibt, die sich einsetzen für die Sünder. Jeder, der da sein Leben in stiller Zurückgezogenheit Gott weiht, ist ein Opfer für seine Mitmenschen. Er hat sich eingesetzt als Opfer für seine Mitbrüder und Mitschwestern und Tag und Nacht steigt der Wohlgeruch seines Gebetes und seines Lebens zu Mir empor, wenn er es nur erfaßt, was er eigentlich ist. Es gibt ja gar viele Mönche und Nonnen in jetziger Zeit, aber viele erfassen es nicht; sie tragen nur das Kleid, und in ihrem Herzen sind sie nichts weniger als Mir geweiht, weil ihre Begierden und ihr Sinnen und Trachten viel zu verweltlicht ist, den Weltmenschen ähnlich.

Darum auf, Meine Kinder! Wißt, daß ihr Mir euch geweiht, und daß Tag und Nacht Mein Auge weilt auf einer Mir geweihten Stätte, und daß es viel mehr sieht auf die Fehler, die von solchen begangen werden, weil Mein Auge viel klarer schaut an solchen Stätten, wo Mir gedient wird, die Mir geweiht sind, als in der ganzen übrigen Schöpfung. Dort muß Ich vieles übersehen, weil Satan gar vieles verdunkelt. Hier aber, wo alles Licht und Gnade ist und sein soll, ist Mein Herz gar sehr betrübt, wenn man Mir nicht recht dient, nicht wahrhaft dient. Darum auf, Meine Kinder, auf!

Das Goldene Mainz soll wieder zur Blüte gelangen. Das Goldene Mainz hat seinen Namen nur von den vielen Mir geweihten Stätten. Je mehr der Liebesbund sich ausbreitet, worüber Ich schon so viel mit euch gesprochen habe, wie Ich es wünsche, wie die einzelnen Glieder sich heiligen sollen, desto mehr werden fromme Stiftungen entstehen. Ja, ja, eine Ehre wird man sich daraus machen, heilige Stätten zu bauen und zu gründen, und je mehr Mitglieder zu den Stätten zählen, desto mehr Segen wird über die Stadt ergehen, Sünderseelen zu retten, ja, ja, Sünderseelen zu retten.

Siehe, du mußt leiden, um viel zu verdienen. Gräme dich nicht, wenn du siehst, wie deine Kräfte abnehmen, wie du fast keinen Tag ohne Schmerzen zubringen mußt, und doch erhalte Ich deinen Leib und erhalte dich. Du sollst noch recht viel wirken, daß der Liebesbund sich bald ausbreite, und weithin über Mainz, über das kleine Hessenland, in der ganzen Welt soll sich der Liebesbund ausbreiten, damit recht viele eucharistische Kreuzträger sich finden. Je mehr sich unter das Kreuz stellen, unter dieses geheimnisvolle Kreuz, desto bälder wird die Kirche siegen.

Meine Diener sollen wissen, daß die Kirche den Orden des heiligen Franziskus befördern will in ihrem Oberhaupt; denn noch zu keiner Zeit, seitdem Mein Diener lebte, Mein Diener Franziskus, ist so geeifert worden, daß dieser Orden sich ausbreite in der Welt, als in jetziger Zeit. Darum ergreifet die angebotenen Gnaden, damit recht viele junge Leute, es gibt deren noch solche, eintreten können und die Welt durch ihr Beispiel erbauen. Wie ist es zu bedauern, daß es so gekommen ist, daß die Schwestern in N. nichts mehr erfahren von euch, von Meinen Wünschen. Dort könnte vieles getan werden, wenn man nur Mut und Energie hätte; denn nicht nur dieser Orden, alle Orden sollen ausgebreitet werden und zur Blüte gelangen, auch die beschaulichen Orden. O diese Welt versteht es nicht, warum Ich sie verschone.

Was den Betrieb einer Maschine leitet, einer Fabrik, und was das Mühlrad leitet, damit es alles in Bewegung setzen kann, das ist in der ganzen, großen Schöpfung, in der ganzen menschlichen Gesellschaft, das geistige Leben. So wie das Mühlrad nicht gehen kann und stille steht, wenn es nicht von Wasser oder Dampf getrieben wird, so wie die Fabrik stille stehen würde, wenn der Dampf ausbliebe, ebensowenig könnte das ganze Menschengeschlecht noch bestehen, die ganze geistige Entwicklung des Menschengeschlechtes, wenn es nicht getrieben wäre durch das Leben, durch diesen Hauch des Lebens. Denn einzig und allein dieses, dieser Hauch treibt das ganze Menschengeschlecht, dieser Hauch des religiösen Lebens, welches da ist in allem Ordensleben."

Barbara: "Mein Jesus! Sei gepriesen für all die lieben, süßen Worte, die Du uns wieder gegeben. Du willst also, daß wir Deinen süßen Namen recht oft mit Andacht aussprechen. Ja, den ganzen Tag soll Er unsere Arbeiten und unsere Mühen heiligen, und Du willst, daß das Ordensleben recht soll gepflegt werden, der erste, zweite und dritte Orden. Sollen wir also recht eifern, daß recht viele sich in den Dritten Orden aufnehmen lassen, nicht wahr, und daß die Leute auch Opfer bringen, damit gebaut werden kann, neue Klöster erstehen. Da mußt du aber solche bearbeiten, die auch Geld haben, o Herr! Dafür kann ich nichts machen und will auch nicht, ich will nichts als Deine Ehre befördern. Geh Du hin, o Herr, und arbeite an all denjenigen, gib Du es ihnen in den Sinn. Siehe, die guten, braven Leute tun ja wirklich viel. Du mußt aber noch andere herbeiführen, die noch so verweltlicht sind. O wieviel könnte getan werden, wenn die Leute nicht so viel am Luxus hängen würden."

Jesus: "Darum müßt ihr fortfahren, Meine Kinder, Meine Wege zu wandeln. Nichts darf euch einschüchtern, weder das Gerede der Menschen, noch das Urteil der Leute. Ruhig das große Ziel verfolgen, das Ich euch gesteckt habe. Nun lebt wohl, Meine Kinder, und leistet Mir Sühne und Abbitte für so viele Menschen, die Meinen Namen lästern und ihn unehrerbietig aussprechen."

 

Dritter Freitag im Januar 1900

"Alle Menschen will Ich retten, für alle Menschen spanne Ich Meine Kreuzesarme aus, sie alle will Ich umfangen und an Mein Herz drücken."

Lied: Jesus, Jesus, komm zu mir...

Barbara: "Gelobt sei Jesus Christus, in Ewigkeit, Amen. O mein allerliebster, allersüßester Jesus! O Du Bräutigam meiner Seele. O wie unaussprechlich ist das Glück, mit Dir vereinigt zu sein."

Jesus: "Meine Kinder! Nur eine kurze Zeit bin Ich in eure Mitte gekommen, um euch zu sagen und zu wissen zu tun, wie ihr dieses Heilige Jahr zubringen sollt, da dieses Jahr von Meinem Statthalter angeordnet ist als besondere Buß- und Gnadenzeit für die ganze Menschheit, nicht nur für die gläubigen katholischen Christen, sondern auch für die ungläubige Welt, für diejenigen, die noch in der Finsternis des Heidentums sitzen, für diejenigen, die abgewichen sind vom rechten Weg, die den Weg der Sünde wandeln, die Mich nicht mehr kennen, selbst für jene, die sich in Satans Dienste gestellt und die Aufgabe von Satan haben, daß sie sein Reich auf Erden errichten sollen.

Für die gläubigen, guten Christen soll es eine Zeit der Freude sein, der besonderen Freude. Besonders für Meine Kinder soll dieses Heilige Jahr ein einziges, großes Freudenfest sein, inmitten der Trübsal. Es soll aber auch sein ein Jahr der Trauer und der Betrübnis für alle guten, gläubigen Christen, besonders aber für euch, die Mitglieder des Liebesbundes. Ein Jahr der Freude, sage Ich, für euch und alle Mitglieder der katholischen Kirche, der guten, gläubigen Christen, weil der Himmel geöffnet ist und die Gnaden wie Regen vom Himmel strömen, Tag und Nacht. Mein Statthalter hat den Gnadenschatz geöffnet, damit alle guten, treuen Christen hineingreifen, die sich nur diesen Schatz aneignen wollen.

Bei euch aber, die ihr nicht berufen seid, weil es sowohl die Kräfte eurer Gesundheit als eure Mittel übersteigt, ist es Mir lieber, wenn ihr das Geld, das andere auf der Romreise gebrauchen, für die Missionen oder hier für den Bau des Klosters verwendet, weil dadurch mehr Seelen gerettet werden, als wenn ihr die Reise nach Rom machen würdet. Jenes ist nur ein persönliches Verdienst, das dem Christen, der diese Reise macht, persönlich zukommt. Also ist es mehr geeignet für solche Christen, die in Sünden und Laster verstrickt sind und sonst verlorengehen könnten, wenn sie nicht durch Buße und Reue ihr Leben ändern und umgestalten.

Dafür sind diese Gnadenjahre eingesetzt von Meinem Statthalter, um diejenigen, die sonst verloren gehen würden, durch Buße und Reue wieder rein zu waschen und ein anderes Leben in ihnen anzufachen und zu befördern. Es ist auch für laue Christen, für jene, die so dahinleben, den Weg der Lauheit gehen und glauben, weil sie doch nicht ganz abgefallen sind und Meine Gebote noch so halb und halb halten, sie seien gute Christen, weil der größte Haufen der Christen denselben Weg geht wie sie; denn die meisten Christen jetziger Zeit sind lau und gar so lau geworden. Deswegen soll nur ja ein großer Pilgerzug veranstaltet werden und viele Christen sich anschließen, damit sie durch Buße und Reue, durch die Strapazen der Reise nach Rom für ihr Leben Buße tun für ihre Sünden, und wenn sie in Rom sehen, wie viele eifrige Christen die Kirchen besuchen, auch sie sich wieder aufraffen und ein neues Leben beginnen.

Ja, ja, Ich lobe den Eifer Meiner Diener, wenn sie recht eifern für die Pilgerreise nach Rom. Ihr aber, Meine Kinder, ihr Mitglieder des Liebesbundes, es steht euch in freier Wahl. Männer, die dem Liebesbund angehören, und welche die Mittel dazu haben, können diese Reise unternehmen. Ihr aber, Meine Kinder, euch rate Ich es nicht. Es ist Mir lieber und macht Mir mehr Freude, wenn ihr Woche um Woche eine recht demütige Wallfahrt macht wie im vorigen Jahr und euch anschließet an die Pilger nach Rom, wenn ihr Mir guten Willen entgegenbringt und andere Bußübungen verrichtet, und das Geld, das ihr verbrauchen würdet nach Rom, sonst anleget, wie Ich euch eben gesagt habe.

Du aber, Meine Kleine, weil Ich dich mit zeitlichen Gütern nicht so gesegnet habe und Ich darum auch von dir keine großen Opfer verlangen kann und verlange, du sollst Mir andere Bußwerke verrichten und diese aufopfern für die Bekehrung der Sünder. Wisset, wenn Ich von euch von jeher verlangte, seitdem Ich mit euch verkehre, daß ihr euch selbst ganz vergessen sollt, daß ihr euch nicht hängen sollt an eure Fehler, so verlange Ich dieses ganz besonders aber in diesem Heiligen Jahr. Alles was euch vorkommt, alles, freudige wie traurige Ereignisse, ob ihr guten Fortschritt am anderen sehet oder Rückschritt, alles das muß euch nicht entmutigen. Vorwärts und nur immer vorwärts, wie Ich euch angebe, aber alles nicht um euren Fortschritt zu befördern.

Das alles ist Meine Sache. Aber für andere beten, für die Sünder, für die großen Anliegen Meiner Kirche, für alle, die noch außerhalb der Kirche stehen, sowie für die in der Kirche sich befindenden Glieder, für die toten Leichname wie für die Lebendigen, für die Sünder wie für die Gerechten. Für die Gerechten, damit sie noch gerechter werden und damit sie ausharren auf dem betretenen Weg, für die Ordensleute, damit sie alle zurückkehren zur strengen Observanz ihrer Stifter, für die in der Welt lebenden Christen, damit recht viele sich anschließen an euch. Ja, ja, Meine Kinder, freilich solche, die da noch etwas Eigenliebe in sich tragen, die da noch selbstsüchtig sind, auch wenn sie in klösterlichen Genossenschaften leben, auch wenn sie solche Glieder sind, die Ich berufen habe, Tag und Nacht vor Meinem Tabernakel auf den Knien zu liegen und Mir ihre Huldigung darzubringen, selbst jene, sage Ich, wenn sie noch Selbstsucht in sich haben, wollen es nicht leiden und können es nicht begreifen, daß Ich mit Seelen in der Welt mehr verkehren sollte als mit ihnen. Und doch ist es wahr, auch wenn man noch so viel kritisiert und zu tadeln weiß, daß Ich Mir eine Seele erwählen kann, wo und wie Ich will.

Alle Menschen will Ich retten, für alle Menschen spanne Ich Meine Kreuzesarme aus, sie alle will Ich umfangen und an Mein Herz drücken. Wenn Ich sagte, daß dieses Heilige Jahr für die ganze Welt von großem Nutzen sei, daß es nicht nur nützen solle für die gläubigen Christen, sondern auch den Ungläubigen, so meinte Ich deswegen, weil durch das Gebet der frommen, gläubigen Christen viele Seelen gerettet werden sollen. Das Gebet soll überströmen über die ganze Schöpfung, über die ganze Welt. Der Tau der Gnade, der vom Himmel strömt, soll nicht nur die Herzen der Guten befruchten, sondern auch herabfallen auf die dürren Herzen, auf das dürre Erdreich der gottlosen Welt, der gottlosen Menschen.

Daß Mein Statthalter die ganze Menschheit Meinem Herzen weihte, hat alles seinen besonderen Grund. Das tat er auf Mein Geheiß, unmittelbar vor dem Jubeljahr. So wie er die ganze Menschheit Meinem Herzen unterstellte, so soll dieses Jubeljahr sowie das kommende der ganzen Menschheit von großem Nutzen sein; nicht wie in früheren Zeiten soll dieses Jubeljahr nur für die katholische Christenheit gelten, sondern für die ganze Welt. Darum freuet euch, Meine Kinder, auch wenn Ich schwere Opfer von euch verlange. Ihr sollt nicht müde werden, alle Verdemütigungen hinzunehmen zur Abbitte und zur Sühne für die Mir zugefügte Schmach und Lästerung. Alles, was euch zugefügt wird, wird Mir in erster Linie zugefügt. Ebenso alle Schmach und Verachtung, die Mir von all den Menschen zugefügt wird, soll euch zugefügt werden, soll euch gerade so nahe gehen, als wenn es euch selbst angetan würde. Seht nun all die vielen Menschen, die in der Welt wandeln, Tag und Nacht an Meinem eucharistischen Leib vorübergehen, ohne Mich zu beachten, ja, die Mir Tag für Tag einen Dolchstich ins Herz versetzen. Dafür sollt ihr sühnen und büßen. Ihr sollt ja, wie Ich euch schon oft gesagt, den eucharistischen, geheimnisvollen Weg wandeln, den Ich gehe im stillen Tabernakel. Dort wohne Ich Tag und Nacht, mitten unter Meinen Geschöpfen, aber sie kennen Mich nicht, ja, sie verachten und hassen Mich.

Ebenso müßt ihr, Meine Kinder, wandeln unter der gottlosen Welt, für sie leidend und sühnend und bittend und betend, und von ihnen Tag und Nacht nichts als Hohn und Spott ernten. Seht, Meine Kinder, selbstlos wie Ich es bin im stillen Tabernakel, müßt und sollt ihr sein. Dies ist der geheimnisvolle Weg, den Ich euch zugedacht habe. Darum geht hin und bittet euren Bischof um die Gnade, daß er euch nicht entgegenstehe. Ihr seid ja bestimmt, Spott und Hohn zu tragen und einzuernten und seid bestimmt, das Ziel, das Ich ihm gesetzt, zur Vollendung zu bringen. Denn durch ihn soll großes Licht werden in der ganzen Diözese Mainz und weit darüber hinaus in ganz Deutschland. Die Christen sollen durch ihn sehen und wieder erkennen, welches der einzige Weg ist, durch den die Welt kann gerettet werden, jener geheimnisvolle Weg, den Ich euch gezeigt habe.

Unter Abtötung und Buße soll das Reich Christi wieder aufgerichtet werden und die Kirche wieder zur Blüte gelangen. Abtötung und Buße will Ich durch euch predigen, und darum soll Licht werden, wenn er euch nicht entgegensteht, sondern, wenn er das Ziel, das Ich euch gesteckt habe, befördert und gutheißt und damit dann andere sich anschließen und andere sich mit euch verbinden. Auf den Leuchter will Ich ihn stellen, ein Licht soll er werden, dieser Bischof, seinen Untergebenen, seinen Priestern, und so wie man seither all das tiefgläubige Christenleben geschmäht und verachtet und verfolgt, so soll es von den Priestern gehoben und gepflegt werden unter seiner Leitung. Er soll sich wohl hüten, so zu tun wie sein Vorfahre.

Ihr aber, Meine Kinder, sollt eure Freude darin finden, wenn viele Seelen gerettet werden, alles andere kümmere euch nicht, ob ihr Nutzen sehet oder nicht, ob ihr in eurer Natur getröstet seid oder nicht. Besonders du, Meine Kleine, du bist mutlos, wenn dein Körper außergewöhnliche Leiden tragen muß. Wisse, daß dieses deiner inneren Freude keinen Abtrag tut, wenn auch die Deinigen ungehalten sind, es tut nichts zur Sache. Dies alles gehört dazu, damit du recht viel verdienen kannst. Ich habe euch aber auch gesagt, daß dieses Jahr ein Jahr der Trauer sei für euch. Ja, ja, Meine Kinder, weil ihr viel verdienen sollt, müßt ihr viel trauern. Traurigkeit muß euer Herz erfassen. Viel werdet ihr trauern und weinen in diesem Jahr durch Buße und Sühneleiden. Ja, ja, dieses sind unblutige Tränen, die da geweint werden. Buße und Sühnungsleiden sind Tränen, die das Herz auspreßt, und die das Herz weint. Diese sollen euch nicht erspart werden. Aber freuet euch, Meine Kinder, denn über die ganze Welt soll der Segen dahinströmen, der vom Liebesbund ausgeht. Alle guten, treuen Christen sollen sich aufraffen und anschließen, sie sollen die Bedingnisse erfüllen, die Ich euch schon oft gesagt. Aber hinweg mit jenen Feiglingen, die da nur glauben, in süßlichen Worten einhergehen zu können, in süßlichen Gefühlen zu wandeln. Nein, Opfer und Sühne verlangt mein Herz. Darum hinweg mit all den Mitgliedern, die sich anschließen wollen, die aber jedes Opfer scheuen, die nur da sagen: 'Herr, Herr!' Nein, Meine Kinder, diese sind keine Mitglieder!"

Barbara: "Hochpreiset meine Seele den Herrn! O Herr, ich bitte Dich für Schwester N., die vor einigen Tagen gestorben ist. Sie war eine so eifrige Leserin der Schriften."

Jesus: "Sie ist ohne Fegefeuer in den Himmel eingegangen."

Barbara: In einer Glorie sehe ich sie geschmückt mit einer herrlichen Krone von roten und weißen Rosen, das Sinnbild ihrer Jungfräulichkeit und ihrer Liebe zu Jesus, ihrem himmlischen Bräutigam. In einem Lichtglanz sehe ich sie und wie freundlich, wie liebreizend ist die Schwester!

"O mein Jesus! Ich danke Dir für diesen Anblick. O liebes Schwesterchen, jetzt bitte du für die Deinigen. O freuet euch, meine Schwestern, freuet euch!"

Dann sang sie: Hochpreiset meine Seele...

"Saget nur meinen Schwestern, sobald sie diese Zeilen erhalten, das Te Deum anzustimmen und mit mir das 'Großer Gott' zu singen. O wie glücklich, o wie glücklich ist ein Kind der katholischen Kirche, das sich von allem lossagt, das sich Jesus zu seinem Bräutigam erwählt hat. Freut euch, meine lieben Schwestern, schließt euch dem Liebesbund an, und er lehrt uns, wie wir ohne Fegefeuer eingehen können in den Himmel. Fragt Schwester N. (Schwester der Schwägerin von N.), wie viel es ihr genützt, daß sie sich anschloß. O wie glücklich, o wie glücklich, im letzten Augenblick nach überstandenem Leiden sich seinem Bräutigam in die Arme werfen zu können! Und das tut ihr alle, wenn ihr euch anschließt an den Liebesbund und mit voller Ergebung und gestützt auf euren himmlischen Bräutigam, auf Sein Wort, euren Geist in Seine Hände übergebt. O glückselige Armut! O glückselige Keuschheit! O dreimal glückseliger Gehorsam!

Ich möchte eine Stimme haben, die von Süd nach Nord, von West bis Ost hin erschalle, allen Ordensleuten. O daß sie es doch erfassen möchten, wie glücklich eine Ordensperson ist, wenn sie lebt nach dem Geist ihres Stifters. Glücklich aber auch alle, die in der Welt leben wie eine Ordensperson. Glücklich die Jungfrauen, die es erkennen, ihre Aufgabe ganz und voll zu lösen. Gelobt sei Jesus Christus! Großer Gott, wir loben dich!"

 

Fest Bekehrung des heiligen Paulus 1900

"Seht zu, ob ihr noch einen tiefgläubigen Menschen findet, wo ihr noch das Evangelium findet, so wie es Mein Diener Paulus hinausgetragen, so, wie Ich es vom Himmel gebracht und die ersten Christen es auch übten."

Lied: Selig sind, die arm im Geiste...

Barbara: "O allersüßester Bräutigam meiner Seele, ich danke Dir für das unaussprechliche Glück, daß Du mich heimsuchst an dem Tage eines Deiner heiligen Apostel! O heiliger Paulus, gib mir deine Beredsamkeit, deinen feurigen Geist. Wie hast du es denn gemacht, daß du zu so hoher Stufe der Vollkommenheit gelangen konntest, da du ein solcher Verfolger des Herrn warst und all seiner Glieder? Ich danke Dir, mein Jesus, im Namen aller meiner Geschwister, Verwandten, Freunde, besonders meiner geistigen Schwestern, aller, die an Dich glauben, die Dich lieben, die treu zu uns halten. O wie unaussprechlich gut bist Du. Freilich, wenn ich mir nachgebe, meine Natur will nicht leiden, ich möchte mich manchmal abschieben, weil der Mensch gar zu schwach ist. O verzeih mir doch, daß ich immer so zaghaft bin. Deine Liebe, Gnade und Güte gefällt mir freilich, aber die damit verbundenen Leiden fallen mir so schwer, daß ich mich oft davon abschieben möchte. Wann werde ich anfangen, Dich zu lieben, wie Du es verdienst und ich es wünsche?"

Jesus: "Freilich ist es so! Deine Natur, wenn Ich danach fragen wollte, wäre Ich längst von dir zurückgeblieben, wäre Ich längst abgekommen von dir und hätte Mir ein Werkzeug gesucht, das Meiner würdiger wäre als du. Aber der unendliche Gott, der unendlich gütige, barmherzige Gott, ist gar zu großmütig, zu langmütig mit Seinen Geschöpfen. Wenn Er es nicht wäre, hätte Er längst schon diese Welt in ihr Nichts zurückfallen lassen.

Seht, hier bringe Ich euch einen Meiner Diener, mit dem du viel zu tun haben sollst, dein ganzes Leben lang, dein ganzes zukünftiges Leben. Wenn Ich die Tage, die verknüpft sind mit dem, was Ich mit euch vorhabe, ausnutze und aussuche und mit besonderer Liebe euch heimsuche, dann wißt, daß ihr auch diese Heiligen besonders ehren und nachahmen sollt, diese eure Vorbilder. Nicht umsonst tue Ich es. Alles, was Ich hier wirke, jedes Wort, das Ich in den heiligen Stunden zu euch rede, hat seine besondere Bedeutung, und ist für euch und die Menschheit von großer Wichtigkeit. Aber auch die Zeiten und Tage, die Ich Mir dazu erwähle, stehen in besonderer Verbindung zu dem Zweck, den Ich mit der Menschheit vorhabe. Mein Diener Paulus, war ein Sünder, ein grimmiger Feind Meiner Kirche, aber er hörte die Stimme, die ihm zurief, und er folgte dieser Stimme. Er ging hin, wohin Ich ihm befahl zu gehen und ließ sich unterrichten, genau unterrichten und wurde so das Werkzeug in Meiner Hand zu dem Bau Meiner Kirche. Er wurde ein Baumeister, wie es noch keinen zweiten mehr gegeben, seitdem Ich Meine Kirche gründen wollte. Alle Priester sind Bauleute, sie bauen ohne Hammer an dem Bau Meiner Kirche. Sie bauen nicht mit Bausteinen, wohl aber mit Menschenherzen, die sie Glied an Glied aufrichten und auftürmen sollen in Meinem Reich.

Seht, die Zeit, in der ihr lebt, gleicht so ganz der Zeit, in der Mein Diener Paulus lebte. Die junge Kirche, die da gegründet war, bestand noch in einzelnen Gliedern, die noch ganz klein und unscheinbar auf der Erde lebten. Dieser Mein Diener, durch seinen Feuereifer, den er entfaltete, als er einmal vernommen hatte den Auftrag, den Ich ihm gegeben und den er dann nach gründlicher Belehrung in sich aufgenommen hatte und verwirklichen wollte, ging hinaus in die Welt. Mit Feuereifer verkündete er allen Menschen ohne Unterschied, reich und arm, vornehm und gering, Bettler oder König, das Evangelium, die Botschaft, die er von Mir überkommen. Er fragte nicht, ob man ihn verlache oder verspotte, gut aufnehme oder bös. Er ging dahin und ging wieder hinweg, ohne sich umzusehen, ob man ihm folge, oder ob man ihn tadle und verlache. Und doch trugen seine Worte Früchte, wenn auch nicht gleich; aber überall, wo er seinen Fuß hinsetzte, blieben Spuren seines Wirkens zurück.

Seht, Meine Kinder, die Zeit, in der ihr lebt, gleicht der Zeit der Apostel, der ersten Christen. Heidnisch ist die Welt geworden. Geht hinaus in die Schöpfung, wohin ihr euren Fuß setzt, auch mitten in Meiner Kirche, und seht zu, ob ihr noch einen tiefgläubigen Menschen findet, wo ihr noch das Evangelium findet, so wie es Mein Diener Paulus hinausgetragen, so, wie Ich es vom Himmel gebracht und die ersten Christen es auch übten. Darum, Meine Kinder, und ihr alle Meine Diener: Paulus sollt ihr werden, feurige Paulusse! Dahin sollt ihr gehen unter Meine Geschöpfe, wie er dahingegangen, gleich ob ihr Spott und Hohn erntet, verlacht oder verspottet werdet oder nicht. Ihr aber, die Ich euch berufen, dem Liebesbund beizutreten, ihr sollt, was diese Meine Diener lehren und verkünden, dem Volke zeigen durch die Tat: Nicht – wie man glaubt und anfängt zu glauben –, sich dem Volke gleichförmig zu machen, sich anzuschmiegen an das allgemeine Christentum, nicht wie man glaubt, man dürfe nicht mehr annehmen, was in früheren Jahrhunderten geglaubt und geübt worden sei von vielen Meiner Diener und Dienerinnen.

Nein, Meine Kinder, ein anderes Christentum, ein tiefgläubiges Christentum, so wie Ich euch belehrt habe, so soll es fortgepflanzt werden unter allen Mitgliedern des Liebesbundes und hinaus soll es getragen werden unter die große Masse von Christen. Nicht im Theater sollt ihr euer Vergnügen suchen, nicht in Konzerten, nicht auf den Bällen, wo sich die heutigen Christen bewegen, wo sie ihr Vergnügen suchen und dann zurückkehren und noch so halb und halb wieder hineingehen in die Kirche und dabei doch recht fromme, gute, gläubige Christen sein wollen. Nein, nein, Meine Kinder, ein solches Christentum sollt ihr nicht üben in jetziger Zeit, wo die Welt vorwärtsgeht, vorwärts – aber wie vorwärts?

Um Satans Reich aufzurichten! Satans Reich geht vorwärts, Mein Reich geht rückwärts, von Tag zu Tag, und solange noch Meine Diener und die treuen Kinder Meiner Kirche mit dieser Welt liebäugeln wollen, geht Mein Reich rückwärts. Aber da es nun begonnen hat, zu keimen und zu grünen und das Christentum in weichem Flaum dasteht in der ganzen Welt, ein weicher Flaum ist es noch, dieser Flaum soll aber aufwachsen, er soll grünen und blühen und zu herrlichen Eichbäumen sich entfalten, aber da müßt ihr feststehen, ihr treuen Kinder Meiner Kirche. Mutig und entschlossen und feurig wie Mein Diener Paulus sollen sein all die Mitglieder, die sich anschließen an euch und die, wenn auch noch unbewußt stehen in der Welt.

Es gibt noch viele gute Christen. Ja, ja, es gibt viele, die sich die Aufgabe gesetzt haben, das Reich Christi aufzurichten und all ihr Sein und Leben einzusetzen, um die Christen wieder zurückzuführen zu dem guten, alten Glauben, indem sie das eucharistische Leben allüberall anfachen. Und dieses ist es, was diesen neuen Flaum, diesen guten Kern wieder hineinlegt in das Christenleben, daß das eucharistische Leben wieder aufgeräumt und der Staub hinweggeschafft wird, womit dieses Leben bedeckt war. Und alle diejenigen, wenn auch noch unbewußt, die sich da vorgenommen haben, sich öfters zu nahen diesem Born, der da sprudelt, und sich festzuhalten an dem Band, das Ich geschlossen habe mit der Menschheit, sind Mitglieder des Liebesbundes.

Darum auf, Meine Kinder, schämt euch nicht, steht fest zusammen, und je mehr man euer spottet, desto mehr sollt ihr euch freuen. Denn ihr sollt wissen, daß man auch einem Paulus spottete, wenn er vor den hohen Rat geführt wurde und man ihn nicht begriff. Ihr müßt wissen, daß die Christen heidnisch geworden sind, daß sie es wohl nicht verstehen, wie man noch so dumm und simpel sein und an solchen Albernheiten festhalten kann, denn sie meinen, sie seien besser als ihr, sie alle, die es verstehen, im Geheimen Mir zu dienen und das Christentum gar wohl zu verbergen, indem sie auch mit der Welt mitmachen und dabei doch recht gute Christen sind. Das alles muß beseitigt werden. Entweder mit oder gegen Christus. Einen anderen Weg gibt es nicht mehr, denn Meine Kirche muß blühen und aufgerichtet werden, und diejenigen, die das Reich Christi wieder aufrichten, die Kirche wieder zur Blüte bringen wollen und sollen, müssen ganz andere Menschen werden, als die Alltagschristen sind. Ich verlange nicht von den Mitgliedern des Liebesbundes, daß sie hinausgehen in die Einöde und ihr Leben vergraben. Nein, nein, mitten in Meiner Schöpfung sollen die Mitglieder des Liebesbundes stehen, mitten unter diesen Alltagschristen, damit diese sehen, wie man leben muß.

Geht hinaus, immer und immer muß Ich wieder zurückkommen auf dieses Haus und diese Familie. Wisset, daß Ich Mir dieses Werkzeug erwählte und sie hineingestellt habe in dieses Haus, dieses belebte Haus, um euch zu zeigen, um allen Menschen zu zeigen, daß Ich den Liebesbund mitten in der Welt errichten will, und daß durch diese einzelnen Mitglieder des Liebesbundes ein gutes Beispiel gegeben werde, denn Ich verlange von ihnen ein strammes Christentum, aber keines, das noch halb und halb mit der Welt liebäugelt, obwohl sie zwar nicht große Werke verrichten, aber doch große Werke tun sollen. Man soll sein Leben nicht verkürzen und doch wieder sein Leben ganz einsetzen für diese Meine Sache.

Geht hinein in diese Wirtschaft, ob ihr nicht seht, wie man ein Beispiel gibt durch sein strenges Christentum. Alle, die da täglich verkehren, die meisten wenigstens, diejenigen ausgenommen, die da kein eigenes Heim haben und ein Essen und Trinken suchen müssen, weil sie doch leben müssen, Ich sage, abgesehen davon, kommen viele in dieses Haus, die keine guten Christen sind. Und doch liegt auf ihnen eine Gewalt, daß sie sich nicht getrauen, Zoten und Possen zu reißen, wie es geschieht unter den gewöhnlichen Menschen, wie das überall zur Schau getragen wird. Seht nur zu, ob ihr so etwas findet. Das ist der Geist, der waltet im Haus. Und so soll es werden in der ganzen Welt, wo Liebesbundmitglieder stehen. Die ganze Welt muß erneuert werden, zuerst aber Meine Kirche. Meine Kirche muß ein strammes Christentum sich aneignen, nicht, daß Ich einem weh tun wolle. Nein, nein, Meine Kinder! Besonders ihr, Meine Diener, seht, wenn Ich euch auf der goldenen Straße zum Himmel führen könnte, wenn Ich Meine Kirche zu einem Paradies hätte errichten können, Ich hätte es getan.

Aber seht, das Paradies ist verschwunden auf Erden und ist nur noch aufzurichten in Meiner Kirche. Dieses Paradies kann Ich aber nicht mit goldenen Straßen pflastern. Der Weg, der da hinführt in das Paradies, ist ein rauher und steiniger; denn Ich bin diesen Weg gewandelt und keinen anderen könnt ihr wandeln als den Weg, den Ich gewandelt bin. Und wenn ihr dieses Paradies aufrichten wollt, müßt ihr diesen Weg gehen und dieser Weg geht durch Verachtung, Hohn und Spott hindurch. Ihr müßt, wie ihr angefangen, fortfahren, den Großen und Reichen und Mächtigen gegenüberstehen wie ein Paulus, immer und immer wieder sagen, daß ein anderer Wind wehen muß in der Schöpfung, wenn ihr Thron nicht zittern soll und daß, wenn sie ihren Thron erhalten wollen, sie mit der katholischen Kirche im Einklang bleiben müssen.

Wollen sie spotten und höhnen über euch, oder tun sie es nicht, wohlan, denn ihr werdet es sehen und erleben, wie ihre Throne in Trümmer gehen. Aber Ich sage euch, wenn ihr tut, wie Meine Apostel getan, wenn ihr diesem Meinem Diener nachfolgt, ihn zum Vorbild nehmt, wird es geschehen, daß es im guten Einklang ganz ruhig durchgeht und es kein großes Blutbad geben wird, daß die Welt, wenn sie auch hie und da gestraft wird, doch nicht im allgemeinen gestraft wird, wie Ich beschlossen hatte, und das durch das viele Gebet und das besondere Eingreifen Meines Statthalters, Meines Dieners, der da Meine Worte beachtet wie diese Meine Kleine, und auch ausübt in der Schöpfung. Alles, was er tut, tut er auf Meinen Befehl, und indem er die ganze Welt Meinem Herzen weihte, band er sie Mir gleichsam auf. Ich muß Mich so ausdrücken, denn dadurch nötigte er Mich, Geduld und Nachsicht zu haben, und ein besonderer Zauber liegt auf Meinem Herzen. Ich kann dieses Geschlecht nicht strafen im allgemeinen, denn Ich muß hinschauen auf die vielen, die sich einsetzen für ihre Mitbrüder und Mitschwestern, die ersetzen an ihrem Leibe, was Meinem Leiden fehlt.

Und darum haben Mein Vater und Ich und der Heilige Geist beschlossen, die Welt zu verschonen, wenigstens hie und da zu verschonen und Frieden zu stiften mit der Schöpfung, Frieden. Durch Meine Kirche soll Frieden werden auf Erden. Aber wißt, wenn Ich vom Frieden rede, dann bedenkt immer das Wort, das Ich gesagt habe: Ich bin nicht gekommen, den Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Wisset, daß jedes von euch immer denken muß und soll, wenn es in sich mit Satan zu kämpfen hat, besonders du, Meine Kleine, wenn Satan dir zuflüstert, dann wisse, daß Ich gekommen bin, nicht den Frieden zu bringen, sondern das Schwert. Dann hinweg über all diese Kämpfe und hineinschauen in dein Inneres, dort wo Ich wohne. In dem Innersten, im tiefsten Kämmerlein deines Herzens, dort wohnt und thront dein himmlischer Bräutigam. Er gibt dir den Mut, über alles hinwegzugehen.

Und auch ihr, Meine Diener, durch euer freudiges Opferleben sollt ihr allen zeigen, wie man Mir dienen soll, damit von euch aus, die ihr ja die Diener des heiligen Franziskus, Meines Dieners, seid, die ja durch die ganze Geschichte der Menschheit hindurch stehen sollen wie Säulen in Meiner Kirche, indem sie Mir in erster Linie nachfolgen durch Armut, Demut und verachtetes Leben, ein gutes Beispiel ausgehe für die ganze Welt. Wohl sind viele, die arbeiten am Reich Christi, viele, die Seelen retten. Ja, ja, aber ein solches Beispiel zu geben, ist die Hauptsache in jetziger Zeit. Seht, die Welt, die da so versunken ist in den Materialismus, die nur besitzen und genießen will, wenn auch noch so versunken, achtet doch darauf, wenn ihnen ein treuer Christ vorhält: 'Seht nur hin auf diese Kapuziner', wie es schon oft vorgekommen ist, nicht wahr? Wie es gestern wieder vorgekommen ist in deiner eigenen Umgebung. Sage es Meinen Dienern."

Hier überließ der Herr Barbara ihrem eigenen Geist, und zum großen Abstand zur Rede des Herrn erzählte sie in plattdeutscher Mundart, sich viel wiederholend und korrigierend, was ihr vorgekommen war. Die Mundart hat Luise in die Schriftsprache gesetzt, die Wiederholungen gestrichen, die Ausdrucksweise gelassen.

Barbara: "Ja, da waren zwei so ganz verkommene Menschen draußen, beide Katholiken, der eine war aus W., der andere weiß ich nicht, und haben so geschwätzt. Es waren ganz leichte Christen. Da hat meine Schwägerin ihnen so zugeredet, daß sie doch anders leben sollten, wir müßten den Protestanten gegenüber feststehen. Der eine hat eine protestantische Frau. Meine Schwägerin sagte zu ihm: 'Ei, Sie waren doch früher nicht so leichtsinnig, Sie müßten doch wenigstens jeden Sonntag in die Kirche gehen.' 'Ei was, nein, das tun wir nicht, ich komme überall herum, und wo ich hinkomme, da schaffen sie, da weiß man nichts mehr vom Sonntag.' 'Wollen Sie auch Ihre Kinder protestantisch werden lassen? Glauben Sie mir, daß das viel schlimmer ist, wie wenn Sie protestantisch erzogen wären.'

Da haben wir diese zwei Leute so weit gebracht, daß der eine ganz still und nachdenkend geworden ist. Als der andere fort war, hat sie diesen in die Klemme genommen und gesagt: "Nehmen Sie sich wenigstens vor, alle Sonntage in die Kirche zu gehen. Ich kann das nicht so sagen, meine Schwägerin ist viel gescheiter, die kann das viel besser beibringen." Meine Schwägerin sagte: "Ich will Ihnen nur eines sagen: Haben Sie schon von den Kapuzinern gehört? Da gehen Leute dazu, die in der Welt eine große Rolle spielen könnten. Die gehen barfuß und führen das strenge Leben und könnten sich doch auch Vergnügen machen, und wo sie hingehen, werden sie verspottet, und ich kenne Leute, die aus guten Verhältnissen waren und dieses Leben führen." "Ja", sagte der junge Mann, "das ist wirklich wahr, es macht mir immer einen großen Eindruck, wenn ich einen sehe." Da ist der Mann ruhig und nachdenklich geworden."

Jesus: "Seht, Meine Kinder, durch euer Beispiel sollt ihr die Welt belehren. Nicht die Predigt allein, nicht der Beichtstuhl allein bessert die Menschen. Was diese Meine Dienerin erzählte, spielt sich alle Tage ab in der Menschheit. Ihr könnt vieles wirken durch euer Beispiel, wenn ihr so dahingeht, wenn auch gespottet und gehöhnt wird. Macht es wie der Kapuziner droben in Augsburg, der einem Haufen junger Burschen vorging, die sich recht lustig über ihn machten. Er blieb stehen und ließ sich recht ausspotten. Er ging eine Zeitlang vor ihnen her, damit sie recht Gelegenheit hätten, ihn auszulachen. Dann, als er sich umwandte, ging er hinzu und sprach: 'Meine Freunde, wollen wir vielleicht eine Brise nehmen?'

So müßt ihr es machen. Dieser Mein Orden, den Mein Diener Franziskus gegründet, er soll sich wie ein goldener Faden hindurchziehen durch die ganze Geschichte Meiner Kirche. Großes soll er wirken, wenn auch klein und unscheinbar. So soll Mein Reich sich aufrichten. So wie Ich hier wirke, wirke Ich im Ordensleben, wirke Ich im Priestertum. Und so und nur so wird das Reich Christi wieder aufblühen und wieder ein anderes Geschlecht hervorwachsen.

Dieses Jahrhundert, das geweiht ist Meinem Herzen, es soll und muß zur Blüte gelangen, es soll das eucharistische Jahrhundert werden. Viele, viele, die abgewichen sind vom rechten Weg, sollen wieder zurückgeführt werden. Aber dann müßt ihr fest stehen, da heißt es, nicht links und nicht rechts schauen, aber über Felsen und Berge dahinschreiten, dahinklettern, immer, wenn auch die Wogen hochgehen, wenn es auch manchmal scheint, als müßte euer Glaubensschifflein untergehen. Nein, nein, es geht nicht unter, denn der Herr ist im Schifflein."

Barbara: "O Herr, N. bittet Dich, Du mögest doch ihre Verwandte während ihrer Reise in Schutz nehmen, daß nichts vorkommt."

Jesus: "Bleibe da, Mein Kind, bringe dieses Opfer. Solange deine Verwandte jetzt noch lebt, mußt du dich oft bei ihr sehen lassen, ihr oft zureden, sie oft erinnern an die glücklichen Tage. Rede energisch mit ihr, aber doch sei klug. Wenn du merkst, daß sie es nicht hören will, dann warte noch ab, aber immer wieder davon anfangen. Du hast großen Einfluß auf sie, und das Gebet deiner anderen Mitschwestern soll dich stets begleiten. Besonders wende dich an Schwester N., Meine Herzensschwester, sie wird durch ihr Gebet vieles erlangen. Ja, ja, es ist so, Meine Kinder! Ich hätte die Menschen ohne alles Zutun befreien können von all ihren Leiden. Ich rührte einen Speichel an, bestrich die Augen, Ich machte allerlei Zeremonien. Alles hat seine Bedeutung. Ich will erst gebeten sein. Meine Geschöpfe müssen sich durch Gebet und guten Willen erst würdig machen, dann sollen sie alles erlangen."

Barbara: "O liebe, süße Mutter! doch Deine Kinder einen Augenblick heim und erfreue uns mit einem Wörtlein."

Lied: Gegrüßet seist du Maria...

Maria: "Ja, ja, Meine Kinder, ohne ein Wort des Trostes kann Ich es nicht vorübergehen lassen. Ich muß euch besuchen. Heute feiert die Kirche Pauli Bekehrung. Erinnert euch an dieses Fest, was Ich euch zum Schluß noch sagen will. Erinnert euch recht oft an das einfache Leben, das Ich mit Meinem Bräutigam und dem himmlischen, göttlichen Kind geführt habe in dem stillen Häuschen. Mein ganzes Leben war nicht außergewöhnlich. Ich aß und trank und schlief wie andere Menschen, aber einen so felsenfesten Glauben hatte Ich in Mir, daß Ich all die Worte, die Ich einmal gefaßt hatte, im Lichte des Glaubens aufgenommen hatte und so daran hielt, daß nichts mich daran irremachen konnte, denn auch Ich war ein Mensch wie ihr, obwohl begabt mit der Mutterwürde und Ich darum ein außergewöhnlicher Mensch gewesen bin, bereits wie Mein göttliches Kind.

Aber Ich mußte unter Menschen wandeln und ein menschliches Leben führen wie ihr. Erinnert euch daran, was Großes der Herr durch euch vorhat. So wie Ich allen Menschen ein Vorbild sein sollte, so sollt ihr allen Menschen ein Vorbild werden, nicht indem ihr ein außerordentliches Leben führt, sondern durch unerschütterliches Gottvertrauen, durch eine Liebe, die, wie euch gesagt wurde, schon in dem zweiten Schritt des Gottvertrauens mit einbegriffen ist, daß ihr den Schritt, den ihr begonnen, gut vollendet, und indem ihr noch ein felsenfestes Gottvertrauen zeigt in all den Schwierigkeiten, die da noch kommen werden, feststeht, der Welt zeigt, was Großes der Herr wirken will. Alles, was euch gesagt wird vom Herrn, daran müßt ihr halten, wenn auch die ganze Welt dagegen wäre. Dieses noch zum geistigen Blumenstrauß. Den sollt ihr mitnehmen von dieser Ihm geweihten, Meinem Sohn so liebgewordenen Stätte."

Barbara: Ich sehe den heiligen Paulus, umgürtet mit einem Schwert.

Paulus: "Ja, ja, dieses bedeutet aber nicht so sehr, daß ich mit einem Schwert umgekommen bin, sondern das Schwert des Wortes, das ich führte. Das sollt auch ihr führen, meine Freunde. Seht, mehr Gefahren habt ihr alle nicht zu bestehen, als ich dereinst zu bestehen hatte. Schlagt nach und leset, wie vielmal ich Schiffbruch gelitten und gegeißelt wurde, wie vielmal ich Todesgefahr ausgestanden. Und doch ging ich durch alles mutig hindurch. Ihr alle, meine Brüder, auch wenn ihr noch so sehr das Schwert des Wortes führt, habt diese Gefahren, die ich hatte, nicht zu bestehen. Und solltet ihr diese Gefahren haben, was liegt daran. Arbeitet, geht hinaus in die Welt, das Reich Christi muß aufgerichtet werden. Es steht um vieles schlimmer als in der Zeit, in der ich lebte."

Lied: Großer Gott, wir loben dich...

Nach der heiligen Kommunion sagte der Herr zu Barbara:

Jesus: "Ihr könnt am meisten verdienen durch den tiefinnigen Glauben. N. schadet sich sehr an seiner Vollkommenheit. Er würde darin sich sehr steigern, wenn er die Sache nicht von sich schöbe, weil ihr nur durch den lebendigen Glauben die Verdienste erlangt; denn das ist die Hauptprüfung und das Hauptverdienst des Menschen, daß er seinen Glauben bewähren muß. Diejenigen, die abkommen, da ist das Gerede hin und her daran schuld, das sie nicht ertragen können. Ein solcher hört auf zu beten und geht zurück.

Diejenigen, die standhalten, geben denn auch die Heiligen. Verhaltet euch nur ganz ruhig. Wenn es Zeit ist, werde Ich Mittel und Wege wissen, um es auszuführen. Bringt Mir nur ein reines Herz, frei von Sünden, daß Ich immer mit euch verkehren kann, und ein freies Herz, indem ihr alle Sorgen auf Mich werft und Mir sagt: Sorge Du, mein Jesus, für all das wollen wir gar nicht sorgen."

 

Vigil vom Herz-Jesu-Freitag im Februar 1900

"Du begreifst nicht, wie gut Ich bin, weil Ich dich mit Leiden heimsuche. Gehe hin und klage nicht, sei still und trage dein Kreuz."

Lied: Ihr Kräfte der Seele...

Barbara: "O mein Jesus! allerliebster Bräutigam meiner Seele! Ich danke Dir für das unaussprechliche Glück, daß Du mich heimsuchst in dieser heiligen Stätte. O ihr alle, die ihr euch mit mir vereinigt, o kommt und saget Ihm Dank! O ich habe es wahrhaftig diese Woche nicht verdient. O mein Jesus, von Herzen bereue ich alle meine Sünden. Wann werde ich einmal anfangen, Dich so zu lieben, wie Du es verdienst, wie Du es verlangst und wie ich es wünsche? O verzeihe mir! O liebe Mutter, o meine Herrin, trete Du vor Deinen allerliebsten Sohn, sprich Du gut für mich. Mein Jesus, wie armselig war ich doch diese Woche, wie kleinmütig, wie zerstreut. O mein Gott, verzeih mir doch. Jetzt bin ich so voller Freude. Ist es möglich, daß Du so gut bist, daß Du alles vergessen kannst?"

O eine herrliche Prozession sehe ich, wie sie dahinziehen, von einer ganzen Schar Engel umringt, sie ziehen alle hinauf, um Ihr Kind darzustellen.

"Gelobt sei Jesus Christus! Gelobt sei Jesus Christus!"

Jesus: "Meine Kinder! Recht so, ihr seid zusammengekommen, um Meine Worte zu vernehmen. Schauet nicht auf das unmündige Werkzeug, das Ich Mir auswählte. Schauet vielmehr auf Denjenigen, der das Endziel von allem ist und der Anfang von Allem.

Angefangen habe Ich in ihr zu wirken an jenem Tag, als Ich sie berief, aus der Welt herauszugehen, aus sich viel mehr herauszugehen und Mir zu dienen. Bis auf diese Stunde habe Ich fortgefahren, sie an Meiner Hand zu führen. Als Ich ihr versprach, daß Ich durch sie Großes wirken wolle, da hatte sie keine Ahnung, wohin Ich sie führen werde. Aber seht, Meine Kinder, dieses ist es, was Ich hier lehren will und durch sie alle Menschen. Ich bin der Anfang von allem. Eines jeden Menschen Leben habe Ich geplant und die Wege eines jeden vorgezeichnet. Manchmal kommt etwas vor, was freilich die Menschen nicht begreifen, und es scheint, als ob dieser sein Lebensziel verfehlt habe, dieser Mensch, und doch liegt alles in Meiner Hand und Ich führe ihn, falls er nur sich von Mir führen läßt. Nur dann erst fängt der Mensch an, den richtigen Lebensweg zu verfehlen, wenn er anfängt, schwer zu sündigen.

Da nun alle Menschen schwache, armselige Geschöpfe sind und die meisten Menschen den wahren und rechten Weg, auf den Ich sie gestellt und führen möchte, verfehlen durch die Sünde, abweichen vom rechten Weg, darum habe Ich ein Mittel ausgesonnen, womit er alles wieder gut machen kann. Ich habe ihm den Kreuzweg vorgezeichnet. Vor allem aber wollte Ich selbst diesen Weg gehen und allen Menschen zeigen, daß man wirklich diesen Weg gehen kann, um aber auch allen Menschen ein Vorbild zu sein, damit der arme Mensch nicht entmutigt wird.

Seht, du hast vorhin gesehen, wie Meine heiligen Eltern, Mein heiliger Pflegevater und Meine Mutter hinaufzogen nach Jerusalem, um Mich Meinem himmlischen Vater darzustellen und aufzuopfern. Dieses war das erste Opfer, das Ich bringen wollte. Von da an ging es immer steiler und steiler, bis die letzte Sprosse erreicht war dort auf Golgotha, bis Ich Mein hochheiliges Leben wieder zurückgab in die Hände Desjenigen, Der Es Mir gegeben, Meinem himmlischen Vater. Mein ganzes Leben war nur ein einziger, langer, großer Kreuzweg.

Seht, Meine Kinder, ihr alle, wie ihr hier versammelt seid, seid auf demselben Lebensweg, wie Ich ihn gegangen bin. Ihr alle seid Kreuzträger und müßt Mir nachwandeln und wollt Mir nachwandeln. Ihr alle wollt einstens teilnehmen an Meiner Herrlichkeit. Wundert euch nicht, wenn solche, die da kommen und das Kreuz gern erleichtert haben wollen, die von diesem oder jenem Kreuz gern befreit sein möchten, Mich nicht verstehen. Ja, ja, Meine Kinder, sie alle sind gute Christen und wollen gute Christen sein, aber gar zu wenig Kreuz tragen. Sie wollen nicht verstehen, daß ein Gott, der doch so unendlich gut ist, Seinen Geschöpfen, die Ihn doch lieben möchten und Ihm dienen wollen, mit Leiden, mit Kreuz beladen will. Nein, das wollen sie nicht verstehen.

Aber seht, hier an dieser Stätte, die Ich Mir erwählt habe, um durch sie die treuen Kinder Meiner Kirche zu belehren, will Ich nicht das Kreuz abnehmen, wie Ich es tue an vielen Stätten, wie dort, wo Meine Mutter Sich einem armen Kinde zeigte, wo so viele Kranke geheilt, viele Unglückliche schon getröstet worden sind.

Seht, jenes hat wieder seinen eigenen Zweck. Meine liebe Mutter ist und bleibt die Königin Himmels und der Erde und als solche wünschte Ich, daß die Kirche Sie unter dem Titel als die 'Unbefleckte Empfängnis' verehre, weil Sie Meine Mutter ist und weil Ich in Ihrem jungfräulichen Schoße neun Monate ruhen wollte, Sie aber ohne jegliche Makel geboren ist und dieser Titel und diese Würde noch nicht genug erhoben und geehrt wurde von Meinen Kindern. Darum wollte Ich, daß die Kirche dieses zu einem besonderen Fest erhebe, diesen Titel als die 'Unbefleckte Empfängnis.'

Und zur Danksagung dafür, daß die Kirche dieses wirklich zu einem Fest ersten Ranges erhoben hatte, erschien Meine Mutter und heilt dort die armen Menschen, die mit reuevollem Herzen zu Mir kommen und mit lebendigem Glauben ihre Zuflucht zu Ihr nehmen. Seht, das muß so sein, denn die Allmacht Gottes muß immer wieder von den Menschen, auch von denen, die nicht glauben, anerkannt werden. Deswegen will Ich, daß hie und da in Meiner Schöpfung Orte errichtet werden, wo Ich ganz besonders Meine Hand im Spiele habe und die armen Menschen auf solche Weise an Mich ziehen möchte und ziehen will, indem Ich sie hie und da von einem schweren Kreuz befreie. Bei euch aber, Meine Kinder, will Ich der armen Menschheit zeigen, wie man das Kreuz tragen soll, nicht wie man um seine Abnahme bitten soll. Ja, ja, Meine Kinder, Ich verzeih es euch, denn die Schwachheit des Menschen ist groß. Besser wäre es für sie, wenn sie verständen, wie gut es ist, ein Kreuz zu tragen, wenn sie, statt zu bitten um Abnahme, bitten um recht viele Leiden, damit sie dereinst eine recht herrliche Krone sich verdienen, die sie ja nur durch Leiden verschönern können.

Seht, werdet nicht irre, wenn Ich gerade diejenigen, die am allermeisten und in allernächster Nähe Mir dienen und Mir nachfolgen, am allermeisten mit Leiden heimsuche. Seht, Menschen, wie sie ja alle sind mit so viel Unvollkommenheiten und Fehlern, mit Sünden und Lastern hie und da, mitunter auch mit schweren Verbrechen überhäuft, wenn diese dann ihre Fehler erkennen und sich Mühe geben, sich zu bessern und Mir treu zu dienen, dann muß Ich ihnen aber auch, weil sie treue Kinder Meines Herzens sind, den Lohn dafür geben in der Ewigkeit.

Diese, die Mir dienen mit der ganzen Energie ihres Herzens, ihres Gemütes, die alle ihre Kräfte einsetzen, um ja nicht mehr zu straucheln, zu wanken, um auf dem Weg mit Riesenschritten vorwärts zu schreiten, diese sind bestimmt, dereinst in allernächster Nähe bei Mir zu sein, durch die ganze lange Ewigkeit hindurch bei Mir zu sein.

Nun aber, Meine Kinder, müssen die Fehler, die sie gemacht auf Erden, wieder gutgemacht, abgebüßt werden. Ja, ja, das verstehen sie nicht, die armen Menschen. Darum gerade muß Ich die allerliebsten Kinder Meines Herzens am allermeisten mit Leiden heimsuchen. Nun aber ist die Welt so abgekommen vom rechten Weg, so gottlos geworden, daß sie nur noch genießen und besitzen möchte, und dieser Geist, der da so voll Vergnügungssucht die ganze Welt überschwemmt und mit sich fortreißt und auch in die Guten allmählich dieses Gift hineindringt, und je mehr es hineindringt, desto weniger begreift man das Kreuztragen. Darum habe Ich Mir ein Mittel ausgesucht, um die guten, treuen Kinder Meiner Kirche zusammenzuscharen zu einem Häuflein. Dieses Häuflein habe Ich dir gezeigt vor vierzehn Jahren am Fest des heiligen Antonius von Padua. Dort zeigte Ich dir, wie Meine Kirche bedrängt ist, wie Ich aber inmitten von ihr stehe, wie sich die Kinder, die treuen, guten Christen, immer mehr um Mich herum drängten, weil sie sich fürchteten, angesteckt zu werden von der gottlosen Welt. Ich zeigte dir die gottlose Welt, wie sich eine große Kluft auftat und wie man sich weiter und immer weiter von Mir entfernte, während die Guten sich um Mich scharen.

Seht, Meine Kinder, dieses war das Vorbild, das jetzt in Wirklichkeit vor sich geht. Die guten, treuen Kinder scharen sich zusammen und müssen sich zusammenscharen. Deswegen hat Mein Statthalter in Rom die ganze Menschheit Meinem Herzen aufgebunden und die guten, treuen Kinder aufgefordert, nach Rom zu pilgern und dieses Jubeljahr zu feiern, die Kinder aufgefordert, doch alle sich zu scharen um das Hochheiligste Sakrament. Er hat dieses Jahrhundert geweiht dem sakramentalen Gott.

Und nun, Meine Kinder, geht hinaus in Meine Schöpfung und verkündet den sakramentalen Gott, verkündet, daß ihr diesem Gott dienen wollt, daß ihr euch recht oft einfinden wollt an Seinem heiligen Tisch, damit ihr das Kreuz tragen lernt. Seht, so soll das Menschengeschlecht gerettet werden, daß die guten, treuen Kinder Meiner Kirche nicht den Himmel bestürmen mit Klagen und Jammern, wenn Ich ihnen Kreuz zuschicke. Nein, nein, Meine Kinder, harrt aus im Leiden. Einmal kommt der große Siegestag, wo du alles überschauen wirst, Mein Christ, wo du dann erkennen wirst, wie gut es war und wie gut Ich es mit dir gemeint. Du arme Witwe, dir habe Ich ein schweres Kreuz aufgeladen. Du hast einen Fehltritt getan, Meine Tochter, du hast ihn aber schon schwer bereut und gebüßt. Ich habe dir alles verziehen, weil du deine Kinder auf gutem Weg zu führen suchst. Harre aus, Meine Tochter, harre aus. Du begreifst nicht, wie gut Ich bin, weil Ich dich mit Leiden heimsuche. Gehe hin und klage nicht, sei still und trage dein Kreuz. Wisse, daß du eine Franziska Romana sein und werden sollst und sollst auch vielen anderen Witwen zeigen, wie sie ihre Kinder, wenn auch hie und da eines abgewichen ist, durch Gebet und Sühne und Opfer retten müssen. Durch dein Gebet, Opfer und Sühneleiden, das du Mir Tag für Tag vor Meinem Tabernakel darbringen sollst, wirst du alle deine Kinder retten, auch wenn du jetzt dastehst und es dir dünkt, der Himmel habe sich verschworen gegen dich und deine Familie. Nein, nein, Meine Tochter, der Himmel scheint hell über dir und deiner Familie; er zürnt dir nicht. Meine Tochter, trage dein Kreuz mit Geduld.

Ihr aber, du, Meine Tochter, gehe hin, du hast Mir schon viele Freude gemacht in deinen Kindern. Aber sage deiner Tochter in W., sie soll nur ja nicht Satan nachgeben, der ihr einflüstern will, sie könne diesen Stand nicht halten, ihre Gesundheit sei zu schwächlich. Sie soll an jedem Morgen zu Mir sagen: 'Du, mein Jesus, hast mich hierher geführt, ich danke Dir dafür. Du gabst mir die Kraft, daß ich alles kann und ich vermag alles in Dem, Der mich stärkt.' Es ist nicht wahr, daß ihre Gesundheit zu schwach ist. Es ist nur eine Prüfung, und Satan, der an jeden Menschen heranschleicht, der die Schwächen ausnützen möchte, will ihr beibringen, es sei dieser Stand zu hart. Nein, diese sind es, die Mir Sühne und Abbitte leisten für die sündige Menschheit, sie sind die Engel im Fleische. O saget Meiner Tochter einen herzlichen Gruß von Mir und allen Meinen Töchtern. Es wird die Zeit wieder kommen, wo sie mit euch in Verbindung treten; sie sollen nur ruhig abwarten, bis der rechte Augenblick gekommen ist. Aber ihr alle, die ihr hier zugegen seid, freuet euch. Seht, wie gut der Herr ist. Seht, heute nacht beginnt der Tag, wo die Kirche Meine Opferung feiert, Meine Darstellung im Tempel, Mein erstes Kalvarienfest, denn von hier aus wich das Kreuz nicht mehr von Mir, aber auch nicht mehr von Meiner Mutter, denn von dieser Stunde an wußte sie, welches Schicksal Meiner warte und Tag und Nacht standen die Worte des Greises Simeon vor ihrer Seele.

Es feiert aber auch die Kirche morgen wieder ein anderes Fest, das Fest Meines Herzens, der erste Freitag. Geht recht fleißig diese Andacht besuchen, denn viel Segen strömt durch diese Andacht in die Stadt Mainz. Ihr wißt nicht, wie geheimnisvoll die Gnaden strömen. Ja, ja, geheimnisvoll, wie alles in Meiner Kirche. Wenn es nicht mehr geheimnisvoll ist, dann ist es nicht mehr göttlich. Wißt, man nimmt Anstoß an allem. Meine Geschöpfe, die da gar zu sinnlich sind, auch die guten, treuen Kinder Meiner Kirche, weil sie gar sehr zur Sinnlichkeit hinneigen, wollen mit Händen greifen und zerschneiden mit ihrem Ameisenverstand, was sie nicht begreifen.

Ja, ja, solange Ich aber Gott bin, lasse Ich Mir das Recht nicht aus der Hand nehmen. Alles ist und bleibt geheimnisvoll, wie alles geheimnisvoll ist, was Ich gelehrt und vom Himmel auf die Erde gebracht, und was die Kirche lehrt, wenn auch noch so klar und überzeugend; wenn der gute, gläubige Christ überzeugt ist, Tag für Tag, und in seinem inneren Herzen fühlt, daß es wahr ist, so ist und bleibt es immer noch geheimnisvoll. Er weiß und muß glauben. Er steht vor Mir und begreift nicht, wie es ist, und doch ist es so. So ist es aber auch, was Ich hier wirke und alles, was Ich rede und euch durch Meine Dienerin wissen lasse, ist ein Geheimnis. Und erst dann werdet ihr alles durchschauen, wenn einmal der Schleier fällt und dieses fleischliche Auge übergegangen ist und ihr mit Meinem Auge schauet. Denn wißt, sobald diese sterbliche Hülle abgefallen ist, schaut ihr mit Mir und nehmet ihr teil an Meinen göttlichen Eigenschaften, seht mit Mir, herrscht und regiert mit Mir durch die ganze Ewigkeit. Dafür aber habe Ich Meinen Geschöpfen eine Prüfungszeit gesetzt, und wer sie gut besteht, der soll mit Mir durch die ganze Ewigkeit triumphieren."

Barbara: "O lieber Jesus! Schenke uns doch heute Arme Seelen. Die letzte Zeit hast Du meine Seele so gelenkt, daß ich gar nicht zu mir kommen konnte. Morgen ist aber ja ein Freudenfest für die Kirche. O liebe Mutter! Ich sehe Dich dahinziehen, von Engeln begleitet. O trete Du hin vor Deinen lieben Sohn und erbitte uns viele Arme Seelen, wie einmal die selige Kreszentia von Kaufbeuren an einem Marientag gewonnen hat. O Ewiger Vater... (lange Aufopferung), schenke uns Schwester N."

Jesus: "Ja, ja, ihr müßt aber morgen noch einmal ihrer gedenken und die heilige Kommunion für sie aufopfern."

Barbara: "O schenke uns alle, die in der Pfarrei Ignatius gestorben sind, alle, die Dir treu gedient haben und Deine heilige Mutter recht eifrig verehrt, die am nächsten der Erlösung, alle die Mitglieder des dritten Ordens, mit denen wir näher verbunden sind, und alle Liebesbundmitglieder. Du sagst ja, daß alle, die oft kommunizieren, Liebesbundmitglieder sind, daß Du um alle guten Christen ein Band schlingen willst durch die öftere, heilige Kommunion. Darum opfere ich Dir alles auf für die Seelen, die Liebesbundmitglieder sind, und in letzter Zeit gestorben sind. Ich sehe eine große Bewegung. Ihr heiligen Schutzengel geht hin und holt eure Schützlinge. Gegrüßet seist du... Schenke mir N. und N. und N."

Jesus: "Alles kann Ich dir nicht gewähren, da ist noch ein weiter Schritt dazu."

Barbara: "So schenke mir den Priester N."

Jesus: "Für heute noch nicht."

Barbara: "So schenke mir den Bruder von N."

Eben tritt er vor seine Schwester.

Barbara: "Siehe, weil du so treu hängst an deinem Gott."

Bruder von N.: "O ihr meine lieben Geschwister, haltet zusammen, alles ist nichts auf Erden. Traget euer Kreuz, das der Herr euch auferlegt. Könnte ich noch einmal zurück und gutmachen, was ich versäumt, ich würde ein anderes Leben beginnen, aber um eures Gebetes und um der Opfer meiner guten Mutter willen, sie hat mich gerettet, und euer Gebet. Ich bin ein Kind der ewigen Seligkeit. O ihr begreift nicht, es ist so, wie die Kirche lehrt. Dieses, was wir hier glauben und was wir hier im Glauben schauen und erfassen, ist in Wirklichkeit so. Wenn wir hinüberkommen, wenn die Schuppen fallen, o wie unbegreiflich ist die Gottheit, o wie unbegreiflich ist die ewige Glückseligkeit. Nur ein Übergang, nur ein Durchgang ist dieses Leben, und dann und dann, ihr Kinder harret aus! Wie glücklich, wie glücklich der Geringste, der hier in der Welt noch so armselig war, aber Gott gedient und im Glauben gestorben, der Geringste eurer Brüder, der seine Sünden bereut und gebüßt, wie ich es noch tat; denn als ich mein Leben aushauchte, habe ich es aufgeopfert zur Sühne für meine begangenen Sünden. Obwohl ich einer der geringsten Himmelsbürger bin, bin ich aber doch unendlich glücklich. Harret aus, meine Geschwister! Harret aus, ihr Kinder! Unendlich glückselig, unendlich glückselig!"

Barbara: "Großer Gott! Liebe Mutter, noch ein einziges, liebes Wörtchen von Dir. Morgen feiert die Kirche Mariä Lichtmeß. Dein Fest habe ich schon so schön geschaut. O liebe Mutter, erflehe mir doch die Gnade, daß ich in dieser Woche meinem Herrn treu diene und allen, die hier sind, daß sie es im Glauben erfassen. O erflehe ihnen die Standhaftigkeit in allen Leiden und Prüfungen. O erflehe mir die Gnade, daß ich all die Prüfungen, die über mich kommen, mit Geduld ertrage und all die Schmäh-Reden. Ich verzeihe allen, die sagen, was nicht wahr ist. Erflehe ihnen die Gnade, daß sie es einsehen, daß nicht so viele Sünden geschehen. O wenn doch die Leute gescheit wären, die Priester wären nicht so, wenn sie nicht von den Leuten aufgehetzt würden, und mache doch, daß Dein lieber Sohn nicht so geschmäht wird, denn anstatt Gutes, wird Böses angerichtet."

Maria: "Meine Tochter! Das war schon immer so. Sei zufrieden und harre aus. Durchgehe die Legenden und schlage auf, wo du willst. Es ist allen so gegangen. Auch Mein Lebensweg war so verkannt, verachtet und geschmäht. Dieses ist so der Gang der Welt. Das muß dich nicht kümmern und alle, die Meinem Sohne nachfolgen, müssen sich um das leere Gerede der Welt nicht kümmern. Diese sind Weltkinder und verstehen es nicht besser. Als geistigen Blumenstrauß nehmt hin Meine besondere Huld und Gnade. Auch einen herzlichen Gruß an die kranke Schwester N. von ihrer himmlischen Mutter."

Barbara: "Was soll sie tun, um den Priester N. aus dem Fegefeuer zu befreien?"

Maria: "Sie soll all ihre Leiden aufopfern für ihn bis Ostern."

Barbara: "Was soll sie tun für Schwester N.?"

Maria: "Noch fünfzehnmal soll sie den Rosenkranz beten."

Barbara: "O liebe Mutter, gib doch auch N. einen Trost."

Maria: "Ja, ja, Mein Sohn! Gräme dich nicht. Du hast dein Lebensziel nicht verfehlt. Harre aus! Bleibe auf dem Weg, den du bisher gewandelt bist und wähle dir keinen anderen Stand. Bleibe Jungfrau, wenn du auch nicht im geistlichen Stand Mir dienen und Priester werden kannst. Siehe, in der Welt braucht man starke Männer, die mit gutem Beispiel vorangehen und besonders Jungfrauen, jungfräuliche Seelen, denn Mein Sohn will, daß zu Ehren gelange der jungfräuliche Stand, weil die Welt gar so gottlos geworden und das Eheband so zerrüttet ist und die Familie so darniederliegt, daß der ganze Ehestand wie ein modernder Leichnam dahinsiecht.

Darum verlangt Mein Sohn, daß der jungfräuliche Stand neben dem Ehestand blühen soll, denn dieses Jahrhundert wird so viele Jungfrauen erzeugen, daß sie die Klöster nicht fassen können, Jungfrauen männlichen und weiblichen Geschlechtes. Durch diese jungfräulichen Seelen soll und muß der Ehestand wieder geadelt und gehoben werden, denn merkt es euch, dort in jener Familie, wo eine jungfräuliche Seele steht, die sich einsetzt für die übrigen Glieder der Familie, steht es nicht so schlimm, auch wenn hie und da ein Mitglied abweicht, es kann wieder zurückkommen, durch das Gebet dieser jungfräulichen Seele. Und du, mach Mir die Freude und bleibe jungfräulich. Du hast Vermögen und kannst leben. Spare, halte dein Geld zusammen, es wird dir nicht mangeln. Wenn dein Vater und deine Mutter gestorben sind, dann gehst du zu einem deiner Brüder, die Priester sind. Dort bringst du dein Leben zu und diene Mir wie ein Benedikt Labre. Schäme dich nicht, recht oft vor dem Tabernakel zu knien und vor Meinem Altar, vor einem Mir geweihten Altar.

Du wirst dereinst, wenn du abgehst, eine herrliche Krone bereitet finden, eine herrliche, dreifache Krone: Eine Krone der Jungfräulichkeit, eine Krone, die du dir durch deinen Gehorsam verdienen sollst, und eine Krone, die du dir durch deine freiwillige Armut erwerben sollst. Obwohl du kein Ordensmann bist, kannst du mitten in der Welt dieses dreifache Gelübde halten."

Barbara: "Lieber Jesus, auch ein Wörtlein des Trostes für die Eltern dieses Deines Dieners."

Jesus: "Sie haben Trost in ihren Kindern und auch Leiden. Das kann Ich ihnen nicht ersparen. Ich habe diese Ehe so gesegnet und vielen als Muster vorangestellt. Sie sollen aber auch vielen vorleuchten, wie man sich verhalten soll beim mißlungenen Glück, und sollen im Kreuztragen geübt werden."

Barbara: "Gib auch diesem armen Mädchen einen Trost."

Jesus: "Sage ihm nur, daß es sich vorbereiten soll auf seinen Heimgang. Es soll die Leiden, die sie zu erdulden hat in ihrer Familie, aufopfern Tag für Tag, denn dort wird es einen gar so harten Kreuzweg zu gehen haben."

Luise bat den Herrn noch für eine Seele, die Ihm schon 67 Jahre gedient und noch fürchtet verlorenzugehen. Der Herr antwortete erst anderen Tages nach der heiligen Kommunion:

Jesus: "Diese Seele, obwohl sie von frühester Jugend Mir gedient und nur Mich gesucht und Mir sehr wohlgefällig ist, lasse Ich ihr doch die Ängste, anderen ängstlichen Seelen zum Trost, damit man sehe, wie man immer in Furcht und Zittern sein Heil wirken muß. Ebenso lasse Ich dir die Ängste, damit nichts von den Gnaden, die Ich anderen durch dich gewähre, an dir hängen bleibt, und du dir nichts aneignen kannst, sondern dich nur als das Sprachrohr betrachtest."

Am Fest des heiligen Ignatius sagte der Schutzengel von Barbara:

Schutzengel: "Gehe heute in die Ignatius-Kirche zum Hochamt, aus Dankbarkeit."

Bei demselben sah sie den Heiligen, wie er schützend seine Hände über die Gemeinde ausbreitete. Der Herr sagte:

Jesus: "Durch nichts könnt ihr so viel verdienen als durch die Verachtung, die euch von vielen zuteil wird."

 

15. Februar 1900

Lied: Ihr Kräfte...

In der zweiten Woche von Februar wurde Barbara durch mancherlei üble Nachreden sehr beängstigt, in Zweifel und Unruhe versetzt. Sie sagte zum Herrn, sie fühle nicht die Kraft in sich, in so fortgesetztem Widerspruch mit den geistlichen Vorgesetzten zu leben. Er möge sie doch den gewöhnlichen Weg gehen lassen und ihr die Gnaden entziehen. Der Herr erwiderte auf ihre Klagen am Freitag, den 9. Februar 1900, als Barbara das Heiligste Sakrament anbetete und sagte, daß Er heute nicht komme, um ihr zu zeigen, welcher Geist in ihr herrsche, damit sie einsehe, daß sie es so nicht abschütteln könne. In der folgenden Woche hatte sie darauf nochmals große Gnaden. Am das Fest des heiligen Valentin erschien ihr Bruder Valentin und bat Barbara, sie möge doch ausharren, denn er habe seine große Glorie erlangt, weil er sie in sein Haus aufgenommen und teilnehme an all dem Guten, das der Herr durch Barbara wirken wolle. Barbara konnte sich nicht sättigen an seiner Herrlichkeit. Sein Anblick hielt sie gefesselt während einer ganzen Segensmesse. Auch gab ihr Jesus eine Belehrung über die Seelen der Gerechten, die Er mit Rosmaringärten verglich, in denen Er lustwandelt.

Jesus: "Wie der Rosmarin den ganzen Garten ausduftet, so zieht der Wohlgeruch von den Verachtungen, die ihr leidet, Mich zu euch hin, daß Ich täglich mit Wohlgefallen in euch herniedersteige." Die Klöster seien Ihm die Städte in der gottlosen Welt. Die Mauern derselben seien die Wälle, die um die Stadt gelegt sind, damit die gottlose Welt nicht eindringen kann. Barbara konnte nicht alles im Gedächtnis behalten.

Jesus: "Morgen komme Ich wieder, aber zur Strafe für deine Zweifel wird eine Verdemütigung damit verbunden sein!"

 

Dritter Freitag im Februar 1900

"Dieses ist das Leben aller Diener Gottes, das Leben aller Heiligen, und es war auch Mein Leben, die kindliche, heilige Einfalt."

Barbara: "Ich danke Dir, mein Jesus, für das unaussprechliche Glück, daß Du mich heimsuchst in dieser heiligen Stunde. Nicht wahr, Du zwingst mich nicht, das hast Du mir gezeigt die vorige Woche. Mein freier Wille wird nicht beeinträchtigt, obgleich Du so unendlich gut bist und Dich sehnst, mit Menschenkindern zu verkehren, Dich zu ihnen herabzulassen, nicht nur in der Brotsgestalt, sondern auch, was Du hier besonders lehren willst: geistigerweise willst Du zu uns kommen und mit uns reden. Aber hier sprichst Du nicht nur geistigerweise, hier bist Du wirklich und wahrhaft mit Gottheit und Menschheit, mit Fleisch und Blut gegenwärtig wie dort im Tabernakel. Und doch versagst Du Dir diese heilige Stunde, wenn ich nicht gewillt bin dazu.

O mein Jesus, verzeih mir, daß ich so böse war und Satan und seinen Einflüsterungen nachgegeben habe. O Barmherzigkeit für mich und für alle armen Sünder! So geht es allen Menschen, wenn sie nachgeben, wenn sie manchmal noch so guten Willens sind, aber in einer schwachen Stunde geben sie nach und gehen zugrunde, manchmal auf ewig. Barmherzigkeit für uns und alle armen Sünder! Gelobt sei Jesus Christus!"

Jesus: "Ich habe dir gestern gesagt, weil du Mich die ganze Woche so sehr bestürmt hast und Mich gestern eingeladen hast, durch besondere Vorbereitungen, daß Ich am heutigen Tage wieder zu dir kommen werde, aber mit einer Verdemütigung. Siehe, diese Verdemütigung war, daß Ich heute früh zu dir kam und keines deiner Angehörigen, noch deine lieben Mitschwestern nach dir gesehen haben und sie halb und halb sich vorstellten, als sei es nicht notwendig. Dieses mußt du dir als eine Verdemütigung ansehen, die Ich dir deiner Sünden wegen hie und da zukommen lasse, weil du, obwohl du weißt, daß du aus dir nichts hast als Elend und Sünde, doch manchmal so ungehalten bist, wenn Ich dir eine Prüfung zuschicke.

Siehe, diese unaussprechliche Gnade, die Ich dir vorbehalten habe, und die tausend andere besser benützen würden als du, muß manchmal geprüft und geläutert werden von den Schlacken, die du daran heftest durch deine Unvollkommenheiten, denn wisse, wenn Ich Mich zurückziehe in dir, und dich deiner Armseligkeit überlasse, dann wisse, daß Satan schon auf der Lauer steht und den Augenblick abwartet, wo Ich Mich von dir abwende und Mich zurückziehe in das innerste Gemach deines Herzens. Dort bleibe Ich, dort lasse Ich Mich von Satan nicht vertreiben, aber deinen äußeren Seelenkräften nach ziehe Ich Mich zurück, und dieser Augenblick wird von Satan ausgenützt, und du wirst gequält und gefoltert von ihm auf mögliche Weise, weil du dann so ungezogen bist und Mich verabschiedest, wie du es vorige Woche getan, wo du dann bittest und bettelst und dazu noch andere Meiner Diener aufforderst, wie du vorige Woche getan, wo du Meinen Nährvater, den heiligen Josef, aufgefordert hast, mit dir Mich zu bestürmen, daß Ich dir die Gnaden entziehen möchte.

Darum muß Ich dir manchmal zeigen, was du bist, und Ich bleibe dann zurück, aber Ich verzeihe dir diese Unvollkommenheiten und will nur wissen, ob es dich auch schmerzt, Mich betrübt zu haben, Mich von dir gestoßen zu haben. Dann bin Ich wieder der alte, treue Freund, der sich nicht so leicht wegschicken läßt aus dem Haus, wo er sich einmal eingenistet hat mit alter treuer Freundschaft. Wißt, Meine Kinder, daß Ich doch, obwohl ihr alle noch recht viele Unvollkommenheiten mit euch herumtragt, Meine Freude habe an diesen Meinen Kindern, die da mit so kindlicher Einfalt Mir dienen. Wißt, daß Ich gerade hier an dieser Stätte die kindliche Einfalt wieder lehren, wieder aufräumen will, die heilige, kindliche Einfalt des Herzens.

Ja, ja, all die Liebesbundmitglieder sollen in erster Linie, nachdem sie eine gute Beichte abgelegt haben und sich mit Mir ausgesöhnt, seien sie auch noch so böse gewesen, hätten sie Mich auch noch so sehr gekränkt und beleidigt und hinausgestoßen aus ihrem Herzen, sobald sie aber vor einem Priester ihre Sünden bekannt und sich vorgenommen haben, ein anderes Leben zu führen, in erster Linie eine kindliche Einfalt sich aneignen. Dieses ist das Leben aller Diener Gottes, das Leben aller Heiligen, und es war auch Mein Leben, die kindliche, heilige Einfalt. Durchgeht mit Mir Mein ganzes Leben bis hinauf an das Kreuzesholz.

Seht, als Ich hinausgetreten war aus Meinen Kinderschuhen, als Ich das Jünglingsalter angenommen hatte, da begleitete Mich schon die kindliche Einfalt, die Mich fortwährend antrieb bei allen Meinen Verrichtungen. Wenn Ich mit Meinem Nährvater hinauszog ins öffentliche Leben, wo Ich mit ihm arbeitete und zimmerte, und am Abend, wo wir uns wieder zurückziehen wollten in unser stilles, trautes Heim, er Mich hinschickte, um den Lohn in Empfang zu nehmen, da trat Ich vor die Leute hin wie ein einfältiges Kind und hielt die Hand auf, um den Lohn zu empfangen nach Belieben, wie sie ihn Mir geben wollten.

Ich sagte nicht, es ist zu wenig, wie ein erwachsener Jüngling schon tut oder tun kann, wenn man ihn schroff und grob behandelt, und er doch seinen verdienten Lohn in Anspruch nehmen kann, steht es dem Jüngling schon zu, daß er es dem betreffenden Arbeitgeber vorhält, daß er Unrecht hat, wenn er den verdienten Lohn entzieht. Ich aber zog Mich zurück in stiller, heiliger Freude, als ob Ich den gerechten Lohn empfangen hätte, und Ich übergab ihn Meinem Nährvater.

Diese kindliche Einfalt begleitete Mich, als Ich Mein öffentliches Leben ausübte. Wenn Ich unter dem Volke stand und lehrte, schaute Ich doch mit Meinem göttlichen Auge hinein in die verborgensten Winkel der Herzen. Ich durchschaute die Gottlosen mit ihren schwarzen, verschmitzten Plänen. Ich schaute, wie sie in ihrem Herzen dachten: 'Dieser arme Mensch, dieser Zimmermannssohn, will sich dünken als gelehrt und will uns da Dinge vorpredigen, als ob wir noch der Lehre bedürften. Sind wir doch die Gelehrten, haben wir doch unser Geld ausgegeben, um die Wissenschaft zu lernen, haben wir doch den Auftrag von Gott bekommen, das Volk zu belehren, und dieser will uns jetzt etwas vormachen.'

Trotzdem lehrte Ich vom Morgen bis zum Abend. Ich ging hinaus und durchwachte die Nächte und betete für diese armen Menschen, für diese scheinheiligen, übertünchten Gräber, denn sie waren es, die Gelehrten, die so gottlos von Mir dachten, und Ich hatte Geduld mit ihnen, Ich übte Nachsicht mit ihnen, obwohl Ich der Herr über Leben und Tod war, der Herr über alle diese gewesen bin, die da Mir schwarze Pläne schmiedeten, wartete Ich doch ab, und ließ alles über Mich ergehen. Ja, als sie Mich hinaufführten auf Golgotha und Mich ans Kreuz schlugen, da noch begleitete Mich die kindliche Einfalt.

Ich ließ alles an Mir geschehen, wie ein unschuldiges Kind es tut. Es läßt sich führen von guten und bösen, von guten und schlimmen Eltern. Wenn es, wie oft vorkommt in der Menschheit, wo die Eltern dahingerafft werden und das Kind hinausgestoßen wird in gottlose Hände, da läßt es sich behandeln von solchen, wie von seinen lieben Eltern, mögen sie gut oder gottlos sein, wie es Rabenmütter gibt, es läßt sich behandeln von der Rabenmutter wie von der guten Mutter. So tat Ich es, bis Ich hinaufgestiegen war und Mein Leben zurückgegeben hatte in die Hände Meines himmlischen Vaters.

Seht, Meine Kinder, dazu bin ich heute gekommen, um euch und allen Mitgliedern des Liebesbundes die kindliche Einfalt zu lehren, wenn Satan kommt. In erster Linie will ich euch befestigen in euch selbst, in eurem eigenen Herzen, denn der schlimmste Feind des Menschen ist das eigene Herz, das fleischlich gesinnte Herz. Dieses möchte wie alle übrigen Menschen leichtfertig dahinleben, es möchte sich keinen Zwang antun. Ja, ja, viele Christen gibt es, die Mir treu dienen, aber bei Leibe sich keinen Zwang antun wollen in Meinem Dienst. Sie wollen ja nur so dahinleben und tun, was die Gemächlichkeit und die Bequemlichkeit gerade eingibt und wie es ihnen paßt.

Diese gewöhnlichen Alltagschristen sollen doch nicht glauben, daß Ich mit ihnen verkehren kann. Nein, nein, Meine Kinder, ihr müßt Eifer zeigen, ihr müßt tiefer gehen, ihr müßt diese Alltagschristen beschämen durch eure Standhaftigkeit, durch euren kindlichen, einfältigen Glauben. Ihr müßt eurer Bequemlichkeit auch Gewalt antun, sie niederkämpfen und auch da Mir dienen, wo es euch nicht bequem ist. Dieses arme Herz nun, das da überall zur Bequemlichkeit hinneigt im Gebet, im Buße tun, im Opferleben, es gibt nach, wenn Satan ihm einflüstert: 'Siehe, es nützt dir doch alles nichts, sei nicht so einfältig, mach es wie andere Leute, die ja auch in den Gottesdienst gehen, aber nur, wenn es ihnen paßt und ihre Pflicht ist, die die heiligen Sakramente empfangen, aber doch nicht so oft wie du, die beten, aber nicht so viel wie du. Und siehe, es nützt dich doch alles nichts. Gott hört doch dein Gebet nicht, sonst könnte Er solche Trübsale nicht über dich ergehen lassen. Siehe, wie man überall über dich spottet und dich verlacht und überall sich nur lustig macht über solche Kopfhänger.'

Das sind alles Satansreden, glaube nicht, es sei in Wirklichkeit so, weil du dich so unvollkommen siehst. Nein, nein, Meine Kinder! Das gehört nicht zu dem kindlichen, lebendigen Glauben. Ein Kind glaubt alles, es glaubt, daß es auch alles könnte, es fängt an zu laufen, und wenn es hundertmal fällt, es steht wieder auf und fängt immer wieder von neuem an zu laufen. Wenn du auch hundert- und tausendmal fällst, du mußt dich immer wieder aufrichten und immer wieder von neuem anfangen, mit kindlichem Vertrauen zu laufen, den Weg des Heils und der Buße.

Heilige will Ich bilden, Heilige soll es geben in diesem Jahrhundert in allen Schichten der Menschheit. Und weil es in der Welt so gar zu traurig aussieht und gar zu viele von dem kindlichen Glauben abgekommen sind, auch wenn sie noch gute Christen sind und sein wollen, darum merkt auf Meine Worte.

Ich habe, obschon Ich schon vieles zu euch gesprochen habe in den acht Jahren, in denen Ich mit dir öffentlich verkehre, doch noch so vieles mit euch zu reden, um die Menschen wieder zu rütteln und zu schütteln, um die Menschen zurückzuführen zu dem alten kindlichen Glauben, der da anfangen wollte zu vergehen, zunichte zu werden; denn je mehr man den Kindern der Kirche vormacht, es sei nicht mehr tunlich, zu leben wie im Mittelalter, desto mehr geht der kindliche Glaube zurück in den Herzen der Menschen.

Und was die Religionslehrer und diejenigen, die gute Schriften schreiben, verderben und durch ein einziges solcher Worte bewirken können, das hast du wieder gesehen in der vorigen Woche, wo dein Beichtvater zu dir einige Worte gesprochen, die dich betrübten, die dir so viel andeuteten, als hielte er nichts von deinen Bemühungen, wenigstens hast du es so verstanden. Seht, Meine Kinder, seht, Meine Diener, wie ihr euch in acht nehmen müßt, ihr, die ihr gestellt seid, Mein Volk zu lehren, obwohl es scheint, als wollten die Christen vielfach ihre eigenen Wege gehen, hören sie aber doch gar wohl auf die Worte, die auf der Kanzel oder im Beichtstuhl oder in Schrift und Wort gelehrt und gesprochen werden. Und solche Worte richten großen Schaden in den Seelen an. Darum, Meine Diener, merkt auf, nehmt euch in acht! Das Volk, das gar zu leichtfertig angelegt ist in diesem Jahrhundert, das gar gern das Leben der Heiligen außer acht und geschmäht wissen möchte, um es ja nicht nachtun zu müssen, lauert auf jedes Wort, mag es in der Zeitung stehen oder ihnen zugesprochen werden.

Nein, nein, es soll das Leben Meiner Heiligen recht genau dem Volke vorgestellt werden und aber dazu gesagt werden, daß alle, alle ihnen nachfolgen können und müssen. Darum habe Ich in den Schriften schon so oft erklärt, daß Ich nicht große Werke verlange, daß Ich nicht verlange, die Heiligen, Meine Diener, nachzuahmen in den Werken, die sie getan, in dem sie sich halb zu Tode marterten, indem sie ihr Fleisch zu Tode kreuzigten; weil das Menschengeschlecht in jetziger Zeit so gar zu versinnlicht ist, kann Ich solche Sprache nicht reden, sonst wären sie alle gewillt, Mir aus dem Strang zu springen, auch die besten Meiner Kinder.

Aber das, was Ich hier rede in diesen Schriften, ist allen Menschen möglich, auch wenn sie mitten in der Welt stehen, auch wenn sie große Lasten zu tragen haben, denn ein kindliches, demütiges Herz kann Mir jeder Mensch entgegenbringen, jeder Christ, auch wenn er Familienvater ist und Familienmutter, ein kindliches, demütiges, einfältiges Herz, indem er alles glaubt, was die Heilige Kirche lehrt und durch sie ihm vorgestellt wird, indem er die Wege geht, die ein kindliches... (einige Worte überhört),... das Kreuz mit Geduld trägt und nicht schaut auf diese und jene, und die Verachtung und Verdemütigung, die ihm von allen Seiten zukommt, mit Geduld hinnimmt und Mir zuliebe erträgt.

Siehe, Meine Tochter, wenn du all die Verachtungen und Verdemütigungen, die du schon jahrelang auf dich genommen, weil alle Meine Diener so sehr gegen dich sind, alle Tage Mir zum Opfer bringst, so ist dieses Mir ein solcher Wohlgeruch, als wenn Ich einen Lustgarten Tag für Tag zu durchwandern hätte. Seht, Meine Kinder, alle eure Unvollkommenheiten will Ich vergessen, wenn ihr Tag für Tag dahingeht, Mich suchend, mit heiliger Freude Mich suchend, und alle eure Mitmenschen anzieht durch die heilige Freude, die ihr ja zur Schau tragen sollt überall, möget ihr gerufen werden vor die Obrigkeit oder dahingehen auf einem stillen Wallfahrtsgang oder in der Kirche oder in euren Berufspflichten.

Überall sollt ihr ein kindlich-frommes Gemüt, eine heilige Freude zur Schau tragen, damit eure Mitmenschen sehen, daß Gott in euch wohnt, daß die Liebe euch beseelt und durch diese Liebe Mir Tag für Tag ein solches Wohlgefallen entgegenbringt, daß Ich zu euch herabsteige und in euch wohne und mit euch wandle wie in einem Lustgarten und dadurch, daß ihr Mir die Verachtungen und Verdemütigungen täglich zum Opfer bringt, obwohl euch Satan zuflüstert, es sei dies Dummheit, die Menschen achteten doch nicht darauf. Seht, so viel könnt ihr Mir Genugtuung leisten und noch viel mehr, als Sünden und Fehler ihr in eurem ganzen Leben begangen, und ihr könnt Mir so viel Sühne leisten, daß Ich Tausenden eurer Mitmenschen ihre Fehler vergesse, die sie begangen, und viele, viele um euretwillen retten werde.

O ihr Liebesbundmitglieder! Schaut hin auf das große Schauspiel, das sich unter euren Augen jetzt in dieser Faschingszeit vollzieht. Ich habe Mich dir heute früh gezeigt, wie Ich zerrissen und zerfleischt werde. Seht, dieses ist Mein mystischer Leib. Zerrissen und zerfleischt wird Er in der Faschingszeit. O kommt doch, Meine Kinder, kommt doch, ihr Meine geliebten Töchter und Söhne! Ja, ja, Ich muß Meine Töchter zuerst nennen, weil sie in erster Linie Mir folgten unter das Kreuz. Wie damals, als Ich hinaufgestiegen an das Kreuz, alle Meine Jünger flohen bis auf einen einzigen, aber Meine Töchter Mir folgten, so ist es heute noch in der Kirche. Wo es an die Schmach geht, an die Verachtung, da fliehen alle Meine Diener, da ist nur noch das Frauengeschlecht, das noch mit Mir auf Kalvaria hinaufsteigt. Liebe, Lob ernten, dazu sind viele bereit, aber Schmach und Verachtung tragen, ein witziges Wörtchen hören, damit ist niemand mehr einverstanden.

Es muß anders werden, Meine Diener, es muß anders werden, Meine Kinder! Seht, in dieser Faschingszeit, wo Ich wieder von allen guten Christen, die Mir sonst noch anhingen, verachtet und verspottet werde, indem sie vorgeben, ein unschuldiges Vergnügen sei doch erlaubt. Ja, es ist erlaubt, aber damit schleicht Satan mit herein in diese unschuldige Seele, und Satan nimmt Platz in diesem Herzen, und Ich werde hinausgetrieben. Darum siehst du Meinen mystischen Leib ganz zerfetzt und zerrissen. Ihr, Meine Kinder, ihr alle, ihr Liebesbundmitglieder, hütet euch vor Fastnachtsvergnügen, auch wenn sie noch so unschuldig sind. Trauert und weinet mit Mir; denn Ich beweine ja den mystischen Leib Meiner Kirche!"

Barbara: "O Herr, wie soll N. diesen Fehler ihres früheren Lebens gut machen?"

Jesus: "Sie soll, solange diese Person noch lebt, ihr alljährlich etwas zukommen lassen, eine kleine Spende. Dies will Ich ihr so anrechnen, als hätte sie dieselbe behalten. Dafür soll sie jetzt sich offen und frei bekennen vor aller Welt als Liebesbundmitglied. Meine Kinder! Alle die Diener und Dienerinnen, die sich gewendet zum Guten, und Mir nachgefolgt sind, haben Fehler zu bereuen und zu beweinen, haben Ärgernisse gegeben. Seht, wenn Ich so handeln wollte, könnte Ich gar nicht mehr fertig werden, aber wißt doch, daß Ich ein gar guter Gott bin, daß Ich die Fehler verzeihe, wenn nur der Mensch sich vornimmt, dieselben wieder gutzumachen. Und siehe, Meine Tochter, dadurch, daß du ja beiträgst zu all den guten Werken und dir vorgenommen hast, all dein übriges Vermögen den Armen zu schenken, denn Arme sind ja all die Diener Christi, die der Welt entsagt, und das Almosen, das man ihnen spendet, ist ja den Armen gespendet, das Almosen, das eine Seele gibt von ihrem Vermögen zu dem Bau einer Kirche, gehört auch zu den Spenden für die Armen.

Das Almosen, das man gibt zum Bau eines Klosters, zur Abhaltung von Missionen, für solche, die hinausziehen in fremde Länder, oder die hier im eigenen Vaterland Missionen halten, alle die guten Werke, die da gegründet werden, die die Reichen solchen Missionaren spenden oder solchen, wo Klöster oder Kirchen gebaut werden, gehören zu dem Almosen, das für die Armen gegeben wird, von dem Ich dereinst gesagt: Arme habt ihr allzeit bei euch, Mich aber nicht. Damit wollte Ich sagen, all die guten Werke, die da gegründet werden, die von dem Almosen und von dem übrigen Geld der Reichen gespendet werden, zu dem Worte gehören, das Ich hier gesprochen habe, und dadurch werden die Sündenstrafen der einzelnen getilgt.

Es ist aber im eigenen Vaterland, wo ihr wohnt und wo ihr alle, ihr Liebesbundmitglieder, wohnt, so notwendig, daß ein anderes Christentum gegründet werde, wie draußen in dem Heidenland, wo der Gekreuzigte noch nicht viel bekannt ist, wo man den Gekreuzigten noch nicht kennt. Hier im eigenen Vaterland ist der Gekreuzigte hinausgestoßen, verkannt und verschmäht, weil die meisten Menschen ein genußsüchtiges Leben führen und ein genußsüchtiges Leben suchen. Dieses muß anders werden, es muß dieses genußsüchtige Leben umgewandelt werden. Darum ist die Mission im eigenen Vaterland gerade so notwendig wie dort im Heidenland. Merkt wohl auf, wenn ihr lest in den Briefen der Missionare oder in den Zeitschriften, wie gute Eigenschaften hie und da noch die armen Heiden an sich haben; dann vergleicht diese mit eurer Zeitgenossenschaft, in der ihr lebt, und ihr werdet finden, daß eure Zeitgenossen gerade so verstrickt und vergraben sind in der Heidenwelt, in die heidnischen Sitten wie jene.

Darum, Meine Kinder, auf, liebt die Verachtung und Verdemütigung und tragt dazu bei, daß recht viele im eigenen Vaterland sich vornehmen, Abbitte und Sühne zu leisten für die gottlosen Zeitgenossen. Schmach und Verachtung ist das einzige Mittel, womit die sündige Menschheit wieder zurückgeführt werden kann auf den rechten Weg, wenn diejenigen, die Mir treu dienen, sich vornehmen, nichts mehr zu suchen als die Schmach des Kreuzes, nichts danach zu fragen, wenn auch die ganze Welt sich gegen sie verschworen hat. O es ist viel zu verbessern in der heutigen Christenwelt. Darum fangt zuerst an, ihr, Meine Diener, geht zurück zum alten kindlichen Glauben. Predigt ihn dem Volk, und es wird bald wieder anders werden, aber nicht eher, bis ihr alle zurückgekehrt seid zu dem alten, kindlichen Glauben."

 

Freitag vor Aschermittwoch im Februar 1900

"Ihr könnt euch erfreuen und ergötzen draußen in Gottes Natur; ihr könnt und dürft euch ein Vergnügen verschaffen, aber dorthin sollt ihr nicht gehen, wo der Teufel tanzt mit den Seinigen, die ihm angehören."

Lied: Wo eilst du, Jesus, hin...

Am fünften Josefs-Mittwoch hatte Barbara große Gnade bei der heiligen Kommunion. Der Herr ließ Barbara an Seiner heiligen Seitenwunde ruhen und sagte:

Jesus: "Hier an Meiner heiligen Seitenwunde sollst du die Pulsschläge Meines heiligsten Herzens schlagen hören. Sauge ein, Meine Tochter, sauge ein!"

Da Barbara große Wonne kostete, sagte sie:

Barbara: "Herr, laß auch meine Mitschwestern daran teilnehmen."

Jesus: "Sorge nicht, Ich sorge schon für ihr Vergnügen."

Nach der heiligen Wandlung erschien ihr der heilige Josef:

Josef: "Fürchtet euch doch nicht, denn seht auf mein Leben. Als mir der Auftrag gegeben wurde, nach Ägypten zu fliehen, da hätten mir viele abgeraten, wenn ich sie gefragt hätte."

Er sagte noch vieles. Barbara konnte es nicht behalten. Barbara hatte dem heiligen Josef versprochen, alle neun Mittwoche nach der zu seiner Ehre gehaltenen Messe auf der Erde, vor seinem Altar kniend den Rosenkranz zu beten. An diesem Tage unterließen sie es wegen der Valentinus-Andacht. Bei der Abendandacht verwies sie der heilige Josef mit den Worten: Josef: "Ihr habt mir versprochen, in demütiger Haltung vor meinem Bild den Rosenkranz zu beten. Warum haltet ihr euer Versprechen nicht?"

Barbara: "Mein Jesus! Ich danke Dir für das unaussprechliche Glück, daß Du mich heimsuchst in dieser heiligen Stunde. Ich bitte Dich um Verzeihung für alle Fehler und Nachlässigkeiten, deren ich mich schuldig gemacht. O Herr, ist es möglich, daß Du alles vergissest? O mein Jesus, wie bist Du unendlich gut. O daß doch die Menschen Dich erkennen und lieben möchten. O ihr meine lieben Mitschwestern, durchwandert mit mir die ganze Welt und sucht mit mir die Seelen auf, die noch an Ihn glauben, die Ihn lieben und Ihm dienen wollen, damit wir Ihm Ersatz und Sühne leisten für die vielen Beleidigungen und Kränkungen, die Ihm in diesen Tagen wieder zugefügt werden. O mein Jesus, teile uns mit den Schmerz, den Dir die Zeit verursacht. Gern sind wir bereit, die Leiden mit Dir zu erdulden, all die Schmach und die Lästerungen von allen Menschen wären wir bereit zu ertragen.

O ihr habt recht, ihr Menschen, wenn ihr uns beschimpft und mit Schmach und Spott überhäuft, denn mehr wir sind nicht wert, weil wir armselige Sünder sind. All die Verachtung, die wir um Deinetwillen schon erduldet, opfern wir Dir auf in Vereinigung mit all der Schmach und Lästerung, die Du vor Hannas und Kaiphas, Pilatus und Herodes erduldet hast, bis Du hinaufgeführt wurdest auf Golgotha und den letzten Seufzer ausgehaucht hast, zu einiger Genugtuung für die Schmach und Lästerung, die Dir angetan wird von den undankbaren Kindern der heiligen, katholischen Kirche, indem sie sich so ungebührlichen Vergnügen hingeben. O wer mit Dir geschaut, was Du leidest in diesen Tagen, der sieht die ganze Bosheit der Christen, wie sie da in diesen Tagen ihren Gott kränken, zurückstoßen und hintansetzen. O mein Jesus, Barmherzigkeit für die Jugend, Barmherzigkeit für die Eltern, die so gottlos sind und ihre Kinder hingehen lassen, wo so abscheuliche, ausgelassene Vergnügen stattfinden."

Und ich sehe meinen Jesus so entsetzlich entstellt und so traurig!

Jesus: "Siehe die Schönheit dieser Seele. Bis hierher war sie Mein!"

Barbara: Und ich sehe ein Ringen und Streiten um diese Seele. Ich sehe eine ganze Schar um sie versammelt, schwarze, unheimliche Gestalten. Mit teuflischem Hohnlachen packen sie von allen Seiten die Seele an.

"O mein Jesus, Barmherzigkeit für die Seele! Mutter, hilf mir doch! O mein lieber, heiliger Schutzengel und ihr Schutzengel der Liebesbundmitglieder, vereinigt euch mit dem Schutzengel dieser Seele; helft ihm kämpfen. Mein Jesus! O laß Dich nicht vertreiben, bisher war sie Dein! O so kommt her zu mir! O komm, mein Geliebter! Komm an mein Herz, ich will Dich entschädigen!"

Jesus: "Du kannst Mich entschädigen. Für die ganze Ewigkeit ist sie Mir verloren; verloren für ewig, verloren für ewig! Meine Kinder! Was Ich Meine Kleine hier schauen ließ, verwirklicht sich in diesen Tagen vielfach. Viele Eltern hüten ihre Kinder, das ganze Jahr über sind sie fromm und wollen ihre Kinder für Mich erziehen und zeitlich und ewig glücklich machen. Aber dann kommt die Zeit heran, wo sie auch an die Versorgung denken, an das zeitliche Glück ihrer Kinder. Und weil sie etwas schwach sind, blödsinnig, weil sie meinen, die Tochter, der Sohn, er muß machen wie andere, damit er doch ja auch eine Versorgung dereinst erlangt, ja, meine Tochter muß sich sehen lassen, sie muß auch tun wie andere, damit sie auch Freier bekommt, und weil die Eltern fromm sind und keine Freude haben an dergleichen Ausgelassenheiten, so lassen sie die Tochter, den Sohn allein hingehen, und Satan, der bis jetzt über dieses unschuldige Herz keine Gewalt hatte, weil es unter dem Schutz der Eltern stand, die die sichtbaren Schutzengel des Kindes waren, fällt mit Rachgier über dieses unschuldige Kind her.

Noch mehrere Helfershelfer spornt er an, die müssen alle um die Seele herumtanzen, bis sie sie in ihre Klauen gebracht, und ein unbesonnener, unbewachter Augenblick, und die Seele ist gefallen. Sie hat Freude an schmutzigen Reden, es gefällt ihr, dergleichen Dinge zu hören, weil das Fleisch des Menschen verdorben ist und hinneigt zu solchen sinnlichen Begierden; denn dieses ist nun einmal mit der ersten Sünde in das Menschengeschlecht hineingekommen.

Das Menschengeschlecht, das Ich dereinst erschuf zu Meiner Ehre und Verherrlichung, sollte freilich zur Fortpflanzung geschaffen sein, schon von dem ersten Menschen an. Aber dieses sollte ganz ohne Sünde vor sich gehen. Die Sinnlichkeit habe Ich nicht in den Menschen hineingeschaffen. Die Sinnlichkeit hat nur die erste Sünde geschaffen durch den Stolz, weil der Mensch Gott gleich sein wollte und der Mensch sündigte. Dann erst gebar die Sünde die Begierlichkeit des Menschen, der Mensch ist zur Sinnlichkeit hingeneigt, zur Begierlichkeit. Und wenn er nicht recht kämpft und mit aller Wucht kämpft, fällt er dieser Sinnlichkeit so anheim, daß er wie ein Tier sich erniedrigt unter den Menschen, unter seine Würde.

Diese Begierlichkeit ist nun seit jener Zeit in jedem Menschen; sie wird aber, wenn der Mensch der Gnade entspricht, die Ich jedem Menschen anbiete, schon von frühester Kindheit an gedämpft, die Eltern und die Erzieher des Kindes können viel dazu beitragen, daß diese Begierlichkeit gedämpft und abgeschwächt wird. Wenn nun aber der Mensch zu solchen Zeiten sich selbst überlassen ist, wo diese Begierlichkeit von allen Seiten angestachelt und aufgeregt ist, dieses sind die Teufel, alles wird da aufgeboten, die Flöten und die Instrumente, die da gespielt werden, die frechen Gebärden, die Zoten und Possen, die unausstehliche Kleidung, alles trägt dazu bei, die Sinnlichkeit in jedem Herzen zu locken und zu wecken, und das arme Kind, das da hinausgeht und solche Abscheulichkeit mit ansieht, wird umringt, verstrickt und betäubt. Es weiß nicht mehr, was es tut, es überläßt sich anderen, den Eingriffen Satans, der diese unbewachten Augenblicke gar wohl ausnützt und von diesem Herzen Besitz nimmt.

Seht, Meine Kinder, deswegen komme Ich zu euch, um die Menschen auf alles aufmerksam zu machen und ihnen immer und immer wieder die Lehre vom Kreuze zu predigen. Im Paradies hat der Kreuzweg begonnen, der Kampf im Menschen, dieser Kampf mit der Begierlichkeit trieb den Menschen aus dem Paradies hinaus. Die sinnliche Begierde und das Paradies können nie beisammen wohnen. Von der ersten Stunde an war die Begierde, die unreine Begierde in den Menschen hineingefahren, und darum schickte Ich Meinen Engel, den heiligen Erzengel Michael, der der Bekämpfer der unreinen Lust ist, und trieb diese Meine Lieblinge, die sie vorher noch waren, zum Paradies hinaus, damit sie auf diesem unreinen Boden, den sie sich geschaffen, kämpfen und kämpfen müssen bis an ihr Lebensende mit dieser Sinnlichkeit zur Strafe für die Sünde, die sie nun einmal begingen.

Die erste Sünde war zwar eine Sünde des Stolzes, weil sie Gott gleich sein wollten; aber diese erste Sünde gebar alle anderen Sünden. Die erste Sünde, die sie gebar, war die Sinnlichkeit, die sinnliche Begierde. Darum, Meine lieben Kinder, alle, die sich euch anschließen und anschließen wollen, müssen in erster Linie die Sinnlichkeit aus ihrem Herzen wegräumen, die sinnliche Begierde.

Der Ehestand, solange er noch allzusehr sinnlich ist und sich nicht beherrschen kann, darf wenigstens nicht die Schranken der Sittsamkeit übertreten, denn auch der Ehestand hat seine Schranken, er darf nicht, wie er will, die sinnliche Lust befriedigen; so lange ist er noch kein Mitglied des Liebesbundes. Die Jungfrau, der Jüngling, sie müssen ihre sinnliche Begierde bekämpfen.

Darum, o ihr alle, ihr Kinder, die ihr euch anschließen wollt dem Liebesbund, ihr müßt diese sinnliche Lust bekämpfen. O schämt euch, dort hinzugehen, wo Satan so um euch herumtanzt. Denn wißt, man sagt in der Welt: 'Es sei noch keine Sünde, auf den Tanzboden zu gehen, dem Vergnügen beizuwohnen, es sei ja nur ein unschuldiges Vergnügen, der Mensch müsse sich einmal ausspannen und müsse, wenn er noch jung ist, seine Jugend austoben, und die sich nicht ausgetobt, blieben Narren ihr Leben lang, sie würden sich später austoben, wenn sie Herren über sich selbst sind.' Das ist die Sprache der Weltmenschen. Nein, nein, Meine Kinder, alles verkehrt! Es ist eine Lüge, wer dieses sagt!

Alle, die im späteren Alter erst anfangen, ihre Jugend auszutoben, tun dies erst, wenn sie Meinen Geist über Bord geworfen und aus ihrem Herzen hinausgeschafft haben durch die Todsünde. Diejenigen aber, die ihre Jugend gut verlebt und dann in den Ehestand eingetreten sind, werden den ganzen Ernst des Ehestandes verstehen. Sie sind auch diejenigen, auf die der Himmel mit Freuden herabsieht. Die Ehe ist im Himmel geschlossen, die da im guten Einvernehmen mit der Gnade Gottes und durch die Gnade Gottes ihren Bund geschlossen haben. Jungfräuliche Seelen aber, wenn eine Jungfrau sich Mir weihen will, wird sie um so leichter dieses können, wenn sie nie den Tanzboden betreten, wenn sie nie einem solchen Teufelsvergnügen beigewohnt hat.

Eine Seele aber, die das Unglück hatte, solche Belustigungen zu besuchen, hat erst schwere Prüfungen zu überstehen, bis Ich sie ganz in Besitz nehme. Sie hat schwere Bußen sich aufzuerlegen, dann aber, wenn Ich sehe, daß sie wirklich Ernst macht, ihre verkehrten Neigungen zu bekämpfen, dann ziehe Ich ein, nicht nur Ich allein, sondern der Vater und der Heilige Geist ziehen mit Mir ein, und wir nehmen Wohnung in ihr, weil sie durch ihre Buße vielen anderen vorgeht, die zwar ein jungfräuliches Leben geführt haben, aber nicht verstehen, sich so zu bekämpfen, die immer noch so halb und halb mit der Welt liebäugeln wollen, weil sie nicht recht verstehen, den steilen Weg zu gehen, den eine büßende Seele geht.

Also, Meine Kinder, um die Jungfräulichkeit zu bewahren, muß man viel, viel kämpfen. Dieser Kampf begann mit dem Schließen der Pforte des Paradieses und wird dauern, solange eine Seele diese verfluchte Erde bewohnt, denn durch die erste Sünde wurde die ganze Schöpfung verflucht. 'Im Schweiße deines Angesichtes sollst du dein Brot verdienen, und du', sagte Mein Vater zu der Eva, 'sollst in Schmerzen die Kinder, die Nachkommenschaft gebären'. Dieses ist der Fluch der Sünde. Und weil nun in jetziger Zeit dieser allgemeine Fluch wieder so sehr lastet auf dem ganzen Menschengeschlecht, weil die Sintflut der Sinnlichkeit, die sinnliche Begierde, das ganze Menschengeschlecht überflutet und alles hinneigt zur Sinnlichkeit, schon von Kindheit an, das kaum der Schule entwachsen, schon anfängt, sich der Sinnlichkeit hinzugeben. Da heißt es viel kämpfen und streng kämpfen. Und für diejenigen, die sich die Aufgabe gesetzt haben, mit Mir zu herrschen durch die ganze Ewigkeit, deswegen auch hier in diesem zeitlichen Leben viel einzustehen für Meine Sache, Seelen zu gewinnen, diese müssen in diesen Tagen sich einsetzen für ihre Brüder und Schwestern. Darum auf, ihr Liebesbundmitglieder, nur ja kein Vergnügen mitmachen, nur ja euch zurückziehen.

Ihr, die ihr im Ehestand steht, habt auch nicht das Recht, obwohl ihr keine Gefahr mehr zu fürchten habt. Aber seht, ihr habt Kinder, und wenn ihr keine Kinder haben solltet, müßt ihr es anderen gegenüber tun, weil ihr Seelen retten sollt. Aber gebt euren Kindern und anderen das Beispiel einer Zurückgezogenheit, wenigstens in diesen Tagen. Als Buße und Sühne legt euch auf, keinem Vergnügen beizuwohnen. Geht hin vor die Altäre und leistet Mir Abbitte und Sühne. Beweint eure Sünden der Vergangenheit und die Sünden derer, die sich da solchen Vergnügen hingeben.

Ihr aber, ihr Diener der Kirche, bietet alles auf, die allzu große Vergnügungssucht einzudämmen. Tretet in Verbindung mit der weltlichen Obrigkeit. Seht ihr denn nicht, wie der Ruin der menschlichen Gesellschaft vor der Türe steht durch diese allzu große Vergnügungssucht. Sie ist ja die Wurzel des Unglaubens; denn wenn der Mensch jahraus, jahrein nichts kennt, als sich Vergnügen zu verschaffen, dann seht einmal zu, welches diejenigen sind, die die Kirche meiden, die Kanzel fliehen und den Beichtstuhl nicht mehr aufsuchen. Es sind diejenigen, die einem maßlosen Vergnügen sich hingeben. Also ist die Vergnügungssucht die Wurzel des Unglaubens. Und solange diese nicht eingedämmt ist und die Christenkinder nicht überzeugt werden davon, daß das Vergnügen ihr Untergang ist, so lange wird es nicht anders werden mit der menschlichen Gesellschaft. Nun aber habe Ich schon längst gesagt, daß die Kirche wieder zur Blüte gelangen soll, und in der ganzen Welt soll sie bewundert werden von all denen, die außerhalb der Kirche stehen, weil sie so jungfräulich dasteht, so einzig jungfräulich, weil sie so viele Heilige bildet, und ihre Mitglieder so züchtig und einfach leben.

Es ist da aber noch ein weiter Schritt zu tun, bis die Völker hinaufschauen zu Meiner jungfräulichen Braut mit Hochachtung und Ehrfurcht. Aber es muß und muß dieses erkämpft werden. Wo soll Ich nun anfangen, wenn Ich nicht immer und immer strenger bei euch anfange, ihr, Meine Diener, und bei euch, die ihr euch in den Klöstern zurückgezogen, und besonders bei euch, die ihr mitten in der Welt steht, ihr Jungfrauen und Eheleute, ihr Liebesbundmitglieder in der Welt.

Seht, wenn das Evangelium vorgelesen wird, wie die Hausfrau unter einem Maß Mehl oder unter drei Maß Mehl Sauerteig verbirgt und so das ganze mit einer Hand voll durchsäuert, so wollte Ich dadurch schon damals andeuten, wie die wenigen Guten, die da in der großen Gesellschaft von Menschen stehen, das ganze Geschlecht durchsäuern und zu Gott zurückführen sollen. Es ist dies zwar durch dieses Evangelium, wenn es auf der Kanzel vorgelesen wird, oder wenn ihr es in der Heiligen Schrift leset, auch angedeutet, und daß alle diejenigen, die dem Worte Gottes folgen, gute, treue Kinder der katholischen Kirche werden und dereinst bestimmt sind, in den Himmel zu kommen.

Aber man kann dieses Evangelium auch auf alle mögliche Weise hindeuten und auslegen. Jetzt in dieser Zeit, und in allen Zeiten der menschlichen Gesellschaft, muß und kann Mein Wort so gedeutet und ausgelegt werden, wie es die Zeitverhältnisse mit sich bringen. In jetziger Zeit aber kann dieses Evangelium ausgelegt werden für diejenigen, die da mitten in der Welt stehen, in einer Familie stehen, seien sie Vater oder Mutter oder Jungfrauen, welche auch mitwirken können zur Verbesserung der menschlichen Gesellschaft, die da dereinst durch ihr gutes Beispiel, durch energisches Auftreten in Verrichtungen ihres Glaubens andere anlocken und aufschrecken und anziehen sollen. Die Sünder sollen sie aufschrecken, die Guten durch ihr Beispiel anziehen, anlocken, die Lauen ermuntern zu einem eifrigen Christenleben, und die Sünder, die da nur ihrer spotten, aber doch zum Nachdenken bringen.

Denkt nur zurück an den Mann, der euch mehrere Male begegnete, wenn ihr barfuß nach G. ginget, der ein ganz kalter, abgefallener Katholik ist. Er sah dich und betrachtete dich von Fuß bis zum Kopf und dachte nach in seinem Herzen. Er ist zwar bis heute noch nicht besser geworden, hat es aber noch nie gewagt, ein Wort in eurem Haus unter deinen Augen zu reden gegen dieses Barfußgehen oder zu witzeln und zu spötteln. Es ist der Anfang zu seiner Bekehrung, und Ich sage dir, am Ende seines Lebens wird er sich bekehren.

Darum auf, ihr Liebesbundmitglieder, keine Furcht sollt ihr haben! Zurück von all den Vergnügen, zurück sollt ihr euch ziehen, zurück; kein derartiges Vergnügen mitmachen. Ihr könnt euch erfreuen und ergötzen draußen in Gottes Natur; ihr könnt und dürft euch ein Vergnügen verschaffen, aber dorthin sollt ihr nicht gehen, wo der Teufel tanzt mit den Seinigen, die ihm angehören.

Ihr aber, ihr Jungfrauen, die ihr Mir so große Freude macht und machen wollt allüberall, wo ihr steht, schließt euch dem klösterlichen Leben an. Seid Klosterjungfrauen mitten in der Welt, denn alle diejenigen, die ein Leben führen wie ihr, Meine Kinder, sind Klosterjungfrauen, wenn sie auch mitten in der Welt stehen, denn sie üben ja dieselben Tugenden wie die Klosterjungfrauen, und durch dieses gemeinsame Wirken wie in den verschiedenen Orden, so auch ihr Liebesbundmitglieder mitten in der Welt, kann viel bewirkt werden. Durch ernstes Streben nach Buße und Besserung, durch ein ernstes Bußleben muß Meine Kirche wieder zur Blüte gelangen. Als Ich vor mehreren Jahren dir zeigte, wie das Kreuz von der Erde bis zum Himmel mit Gold strahlend dir vorgestellt wurde, damit wollte Ich andeuten, wie man durch freiwillige Armut, durch Zurückgezogenheit, durch ein verachtetes, demütiges Leben das Kreuz in diesem Jahrhundert übergoldet werde. Also die ganze Kirche muß Hand in Hand gehen: Priester wie Laien, Ordensleute und Weltleute, sie müssen das Kreuz lieben und die Verachtung und Verdemütigung nicht scheuen. Darauf wollte Ich schon hinweisen die ganze Zeit, wo Ich mit dir verkehre.

Alles versteht man nicht, was Ich wirke. Ja, man verstand Mich auch nicht, als Ich mit Meinen Jüngern redete. Sie sahen Meine Wunder, sie sahen Mich Tote erwecken, sie sahen, wie Ich hinauszog auf den Berg und die Nächte schlaflos im Gebet zubrachte und am Morgen wieder frisch und munter war, wenn Ich mit Meinem Vater verkehrt hatte die ganze Nacht. Also hätten sie sehen müssen, daß Ich nicht ein bloßer Mensch, sondern ein Gottmensch war und nicht die Bedürfnisse habe wie ein Mensch, wenn Ich nicht will, weil Ich Mich zurückzog, um mit Meinem Vater zu verkehren als Gott, daß Ich dann die menschlichen Bedürfnisse nicht brauche. Und doch sahen sie nicht ein, was Ich mit ihnen redete, sie verstanden Mich nicht. Wundert euch nicht, wenn ihr nicht alles versteht, was Ich hier wirke. Fünfzehn Jahre schon gehe Ich mit dieser Seele um, und schon ebenso lang hat sie nichts als Widerspruch und Verachtung gerade von der Seite, wo sie Anerkennung finden sollte, wo man wissen sollte, daß der Geist der Finsternis oder der menschliche Geist solche Wirkungen oder Strapazen nicht imstande ist auszuhalten.

Denn der Geist der Finsternis ist ein stolzer Geist, und wenn er niedergeworfen wird, setzt er zwar noch einmal an, aber dann ist er matt und schwach geworden und bleibt zurück. Der menschliche Geist wäre längstens erlegen. Und zudem: Was bist du aus dir selbst, o Mensch, du, der du jahrelang dich abgemüht hast im Studium, um die Theologie zu erlernen? Hast du diese Wissenschaft des Heiles aus dir erlernt? Nein, Mein Freund, Ich selbst mußte dir die Kenntnisse ins Herz legen, deinen Willen beugen unter Meinen göttlichen Willen, daß du diese Laufbahn ergreifen könnest. Du hast keine Ursache, zu zweifeln und zu häkeln, daß alles, was Ich hier wirke, diese Person aus sich selber hätte gewirkt und zusammengedacht. Denke nur an dich und du bist überwunden.

Also, Meine Freunde, Verachtung und Verdemütigung hat sie gelitten, die fünfzehn Jahre hindurch. Dieses ist das Zeichen, woran ihr erkennen sollt, was Ich mit der ganzen Menschheit vorhabe und wodurch Meine Kirche wieder zum Siege gelangen soll. Ihr dürft keine Verachtung scheuen! Recht hat Mein Freund gehandelt, der sich nicht gescheut vor den Mächtigen der Erde, die ihm zwar drohen und ihm zähneknirschend gegenüberstehen, daß er offen und frei für die gute Sache eingetreten ist, Mein Diener, der Zentrumsmann, der Parteiführer droben in D.

So sollen alle Meine Diener tun, auch wenn es heißt von anderer Seite, es hat nichts genutzt, sie haben Schaden angerichtet. Das ist nur der Ingrimm und der Zorn, weil sie ihre Pläne aufgedeckt sehen. Sie sehen sich bloßgestellt und zürnen, daß diese Katholiken anfangen, mutig zu kämpfen für die gute Sache. Darum auf, Meine Diener, auf, Meine Kinder, zum Kampf für die gute Sache! Keine Verdemütigung scheuen, keine Verachtung! Seht hier auf Meine Kleine!

Was hat sie nicht schon alles erduldet von der Welt, von den Dienern der Kirche und in ihrer eigenen Familie. Wie ist sie schon bekämpft worden. Ist ihr Geist niedergebeugt worden? Seht ihr nicht, wie frisch und munter sie Tag für Tag weitergeht, euch allen die Worte sagend, die Ich ihr diktiere und eingebe? Und nun, Meine Kinder, lebt wohl und freuet euch, daß ihr an der Spitze steht, Verachtung und Verdemütigung um Meinetwillen zu erdulden. Lehrt alle diejenigen, die sich mit euch vereinigen, daß sie ein demütiges und verachtetes Leben aufsuchen müssen. Und es fällt euch gar nicht schwer, Verachtung aufzusuchen. Schließt euch nur an den Liebesbund an, und ihr habt Gelegenheit genug, Verachtung zu erleiden. Sie kommt ganz von allein!"

Lied: Großer Gott...

 

Vigil von Herz-Jesu-Freitag im März 1900

"Sie haben sich einen anderen Gott gewählt und diesen beten sie an; ein goldenes Kalb haben sie sich gemacht und hüpfen und tanzen darum Tag und Nacht."

Lied: Gethsemane...

Barbara: "Mein Jesus, ich danke Dir für das unaussprechliche Glück, daß Du mich heimsuchst in dieser heiligen Stunde. Ich bereue von Herzen alle Sünden meines ganzen Lebens, besonders alle Nachlässigkeiten und Unvollkommenheiten, alle bösen Gedanken, Worte und Handlungen, die ich in dieser Woche vielleicht wieder begangen habe. O verzeihe mir, o mein Jesus! Wie bin ich so armselig! Ist es möglich, daß Du, der große Gott, nicht müde wirst, Dich herabzulassen zu einer so armseligen Sünderin, die tausendmal die Hölle verdient hat, die Tag für Tag sich so oft versündigt durch Gedanken, Reden und Handlungen? O mein Jesus, kannst Du meine Armseligkeit vergessen?"

Jesus: "Meine Kinder, Ihr seid zusammengekommen, um ein Wörtchen zu hören aus Meinem Mund. Ja, wißt, die Zeit ist wieder vorüber, wo Ich zerfleischt und zermalmt werde von den Sündern. Manches Herz geht in diesen Tagen wieder in sich, wenn auch viele, ja die meisten, die sich einer allzu großen Vergnügungssucht hingaben unter den Christen, in ihrem Alltagsleben fortleben. Es ist ihnen eins, ob Fastnachtsonntag oder Aschermittwoch, ob Karfreitag oder Ostersonntag sei. Sie suchen nur ihr Vergnügen, und darin verzehren sie sich.

Doch sind auch unter denen, die sich an diesen Tagen einer allzu großen Vergnügungssucht hingaben, einer ausgelassenen Freude, doch wieder einige, die nachdenken in ihrem Herzen, wenn sie hingehen und eine Predigt hören, wenn der Prediger es versteht, das Herz zu rühren, indem er seinen Zuhörern vor Augen stellt, was Ich gelitten habe für dieses arme Menschengeschlecht. Diese nun, die da in sich gehen, für diese will Ich reden. Um diesen aufzuhelfen, wende Ich Mich an alle Mitglieder des Liebesbundes. Sie sind die heiligen Frauen und die Apostel und Jünger, die, wenn auch geflohen, als Ich Mein bitteres Leiden begann, Mir doch treu geblieben sind. Sie waren nur erschüttert in ihrem Glauben, weil sie es nicht verstanden, wie der Menschensohn nur so unmenschlich leiden könne, wie Er litt, wie nur ein Mensch so leiden kann, wie Er dahinwankte am Ölberg, wie Er Sich ängstigte und abhärmte, aber untreu wurden sie Mir nicht.

Ihr, Meine Kinder, und ihr alle, ihr Liebesbundmitglieder, vereinigt euch, um in dieser Fastenzeit, wo dazu noch ein ganz besonders heiliges Jahr ist, euch zu vereinigen mit Meiner lieben, schmerzhaften Mutter, um alle die Tage gut auszunutzen mit Gebet und Bußübungen, indem ihr alle die Arbeiten, alle die Schritte und Tritte zu Gebet und Bußübungen macht, alles aufopfert im Geist der Buße, besonders in Vereinigung mit dem größten Büßer, den ihr vor euch seht, mit Mir Selbst, um vielen, die da so halb und halb noch gute Christen sind, aufzuhelfen durch euer Gebet und durch Opfer und Sühnungsleiden, damit dieses Jahr gut angefangen werde und recht viele Früchte bringt in Meiner heiligen Kirche.

Ihr, die Ich euch nicht auffordere, nach Rom zu gehen, der Stimme Meines Statthalters zu folgen, wohl aber, daß ihr euch um so zahlreicher an Wallfahrtsorte begeben sollt, euch recht oft losreißen sollt, weil das Gebet in freier Gottesnatur, fern von der Heimat, viel inniger ist und viel anhaltender, und weil ihr alle diese Schritte und Tritte aufopfern sollt, damit recht viele sich anschließen an die Pilgerfahrt nach Rom. Ihr sollt euch freuen, wenn die Zahl der Pilger recht groß wird, wenn recht viele sich beteiligen, damit so die Zahl der gläubigen Christen, der Liebesbundmitglieder, von Tag zu Tag sich mehre; denn alle, die da in diesem Jahr eine gute Beichte ablegen, sich anschließen an die Pilgerfahrt nach Rom, werden wieder eifrige, gute Christen werden, ein gutes Beispiel geben und andere aneifern zu einem guten, christlichen Leben.

Darum, Meine Kinder, bringet diese Fastenzeit ganz und gar zum Opfer für die Bekehrung der Sünder, alles, was ihr tut und leidet sowohl an körperlichen Gebrechen als auch von außen her durch eure Mitmenschen, durch Krankheit und alle möglichen Arten von Leiden, wie sie dem armen Menschen zugedacht sind. Alles, was dem Menschen zuwider ist, mag es auch von welcher Art Leiden sein, innerlich oder äußerlich, ist, wenn der Mensch es im Geist der Buße trägt, sehr verdienstlich für den Himmel. Ihr nun, Meine Kinder, die ihr euch für andere einsetzen sollt, sollt verzichten auf all eure Verdienste und Mir überlassen, wie Ich eure Krone zurechtrichten will; ihr sollt ganz von euch absehen. Ihr alle, die Ich euch herbeiführe, die ihr Anteil nehmen sollt an den Gnadenschätzen, die Ich ausströmen lasse durch Meine kleine Dienerin über euch, ihr sollt auf all eure Verdienste nicht rechnen.

Ihr sollt bedenken, wie viele gerettet werden sollen durch das fürbittende Gebet derjenigen, die Ich an Mich gezogen, die Ich losgerissen von dem Getöse der Welt, die erkannt haben im Lichte der Gnade, wie schnöde und wie öde und verlassen das Herz ist, das sich diesen schnöden Freuden hingewendet. Ihr, Meine Kinder, gehört darum zu den liebsten Kindern Meines Herzens und seid berufen, euch selbst zu vergessen und euch einzusetzen für die große Zahl der Christen, die abgewichen sind vom rechten Weg. Erst muß Ich das Christentum zurückführen auf die Bahn, von der es abgelenkt ist.

Seht, Ich habe schon mehrere Male gesprochen von dem israelitischen Volk. Wenn Ich Meine Propheten unter sie aussandte, war es immer zu einer Zeit, wo dieses Volk abgewichen war vom rechten Weg. Ich, der gute Gott, der da dieses Geschlecht nur geschaffen zu Meiner Ehre und Verherrlichung, muß diese Meine Ehre und Verherrlichung wahren. Und weil dieses Geschlecht gar so armselig ist und in dem Augenblick, wo es die Wohltaten genossen, sich schon wieder umwendet und sie vergißt und Mir den Rücken kehrt, muß Ich nun einmal – weil Ich ein Herz habe, das nie zu ermessen ist an Lieblichkeit und Gütigkeit, das nie zu begreifen ist von diesem armen, schwachen Menschenherzen –, Nachsicht haben mit diesem Geschlecht, solange es besteht.

Und wenn Ich die Propheten aussandte, um Mein Volk wieder zurückzuführen auf den rechten Weg, so war dieses immer nur Meine Lieblichkeit und Meine Güte, Meine unendliche Güte und Barmherzigkeit zu diesem Geschlecht. Weil Ich es einfügen wollte in Meine Krone, so behielt Ich das israelitische Volk immer auf dem rechten Weg. Wenn Ich es auch manchmal hart züchtigte, es war doch Meine Krone und Meine Freude, obwohl es manchmal so unbarmherzig mit Mir verfuhr, daß es Mir die Worte auspreßte: 'Söhne habe Ich erzogen und erhöht, sie aber haben Mich verachtet!' Seht, Meine Kinder, dieser Gott steht in eurer Mitte. Er kann dasselbe sagen von euch, ihr Kinder der katholischen Kirche: Söhne habe Ich erzogen und erhöht, sie aber haben Mich verachtet und verlassen; sie haben Mich hinausgestoßen aus ihrer Mitte; sie kennen Mich nicht mehr; sie haben sich einen anderen Gott gewählt und diesen beten sie an; ein goldenes Kalb haben sie sich gemacht und hüpfen und tanzen darum Tag und Nacht. Dieses goldene Kalb ist die allzu große Vergnügungssucht. Die ganze Welt hüpft um dieses Kalb, und die Kinder Meiner Kirche, sie beten an dieses goldene Kalb.

Darum auf, Meine Kinder, auf! Wenn Ich die Israeliten erst hart züchtigen mußte, war Ich aber immer und immer wieder der gute, liebe Vater, der sie zurechtwies durch die Propheten. Durch einen aus ihrer Mitte sprach Ich zu diesem Geschlecht. Ich sprach liebliche Worte zu ihnen, um sie wieder zurückzuführen an Mein Vaterherz. Und sie folgten Meiner Stimme, und Ich kehrte ein, Ich Selbst kehrte ein unter dieses Geschlecht. Dieses Geschlecht war es, das israelitische Volk war es, in dem Ich geboren werden wollte. Durch dieses Volk wollte Ich die ganze Welt retten. Die Heiden, die Mich nicht kannten, sollten gerettet werden mitsamt diesem, Meinem Volke.

Meine Kinder! Das israelitische Volk seid ihr. Wie Ich sie geliebt, wie Ich immer und immer wieder mit ihnen verkehrte, von Adam angefangen bis hinauf zum letzten der Propheten, so verkehre Ich mit euch, in eurer Mitte, bis hinauf zum letzten der Christen. Die Welt soll und muß gerettet werden. Wenn sie aber gerettet werden soll, dann muß Ich anfangen bei euch, Meinen Kindern, an Meinem auserwählten Volk. Abgewichen sind sie, die liebsten Kinder Meines Herzens, diejenigen, die Mein Herzblut in sich tragen, die da vereint mit Meinem kostbaren Leib und mit Meinem teuren Blut, das sie in der heiligen Kommunion in sich aufgenommen, dahinsiechen, weil sie es vergessen haben, ihr Brot zu essen. Sie kommen nicht mehr. Ausgetrocknet sind ihre Gebeine, weil sie in der Sandwüste herumirren. Wie soll Ich diese Meine Kinder herbeiführen, da Ich nun einmal nicht mehr sichtbar unter euch wandele, da Ich nun hinaufgestiegen bin zu Meinem Vater, und kein Fleisch und Blut mehr an Mir trage, wie einstens in den dreiunddreißig Jahren, als Ich diesen Boden selbst betrat? Ich muß Mir Werkzeuge aussuchen, die in Fleisch und Blut unter euch stehen, unter euch wandeln, und diese müssen ersetzen, was an Meinem Leibe noch fehlt. Durch diese will Ich reden zu euch, durch diese aber auch sühnen und büßen anstatt Meiner.

Merkt es euch, Meine Kinder, alle die Leiden, die Ich hineinsende in eine christliche Familie, sind darum hineingesendet, damit sie Sühne und Buße leisten für sich selbst, damit sie heilig werden, und für andere, damit sie gerettet werden. Man wird irre, wenn man sieht, wie so viele gute Christen heimgesucht werden mit Krankheit und Elend, mit Armut und bitterer Not, und man sagt sich: 'Ja, diese Familie ist doch so fromm, sie leben christlich, und doch haben sie jahraus, jahrein nichts wie Elend und Krankheit und Not.' Ihr versteht nicht, was ihr sprecht. Ihr seid das auserwählte Volk; die Bundeslade ist in eurer Mitte.

Durch diese Bundeslade soll das ganze israelitische Volk aufrechtgehalten, zusammengehalten werden zu einem Häuflein, damit es sich nicht vermische unter das heidnische Volk. Und wer es wagen möchte und wagen wollte, diese Bundeslade zu berühren, mit dem will Ich strenge Rechenschaft halten, derjenige, sage Ich, der nicht befugt und bevollmächtigt ist dazu. Dies sind jene, die da noch draußen stehen, die nicht das Recht haben, sich zu wagen an diese Bundeslade.

Die Bundeslade im Neuen Testament ist der Tabernakel, ist dort in eurer Kirche, in deren Mitte Ich wohne, und die da draußen stehen, dürfen es nicht wagen, an diese Bundeslade auch nur den Finger zu rühren, das heißt, erst müssen sie eingegliedert werden in die große Familie, die Ich Mir gegründet habe in Meinem Reich. Und diejenigen, die abgewichen sind vom rechten Weg, wenn sie auch mitten in diesem Reich stehen und teilhaben an der Bundeslade, sie haben doch nicht das Recht, weil sie Mich nicht mehr kennen. Für diese alle sollt ihr Sühne und Buße leisten, damit sie wieder herbeikommen und Mein Reich wieder aufgerichtet werde auf der ganzen weiten Welt.

Erst muß Meine Kirche wieder zur Blüte gelangen; erst müssen die Christen, die Mir am nächsten stehen, wieder Glieder Meines Leibes werden, lebendige Glieder Meines Leibes. Dann, wenn die Welt wieder sieht das wahre Christentum, werden viele, viele sich wieder anschließen."

Barbara: "Mein Jesus, es wird aber doch viel gepredigt und aufgeboten. Sieh, was die Priester alles tun in unseren Tagen, wie sie hintreten vor die Mächtigen und ihnen die Wahrheit sagen. Ich meine doch, so wäre es noch nie gewesen, und doch sagst du immer noch, wir müßten eifriger werden. Es gibt doch viele gute Christen und auch recht viele eifrige Priester."

Jesus: "Ganz recht so; alles das ist so. Seht euch um hier in der Stadt Mainz. Seht ihr da nicht, wie es allmählich auch besser wird, wie kleinlauter die Sozialdemokraten werden und die Liberalen. Man schreit nicht mehr so wie vor etlichen Jahren. So ist es in der ganzen Welt, wo gute, eifrige Priester stehen, wo viel gebetet wird und wo das Priestertum alles aufbietet, was in seinen Kräften steht. Das geht freilich nicht mit einem Tag, nicht mit einem Jahr; das geht allmählich, wie es auch allmählich gekommen ist.

Meine Kirche stand in Blüte in jener Zeit, wo es noch nicht gegärt in der Mitte Meines Reiches, wo noch ein Schafstall und eine Herde war inmitten Meines Reiches – versteht ihr Mich? Ehe es einer wagte, sich auszuscheiden und eine eigene Kirche zu gründen. Damals fing es an, abwärts zu gehen. Bevor ein Martin Luther auftrat, ein Calvin, und wie sie nacheinander heißen, da stand es gut, da stand Meine Kirche in großem Ansehen, weil sich da Fürsten und Könige eine Ehre daraus machten, ihre Söhne zum Priester geweiht zu sehen. Weil Meine Kirche reich war und auf dem höchsten Glanz stand, wurde sie üppig, und Ich zog Meine Hand zurück. Sie mußte gestraft werden, wie das israelitische Volk gestraft wurde, wenn es allzu üppig war, weil Ich ihm überall Meine Freude kundtat und es überall beförderte, denn Mein Volk Israel, ihm ging es gut.

So stand es mit Meiner Kirche, und Ich mußte sie strafen. Diese Strafe kam aber nur allmählich und ganz langsam; sie hat jetzt ihren Höhepunkt erreicht. In Kerker und Banden wurden die Oberhäupter geführt, und die Herde war zerstreut und vieles Unheil war angerichtet. Aber seht nun, Meine Kinder, so geht es jetzt allmählich aufwärts, wie es abwärts ging, wie in einer Haushaltung, wenn die Kinder einer Familie, die vorerst reich war und dann abwärts gekommen ist, bankrott gemacht. Die Kinder dieses Vaters, der da von einer Familie abstammt von Reichtum und Ehre, müssen jetzt in Armut und Elend erzogen werden. Diese Kinder stehen aber zusammen und bringen die Ehre ihres Vaters wieder herein. Sie bringen sie wieder herein, weil sie fleißig gedarbt und tüchtig geschafft und so durch ihrer Hände Arbeit den Vater wieder zu Ehren gebracht haben.

Seht, Meine Kinder, ihr steht am Wendepunkt, ihr seid diejenigen, die den Vater wieder zu Ehren bringen sollen. Das Vermögen des Vaters war vergeudet, aber es kommt die Zeit, wo die Ähren, die jetzt anfangen, in die Höhe zu schießen, geschnitten und in vollen Garben wieder in Meine Scheune eingeheimst werden. Darum auf, Meine Kinder, ihr seid an den Wendepunkt gestellt, wo Meine Kirche wieder aufblühen soll, aber allmählich, allmählich, nur langsam. Leistet Sühne für die vielen Verunehrungen und Beleidigungen, die Meinem Herzen von den gottlosen Kindern der Kirche angetan und zugefügt werden. Opfert dafür all eure Leiden, eure Entbehrungen auf. Seht, wenn ihr viel gedarbt und gelitten, wenn ihr viel und lange Zeit in euch selbst dem Kleinmut Platz gegeben, am Ende seht ihr doch, wie gut Ich bin, wie Ich alles recht mache, wie Ich kein Gebet, keine Träne unbelohnt lasse.

Und auch du, Meine Tochter, fürchte nicht, habe Geduld; es kommt noch eine Zeit, wo du auch die Früchte sehen sollst, von den vielen Tränen und Gebeten, die du Mir schon geopfert hast. Du wirst noch unter deinen Kindern Freude erleben. Führe aus, was du begonnen, und opfere deine Tränen und dein Gebet Tag und Nacht für deinen Sohn, und du wirst es noch erleben, daß deinen Tränen Früchte reifen in diesem deinem Sohn.

Und ihr alle, Meine Kinder, harret aus, steht fest zusammen. Ihr, Meine Kinder (die zwei Dienstmädchen), euch habe Ich in dieses Haus geführt, weil Ich in euch einen guten Keim gefunden. Du, Meine Tochter, du wirst es nie bereuen, daß du ausgehalten, daß du hierher dich gestellt und mit Mut und Entschlossenheit dich gewehrt gegen den alten Feind, gegen den Teufel. Du wirst es erleben, daß du manche anderen verstehst, die es nicht so getan wie du, die es bitter bereuen werden.

Wohl hat jeder freie Wahl, und wenn auch jeder Weg gut ist, so ist aber doch der jungfräuliche Weg der sicherste, der beste und der leichteste. Wisse, eine Ehefrau ist Mein Liebling und muß es sein, wenn sie Mir ihre Kinder erzieht. Aber seht, Meine Kinder, wie viel tausend Gefahren eine Ehefrau zu bestehen hat in ihrem Ehestand, und keine Ehefrau kann sich zur Heiligkeit, zur vollkommenen Heiligkeit emporschwingen, solange sie noch im Ehestand lebt, mit ihrem Ehemann zusammenlebt. Ihr jungfräulichen Seelen aber habt dieses voraus, daß ihr zur höchsten Stufe der Heiligkeit gelangen könnt, wenn ihr Meine Gebote haltet, die Sünde meidet, und diesen euren jungfräulichen Stand haltet, wie Ich ihn vorgeschrieben habe; denn in einer Jungfrau wollte Ich geboren werden. Eine Jungfrau war Mein Nährvater; Jungfrauen sind es, die Mich begleiten, wohin Ich gehe; Jungfrauen werden mit Mir erscheinen, wenn Ich zum Gerichte komme in die Welt; Jungfrauen sind es, die Mir das Kreuz voraustragen, wenn Ich zum Gerichte erscheine.

Darum freuet euch! Ihr Eheleute freuet euch, wenn ihr unter euren Kindern auch nur eines habt, das sich Mir geweiht, mag es sein im Ordensstand oder Priesterstand, oder als Jungfrau mitten in der Welt stehen neben dem Ehestand. Wenn ihr auch nur eine jungfräuliche Seele emporgebracht unter euren Kindern, unter euren Familienmitgliedern, steht es gut um eure Familie; denn ihr habt eure ganze Familie gerettet durch diese Jungfrau, Priester oder Ordensmann, denn er ist ein Blitzableiter über die ganze Familie, das Gebet und die Tränen dieser Kinder. Denn wißt, eine Jungfrau sorgt für das, was des Herrn ist, sie hat Sorgen um die ganze Familie, solange noch ein Zweiglein davon da ist. Eine verheiratete Frau oder Mann aber hat wieder Sorge um seine Familie, die er sich gegründet hat. Die Jungfrau aber, weil sie allein steht, sorgt für die ganze Familie, und wenn sie noch so weit verzweigt ist, und ihr Gebet und ihre Tränen gelten für das eine wie für das andere. Darum ist diese eine Perle für die Familie.

Du aber, Meine Kleine, fasse dich! Merk es dir! Nicht umsonst habe Ich dich hierhergeführt, denn du hast ein gutes Herz und eine unschuldige reine Seele. Bewahre sie Mir! Wage es nicht, eher aus diesem Haus wegzugehen, bis du Mir gelobt, eine Jungfrau zu bleiben und so der Blitzableiter deiner zahlreichen Familie zu werden für all deine übrigen Geschwister. Du sollst die Mutter werden und Vaterstelle vertreten, wenn die Eltern eingegangen sind in Meine ewige Herrlichkeit. Da sollst du stehen und für das eine wie für das andere Vater- und Mutterstelle vertreten. Du sollst die Kinder dieser anderen Familie retten.

Darum auf, Meine Kinder! Seht, wie ein guter Gott Ich bin, wie Ich es nicht unter Meiner Würde halte, mit euch zu verkehren, mit euch zu reden. Als Ich im Alten Bund Meine Propheten erweckte, da war es nur Meine Liebe zu den Menschen, und wenn Ich im Neuen Bund eine Seele erwecke, die Ich freilich erst lange bearbeiten muß, bis Ich durch sie zu anderen rede, dann ist es nur Meine Liebe und Meine unendliche Liebe zu den Menschen. O könnte Ich euch in Mein Herz schließen, euch alle umarmen, so wie Ich es hier tue. O ihr wißt nicht, wie gut Ich bin, und doch versteht ihr es nicht.

Ja, ja, dreiunddreißig Jahre bin Ich unter euch gewandelt, hinauf bin Ich gestiegen an das Kreuz aus lauter Liebe zu euch, ihr armen Menschen. O höret Meine Stimme, wandelt die Wege, die Ich gewandelt bin. Diese sind freilich rauh und hart, aber der Schluß dieses Weges und die Pforte dieses Weges führt in eine unendlich schöne Aue, wo euer Blick nicht die Schönheit überschauen kann, und ihr seht nichts als Herrlichkeit, ewige Herrlichkeit! Darum auf, Meine Kinder! Dieser kurze Weg, alles, was euch begegnet, Tag für Tag, mag es gut sein oder böse, es ist nur, um euch vorwärts zu bringen auf dem Weg, den Ich gewandelt bin."

Dann kam die liebe Mutter Gottes und war heute gar so freudig.

Barbara: "O liebe Mutter, soll diese Person die ihr versprochene Ehe mit diesem Protestanten eingehen oder darf sie noch von dieser Verbindung zurücktreten?"

Maria: "Wenn er sich nicht verpflichtet, die Kinder, die sie von ihm hat, katholisch werden zu lassen, soll sie lieber die Ehe nicht eingehen. Dabei werden in Deutschland Meinem Sohn unendlich viele Seelen entrissen. Meiner Dienerin N. aber sagt einen herzlichen Gruß; sie soll nur ganz beherzt und mutig die Andacht mithalten morgen, sie wird gekräftigt durch die Gnade Meines Sohnes. Sie soll wissen, daß sie eine Heilige werden soll, nicht nur eine gewöhnliche Christin. Heilige sollt ihr werden, die ihr hier seid."

Barbara: "O liebe Mutter! Das erste Mal, als Dein lieber Sohn mit mir verkehrte, sagte Er, ich soll mich mit Dir vereinigen und Dich bemitleidend die heilige Fastenzeit durchleben. O ich kann nicht mehr so weinen aus Mitleid wie früher, o ich bin so kalt und lau; erflehe mir doch mehr Eifer."

Maria: "Du verstehst es nicht, Meine Tochter! Hat denn eine Mutter ihr Kind weniger lieb, wenn sie nicht mehr so viel liebkost oder weint, wenn es krank ist? Gewiß nicht. Die Mutter hat das Kind immer gleich lieb, ob sie straft oder schmeichelt; sie hat es immer gern, es ist immer die Mutter. So ist es mit einer Seele, wenn sie mit Meinem Sohn verkehrt, und wenn sie sich Mühe gibt, Ihm Freude zu machen. Mit der Zeit wird sie so, daß sie es gar nicht merkt, daß sie Lieb und Leid mit Ihm trägt, und dann meint die arme Seele, weil ihr doch gar zu sinnliche Menschen seid, sie habe ein Herz von Stein. Dem ist nicht so. Tue, was du kannst, bete, wie du kannst, bete, wo du kannst. Ob du weinen kannst oder nicht, darauf kommt es nicht an, nur auf den guten Willen, wenn ihr Tag für Tag euch vornehmt, schon am Morgen beim Erwachen: 'Dieser Tag, meine liebe Mutter, er soll, mit Dir vereinigt, Deinem lieben Sohn geweiht sein.

Ich will mit all Deinen Schmerzen, die Du um Ihn getragen, mich vereinigen und mit Dir den ganzen Tag, sei es in der Arbeit oder im Gebet, zubringen.' Dann mögt ihr ein Gefühl haben oder nicht, Tränen vergießen oder nicht, es mag euch scheinen, es sei das Herz von Stein, es ist gerade so, als wenn ihr in Tränen zerfließet. Nur einen guten Willen und ein bereitwilliges Herz Tag für Tag Meinem Sohn entgegenbringen, mehr wird von euch nicht verlangt. Lebet wohl, Meine Kinder, Ich segne euch, kniet nieder!"

Bei der heiligen Kommunion am Herz-Jesu-Freitag ließ der Herr Barbara an Seiner Seitenwunde ruhen und sagte:

Jesus: "Höre, Meine Tochter, hörst du Meine Pulsschläge?"

Sie hörte selbe wirklich. Die liebe Mutter Gottes stellte sich neben Barbara.

Jesus: "Jetzt vereinige deine Pulsschläge mit denen Meiner lieben Mutter."

Barbara: "Wo sind denn meine Mitschwestern?"

Jesus: "Jetzt höre nicht nur deren Herzen."

Da hörte Barbara sämtliche Herzen der Liebesbundmitglieder mit dem Heiligsten Herzen um die Wette schlagen. Und der Herr sagte:

Jesus: "Du sahest gestern Meine Mutter so freudig, weil sie so viele Genossinnen hat, die mit Ihr auf Kalvaria gehen."

 

Zweiter Freitag im März 1900

"Wenn das Volk Gottes, das abgewichen ist vom rechten Weg, soll zurückgeführt, in die rechte Bahn eingelenkt werden, dann müßt ihr auf die Stimme der Propheten hören, die Ich zu euch sende."

Lied: Jesus, der am Kreuz...

Barbara: "Mein Jesus, ich danke Dir für die unendliche Liebe und Güte, mit der Du Dich würdigst, zu uns armen Menschen Dich herabzulassen. Verzeihe mir alle Fehler und Nachlässigkeiten, die ich in dieser Woche wieder begangen habe. Reinige mein Herz von allen verkehrten und unheiligen Gedanken, entzünde meinen Willen, damit ich geneigt bin, Deine Worte, die lieben, süßen Worte hinzunehmen von Deinem honigsüßen Mund. Ich sage Dir Dank, o mein Jesus, im Namen aller Menschen, im Namen aller derjenigen, der vielen Tausenden, die in der Welt leben und Dich nicht kennen und nicht an Dich glauben. O könnte ich mein Herz in so viele Stücke zerteilen, als Menschenherzen schlagen in der Schöpfung. O könnte ich mein Blut vermischen mit Deinem kostbaren Blut und hineinleiten in die Herzen der Menschen, damit sie alle befreit werden von dem Joch der Sünde, die Heiden und die Juden, an denen Dein Herzblut noch nicht klebt, aber auch die Christen, an denen Dein Herzblut klebt, die zwar getauft und mit Deinem Blut besprengt sind, die aber Deine Wege nicht gehen, die Dich verachten und hassen.

O gib mir die Sprache eines Seraphs, gib mir eine Stimme, die von Ost bis West ertönt, damit alle Menschen hören und sehen, wie gut Du bist und wie es Dich schmerzt, daß die Menschen Dich nicht erkennen und Du sie dereinst verurteilen sollst. Barmherzigkeit für die Menschen, Barmherzigkeit für dieses sündige Geschlecht. Ich vereinige mich mit Maria, Deiner liebsten Mutter, mit den Chören der heiligen Engel, mit allen Heiligen im ganzen himmlischen Hof und allen frommen Seelen auf Erden, mit den Priestern und Ordensleuten, mit allen in der Welt wohnenden frommen Christen, besonders mit den Mitgliedern des Liebesbundes, die sich vorgenommen haben, in allernächster Nähe Dir auf dem Kreuzweg nachzufolgen und mit diesen und durch sie sage ich Dank für das unaussprechliche Glück, daß Du mich heimsuchst in dieser heiligen Stunde. Mein Jesus, es ist heute der zweite Fastenfreitag. O könnte ich doch wenigstens in dieser Stadt etwas dazu beitragen, daß die Kinder der katholischen Kirche gläubiger Dich anbeteten, wenigstens die frommen Christen, daß sie es glaubten, daß Du so unendlich gut bist und so sehnlichst verlangst, daß wir alle Dir in allernächster Nähe nachfolgen."

Jesus: "Sühne, Sühne und Abbitte verlangt Mein Herz, Meine Kinder!"

Barbara: "Ja, mein Jesus, ich verstehe Dich. Nächsten Sonntag ist der zweite Sonntag in der Fastenzeit, wo überall in meiner Heimat, und ich glaube auch hier, die österliche Zeit beginnt. Nicht wahr, da verlangst Du Sühne von den treuen Katholiken. Gelobt sei Jesus Christus!"

Jesus: "Jawohl, Meine Kinder! Abbitte und Sühne ist eure und aller derjenigen Aufgabe, die sich an euch anschließen. Hinweg mit dem Kleinmut, mit der Engherzigkeit, hinweg. Ihr, Meine lieben Kinder, vergeßt euch, hängt nicht an den kleinen Fehlern und Unvollkommenheiten, die jedem armseligen Menschen anhaften, weil er Adams Geschöpf ist, Adams Nachkomme.

Seht ihr nicht, wie alltäglich Tausende und Abertausende dahinsterben, ohne Mich zu kennen, und verlorengehen für die ganze Ewigkeit? Seht ihr nicht, wie von Tag zu Tag die Menschen sich immer weiter von Mir entfernen, auch unter euren Augen? Seht ihr nicht, wie die Jugend immer mehr den breiten Weg des Lasters geht? Schon ehe sie in ihrem Verstande sich entwickelt, ist der Kern, ihr Herz schon verdorben. Seht ihr nicht, wie alle diejenigen, die noch Halbchristen sind, die zwar noch vorgeben, daß sie gute Katholiken seien, da sie ja noch einmal die heiligen Sakramente empfangen an Ostern, von Tag zu Tag abwärts gehen, wie sie die Grundsätze der modernen Welt immer mehr in sich aufnehmen, weil die Zeit gekommen ist, wo der Widerchrist, der Antichrist regiert, wenigstens eine Zeitlang regiert und alles mit sich fortreißt, alles in seine Schlingen lockt."

Barbara: "Mein Jesus, Du zeigst mir die Welt, wie mit Stricken umspannt."

Jesus: "Ja, siehst du, Meine Tochter, dieses ist das Reich, das Satan sich aufgerichtet in Meiner Schöpfung, mitten in Meinem Reich. Denn wißt, solange Mein auserwähltes Volk auf dem geraden Weg wandelt, in allen Stücken Mir zu gefallen und Mir zu dienen sich bestrebt und bemüht, hat Satan keine große Gewalt unter Meiner Herde, unter der Herde Jesu Christi, aber durch die vielen Spaltungen, die mitten in Meinem Reich schon entstanden sind durch die Abkömmlinge, die zwar wie ein Judas aus Meinem Herzen herausgewachsen waren, weil Ich sie doch unter die Zahl Meiner liebsten Jünger, Meiner Apostel aufgenommen hatte, aber durch eigene Schuld von diesem Weg abgekommen sind, Meine Wege verlassen haben und somit ein anderes Reich aufrichten, aufrichten wollten, das aber nichts anderes ist als ein Stück vom Reich des Antichrist. Der Antichrist richtet großen Schaden an, mitten in Meiner Kirche.

Abgesehen von all denen, die schon abgestorben sind, die schon die verdorrten Rebzweige sind, die alle schon brennen im Feuerofen, denn alle, die da von Meinem Leib sich abgetrennt hatten und ein anderes Reich gründen wollten, sind schon zum größten Teil eingegangen und brennen durch die ganze Ewigkeit. Wisset, hierunter verstehe Ich die Anführer all jener Sekten, die da entstanden sind inmitten Meiner Kirche. Jetzt aber, wo ihr lebt, ihr Meine Kinder, hat Satan wieder große Ernte. Mitten in Meiner Kirche gibt es viele, die ihm nachlaufen, die unter seiner Fahne gehen, weil in letzter Zeit durch den Altkatholizismus, der wieder herausgewachsen ist aus Meiner Herde, mitten unter Meiner Herde entstanden ist, alle Meine Diener, alle Kinder der katholischen Kirche, erschüttert sind im Glaubensleben, weil man gar zu sehr sich fürchtet, indem man vorgibt, man müsse, um die Kirche zu halten, die Gläubigen zu halten, nachgeben, sich richten nach ihren Gebräuchen und Verhältnissen, und die Christen, die da mit Andersgläubigen zusammenleben, auch deren Gebräuche und Sitten annehmen.

Und man gab nach und gab nach, bis das Übel durchgedrungen war durch alle Kinder der katholischen Kirche. Daher kommt es, daß selbst die frommen und die besten Kinder der Kirche liebäugeln mit der Welt, es nicht verderben wollen mit der Welt, mit den Alltagschristen. Seht, wenn ihr hineinschaut in das christliche Leben, seht ihr, wie man überall bekämpft, was noch zu einem tiefinnigen Glauben führen könnte, wie man da die Seele, die Ich durch Meine Gnade und Erleuchtung an Mich gezogen, bekämpft und behämmert, so daß sie nichts mehr an sich hat als das, was Ich ihr durch Meine Gnade gegeben, einen tieflebendigen Glauben.

Alle Ehre, all ihr Gut, ist ihr geraubt und gemordet, dahingemordet, weil alle auf das schauen, was die Kirche lehrt, und auf ihre Diener der Kirche, und weil man dann, wenn die Diener der Kirche so handeln an einer Seele, die Ich an Mich gezogen durch Meine Gnade und Erleuchtung, sich ganz im Recht glaubt, ebenso zu handeln, wenn man diese mit Füßen tritt, verachtet, verspottet und über sie hinweggeht, gleich wie man hinweggeht über die Pflastersteine und den Staub dieser Erde. Darum ist in dieser Seele nichts mehr, als was Ich an ihr bewirkt durch Meine Gnade, und durch diese Gnade ist sie dahingekommen, daß sie einzig und allein aus dem Glauben heraus lebt.

Seht, Meine Kinder, dies ist es, was Ich heute belehren wollte. Meinem Diener, der sich vorgenommen hatte, die Gnadenquelle aufzuräumen, die da so verstaubt und verschüttet war durch den Jansenismus, wie er selbst bekannt, daß dieses Übel hineingedrungen ist in das innerste Mark Meiner Kirche, daß alle bereits davon abschreckt, die betraut sind mit Meinem Amt, so ist aber auch das ganze Glaubensleben erschüttert. Darum sage Ich Meinem Diener einen herzlichen, freundlichen Gruß und entbiete ihm Meinen herzinnigsten Dank für das Glück, das er Mir dadurch verschafft, daß er diese Quelle aufräumt. Er soll allen Priestern und allen frommen Christen die kleine Broschüre in die Hand verschaffen, damit das Christenleben erneuert werde und damit Meine Kirche wieder in die erste Zeit der Kirche zurückkehre.

Nun will Ich aber heute mit euch besprechen, wie sie es anzustellen haben, daß Meine Kirche zur Blüte zurückgelangen soll. Seht, Meine Kinder, Ich habe euch schon so viel gesagt und schon so oft mit euch gesprochen, daß das Glaubensleben, wenn es anders werden soll, wenn Meine Kirche auf den Glanzpunkt gestellt werden soll, von dem sie abgewichen, weggerückt ist, weil Ich sie hinwegrücken wollte zur Strafe für die Sünden der Glieder dieser Kirche, jetzt wieder hinaufgerückt werden soll, also das Glaubensleben erneuert werden soll. Darüber habe Ich das letzte Mal mit euch gesprochen und will heute wieder über diesen Punkt mit euch reden.

Seht, so wie es bestellt ist mit dem öfteren Empfang der heiligen Kommunion, wie da die Herzen eingeschnürt und eingeengt sind durch die allzu große Ängstlichkeit Meiner Diener, aber auch durch die allzu große Nachlässigkeit Meiner Diener, die auch, wenigstens in vielen Fällen, ihre Bequemlichkeit suchen, so gerade ist es auch mit dem Emporschwingen des inneren Lebens. Wenn es anders werden soll, wenn es in diesem Jahrhundert, was Ich euch das vorige Mal gesagt habe, viele Heilige geben soll, dann muß das innere Leben einen anderen Umschwung erlangen. Wie man bisher alles bekämpft und niederhämmerte, was zum inneren Leben führen könnte, so muß und muß dieses befördert werden, das Entgegengesetzte davon gelehrt und bekannt werden.

Diejenigen, welche die Aufgabe haben, zu lehren, müssen es befördern vom Beichtstuhl aus und von der Kanzel herab, und diejenigen, die bestimmt sind und die sich vorgenommen haben, Mir treu zu dienen, müssen es in Wirklichkeit und in der Tat üben, dieses innere Leben. Gleich wie Ich, als Ich die sieben heiligen Sakramente einsetzte in Meiner Kirche, jedem dieser Sakramente doch ein äußeres Zeichen überall dazugab, obwohl sie eine innere Gnade sind und durch innere Heiligung den Menschen antreiben, Mir zu dienen, und alles eigentlich innen in sich vorgehen soll in der Seele.

Seht, Meine Diener, Ich hätte die Sakramente einsetzen können ohne ein äußeres Zeichen. Weil es ja nur den inneren Menschen erneuern und ihm verhelfen soll zur ewigen Glückseligkeit, wäre es gar nicht notwendig gewesen, ein äußeres Zeichen dazu einzusetzen. Aber es wollte Meine unendliche Weisheit, Meine unendliche Güte und Barmherzigkeit so bewirken, daß zu jedem Sakrament auch ein äußeres Zeichen dazugesetzt werden müsse zur Gültigkeit des Sakramentes.

Nehmt die Taufe, nehmt die Buße, nehmt alle Sakramente zusammen, wie Ich sie euch gelehrt habe und wie Meine Kirche sie lehrt, sie alle haben zu ihrer inneren Heiligung ein äußeres Zeichen. Seht, so kann niemals ein Mensch, so wenig ein Sakrament gespendet werden kann, ohne ein äußeres Zeichen dazu zu nehmen, der Mensch innerlich sich heiligen, die innere Heiligkeit bewirken in sich, ohne äußeres Zeichen, ohne äußere Mitwirkung und ohne daß er es vor der Welt offen und frei zur Schau trägt, daß er ein innerer Mensch ist, ein innerer Glaubensmensch.

Darum verlange Ich, wenn das Glaubensleben soll erneuert werden, daß man nicht mehr dagegen arbeitet, wenn man sieht, daß eine Seele wahrhaft nach Frömmigkeit strebt, die sich alle Mühe gibt, ihre Fehler zu verbessern. Merkt es euch, Meine Kinder, besonders ihr, Meine Diener, wenn jemand sagen wollte, er werde irre an einer Seele, die Ich mit Gnaden überhäufte, weil sie noch ihre Fehler habe, denn wißt, daß Ich niemals Meine Gnade hätte schenken können einer Seele, wenn Ich auf die Fehler hätte schauen wollen, angefangen vom ersten Menschen bis hinauf zum letzten, ausgenommen Meine heilige Mutter und Ich Selbst, als Ich als Gottmensch auf Erden weilte. Als Gottmensch war Ich zwar auch ein Mensch, aber Meine Gottheit gab niemals zu, daß sie ein Adamsmensch geworden wäre. Meine heilige Mutter mußte, ehe Ich Mensch wurde und in Sie herabsteigen wollte, befreit sein von dieser Adamsschuld. Sie durfte niemals unter seiner Schuld stehen, sonst wäre sie auch ein sündiger Mensch gewesen und niemals hätte Ich in Sie herabsteigen können.

Damit wollte Ich allen Menschen zeigen, besonders den Dienern Meiner Kirche, Meiner auserwählten Braut, daß es nie vorkommen wird, daß ein Mensch schon heilig auf die Welt kommt, außer Meiner heiligen Mutter und denjenigen, die Ich durch besondere Bevorzugung schon heiligen wollte vor ihrer Geburt, wie ein Vorläufer Johannes, ein heiliger Josef, weil sie in allernächster Nähe zu Mir stehen sollten, weil Ich Mich gleichsam unter die Herrschaft Meines Nährvaters stellen wollte. Außer diesen müssen alle Menschen erst heilig werden. Und darum soll sich niemand erdreisten, einen Menschen zu tadeln, weil er noch fehlerhaft ist, und deswegen Anstoß nehmen an den Gnadenwirkungen, die Ich an ihm wirke.

Darum, Meine Diener, solange ihr euch vornehmen werdet, alles zu bekämpfen und zu kritisieren, was eine Seele zur Heiligung ihrer Seele tun will, mag es eine Übung der äußeren Frömmigkeit sein oder der inneren, mag es sein, daß sie anhält bei euch, um sich abzutöten durch Fasten – obwohl es euch erlaubt ist und ihr streng darauf sehen sollt, daß eine Seele nicht allzu viele Fasten sich auferlegt, weil die Menschheit gar zu schwach ist und ihr gerade in dieser Beziehung unnachgiebig sein sollt –, mag es sein, daß die Seele ihren Glauben bekennen möchte vor der Welt, wenn sie den guten Willen hat und sich Mühe gibt, nur Gott allein zu dienen und nur Ihm allein zu gefallen, solange sage Ich euch: Niemals dürft ihr dieser Seele entgegenarbeiten, denn niemand hat das Recht, alles zu verwerfen, weil es Anstoß geben könnte unter den Kindern der gottlosen Welt. Solange ihr euch fürchtet vor dem Gerede der gottlosen Welt, seid ihr noch keine tiefgläubigen Christen und liebäugelt ihr noch mit der gottlosen Welt, möget ihr stehen hinter der Klostermauer oder sitzen auf dem Thron eines Kirchenfürsten oder sein ein gewöhnlicher Priester, oder sein, wer ihr wollt.

Ihr, die ihr mit der Leitung der Seele betraut seid, Hand in Hand müßt ihr gehen mit tiefgläubigen Seelen, wenn das Christenleben soll erneuert werden. Es muß anders werden, wenn das Volk Gottes, das abgewichen ist vom rechten Weg, soll zurückgeführt, in die rechte Bahn eingelenkt werden, dann müßt ihr auf die Stimme der Propheten hören, die Ich zu euch sende. So wie Ich tat im Alten Bund, so tue Ich jetzt mit Meinen Kindern im Neuen Bund. Dafür habt ihr das Privilegium, daß ihr alle zur höchsten Stufe der Vollkommenheit, zur höchsten Heiligkeit, gelangen sollt. Ihr, die ihr Meiner Stimme Gehör gebt, fangt an, tiefgläubig zu werden, nicht mehr zu witzeln und zu spötteln. Seht ihr nicht, wie Ich all denjenigen, die da gar zu weit den Mund auftun, mögen sie Priester sein, die gar zu weit gehen und sehr spotten und höhnen über jene Seele, die Ich Mir erwählt, und die Meinen Geist in sich aufgenommen und nicht mehr nach den Kindern der Welt fragt, wie Ich sie alle schon hienieden strafe und ihnen den Mund stopfe? Seht euch nur um, und ihr alle werdet sehen, jeder in sich, daß es ihm gar nicht so wohl zumute ist und sein kann, wenn er speit und lächelt und spöttelt über solche, die Mir treu dienen.

Nein, nein, Meine Kinder, nehmt euch vor, alle ein besonderes Bußleben zu führen, damit das Kreuz recht bald übergoldet werde durch eure Liebe zum Kreuz. Ihr alle müßt Kreuzträger werden. Ihr müßt die Verachtung und die Verdemütigung lieben. Wenn ihr aber Verachtung und Verdemütigung lieben wollt, dann dürft ihr diejenigen nicht mehr verspotten, die diesen Weg schon Jahrzehnte hindurch gegangen sind, und die all die Verdemütigungen von eurer Seite mit Ruhe und Gelassenheit hingenommen und niemals einen anderen Weg sich verschaffen aus Eigenwillen, als bis Ich Selbst ihren Weg erhellen wollte. Ich nahm ihr diese Person, unter deren Leitung Ich sie gestellt, und die sie niemals verlassen hätte, Selbst hinweg, weil Ich Herr bin über Leben und Tod.

Merkt es euch, ihr alle, Meine Diener, und ihr alle, Meine Kinder, wer es wagen will, länger noch zu spotten über Mich, denn alle, die spotten über diejenigen, die Mir treu dienen, spotten über Mich in erster Linie, denn Ich bin es, der gesagt hat: 'Der Knecht ist nicht höher als der Herr! Wenn sie Mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen!' Wehe aber denen, die Mich hassen, wehe denen, die sie hassen! Alle, die die ersten Christen verfolgten, weil sie Meine Kinder waren, alle, die sie haßten und hinausstießen, sie mußten es erdulden, diese Meine Kinder, weil Meine Kirche dadurch sich über den ganzen Erdboden verbreiten sollte, aber diejenigen, die Ich als Werkzeug dazu benutzte, die müssen es und mußten es fühlen, und diejenigen, die sich nicht bekehren, müssen es fühlen durch die ganze Ewigkeit. Wahrhaftig, die Ewigkeit ist lang genug.

Wehe denjenigen, die es jetzt noch wagen, jetzt, wo Meine Kirche so darniederliegt, daß die meisten Christen auf dem breiten Weg des Lasters gehen, obwohl es jetzt angefangen hat zu grünen dadurch, daß man angefangen hat, die Quelle wieder aufzuräumen, die dahinsprudelt über die ganze Welt, und die im Paradies versinnbildet war durch eine vierströmige Quelle, die sprudelt im Paradies, und das Vorbild war von der Quelle, die im Neuen Testament sprudelt, nämlich das Heilige Altarssakrament. Jetzt, da man angefangen hat, diese Quelle aufzuräumen, und es anfängt zu grünen und zu sprossen und allmählich wieder besser zu werden, muß man alles aufbieten, um diejenigen zu ermuntern, die teilnehmen an dieser Quelle, die da begeistert und angeeifert werden durch diesen Geist und sich angetrieben fühlen, offen und frei ihren Glauben zu bekennen, sei es vor den Halbchristen oder vor denjenigen, die da noch vorgeben, sehr fromme Christen zu sein, oder vor der gottlosen Welt, die keine Furcht haben, auch wenn man sie steinigen würde.

Solange man nicht aufhört, diese zu bearbeiten, zu behämmern, zu bespötteln und zu kritisieren, wird es nicht anders werden. Anders muß es werden in Meiner Kirche. Es müssen diejenigen, die beauftragt sind, die Seelen zu leiten, alles befördern, was zum inneren Leben führen könnte. So wie Ich das äußere Zeichen zur Einsetzung eines Sakramentes dazusetzte, so will Ich, daß das innere Leben nach außen hin sich kundgebe auf alle mögliche Weise, sowohl im Reden als in Schriften, als im Tun und Lassen. Und wenn ihr wieder barfuß dahingehen wollt durch die Fluren und die Menschen euch verspotten und verlachen und Meine Diener es euch abwehren, euch einschränken, dann folgt ihnen, tut, was Meine Diener euch sagen; denn Ich habe Meine Gewalt ihnen übertragen, ihnen Meine Gewalt abgetreten. Aber wehe ihnen, wenn sie es tun.

Dadurch wollte Ich ja nur der Welt zeigen, was zum Christenleben gehört. Dadurch wollte Ich nur die guten, treuen Kinder der Kirche wecken, nicht die gottlose Welt. Wißt, daß diese gottlose Welt doch spottet, ob ihr barfuß geht oder nicht, aber die guten, treuen Kinder sehen darauf und Meine Diener, die da stehen auf der Warte und ausschauen sollen, wo der Feind sich befindet, wo der Feind sich einschleicht, und wenn da die Kinder der Kirche noch so sehr spötteln und witzeln wollen, darum will Ich diese auf ihre Fehler aufmerksam machen. Seht, so lange die guten Kinder noch witzeln, sind sie noch eifersüchtig, neidisch, scheelsichtig, und auf diese Fehler will Ich sie aufmerksam machen. Deswegen habe Ich euch hinausgeschickt, ihr müßt barfuß gehen, damit an den Tag komme, woran die guten, treuen Kinder noch halten, an welchen Fehlern sie festhalten. Hinweg mit dieser Scheelsucht, ihr treuen Kinder! Ihr müßt zusammenstehen zu einem Bund. Ihr Priester, haltet es nicht unter eurer Würde, zu den Kleinen zu halten. Welche sind denn die Kleinen? Die Kleinen sind die Demütigen, diese sind Meine Kleinen, weil sie Kindern ähnlich sind. Ihr aber, solange ihr noch zu den Großen der Erde halten wollt und denjenigen, die spotten über die römisch-katholische Kirche und ihre Priester, die keinen anderen Namen euch zu geben wissen als die Pfaffen, solange ihr euch fürchtet vor jenen und nicht zu den Kleinen haltet, seid ihr nicht Meine treuen Diener, und niemals wird es anders werden.

Ihr habt es lange genug probiert, nachgegeben, halb und halb getragen auf zwei Schultern. Nein, Meine Diener, rafft euch auf, stellt euch auf die Seite der Wenigen, fragt nicht darnach, wie man von euch spricht. Seht euch nicht um nach jenen, die eure Worte nicht beachten, haltet fest an denen, die feststehen in Meiner Kirche, die mit dem Schifflein Petri gehen. Vorerst beachtet diese, damit diese feststehen, und durch den Samen der wenigen Guten soll Meine Kirche wieder aufgebaut werden. So wie durch das Blut der Märtyrer sich das Christentum auf der ganzen Welt ausbreitete, so soll durch das kleine Samenkörnlein des Liebesbundes, das die Aufgabe hat, über alles hinwegzugehen, Kreuz und Leiden mit Geduld zu ertragen, das Christentum erneuert werden. Und diejenigen, die Liebesbundmitglieder sind und sein wollen, werde Ich so lange mit Kreuz heimsuchen, bis sie fest und standhaft stehen im Liebesbund, bis sie der Welt das sind, als was Ich sie haben will.

Merkt es euch, kein Leiden werde Ich sparen an den Liebesbundmitgliedern, weil das Kreuz geliebt werden muß und die Liebesbundmitglieder die ersten sein müssen, die das Kreuz übergolden, wie Ich dir gezeigt, als Ich Mich dir mit dem Kreuze zeigte. Dies soll den Liebesbundmitgliedern zum Vorbild sein. Es soll sich jeder das Bild des kreuztragenden Heilandes aufstellen. Dieses Mein Bild mit dem Kreuz soll euch erinnern an euer Kreuz, denn ihr alle sollt schleppen und tragen das eucharistische Kreuz. Ihr sollt Mir Mein Kreuz erleichtern, wißt, Mein Kreuz, das Meine Kirche schleppt. Meine Kirche schleppt dieses Kreuz, und ihr sollt sie unterstützen.

Und nun lebt wohl, Meine Kinder, bis Ich wieder komme und euch eine andere Belehrung gebe. Geht hin und sagt Meinen Dienern einen herzlichen Gruß! Auch N. einen freundlichen Gruß sowie allen deinen Schwestern! Deiner Schwester in A. zum Namenstagsgeschenk einen herzlichen Gruß! Dieses liebe Schwesterlein, dieses Kind nach Meinem Herzen, hat vielen Kummer, weil sie dich so gern noch einmal sehen wollte. Möge sie ihre Oberin noch einmal darum bitten, ihr auf Ostern die Erlaubnis zu geben, daß sie hierher darf nach Mainz. Ich werde es ihr entschädigen.

Seht, wie ein guter Gott Ich bin, wie Ich die Bitten eines jeden gewähren möchte, wenn es nur nicht Meiner Ehre zuwiderläuft. Aber auch ein gerechter Gott bin Ich. Dieser arme Mensch, für den ihr bittet, war ja ein guter Familienvater, aber ein verkehrter. Er hat seine Kinder im Protestantismus aufgezogen, sehr verkehrt. Hätte er sie noch gezogen, so gut er konnte, aber er war allem entgegen, und seine Frau ließ sich beherrschen durch ihn."

Barbara: "Mein Jesus, so laß ihn nicht verlorengehen. Ich will nicht wissen, wo er ist, weil es mein Beichtvater nicht erlaubt."

Barbara wurde nun zur Vereinigung mit Jesus zugelassen.

Jesus: "Deine Schwester kannst du auch in diesem Augenblick finden in Mir."

Barbara: "In Jesus, in Jesus, finden wir uns zusammen! Soll N. in den Karmeliterinnenorden eintreten?"

Jesus: Alle Orden sind gut, wenn sie nach dem Geist des Stifters leben. Sie kann auch in einen tätigen Orden eintreten. Sie kann auch, wenn sie will, als Jungfrau mitten in der Welt leben; aber wer sich zu schwach fühlt für diese verfluchte Welt, denn Ich habe dir heute gezeigt, mit wie vielen Schlingen diese Welt umgeben ist, und daraufhin schreiten auch die Guten. Wie leicht wird es geschehen, daß eine Seele sich da hineinverstrickt und fällt und nicht mehr aufsteht. Ich habe euch nicht umsonst gezeigt, wie die Klöster Meine Städte sind, die Städte sind in Meinem Reich. So wie die Städte die Zierde in einem Reich sind, wie ein Reich, das schöne, wohlangelegte Städte in sich birgt, so rühme Ich Mich Meiner Städte, eines Landes, wo viele Klöster sind. Diese sind die Städte in Meinem Reich, womit Ich Mich rühme.

Ihr aber, die guten Christen in der Welt, die ihr all diese Schlingen beachtet und herausfindet, beständig auf eure Füße schaut, geht darüber hinweg, und ihr könnt deswegen denselben Sieg erringen wie eine Ordensfrau, wenn ihr mit Beharrlichkeit über all die Schlingen hinwegsteigt. Aber wißt, da viele dazu zu schwach sind, deswegen rate Ich denen, die sich nicht stark genug fühlen, mitten in der Welt all die Gefahren zu überschreiten, sich in eine Stadt zu verschließen, in eine Stadt sich einzukaufen. Kaufe dich ein in eine Stadt, du hast zu viel Gefahr. Gehe hin, du hast in deiner Nähe die beiden anderen Kirchen. Du kannst dich hie und da ein Viertelstündchen losreißen. Du hast in deiner Nähe auch eine weitere Kirche und alle, wenn du nur ein wenig flink sein willst.

Sei schlau, mach dir dies zu Nutzen, reiß dich ganz los von allen Geschöpfen, frage nach niemand als nach deinem Jesus, Der dir bei der ersten heiligen Kommunion deinen Lebensplan gelegt, Der Seine schützende Hand über dich gehalten, daß du Ihm nicht entgehen könnest. Ich habe dich Meiner Mutter anvertraut und unter Ihren besonderen Schutz gestellt. Diese war es, Die dich aus jenem Haus hinwegführte, weil dir Schlingen gelegt wurden, wie Ich sie eben angedeutet. Merk dir's, so ist die ganze Welt mit Schlingen belegt, auch wenn du über die Straße gehst. Gehe nicht zur Nachtzeit aus, denn die Nacht ist keine Gefährtin der Jungfrau, sondern jener, die Gefährtinnen Satans sind."

 

Dritter Freitag im März 1900

"Er hat sie, weil sie es so wollten, mit Blindheit geschlagen, und dies ist die größte Strafe, die Mein himmlischer Vater dem Menschengeschlecht zufügen kann."

Lied: Gethsemane...

Barbara: "Ich danke Dir, o mein Jesus, für das unaussprechliche Glück, daß Du mich heimsuchst in dieser heiligen Stunde. O verzeihe mir alle Nachlässigkeiten und Fehler, die ich in dieser Woche wieder begangen! Wann werde ich aus mir herausgehen und so, wie Du mich wünschest, anfangen zu leben. O habe Nachsicht und Geduld mit Deinen Kindern! Ich gebe mir Mühe, o Herr, Du weißt es, aber wie armselig ist alles. Du hast es mir gezeigt, mein Gott, wie hast Du mich beschämt." (In der Josefs-Messe am neunten Mittwoch zeigte der Herr Barbara die ihrer Seele noch anhaftenden Unvollkommenheiten in Gestalt einer sehr plumpen Person, so daß sie ganz entmutigt war.)

Jesus: "So seid ihr alle!"

Barbara: "Ich sehe Dich, o mein Jesus, hinausgehen auf den Ölberg. Ich sehe, wie Du von einem Richterstuhl zum andern geschleppt wirst, wie Du an der Geißelsäule so schmählich zerrissen wirst, wie Dir die Dornenkrone auf das Haupt gedrückt wird, wie Du hinaufziehst auf den Ölberg. Ich verstehe es nicht."

Jesus: "Komme, Meine Tochter, gehe aus diesem armseligen Gefäß heraus und gehe ein in Meine Stärke. Du wirst freilich aus dir selbst nichts erklären können, nicht eher, bis Ich dir Aufschluß gebe. Du siehst Mich hinaufziehen auf den Ölberg, um anzudeuten, daß Mein Leiden jetzt beginnt. Wißt, Meine Kinder, mit dem Sonntag, in den ihr jetzt eintretet, beginnt Meine Kirche ihren Kreuzweg, ihren Leidensweg. Sie fängt an, ihre Kinder einzuladen zu der köstlichen Tafel, die Ich bereitet habe, als Ich Abschied nehmen wollte von dieser Welt, und an der allein Meine Kinder sich erhalten und stärken sollen, an der allein das Brot der Starken zu finden ist. Und sie ladet ein und sie bittet und jammert und schreit, sie ruft alle ihre Kinder auf, mit ihr zu jammern und zu schreien hinaus in Meine Schöpfung, damit doch die Christen, an die sie ihren Hilferuf ergehen läßt, sich alle mit ihr vereinigen; die Schmerzen mit ihr zu teilen, weil so viele vergessen, ihr Brot zu essen, so viele Kinder der katholischen Kirche.

Ja, Meine Kinder, Ich möchte durch Meine kleine Dienerin, vereinigt mit dem Rufe Meiner Braut, hinausschreien in die ganze Welt, alle die Seelen aufzufordern, die noch an Mich glauben, die noch hineilen zu Meinem Tisch, sich einstimmig zu vereinigen in Gebet und Bußübungen, in Leiden, und alles aufzubieten und aufzuopfern, um den Zorn Meines himmlischen Vaters zu besänftigen, der da seine Zuchtrute schwingt. Alle, die da abgewichen sind vom rechten Weg, sind Seinem Zorn anheimgefallen. Er hat sie, weil sie es so wollten, mit Blindheit geschlagen, und dies ist die größte Strafe, die Mein himmlischer Vater dem Menschengeschlecht zufügen kann. Wenn Er sie strafen will, dann straft Er die Gottlosen mit Blindheit, damit sie ihre Gottlosigkeit nicht mehr sehen und so, weil sie es einmal ja so wollten, blind ihrem Verderben anheimfallen, in den Abgrund sich hineinrennen, in den sie selbst hineinrennen wollen, weil sie anfangs, wo sie noch gut waren, mit der Welt liebäugelten.

Wisset, alle Kinder der heiligen römisch-katholischen Kirche, sind Meinem Herzen teuer. Solange sie noch Kinder sind, solange noch Mein Blut, das durch die Taufe ihnen eingegossen ist und das jede Seele in sich trägt, an den Seelen klebt, sind sie immer noch Meine treuen Kinder, auch wenn sie von gottlosen Eltern geboren wurden, die das Gift hineinträufelten von dem Tag ihrer Geburt an, wo sie Meiner Kirche einverleibt sind. An ihrer Gottlosigkeit sind die Kinder nicht schuld, weil sie es noch nicht verstehen, und sie sind Meine Glieder, Meine lebendigen Glieder, und Ich habe Nachsicht mit diesen Kindern, solange sie den Gebrauch ihrer vollständigen Vernunft noch nicht erreicht haben. Sie gehen zu Meinem Tisch zum ersten Mal, und dann gehen sie hinaus in die gottlose Welt und nehmen den Hauch der Welt in sich auf, und das Gift, das vom Mutterleibe an in sie hineingeträufelt ist, vermischt sich mit diesem gottlosen Hauch, und sie gehen über zu Satans Fahne, sie werden Satans Gehilfen, aber nicht mit einem Mal.

Noch habe Ich Nachsicht mit ihnen. Ich rede ihnen zu durch gute Beispiele; denn unter diesen Kindern sind wieder andere recht gute, fromme Kinder, und sie sehen sie, locken sie an, sie könnten noch übergehen trotz des bösen Willens ihrer Eltern, sie könnten doch noch gut bleiben, aber sie wollen nicht. So geht es fort und fort dem Abgrunde zu. Mit einem Mal kommt Satan und reißt sie ganz mit sich hinein durch die allzu große Vergnügungssucht, und sie sind Opfer ihrer Leidenschaft geworden, modernde Leichname. In lauter Vergnügen und Sinnlichkeit sind sie hineingerannt in ein Laster, das unter Christen nicht einmal genannt werden soll.

Diese nun, die da all auf die Reden ihrer Religionslehrer und der guten, treuen Kinder der katholischen Kirche nicht mehr achten, sind dem Zorn Gottes anheimgefallen. Die Langmut Meines Vaters, der da jahrzehntelang Geduld hat mit solchen Menschen, ist dann endlich erschöpft, und Er überläßt sie ihrer Blindheit. Sie sind so mit Blindheit geschlagen, daß sie nicht mehr sehen, auf welchem Weg sie wandeln.

Und nun seht, Meine Kinder, die Zeit ist gekommen, wo Meine Kirche wieder trauert und weint, wo sie jammert um diese ihre Kinder. Sie fängt an, sie einzuladen zu dem großen Gastmahl, das Ich der Menschheit bereitet habe, als Ich hinaufstieg zu Meinem Vater. Die Jungfrauen, die da noch zu den liebsten Kindern Meines Herzens gehören, weil sie gar ein empfängliches Herz für das Gute haben, sind dereinst bestimmt, die Kinder zu gebären, die Kinder, die Ich so sehr liebe, die Kinder zu erziehen, und spielen deswegen eine große Rolle in Meinem Reich.

Die Jungfrauen sind bestimmt, Meine Altäre zu zieren, nicht nur durch das Opfer ihres Herzens, das sie Mir in ewiger Jungfräulichkeit bringen, Mir zu dienen, sondern auch, weil sie nicht geheimnisvoll gesprochen, sondern direkt, Meine Altäre zieren sollen durch Opfergaben, die sie bringen nebst dem Opfer ihres Leibes; denn zu allem, was Schönes und Gutes geschafft wird in Meiner Kirche, wird von jungfräulichen Seelen der größte Beitrag getan. Klöster und Kirchen werden gebaut, und immer sind es die Witwen und Jungfrauen, die ihren größten Beitrag tun, wenn ein Werk gut gedeihen soll.

Darum, Meine Kinder, wundert euch nicht, wenn Ich sage, daß die Jungfrauen eine große Rolle spielen in Meinem Reich, in Meiner Kirche. Diese Jungfrauen nun, die ihre Kommunion nächsten Sonntag feiern, machen Mir große Schmerzen, Meiner Kirche viele Leiden, denn dieses Geschlecht, das da das zarte Geschlecht ist, das fromme Geschlecht, ist jetzt so gottlos geworden, daß Ich, anstatt Mich zu freuen, als Bräutigam Mich dir zu zeigen, Mich dir zeigen muß als hinaufziehend auf den Ölberg, denn eine wahre Ölbergs-Todesangst pressen sie Mir aus, diese Jungfrauen. Wo sind sie? Wo ist die Jungfrau, die da kommt zu Meinem Tisch? Diese sind es, die noch die Jungfrauen sind, sie sind noch die Jungfrauen nach dem wahren Sinn des Wortes. Aber geht hinein in die Familie und betrachtet euch jene Jungfrauen, die so viel mit der Welt liebäugeln, die sich so viel auf Theater und Tanzboden und Konzerten und wie alle die Vergnügen heißen, sehen lassen, die da nur sehen und gesehen sein wollen, wo diese sind. Wo ist die Jungfrau? Wenn Ich nun trauern und weinen muß über die christlichen Jungfrauen unserer Tage, wie ist es erst, wenn die Jünglinge zu Meinem Tisch berufen sind? Wie trauert Meine jungfräuliche Braut, wenn die Jünglinge kommen sollen.

O ja, die Schweißtropfen, die du auf Meiner Stirn gesehen, mit jedem Sonntag treten sie dicker auf die Stirne Meiner jungfräulichen Braut; denn mit jedem Sonntag wird es ernster, weil mit jedem eine Klasse von Christen kommt, die immer nachlässiger und nachlässiger wird in dieser Beziehung, und je nachlässiger die Christen werden im Empfang der heiligen Eucharistie, desto schlechter ist es bestellt mit dem wahren Christentum.

Darum auf, Meine Kinder, auf zum Kampf! Der Liebesbund muß sich ausbreiten über die ganze sichtbare Schöpfung; überall wo es Christen gibt, müssen Liebesbundmitglieder entstehen, die sich einsetzen für andere. Seht hinein in die Welt! Je mehr man Meine Gottheit angreift, desto mehr suchen diese, die Mich wahrhaft lieben, Mich zu ehren und zu verherrlichen. Je mehr man Mich hinausdrängt aus den Herzen der Menschen, desto mehr muß die Seele, die Mich liebt, Mich in sich aufnehmen, mit Mir vereinigt sein und bleiben. Darum, wenn Meine Diener in den Jahren, wo Ich anfing, mit dir zu reden, es nicht verstehen wollten und noch nicht verstanden, was Ich hier wirken will, dann mögen sie jetzt die Augen auftun und Umschau halten auf ihrer Warte, auf der sie stehen. Denn jeder Priester steht auf der Warte und schaut aus, was die Herde Christi macht, ob sie auf guter Weide sich befindet, und wenn er so Umschau hält unter seiner Herde und sieht, wie nur diejenigen auf guter Weide stehen, die da oft sich einfinden an Meinem Tisch, dann mögen sie hineingehen in jene Familie und sehen, wie es da um die Familie bestellt ist, wo man fern bleibt von Meinem Tisch, und sie werden finden, wie nur diejenigen noch gute Familienväter und Familienmütter sind, die da oft hineilen zu Meinem Tisch.

Dann werden sie wohl begreifen, was Ich gemeint, als Ich anfing, offen und frei vor anderen mit dir zu reden, als Ich anfing, ihnen zu sagen, daß ein Damm müsse gebildet werden gegen die gottlose Zeit, gegen die gottlosen Wasser des Unglaubens, die da alles, was noch gut ist, mit sich fortreißen und hinwegschwemmen, daß ein Damm müsse gebildet werden unter den treuen Kindern der Kirche, der da aufgerichtet werden soll durch das Gebet Meiner Kinder. Und diese Meine Kinder, weil sie schwache Geschöpfe, müssen sich festhalten an dem Band, das Ich um die Menschheit schlingen will. Dieses Band ist die öftere heilige Kommunion. Nun seht, Meine Diener, wenn ihr es damals nicht verstehen wolltet, weil ihr zu viel mit der Welt liebäugeln wolltet, weil ihr nachgeben wolltet und meintet, es könne auf anderem Weg, auf besserem und leichterem Weg, umgeschaffen werden, daß die Christen noch gehalten und abgewendet werden von dieser Gottlosigkeit.

Versteht ihr jetzt, was Ich meinte? Seht euch um, ob noch etwas von Nutzen ist, was da geschaffen wurde? Sie alle kehren euch den Rücken, sie hören nicht auf eure Worte. Was Ich schon oft gesagt, daß diejenigen, die noch auf eure Worte hören, diejenigen sind, die die guten, treuen Kinder der Kirche sind, die stehen noch unter eurer Kanzel, wenn ihr das Wort Gottes vortragt. An diesen sollt ihr retten, was noch zu retten ist. Rettet die guten, treuen Kinder. Sie sind es, die das kleine Häuflein bilden, das da schon Jahrhunderte vorausgesagt ist, daß das Christentum so klein wird, daß es sich unter dem Schatten eines großen, mächtigen Baumes zusammenscharen kann.

Dieser große mächtige Baum ist der Liebesbund. Dieser breitet seine Äste aus von Ost bis West, von Nord bis Süd, allüberall, wo ein Mitglied des Liebesbundes steht, das teilnimmt an Meinem heiligen Tisch. Dieses ist es, was unter den Schatten des Liebesbundes sich flüchtet und gerettet wird. Und alle, die da unter dem Schatten dieses Baumes wohnen, sollen durch die Früchte, die sie zeitigen, wieder andere belehren und retten, und ein anderes Geschlecht muß heranwachsen. Freilich müssen da die einzelnen Glieder geschüttelt und gerüttelt werden, sie müssen vieles leiden und darben und vielen Kummer ertragen von denjenigen, unter denen sie leben müssen.

Aber seht, Meine Diener, anders ist es nicht mehr möglich, die Menschheit umzugestalten, das Menschengeschlecht zurückzuführen zu dem guten, alten Glauben. Ihr selbst müßt einverstanden sein mit der treuen Schar, mit der kleinen Herde, die da noch treu geblieben ist, die das Joch Christi noch süß und angenehm findet. Nicht mehr sollt ihr spötteln und lächeln und witzeln über die kleinen Schar, über die guten, treuen Seelen der Kirche, die Ich Mir erwählt habe, um zu euch zu reden; denn wißt, je mehr ihr zu dieser kleinen Schar haltet, desto stärker wird sie, desto mehr begründet in ihrem Glauben, in dem guten Kern, den Ich in sie hineingelegt. Und wenn dann die anderen, die da Frömmigkeit mit der Welt verbinden wollen, und weil sie in sich noch einen guten Kern tragen, und wenn sie dann sehen, daß die einzelnen Glieder so tapfer darauf losgehen, kein Leiden, keine Opfer scheuen, daß sie sich wie Pflastersteine unter die Füße aller legen, dann schließen sich viele an, und wenn ihr dann untersucht, ob etwas anderes der Trieb ist in diesen Seelen als die Liebe zu ihrem Gott, dann sage Ich, ihr habt keine Entschuldigung, wenn der Strom der Gottlosigkeit alles hinwegfegt, alle, alle.

Und wenn ihr selbst mit hineingefegt werdet, dann seid ihr selbst schuld, weil Ich Jahre und Jahre lang zu euch gesprochen. Haltet zu den Kleinen, denn aus ist es mit den Großen dieser Erde. Haltet es nicht mit jenen, die da an der Spitze stehen und mit der Welt liebäugeln, die sich euch nähern mit ihren süßlichen Worten, mit ihrer Schöntuerei, wenn sie euch sagen, daß sie zu euch stehen und hinterrücks euch die Zunge strecken, weil sie zu einer anderen Armee stehen, weil sie der Satansfahne folgen, weil sie der Freimaurerei zustehen und durch den Liberalismus, der das Volk beherrscht, das kleine Volk angesteckt, obwohl sie jetzt noch halb und halb zu euch stehen wollen, weil sie sehen, daß der Karren zu tief steckt. Sie selbst haben den Karren hineingeschoben in die menschliche Gesellschaft und dieser Karren steckt tief, und alles und alles sitzt darauf, und auch sie selbst sitzen darauf, und dieser Karren führt sie aufs Schafott. Und ihr, wenn ihr ihnen glaubt, ihrer Schmeichelei, werdet von diesem Karren hinausgeschoben, wenn auch nicht in den Abgrund, in den diese sich stürzen, aber hinaus aus eurem Beruf.

Ihr seid bestimmt, die Herde Christi zu weiden, auf gute Weide zu führen. Habet acht, daß der Wolf, der sich eingeschlichen hat, euch nicht erwürge, denn die gottlose Welt steht an der Spitze ihrer Gottlosigkeit. Entweder – Oder: Entweder für Christus und mit Christus, oder gegen Christus. Entweder ewig verloren oder ewig gerettet. Ein Liebäugeln gibt es nicht mehr. Wißt, wenn eure Oberhäupter, ihr Deutschen, Ich rede hier zu den Dienern der Kirche Deutschlands, wenn eure Oberhäupter tun, als glaubten sie, als wollten sie die katholische Kirche hochhalten, als wollten sie auch eure Autorität anerkennen und der Welt zeigen, daß man ihr folgen muß, daß die Kirche Christi, die Römische Kirche, die wahre Kirche sei, dann ist dieses nur ein Schein, ein trügerischer Schein, der eure Augen blenden soll, damit ihr ihnen helfen sollt, ihre Pläne zu vollführen. Im Innern aber beabsichtigen diese nur ihre Autorität an den Mann zu bringen, die abgefallene Kirche, die verirrte Kirche, die sich jetzt so groß und breit macht im ganzen Deutschen Reich. Diese ist es, welche sie vorgeben wollen, die wahre Kirche Christi zu sein, denn man könne sie daran erkennen, daß sie sich so sehr ausbreite. Deutschland ist freilich dieser Sekte so anheimgefallen, daß sie die größere ist und Meine Kirche anfängt, die kleinere zu werden. O Meine Diener, Ich sage euch, schämt euch, schämt euch nicht mehr vor diesen Oberhäuptern, vor diesen, die an der Spitze stehen, die mit euch zu halten vorgeben.

Glaubt nur nicht, wenn man euch sagt, man müßte sich so betragen, daß man nicht ausgelacht werde, um der Kirche nicht zu schaden. Nein, Meine Diener, mehr schadet es Meiner Kirche, wenn ihr jenen Reden Glauben schenkt. Meine Kirche mußte geboren werden am Kreuz, nicht in den königlichen Palästen. Wo hat ein Luther, ein Calvin, ein Nestorius, wo haben alle diejenigen, die da vorgeben, die wahre Kirche zu bilden, ihre Kirche gestiftet und geboren? Vielleicht am Kreuz der Verachtung und Verdemütigung? Nein, nein, in Palästen, in Wirtschaften, in Gasthäusern. Dort hat er sie geboren und verbreitet. Er hat sich an die Großen der Erde gemacht, die da gern schwelgten, eine Ehefrau beiseite schieben wollten, um eine andere, die ihren Augen mehr gefiel, sich heimzutun. Meine Kirche aber, die heilige römisch-katholische Kirche, mußte am Kreuz geboren werden, an das Kreuz mußte der Stifter dieser Kirche steigen, und vom Kreuz herab befahl Er Seiner Mutter: 'Siehe da, Deinen Sohn', und dem Sohne sagte Er: 'Siehe da, deine Mutter!'

Meine Diener! Merkt euch diese zwei Worte. Dort zeigte Ich, wo Meine Kirche geboren ward, der Welt zum ewigen Andenken. Bis zum letzten der Tage müssen Meine Kinder an dieses Wort sich erinnern: Mutter, siehe da, Deinen Sohn. Dieses ist Meine jungfräuliche Braut. Braut, siehe da, Deinen Sohn! Sohn, siehe da, deine Mutter! Kind, siehe da deine Mutter! Mein Kind, du, der du an der Spitze stehst, siehe deine Mutter!

Am Kreuze habe Ich dich geboren, am Kreuz bist du geboren, Mein Sohn. Merk es dir in der Verachtung und Verdemütigung des Kreuzes! Mit der Dornenkrone der Schmach, die Ich getragen, mußt du den Weg wandeln, die Herde Christi hüten und verwalten. Und nun stehe auf der Warte und schaue aus, ob deine Herde auf der richtigen Weide geht. Schaue auf die guten, treuen Kinder, die du zu verwalten hast, ob sie sich oft nahen Meinem Tisch, das Kreuz lieben, ihre Kinder für Mich erziehen. Und wenn sie das tun, dann hast du gewonnen, dann stehst du auf dem richtigen Posten.

Und nun, Meine Kinder, lebt wohl. Ihr wißt, was Ich euch sagen wollte. Ich will Meine Diener belehren über den allzu großen Irrtum, der sich verbreitet hat in der ganzen Welt, besonders hier in Deutschland. Man fürchtet sich vor denjenigen, die am Ruder stehen, denen Ich eine Zeitlang Gewalt gegeben habe zu herrschen über die Geschöpfe als Regenten. Aber wißt, euch habe Ich eine Gewalt gegeben, die über die Gewalten aller Könige und Kaiser hinausgeht. Ihr habt die Macht, die Herzen der Menschen zu regieren und zu leiten, eure Gewalt geht vor die der Kaiser und der Könige. Geht hin vor die Mächtigen, fürchtet euch nicht, sagt ihnen die Wahrheit, sagt ihnen, wer den Karren der Gottlosigkeit in die menschliche Gesellschaft hineingeschoben hat, sagt ihnen, daß ihr nicht wieder imstande seid, den Karren herauszuziehen, es sei denn, es werde eine andere Gesellschaft geschaffen.

Sie müssen die Gewalt, die euch Gott gegeben, wieder in die Höhe bringen, wieder freischaffen, freistellen, eine freie Kirche will Ich. Die heilige römisch-katholische Kirche darf nicht mehr geknechtet werden, wenn die Krone der Herrscher soll gewahrt bleiben.

Die Gewalt Meines Statthalters, der Stuhl Petri, muß freigestellt werden, hinaufgestellt werden auf den Berg, von dem er abgesetzt ist. Er ist niedergedrückt in das Tal der Demut. Dort steht er heute. Er steht schon Jahrzehnte dort, der, obwohl er tief gestellt, dennoch nicht verrückt worden ist. Er steht auf seinem Posten, und die ganze Welt muß ihn bewundern und bewundert ihn auch, die gottlosen Oberhäupter, und wenn sie es nicht tun, dann werden sie ihre Häupter an ihm zerschellen.

Aber es ist die Zeit gekommen, wo Meine Kirche siegen soll, lange genug hat sie im Tal der Demut gestanden. Sie muß wieder hinaufgerückt werden, und alle Völker müssen vor ihr das Haupt neigen. Die Zeit ist gekommen, wo der Traum Pharaos wieder soll erfüllt werden, wo sich die vollen Ähren neigten vor Josef. Josef ist die katholische Kirche. Josef war das Sinnbild im Alten Bund und sinnbildete die neue Kirche. Josef war das Vorbild Meiner Selbst, Christi Selbst. Josef sollte die alttestamentliche Kirche erhalten und zur Blüte bringen. Josef ist die neue Kirche, und vor ihr müssen alle Häupter das Haupt beugen und diejenigen, die es nicht tun, werden ihre Häupter zerschellen an diesem Josef.

Ihr, Meine Diener, dürft nicht liebäugeln mit der Welt. Ihr dürft nicht fürchten die Gottlosen der Erde, sondern haltet zu den wenigen treuen Seelen; denn wenn ihr noch nicht glauben wollt, dann wartet noch einige Jahre und ihr werdet noch mehr sehen. Eure Kanzeln umstehen nur die gläubigen Katholiken. Ihnen haltet zu, ihnen sprecht Trost und Ruhe zu in den schwierigen Kämpfen, in denen sie jetzt geübt werden müssen; denn jeder Christ, der feststeht, hat in jetziger Zeit ein wahres Martyrium durchzufechten. Er darf nicht nach rechts und links sich umsehen. Er hat ein Martyrium von innen und von außen, von allen seinen Mitbürgern.

Darum auf, Meine Kinder, auf, Meine Diener! Es ist an der Zeit, wo das erste Christentum wieder erstehen muß, wo das erste Martyrium wieder gelitten wird von den guten, treuen Kindern der Kirche."

Josef: "Meine Kinder, fürchtet euch nicht. Ein Mann, ein Wort! Ich, der Schutzherr der katholischen Kirche, verspreche euch, daß kein Leiden umsonst gelitten, keine Träne umsonst geweint, keine Bitte umsonst vorgetragen ist. Alle eure Wünsche werden erfüllt bis in das Kleinste hinein; denn eure Wünsche sind die Wünsche meines heiligen Pflegesohnes und meine Wünsche. Die unsterblichen Seelen zu retten, ist euer Verlangen. Die Tränen, die ihr weint, weil so viele Menschen abgewichen sind vom rechten Weg, die Tränen, die da vergossen werden eurer Brüder wegen, wenn ihr die Blindheit der Welt seht, sie sollen dereinst glänzen als köstliche Diamanten in eurer Krone. Merkt es euch, es kommt die Zeit, wo ihr schon hier auf Erden von all denjenigen erkannt, geachtet und geliebt werdet, die jetzt noch euch fernstehen, aber erst in der Ewigkeit, meine Kinder, in der Ewigkeit; denn in Vereinigung mit meiner jungfräulichen Braut werde ich euch Glied an Glied einreihen, ihr alle, ihr Liebesbundmitglieder, weil ich der Schutzherr der heiligen römisch-katholischen Kirche bin und weil jetzt wieder ein neues Geschlecht gegründet und gebildet wird. Erneuert soll die Kirche werden, nicht eine Glaubenserneuerung, aber erneuern sollen sich die Herzen, ein neues Glaubensleben soll entstehen. Alle guten, treuen Kinder der Kirche, die noch festhalten zur heiligen römischkatholischen Kirche, sollen in sich das Glaubensleben erneuern, und es wird Glied an Glied sich anreihen schon hier auf Erden, aber dann in der Ewigkeit eine herrliche Prozession sein."

Barbara: "Erflehe doch diesen zwei Seelen die Bekehrung!"

Josef: "Halte aus im Glauben und Vertrauen! Alle Bitten werden dir gewährt. Wenn es auch scheint, es sei alles verloren, dann ist doch alles gerettet. In dem Augenblick, wo es scheint, alles verloren zu sein, glaube fest, daß der Herr euren Bitten nicht widerstehen kann."

Die Schwester von Barbara bat für ihren kranken Mann.

Josef: "Er soll nur auf die Arbeit gehen, wie ihm der Arzt sagt, aber nur einige Stunden, und sich dann wieder etwas in die frische Luft begeben, bis er sich erholt hat. Er soll sich nur nicht fürchten vor seinem Brotherrn; ich selbst werde an seiner Seite stehen und ihm helfen. Er soll sich anschließen und nicht mehr so spöttisch tun, wie er bisher getan."

Barbara: "Gib dieser verzweifelten Seele bitte einen Trost."

Josef: "Sage ihr einen freundlichen Gruß vom heiligen Josef, sie möge Ostern eine recht gute Generalbeichte ablegen, aber nur nicht ängstlich sein, ihr Gewissen nur so überdecken, was sie noch am meisten beunruhigt, sie weiß es, und diesen Fehler offen und frei vor einem Priester darlegen und dann sich anschließen an den Liebesbund, ohne zu häkeln, ohne zu zweifeln, das heißt, regelmäßig alle acht Tage beichten und kommunizieren und ihre Kinder anhalten zum öfteren Empfang der heiligen Sakramente, die Kinder, die in dem betreffenden Jahr ihre erste heilige Kommunion empfangen. Dann wird sie sehen, welche Fortschritte sie in der Vollkommenheit macht. Sie wird ihre Schwester dazu gewinnen, wenn jene sieht, wie ruhig und zufrieden sie ist. Und wenn sie beide Hand in Hand miteinander gehen, welchen Schatz von Verdiensten können sie sich erwerben in den anvertrauten Kindern. Ich möchte allen katholischen Lehrerinnen zurufen:

Schließt euch dem Liebesbund an, ihr, die ihr die Kleinodien zu verwalten habt. Ihr habt von Gott, dem himmlischen Vater, die Edelsteine anvertraut bekommen, deren unchristliche Eltern sich unwürdig machen. Seht, wie viele Familien sind in dieser Stadt, wo die Eltern die Kinder, die Kleinodien des Himmels, gleichsam den Schweinen vorwerfen. Ihr habt die Gewalt, diese zu retten aus den Klauen der Schweine. Führt sie oft zum Tisch der keuschen und reinen Seelen. Lehrt sie das Brot essen und den Wein trinken, aus dem Jungfrauen sprießen, und in kurzer Zeit verspreche ich euch, werdet ihr mir durch meine kleine Dienerin euren Dank abstatten.

Fürchte nichts, meine Kleine! Tue, was ich dir anrate! Du hast noch einen guten Kern in dir. Aber fern sei von dir aller Zweifel, alle Angst, und wenn deine Schwester dir zureden will, dann halte dich so lange fern, bis du feststehst in dir und sie selbst zur Einsicht kommt."

Am neunten Josefs-Mittwoch bei der heiligen Wandlung sah Barbara den heiligen Josef in kaiserlicher Majestät und ernsthafter Würde neben dem Altar stehen. Er gab Barbara zu verstehen, daß die Schriften jetzt der Kirche übergeben seien und die Kirche zu urteilen habe und sie das Weitere nichts mehr angehe. Wir sollen nur all unser Augenmerk auf die Vervollkommnung unserer Seele richten und den Schriften dadurch das Siegel aufsetzen. Wir sollten zwar nichts anderes tun als bisher, aber alles mit größerer Vollkommenheit. Am Feste des heiligen Josef fragte Barbara den heiligen Josef, ob er nicht uns belehren werde. Da sagte er:

Josef: "Habt ihr nicht schon genug erfahren? Ich komme heute nicht, um euch eine eigene Belehrung zu geben. Leset die früheren nach! Ich habe mich mit dem Wort des Engels sieben Jahre begnügen müssen. Hast du nicht in der heiligen Kommunion den Vorgeschmack des Himmels gehabt? Was willst du noch mehr? Dort ist es gerade so, nur mit dem Unterschied, daß es nicht mehr endet. Und frage deine zwei Freundinnen, ob sie nicht ebenso glücklich gewesen sind wie du."

Barbara: "Wie hast du es denn gemacht, daß du ein so großer Heiliger geworden?"

Josef: "Durch lebendigen und kindlichen Glauben. Nach dem, was ich einmal vernommen, richtete ich mich mein ganzes Leben, so fest glaubte ich. Es macht mir Freude, wenn ihr die Broschüre über die heilige Kommunion zu meiner Ehre verbreitet, weil so viele, die es lesen, Nutzen daraus ziehen."

 

Vierter Freitag im März 1900

"So oft nun eine Seele verlorengeht, geht das Bild der Heiligsten Dreifaltigkeit verloren durch die ganze Ewigkeit. Kein Mensch begreift den Schmerz, den Ich habe um eine einzige Seele, die verlorengeht."

Lied: O Jesu...

Barbara: "O mein Jesus, ich danke Dir für das unaussprechliche Glück, daß Du mich heimsuchst. O wie armselig, wie schmerzlich war diese Nacht! Ich opfere Dir auf die inneren Leiden, die Seelennöte und die äußeren Schmerzen zur Genugtuung für meine Sünden und in Vereinigung mit allen, die sich im Geist mit mir vereinigen, für alle ihre Fehler und Unvollkommenheiten, in Vereinigung mit Deinem bitteren Leiden und den Todesängsten am Ölberg für die Jünglinge, damit sie ihre Osterbeichte gut verrichten. Barmherzigkeit für die Jünglinge! Gelobt sei Jesus Christus!"

Jesus: "Meine Kinder! Solange ihr hier in diesem Tränental wandelt, ist doch alles nur wie ein Puppenspiel der Kinder, obgleich ihr glaubt und mehr als andere Menschen in Meine Geheimnisse eindringt. Ihr seid gar zu kurzsichtig, gar zu kleinmütig. Jedes Ereignis, jede kleinste Unannehmlichkeit, haut euch gleich um. Und wenn Ich gar mit Leiden des Körpers komme, wenn Ich eine Krankheit dem Körper schicke, dann ist es aus mit aller Liebe und Andacht. O ihr armseligen Menschen! Versteht ihr nicht, was Ich mit euch vorhabe? Wann werdet ihr es verstehen, wann, Meine Kinder? Kommt mit Mir, Ich will euch die richtige Aufklärung geben.

Aber, wenn Ich sie euch gegeben habe, seid ihr wie die Apostel umgewandelt und seid wieder auf der alten Schleife, gerade so wie immer. Wißt aber, nicht umsonst wollte Ich Selbst in diese Natur hineinsteigen, wollte Ich Mensch werden, um Nachsicht zu haben mit diesen Menschen. Ich Selbst wollte Mich mit der Natur des Menschen bekleiden, um recht mitleidig mit ihm umgehen zu können. Dreiunddreißig Jahre habe Ich diese Natur mit Mir herumgeschleppt, um dann bei Meinem Vater für dieses armselige Geschlecht gut sprechen zu können.

Seht, ihr seid eingegangen in Meine Geheimnisse, in Meinen Geist. Mehr als andere, gewöhnliche Christen dürft ihr hineinschauen in dieses liebe Gottesherz. Aber was nützt es Mich, wenn Ich euch nur hineinschauen ließe und euch nichts schickte als Tröstungen über Tröstungen, gleichsam euch über alle Hindernisse hinweghöbe, auf den Händen trüge und dann noch obendrein mit Mir durch die ganze Ewigkeit herrschen und triumphieren ließe.

Nein, Meine Kinder, Ich bin auf die Welt gekommen, um für die Sünden der Menschen zu büßen, zu leiden und zu sühnen. Ich bin eingegangen zu Meinem Vater, um wieder Besitz zu nehmen von Meiner Herrlichkeit, also leidensunfähig, nur noch zu genießen, zu lieben und zu herrschen. Dazu seid auch ihr alle dereinst bestimmt. Für jetzt aber sollt ihr an eurem Leibe ersetzen, was Meinem Leiden noch fehlt, mit anderen Worten: Von euch verlange Ich jetzt, was Ich dereinst ertragen mußte, als Ich hinaufzog auf den Ölberg und die Jünger mit Mir genommen hatte, die mit Mir die Leiden sehen sollten, denen Ich Mich überlassen wollte. Ich nahm sie aber auch mit, weil Ich bloßer Mensch war, als bloßer Mensch leiden wollte, und weil der Mensch dazu angelegt ist, sein Leiden anderen mitzuteilen und es ihm dann leichter wird. Ein geteiltes Leid ist nur ein halbes Leid. Dieses fühlte auch Meine Natur.

Denn als Ich Mein Leiden begann, zog Sich Meine Gottheit gänzlich zurück in den Schoß Meines himmlischen Vaters, und Ich litt, wie alle Menschen leiden. Diese Jünger, an denen Ich nun Trost suchen wollte, waren weit entfernt, Mich trösten zu können. Wußte Ich nicht schon im voraus, wie alles dieses kommen werde? Und doch habe Ich getan, als wüßte Ich es nicht, und doch hat Meine Natur Trost gesucht an ihnen!

Seht, Meine Kinder, ihr seid bestimmt, den eucharistischen Kreuzweg mit Mir zu wandeln, zu leiden, mit Mir in diesen Tagen, wo Meine jungfräuliche Braut ihre Kinder anlockt und herbeiführen will. Ich rede nicht von Meinen liebsten, treuen Kindern. Diese braucht sie nicht anzulocken und nicht zu rufen; sie kommen von selbst. Ich rede von jenen, die da draußen in der Welt verloren, auf Sandwüsten wandeln und vergessen haben, ihr Brot zu essen. Diese wollen aber nicht kommen. Sie hören nicht auf die Stimme ihrer Mutter, Meiner jungfräulichen Braut, und dieser Schmerz preßt Meiner jungfräulichen Braut und Mir Selbst eine wahre Todesangst aus.

Niemand weiß und erkennt den Wert einer Seele, außer der Vater und Ich und der Heilige Geist; denn als Wir dieses Geschöpf erschaffen, hauchte der Vater durch Mich diesem Geschöpf Seinen Geist ein und dieses Geschöpf trägt die Heiligste Dreifaltigkeit in sich. So oft nun eine Seele verlorengeht, geht das Bild der Heiligsten Dreifaltigkeit verloren durch die ganze Ewigkeit. Kein Mensch begreift den Schmerz, den Ich habe um eine einzige Seele, die verlorengeht. Niemand begreift es, weil niemand so klar schaut wie Ich und der Vater und der Heilige Geist. Dem Körper wie dem Geist ist das Geistige immer verdunkelt; er schaut nicht klar, und nur die Seele, die ganz eingegangen ist in Meinen Geist, in der Ich nach Belieben wirken und zu ihr herabsteigen kann, die täglich mit Mir verkehrt in der heiligen Kommunion, sie schaut etwas klarer, aber immer noch sehr dunkel, weil das fleischliche Auge ihr hinderlich ist, daß das geistige nicht so hell schaut.

Nun müßt ihr aber, Meine Kinder, weil Ich euch Meine Geheimnisse erschließe, besonders du, Meine Kleine, die Ölbergs-Todesangst mit Mir teilen. Wundere dich nicht, wenn solche Tage und Nächte über dich kommen, wo du ermattet an Geist und Körper nichts siehst als Leiden, Ängste, Zweifel und Skrupel. Zusammenwirkend ist dies ein Splitterchen Meiner Todesangst am Ölberg. Darum klammere dich an deinen Vielgeliebten, wie Er hinauszieht auf den Ölberg, und trage deine Leiden mit Mir. Morgen sollen die Jünglinge ihre heilige Osterbeichte halten in dieser Stadt. Aber schaut hinein, wo ist der Eifer, wo ist die Vorbereitung?

Wenn Ich Mich beklagte über die Jungfrauen, wie habe Ich erst zu klagen über die Jünglinge, und dann über die Frauen und Männer! 'O mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?' So möchte Ich ausrufen. 'Mein Gott, warum hast Du Mich verlassen?' Geht hinein unter die Gesellschaft von Menschen, von was sie reden, an was sie denken, mit was sie sich beschäftigen. Vielleicht mit ihrer Osterkommunion? O nein! Da wird gesonnen und getrachtet, ein Fest, das sie sich vorgenommen haben, reizend zu begehen, weil sie glänzen wollen ihren Nachbarstädten gegenüber, weil es da überall heißen soll: 'Ja, die Mainzer verstehen es, Feste zu feiern!' O diese Toren, o diese armen Menschen! Das Geld, das vergeudet wird zu solchen Lustbarkeiten, die Jugend, die da mit hineingeschwemmt wird in das Laster der Unzucht, die vielen Familienväter und Mütter, die das Wohl ihrer Kinder vernachlässigen und ruinieren durch die allzu große Teilnahme an solchen Festlichkeiten, welche Rechenschaft verlange Ich von ihnen; welche Rechenschaft von denen, die solche Feste herbeigeführt.

Denn seht, Jungfrauen, Jünglinge, die noch zu besseren Christen gehören wollen, wie alles in ihnen sich verbreitet im Weltgeist, wie sie keinen Sinn mehr haben für etwas Höheres, für Mich, ihrem Herrn und Gott!

Ich kann euch den Schmerz nicht schildern, den Mir die Stadt Mainz verursacht dadurch, daß sie mit jedem Jahr ein neues Fest aufdichtet, um so wieder das armselige Menschengeschlecht zu verführen, hineinzureißen in den Strudel der Vergnügen. Alles wird vergessen. Da hat man freilich keinen Sinn für etwas Höheres. Da darf Ich Mich mitteilen den Seelen, ei ja, das sind Simpel, verrückte Personen, Spiritisten! So sagt man sich auch unter denen, die noch gute, fromme, gläubige Christen sein wollen, wenn sie so halb und halb doch auch mit der Welt liebäugeln wollen. Sie wollen so mitmachen, wie man sagt, damit der gute Ton im Klang bleibe.

Aber welche Rechenschaft werde Ich dereinst verlangen! Ihr, Meine Kinder, müßt Mir Ersatz und Sühne leisten für diese gottlose Welt, für diese Menschen, die da Mich nicht mehr kennen, die da Christen sind und sein wollen und schnurstracks auf dem Weg des Lasters, auf dem Weg zur Hölle gehen.

Saget N., er möge doch bedenken, was Ich schon oft und schon vielmals mit euch gesprochen habe, daß Ich zufrieden bin mit diesem Geschlecht, wenn es auch nicht so über Leibeskräfte dem Fasten sich hingibt. Er möge seine Gesundheit besser schonen. Ich verlange dies nicht von ihm, weil sein Körperbau gar zu armselig und schwächlich ist, und weil die inneren Leiden, die er schon jahrelang erduldete, ihm die Kräfte geraubt und ruiniert haben. Er soll zu seiner Verdemütigung und gerade zu seiner Verdemütigung essen und trinken, wie es sich gehört, um seine Kräfte wieder zu erlangen, und diese Verdemütigung will Ich ihm höher veranschlagen, als wenn er strenge Fasten sich auferlegt und tut wie seine anderen Ordensbrüder. Ich will nicht, daß er diese Stelle verlasse. Er soll hier stehen; er soll aber auch einmal fühlen, wie es ist, jahrelang solche Verdemütigung zu ertragen und hinzunehmen von solchen, von denen man das Entgegengesetzte erwarten soll."

Barbara: "Mein Jesus, darf ich Dich bitten für den Bruder von N.? Mein Beichtvater will nicht haben, daß ich fragen soll und darum will ich es auch nicht. Barmherzigkeit für diese Seele und für N. und N."

Jesus: "Sie haben alle drei noch lange zu leiden! Um des Gebetes so vieler frommen Seelen willen wird doch manche Seele gerettet, die, wenn auch schnell abgerufen, doch noch einen Akt der Reue erweckt. So ist es mit N. und N., die zwei sind nicht verloren, haben aber viel zu leiden, viele und lange Strafen zu erdulden, ebenso auch der Bruder von N.. Ja, bindet diese zwei Kirchen voneinander los und dann saget: Sie kann und darf dergleichen nichts mehr sehen. Meine Diener! Die streitende, die leidende und die triumphierende Kirche ist nur eine Kirche, eine Gemeinschaft, und an wen soll Ich Mich wenden, wenn nicht an die streitende Kirche auf Erden?

Wenn du, Mein Freund, in großer Not bist, Ich erinnere dich nur an die Not, die du hast mit dem Bau, wenn du die Menschen aufforderst, dir zu helfen, dich nicht stecken zu lassen, wie bist du nicht erleichtert, wenn du hie und da von einer treuen Seele zugeschossen bekommst. Auch Ich, mein Freund, stecke in größter Not, weil Ich die Seelen liebe mit unaussprechlicher Liebe, denn jede Seele ist Mein Ebenbild, und wenn sie eingegangen ist in die andere Welt, in Meine Gerechtigkeit und ihr anheimgefallen ist, dann ist aber Meine Liebe nicht erloschen. Ich liebe sie mit unaussprechlicher Liebe und mit viel reinerer Liebe als zuvor, wo sie sich versündigte und im Fleische wandelte, weil sie ja, solange sie im Fleische wandelt, immer noch verdienen kann. Aber nun, da sie eingegangen ist in Meine Gerechtigkeit, kann sie nicht mehr verdienen, und es tut Mir leid, sie so schrecklich leiden zu sehen. Ich habe nun für sie kein anderes Mittel, weil Meine Gerechtigkeit es so verlangt, als die Bitten Meiner Kinder auf Erden.

Die Bitten Meiner Kinder sind es, die Mir helfen aus der Not. Ich kann die Verdienste, die sie sich verdienen durch das heilige Meßopfer, durch die heilige Kommunion, durch alle guten Werke, die sie verrichten, den armen Seelen zuwenden und so sie befördern zu Meiner Herrlichkeit.

Und nun sollte Ich, wenn Ich eine Seele Mir erwählte und durch sie die Leiden Meiner Kinder offenbare, zurückstehen, weil es einigen nicht gefällig ist? Ich bitte dich, Mein Freund, wenn dir der Gedanke kommt, Gewalt anzutun dieser Seele, dann erinnere dich an die Not, in der du dich befindest und wie du dich umsiehst nach treuen Seelen, die begütert sind, um dir zu helfen. Sage Meinem Freund einen freundlichen Gruß von Mir, er möge Mich begleiten auf den Ölberg, all seine Angst mit Mir vereinigen. Er möge aber die Worte beachten, sich besser nähren, weil es sein Körperbau nicht verträgt. Er möge sich Erlaubnis erteilen lassen von der Kirche, von seinem Vorgesetzten und Mainz nicht verlassen, sondern warten, bis es Mir gefällt, ihn wegzutun. Wenn die rechte Zeit gekommen ist, werde Ich Selbst es tun."

Barbara: "Warum muß denn N. dieses leiden?"

Jesus: "Es ist dies eine Strafe für die Sünden ihrer Eltern und Großeltern. (Der Großvater war ein apostatischer Mönch.) Habe Ich nicht gesagt im Alten Bund: Eure Eltern haben saure Äpfel gegessen und saure Trauben, und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden, das heißt, die Kinder müssen die Schuld der Eltern büßen, das heißt, wisse Meine Tochter, daß es ein großer Schmerz für Mein liebendes Herz ist, einen solchen Judas zu haben unter Meinen lieben Kindern. Andernteils ist es auch etwas Stolz; sie möchte sich gern mit einem Mal vollkommen sehen. Ich ließ ihr ja schon sagen, sie möge eine gute Beichte ablegen und sich demütigen.

Immer, wenn ihr ein so schlechter Gedanke kommt, sich gleich demütigen und zu Mir flüchten; dann kann Satan ihr nichts mehr anhaben. Ich will sie befreien, aber dann muß sie aufhören zu kritisieren und sich gleich als eine Heilige sehen zu wollen. Du mußt ganz aus dir herausgehen, Meine Tochter, und ein ganz anderes Leben beginnen, sobald dir ein Gedanke kommt zum Kleinmut, dich erheben und zu Mir flüchten und du wirst sehen, wie gut Ich bin."

Barbara: "Kann dieser Knabe Priester werden?"

Jesus: "Ja, sie soll nur Mut haben und Vertrauen. Ihr Sohn ist ein gutes Kind, er wird ein guter Priester werden. Wisset, da es die Reichen verschmähen, sich dem priesterlichen Stand zu weihen, darum erwecke Ich so viele Arme und gebe so vielen Armen ein solches Talent, das andere nicht haben, die sehr begütert sind, und die mit Leichtigkeit sich diesem Stand widmen und dabei ein recht schönes Leben führen könnten; aber sie haben nicht das Talent dazu. Ich teile die Talente aus, wie Ich will, weil die Welt so gottlos geworden. Dem Armen, der darbt und hungert, ihm gebe Ich ein Talent, damit er damit erreichen kann, was andere mit vielem Geld nicht erreichen. Sage es dieser Meiner Dienerin, sie möge dieses Kind aufopfern. Ich werde ihren guten Willen segnen, sie möge sich mehr anschließen an das tiefreligiöse Leben, Mich öfter besuchen untertags und sich nicht so fernhalten vom heiligen Meßopfer."

Barbara: "Soll N. dort ausharren?"

Jesus: "Eine Kleinigkeit! Seelen, Seelen, Seelen, unsterbliche Seelen und alles, was sich darauf bezieht auf die unsterblichen Seelen, das ist es, was ihr begehren sollt.

Siehe, Meine Kleine, du mußt doch etwas verdienen. Ein Leiden muß Ich dir geben, ein inneres und ein äußeres. Bleibe du nur ruhig! Diese kleine Geißel kannst du schon Mir zuliebe ertragen."

 

Fünfter Freitag im März 1900

"Wo sind die Männer, deren ihr euch rühmen wollt? Ja, ja, abgefallen sind sie; Freimaurer sind sie geworden, Liberalisten; Sozialisten sind sie geworden."

Lied: Christi Mutter...

Barbara: "O liebe Mutter! bist so geschäftig heute, so fleißig, obwohl so traurig, so ernst in Dich gekehrt. Wie eine besorgte Hausfrau sehe ich Dich umhergehen. Es scheint, als wärest Du nicht so unzufrieden mit Deinesgleichen, mit den Müttern; denn morgen beichten die Mütter, und da hast Du ein großes Fest, nicht wahr, schmerzhafte Mutter? Es ist morgen nicht das Fest Deiner Sieben Schmerzen, aber es hat doch seine Bedeutung, daß Du heute kommst. Ich danke Dir, liebe Mutter! Ich grüße Dich im Namen aller Menschen, meiner lieben Geschwister, Freundinnen und aller, welche die süßen Worte Deines lieben Sohnes und die süße Ansprache von Dir hören und lesen wollen und sich im Geist mit mir vereinigen.

Jetzt verstehe ich, warum ich mich gestern schon so freute auf den heutigen Tag. Weil Du Dich freutest, darum hast Du mir diese Freude erfleht bei Deinem lieben Sohn."

Maria: "Meine Kinder! Recht so, daß ihr zusammenkommt, um nicht nur Meinen Schmerz mit Mir zu teilen, sondern auch Meine Freude. Mein lieber Sohn schickt Mich zu euch, weil Er gar so gedrückt und betrübt ist. Es ist ja die Zeit, wo Er wieder hineinsteigen soll in die Herzen so vieler Christen, die gar keine Bedürfnisse mehr für Ihn haben, die zwar noch Christen sind, die aber, gar viele, gar viele, Seinen Weg, den Weg zu Ihm, nicht mehr finden. Viele zwar kommen noch, aber mit solcher Armseligkeit, daß sie es nur tun aus Rücksicht gegen die Familie, gegen ihre Angehörigen, weil diese nicht mehr nachlassen, zu drängen und zu treiben.

Unter diesen gibt es auch, o zu Meinem größten Schmerz muß Ich es sagen, Frauen, ist es möglich dieses auszusprechen, daß es unter der Christenwelt Frauen gibt, die fern bleiben vom Tisch des Herrn, die keinen Hunger und Durst mehr haben, das Brot des Lebens zu empfangen, um die Last und Hitze des Tages tragen zu können. Wißt ihr, daß Ich dennoch Mich rühme, diesem Geschlecht anzugehören. Dieses Geschlecht heißt zwar das schwache, es ist aber das starke Geschlecht geworden. Nein, nein, Meine Diener, sagt nicht mehr das schwache Geschlecht! Wendet dieses Wörtchen um und saget das starke Geschlecht; denn von der Frau hängt es ab, die Kirche wieder zum Sieg zu führen.

Denn, wo sind denn eure Männer? Wo sind die Männer, deren ihr euch rühmen wollt? Ja, ja, abgefallen sind sie; Freimaurer sind sie geworden, Liberalisten; Sozialisten sind sie geworden. Und wenn es Freimaurer sind, ist doch noch hie und da eine Frau, die mit bitteren Tränen den Schritt ihres Mannes beweint, und sie trägt eine Last, unter der der Mann längst zusammengebrochen wäre. Ist er nur liberal und nicht Freimaurer, so hat er gewöhnlich noch ein Weib, das noch etwas tut. Es ist wenigstens noch freigebig; es tut noch viel Gutes im stillen; es verbreitet noch, wo es kann, einen Schatten um sich, der doch manches Gutes noch nach sich zieht. Ist es ein Sozialist, dann o weh! Seht, dieses arme Weib, es muß, statt sich vom Mann ernähren zu lassen, ich rede hier nur von den guten Frauen, den Mann noch ernähren samt den Kindern.

Seht nun, Meine Diener, ob es nicht umgekehrt ist jetzt in dieser Zeitperiode, ob es nicht wahr geworden ist, daß das schwache Geschlecht nunmehr das starke geworden ist? Es trägt eine Last, dieses arme Weib, worunter der Mann längst erlegen wäre. Es harrt aus unter dieser Bürde, wenn auch manchmal sehr unvollkommen, wenn die Frau auch tobt und schreit, aber sie geht immer wieder der Arbeit nach, die Kinder zu ernähren, um dem Mann, der betrunken heimkommt, das tägliche Brot doch noch auf den Tisch zu setzen. Nun seht diese Frauen, die morgen ihre Osterbeichte verrichten. Wenn auch viele ganz und gar verkommen, modernde Leichname geworden sind, so sind auch viele dabei, die Mir noch Ehre und Freude machen.

Und um des Gebetes so vieler Gerechten willen, die die ganze Fastenzeit emporschreien durch ihre fortwährenden Bußübungen, Tränen und Gebete, die überall verrichtet werden, wenn sie auch glauben, es sei ganz unvollkommen, ja, ja, es ist auch wahr, aber in Vereinigung mit dem Gebet Meines lieben Sohnes und mit Meinem Eigenen Gebet, denn durch das kleine Gebetchen, das Mein Sohn Meine Dienerin gelehrt und das doch sehr verbreitet ist unter den Liebesbundmitgliedern und dies, was unter den Weltmenschen geschieht, vereinigt mit so vielen Ordensfrauen, Ordensmännern und Priestern, die da für das Volk stehen und beten, ist es doch wahr, daß im großen ganzen im Einklang mit der Kirche vieles geleistet und gewirkt wird, Seelen sich aufraffen und einen guten Kern in sich aufnehmen, ein kleines Flämmchen der Gottesliebe, das ganz erloschen war, wieder in ihnen anfängt, zu keimen und zu sprossen. Fahret fort, Meine Kinder, fahret fort!

Seht, durch die tägliche Aufopferung dieses kleinen Gebetchens, das Mein Sohn verfaßte, mehr Mir zu Ehren als Ihm zur Verherrlichung, werden alle die Gebrechen und Unvollkommenheiten eurer Gebete getilgt, verschönert und vervollkommnet, und Mein Sohn macht dieses Gebet zu Seinem Eigenen Gebet, weil durch die Aufopferung und die Vereinigung Seines kostbaren Blutes Sein Blut an diesem Gebet klebt und vor Seinen himmlischen Vater hintritt und um Versöhnung schreit für Seine Kinder. Saget es Meinen Dienern, besonders Meinem treuen Diener, dem Bischof von Mainz. Wisset, daß Ich Mich rühme am Tag seiner Vermählung. Denn als er gewählt wurde zum Bischof von Mainz, wurde er geistigerweise mit Mir vermählt, weil er immer ein Verehrer Meines Mutterherzens gewesen ist, ein treuer Verehrer. Er hat Mich geliebt und Mir gedient von frühester Jugend an, und Ich habe ihm die Gnade erwirkt, Bischof von Mainz zu werden. Deswegen hast du gesehen, als Ich ihn der Versammlung vorführte, daß Ich es war, die die Herzen lenkte und leitete, daß die Wahl auf ihn gefallen ist. Ich freue Mich nun ob dieses Meines Dieners; denn unter seiner Regierung, die zwar eine kurze sein wird, wird allenthalben ein neues religiöses Leben erblühen in der Diözese Mainz, in erster Linie unter der Geistlichkeit.

Er wird zwar der Strenge geheißen werden, aber er wird doch auch mit dieser Strenge eine Liebenswürdigkeit zu paaren wissen, die entsteht aus seiner Liebe zu Mir, seiner jungfräulichen Braut. Diese Vereinigung mit Mir wird seine Strenge mildern. Er wird, was er befiehlt und anstrebt, selber zuerst tun. Und durch diese strenge Zucht unter der Geistlichkeit, durch die strenge Ordnung des Aufrechthaltens eines innigen, vertrauten Umgangs mit Gott, das er allenthalben befördern wird, wird ein neues Leben in der Diözese Mainz entstehen. Es werden die Guten eifriger werden, die Lauen werden sich aufraffen und sich den Guten anschließen. Und wenn das Priestertum, das Salz der Erde, ein gutes geworden ist, wird das Ganze durchsäuert werden, und es wird überall ein neues Christentum entstehen. Die Nachbarländer werden sich anschließen. Und wie, seitdem Mein Sohn mit dir verkehrt in den zwanzig Jahren, wo Er zu dir spricht, sich schon gar vieles gebessert hat durch das eucharistische Leben, so wird es besser und besser werden, und es wird zum Erstauen aller, obwohl jetzt noch ganz unscheinbar und klein, doch allmählich vor sich gehen ein neues, neues Glaubensleben. Es werden sich so viele Heilige bilden in diesem Jahrhundert, daß die Kirche, solange sie noch besteht, sich an diesem Jahrhundert rühmen und erbauen kann. Sie wird mit Stolz zurückschauen auf das neunzehnte Jahrhundert. Darum, Meine Kinder, kommt jetzt, teilt mit Mir die Freude. Morgen habe Ich ein besonders freudiges Fest.

Seht, Mein Sohn beklagte Sich im Anfang und sagte euch, es werde mit jeder Woche Sein Herz schwerer, belasteter und die Trauer tiefer und ernster, weil mit jeder Woche eine Klasse von Menschen in Mainz die heiligen Sakramente empfingen, die lauer, nachlässiger und immer tiefer versunken seien im Laster. Das ist einesteils wahr, weil ja nur die Männerwelt großenteils Freimaurer, Liberalisten sind. Sozialisten gibt es auch unter den Jünglingen, aber Liberalisten und Freimaurer gibt es nicht viele unter den Jünglingen. Deswegen schmerzt es Meinen Sohn gar sehr, weil von dieser Klasse Menschen dieses schreckliche Laster ausgeht, diese schreckliche Gottlosigkeit verbreitet ist. Aber durch dieses Geschlecht soll das Christentum doch auch wieder erblühen und durch das Frauengeschlecht ganz besonders.

Die Frau ist das Herz des Hauses, sie muß das Ganze durchsäuern durch ihren Ernst, durch ihre Würde. Sie muß dem Mann vorausgehen, sie muß die Kinder anhalten zu einem tiefreligiösen Leben. Und sie tut es auch, diese Mutter. Seht, wie sie dahinschreitet, gebeugt unter der Sorge und Last, die der Mann und die Kinder ihr bereiten. Deswegen siehst du Mich so tätig. Du siehst, wie Ich von Haus zu Haus gehe und diesen Frauen helfe, wie Ich ihnen die Bürde erleichtere, weil gar manche unter ihnen sind, die nicht einmal zur Kommunion gehen sollen, weil der Mann es nicht erlauben will. Betet, Meine Jungfrauen, betet, helft Mir Meine Last erleichtern! Vereinigt euch mit Mir, damit doch die Frauen, denen die Last viel schwerer ist als euch, ihr glücklichen Jungfrauen, zur Beichte kommen. Ihr habt vieles voraus. Seht, es steht euch niemand im Wege, aber diesen Frauen steht vieles im Wege."

Barbara: "Warum freust Du Dich so sehr? Es müssen einige dabei sein, denen Du ein liebes Wörtchen sagen willst, nicht wahr, hier in Mainz?"

Maria: "Ja, ja!"

Barbara: "Ich danke Dir!"

Maria: "Sage deiner Schwester einen freundlichen Gruß und Frau N. und N. auch. Obwohl sie noch recht viel leidet und sie auch mit die Schuld trägt an dem Unglück ihres Kindes, sage ihr aber doch einen recht freundlichen Gruß, daß es nicht umsonst ist, daß sie so beharrlich kämpft und mit so großem Gottvertrauen. Die Sünden, die sie begangen in der Erziehung ihres Kindes, müssen freilich erst abgebüßt werden. Sie trägt viele Schuld, weil sie zu nachsichtig war gegen ihre Tochter. Sie hätte vom ersten Keim an strenge sein sollen gegen dieses Kind, den Eigensinn ihm abgewöhnen sollen; denn das Kind wird nicht mit einmal eigensinnig und erst, wenn es groß und stark geworden ist, sondern von Jugend auf. Dafür muß die Mutter sorgen.

Aber sieh, Meine Tochter, weil du so vieles tust, habe Ich ein Auge auf dich geworfen. Ich werde so lange Meinen Sohn bestürmen, bis du einen anderen Lebensweg betreten kannst. Aber wisse, du hast noch einen langen Schritt zu tun. Harre aus unter diesem Kreuz, erschwere es dir nicht durch dein allzu großes Ächzen und Stöhnen. Wisse, wenn der Gedanke dir kommt, daß Gott dich nicht erhören will, dann schaue zurück und in dich hinein und denke, du willst es tragen zur Sühne für deine Nachlässigkeit in der Erziehung deiner Tochter, und beruhige dich. Je ernster du gegen deine Tochter dich benimmst, desto ruhiger wirst du in dir werden. Der liebenswürdige Geist, der ausströmt vom Gottesherzen und von Meinem Mutterherzen, wird in dir wirken können, und es wird allmählich besser werden.

An eine Versorgung deiner Tochter ist nicht eher zu denken, bis sie anfängt, ein anderes Leben zu führen. Wie kann sie eine glückliche Ehe erwarten, wenn sie mit solchen Gesinnungen in den Ehestand tritt? Ich selbst werde es verhüten, daß sie keinen Mann unglücklich macht mit solchen Gesinnungen. Wer mag sich erfrechen und erdreisten zu sagen, er wolle schon von vornherein die Lasten des Ehestandes nicht tragen, der doch nur geschaffen ist, den Himmel zu zieren und die Erde zu bevölkern?

Alle diejenigen, die da in den Ehestand treten wollen mit Gesinnungen, die nicht übereinstimmen mit dem Zweck, wozu Gott den Ehestand geschaffen, sind von vornherein verworfen. Sie fahren von vornherein in den Rachen des bösen Geistes und gehen auf ewig verloren. O diese unglücklichen Frauen! O diese unglücklichen Jungfrauen, die da nur Männer wollen, aber keine Mütter werden wollen. Sage es deiner Tochter, daß, wenn sie ihre Gesinnung nicht ändert, sie ewig, ja ewig zugrunde gehen wird; denn dann gehört sie zu den Gottlosen, zu den Ungläubigen, die ganz im Wasser des Unglaubens schwimmen. Sie soll anfangen, mit dir in die Kirche zu gehen, einen Spaziergang zu machen.

Welche Güte eines Gottes! Wie viele, arme Ehefrauen und Jungfrauen sind verurteilt zu ewiger Arbeit, solange sie leben. Um ihren Lebensunterhalt sich zu suchen, müssen sie strenge arbeiten. Und wenn Ich dir sage, daß du spazierengehen darfst und es dir erlaubt ist, es zu tun, weil Gott dich so gesegnet hat, daß du bei einiger Genügsamkeit und Mäßigung es kannst, wie soll Er noch gnädiger und milder mit dir verfahren, du gottloses Mädchen? Glaubst du, der Himmel ist geschaffen für solche Personen? Raffe dich auf und schließe dich deiner Mutter an. Bete, arbeite und leide mit ihr, lerne, daß du eine tüchtige Hausfrau werden kannst, und laß dich sehen in der Arbeit und in der Erholung. Dann wirst du sehen, daß Ich für dich sorge, und wenn nicht Ich, dann Mein heiliger Bräutigam, der heilige Josef.

Was Ich heute rede ist allen gesagt! Diese Sprache gilt allen jenen Jungfrauen, die den sogenannten besseren Ständen angehören wollen, den reichen Familien, die glauben, weil sie von Gott mit zeitlichen Gütern gesegnet sind, sie könnten nur nach Willkür und Laune dahinfahren und glauben, sie wären nur geschaffen zu Tändeleien. Ihr gehört nicht zu den klugen Jungfrauen, und wenn ihr ein noch so sittenreines Leben führt und nicht gerade abgewichen vom rechten Weg, seid ihr doch bestimmt zu arbeiten, tüchtig zu lernen, euch abzutöten, damit ihr Ehefrauen werden könnt nach dem wahren Sinn des Wortes; denn der Ehestand ist ein Wehestand auch für die Reichen.

Seht, Meine Kinder, deswegen freute Ich Mich gestern schon und teilte Mich dir mit, weil heute Meine Kirche anfängt, die Frauen einzuladen, und morgen die Frauenbeichte ist, und darunter sind doch viele, die Mir treu anhängen, die wirklich Frauen sind im wahren Sinne des Wortes.

Fahre fort, Meine Dienerin, Ich meine Frau N., zu arbeiten, zu leiden und zu sühnen für deine Familie. Du hast zwar noch vieles zu leiden, du wirst aber deine ganze Familie retten, Ich verspreche es dir. Fahre fort zu arbeiten an den Deinigen, nicht nur an deiner Familie, sondern auch an deinen Familiengliedern, die dir noch angehören, an allen deinen Familienmitgliedern, sie mögen verheiratet sein, draußen stehen, an all deinen Geschwistern, die wieder Familien gegründet haben oder ledig sind.

Und so auch ihr alle, ihr Liebesbundmitglieder, ihr Frauen, die ihr steht im Liebesbund. Du, Meine Kleine, du Brigitta, und du, Meine Freundin Karolina, und ihr alle, die ihr gläubig seid, grüßet sie Mir. Und auch du, Meine liebe, kleine N., du sollst dich recht anschließen, du sollst dich als das vierte Kleeblättchen ganz einreihen. Du sollst die Frauen bearbeiten, die Glieder deiner Familie, die verheiratet sind, daß sie alle Liebesbundmitglieder werden und so tun, wie Ich eben eine geschildert, sich nicht merken lassen, daß sie besseren Ständen angehören, als brauchten sie keine Arbeit, als brauchten sie sich nicht zu verdemütigen und sich den Kleinen gleichzustellen.

Merkt es euch, ihr Reichen, ihr, die ihr mit zeitlichen Gütern gesegnet seid. Erzieht eure Kinder wie jene Herzogin, die ihre Kinder unter die Armen setzte, denen sie ein Gastmahl stiftete, und die Armen einlud und ihre Kinder unter die Armen setzte und ihnen sagte: 'Jetzt esset schön mit den Armen zu Mittag', weil sie die Armen selbst bedienen wollte, damit sie Liebe zu den Armen in sich aufnehmen. Es schadet nichts; sie sind doch die Reichen, die Bessergestellten. Sie haben aber dann Liebe zu ihren Untergebenen, und es entsteht ein Gleichgewicht zwischen Reich und Arm.

Der Arme fühlt nicht das Drückende der Verachtung von dem Reichen, und der Reiche hat Mitleid und weiß, daß der Arme sein Bruder ist. So soll es überall werden, so wird es, wenn der Liebesbund sich ausbreitet in der Welt und der Reiche weiß, daß der Arme sein Bruder geworden, und wenn der Arme weiß, daß der Reiche gesetzt ist, ihm sein Brot zu geben, daß er in dem Reichen seinen Brotherrn ehren muß und zufrieden ist mit seinem Stand; dann wird es besser werden.

Seht, Meine Kinder, deswegen freue Ich Mich, weil unter den Liebesbundmitgliedern viele Frauen sind, die dieses befolgen. Deine Schwägerin hier in dieser Familie, sie befolgt, was Ich eben angegeben, sie tut es. Alle ihre Untergebenen und alle, die sie in ihrem Haus besuchen, sie fühlen es nicht, daß der Reiche vorgezogen ist. Geht in andere Schenken und Gasthäuser, wie da Komplimente gemacht werden, wenn einer eintritt, mit Zylinder und Glacéhandschuhen, und wenn der Arme, der da kommt, sich neben ihn setzen will, die Frau vortritt und ihm einen anderen Platz anweist, um ihn ja fühlen zu lassen, daß sie es nur mit den Reichen halten will.

Seht, Meine Kinder, so muß es sein. Kommt hierher und lernt, wie man die menschliche Gesellschaft wieder auf bessere Gesinnung bringen soll. Deswegen will Ich hier an dieser Stätte reden, weil die Welt abgewichen, so gottlos geworden ist, weil der Unterschied zwischen Arm und Reich gar so groß geworden ist, daß es am Ende so ist, daß es anders werden muß. Es ist an der Spitze. Geht hinein in die Familie, wo es nicht so ist, wo dieses Leben nicht geübt wird, wie da allenthalben Zerstörung herrscht, wie da die Dienstboten alle Vierteljahre austreten, weil sie es nicht ausstehen können unter solchen Herrschaften. Geht hinein in die armen Familien, wo die Hausfrau tobt und schreit den ganzen Tag, die Kinder zusammenschlägt und kein liebes Wort hat, weil sie den rechten Geist nicht in sich trägt. Freilich geht dieses langsam, aber es geht. Es wird nach und nach anders werden.

Meine Kinder! Ihr müßt eifrig alles befolgen, was Mein Sohn euch aufträgt, und zufrieden sein mit all den Verachtungen und Verdemütigungen, die ihr noch zu ertragen habt. Fürchtet nichts, Meine Kinder! Wenn euch euer Bischof die Erlaubnis nicht gibt, daß ihr jeden Samstag Mir zu Ehren eine Wallfahrt barfuß machen dürft, dann bittet ihn, sie doch anders machen zu dürfen. Aber bittet und beschwört ihn, weil die gottlose Welt sehen soll, daß man sich vor ihr nicht fürchtet.

Es muß Seelen geben, die öffentlich ihre innere Gesinnung zur Schau tragen, ihren lebendigen Glauben. Bittet ihn aber auch um die Erlaubnis, daß allen, die sich anschließen wollen, doch die Freiheit gestattet wird. Sagt ihm, er möge doch auf die Weltkinder schauen und von ihnen lernen, ob denn etwas unerlaubt sei von den Weltkindern.

Sagt ihm, woher es kommt, daß mit jedem Jahr die Vergnügungssucht stärker wird, daß neue Feste erdichtet werden, um womöglich große Prozessionen zu veranstalten und die Kinder der Kirche sich dabei beteiligen wollen und sie organisieren; ob es eine Schande sei, wenn die guten, treuen Kinder der Kirche wallfahrten gehen, sich zusammenscharen und diesen gottlosen Kindern, dieser gottlosen Welt gegenüber offen und frei ihren Glauben bekennen. Wenn man erlaubt, daß Luzifer zu Ehren Prozessionen geführt und fröhlich begangen werden, daß darauf Tausende und Abertausende losgehen und dem armen Volk herausgeschraubt werden, um Satans Prozession zu verherrlichen, um ja recht viele in die Hölle führen zu können, wird man da noch stumm bleiben und verhindern, daß die guten, treuen Kinder wallfahrten gehen, ihren Glauben offen und frei zeigen der ungläubigen Welt gegenüber?

Geht ein in euer Gemüt und forscht nach, ihr Diener der Kirche, die ihr an der Spitze steht, forscht nach, ob es nicht die Menschenfurcht ist, und wenn es die Menschenfurcht ist, dann nieder mit dieser Menschenfurcht. Es steht an der Spitze: Entweder – oder! Entweder für und alles für Christus oder gegen Christus und alles gegen Christus! Hier gibt es nur eine Entscheidung. Stehen die Guten nicht zusammen, rafft man sich nicht auf, um dieser gottlosen Welt gegenüberzutreten, die es abgesehen hat, die anderen Religionen in die Höhe zu bringen, und dieser Welt zu sagen: 'Ich stehe zu meiner Schar, ich fürchte nichts als die Sünde', so lange wird es nicht besser, und es wird eine Strafe verhängt werden über die Menschheit, die nicht zu ergründen, die nicht zu erahnen ist. Es braucht deshalb kein Blutbad zu geben.

Schauet um euch, schauet in euch, seht, ob die Strafgerichte nicht angefangen haben, ob ihr nicht ein Gefühl in euch habt von Beängstigungen, von Niedergeschlagenheit, die etwas ahnen, etwas Fürchterliches ahnen? Es ist der Vorgeschmack einer fürchterlichen Züchtigung des Herrn.

Deshalb auf, Meine Kinder, schließt euch dem Liebesbund an, betet und lasset beten, ihr Diener der Kirche! Wagt es nicht, den tiefreligiösen Glauben zu vernichten, den innigen, tiefreligiösen Glauben, den Ich nur durch diese lehren will; denn was Ich in Meiner Dienerin niedergelegt, führt nur zu einem tiefreligiösen Glauben und soll euch zeigen, daß man keine Menschenfurcht mehr haben soll, wenn viele sich zusammenscharen und offen und frei, vor aller Welt, ihren Glauben bekennen, wie die Pilger, die nach Rom gehen, ebenso die, welche zu Hause geblieben sind.

Merkt es euch! Doch, noch etwas sagen will Ich euch, erst aber dieses Wort zu Ende führen. Wenn diese, sage Ich, einmütig und einstimmig Tag für Tag und Woche um Woche, ihr Gebet vereinigen mit dem hochheiligen Meßopfer Meines Sohnes, und mit Mir auf Wallfahrten gehen, denn dort werde Ich noch viel verherrlicht, dann wird es hinausgezogen. So wie es gekommen, so wird das Übel wieder entfernt werden, Meine Diener! Wird es aber nicht so getan, wie Mein Sohn es angibt, dann wird es unvermeidlich vor sich gehen. Noch etwas will ich sagen: Alle diejenigen, die die Romreise mitmachen, und die sie nicht nach dem Sinn mitmachen, wie sie der Statthalter Meines Sohnes angegeben hat, die dabei nur ihr Vergnügen berücksichtigen, diese haben nicht das geringste Verdienst davon. Im Gegenteil, sie laden sich noch Verschuldungen auf.

Alle diejenigen, die die großen Städte sehen wollen, das Treiben und die Laster dieser Städte, und anstatt nach Rom zu gehen, um den Geist der Buße in sich aufzunehmen, diesen Geist zerstören, indem das Gesehene ihnen im Hirn herumwirbelt und all die Laster dieser Großstädte und sie Hirngespinste mit nach Haus nehmen anstatt gute Entschlüsse und Gedanken; alle diejenigen, die da vorgeben, mit anderen Prozessionen zu gehen, die von weltlichen Herren geleitet werden, die haben nichts Gutes im Sinn. Die wollen nur gesehen sein und sich sehen lassen. Saget es Meinetwegen allen, die mitgehen."

Barbara: "O liebe Mutter, die glauben es uns doch nicht."

Maria: "Es tut nichts, Meine Kinder, wenn es auch nicht geglaubt wird. Daß sie so speien und lächeln und spötteln, ist eben das Zeichen ihres unruhigen Gewissens. Es muß euch trösten, wenn ihr über euch die Achsel zucken seht von solchen Damen oder Herrn. Dies verrät nur ihre innere Unruhe und ist für euch nur ein Trost. Aber die Diener der Kirche können es sagen. Diese können dafür eintreten, arbeiten an jenen, die vorgeben, recht fromme, treue Christen zu sein und dennoch mit der Welt liebäugeln; die halb und halb Christen sind und das Vergnügen mit dem strengen Christentum verbinden wollen, sind keine Christen. Diese stehen nicht auf Meiner Seite. Ich ging zwar hin, wo Mein Sohn war; Ich ging auch einmal auf die Hochzeit einer Meiner Freundinnen. Aber Ich beachtete genau, was Ich dabei tat, ob es nicht die Nächstenliebe war, die Mich hintrieb. Solange diese, die noch gute, treue Christen sein wollen, anstatt in eine Fastenpredigt zu gehen, ins Theater laufen, und anstatt eine Abtötung oder ein Werk der Nächstenliebe zu üben, das Geld sich zu ersparen, ein Vergnügen mitmachen, wo es nicht nur eine Mark, sondern mehrere kostet, sind sie keine guten Christen, sie stehen nicht auf der Seite derer, die Ich liebe, die Mir angehören, die Mir treue Diener sind. Diese sind keine Meiner Kinder; sie wollen noch mit der Welt liebäugeln. Es gibt aber keine zwei Wege. Entweder – oder! Ihr aber, harret aus auf diesem Weg, den ihr betreten, laßt euch nicht irremachen. Gehe du hin, wohin Ich will, daß du gehen sollst und fürchte dich nicht."

Das Gebetchen, auf welches Sich die liebe Mutter Gottes bezieht, (siehe auch S. 512) lautet: "Jetzt, lieber heiliger Schutzengel, nimm mein armseliges Gebet und Tagewerk und trage es in die Hände der lieben Mutter Gottes. Und Dich, o liebe Mutter, bitte ich, Du wollest alles ersetzen, was mangelt, und es eintauchen in das kostbare Blut Jesu Christi und es reinigen, vervollkommnen und vollwertig machen aus dem Wert der hochheiligen fünf Wunden und Deiner Verdienste und Tugenden, und es vereinigen mit dem Gebet und den Werken aller Heiligen des Himmels und aller Frommen und Gerechten auf Erden, und so dem himmlischen Vater aufopfern für die Anliegen der heiligen Kirche, besonders des Heiligen Vaters, für die Bekehrung der Sünder, besonders derer, die heute sterben, zum Trost der Armen Seelen, für meine Anliegen und das Wohl aller meiner lieben Angehörigen. Amen."

Barbara hatte die ganze Woche schmerzliche Sühnungsleiden. Am Samstag vor Passionssonntag schlug ihr rechter Arm derartig von morgens sieben bis neun Uhr ununterbrochen auf die Brust, daß jemand an ihrer Seite stehen mußte, die Schläge mit Tüchern aufzufangen. Am folgenden Morgen stand sie auf, sich die heilige Kommunion zu holen. Alsbald sagte der Herr:

Jesus: "Meine Tochter, weißt du nicht, daß du im geistigen Ehestand bist und Mir Kinder gebären mußt? Deshalb mußt du leiden, und das ist Mir lieber als alles andere."

 

Fest der Sieben Schmerzen Mariens 1900

"Sie soll dem Geiste folgen, der sie zieht, mag er sie zu Bußübungen treiben oder zu Werken der Nächstenliebe oder zu Beschauungen."

Lied: Christi Mutter...

Barbara: "Ich danke Dir, o mein Jesus, für das unaussprechliche Glück, daß Du mich heimsuchst. Heute feiert die Kirche ein doppeltes Fest. Ich danke Dir, daß Du kommst in der Gestalt, wie Du der seligen Maria Margareta Alacoque einst erschienen bist, als Du Dein heiligstes Herz der Welt offenbartest. Dies ist ein Zeichen, daß wir dieses Fest noch vor das andere setzen sollen, das Fest des ersten Freitag im Monat. O wie danke ich Dir! Von Herzen freue ich mich mit Dir und Deiner schmerzhaften Mutter, die heute, wie es scheint, zurücksteht und mich lehren will, daß, wer Dich ehrt und liebt, auch ihr Freude macht. O nicht wahr, Du willst, daß die Andacht in St. Quintin recht soll befördert werden? Deswegen kommst Du heute. Ich glaubte doch ganz gewiß, daß Deine schmerzhafte Mutter kommen würde, um mich zu trösten. O Jesus und Maria! Unzertrennlich seid Ihr vereinigt; schmerzhafte Mutter und leidender Heiland. O mein Jesus! Ich danke Dir im Namen aller Menschen, meiner Freundinnen, Geschwister und aller Liebesbundmitglieder. Ich opfere Dir auf all die Schmerzen und Leiden, die ich innerlich und äußerlich in der heiligen Fastenzeit erduldet. Ich verstand nicht, als Du mir sagtest, daß wir Deine heilige Mutter begleiten sollten auf den Kalvarienberg. Jetzt verstehe ich es!"

Jesus: "Meine Kinder! Freuet euch heute, wo die Kirche das Fest Meines Herzens und zugleich das Fest Meiner Schmerzhaften Mutter begeht, welche in Leiden und Freuden nie getrennt sein können. Kein Mensch kann leben, ohne daß in der größten Angst und Betrübnis doch einiger Trost in sein armes, gequältes Herz sich hineinsenkt. Seht, das will die Kirche sinnbilden und Ich füge es und habe es so angeordnet, daß oftmals in diese Feste, die die Kirche mit Betrübnis und Trauer begeht, sich auch mitunter ein gar schönes und freudiges Fest mit einmischt. Das ist es, was Ich euch lehren wollte am heutigen Tag.

Siehe, Ich habe dir am Anfang der Fastenzeit deine Seele gezeigt, in Form einer plumpen Person. Du glaubtest, es seien dies die Unvollkommenheiten und Fehler deiner Seele. Einesteils wollte Ich dich zwar demütigen durch diesen Anblick; Ich wollte dir aber auch zeigen, was du zu leiden hast in dieser heiligen Fastenzeit. Innerlich und äußerlich solltest du stehen wie ein Holzblock, versteinert, ohne innerlichen Aufblick, äußerlich gequält durch Leiden, die Ich deinen Angehörigen zuschicke, und durch deine eigenen körperlichen Leiden, die Ich dir nicht erspart habe. Am heutigen Tage zeigte Ich dir, als du von der Kommunionbank zurückschrittest, wie Meine heilige Mutter deine Seele eintauchte in das grundlose Meer, das du in dir selbst fandest."

Barbara: "Ja, mein Jesus, ich danke Dir dafür! O wie herrlich und schön war dieser Anblick! Schmerzhafte Mutter, ich danke Dir, Du hast mir diese Gnade erfleht. Wie schaute ich meine Seele, wie eine klare Jungfrau in jugendlicher Blüte. Alles an ihr war geordnet und geglättet. Ich schaute aus wie ein Mädchen um die achtzehn Jahre, jugendfrisch."

Jesus: "Ja, ja, Ich wollte dir nur zeigen, was die Seele sich alles verdienen kann durch Leiden. Siehe, durch die Leiden der Fastenzeit hast du deine Sünden abgebüßt und alle, die in dieser heiligen Fastenzeit mit der Kirche sich in Trauer und Bußgewänder versenkt, die innerlich und äußerlich nach dem Sinn, wie es die Kirche vorschreibt, die Fastenzeit gehalten, haben ihre Fehler abgebüßt, und sie stehen vor Mir und Meiner Mutter in jugendlicher Schönheit. Sie sind jene Kinder der Kirche, an denen Ich Meine Freude habe. Sie sind eingetaucht und abgewaschen durch Mein kostbares Blut, denn dieses war das unergründliche Meer, das du in dir selbst schautest. Es war Mein eigenes Blut, das da nie zu ergründen und zu erschöpfen ist.

In dieses kostbare Blut sind alle diejenigen eingetaucht, die mit Mir den Weg wandeln, den Ich gewandelt bin. Höret, Meine Kinder, die ernsten Worte, die Ich am heutigen Festtag an euch richte. Laßt euch nicht irre machen von all dem Gerede der Menschen. Und ihr, ihr Diener der Kirche, die ihr gestellt seid, andere zu leiten und zu regieren, werdet nicht irre, täuschet euch nicht mit dem Gedanken, als wäre es genug, die von Mir vorgetragenen Offenbarungen zu beobachten und danach zu handeln. Es ist recht so, Meine Diener, aber wisset, daß es so weit gekommen ist, daß diese geoffenbarten Wahrheiten, die Ich vorgetragen und um derentwillen Ich auf die Welt gekommen bin, um sie Selbst persönlich vorzutragen, nicht mehr geglaubt und vergessen werden, obwohl Ich sie vorher und nachher noch vortragen ließ, durch andere Meiner Geschöpfe.

Deswegen wünsche und verlange Ich aber auch, daß, obwohl Ich vor Mir Vorläufer hatte, die diese Offenbarungen vortrugen, die Ich Selber bekräftigen wollte durch Mein Eigenes Leben, Wirken und Leiden, auch nach Mir andere wieder erstehen und Ich erwecken werde, durch die Ich Meinen Willen der Welt kundtun will, wenn sie abgewichen ist vom rechten Weg. Diese Seelen, die Ich Mir erwähle, müssen in sich das, was Ich durch sie rede, in erster Linie selbst verwirklichen; durch eifriges Streben, Mir zu gefallen und Mir zu dienen, sich vorbereiten auf den hohen Beruf, den Ich an sie ergehen ließ, dann durch Ertragen und Dulden bekräftigen, was Ich in sie niederlege.

Und nun wisset, Meine Diener, dieses Werkzeug habe Ich Mir erwählt, um Meinen Willen durch sie der Welt kundzutun, um die Offenbarungen, die Ich einmal Selbst aussprach und selbst verkündete, durch sie zu bekräftigen. Nichts Neues ist es, was Ich durch sie zu euch rede. Es ist dasselbe, was ihr selbst vortragt von Sonntag zu Sonntag, an allen Festtagen und an allen Zeiten, wie sie die Kirche vorschreibt. Nichts Neues ist es, nein, nur eine Bekräftigung. Wisset aber, daß viele diese Meine Worte und eure Worte, denn eure Worte sind Meine Worte, nicht mehr hören wollen und ein Leben führen, das Mir absolut mißfällt. Die ganze Welt liegt unter einer Eisdecke. Die Wasser des Unglaubens haben die ganze Welt überflutet und alles steht in diesen gottlosen Wassern des Unglaubens. Dieser Unglaube hat bewirkt, daß die Gottesliebe erstorben und ausgelöscht ist in der ganzen sichtbaren Schöpfung.

Und weil die Sonne der göttlichen Liebe in den Herzen der Menschen erstorben ist, hat die Eisdecke des Winters die Wasser des Unglaubens zusammengefroren und diese Eisdecke liegt über der ganzen sichtbaren Schöpfung, nicht nur über den Un- und Irrgläubigen, sondern auch über den gläubigen Christen, auch über Meiner heiligen katholischen Kirche. Viele, viele Christen sind unter dieser Eisdecke erfroren, abgestorben. Sie bewegen sich nicht mehr, weder Hand noch Fuß, um auch nur einen Schritt zu tun, um sich herauszuarbeiten aus dieser Eisdecke und emporzusteigen über diese Decke, um sich wieder erwärmen zu lassen von der Sonne der Gottesliebe. Über diese Eisdecke hinaus haben sich nur jene gearbeitet, die noch feststehen in einem tiefreligiösen Glauben, die guten, gläubigen Christen, die noch festhalten an den Geboten Gottes und der Kirche, die da ihre Leiden mit Geduld tragen und die auch suchen, Mir zu gefallen.

Und nun seht, Meine Diener, welch gefährliches Spiel es ist in jetziger Zeit. Schlagt nach und schauet, ob zu jener Zeit im Mittelalter, wo Mein Diener Heinrich Suso lebte, der die Welt mit vielen Schlingen umgeben sah, dem Ich Meine Liebe offenbarte und bei dem Ich Mich sehr beklagte über die gottlosen Menschen, seht nach, ob die Zeit, in der ihr lebt, nicht jene weit übertrifft, und dann bedenkt, ob es zuviel ist, wenn Ich euch sage, daß ihr zu den Kleinen halten müßt. Auf, Meine Diener! Auf, du Bischof von Mainz! Frage nicht nach rechts und nicht nach links, wie du handeln sollst. Nimm und lies, studiere, was Ich dir Woche um Woche in die Hand gebe und dann frage dich, ist es vielleicht nicht so? Sehe dich um in Meiner Schöpfung, sehe dich um in dieser Diözese, wie es steht mit der Welt, mit den Kindern der katholischen Kirche. Buße, Buße verlange Ich! Buße verlangt Mein Herz!

Wenn Ich eine Theresia erweckte, um den Orden, dem sie angehörte, zu reformieren, wenn Ich dieses arme Weib, diese arme Jungfrau erweckte und ihr den Mut einflößte, daß sie ihren Vorgesetzten sowie ihresgleichen entgegentrat, ihnen Meinen Willen verkündete, warum wollt ihr nicht glauben, daß Ich Mir ein Werkzeug erwählen kann, wenn Ich das arme Volk, das kleine Volk retten will, das da sich abhärmt und abmüht sein ganzes Leben lang, das da schmachtet und darbt und um sein täglich Brot kriecht von morgens bis abends, und weil es aber abgekommen ist vom rechten Weg, alle diese Mühen und Opfer, die es bringt, mit einem Schlag wieder hinauswirft durch die Vergnügungssucht, und den anderen Tag wieder sich abmüht und abhärmt, um sich Vergnügen zu verschaffen, weil es nichts anderes mehr weiß als Vergnügen, das da unter der Eisdecke des Unglaubens liegt, warum sollte Ich nicht eine Seele erwecken, durch die Ich dir sage, Mein Freund, daß Ich dieses Volk retten will? Und wenn Ich dieses Volk retten und wieder auf bessere Wege führen und bringen will, dann muß Ich anfangen bei euch, Meine Freunde, Meine treuen Kinder.

Du, Mein Freund, wenn du nicht einmal glauben willst, daß Ich die Macht habe, durch Seelen zu reden, daß Ich es bin, der einer Seele die Kraft gibt, Jahrzehnte auszuhalten unter solcher Marter, unter Verachtungen und Verdemütigungen, wie kannst du glauben, daß jene Menschen Gottes Wort glauben, die Tag und Nacht stehen unter Geschöpfen, die Satan angehören, die Satan auserwählt hat, um alles für sich zu gewinnen? Der Antichrist ist auf der Welt, merk es dir, Mein Freund! Die Zeit des Antichrist ist gekommen, wo der Bruder gegen den Bruder, der Freund gegen den Freund, die Tochter gegen die Mutter geht, und Ich setze dazu, wo man sagt, wie die Pharisäer Mir vorwarfen in Meinem sterblichen Leben, daß Ich durch Beelzebub Teufel austreibe. Wenn Ich durch Beelzebub Teufel austreibe, durch wen treiben sie eure Kinder aus?

Diese Worte möchte Ich euch zurufen, euch allen Meinen Dienern. Wenn ihr nicht durch Opfer und Leiden euch würdig macht, euch Meine Diener zu heißen, ein anderer Christus zu sein, dann kann Ich euch dieselben Worte zurufen.

Seht hier, Meine Dienerin! Erfüllt sie nicht alles? Die Gebote, die Ich gegeben auf Sinai und die Gebote, die Ich durch Meine Braut, die Kirche, geben ließ? Wenn sie nun die Gebote Gottes und der Kirche erfüllt, und Ich ihr die Kraft gebe, durch sie zu reden, durch sie Meinen Willen der Welt kundzutun, warum wollt ihr nicht glauben? Warum seht ihr nicht hier den Finger Gottes an ihr? Warum wollt ihr noch länger zögern und nicht zu ihr halten? Warum behandelt ihr sie wie eine gottlose Person?

Wohlan, es ist recht, die Demut zu wahren in einer Seele, aber man muß doch nicht immer strafen. Wenn der Vater sein Kind, das gefehlt, gestraft hat, und es hat seinen Fehler eingesehen, dann läßt er das Kind fühlen, daß es doch ein gutes Kind ist, und daß er mit ihm auch zufrieden ist, daß er es liebt, wie der Vater ein gutes Kind lieben soll und wird. Warum fürchtet ihr euch, Meine Diener, als sei es eine Schande zuzuhalten denjenigen, den ihr schon so viel gestraft, so viel gedemütigt. Schlagt nach und seht, ob man je eine Seele so behandelte. Denn Ich will, daß viel Gutes soll gewirkt werden, daß auch andere Seelen sich anschließen und anschließen können. Es ist wahr, daß manche Seelen sich einbilden, als hätten sie Offenbarungen. Manches ist nicht echt und ist sehr fraglich. Darum sprach Mein Diener, der heilige Paulus: 'Prüfet die Geister, und was gut ist behaltet!'

Dieses Werkzeug habt ihr lange genug geprüft. Darum rafft euch auf, behaltet, was gut ist, und geht mit ihr Hand in Hand. Seht, einen tieflebendigen Glauben verlange Ich, einen Glauben, wie Meine heilige Mutter ihn geübt, Mein heiliger Nährvater und alle heiligen und gerechten Seelen. Ihr aber, Meine Kinder, werdet nicht irre. Dir, Meine Kleine, sage Ich heute, du hast in dieser heiligen Zeit viele innere und äußere Leiden mitgemacht. Ich habe dich geprüft nach allen Richtungen hin in deinen Angehörigen, in deinen Verwandten, weil Ich dein gutes Herz kenne, weil Ich weiß, daß du ein Herz hast ohne Falsch und dir das Wohl deiner Angehörigen über dein eigenes geht. Darum habe Ich dich geprüft nach allen Richtungen hin.

Siehe, dein Schwager wird wieder gesund und seiner Familie noch lange vorstehen, seine Kinder gut erziehen zu Meiner Ehre und Verherrlichung. Er wird nach Ostern sein Geschäft wieder aufnehmen und ein guter, treuer Familienvater sein. Deiner Schwester wird es wieder wohlergehen, aber sage ihr, daß sie nicht vergessen soll, das Liebäugeln mit der Welt abzuschneiden, sie und ihr Ehegatte. Ich will es nicht, daß die Liebesbundmitglieder sich solchen Vergnügungen hingeben, wo der Teufel tanzt und spielt und geigt. Deine Schwester in R. macht dir viel Kummer, weil auch sie krank war. Deine Nichte macht dir den meisten Kummer, weil du glaubst, du habest nicht recht gehandelt. Meine Tochter, sei zufrieden! Siehe, Ich habe dich dorthin gestellt zu jener Person, die zwar viel tut zu Meiner Ehre und Verherrlichung, die aber, wie ihr gestern abend gehört, noch nicht gerecht ist gegen sich selbst. Sie hat noch ein Gebot zu erfüllen, ein schweres Gebot. Sie ist nicht gerecht gegen sich selbst, weil sie nicht alle Pflichten zu erfüllen sucht, die sie zu erfüllen hat, die ein Christ erfüllen muß. Sie glaubt, sich dadurch zu rechtfertigen, daß sie den Stein, den Ich ihr gegeben in Gold und Silber, in Hab und Gut umsetzt und Mir Tempel und Altäre baut. Recht so! Sie tut auch Gutes an ihren Mitmenschen, sie übt Werke der Barmherzigkeit. Recht so!

Aber, Meine Tochter, wenn du beides tust, dann tue auch das Letzte, dann stelle dich auch gleich dem Geringsten Meiner Brüder. Siehe, Meine Tochter, solange du noch in dir glaubst, viel höher zu stehen als der Geringste der Meinigen, achte Ich alle deine Werke für null und nichtig. Du tust, was du tust, um zu glänzen, um von anderen auch geehrt und gelobt zu werden. Siehe, das taten auch die Pharisäer. Solange du das eine hebst und das andere unterdrückst, solange bist du nicht frei von Ungerechtigkeiten, und du mißfällst Mir. Darum, Meine Tochter, harre aus! Sei demütig und sanftmütig dieser herrschsüchtigen Person gegenüber. Durch deine Liebe und Geduld wirst du dich selbst heiligen. Ohne Mühe und Opfer wirst du die Krone der Jungfräulichkeit davontragen und in allernächster Nähe eines der liebsten Kinder Meines Herzens werden. Du hast zwar auch hier viel Gefahr wie überall in der Welt, doch kannst du auch wieder, wie eine Ordensfrau die drei Gelübde mit einflechten in dein Leben.

Du kannst die Armut üben, indem du nichts als das Allernotwendigste dir aneignest an Kleidung und deinen verdienten Lohn dir für dein späteres Alter zurücklegst, damit Ich für dich sorgen kann, auch im Alter; denn niemals werde Ich einem Müßiggänger ein ruhiges Alter verschaffen. Du kannst die Keuschheit üben wie eine Klosterfrau, indem du ein Gelübde machst, deinem himmlischen Bräutigam in der Keuschheit und Jungfräulichkeit zu dienen. Wisse, daß niemand von Versuchungen frei ist, Ich mag ihn hinführen in den Ordensstand oder mitten in die Welt stellen, in eine Wirtschaft oder in ein solches Haus, wie du stehst.

Und erst den Gehorsam, Mein Kind, wie kannst du Gehorsam üben! Siehe, ein Dienstbote, wenn er so ist nach Meinem Herzen, kann mehr der Pflicht des Gehorsams Rechnung tragen als der Ordensmann und die Ordensfrau, weil jene alle gehalten sind durch die Regel zu einem tiefreligiösen Leben, und sie handeln nicht oder doch selten ungerecht. Ein Dienstbote aber steht manchmal unter ungerechten Menschen, die sehr ungerecht handeln an ihren Untergebenen, die oftmals nur ihre Laune ausüben und nach Willkür und Laune die Ihrigen behandeln. Siehe, welche Krone du dir verdienen kannst!

Wie wird dereinst, wenn der Schleier fällt, die Welt schauen, wie wird so manche Ordensfrau dastehen und mit Schmerz sehen, wie der arme Dienstbote ihr vorgezogen ist, Verachtet, hingeschleudert in eine Ecke des Hauses, hinauf unter das Dachkämmerlein, wo im Winter das gute Tröpflein Blut, das noch in ihren Adern rollt, verfriert, im Sommer aber vor Hitze verbrennt, während du Ordensfrau eine schön eingerichtete Zelle bewohnst, in einem guten Bett schlafen kannst. Du kannst dir Recht verschaffen und stehst in gleichen Rechten mit den anderen deiner Mitschwestern.

Und wenn du nicht einen gar verkehrten Obern, eine gar verkehrte Oberin hast, so hast du es gemächlich und herrlich gegen dieses arme Geschöpf, das Ich dir vorstelle. Darum staunet, ihr Ordensfrauen und ihr Ordensmänner, aber seid nicht eifersüchtig, beneidet nicht jene, die Ich euch vorstelle. Ich sage es nur, um der Welt zu zeigen, wie man über dieses Geschöpf hinweggeht, das Ich hineingestellt habe in die Familie. Und wie manche Familie wird durch dieses Geschöpf, durch einen braven Dienstboten gerettet. Wie mancher Vater dankt das Wohlergehen seiner Kinder einer armen Dienstmagd. Wie mancher Herrscher und Gutsbesitzer verdankt die vermehrten Güter einem gut gearteten Knecht, den er in seinem Hause hat, der da mit Treue und Gewissenhaftigkeit seine Pflichten besorgt und seine religiösen Übungen dabei ausübt. Darum, o Welt, wie wirst du einst staunen, wenn der Schleier fällt, wie diese Geschöpfe, die da so hinausgestoßen sind von der gottlosen Welt, dastehen und glänzen mit einer Krone, die herrlicher sein wird als die der Könige und Fürsten, aber auch herrlicher als viele Kronen der Klosterleute und Priester. Versteht Mich wohl! Ich will niemand zu nahe treten und wehe tun, aber Ich will, daß die ganze Welt sich erneuern soll, daß das Christenleben soll erneuert werden. Darum auf, Meine Diener, auf, jeder muß an sich selbst anfangen!

Ich habe vorhin gesagt, wenn Ich das arme Volk retten will, das vom rechten Weg abgewichen ist, das so ungläubig ist, wie könnt ihr verlangen, ihr, Meine Diener, daß dieses Volk wieder zum Glauben gebracht werden soll, wenn ihr selbst nicht tiefgläubig sein wollt, wenn ihr nicht zurückgehen wollt zu dem Glauben des Mittelalters, wenn ihr nicht mit einstehen wollt zu denjenigen, die Ich euch gestellt, die über sich hinweggegangen sind. Ihr müßt über euch hinweggehen, ihr alle Meine Diener.

Siehe, Mein Freund, wenn Ich dir eine Pfarrei angewiesen, wenn Ich dich in einen Orden hineingestellt, wo du Oberer bist, und deine Pfarrangehörigen oder die Untergebenen, die du zu befehligen hast, betrachten dich wie einen ihresgleichen, gehen achselzuckend hinweg, und anstatt daß die Kirche gefüllt wird von der Herde, die du zu leiten hast, wird sie immer leerer; und die Ordensmänner, denen du zu befehlen hast, sie tun, als wärest du einer ihresgleichen, da heißt es, ob gern oder ungern, gezwungen oder freiwillig, die Worte Meiner Dienerin zu beachten, die Ich an euch richte, zum tiefreligiösen Glauben seine Zuflucht nehmen; anders könnt ihr nichts gewinnen.

Du, Mein Freund, der du stehst auf solchem Posten, harre aus. Und wenn deine Kirche sich leeren sollte bis auf zwei Menschen, fahre fort zu predigen, fahre fort, ihnen ihr Unrecht vorzuhalten, ihre Sünden und Laster, und die Tugend zu preisen. Seht, das ist es, warum die Welt nicht mehr hören will. Die Welt will geschmeichelt haben, sie will den breiten Weg gehen, wie man sagt, den Kuhweg, die goldene Straße, die mit Blumen bekränzt ist, und doch auch noch in den Himmel kommen, weil sie wunders meinen, sie hätten genug getan, wenn sie einmal eine Predigt hören oder eine Sonntagsmesse mitnehmen und dann über andere schimpfen und lachen und spotten, die mehr tun, die sich auch Mühe geben, Mir zu gefallen. Solange es nicht anders wird, werde auch Ich nicht anders werden. Die Strafgerichte haben angefangen, und ihr werdet sehen, was noch kommt.

Darum glückselig diejenigen, die den schmalen Weg gewandelt sind bisher, die sich vorgenommen haben, alles aus Liebe zu Mir zu tun und zu leiden, ihr 'Ich' unter die Füße zu nehmen und über sich hinwegzugehen. Glückselig ihr treuen Kinder der Kirche! Steht zusammen zu einem Bund, harret aus unter dem Kreuz, weinet und betet und seufzt für die gottlose Welt. Werdet nicht mutlos! Einmal kommt der Tag, wo alles licht und klar wird. Und nun grüßt Mir recht herzlich Meinen Diener und alle Meine Diener, die es glauben, daß Ich die Macht habe, mit dir zu verkehren, und die sich Mühe geben, diesen Glauben überall zu verbreiten. Grüßt Mir auch recht herzlich alle, die in dieser heiligen Fastenzeit mit Mir gelitten und Meine liebe Mutter begleitet auf den Kalvarienberg, denn wisset, auf einen schmerzlichen Karfreitag folgt ein herrlicher Ostermorgen. Auch ihr werdet ein fröhliches Alleluja mit Mir singen."

Dann kam die liebe Mutter Gottes und sagte:

Maria: "Freuet euch, Meine Kinder, freuet euch! Geht hin nach St. Quintin und verehrt Meinen lieben Sohn; denn ihr habt tapfer ausgehalten und mit Mir den Kalvarienberg bestiegen, Mich begleitet auf dem Kreuzweg, Meinen lieben Sohn beweint und gelitten für die Sünder. Darum soll das Fest Meiner Schmerzen für euch ein Freudenfest werden. Geht hin nach St. Quintin und verehrt dort das Herz Meines lieben Sohnes, dieses unergründliche Meer der Liebe, daß die Liebe wächst und zunehme in den Herzen der Menschen.

Betet für die Diözese Mainz, damit ihr Bischof sich alle Mühe gebe, dieses sein Licht leuchten zu lassen, das Licht eines tiefreligiösen Glaubens, das er einsaugen kann aus den Schriften, die Mein Sohn ihm jede Woche in die Hand spielen will und wird. Sag er noch Meinem Diener, Meinem Freund, dem Bischof von Mainz, einen herzlichen Gruß, er möge die Flamme der Gottesliebe befördern.

Siehe, Meine Dienerin Theresia mußte zwar auch längere Zeit harte Prüfungen von seiten der Geistlichkeit überstehen, aber in ihren letzten Lebensjahren konnte sie in Ruhe und Frieden Mir dienen, weil man sie nicht mehr drängte und verfolgte. Dieses war notwendig, weil die Reformation des Ordens mit vielen Bußen und Abtötungen errungen werden mußte. Ebenso ist es, wenn das Glaubensleben in der ganzen Christenheit wieder soll erneuert werden, da muß gebüßt, gelitten und gesühnt werden. Aber dazu reicht eine einzige Person nicht aus; Ich kann durch sie nur die Anleitung geben. Und Ich habe, damit sie all die Verfolgungen und alle die Bedrückungen, die man ihr bereitet, übersteht, sie zu dritt zusammengeführt, damit der Stab nicht allsogleich gebrochen sei.

Was Ich wünsche und verlange, habt ihr nun längst gehört. Aber um diese Erneuerung zustande zu bringen, reichen die Bußwerke dieser drei Personen nicht hin, da müssen viele Kräfte zusammenwirken, da muß ein Damm gebildet werden aus vielen Kräften. Und wenn Ich einen Damm bilden will von frommen, eifrigen Christen, da muß der Christ sich Mühe geben, auch Bußwerke zu üben, ein Büßerleben zu führen. Darum höret auf zu zweifeln. Als Meine Dienerin Theresia gestorben war, gab es noch viele in diesem Orden, die ihr auf diesem Weg nachfolgten, aber keine von ihnen hatte zu leiden, was diese Meine Dienerin zu leiden hatte, und diese auch nur wenige Jahre, weil dann die Diener der Kirche, ihre Vorgesetzten einsahen, daß es Mein Wille so sei, daß es der Wille Gottes so sei, wollte Ich sagen, und sie dazuhalfen, das Werk, das Gott angefangen, zu vollführen.

Ich sagte, es kamen nachher noch viele, die sich heiligten, und die Meiner Dienerin Theresia an Heiligkeit gleichstanden, die aber gar nichts mehr zu leiden hatten von ihren Vorgesetzten. Und warum denn? Waren diese vielleicht weniger dem Stolze ausgesetzt wie jene? Nein, Meine Diener, nein, Meine Kinder!

Um der Kirche zu sagen und sie zu belehren zu allen Zeiten, daß es nicht gut ist, immer zu strafen. Die Seele, die auf dem rechten Wege wandelt, soll ruhig ihre Wege wandeln können und dürfen. Sie soll dem Geiste folgen, der sie zieht, mag er sie zu Bußübungen treiben oder zu Werken der Nächstenliebe oder zu Beschauungen. Niemand hat das Recht, solche Seelen zu drängen und zu verdammen, kein einziger Vorgesetzter, auch nicht der Beichtvater, auch nicht ihr Bischof. Denn als eine Dienerin Gottes, die heilige M. von Pazzi, einmal mit Mir verkehrte, und Ich verkehrte auch nicht anders mit ihr wie mit dieser Kleinen hier, und sie erkannte, daß es der Wille Gottes sei, daß sie Bußübungen übe, da war niemand mehr dagegen.

Sie hatte die Freiheit von ihren Vorgesetzten und sie hatte nachher eine solche Glückseligkeit, ein solches Schwimmen in Gottes Güte und Liebe, daß sie mehr einem Seraph glich als einem Menschen. Ihr aber, Meine Diener, bewirkt durch das fortwährende Niederhalten und Zuhalten mit den Weltmenschen solchen Personen gegenüber, daß solche Seelen vor Furcht und Angst zurückstehen, und die Liebe und der Glaube leidet viel darunter. Hinweg mit solcher Leitung! Wenn es anders werden soll, sage Ich noch einmal, so müßt ihr den Kleinen zuhalten, den Gedrückten und Betrübten, die trauern um die Sünden anderer, die weinen wegen der Sünden der Menschen. Und nun lebt wohl und grüßt Mir alle recht herzlich, auch deine lieben Geschwister.

Du, Meine kleine Dienerin Luise, und du, meine kleine Dienerin Lieschen, ihr alle seid Mir recht herzlich gegrüßt und all eure Freunde und Bekannte seien Mir herzlich gegrüßt, all eure Geschwister, mögen sie stehen im Kloster oder außerhalb, auch deinen Bruder in A. und seine Familie. O er macht Mir Freude, dieser Familienvater, dein Bruder in S., deine Schwester in R., dein Schwesterlein in A. Alle lasse Ich herzlich grüßen von der schmerzhaften Mutter. Wisset, ein Gruß von der schmerzhaften Mutter ist immer ein doppelter Gruß. Er soll euch hinüberleuchten durch die Leiden dieses Lebens, aber auch, wenn ihr freudig gestimmt seid, trösten und euch erinnern an die Liebe eurer himmlischen Mutter. Einst sollt ihr alle unter Meinem Schutzmantel geborgen mit Mir das göttliche Wort anbeten durch die ganze, lange Ewigkeit."

 

Gründonnerstag 1900

"Das größte Werk, was Ich errichten, das größte Wunder, das Ich wirken wollte auf Erden, ist, daß Ich Mich Selbst euch zurückließ."

Lied: Düster sank der Abend nieder...

Barbara: "Ich sehe den Speisesaal, wie sie beisammensitzen. O mein Jesus, wie bist Du so traurig und doch so liebend unter den Deinigen. Wie hängen aller Augen an Deinen Lippen. O liebe Mutter, o heilige Magdalena, ich danke Euch für den gestrigen Abschied. O ich war so ergriffen, ich mußte deswegen gestern den ganzen Tag weinen. Ja, wie mag das ein Abschied gewesen sein. Du weißt, was Ihm bevorsteht, was Ihn erwartet und mußt Ihn hergeben. Ich durfte Ihn mit Euch begleiten bis hinauf auf die Anhöhe, wo Er Eure letzten Umarmungen empfing. O das Gras, an dem Ihr Euch angehalten, ist Zeugnis von dem Schmerz, der Euch niedergeschmettert. Ich habe das innigste Mitleid und vereinige mich mit Euch. Wie bist Du heute so verlassen dort in dem Zimmerchen und die liebe Magdalena bei Dir."

Jesus: "Meine Kinder! Es freut Mich, euch zusammen zu finden, denn ihr alle gehört zu den liebsten Kindern Meines Herzens. Ihr seid Meine Lieblinge geworden. Seht, so wie Ich hier rede und wie ihr gekommen seid, Meine Worte zu hören, so versinnbildet dies, wie Ich zum ersten Mal mit Meinen Aposteln versammelt war und wollte, daß für alle Zeiten dieses immer und immer wiederholt werde, was Ich an dem heiligen Abend vor Meinem Leiden verwirklichte. Ich habe hier das größte Wunder gewirkt, das Meine Liebe erdichten und erdenken konnte; denn wißt, als Ich Abschied nehmen sollte von dieser Welt, von all Meinen Lieben, da drängte es Mein Herz. Es konnte nicht scheiden von diesem Geschlecht, das Ich so sehr liebte, ohne Mich ganz ihnen zu schenken. Ich wollte wieder, weil es der Wille Meines Vaters so war und ist, hinaufgehen zu Meinem Vater.

Ich konnte aber dieses Geschlecht nicht verlassen, Meine heilige Mutter, Meine Freunde, Ich sollte sie verlassen. Ja, ja, Ich sollte sie verlassen, aber Mein Herz konnte dies nicht über Sich bringen. Seht, darum freut es Mich, wenn sich Menschen zusammenfinden, die sich an das Gedächtnis des heutigen Abends erinnern, wo Ich das größte Wunder wirkte, das Meine Gottheit wirken konnte in der ganzen Zeit, wo Ich lebte auf Erden. Ich habe Tote erweckt, Blinde sehend gemacht, Lahme gehend, viele Kranke gesund gemacht, so viel es in Meiner Kraft stand. Es wäre Mir möglich gewesen, alles mit einem Schlag zu heben, aber wenn Ich sage in Meiner Kraft stand, dann will Ich euch sagen, so viel es Mir möglich war, Beispiel zu geben den Menschen, denn Ich war ja den Menschen nur zum Vorbild und Beispiel auf Erden. Hätte Ich all die Leiden, die die Menschen quälen und belästigen, gehoben, dann wäre das Paradies auf Erden. Das war aber nicht der Wille Meines himmlischen Vaters.

Aber wo Ich konnte, da griff Ich ein. Ich hielt den Gottlosen ihre Gottlosigkeit vor, den Pharisäern ihr Unrecht; den Reichen befahl Ich, ihren armen Mitbrüdern beizustehen, und durch Mein Eigenes Beispiel belehrte Ich das Volk, als Ich umherwandelte in der Gegend von Palästina. Alle diejenigen, die sich anschlossen und sich mit Mir beschäftigten, halfen Mir, das Volk zu belehren, denn es war so der Wille Meines Vaters, daß sich Mir Menschen anschlossen, die Mich unterhielten, weil Ich ein armer Mensch war, durch die Ich aber auch das Gute wirkte, das Ich wirken wollte. Wo Ich hinging, mußten deswegen solche mit Mir sein, durch die Ich das Gute beförderte. Seht, Meine Kinder, Ich hätte alle Menschen auf einmal glücklich machen können, aber so ist es nicht der Wille Meines Vaters. Das Paradies ist nicht mehr auf Erden, durch die Sünde ist es verschwunden, das Paradies ist weg aus der Welt und muß wieder hergestellt werden und kann nur erneuert werden durch die Liebe zum Kreuz. Darum wollte Ich erst Selbst an das Kreuz hinaufsteigen, um die Menschen zu lehren, daß sie die Sünden abbüßen müssen.

Die Strafen, die Mein Vater durch die erste Sünde über das Menschengeschlecht verfügte, sollten in erster Linie die Menschheit belehren, welch schreckliche Strafen die Sünde nach sich zieht, in zweiter Linie ihnen zeigen, welche Nachsicht Gott mit den Menschen hat, und wie sie die Sünde allmählich abbüßen müssen, und daß die Sünde hinausgeschafft werden muß durch die Menschen selbst, durch Mitwirkung eines jeden Menschen, denn nur die Sünde hat das Kreuz in die Welt gebracht. Durch die Sünde kam der Tod, und dieser bringt alle Übel mit sich, die mit der Sünde verbunden sind. Erst kommen Leiden aller Art und am Schluß der Tod, um das Leiden voll und ganz zu machen. Dadurch wollte Ich die Menschen belehren, welch schreckliches Übel es ist um die Sünde, und daß sie nur von seiten der Menschen abgebüßt und abgelitten werden kann.

Der Mensch selbst muß dieses Sündenelend abstreifen. Ich wollte es nicht heben mit einem Schlag, sonst hätte Ich mit einem Schlag den Menschen ins Paradies versetzen können, aber der Mensch ist Ursache der Sünde und muß deswegen auch die Sünde selbst beseitigen und mit ihr alle die Leiden, die die Sünde im Gefolge hat, denn die Leiden sind die Werkzeuge, wodurch die Sünde abgebüßt wird.

Darum, Meine Kinder, ihr alle, die ihr hier zusammenkommt und Meine Sprache hören und verstehen wollt, merkt es euch, wenn Ich Leiden schicke, in erster Linie Meiner Dienerin. Sie versteht es nicht wie alle Menschen. Ihr alle seid Adamskinder, aber sie soll stehen wie Ich dereinst. Freilich war Ich kein Mensch wie ihr; ihr müßt nicht irre werden. Sie ist ein armes, sündhaftes Geschöpf. In diesem wollte Ich ihr nicht gleich sein, aber da Ich einmal angefangen habe, wie Ich euch schon oft gesagt, so will Ich durch sie das Glaubensleben wecken. Und alle, die Ich mit ihr verbinde, müssen daran arbeiten, das Glaubensleben zu wecken, denn so wenig ein Mensch für sich allein verdammt wird, so wenig kann ein Mensch allein für sich in den Himmel kommen. Ihr alle seid Glieder eines Leibes, Kinder eines Vaters im Himmel. Ihr alle seid berufen, mit euch viele, viele zu retten für den Himmel.

Deswegen kommt hier zusammen und lernt. Wenn Ich euch sage, daß Ich durch diese Meine Dienerin das Glaubensleben wecken will, dann merkt euch, daß Ich ihr kein Leiden erspare, und deswegen sage Ich, sie soll ein Vorbild für euch und alle Menschen sein. Die Finsternisse, die sie in sich hat, machen ihr viel zu schaffen, denn wenn Ich Mich zurückziehe, ist sie wie alle Menschen mutlos. Sie glaubt, die Hölle sei geöffnet unter ihren Füßen, der Himmel sei für sie verloren. So geht es allen Menschen, besonders den guten, treuen Kindern Meiner Kirche, denjenigen, die nachdenken in ihrem Herzen, die auch zu den Demütigen gehören, die erkennen ihr Elend, und weil sie es erkennen, darum fühlen sie sich schwach und armselig, sie werden mutlos und fallen zurück, was Ich verhüten will. Deswegen komme Ich jede Woche, um euch zu sagen: Rafft euch auf, es ist noch nicht die Zeit, wo ihr genießen sollt, aber einst sollt ihr ewig, ewig besitzen und genießen. Darum auf zum Kreuz und zur Liebe zum Kreuz, Meine Kinder!

Seht, Ich habe vorhin gesagt, das größte Werk, was Ich errichten, das größte Wunder, das Ich wirken wollte auf Erden, ist, daß Ich Mich Selbst euch zurückließ. Ich habe Mich gleichsam geteilt. Ich habe Mich, um den Willen Meines Vaters zu erfüllen, zurückgezogen von euch. Ja, ja, Ich habe für euch ja auch überfließend genug getan. Fürchtet euch nicht. Wenn es euch angst werden will, so nehmet Zuflucht zu Meinen Verdiensten, denn Ich habe überfließend genug getan. Ich wollte Besitz nehmen von Meiner Herrlichkeit. Ich wollte aber auch zurückbleiben, um euch zu trösten, in eurer Mitte zu weilen.

Darum helfet alle zusammen, daß der Liebesbund errichtet werde in Meiner Schöpfung, daß die Menschen, die Christen anfangen, Mich aufzusuchen, daß das erste Christentum erneuert wird, eher wird es nicht anders werden, die Leiden dieser Zeit, die vielen Krankheiten, das große Elend, das in der Schöpfung ist, sind lauter Strafen, die Mein Vater verhängt über die Menschen zur Strafe für die Sünden, für den Unglauben, die Gottlosigkeit, die Sittenlosigkeit. Denn seht hinaus in die Schöpfung, wo ist der gute, alte Glaube, wo die reine Unschuld der Kinder, wo sind eure Kinder, ihr Eltern? Wo ist die Treue der Ehegatten? Dieses alles ist dazu angelegt, die Heiligen des Himmels aufzufordern, wie es Meine Apostel taten, als Ich auf Erden wandelte, Feuerregen herab zu beschwören über diese gottlose Welt.

Und nun, Meine Kinder, die ihr zu den treuen Katholiken gehört, zu den guten Christen, wenn Ich euch sage, daß es anders werden muß, dann erschreckt nicht, wenn Ich sage, ihr müßt leiden, ihr müßt euch für andere einsetzen. Keines von euch darf sich schämen seines heiligen Glaubens, des Bekenntnisses seines Glaubens. Wenn es anders werden muß, muß Ich bei den liebsten Kindern Meines Herzens anfangen, muß Ich dem Priester sagen, wo es anzufangen ist und wie es anders werden soll und werden kann, wenn es so geübt wird, wie Ich sage. Seht, als Ich das Letzte Abendmahl mit Meinen Jüngern hielt, da war Ich nur mit Meinen liebsten, treuesten Kindern allein, Meinen Aposteln und Meiner lieben, heiligen Mutter und Meiner treuen, lieben Dienerin Magdalena.

Die anderen Jünger kümmerten sich nicht um das, was Ich wirken wollte; sie wußten nichts davon. Erst als Ich hinausging auf den Ölberg und Mein Leiden begann, da flohen Meine Jünger, selbst die wenigen, die Mir noch treu geblieben sind, die Ich mit Mir zu Tisch gesetzt hatte, welche die drei Jahre, wo Ich sie um Mich gesammelt hatte, wo sie Tag für Tag die großen Wunder wirken sahen, sie alle haben Mich erkannt als den wahren Sohn Gottes, und wo sind sie? Wo sind die treuen Diener, auf die Ich die Säulen der Kirche bauen, Mein Reich aufrichten wollte? Sie alle flohen davon. Warum denn, Meine Kinder? Weil sie sahen, wie ihr Herr und Meister schwach wurde, weil sie Ihn leiden sahen. Sie wollten vom Leiden befreit sein, sie wollten das Reich des Messias aufgerichtet wissen und Diener dieses Reiches werden, aber nicht in Armut und drückender Not sich befinden, mit einem Wort, sie wollten nicht leiden, sie wollten das Kreuz fliehen. Sie alle flohen davon bis auf Meine heilige Mutter und Meine Dienerin Magdalena.

Nicht umsonst habe Ich sie durch die Engel durch die Lüfte getragen, das heißt auf den Berg der Beschauung. Merkt es euch, ihr alle, ihr sollt auf den Berg der Beschauung gehen, dort werdet ihr Mich finden. Aber zurück zu dem, was Ich gesprochen habe. Vom Leiden will niemand etwas wissen. Wenn Meine Kirche aber wieder siegen und auf den Gipfel ihres Glanzes gestellt werden soll, von dem sie weggerückt ist, dann müßt ihr alle das Kreuz umfangen, dann müssen die Diener der Kirche das Kreuz mutig umfassen. Es ist wahr, Ich lobe Meine Diener. Ich habe schon oft gesagt an dieser Stätte, daß sie am Wendepunkt stehen, und daß Ich Mich oft vor Meinen himmlischen Bewohnern rühme mit diesen eifrigen Aposteln, die in jetziger Zeit in Meiner Kirche stehen; denn allenthalben wird das Evangelium gepredigt wie noch nie, seitdem Ich auf Erden wandelte. Feurige Diener habe Ich in Meinem Reich stehen, feurige Apostel. Sie fürchten sich auch nicht, hinzutreten und den anderen die Wahrheit zu sagen, denen, die an der Spitze stehen, den Mächtigen der Erde. Das alles ist recht. Aber, Meine Diener, es muß noch viel, viel gebessert werden.

Auf, Mut gefaßt! Hand in Hand müßt ihr gehen mit den treuen Kindern der Kirche, mit den Kleinen und Armen. Seht, wenn das Ziel erstrebt werden soll, das erstrebt werden muß, wenn der Kaufmann sein Geschäft wieder in die Höhe bringen will, muß er alles aufbieten. Er muß darben und schmachten, er muß anderen geben, was er selbst genießen könnte, damit er sich wieder Kunden erwirbt, um so das Geschäft nach und nach in die Höhe zu bringen. In Meinem sterblichen Leben habe Ich oft in Gleichnissen zu euch gesprochen und den Kaufmann vorgeführt, wie er alles hingibt, um die gute Perle zu finden und den Acker zu kaufen und sich anzueignen, der die Perle enthält. So werde Ich immer in Gleichnissen zu euch reden und Meine Kirche vergleichen mit dem guten Kaufmann. Wenn sie wieder in die Höhe gebracht werden soll, müßt ihr Hand in Hand gehen mit den guten treuen Christen.

Ihr dürft euch nicht schämen, wenn man spottet und lächelt über solche, die tiefgläubig sind. Ihr dürft aber auch nicht irre werden, wenn ihr an ihnen Fehler findet und sie nicht so vollkommen seht, wie ihr euch einbildet, daß sie sein sollen. Diejenigen, die so gute, treue Christen sein wollen, mögen sich selbst betrachten. Sage Ich doch auch immer, daß Ich stolz bin mit Meinen Dienern, daß Ich Meinem Vater und Meinen Bewohnern im Himmel sage: 'Seht doch, wie Meine Diener auf Erden arbeiten, habe Nachsicht mit diesem Geschlecht', und längst wäre der Arm Meines Vaters nicht mehr aufzuhalten, wenn Ich nicht tagtäglich hintreten würde zu Ihm und sagte: 'Vater, habe Nachsicht mit der Welt um Meiner Diener willen. Siehe Meine Diener, wie sie arbeiten und sich abmühen, sieh das feurige Priestertum, wie es sich hinschlachtet und hinopfert.'

Siehe, wir haben es oft gesagt und längst mitgeteilt, daß da das Geschlecht immer mehr seinem Untergang entgegengeht, weil das Weltende immer näher herbeirückt, das Menschengeschlecht immer schwächer wird und die Kräfte nicht mehr hat wie im Anfang seiner Erschaffung, daß man Nachsicht mit ihnen haben sollte und Wir auch wirklich Nachsicht haben. Siehe, Mein Vater, und doch sage Ich jetzt, daß Ich stolz bin mit diesen Meinen Dienern, wenn sie auch nicht mehr so streng fasten können, weil Ich es nicht mehr verlangen kann.

Darum werdet nicht irre, wenn Ich euch diese Schrift in die Hand gebe, und bildet euch nicht ein, als wollte Ich euch belehren durch ein armes Frauenzimmer. Nein, nein! Aber seid ihr nicht ebenso armselige Menschen und Werkzeuge in Meiner Hand wie dieses Werkzeug? Ihr habt den Beruf, Mein Reich fortzupflanzen, sie aber hat den Beruf, allen Menschen zum Vorbild zu sein, wie man nicht irre werden soll in sich selbst und nicht an anderen, wie man Tag für Tag, Woche um Woche, sich immer wieder neu aufraffen, zu Mir hingehen, Mir seine Schwachheit bekennen soll, seine Sünden dem Priester bekennen und mit freudigem Herzen wieder fortfahren soll, seinen Gott zu lieben und ihm zu dienen.

Seht, durch sie will Ich euch belehren, daß der Christ, der sich eng an die Kirche anschließt, nicht unglücklich ist, auch wenn er noch so arm und so viel mit Leiden heimgesucht ist. Wie sie alles mitfühlt, was Meine heilige Kirche vorstellt, wie zum Beispiel die heilige Fastenzeit, wo sie ihre Kinder zurückführt zu einem ernsten Nachdenken, die heilige Adventszeit, wie sie da mitfühlt und mitleidet und, ohne es zu ahnen und zu wissen, Ich sie in einen Ernst hineinversetze und ihr so viel Leiden schicke, daß sie wähnt, über einen Abgrund zu gehen, so aber auch zu einer anderen Zeit wieder, wo Meine Kirche ihre Kinder in die freudige Stimmung versetzen will, sie auch wieder die Freude dieser Zeit mitfühlt, seht, so will Ich euch belehren, daß ihr alle nicht unglücklich seid, wenn ihr das Leben Meiner Kirche mitleben und mitfühlen wollt. Und das werdet ihr alle, sobald ihr angefangen habt, euch recht an Mich anzuschließen. Schließt euch dem Liebesbund an, bekennt eure Sünden vor dem Priester, geht hinweg über eure Unvollkommenheiten und seid nicht mutlos, werdet nicht irre. Satan geht umher, suchend, wen er verschlingen kann und wo er euch ertappt in einer Mutlosigkeit, da ist er bei der Hand.

Auf! Waffnet euch, Meine Kinder, mit dem Schild des Glaubens, mit dem Panzer der Hoffnung, begründet in euch die Gottesliebe. Was ihr nicht könnt, will Ich euch ersetzen, wenn ihr noch so armselig seid. Wenn ihr euer Tagewerk vollbracht, aber am Abend zu mir kommt mit der Aufopferung, die Ich euch gelehrt habe durch Meine Kleine, soll alles wieder ersetzt sein; wenn auch drückende Tage kommen, sie gehen vorüber.

Freuet euch, Meine Kinder, freuet euch! Die paar Tage soll eure Freude eine stille, gedrückte sein, weil es die Karwoche ist. Ihr sollt einesteils mit Mir die Trauer betrachten, in die Meine heilige Mutter versenkt war. O habt recht viel Mitleid mit Meiner heiligen Mutter. Die Tränen, die da geweint werden, still im Herzen oder nach außen hin über die Schmerzen Meiner heiligen Mutter, sind kostbare Perlen, um derentwillen Ich keinen Menschen, auch wenn er der größte Sünder wäre, verlorengehen lasse, sondern ihn retten muß. Derjenige, der eine einzige Träne geweint in seinem Leben, der oft die Schmerzen Meiner Mutter betrachtet hat, kann nicht verlorengehen. So sehr hat Meine Mutter mit Mir gelitten und so viel Trost war das Leiden Meiner Mutter für Mich, daß Ich doch eine Seele hatte auf der ganzen, weiten Welt, die wahrhaft Meine Schmerzen mit Mir teilte, daß Ich um dessentwillen alle retten muß, die Ihre Leiden bedenken. Andernteils aber freuet euch, denn auf so einen schmerzlichen Karfreitag kommt ein freudiger Ostertag.

Du, Meine Dienerin, laß Satan nicht über dich triumphieren. Satan stellt dir nach auf Schritt und Tritt. Wisse, daß du das vierte Kleeblättchen geworden bist und eine herrliche Krone dir verdienen sollst; wisse aber, daß du noch vieles abzubüßen hast, und solange Satan dich ertappen kann über eine noch so kleine Mutlosigkeit, will er dich gleich beim Zopf erwischen. Flüchte dich aber sogleich zu Meiner Dienerin, klage ihr dein Leid und sage ihr, was dich drückt. Beichte deine Sünden dem Priester, aber über deine Mutlosigkeit sprich mit deiner Freundin und gehe darüber hinweg, und du wirst sehen, wie es nach und nach besser wird.

Seht, ihr alle seid ja im Paradies, das Ich schaffen will, im Paradies des Kreuztragens. Ihr werdet sagen, das ist mir ein schönes Paradies. Und doch ist es eines. Der Mensch, der es recht versteht, das Kreuz zu tragen, wandelt wie auf Rosen; er fühlt nicht mehr die Dornen, die ihn stechen, wenn er über die Rosen dahinschreitet. Der süße Wohlgeruch, den die Rosen ausduften, erfüllt ihn so sehr, daß er die Schmerzen nicht mehr fühlt. Und du, Meine Dienerin, sage deinem Verwandten, dem Priester, er möge wohl bedenken, daß er viele, viele retten soll, daß da, wo der eine Priester durch feurigen Eifer Seelen rettet, daß da ein anderer Seelen retten soll durch das Verlangen, das er hegt. Ich will ihm seine körperlichen Leiden, die Ich über ihn kommen ließ, so anrechnen, wie einem Franz von Xaver, der Millionen von Seelen Mir zugeführt durch seine feurigen Predigten, wenn er mit Geduld das Kreuz umfängt, das Ich über ihn kommen ließ. Er soll jenen verkommenen, schlechten Priester retten, der von Mir abgefallen ist.

Er wird nach und nach doch auch wieder besser werden und die Last des Kreuzes nicht mehr fühlen. Sage ihm einen freundlichen Gruß von Mir, er soll nicht so abstrakt sein gegen Meine Dienerin. Er soll wissen, daß um ihres Gebetes und ihrer Tränen willen Ich ihm schon vieles zukommen ließ. Er soll das Gebet der Kleinen nicht verschmähen und ihr alle, Meine Diener, sollt das Gebet der Kleinen nicht verschmähen. Einen freundlichen Gruß auch Meinem Diener N. sowie allen deinen Geschwistern. Du aber schließe dich eng an Meine Freundinnen an, an Meine Kinder und an deine Freundin. Teile mit ihr Freud und Leid, tue es wie Ich eben Meiner Dienerin gesagt habe, wenn du in Seelennot gerätst, gehe zu deiner Freundin, rafft euch auf, schließt euch eng zusammen. Und Ich sage dir, ihr, die euch der Herr gestellt hat, die ihr hinausgesendet seid gleich wie Apostel, viele zu belehren, denn ihr seid ja zum Teil Apostel, wenn ihr auch keine Priester seid.

Alle, die andere in der Gerechtigkeit unterweisen, werden glänzen wie die Sterne des Himmels. Merkt es euch, ihr habt Kinder unter eurer Leitung, Kleinodien unter eurer Fürsorge. Träufelt hinein nicht nur die Weisheit, die Weltkinder angeben, daß ihr sie hineinpfropfen sollt in das Kind, träufelt vielmehr hinein den Keim der Gottesliebe, habet Nachsicht mit den Kindern. Lehret sie, Meine heilige Mutter recht lieben. Seht, das arme Kinderherz, wenn es euch die Zornesglut in die Wangen treibt, so denkt an das verkommene Zeitalter, an die abstrakte, irreligiöse Kindererziehung, an die vielen Eltern der jetzigen Zeit, die ihre Kinder geradezu gegen die Religion erziehen. Darum müßt ihr euch nicht grämen und böse zürnen, wenn ihr seht, wie die Kinder unartig euch gegenübertreten; habt Nachsicht, träufelt hinein die Liebe zu Meiner heiligen Mutter und zu Mir. Besonders wenn die Zeit herankommt, wo sie zur Erstkommunion an Meinen Tisch geführt werden, könnt ihr vieles tun. Ihr könnt dafür sorgen, daß unter euren Kindern hie und da schon der Keim zur Jungfräulichkeit gelegt wird. Tut es!

Seht, wo die Welt so bevölkert ist und die Menschheit abgewichen ist vom rechten Weg, da muß alles dazu beitragen, daß die Menschheit wieder zurückgeführt wird. Der jungfräuliche Stand muß zu Ehren gebracht werden. Da müssen die Familienväter und Mütter arbeiten an ihren Kindern und sich glücklich schätzen, wenn sie eines ihrer Kinder auf die Bahn der Jungfräulichkeit bringen. Sie müssen sie bearbeiten durch Beispiel, Reden und Ermahnungen, daß sie sich zum jungfräulichen Stand entschließen können, dann ist die ganze Familie gerettet. Wäre in allen Familien eine Jungfrau, so wäre es nicht zu viel. Niemals darf mehr geringschätzend von diesem Stand gesprochen werden.

Solange man noch abfällig davon spricht, merkt's euch, wird es nicht besser. Man soll nicht sagen: 'Die alten Jungfern, sie haben ihre Eigenheiten.' Du hast deine Eigenheiten und ihr alle, die ihr mit der Welt liebäugelt und vorgebt, die wahren Christen zu sein, ihr alle habt eure Fehler. Laßt sie nur, die Jungfrauen, sie sind doch diejenigen, die Ich am meisten liebe, die die Jungfräulichkeit Mir bewahren, wenn sie auch ihre Fehler haben. Seht hinein, wo eine Seele steht, die sich so abmüht um ihre Angehörigen wie eine Jungfrau, die alle miteinander auf den guten Weg zu bringen und zu erhalten sucht.

Darum auf, ihr Meine Kinder, Meine Freunde, ihr Meine Lieblinge! Wenn jetzt der Maimonat kommt, dann erweckt in euren Kindern, was Ich euch schon oft gesagt, die Liebe zu Meiner heiligen Mutter. Fürchte dich nicht, Meine Tochter, du wirst noch einige Jahre das Amt verwalten, wenn auch mit großen Schmerzen und Schwierigkeiten. Wisse, daß du gerade dabei viele, viele retten wirst, aber tue, wie du voriges Jahr getan, belehre deine Kinder und übe mit ihnen den Maimonat. Es gefällt Mir, Meine heilige Mutter wieder recht zu Ehren zu bringen. Freuet euch, der liebliche Maimonat ist nicht mehr fern. Die Osterglocken sind noch nicht recht verhallt, und der Weiße Sonntag, worauf Ich Mich sehr freue, ist noch nicht ganz vorbei, und der liebliche Mai kommt herbei, dann begrüßt Meine Mutter.

O wenn ihr nicht, Meine Kinder, wie voriges Jahr vom Bischof die Erlaubnis bekommt, weil ihr unter die Leitung des Bischofs gestellt seid, dann geht, wie ihr könnt. Wenn er es nicht erlaubt, dann sagt ihm einen freundlichen Gruß von Mir, es wäre ein großer Nachteil für das Erneuern des Glaubenslebens, solange man sich noch fürchte vor der gottlosen Welt, solange man noch denjenigen, die Ich erwecke, Mir treu zu dienen und denen Ich die Bußwerke angebe, die sie üben sollen, Hindernisse legt und man diese nicht billigt, wird es nicht viel besser. Es wird viel langsamer vor sich gehen, denn wißt, daß gerade diejenigen, die spotten, am meisten Gewissensangst haben, wenn sie sehen, wie man schnurstracks drauflosgeht, um verspottet und gedemütigt zu werden. Ich will, daß es Menschen gebe, die öffentlich ihren Glauben zur Schau tragen, die sich nicht fürchten vor der gottlosen Welt, die öffentlich ihren Glauben bekennen. Und gerade das ist es, warum ich sagte, daß sie barfuß gehen müßten, damit andere aufmerksam werden, damit Mein Diener, der Bischof von Mainz, aufmerksam werde.

Schon Jahrzehnte spreche Ich durch Meine Dienerin, daß es so nicht mehr weitergeht, daß Ich den Arm der göttlichen Gerechtigkeit aufhalten will, und solange es noch Seelen gibt, die sich einstellen, die Meinen Arm aufhalten, kann Ich nicht so strafen. Wenn aber die Menschheit nicht Meine Worte beachtet, wenn man immer wieder den alten Schlendrian geht, wenn man noch so viel predigt und im stillen Gutes wirkt, aber die Menschen nicht gerüttelt und geschüttelt werden dadurch, daß sie einsehen, daß sie unrecht tun, wird es nicht besser. Alles müssen diejenigen aufwenden, die Ich gestellt habe, das Glaubensleben zu erneuern. Die Guten müssen gerüttelt und die Bösen geschüttelt werden. Der Gottlose, der ganz verkommen ist, wenn er sich ausgetobt hat, wird er doch gerettet durch das Gebet der Gerechten, aber dafür müssen sie sich einsetzen. Die Guten, die in Meiner Kirche sind, werden sehen, wie andere tun und werden immer mehr angeeifert. Ein Eifer muß sich entfalten, und darum darf nichts eingeengt werden. Man muß denjenigen freien Lauf gestatten, die Ich antreibe, Bußwerke zu üben und außergewöhnliche Dinge. Dies ist Mein Wille so.

Wenn du es nicht tun willst, dann tue, was dir beliebt. Ich habe jedem Menschen den freien Willen gegeben, Ich habe an die Diener Meiner Kirche Meine Macht abgetreten. Ihr habt Meine Macht übernommen, zu binden und zu lösen, Ich habe euch aber auch euren freien Willen gegeben. Darum überlegt und tut, was ihr denkt, wie es am besten sei. Ich werde euch keine Vorschriften machen. Alles, was Ich euch sage, ist nur ein guter Rat, wie alle evangelischen Räte sind. Die Welt kann doch gerettet werden, aber es wird viel mehr kosten und langsamer vor sich gehen, wenn die guten, treuen Kinder nicht ganz und gar über sich hinweggehen und auf das Gerede der Gottlosen nicht mehr achten, besonders ihr, Meine Diener, Meine Priester, wenn ihr auf keinen Menschen hört, nicht auf den Spott der Gottlosen, noch auf das Gerede derjenigen, die an der Spitze stehen, die euch schaden, die euch zureden, als könnten sie euch schaden. Alles dies muß hinweg. Solange ihr dies noch befürchtet, habt ihr noch nicht alles abgelegt und vieles wird noch vermindert im Fortschreiten Meiner Kirche.

Lebt wohl, Meine Kinder! Bis Samstagabend werdet ihr mit Mir fröhliche Ostern feiern, eine fröhliche Auferstehung, du, Mein Sohn, fahre fort, deine Pflichten als Familienvater zu erfüllen, die Kinder für Mich zu erziehen und schenke Mir, was Ich von dir verlange, alle die Opfer mit freudigem Herzen. Siehe, aus deiner Familie wird ein Sproß hervorgehen, der vielen noch eine Leuchte werden und deinem Hause große Ehre eintragen soll, aber du wirst es nicht mehr erleben. Du wirst längst zu Staub verfallen sein, bis dieses geschieht. Wisse aber, daß du Mir die Kleinodien, deine Kinder zum Opfer bringen und alle für Mich erziehen sollst. Deine erste und größte Aufgabe soll sein, sie tief in ihren religiösen Übungen zu befestigen.

Alles, was du hineinpflanzest, wird in ihnen bleiben, wie alles, was eure gute Mutter in euch gepflanzt und in euch geblieben ist. Fahre fort, dir alle Mühe zu geben mit diesem Kleinen, den Ich zum Priester bestimmt. Scheue keine Opfer und werde nicht irre, wenn du jugendliche, leichtsinnige Fehler an ihm bemerkst. Wisse, daß so alle Menschen sind, daß das Kind nicht heilig auf die Welt kommt, daß es erst heilig werden muß, wie auch du erst heilig werden mußt. Habe Nachsicht mit ihm und deinem Neffen, den Ich dir zugeführt habe. Betrachte ihn wie eines deiner Kinder, sorge für sein zeitliches und ewiges Fortkommen, denn diese Kinder machen Mir viele Freude und sind gut geartet, aber wenn sie hinauskommen in die Welt, wo Satan spielt und tanzt und geigt, läßt der Beste sich mit hineinreißen. Die Jugend ist leichtsinnig. O haltet sie ab, so gut es geht, von dieser allzu großen Vergnügungssucht. Solange sich die Diener Meiner Kirche nicht mit der weltlichen Obrigkeit verbinden, um ihr schnurstracks entgegenzutreten, wird es nicht besser, alles wird mit hineingeschwemmt.

Tue, was Ich dir sage, arbeite, wirke im stillen. Du sollst nicht aus deiner Familie gehen, aber alle sollen sehen, wie Ich das Familienleben segne, das Mir treu dient. Ich habe dich gesegnet im Zeitlichen und Ewigen. Du bist im wahren Glauben und hast ausgeharrt und deshalb, weil du Mir gedient, habe Ich dir das andere darauf gegeben. Und so sorge Ich für alle deine Geschwister; sie werden Mir dienen, und Ich werde ihnen das Nötige geben. Ich werde all denen, die sich anschließen an den Liebesbund, wenn sie es so tun, wie Ich sage, das Nötige geben, aber bei vielen ist die Armut selbst verschuldet, sie wollen sich keine Opfer auferlegen.

Geht hin zu Meinen Dienerinnen, ihr werdet keine Üppigkeit bei ihnen finden. Würden alle tun wie sie, würden sie zufrieden sein und sich einige Sparpfennige zurücklegen können. Einst habe Ich gesagt: 'Suchet vor allem das Reich Gottes, und alles andere wird euch beigegeben werden.' Derjenige, der Mir dient, weiß, wie er es anzustellen hat. Auf, freuet euch! Tut, was in euren Kräften steht, aber wo ihr niemand dazu bringt, eure Worte zu beachten, befestigt in euch das Glaubensleben, es trägt doch seine Frucht.

Tragt Jahr um Jahr das kleine Kreuzlein mit Liebe, das Ich in jedes Menschenherz hineingesenkt, klammert euch daran, es soll euer Paradies auf Erden sein. In Frieden und Ruhe sollt ihr es tragen, dann werdet ihr glücklich sein hier und unendlich glücklich in der Ewigkeit."

 

Vigil von Ostern 1900

"Wer den Berg der Vollkommenheit besteigen will, der muß in erster Linie Meiner heiligen Mutter nachfolgen."

Barbara: "O heilige glückselige Nacht! O mein Jesus! O auferstandener Sieger! Preisgekrönter Sieger! Nimm hin meine Seele mit allen Kräften, mein Herz mit allen Neigungen, meinen Leib mit seinen Sinnen. O glückselige Stunde! Mein Vielgeliebter, ich kann die Wonne nicht fassen. O mein Jesus, wie glücklich bin ich! O wie bist Du im Genießen. Wer Dich genießt, wie glücklich! Ist es wahr, alles ist dahin, alles ist vorüber, all die Leiden, Tränen, Kämpfe! O du mein armes Herz, wie hast du gekämpft! O mein Jesus!"

Jesus: "Komm mit Mir!" Ich sehe die liebe Mutter Gottes. Sie fragt nicht nach der Dunkelheit der Nacht, Sie fragt nicht, ob noch jemand Sie begleite. Still und unbemerkt schleicht Sie Sich aus dem Haus. Sie flieht durch die Stadt, mehr schwebend wie gehend, bis hinaus vor die Tore der Stadt. Ich darf Dich begleiten, o meine Königin, o meine Mutter! O glückliche Nacht! O heilige Nacht!

Lied: Ist das der Leib...

Barbara: "O Du süßer Bräutigam, wir sind versammelt wie Deine heiligen Apostel und Deine heilige Mutter in dem Saale und warten auf Deine Ankunft. O mein lieber, süßer Jesus, o komm, wie Du zu ihnen gekommen, so komme und belehre uns, Deine Kinder.

O wie freue ich mich Deiner Ankunft! O wie bist Du so gut! Ich danke Dir im Namen aller Menschen und freue mich mit allen, die morgen Ostern feiern. Gib allen guten Willen, auch denjenigen, die nicht an Dich glauben. Anstatt derer, die Dich lästern, wollen wir Dich lieben. Siehe, Deine heiligen Apostel und Deine heilige Mutter sind versammelt, anstatt der vielen Juden. Sie alle wollen Dir ersetzen die Schmach und die Verachtung, die Dir zugefügt worden ist. Diese Deine Treuen bleiben zusammen, um ja nicht irre zu werden, weil sie fest an Dich glauben. So sind wir hier versammelt. Wir glauben, daß Du unendlich gut bist. O welche Umarmung! O unendlich schön! O wie all die ehrwürdigen Gestalten, die Ihn begleiten, zittern vor heiliger Freude.

O heilige Ostern, o glückliche Ostern! Auferstehung ist euch geworden. Ihr zieht jetzt ein in die himmlischen Tore. O auch ich möchte mich anschließen! Dort sehe ich die liebe, heilige Magdalena, die drei Marien, die Ihn suchen. Die Liebe treibt sie fort. Wenn ich bedenke, was eine Seele leidet, die Dich liebt in der Zeit, wo Du abwesend bist, dann begreife ich die Sehnsucht und das Verlangen Deiner heiligen Mutter und der heiligen Frauen, der lieben, heiligen Magdalena. O liebe, heilige Magdalena, ich vereinige mich mit dir. Ich will mit dir suchen gehen. Ja, wie mag es dir gewesen sein! Neben Dich, liebe Mutter, kann ich mich nicht stellen, denn Du warst die Reinste, Heiligste, Unschuldigste. Niemals hat der Schatten einer Sünde auf Dir gelastet. Aber neben dich will ich mich stellen, heilige Magdalena, denn eine Sünderin bin ich wie du. Mit dir will ich Ihn suchen, büßen mein ganzes Leben lang. Die heilige Fastenzeit sagt mir wieder, was du gelitten in den paar Tagen, wo Er Sich dir entzog und Abschied von euch genommen. O ihr lieben, heiligen Freunde, die ihr das Glück hattet, Ihn zu sehen, wie mag es euch gewesen sein! O ich habe es mitgefühlt in diesen Tagen. Darum nehme ich den innigsten Anteil an eurer Freude."

Lied: Freu dich, du Himmelskönigin...

"Mein Jesus! Ich kann die Freude nicht fassen am heutigen Abend. Wie unendlich gut bist Du! O laß doch alle, die sich im Geist mit mir vereinigen, mitfühlen, wie gut Du bist. Was verlangst Du, daß wir tun? Wir alle sind bereit, Deinen heiligen Willen zu erfüllen, Dir in allernächster Nähe zu folgen. Rede Herr, Deine Dienerin hört!"

Jesus: "Recht so, Meine Kinder! Es freut Mich, in eure Mitte zu kommen in der Zeit, in der ihr lebt, wo so viele Menschen nicht mehr Auferstehung feiern, wo so viele sich nicht erinnern an das große Werk, das Ich vollbracht in diesen Tagen. So viele Menschen, ja weitaus die meisten, leben dahin, ohne auch nur eines Blickes, eines flüchtigen Gedankens Mich zu würdigen. Sie sind vererdet, verhärtet, ganz und gar aufgegangen in sich selbst. Sie haben sich zu ihrem Gott gemacht und beten ihn an. Sie beten sich selbst an und vergöttern sich, indem diejenigen, die Ich mit zeitlichen Gütern gesegnet habe, diese Meine Wohltaten nur mißbrauchen und sich als das Goldene Kalb selbst anbeten. Diejenigen, die Ich mit zeitlichen Gütern nicht gesegnet habe, suchen dieses Goldene Kalb, wo sie es finden, einerlei, ob auf gerechtem oder ungerechtem Weg. Sie wissen, es sich anzueignen und hüpfen um dieses Kalb, um sich selbst herum, jahraus und jahrein, bis der Tod kommt und mit einem Schlag dieses Kalb vernichtet. Dann, Meine Kinder, habe Ich die Macht über diese Menschen, und es fängt ein Kampf in Mir an. Die Gerechtigkeit und die Barmherzigkeit treten sich gegenüber und sie kämpfen miteinander. Die Gerechtigkeit befiehlt Mir, diese Menschen zu strafen, sie von Mir zu stoßen, und die Barmherzigkeit sagt Mir:

Siehe, Dein Herzblut klebt an dieser Seele. Alles hast du getan für sie, ans Kreuz bist Du gestiegen für sie. Du hast Deinen heiligen Leib hingemartert und zerschlagen für sie und alles soll verloren sein? Meine Kinder, bedenkt den Kampf, der in Mir entsteht, wenn diese Seelen vor Meinen Richterstuhl gelangt sind.

Helfet Mir! Helfet Mir! Seelen, Seelen will Ich retten Seelen, Seelen sollt ihr retten! Seht diese Geschöpfe, diese Könige der Schöpfung habe Ich erschaffen zu Meiner Ehre und Verherrlichung. Sie haben Meinen Geist innewohnen und sollen mit Mir, zudem Ich Mich ihnen gleichgestellt, ihr Bruder geworden bin, herrschen und regieren durch die ganze Ewigkeit. Aber diese Geschöpfe, anstatt Mir dafür zu danken, daß Ich sie erschuf, bringen sie Mich dazu, daß Ich Reue bekommen möchte, diesen Menschen erschaffen zu haben.

Darum auf, Meine Kinder! Eingegangen bin Ich in Meine Herrlichkeit. Ich kann nicht mehr verdienen. Nur du, o Mensch, kannst noch verdienen, solange du dieses sterbliche Fleisch mit dir herumträgst. Du kannst Mir noch Seelen retten. Du kannst deine Brüder Mir noch zuführen. Helft Mir, diesen Kampf kämpfen! Stellt euch neben die Barmherzigkeit und kämpft gegen die Gerechtigkeit! Sagt Meinem Vater: 'Siehe, anstatt Deines lieben Sohnes stehen wir jetzt vor Dir. Siehe, Dein Sohn kann nicht mehr verdienen, wir sind aber Seine Brüder und Schwestern, uns hat Er jetzt Seine Gewalt übertragen, uns ist Seine Macht überkommen. Wir haben noch Gewalt und Macht in unserer Hand. Siehe Vater, wir haben das kostbare Blut Deines Sohnes in unseren Händen. Du mußt uns die Seelen schenken; Du mußt uns all die Sterbenden schenken, die heute vor Dein Gericht gefordert werden. Barmherzigkeit, Vater! Barmherzigkeit für die Sünder!'

So sollt ihr Tag für Tag, morgens beim Erwachen, wenn ihr zur heiligen Messe geht, des Tages über, wenn ihr die Kirche besucht, und am Abend, ehe ihr euch zur Ruhe legt, vor Meinen Vater hintreten und Ihm Mein kostbares Blut zum Opfer bringen. Damit ihr aber dies in recht vollkommener Weise tun könnt, will Ich euch heute belehren, welche Klasse von Menschen Mir die liebsten und treuesten waren, die Mich suchten in dieser heiligen Nacht. Siehe, Ich habe dir heute früh schon Andeutung davon gegeben."

Barbara: "Ja, mein Jesus, drei Klassen von Menschen haben Dich gesucht in dieser Nacht. Wer waren diese?"

Jesus: "Es war Meine heilige Mutter zuallererst, die heilige Magdalena und ihre Freundinnen und Meine Jünger, Meine Apostel Simon Petrus und Johannes. Keinem von den übrigen Menschen fiel es ein, Mich zu suchen. Diese drei Klassen von Menschen waren die Vollkommensten in der ganzen sichtbaren Schöpfung, und doch ist ihr Suchen so verschieden und so lehrreich für euch alle, daß Ich euch darüber eine ganz besondere Aufklärung geben will. Meine heilige Mutter ist doch wohl die Vollkommenste und doch sage Ich euch, daß auch ihr Sie nachahmen könnt, falls ihr euch recht Mühe geben wollt. Nach Ihr ist die liebe, heilige Magdalena, der ihr in allernächster Nähe folgen sollt."

Barbara: "O Herr, Du hast doch dem Petrus die Schlüssel des Himmelreiches übertragen und auf ihm Deine Kirche gebaut. Du hast ihn den Felsen genannt, auf dem Du Deine Kirche bauen willst, und der Liebesjünger war doch an Deiner Seite beim Letzten Abendmahl. Du liebtest sie doch am allerzärtlichsten und doch nennst Du die heilige Magdalena vor Deinen Aposteln. Ich kann dies nicht recht glauben, ich meine, ich wäre getäuscht."

Jesus: "Ja, Meine Kleine, du mit deinem Ameisenverstand bist freilich getäuscht, weil du nichts verstehst, nicht eher, bis Ich es dir erschließe. Siehe, wohl ist Petrus der Felsen, auf dem Ich Meine Kirche bauen will, wohl ist Mein Liebesjünger Johannes der Reinste, viel reiner und viel heiliger, in der Tugend vollkommener, weil er Mich nie schwer beleidigte wie diese übrigen, diese arme Magdalena, die Ich heute abend euch zur Nachahmung empfehlen will, und doch sage Ich euch, daß sie viel mehr zu bewundern ist und sie Mir mehr Freude macht als alle Apostel zusammen, denn sie liebt Mich mit einer so reinen Liebe, mit einer so ungetrübten Liebe, daß sie nach nichts mehr fragt als nach Mir.

Meine heilige Mutter ist die Erste, die Ich euch heute abend vorführe, die ihr nachahmen sollt. Sie war im Speisesaal versammelt mit den übrigen Aposteln und Meinen geliebten Freunden. Sie ist doch eine ganz jungfräuliche Seele und einer Jungfrau ist es angeboren, daß sie schüchtern und furchtsam ist, besonders zur Nachtzeit, weil sie fürchtet und weil sie weiß, welch kostbares Kleinod sie in sich trägt, und doch fragt Meine heilige Mutter nichts darnach, sie kennt keine Furcht, Sie hat keine. Sie denkt nicht an die, die Mich vor kurzem noch belauerten und gefangennahmen, die alle Meine Jünger verfolgten. Selbst die heiligen Frauen, die sich an Mich angeschlossen, wurden verfolgt und waren nicht sicher; an all dies dachte Meine heilige Mutter nicht. Sie flieht wie ein Geist dahin durch die Dunkelheit der Nacht. Sie schaut nicht nach rechts und links, Sie hat einfach keine Furcht, Sie sieht nur Ihren Jesus. Sie hat in Sich die Stimme vernommen, daß Er kommt, Ihr liebster Sohn, daß Er auferstanden sei und mit den Altvätern Sie jetzt besuchen wolle, um einzuziehen in Seine Herrlichkeit und mit Ihm all die Gerechten des Alten Bundes. Sie zweifelt nicht mehr, Sie denkt nicht hin und her: 'Ja, könntest Du Dich nicht getäuscht haben? Wird es auch so sein? Und wer wird mich beschützen auf dem Weg?'

Seht, Meine Kinder, dies ist es, was Ich euch lehren will: Wer vollkommen werden will, wer den Berg der Vollkommenheit besteigen will, den alle Meine Freunde und Freundinnen bestiegen, der muß hören auf die Stimme, die in ihm spricht. Er darf nicht nach rechts und nach links schauen, was diese oder jene sagen und denken. Er hat seinen Jesus, und diesen trägt er in sich, und mit diesem muß er sich beraten. Da braucht er keinen weiteren Berater. Er braucht niemand, der ihn stützt, er hat ja Meine Lehre, die heilige, katholische Kirche, er hört ja am Sonntag das Evangelium und dieses wird ihn nur in seinem Vorhaben bestärken, aber er sieht sich nicht um nach den Menschen, was diese oder jene von ihm halten. Auch wenn es die besten und treuesten Kinder der Kirche wären, höret nicht auf sie, denn sie alle haben es abgesehen, euch irre zu führen. Wer den Berg der Vollkommenheit besteigen will in erster Linie, der muß Meiner heiligen Mutter nachfolgen. Die Dunkelheit der Nacht, durch die Sie dahinschritt, ist euch die Dunkelheit des Weges, der Unglaube. Der Unglaube hat alles verdunkelt, die ganze Schöpfung, auch die Christen. Den Christen ist der Weg sehr verdunkelt worden durch den Unglauben der Zeit. Fürchtet nichts, Meine Kinder! Mutig schreitet vorwärts. Ihr habt ja euren Jesus. Dieser wohnt ja in euch, in der Zelle eures Herzens sollt ihr Ihn suchen. Wie Meine heilige Mutter hinausschritt vor die Tore der Stadt, so müßt und sollt ihr euch immer und immer wieder in die Zelle eures Herzens zurückziehen, dort werdet ihr Mich finden.

Die zweite Klasse von Menschen ist Meine heilige Magdalena und ihre Freundinnen. Aber seht, obwohl Petrus und Johannes vor diesen drei Frauen schon hingegangen waren, Mich zu suchen dort im Grab, gingen sie aber, nachdem sie gesehen und sich überzeugt hatten, daß das Grab leer sei, ganz schüchtern wieder in die Stadt zurück. Sie gingen zu den übrigen Jüngern und Aposteln und sagten ihnen, obwohl mit freudigem Herzen, aber doch mit einer gewissen Furcht und Angst: 'Der Herr ist wirklich auferstanden. Er ist nicht mehr da, das Grab ist leer. Wo mag Er wohl sein? Soll Er wirklich auferstanden sein?' Und sie besprachen sich miteinander, aber ganz im stillen. Sie getrauten sich nicht recht, sie waren furchtsam.

Nun seht aber diese Frauen, Meine liebe, heilige Magdalena! Wisset, Meine Kinder, Ich habe sie durch Engelshände hinauftragen lassen auf den Berg der Beschauung. Dieses hat sie verdient durch ihre reine, ungeteilte Liebe, fern von aller Menschenfurcht. Sie ist die einzige unter allen Meinen Freundinnen nach Meiner heiligen Mutter, die Mich so vollkommen liebte wie keiner Meiner Apostel. Obwohl sie eine große Sünderin war und ist, und Mich lange Jahre verschmähte und verachtete durch ihr sündhaftes Leben, ist sie durch ihr Büßerleben und ihre große reine und ungeteilte Liebe zu Mir vor alle Menschen gestiegen, aufgestiegen nach Meiner heiligen Mutter, als die Erste unter allen damals lebenden Menschen. Als sie hinkam und das Grab leer fand, machte sie es nicht wie Meine beiden Jünger, wie ein Petrus, dem Ich die Schlüssel des Himmelreiches übergab, wie ein Johannes, der an Meiner Brust ruhte beim Abendmahl. Sie war nicht zufrieden zu wissen, daß das Grab leer sei, sie trat heraus aus dem Grab, und sie sah und hörte nichts mehr als ihren lieben Jesus.

Sie sucht, sie fragt die Engel, ob sie nicht wissen, wo der Herr hingekommen sei. Sie ist töricht vor Liebe, sie geht umher, sie hat vergessen, daß ihre Freundinnen noch bei ihr sind. Aber diese gehen weiter, sie überlassen Meine liebe Magdalena ihrem Schmerz. Sie kümmert sich auch nicht mehr um ihre beiden Freundinnen, sie hat noch nicht genug gesehen. Die Freundinnen gehen zurück, Meine Apostel gehen zurück, sie aber bleibt, sie sucht nach ihrem Jesus. Seht, dieses Verlangen, diese Liebe hat sie würdig gemacht, von Engelshänden durch die Lüfte getragen zu werden, damit Ich mit ihr ungeteilt verkehren könne. Dies ist die zweite Klasse von Menschen, die keine Furcht kennen, die sich nicht beengen und beängstigen lassen, die über all die Skrupel und Zweifel hinweggehen, die nicht, wie Meine beiden Jünger, Meine Apostel, sich damit begnügen, daß sie wissen, daß das Grab leer ist, und wieder zurückgehen zu der Versammlung, zu den anderen Menschen. Nein, Meine Kinder, nicht zurück sollt ihr gehen zu den übrigen Menschen. So machen es gar viele Christen, die den Weg der Vollkommenheit angefangen haben. Sie gehen und suchen Jesus, sie suchen Mich mit allem Fleiß und Ernst, aber wenn dann die Skrupel und Ängste und Zweifel kommen, dann gehen sie zurück, weil sie diesen Weg gar zu beschwerlich finden. All ihr Verlangen ist dahin, sie wollen nicht mehr weiter.

Der Weg ist ihnen zu hart und steil, und weil sie nun auch noch von den übrigen Menschen Spott und Hohn für alle ihre Mühe ernten sollen, gehen sie zurück wieder zu der Versammlung, zu den übrigen Menschen. Sie sagen sich: 'Diese alle wollen auch in den Himmel und wollen auch gute Christen sein. Wir machen es wie diese und jene. Diese sind verheiratet und leben so dahin und doch sind sie auch gute Christen. Jene sind im ledigen Stand, aber sie machen es nicht wie wir; sie führen nebenbei ein ganz gemütliches und gemächliches Leben, und so kann ich auch tun. Ich gehe wieder zurück zu der Versammlung.'

Meine lieben Kinder! Dies ist es, warum Ich schon Jahre und jahrelang mit Meiner Dienerin spreche, weil Ich diese zweite Klasse von Christen befördern will. Es muß und muß viele Magdalenen geben, die alle Hindernisse übersteigen, die sich nicht einengen lassen von Menschenfurcht, die nicht nach rechts und links schauen, die zurücklassen, wer zurückgehen will, die, wer sich an sie angeschlossen und doch den Weg zu steil findet, wieder gehen lassen und vorwärts schreiten, die nicht ruhen und rasten, bis sie wieder ihren Jesus gefunden.

Seht nun auch den Lohn der heiligen Magdalena. Die Liebe, die Tränen, die sie weint, die Liebe, die sie Mir entgegenbringt, bewegen Mein Herz so sehr, daß Ich Mich ihr nahen muß, und seht, wie überglücklich Magdalena jetzt zurückkehrt. Sie kehrt jetzt zurück zur Versammlung, aber nicht ohne Mich, sie hat Mich erst gefunden.

So macht es! Geht hin und vereinigt euch mit ihr. Geht über alle Hindernisse hinweg, über alles, was die Welt euch in den Weg legt, was der böse Feind euch beibringt an Zweifel und Ängsten. Wisset, was euch beängstigt, ist nicht Mein Geist. Es ist der Geist der Finsternis. Je mehr die Gottlosigkeit überhand nimmt und der Unglaube sich ausbreitet in Meiner Schöpfung, desto mehr werden die Guten beeinflußt, desto härter und schwerer ist der Kampf der Kinder der Kirche. Ihr müßt wie Meine heilige Mutter die Finsternisse der Nacht nicht scheuen, sondern durchgehen durch all die Finsternis, nicht denken, wo der Feind lauern mag. Ihr müßt wie Meine heilige Magdalena nicht eher ruhen und rasten, nicht eher zurückgehen, bis ihr Mich wieder gefunden, wenn ihr Mich verloren, wenn Ich Mich in euch zurückgezogen. Seht, die paar Tage, wo Ich Mich Meiner Dienerin entzogen, waren ihr eine Ewigkeit, und sie konnte nicht eher wieder zur Versammlung zurückgehen, bis sie Mich erst gesehen hatte, wieder gefunden hatte.

Harret aus, Meine Kinder, in all den Prüfungen dieses Lebens. Harret aus, auch wenn die ganze Welt sich euch entgegenstellt! Fürchtet nichts! Ihr müßt den Berg der Beschauung erklimmen, hinaufsteigen auf den Berg der lieben, heiligen Magdalena. Seht, wie sie nichts mehr bedarf. Sie ist abgesondert von den übrigen Menschen. Glaubt ihr wohl, daß es keinen Kampf mehr gekostet? Glaubt ihr wohl, ihre Natur habe ihre Rechte nicht beansprucht? Und doch hat sie alles überwunden, sie hat gesiegt, glorreich, herrlich und siegreich gesiegt.

Von euch verlangt niemand, daß ihr euch ausschließen sollt von den Menschen, aber deswegen merkt euch diese heutigen Worte. Mitten in der Welt sollt ihr stehen und sollt doch wie Meine heilige Mutter den Weg wandeln auf den Berg der Vollkommenheit, und doch sollt ihr mitten in der Welt, mitten unter den Geschöpfen in der Dunkelheit der Nacht des Unglaubens, wie Meine liebe, heilige Magdalena Mich suchen, wenn Finsternis euer Herz befängt, Ängste und Zweifel euch quälen, wenn, weil ihr mitten in der Welt steht, ihr gefallen seid, ihr Fehler begangen habt, nicht müde werden, Mich um Verzeihung zu bitten, nicht irre werden, sondern denken: 'Mein Jesus, ich will Dich suchen, und ich lasse nicht eher ab, ich gehe nicht eher zurück zur Versammlung, bis ich Dich wieder gefunden.' Vorwärts und immer weiter vorwärts! Freuet euch, denn heute ist Ostern! Gesiegt habe Ich, siegen werdet auch ihr einst, glorreich und herrlich auferstehen!"

Barbara: "O Herr, schenke mir diesen Sünder."

Jesus: "Wenn du dich einsetzen willst, Meine Tochter, wenn du all die Ängste und Zweifel, die dir kommen, mutig mit Füßen trittst, fest glaubst, daß du alles erlangen kannst; wenn du schnurstracks auf Mich losgehst, dann verspreche Ich dir, daß alle gerettet werden sollen. Wisse, daß Ich das vertrauensvolle Gebet niemals unerhört lassen kann. Eine Seele, die es versteht, Mich am rechten Fleck anzupacken, die hat Mich überwunden, und Ich muß Mich ihr zu Diensten stellen. Nicht wahr, es ist kleinlich für einen Gott, so zu tun, aber es ist so Meine Weise. Unendlich bin Ich in der Liebe, unerfaßbar im Verzeihen und im Vergeben. Fürchtet nichts, Meine Kinder! Alle Furcht leget ab, macht es, wie Ich euch gesagt heute abend. Meine liebe Magdalena, sie war ohne Furcht, sie fragt die Engel, sie sucht, sie meint, Ich sei der Gärtner. Sie sucht und fragt, bis sie Mich findet und mit einem einzigen Wort, mit ihrem Namen, womit Ich sie nannte, erkennt sie Mich. Seht, Meine Kinder, ihr müßt nur immer wissen, welchen Namen Ich trage. Jesus heißt Heiland und Erlöser.

Sagt einfach Meinem Vater: 'Siehe, Dein Sohn Jesus hat es mir versprochen, und Sein Wort ist wahr, und ich bitte nicht allein, um was ich Dich bitte. Es bitten noch diese und jene mit mir und Du hast gesagt durch Deinen lieben Sohn: Wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind, da bin Ich mitten unter ihnen.'

Wenn ihr es versteht, diese Worte immer beim Vater vorzutragen, verspreche Ich euch, daß keine Bitte unerfüllt bleibt, daß keiner der Eurigen, die ihr liebt, verlorengeht. Tue, wie du dir vorgenommen und sei nicht zu ängstlich, lege die Ängstlichkeit ab, die allzu große Furcht. Wisse, daß nichts so sehr den Fortschritt hindert wie die allzu große Ängstlichkeit, die bis ins Kleinste hineingeht: Quiselei! Es gibt viele fromme Seelen. Ich habe euch diesen Abend nicht umsonst diese Lehren gegeben. Merkt es euch! Die meisten, die gar zu sehr alles zerschneiden und begrübeln wollen in sich selbst, sind noch stolz und lassen sich durch ihren Stolz mit fortreißen und vom Stolze kommen sie zu einem solchen Kleinmut, weil sie sich nicht vollkommen sehen. Sie möchten mit einem Schlag vollkommen sein.

Ihr sollt aber bedenken, daß diese Aufgabe die Aufgabe eures ganzen Lebens ist, solange der Puls schlägt. Darum laßt das Untersuchen; die Skrupel gefallen Mir nicht, wenn eine Seele guten Willen hat, ihre Sünden bereut und dann noch immer zweifelt. Hinweg mit der Menschenfurcht, den Zweifeln und Ängsten. Einen freudigen Geber liebt der Herr, einen freudigen Geber! Schenkt Mir euer Herz! Schenke Mir dein Herz, Meine Tochter! Schenk Mir dein Herz! Ich habe dir eben gesagt, führe aus, was du mit deiner Freundin tun willst.

Frau N. soll nicht so ängstlich sein um ihres Kindes willen. Sie soll nur ruhig die Zeit abwarten, bis ihre Tochter Profeß ablegen wird. Sie soll ihr nicht so viel schreiben, denn es zieht immer wieder Heimweh nach sich. Um all der guten Werke willen, die sie tut, wird sie ihre Kinder alle auf gutem Weg erhalten, wenn Ich auch hie und da nicht alle ihre Pläne erfülle und so ausführe, wie sie geplant, soll sie auch dann zufrieden sein; denn sie soll vielen zum Vorbild werden, besonders besseren Familien leuchten durch ein Tugendbeispiel nach allen Richtungen hin. Deswegen, wenn ihr alles gelingen würde, dann könnte sie ja kein Beispiel in der Geduld geben. Ihr aber, Meine Kinder, ihr wollt ja, daß Ich euch heute abend auch eine Freude mache."

Barbara: (Lange Aufopferung.) "Ich danke Dir! O ihr lieben, heiligen Schutzengel, ich grüße euch durch das süßeste Herz Jesu. Steigt hinab in Begleitung der lieben Mutter Gottes. Es ist, wie wenn die liebe Mutter Gottes ein Tor aufschließt."

Barbara singt das Magnifikat und sieht die lieben Armen Seelen vorbeiziehen und erwidert deren dankbaren Gruß durch beständiges Verneigen des Hauptes.

Jesus: "Grüßet Mir recht herzlich, die sich im Geist mit euch vereinigen und euch anschließen, ganz besonders die kleine, kranke Schwester, die vereinigt ist mit euch, weil durch ihr Gebet und Sühnungsleiden auch viele Seelen gerettet werden. Und nun lebt wohl, Meine Kinder! Freuet euch mit den Lieben, die eingegangen, Mich zu verherrlichen, und geht morgen recht freudig und fromm zu Meinem Tische. Ich werde euch allen und euren Dienstmädchen eine glückliche Osterkommunion schenken, eine große Freude bereiten. Grüße Mir auch deine Anna, euer Dienstmädchen, sie soll ja ausführen, was sie vor hat, sich ganz Mir weihen."

 

Freitag vor dem Weißen Sonntag im April 1900

"Ihr seid die unglücklichen Kinder Meiner Kirche, die stehen an dieser Pforte, denn die Pforten der Hölle sind jene Helfershelfer Satans, die sich zur Aufgabe gesetzt haben, Mein Reich zu vernichten."

Barbara: "Ich bete Dich an, o liebster Jesus, preisgekrönter König! Wie lieblich und unaussprechlich schön bist Du heute. Komm, o geliebter Bräutigam, komm in dieses bedrängte Herz. Wie sehnt sich meine Seele nach Dir! Heute bist Du ja ausnehmend schön, o mein Bräutigam, mein Herr und mein Gott! Wie Thomas, Dein Apostel, falle ich nieder und bete Dich an. O mein Jesus, mein Bräutigam, nicht aber wie dieser ungläubige Apostel.

Ich habe geglaubt, aber siehe, die Not ist gar zu groß. Du weißt, daß Ich nicht schuld bin. Die Bedrängnis, die mich überflutete, ist es. O habe Nachsicht mit deinem armseligen Geschöpf. Ich weiß wohl, Tausende hättest Du erwählen können aus den Menschenkindern. Ja, wenn Du dem Straßenräuber die Gnade geschenkt, die Du mir gegeben, er wäre Dir dankbarer und hätte Dir mehr gedient, Dich mehr geliebt. O verzeihe meinen Undank, meine Treulosigkeit, daß ich mich so erdrücken lasse.

Siehe, im innersten meiner Seele seufze ich um Befreiung von diesem Druck, und ich kann ihn nicht abwälzen. Es stürmt auf mich ein. Du hast mich so erschaffen, daß, wenn meine Geschwister leiden, auch ich leide. O verzeihe mir. Ja, ich sehe freilich, daß Du mir verziehen hast. O wie bist Du so gut! O mein Herr und mein Gott!" Barbara sang das Alleluja und auch das Magnifikat.

"O ich bete Dich an aus dem Abgrund meines Nichts. Wie bist Du so unendlich schön! Meine Seele jauchzt auf vor Freude. Sie findet keine Worte, Dir zu danken, Dich zu loben und anzubeten! O kommt herbei, ihr Menschenkinder, betet an mit mir Denjenigen, der unsere Schuld hinweggenommen, daß wir frei und unabhängig sind von der Last, welche Adamsschuld auf uns gelegt. O wie ist Er unendlich gut. Gib mir die Sprache eines Seraphs, daß ich Deine unendliche Liebe preisen kann, Bräutigam meiner Seele!

O liebe heilige Mutter Gottes, nun bist Du nicht mehr schmerzhafte Mutter, sondern Königin. Freue Dich, o Maria! mein Jesus! Wie unendlich schön, strahlend von himmlischer Schönheit! Deine Wunden glänzen wie die Sonne und werfen Strahlen über die Menschheit hin. O mein Jesus! Kommt herbei, ihr Menschenkinder, betet an den verklärten Leib! So wohnst Du im Tabernakel!"

Jesus: "Gelobt sei Jesus Christus! Ich will, daß dieser Gruß fortan unter euch das Losungswort sei. Deswegen sage Ich jedesmal diesen Gruß, wenn Ich komme, Meine Kinder! Glorreich und triumphierend siehst du Mich heute, um euch einige Belehrungen zu geben, warum Ich so oft Meinen Jüngern erschien, nachdem Ich Tod und Hölle besiegt und überwunden hatte. Glorreich und triumphierend siehst du Mich auch, weil Freude Mein Herz durchzieht, denn Ich will, daß das Glaubensleben geweckt werden soll in der ganzen sichtbaren Schöpfung.

Darum muß Ich anfangen an Meinen liebsten Kindern, den Kindern der katholischen Kirche, und um das Glaubensleben zu erneuern und zu wecken, muß Ich Meine Kinder einladen, sich oft Mir zu nahen, weil Ich Selbst nur imstande bin, dies zu tun. Ich Selbst muß Mich Meinen Kindern mitteilen, um in ihnen dies Leben zu erneuern, die Liebe anzufachen, den Glauben zu befestigen und sie in der Hoffnung tief, tief zu begründen und zu bestärken.

Triumphierend siehst du Mich auch, weil morgen die Kinder ihre Beichte ablegen vor der ersten heiligen Kommunion, und Ich Mich sehne nach diesem Tag, nach dem herrlichsten Tag des Triumphes Meiner Liebe, denn der erste Kommuniontag der Kinder ist ein Triumph Meiner Liebe. Meine Liebe triumphiert da in so vielen Kinderherzen, weil das Kinderherz allein noch empfänglich ist für Meine Liebe, denn es ist noch unverdorben und unschuldig, wenigstens noch nicht boshaft, und wehe dem Vater, der Mutter, deren Kind boshaft geworden ist, denn dort ist die Mutter, der Vater schuld. Dieses ist es, warum Ich heute dir verklärt erscheine. Verklärt siehst du Meine Wundmale, und Meinen heiligen Leib siehst du glänzen wie die Sonne. Aber auch ganz besonders will Ich Mich dir so zeigen, um euch zu befestigen, zu bestärken.

Wisset, Meine Kinder, es ist noch vieles vor euch, was euch erschrecken und in Mutlosigkeit versetzen wird. Ihr habt noch einen langen Schritt zu tun, bis der zweite Schritt getan ist, womit der dritte einbegriffen ist, nämlich den des unbegrenzten Gottvertrauens; denn von allen Menschen verachtet und verspottet, hinausgestoßen, da wankt das arme Kinderherz, da schwankt es hin und her, Ich aber will dies Vertrauen in euch befestigen.

Die Welt liegt im argen, die ganze Welt ist vom Satan überlistet. Niemand ahnt, wie weit es gekommen ist, auch die guten treuen Kinder ahnen nicht, daß sie mitten in Satans Reich leben, daß sie die Luft einatmen, die verpestete Luft des Unglaubens, den Satan ausgestreut in der ganzen Schöpfung durch seine Helfershelfer. Wißt, daß ihr steht an der Pforte der Hölle, denn damals, als Ich Meiner Kirche die Verheißung gab, daß die Pforten der Hölle sie nicht überwältigen sollen, da sah Mein Blick hinaus in die ferne Zukunft. Ich schaute in eure Zukunft. Ihr seid die unglücklichen Kinder Meiner Kirche, die stehen an dieser Pforte, denn die Pforten der Hölle sind jene Helfershelfer Satans, die sich zur Aufgabe gesetzt haben, Mein Reich zu vernichten, das Reich Jesu Christi auszurotten in Meiner Schöpfung. Satan ist sehr bemüht, den Menschen zu verderben, seitdem er in den Abgrund hinabgestoßen ist und wähnt immer noch, da er dieses schwache Geschöpf schaute, als es diesen ersten Sündenfall getan und er diesen Menschen überlistet hatte, er werde ganz gewiß sein Reich aufrichten, triumphieren über die Gottheit und so zuletzt lachen.

Denn er spottet über Gott den Herrn, daß Er ein solches Geschöpf ins Dasein rief, daß Er eine Welt erschuf und in diese Welt Sich ein Geschöpf gesetzt, das Ihn zwar verherrlichen sollte, aber Seine Verherrlichung umkehrte und Ihn verachtete und verspottete durch die erste Sünde. Weil er nun den ersten Menschen besiegte, glaubt er seiner Sache ganz gewiß, daß eine Zeit kommt, wo er dieses ganze Menschengeschlecht besiegen werde, und darum glaubt er, dieses arme Geschöpf ganz in seine Gewalt zu bekommen, je mehr es der Gottlosigkeit zueilt und seiner Leidenschaft nachgibt, die es dadurch, daß es von der Erde genommen ist, an sich kleben hat, diese schwache Seite, weil es einen Leib hat, der immer wieder der Sinnlichkeit zuneigt. Satan, der dieses wohl merkt, glaubt ganz gewiß zu siegen, er glaubt sich gerechtfertigt.

Meine lieben Kinder! Ihr steht an dieser Höllenpforte, ihr seid diejenigen, die mitten in dieser Welt stehen, in der Satan sein Reich nun aufgerichtet hat. Überall stehen seine Boten und blasen in die Posaune durch die Vergnügungssucht. Die Posaune, die sie in den Händen tragen, ist die Vergnügungssucht. Da blasen sie hinein Tag um Tag, Woche um Woche, jahraus, jahrein. Es werden Feste erfunden, wo alles sich beteiligt, wo alle Geister sich beschäftigen, um alles zu überlisten, und zum guten Ton gehört es, daß auch die besten Kinder der Kirche sich beteiligen, denn derjenige, dem sie die Feste feiern, war auch ein Katholik, ein Christ, und er hat etwas gestiftet, was der Welt zum Nutzen gereicht. Darum muß man solche Feste genießen und recht dazu helfen, daß sie verschönert und üppig gefeiert werden können.

Versteht ihr nun, wenn Ich sage, daß ihr alle an der Höllenpforte steht? Wenn ihr nun, Meine Kinder, nicht sollt überwältigt werden, dann muß Ich Selbst in euch die Gnade befestigen, die euch halten soll. Ich Selbst will euch emporheben über die verpestete Luft des Unglaubens. Wisset nun, damit Ich zum Schluß Meiner Erklärung komme, vierzig Tage weilte Ich noch unter Meinen Aposteln, nachdem Ich von den Toten auferstanden war. Dreiunddreißig Jahre hatte Ich gelebt unter diesem Geschlecht, und wer mit Mir in Verbindung kam, der schaute etwas Außergewöhnliches in Mir, ja, wer tiefer erleuchtet war und wem es Mein Vater offenbaren wollte, der wußte, daß Ich der eingeborene Sohn, der verheißene Messias war und sein mußte.

Ich hatte Mir zwölf Apostel gewählt unter diesem Geschlecht, die drei Jahre mit Mir umhergingen, und denen Ich Meine Gottheit klar und deutlich zeigte durch Meine Wunder. Ich bestätigte und besiegelte alle Meine Wunder noch durch die Auferstehung und seht, Meine Kinder, was hat dies alles genutzt? Ich habe euch in der hochheiligen Osternacht gezeigt, wie die Apostel, von denen Ich einen bestimmt hatte zum Felsenmann, den anderen an Meiner Brust ruhen ließ, sich furchtsam wieder zurückzogen zu den übrigen Aposteln und Freunden und sich nicht getrauten. Nur Eine, Meine heilige Mutter, und eine andere, die heilige Magdalena, sie allein hatten den Glauben so fest in sich bewahrt, daß nichts in der Welt sie erschüttern konnte. Sie glaubten, daß Ich wahrhaft auferstehen und wiederkommen werde, daß Ich die Macht habe, Mich ihnen wieder zu zeigen. Alle übrigen waren furchtsam und wißt ihr, warum Ich Mich vierzig Tage noch unter ihnen aufhielt? Weil sie alle sonst wieder abgewichen wären vom rechten Weg, sie hätten vom Unglauben, von der gottlosen Welt sich wieder hineinschwemmen lassen, alles Gute, das sie gesehen und gehört, wäre ihnen wie ein Traum nach und nach wieder verschmolzen, zerronnen. So ist aber das Geschlecht und wird es bleiben bis zum Ende der Tage.

Seht, Ich erschien, wie Ich euch sagte, in der hochheiligen Osternacht, in Meiner Auferstehungsnacht, dieser Meiner treuen Dienerin, dann Meinen Jüngern, später Meinen Aposteln. Überall zeigte Ich Mich, um sie zu befestigen im Glauben, um das, was sie gesehen und gehört hatten, wieder aufzufrischen, sie immer wieder zu belehren und daran zu erinnern, doch festzuhalten, damit Mein Reich, das Ich mit so teurem Preis erkauft, aufgerichtet werden könne unter Meinen Geschöpfen, und dazu war noch nötig, daß Ich alle, die Ich bestimmt hatte, dieses Reich fortzuleben und zu verwirklichen, was Ich begonnen hatte, mit Mir hinaufnahm auf den Ölberg, um vor aller Augen in den Himmel hinaufzufahren. Sie alle mußten sehen, wie Ich vor ihren Blicken hinauffuhr, hinauf in den Himmel, wo Mir und euch allen die Wohnungen bereitet sind, die Mein Vater bereithält.

Meine Kinder! So ist es aber auch mit dem, was Ich hier wirke. Seht euch um unter euren Mitmenschen; Ich will nicht sagen, unter der gottlosen Welt. Nein, nein, Meine Kinder! Seht euch doch um unter euresgleichen, unter den guten, treuen Kindern der Kirche, ob es nicht einer außergewöhnlichen Sendung bedarf, damit sie erhalten bleiben in dem, was in sie hineingelegt ist durch die Taufe, abgesehen von den vielen Irrgläubigen, worunter auch manche recht gut veranlagt sind und den Katholiken zur Beschämung dastehen. Doch habe Ich keine Freude an ihnen, nein, nein, weil sie nicht zu Meinem auserwählten Volk gehören. Wie auf allen Menschen die Schuld Adams lastet, so lastet auf allen Irrgläubigen die Schuld ihrer Verführer, jener Irrlehrer, die das arme Volk verführten, und Mein Blick und der Meines Vaters ruht nicht auf ihnen.

Was sie tun, muß ihnen belohnt werden. Deswegen kann sie der Vater nicht verdammen, aber wer von jenen nicht stirbt mit dem festen Verlangen, der einzig wahren Kirche anzugehören, der von Mir gestifteten Kirche, der kann nie und niemals zu der Seligkeit gelangen, zu der alle Menschen berufen sind. Sie kommen an einen anderen Ort, aber nur, wenn sie gute Werke getan haben, und niemals sehen sie den Ort, ja einmal sehen sie ihn beim Letzten Gericht und bei ihrem besonderen Gericht, da darf jeder Mensch, wer er auch sein mag, einen Blick tun in die Seligkeit eines jeden einzelnen Menschen, somit darf der Irrgläubige auch einen Blick tun in die Glückseligkeit der guten gläubigen Christen. Im übrigen aber haben sie bei weitem nicht die Glückseligkeit zu genießen, die der Katholik, der in der alleinseligmachenden Kirche lebt, die ganze Ewigkeit genießen soll.

Nun aber, wenn Ich so strafen muß, weil es Meine Gerechtigkeit verlangt, denn alle Sekten gehen aus von den Kindern der wahren Kirche, von der römisch-katholischen Kirche, sie waren alle einmal gute Katholiken und sind erst, weil sie Satan nachgaben, ihre Leidenschaften nicht beherrschten, entweder der Sinnlichkeit nachgaben oder dem Stolz, abgefallen und abgewichen vom rechten Weg und haben sich eine eigene Religion geschaffen, die ihnen paßte. Wenn Ich nun, sage Ich, diejenigen so strafen muß und so strafe, die nicht einmal schuld sind, daß sie dieser Irrlehre angehören, die nur die Schuld tragen, die jener Verführer auf sich geladen und alle die Nachkommen mittragen müssen, die dieser Verführer auf sich lud, welche Schmach dann für Mein Herz, wenn Ich sehen muß, wie sehr Mein Volk abirrt vom rechten Weg, dieses auserwählte Volk, dieses Volk, das Ich so überschüttete mit Wohltaten und Gnaden, daß, wenn Ich anfangen wollte, eine Lamentation zu beginnen, Ich nicht zu Ende kommen würde, Mich zu beklagen über dieses Mein auserwähltes Volk.

Wisset, daß Ich ein gerechter Gott bin, daß Ich jeden belohne und bestrafe nach Verdienst, daß Ich aber auch einst, wenn Ich zu Gericht sitzen werde, wenn Ich kommen werde, um die Welt zu vernichten durch Feuer, und wenn Ich die Posaune aussende, um alle vor Mein Gericht zu fordern, und diejenigen vor Mich hintreten, die in Irrlehren sich befinden und auch gut gelebt und so nach der Lehre ihrer Stifter, nach der gegründeten Religion, der sie angehörten, gelebt haben und sehen, welchem Urteil sie anheimfallen, daß sie nie und niemals gelangen können zu der Gnade und an den Ort, den die guten, treuen Christen einnehmen, dann sollen diese Mir nicht Vorwürfe machen. Glaubt ihr wohl, als Gott lasse Ich Mir dieses gefallen?

Nein, Meine Kinder! Entweder – oder! Ich bin ein gerechter Gott, und als gerechter Gott belohne und bestrafe Ich nach Verdienst. Diese Irrgläubigen, die draußen stehen, außerhalb der Kirche, und doch manchen Katholiken beschämen, sollen am letzten Gerichtstage nicht vor Mich hintreten und sagen: 'Herr, wenn ich die Gnade gehabt, die diese haben, dann hätte ich Dir besser gedient als sie.'

Darum: Entweder – oder! Ihr Christen, die ihr glaubt, die treuen Kinder der Kirche zu sein, berechtigt zu sein, zunächst zu stehen an Meinem Herzen, an Meinem Gottesherzen, und hier nur zu genießen und zu besitzen und dort auch genießen und besitzen, niemals, Meine Kinder. Entweder – oder!

Ich habe dies schon einige Male gesagt: Ein Liebäugeln mit der Welt gibt es nicht mehr. Darum merkt euch die Sprache, die Ich hier rede. Sie klingt überaus liebenswürdig, sie artet aber auch aus in eine ernste Sprache, in eine Donnerstimme, denn es ist notwendig, eine Donnerstimme hinauszutönen in die Welt, um die Christen zu mahnen und zu warnen.

Höret Meine Worte, ihr Kinder der katholischen Kirche. Ihr seid in die Zeit hineingestellt, von der Ich gesagt habe: Die Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen! Ihr steht an der Pforte der Hölle. Laßt euch nicht beeinflussen von dieser Pforte, bewahrt und hütet euch, die Nase hineinzustecken, damit ihr nicht den Geruch bekommt von dieser Höllenpforte. Bleibet zurück von dieser verpesteten Luft. Ich habe gezeigt in dieser Woche auf eurem Rheinstrom (Eine Gruppe Studenten des katholischen Studentenvereins war mit zwanzig Teilnehmern mit Nachen nach Rüdesheim übergesetzt worden; mitten auf dem Strom stieß dieser mit einem anderen Nachen in tiefer Dunkelheit zusammen. Zweiundzwanzig Menschen rangen mit dem Tod. Nur ein Theologiestudent M. aus Geisenheim rettete sich schwimmend ans Ufer. Zwei kleinere Gedenktafeln, eine in der Wallfahrtskirche Marienthal im Rheingau; die andere ist als Votivtafel auf dem Rochusberg angebracht), was Ich verlange von den guten, treuen Kindern der Kirche, den Katholiken. Geht hin und seht den Jammer, den Ich gebracht über die Familien, die es betroffen, und nehmt euch ein Beispiel an den Priestern, ihr, die ihr euch dem Priesterstand weihen wollt, ihr guten Eltern, die ihr wähnt, gute Kinder erzogen zu haben, die Gott dienen wollen, Gott angehören wollen, ihr erlaubt euch Vergnügen, die nicht für euch passen. Ich will nicht, daß Meine Kinder schmachten und trauern sollen, traurig einhergehen, den Kopf hängen lassen bis auf die Füße.

Ihr werdet lesen, als Ich auf Erden weilte, daß Ich immer heiter und vergnügt einherging, wenigstens nicht, als ob Ich ein unglücklicher Mensch wäre. Ich beteiligte Mich an Hochzeiten. Wenn nach getaner Arbeit Meine Apostel und die heiligen, frommen Frauen ein Gastmahl veranstalteten, ging Ich mit hin und freute Mich mit ihnen; Ich teilte Leid und Freud mit Meinen Geschöpfen, aber schlagt nach und leset, wie gemessen diese Freude war, wie da nicht in die Nacht hinein ein Vergnügen dauerte, wie wir uns so mäßig als nur möglich verhielten und wie auch dabei nur die Frömmigkeit geadelt und gehoben wurde.

Soll Ich da nicht zürnen, wenn die Christen eurer Tage sich so betragen, daß ihnen der Tag schon wieder zu lange wird, bis wieder die Nacht anbricht, um wieder einem Vergnügen nachzujagen, wenn alles hineilt, um sich zu zerstreuen, ja, wenn selbst diejenigen, die vorgeben, der Stimme Meines Statthalters in Rom zu folgen, die, weil sie Geld haben, dieser Einladung folgen, aber selbst diese Wallfahrt noch nicht einmal in der Weise unternehmen, wie sie Mein Statthalter vorschreibt, wie sie bestimmt ist, denn die Wallfahrt soll und muß nur bestimmt sein für die Welt, um die Erde zu erneuern.

Ich habe dir gezeigt voriges Jahr, als Mein Statthalter die ganze Welt Meinem Herzen aufband, wie diese Erde anfing zu grünen. Dieses Grünen sollte nur versinnbildet sein voriges Jahr, in diesem Jahr aber erst stattfinden. Die ganze Welt, die guten, treuen Kinder der Kirche, sollten sich scharen, Glied an Glied, um das Oberhaupt der Kirche. Sie sollten von ihm den Segen empfangen und neu gekräftigt und gestärkt in ihrem Glauben wieder zurückkehren in ihre Heimat und allen ihren Untergebenen, denn es sind ja nur die Reichen und die Besitzenden, die eingeladen sind, nach Rom zu kommen, und für die Armen, die ein Verlangen haben hinzugehen, ist es so gemäßigt, daß viele auch hingehen können, deswegen sage Ich, sollten diese in ihre Heimat zurückkehren und ihren Untergebenen und Nachbarn und der ganzen Stadt und dem Dorf, dem sie angehören, ein Beispiel geben, daß ihr Glaubensleben erneuert ist, daß sie von jetzt an eifrige Christen sein wollen.

Weh denen, die nur hingehen, und anstatt ein gutes Beispiel zu geben, die Welt noch ärgern, denn wisset, daß es nur darauf abgesehen war von Meinem Statthalter, die Reichen um sich zu rufen, damit sie mit frommer Bußgesinnung vor ihn hintreten und in frommer Bußgesinnung die Tage zubringen in Rom und dann mit dieser Bußgesinnung zurückkehren, damit nicht die Armen, welche die Kraft und das Geld und die Mittel nicht haben fortzugehen, die sich abhungern müssen, um ihre Familien zu ernähren, nicht sagen können: 'Ja, so würde ich auch wallfahrten gehen, die Geldprotzen haben gut wallfahrten gehen.'

Seht, dieses Unheil geschieht dadurch, daß man Wallfahrten mitmacht, die Mein Statthalter in Rom befiehlt, nur um sein Vergnügen zu suchen, die Städte zu sehen, weil man zu Haus nicht genug zu finden weiß, weil man noch die großen Städte besehen will, und mit dem Vergnügen nimmt man die Laster mit nach Haus und manches gute Herz kommt schlechter zurück als es fortging. Meine Kinder, merkt es euch! Dieses ist die Ursache, warum Ich immer wiederkomme. Vierzig Tage weilte Ich unter Meinen Aposteln, um sie zu befestigen im Glauben. Welche Nachsicht Ich habe als Gott, könnt ihr daran ersehen, wie gütig Ich verfuhr mit Meinem Apostel. Weil dieser ungläubige Thomas nichts sieht, der doch von den übrigen Aposteln hörte, daß Ich auferstanden war, und der doch Meine Wunder mit angesehen, der Mich oft im stillen bewunderte, weil Ich Mich nicht gewürdigt habe, ihm zu erscheinen, glaubt er nicht, er glaubt einfach nicht.

Welch ein Schmerz für Mein liebend Gottesherz! Seht aber auch, welche Nachsicht und Geduld Ich mit den Menschen habe. Hört ihr Mich zürnen? Hört ihr Mich tadeln, zurechtweisen? All dieses nicht! Ich komme, wo er dabei ist, und aus aller Mitte heraus rufe Ich ihn, und sage: 'Mein Freund, Thomas, jetzt komme und lege deine Hand in Meine Seite und reiche deine Finger her und lege sie in Meine Hand, in die Male der Nägel, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig.'

Merkt euch, Meine Kinder, dieser Thomas lebt heute noch. Ich meine damit nicht die anderen, sondern diejenigen, die unter euch sind, die mit euch verkehren, euch alle meine Ich, ihr alle seid Thomasse. Ihr geht hinweg und fort ist aller guter Sinn. Ihr fangt an zu zweifeln, sobald eine Trübsal kommt, eine Prüfung kommt, sobald Satan an euch herantritt mit Versuchungen, dann seid ihr der ungläubige Thomas. Aber wißt, wenn die ganze Welt soll erneuert werden, dann müssen die einzelnen Glieder anfangen, sich selbst zu erneuern. Ihr müßt feststehen in eurem Glauben. All die großen Diener Gottes, die vor Meinem Thron stehen, haben alle ein absonderliches Leben geführt, sie waren alle Sonderlinge, sie haben nicht nach rechts und nicht nach links geschaut, nicht halb und halb mit der Welt geliebäugelt. Entweder – oder! Schnurstracks auf Mich losgehen! Ihr müßt alles abschneiden, was hinführt auf Irrpfädchen. Den geraden Weg, der auf Mich losgeht, müßt ihr wandeln. Mich immer zum Vorbild nehmen.

Ich gehe euch immer voraus mit dem schweren Kreuz auf dem Rücken. Deine ganze Mission hast du gesehen, als Ich dich fragte, ob du Mir folgen wollest, und als Ich dir sagte: 'Wenn du Mir dienst wie bisher, kommst du auch in den Himmel, wenn du Mir aber Freude machen willst, dann gehe den Weg, den Ich dir jetzt zeige.' Da schautest du Mich mit dem schweren Kreuz auf dem Rücken. Merkt es euch, ihr guten, treuen Kinder der Kirche!

Schaut auf euer Vorbild, das seht ihr immer an der Spitze der kleinen Schar, mit dem Kreuz auf dem Rücken, die Schweißtropfen auf der Stirne. Geht Ihm nach, nicht nach rechts und nicht nach links. Ja, ja, ihr dürft euch auch etwas ausspannen hie und da, an einen Wallfahrtsort gehen und euch da Erholung gönnen, aber nicht zusammensitzen und prassen, essen und trinken und zechen und spielen und tanzen, wie so viele gute Katholiken tun und noch wunders meinen, wie gute, treue Kinder der Kirche sie wären. Dies alles muß wegfallen. Ich muß anfangen an den treuen Kindern Meines Herzens, ein strenges Evangelium muß Ich predigen, damit die Heiden, die Un- und Irrgläubigen es sehen und sagen: 'Seht die Christen, seht, wie sie einander lieben, wie sie von all dem nichts wissen wollen, was wir tun.' Dann wird es anfangen zu grünen und zu sprossen, und Mein Reich wird aufgerichtet werden in Meiner Schöpfung."

Barbara: "O Herr, soll N. diesen zeitraubenden Verkehr abbrechen?"

Jesus: "Ja, ja, und auch du, Meine Kleine, und du, Meine Kleine, und du, Meine Tochter, stehe fest in deinem Kreuz. Siehe, du hast noch manches an dir, was abgestreift werden muß. Du bist noch allzu vergnügungssüchtig. Du mußt sehen, daß Ich dies nicht will. Siehe, Ich bin der Herr über Leben und Tod. Ich kann dir deinen Ehemann hinwegnehmen und kann dir ihn lassen. Wenn Ich ihn dir schenke, mußt du Mir versprechen, daß du nichts mehr willst, als Ich es will; daß du dein Vergnügen in deiner Familie suchen willst. Ihr dürft euch erholen in Gottes freier Natur; aber alles andere abschneiden. Ich will, daß niemand sagen kann: 'Ja, so sind die Betschwestern, die Kirchenläufer.' Abbrechen mit allen anderen Personen, die dich zur Sünde verleiten, zu allzu vielem Reden, und ihr alle abbrechen mit allen Personen, die euch zur Sünde verleiten; ganz still dahingehen, unter euch bleiben, wo es keinen Nutzen bringt; abbrechen, schnurstracks weitergehen. Durch euer Beispiel müßt ihr mehr belehren als wie durch Worte."

Barbara: "O Herr, ich bitte Dich für diese Kranke."

Jesus: "Sie gehört zu denen, die Mir Sühne leisten müssen. Sie wird unter ihrem Kreuz ausharren, das sehe Ich voraus, und deswegen spürt sie keine Linderung. Sie soll sich in ihr Schicksal ergeben und wissen, daß um ihres Leidens willen viele Seelen sollen gerettet werden. Ihr alle aber steht zusammen zu einem Bund, laßt euch nicht beeinflussen, weder von denen, die vorgeben, gute Katholiken zu sein, noch von denen, die euch verfolgen und verleumden. Grüßt Mir alle recht herzlich und bemüht euch, den Maimonat recht christlich zu feiern."

 

Vigil von Herz-Jesu-Freitag Mai 1900

"Der Weg zum Himmel ist schmal, und der Christ, der ihn wandelt, darf nicht allzu viel Gepäck haben, nicht allzu üppig leben."

Barbara: "Ich danke Dir, mein süßester Bräutigam, für all die Liebe, die Du uns erweisest. Ich danke Dir anstatt derjenigen, die nicht mehr an Dich glauben, die alle Deine Wohltaten Tag für Tag hinnehmen und nicht daran denken, daß Du sie ihnen spendest, und auch derjenigen, die zwar an Dich glauben und daran denken, Dir vieles zu schulden, die aber vor lauter Haschen nach zeitlichen Gütern vergessen, Dir zu danken, besonders, wenn Du ihnen Leiden schickst, wenn sie auch daran denken in glücklichen Tagen, aber auch für die Leiden müssen wir Dir danken. Siehe Herr, wir sind versammelt hier, Du hast uns zum dritten zusammengeführt, wahrhaftig nicht, damit wir Lorbeerkränze pflücken, wohl aber viel Schmach und Spott. Du sorgst dafür, daß das liebe 'Ich' zurücktritt. Wie hast Du uns heute Abend wieder gedemütigt durch diesen Prediger, im Beisein so vieler Menschen. O wie danke ich Dir dafür! Ich habe zwar schon so vieles gelitten und schon jahrelang mich bestrebt, Dir zu gefallen. In meiner Jugend habe ich Dich immer gebeten, Du möchtest mich auf den wahren Weg der Heiligkeit führen, aber doch einen möglichst leichten Weg. Ich fürchtete mich vor dem Heiligwerden.

Wenn ich gelesen, was die Heiligen für große Werke geübt, da dachte ich, die müssen viel gelitten haben, und das wollte meine Natur nicht. Deswegen bat ich Dich, mich einen leichten Weg zu führen. Ich sehe aber, daß es nicht anders geht. Ich muß unter das Kreuz. Nur her damit! Nur her mit der Krone von Dornen! Heute abend hast Du sie mir auf die Stirne gedrückt, die Krone der Schmach. Der Prediger in Eibingen hat gesagt, die Krone der Jungfrauen ist die Krone der Schmach hier in diesem Leben. Gib sie mir! O wie danke ich Dir dafür! Jetzt verstehe ich, warum Du das vorletzte Mal gesagt, wir sollten uns vorbereiten auf Leiden. Im ersten Moment war es ein großer Schmerz, aber wie süß zu leiden, für Dich verachtet, verlacht und verspottet zu werden. Nimm hin diese königliche Schmach, denn ich habe sie ja für Dich gelitten."

Lied: Hochpreiset meine Seele den Herrn...

Jesus: "Seid Mir von Herzen gegrüßt, ihr, Meine liebsten Kinder! Die Schmach, die ihr Meinetwegen erduldet, trägt euch viele Edelsteine in eure Krone ein. Seht, wo sind denn diejenigen, die Mir nachfolgen auf diesem Weg der Schmach, der Verachtung? Seht nur Meine Diener, die Priester der katholischen Kirche, die Mein Reich fortpflanzen auf dieser Erde, auf die Ich Meine Kirche gebaut, die Meine Säulen sind, auf welchen das ganze Gebäude ruht und ruhen soll, seht, sage Ich, auf sie, warum sie denn sich so sehr fürchten vor dem Gerede der Menschen?

Warum habt ihr heute abend wieder diese öffentliche Beschimpfung gehört? Weil sie das Kreuz fliehen wollen, das Kreuz, das den Heiden eine Torheit ist, den Juden ein Ärgernis. Solange Meine Diener sich fürchten vor dem Gerede der Menschen, solange sie alles Übernatürliche, das Ich in allen Meinen Dienern wirken wollte und von jeher gewirkt habe, streitig machen wollen, ins Lächerliche ziehen vor der großen Masse, so lange sind sie schwache Petrusse, die das Gerede einer armen Magd fürchten. Wenn sie an einem Ort stehen, wo Ich Mir eine treue Seele erwählte, durch die Ich der Welt zeigen will Meine unendliche Liebe und Barmherzigkeit, dann fürchten sie sich, dann setzt sich alles in Bewegung, um einer solchen Seele alles zu verleiden. Und doch ist es von jeher nicht anders gewesen, als daß einmal die Wahrheit an die Öffentlichkeit hinausgedrungen wäre. Diejenigen, die dann zu Meiner Fahne stehen, halten aus, denn die Herzen, die Gedanken vieler müssen offenbar werden. Und zu solchen Zeiten kann Ich Meine liebsten Kinder prüfen, da bewährt sich das echte Gold, da bewähren sich aber auch Meine Diener in ihrer Treue. Jetzt will Ich sehen, welche von ihnen das Kreuz, das Ich dir gezeigt vor einigen Jahren an Kreuzauffindung und Kreuzerhöhung, das von der Erde bis zum Himmel reichte, übergolden werden. Sie sind die Berufenen, die dieses Kreuz übergolden sollen, darum aber auch die Berufenen, zuerst sich unter das Kreuz zu stellen, unter Mein Kreuz, unter das Kreuz der Schmach und Verachtung sich zu stellen.

Und solange sie dieses Kreuz nur auf halber Schulter tragen wollen und sich nicht ganz darunter stellen, solange sie sich wehren gegen den Spott und Hohn, den man ihnen zuschleudert auf allen Gebieten der Gottlosigkeit und sie nicht auch noch den Spott und Hohn dazunehmen, der ihnen wegen ihres Dienstes und wegen ihres tiefreligiösen Glaubens bereitet wird, tragen sie nur halb das Kreuz.

Es hat, seitdem Meine heilige Mutter lebte, viele Seelen gegeben, die Mir nachfolgten, vielmehr den Weg wandelten, den Meine heilige Mutter wandelte. Fraget aber Meine Mutter, auf welchem Weg Sie Sich geheiligt hat, ob Sie Sich auch fürchtete vor dem Gerede der Menschen, ob Sie da, wo man Ihr zuflüsterte: 'Siehe, was man wieder über Deinen Sohn gesprochen, wie die Pharisäer Ihn wieder beurteilt, Er sei des Zimmermanns Sohn', ob Sie da Sich schämte, ob Sie diesen Menschen ausgewichen? Nein, nein, Meine Kinder, von dem ersten Augenblick an, als Sie Sich vorgenommen hatte, die Jungfräulichkeit zu bewahren, eine reine Jungfrau zu bleiben, trat Sie in die innigste Vereinigung mit der Heiligsten Dreifaltigkeit. Oft zog Sie Sich zurück und verkehrte mit Ihr in einer Weise, wie alle frommen Seelen mit Gott verkehrten, und wie auch ihr mit Ihm verkehren müßt. Viele sind Ihr nachgefolgt auf diesem Weg des tiefinnigen Glaubens. Wenn eine Seele, die vorgibt, Mir zu gefallen, Mir zu dienen, aber alsdann, wenn Ich etwas anderes von ihr verlange als das, was ihrer Natur zusagt, und sie Mir dann nicht huldigt und Meinen Willen nicht erfüllt, so kann Ich sie nicht gebrauchen zu dem Zweck, zu dem Ich einige Seelen berufen habe.

Nicht alle Menschen sind berufen, auch nicht alle, die einen besonderen Weg gehen wollen, aber doch habe Ich von jeher Mir Seelen erwählt, durch die Ich besondere Dinge wirken wollte; Meine heilige Mutter war die Erste. Obwohl Sie nicht sprach, wie Ich das Werkzeug Mir erwählte, so sprach Sie aber unter Meinen Aposteln auf dieselbe Weise. Der Heilige Geist sprach durch Sie mit Meinen Aposteln; und warum glaubt ihr wohl, daß Ich Meine Mutter, das Teuerste, das Ich hier auf Erden besaß, noch so lange Jahre in dieser Verbannung leben ließ? Gewiß hätte Ich Sie mit Mir hinaufnehmen mögen in Meine ewige Herrlichkeit, um Sie baldmöglichst von diesem Erdenleben zu befreien, aber Ich wollte nicht. Sie mußte ausüben, was Ich jetzt ausübe durch diese Seele, ein Apostolat mußte Sie ausüben. Meine Jünger, Meine Apostel, die Ich hinaussenden wollte in die Welt, brauchten eine Stütze, sie brauchten Gebet, sie brauchten auch einen guten Rat, und diesen wollte Ich durch Meine heilige Mutter ihnen spenden, ihnen nicht entziehen.

Darum, Meine Kinder, blieb Sie noch so lange auf Erden, bis dieses Mein Reich etwas tiefer begründet war, bis das Samenkorn, das hineingelegt war in Meine junge Kirche, aufgesproßt war und bereits innen angefangen hatte zu treiben.

Seht nun, Meine Kinder, das Kreuz will man fliehen, und doch bin Ich gekommen, der Welt durch dieses Werkzeug zu sagen, was ihr not tut, wie zu allen Zeiten, wenn die Welt entchristlicht war, in den bereits zweitausend Jahren, seitdem Meine Kirche besteht. Denn die alte Kirche ist verschwunden, die alttestamentliche Kirche, wo der wahre Gott angebetet wurde in Jerusalem im Tempel. Der Tempel ist verschwunden, und ein neuer ist entstanden an dessen Stelle, der Tempel, in dem Ich wohne Tag und Nacht in Meiner heiligen, katholischen Kirche. Seitdem nun dieser Tempel steht, haben sich viele in demselben geheiligt, und Mein Auge ruht mit Wohlgefallen, ja mit einzigem Wohlgefallen, auf diesem Tempel. Meine einzige Freude habe Ich an diesem Meinem Weinberg, den Ich Mir gepflanzt und gezogen habe.

Aber, obwohl Ich immer mit Wohlgefallen in demselben wohne und Meine Freude an diesem Weinberg habe, kommt es doch vor, daß die Üppigkeit dieses Weinbergs verschmolzen, vergangen ist, ausgesogen ist durch die Nachlässigkeit der Winzer. Die Reben treiben nichts mehr als wilde Schößlinge und der Saft der Trauben, die da wachsen sollen aus diesen Reben, fließt nur noch ganz spärlich.

Darum habe Ich zu allen Zeiten dafür gesorgt, daß dieser Weinstock wieder üppiger werde, daß ihm wieder neue Nahrung zugeführt werde und seine Reben reichlichere Früchte tragen und hervorbringen können. Deswegen habe Ich von jeher Menschen erweckt, durch die Ich der Welt Meinen Willen kundtat, durch die Ich die übrigen Menschen warnen, strafen, aber auch liebkosen und trösten wollte, damit sie dann mit größerem Eifer wieder zurückkehren an Mein Vaterherz. Zur Zeit eines heiligen Franziskus war die Welt erkaltet, aber so gottlos war sie nicht, wie sie jetzt ist. Ein heiliger Dominikus und ein heiliger Franziskus waren berufen, dieses Glaubensleben wieder aufzuwecken. Weil damals Meine Kirche reich war und durch die Üppigkeit vieler Meiner Diener, die da lebten wie die Weltmenschen, Meine Kirche in große Nachteile geriet, darum erweckte Ich diesen Franziskus, der der Welt zeigen sollte, wo es ihr fehle, daß die Welt die Armut lieben müsse; nicht die Welt, nein, Meine Kinder, denn die Welt ist nicht Mein, Meine Kirche, sage Ich. Meiner Kirche sollte Franziskus sagen, wo es ihr fehle, daß sie zu üppig sei, daß sie zu üppig lebe, daß man zurückkehren müsse zu einem einfacheren Leben, zu einem armen Leben. Das sollte Mein Diener Franziskus der Welt zeigen und sollte deswegen die Armut zu seiner Braut nehmen, um Meiner Kirche zu zeigen, wo sie gefehlt hat, und Tausende und Abertausende schlossen sich ihm an in den drei verschiedenen Orden, die er stiftete.

Seht nun, Meine Kinder, als aber die Welt gottlos wurde und immer gottloser wird, da sprach Ich durch ein anderes Geschöpf, durch eine Margareta Maria Alacoque. offenbarte durch sie Meiner Kirche, wie sie es anzustellen hat, um die guten, treuen Kinder Meiner Kirche wieder zu wecken und Mir zuzuführen, denn als die Welt anfing, an allem zu lockern, als Ich hineinschaute in Meine Kirche und das Christenleben beobachtete, als Ich sah, wie das heilige Sakrament der Ehe mißbraucht wurde, als Ich die Zerrüttung der Familien schaute, da machte Ich durch diese Meine Dienerin Meine Kirche aufmerksam und gab ihr zwölf Verheißungen, die Ich all denjenigen schenken und zugeben will, die Mein Herz verehren. Ich sagte den Christen, daß alle diejenigen, die das Bild Meines Herzens in ihren Häusern aufstellen und verehren, Meines ganz besonderen Schutzes sich erfreuen werden. Aber die Welt glaubte nicht. Meine Kirche, Meine Diener glaubten es nicht. Es brauchte lange Zeit. Ja, ja, es brauchte eine Zeit bis auf die eurige und noch gibt es viele, die es heute noch bezweifeln. Heute noch wird allzu wenig Mein Herz verehrt.

Deswegen, Meine Kinder, wiederhole Ich noch einmal, was Ich euch schon gesagt habe im vorigen Jahr und früher, daß Ich mit Meinem Statthalter in Rom ebenso verkehre wie mit Meiner Dienerin. Ihm habe Ich es gesagt und Meine Diener haben die Aufgabe, das Volk hierüber zu unterrichten und ihr wißt es nun.

Hier aber spreche Ich, wie Ich zu Franziskus sprach und durch Franziskus die Welt belehrte, die Armut zu lieben. Wie Ich aber damals diese Armut, damit sie auch geliebt werde, selbst fordern mußte, so auch jetzt. Ich meine damit, Ich mußte Meiner Kirche alles entziehen, damit sie arm werde. Wißt ihr, entzogen hätte sie sich freiwillig diese Gabe nicht, und es gehört ihr auch der Besitz, der ihr geschenkt ist. Aber wißt, seitdem Franziskus diesen Orden gegründet, habe Ich durch diese Meine Diener der Kirche gesagt: 'Die Christen sind nur wahre Christen, wenn sie die Schmach der Armut lieben. Nicht in Üppigkeit, nicht im Haschen nach irdischem Besitz geht der Weg zum Himmel. Der Weg zum Himmel ist schmal, und der Christ, der ihn wandelt, darf nicht allzu viel Gepäck haben, nicht allzu üppig leben und allzusehr nach Reichtum verlangen.'

Und weil niemand diese Sprache verstehen wollte und es darum abwärts ging und abwärts ging bis auf eure Zeit, obwohl es seit jener Zeit viele große Heilige und Diener Gottes gegeben und Meine Kirche blühte und blühte, daß Ich mit großer Freude an ihr Mich ergötzte, kam es aber in letzter Zeit wieder sehr auf eine abschüssige Bahn mit Meiner Kirche, mit Meinem Reich. Die Kinder Meines Reiches sind schlüpfrige Wege gegangen und nicht mehr wie zu Franziskus' Zeit ist die eurige Zeit, nicht erkaltet, nein, gottlos ist sie geworden.

Viele Christen wissen nicht mehr, daß Ich ihr Gott bin, daß Ich dreiunddreißig Jahre unter euch gewandelt bin, deswegen dieser allzu große Streit in Meiner Kirche, in Meiner Schöpfung, das Haschen nach Besitz, das Ringen und Kämpfen nach irdischem Besitz und Gütern, damit das Himmelreich auf Erden sich gestalte. Jeder will, weil er nicht mehr glaubt an ein Jenseits, sich den Himmel auf Erden verschaffen. Solange es dem Menschen gut geht, lebt er dahin und glaubt noch ein wenig, sobald er aber diesen seinen Glauben durch Treue bewähren soll, dann ist es aus mit seiner Treue. Daher die vielen Selbstmorde, die vielen unglücklichen Ehen, weil überall das Kreuz geflohen und gehaßt wird. In den Ehestand hinein wollen alle sich begeben, und wenn der Mann noch so viele Kinder hat, sie alle suchen das Glück im Ehestand und dann, wenn sie es nicht finden, dann ist es aus mit dem Glück, mit dem Frieden, und der Unfriede ist überall eingekehrt, weil man nur leichtsinnig in den Ehestand hineingeht, weil die Verachtung des jungfräulichen Standes überall gescheut wird.

Seht, Meine Kinder, dieses ist es, was Ich Meiner Kirche sagen will durch Meine Dienerin hier. Der jungfräuliche Stand ist verachtet von allen Schichten der menschlichen Gesellschaft. Ihr aber, Meine Diener, habt die Aufgabe, diesen Stand zur Blüte zu bringen. Seht hinein in die Gesellschaft, wie sie zerrissen ist, wie viele Selbstmorde vorkommen, wie viele unglückliche Menschen dahinstreichen, sich und anderen zur Last, weil sie nicht mehr verstehen, das Kreuz zu lieben, zu tragen, das Kreuz der Verachtung zu tragen. Wenn ihr nun, Meine Diener, ihr Priester der heiligen, katholischen Kirche, selbst nicht die Verachtung tragen wollt, wenn ihr selbst das Kreuz nicht umfassen wollt, wie könnt ihr dann andere das Kreuz tragen lehren? Ihr selbst, Meine Diener, müßt vorausgehen mit dem Kreuz, ihr müßt Meinem Volk zuerst zeigen, daß es euch Ernst ist, Meine Diener zu sein, und wenn ihr Meine Diener seid, dann müßt ihr das Kreuz tragen. Seid ihr denn mehr als der Herr?

Deswegen habe Ich euch schon vor längerer Zeit gesagt, das Kreuz, das Ich dir gezeigt, das von der Erde bis zum Himmel reichte, ist das große Elend, das in der menschlichen Gesellschaft sich ausbreitet, das aber nicht mehr anders zu heilen ist, als daß dieses große Elend übergoldet werde durch die Liebe zum Kreuz. Ihr, Meine Diener, ihr Diener der katholischen Kirche, seid die einzigen in der ganzen Schöpfung, die dieses Kreuz, dieses Elend übergolden können mit der Liebe, die ihr das Volk zum Kreuztragen lehren sollt. Solange man in Meiner Kirche nicht alles vermeidet, was den Glauben einiger erschüttern könnte, so lange liebäugelt ihr noch mit der Welt und tragt ihr noch auf zwei Schultern. Ihr wollt es nicht mit der Welt verderben und doch noch Meine Diener sein!

Auf, du Bischof von Mainz, umfasse das Kreuz! Siehe hier dieses Werkzeug, das beschimpft wird von einem Jahr zum andern, wie oft hast du es schon beschimpft, wie oft ihm schon die Dornenkrone auf die Stirne gedrückt. Wenn sie aus sich selbst wäre, Mein Freund, wenn sie, was in ihr gewirkt wird, in sich selbst wirken wollte, wäre sie längst dahin. Sie hätte längst dir gezeigt, wer sie ist. Wenn du aber glaubst, Mein Freund, daß Satan hier nicht im Spiel sein kann – denn würde wohl Satan gegen sich selbst arbeiten? –, dann glaube wohl, daß es Mein Geist sein muß, der in ihr spricht und arbeitet. Wenn du selbst sagen mußt, daß niemand sagen kann 'Herr Jesus', außer im Heiligen Geiste, dann wisse, daß es an der Zeit ist zu glauben und tief zu glauben. Ihr aber, Meine Kinder, freut euch, denn je mehr ihr Meine Krone tragt hier auf Erden, desto üppiger gestaltet sich eure Krone in der Ewigkeit. Du, Meine Kleine, folge Mir Schritt für Schritt. Schaue auf deinen Bräutigam, mit der Dornenkrone geht Er dir voraus, folge du Ihm, folge Ihm.

Du, Meine Tochter, Ich habe Freude an deiner Familie, weil sie Mir dient. Du hast gute, brave Kinder! Wisse aber, daß eine Zeit kommen wird, wo auch du geprüft wirst in deinen Kindern. Harre aus, trage, was Ich dir zuschicken werde. Mir nach und freue dich, daß du auch in der Prüfung ausharren kannst. Wisse, das Gold ist nur dann erst echt, wenn es im Schmelztiegel geprüft ist. Harre aus, bearbeite deine Kinder, deinen Ehegatten, und gehe allen in eurer ganzen Gemeinde mit gutem Beispiel voran. Du sollst der Welt, deiner Nachbarschaft zeigen, daß du auch zufrieden bist, wenn der Herr dir Kreuz aufladen sollte, weder murren noch klagen, denn wisse, auch du wirst geprüft, ihr alle, Meine Kinder! Du, Meine Tochter, werde nicht irre! Jetzt bewährt es sich, ob du glaubst, denn wisse, daß Ich diesen Glauben auch belohnen werde!"

Barbara: "O Herr, soll ich meine Schwester besuchen?"

Jesus: "Siehe, als Ich auf Erden wandelte, da besuchte Ich all die treuen Freunde, die mit Meiner Mutter verwandt waren. Gehe du hin, mach deinen Schwestern die Freude; weil es dir zuwider ist, darum sollst du hingehen, sollst dieses Opfer bringen. Führt aber auch aus, was ihr euch vorgenommen habt bis nächsten Sonntag. Je mehr man euch widerspricht, um so inniger schließt euch an all die Wallfahrtsgänge an, die die Kirche erlaubt, denn dort kann euch niemand widersprechen. Kümmert euch aber nicht um andere. Seid wie Pflastersteine, die nichts verspüren."

Barbara: "O Herr, schenke auch meiner Schwester N. diese Gnaden, um die sie Dich jahrelang bittet."

Jesus: "Alles, um was sie Mich bittet, will Ich ihr gewähren. Sie soll nur die Zeit abwarten, bis es Mir gefällt, es ihr auch zu zeigen. Sie möchte nur immer ein bißchen auch davon sehen, doch weil sie so gar zu eigennützig ist, will Ich sie noch zuwarten lassen. Meine Tochter, warte es ab. Dort an der goldenen Pforte, dort sollst du alles schauen, für jetzt aber im Glauben leben. Du meinst, ob es auch echt sei? Ja, ja, so gibt es viele Menschen, die gern glauben möchten, wenn Ich es ihnen vor die Nase stellte, damit sie es mit dem fleischlichen Auge sehen könnten. Ja, ja, Meine Tochter, wartet es nur ab, der Glaube allein ist euer Verdienst, der Glaube allein ist euer Verdienst!"

Barbara: "O Herr, bessere N. die Gesundheit."

Jesus: "Will sie eine Jüngerin des Gekreuzigten werden? Wenn sie das werden will, was soll Ich ihr dann noch tun? Will sie die Schmach nicht tragen, dieses kleine Wörtlein? Ja, Meine Tochter, du machst Mir Freude in all den Gebeten, die da die Männer verrichten, die da so gläubig aus innerstem Herzensgrund beten, denn das ganze Jahr wird nicht so tiefgläubig gebetet wie an diesem Tag von den Männern dieser Stadt. Dieser Lohn bleibt dir nicht aus. Aber sage ihr doch, ein bißchen mehr Geduld. Ich werde sie segnen, gewiß, aber der Weg zum Himmel muß noch verdient werden!"

 

Zweiter Freitag im Mai 1900

"Daß sie zwar Mein Wort verkünden, aber nichts weniger als dieses Wort an sich selbst in Erfüllung bringen."

Barbara: "Lob, Preis und Dank sei jetzt und ohne End, dem süßen Herzen Jesu im Heiligsten Sakrament! Hochgelobt und gebenedeit sei Jesus Christus im Heiligsten Sakrament des Altars, und Maria, Seine jungfräuliche Mutter, sei gelobt und gepriesen von uns und allen Kreaturen, von nun an bis in Ewigkeit! O wie freut sich meine Seele! Wie hochbeglückt ist ein Mensch, der das Glück mit mir teilt. Meine Seele ist zu klein, um das Glück zu fassen, das Du mir bereitet. O ihr neun Chöre der Engel, ihr Heiligen im himmlischen Hof, all ihr Gerechten auf Erden, kommt herbei und seht, wie gut der Herr ist, wie lieb Seine heilige Mutter ist. O mein Jesus, gib mir eine Stimme, die hinaustönt in die ganze Welt, um das Lob Deiner heiligen Mutter zu verkünden. O wie gut ist Sie, o wie schön ist Sie! O ganz schön bist Du und kein Makel ist an Dir!"

Der Herr nahte Sich Barbara in großem Liebreiz und streckte ihr die Hand entgegen. Barbara wird gewürdigt, ihre Hand in die Hand Jesu zu legen und hält die göttliche Hand wonnestrahlend.

Barbara: "Ich bin ein gar zu unwürdiges Geschöpf, und Du würdigst Dich, diese innigste Verbindung mit mir einzugehen, mit einem Wesen, das nichts kann als Dich beleidigen. O Herr, verzeihe mir allen Undank und alle Treulosigkeit, die ich mir in meinem ganzen Leben zu schulden kommen ließ. O wie reut es mich, jemals einen Augenblick Dir entzogen zu haben. O Herr, sieh an die heißen Tränen über den Undank, den ich in meinem Leben Dir bereitet habe. O gewiß Herr, niemals mehr will ich Dich beleidigen, aber sieh, wie armselig ich bin. Heute, wenn Du mich hinaufziehst zu Dir, wenn Du die innigste Verbindung mit mir eingegangen und mir all Deine Schätze geöffnet, wenn Du mich hineinziehst in Dein göttliches Herz, ist die schwere Zeit vorüber, kaum habe ich die Wonne eingeschlürft, die Du mir zu verkosten gabst, bin ich schon wieder dasselbe armselige Wesen, das ich vorher war. O verzeihe mir!

O Dein Blick, er zermalmt mich! O mein Jesus, o wie lieb bist Du! O freut euch mit mir! Heute ist diesem Haus Heil widerfahren! Kinder, Kinder sind wir geworden, nicht mehr Knechte, nicht mehr Mägde, nein, nein, Kinder des Hauses sind wir geworden. Sein Haus ist es geworden und wir dürfen wohnen in diesem Seinem Haus! O freut euch, o freut euch der Wonne, zu wissen, daß dies Herz mich nicht verkannt, daß der Schmerz, der mich zerrissen, auch in Seine Brust gerannt. O mein Bräutigam, mein Jesus!"

Barbara streckt Ihm die Hände sehnsüchtig entgegen. Weil es noch früh am Morgen war, so zögerten Lieschen und Luise lange und kamen erst, als der Herr schon einige Zeit mit Barbara verkehrt hatte, weshalb der Herr ihnen einen Verweis gab.

Jesus: "Meine Kinder! Gelobt sei Jesus Christus! Wie es euch ergeht, wenn ihr die Zeit der Gnade nicht benutzt, dieses vorhergehende, auffallende Zeichen, so ist es ein warnendes Beispiel in erster Linie Meinen Dienern, den Priestern hier in dieser Stadt.

Seht, wenn ihr die Zeit der Gnade nicht benutzt, die Ich euch angeboten habe, so ergeht es euch gerade so, denn ihr alle wißt, wie gut Ich bin. Ihr habt schon oft Meine Liebe, Güte und Sorgfalt zu den Menschen erfahren; ihr habt schon oft an Meiner Brust gelegen und die Liebe eingeatmet, die aus Meinem Herzen strömt, und doch wollt ihr anderen Dingen nachlaufen. Ja, ja, es ist recht, wenn ihr auch recht eifrig seid im Anhören von heiligen Messen, denn dort bin Ich ja, dort vollbringe Ich das größte Werk, das Ich auf Erden vollbringen kann, dort erinnere Ich Tag für Tag, Stunde um Stunde, die Menschen an Mein bitteres Leiden und lade sie ein, teilzunehmen an Meinem Leiden und die Gnadenströme, die da ausfließen aus Meinem Herzen, in sich aufzunehmen.

Aber seht, Meine Kinder, hier will Ich ja etwas Ähnliches ausüben, eine ähnliche Erinnerung an Mein bitteres Leiden, an die Liebe, die Ich habe zu Meinen Geschöpfen. Darum wißt, ihr Meine Kinder, die Ich euch erwählt habe, dieses Werk durch euch auszuführen, die Ich euch zu dritt zusammengeführt, damit ihr all die Stürme und Leiden und Verfolgungen, die Meiner Kleinen bereitet werden von den Dienern der katholischen Kirche, ertragen könnt, damit ihr feststeht zu einem Bund, denn wo zwei oder drei in Meinem Namen versammelt sind, da bin Ich schon mitten unter ihnen; wenn aber zwei oder drei um Meines Namens willen Verfolgung leiden, was soll Ich erst dann sagen? Da bin Ich nicht nur mitten unter ihnen, nein, nein, da bin Ich mitten in ihnen.

Ich Selbst will sie stärken zum Kampfe gegen die Mächte der Finsternis, hier aber nicht allein gegen die Mächte der Finsternis, sondern auch gegen die Gewalten, die Ich Selbst in Meine Diener niedergelegt habe, die zwar einen Teil eurer Prüfungen ausmachen sollen, die aber auch von solchen euch bereitet werden, die bösen, bösen Willen haben. Es gibt solche unter Meinen Dienern, die wirklich bösen Willen haben, zu Meinem Schmerz muß Ich es sagen.

Darum merkt es euch, Meine Kinder, wenn die Zeit gekommen ist, wo ihr wißt, daß Ich Meine Dienerin gern besuchen möchte, dann schauet nicht auf euren Gewinn, seid nicht so selbstsüchtig. Wißt, daß Meine kleine Dienerin sich auch Entbehrungen und Entsagungen in Hülle und Fülle auferlegen muß. Wißt, daß sie ebenso gern dort beiwohnen möchte, wohin euer Schritt gelenkt wird, wie ihr, sie muß aber allen ihren Freuden und Tröstungen entsagen, wenn Ich komme. Sie muß, weil Ich so will, und ihr müßt euch ihr anbequemen. Ihr müßt teilnehmen an ihrem Leiden. Seht, so geht es allen Menschen, Meine Kinder. Allen Menschen biete Ich Meine Gnade an, und Ich habe aufgerichtet den Born der Gnade. Zum allerersten fließt der Born der Gnade in Meinem irdischen Paradies. Ihr wißt, wo dieses ist. Das irdische Paradies, das noch sichtbar auf Erden ist, ist Meine heilige, katholische Kirche. In ihr fließt der vierströmige Kanal durch die ganze Schöpfung. Im Allerheiligsten Sakrament ist dieser Born der Gnade, der versinnbildet war in dem früheren Paradies, das von der Erde verschwunden ist. Aber dieses Paradies habe Ich doch wieder aufgerichtet im Neuen Bund, wo Ich Selbst Mich vereinigte mit Meiner Braut, der heiligen, katholischen Kirche und durch die ganze Welt diesen vierströmigen Kanal dahinsprudeln lasse.

Alle, die da kommen und schöpfen aus dieser Quelle, sollen gerettet werden, sollen teilnehmen an den Gnadenschätzen, die Ich ausströmen lasse in diesem irdischen Paradies. Dieses Paradies ist aber auch Meine liebe, heilige Mutter. Durch Sie will Ich ausströmen lassen den Born aller Gnaden, durch Sie leite Ich über die ganze Menschheit dahin all die Gnaden, die Ich und Sie mit Mir verdient für die arme, sündige Menschheit.

Seht nun, Meine Kinder, wie nur diejenigen, die da tiefgläubig sind, sich nicht anwehen lassen von dem Unglauben der Zeit, die dahinschreiten über diese sündige Erde, mit dem Kreuz beladen; denn nur dadurch wird das Paradies aufrechterhalten auf Erden, daß es recht viele gibt, die es verstehen, den Weg zu wandeln, auf welchem Ich das Paradies auf Erden erkämpfen und erschaffen mußte. Ich Selbst mußte dies Paradies dreiunddreißig Jahre lang erkämpfen. Ich Selbst habe es erschaffen dort, als Ich hinausschrie in die ganze Welt: 'Es ist vollbracht! Vater, in Deine Hände empfehle Ich Meinen Geist!' Und nun, Meine Kinder, habe Ich es euch gesagt. Nun sollt ihr wissen, was Ich halte von dem Bischof von Mainz und was Ich ihm durch Meine Dienerin sagen lasse. Er ist nicht nur ein Diener Meiner heiligen Mutter, sondern er ist den Bund eingegangen, den Ich ihm angeboten habe. Er ist der geheimnisvolle Gemahl Meiner heiligen Mutter geworden, und deswegen lasse Ich ihm sagen, daß er nur eine kleine Weile, nur einen kurzen Augenblick den Brautstand erleben wird mit Ihr, und zwar eine Wonne von Ihr genießen wird wie keiner seiner Vorgänger. Im innersten Grunde seines Herzens wird er diese Worte wohl verstehen.

Dann aber soll er nicht irre werden. Er soll bedenken, daß die Braut bald Hausmutter, Hausfrau wird, die nichts mehr von den lieben, süßen Tagen des Brautstandes verspüren wird, die dann von Sorgen und Plagen gequält, vom frühen Morgen bis zum Abend ächzend und stöhnend das Kreuz trägt, das der Ehegatte ihr auferlegt trotz all seiner Liebe und Treue; denn sie soll ihm Jahr für Jahr Kinder gewinnen, und das bereitet dieser Braut ein schweres, schweres Kreuz. Sie fühlt die Last Tag und Nacht, wenn sie auch noch so sehr von ihrem Bräutigam liebkost wird, aber sie wird die Last jahraus, jahrein nicht mehr los. Dies sei ihm gesagt zum Trost, wenn die Tage kommen, wo er ächzend und stöhnend das Kreuz trägt, das Ich ihm auf die Schulter gelegt.

Er soll bedenken, daß er eine Braut, ein Bräutigam ist, und daß er in geheimnisvollem Bund lebt mit Meiner heiligen Mutter. Und wenn andere sich von ihm abwenden, wenn sie seine Bürde zu hart finden, dann möge er bedenken, daß es der Anfang ist zum Sieg, nämlich, das Kreuz soll in Meiner heiligen, katholischen Kirche vergoldet werden durch die Liebe Meiner Diener. Sie sollen das Kreuz umfassen und mit ihrer Liebe vergolden. Wenn sie in erster Linie das Kreuz vergolden, das heißt, die Last des Kreuzes nicht mehr fühlen, dann hat das Paradies auf Erden schon einen guten Zaun erhalten; denn sie sind die Pfähle, die den Zaun zusammenhalten, die Pfähle, die da tief eingeschlagen sind in das Erdreich Meiner heiligen katholischen Kirche.

Den Zaun müssen all die treuen, frommen Seelen bilden, die angekettet und angenagelt sind an die Pfähle, an das katholische Priestertum. Diese müssen all den Spott und Hohn, all die Leiden und Verachtungen mit Geduld und Ergebung tragen und hinnehmen, auch selbst wenn sie von denjenigen ausgehen, die Ich zu Pfählen hingestellt habe, und doch müssen sie fortwährend in Verbindung mit ihnen bleiben. Sie müssen alles ertragen und erdulden, aber auch tun, was diese Pfähle sie lehren und selbst vorpredigen, aber auch selbst tun sollen, Ich sage tun sollen; tun sie es aber nicht, dann wendet das Wort um, das Ich einst gesprochen in Meinem sterblichen Leben: Tuet nicht nach ihren Werken, tuet nach ihren Worten, wie Ich einst gesagt habe von den Pharisäern, die zwar die Worte der Heiligen Schrift auslegen, die aber ganz anders handeln, als die Heilige Schrift ihnen gebot.

Seht, so sollt ihr Seelen alle tun, die Ich euch bestimmt habe zu helfen, um den Zaun um Mein Paradies auf Erden aufzurichten, die Ich euch angenagelt habe an das Priestertum der katholischen Kirche, die Ich zu Pfählen hingestellt habe: 'Tuet nicht nach ihren Werken, tuet nach ihren Worten', denn viele Priester der katholischen Kirche geben dadurch großes Ärgernis, daß sie es so gern mit der Welt halten möchten, daß sie zwar Mein Wort verkünden, aber nichts weniger als dieses Wort an sich selbst in Erfüllung bringen. Sieh, du Mein Freund, du sollst das Tor sein in dieses Paradies hier in dieser Stadt. So wie Ich die Priester zu Pfählen hingestellt, so stelle Ich dich hin als Tor, als den Eingang in das Paradies hier auf Erden.

Ihr aber, Meine Kinder, und all die treuen Seelen dieser Stadt, ihr sollt euch annageln lassen an das Priestertum, an diese Pfähle, damit Mein Reich wieder aufblühe, damit es die Oberhand gewinne in dieser Stadt. Seht, was ist denn eigentlich die Ursache, daß der Liberalismus und der Sozialismus so die Oberhand nimmt, obwohl diese Stadt eine Bischofsstadt ist und das Christentum in Blüte stand wie keines im ganzen Deutschen Reich, denn keine Stadt rühmt sich, eine Goldene zu heißen wie diese Stadt hier. Aber dieses Goldene Mainz ist ein bleiernes geworden, es hat sich gesenkt bis auf die tiefste, tiefste Erde herab. Warum denn? Weil die Diener der Kirche zuviel nachgeben, weil sie nicht mit Entschiedenheit das Kreuz umklammern, das Kreuz mit ihrer Liebe vergolden wollten.

Seht, Meine Kinder, siehe, Mein Freund, du bist bestimmt, dieses Kreuz zu übergolden, das deine Vorfahren zu vergolden vernachlässigten. Alle, die in dieser Stadt wohnen, müssen wissen, daß die katholische Kirche dieser Stadt gehört und diese Stadt der katholischen Kirche. Sie ist und bleibt eine Tochter, und zwar soll sie die erste Tochter Roms sein. Darum stehet ein für eure Rechte, wo es gilt. Laßt nicht ein Tüpfelchen vom 'i' nach, wo ihr zurückstehen sollt, wo man euch Anerbieten macht, wo die Kirche, Meine Kirche, zurückgedrängt werden soll, und wenn es euer Leben kosten sollte, müßt ihr einstehen für die Rechte Meiner Kirche. Ihr müßt kämpfen wie Meine Dienerinnen hier kämpfen um das, was Ich von ihnen verlange.

Seht, ihr müßt euch nicht wundern, wenn Ich in geheimnisvoller Sprache zu Meiner Dienerin rede, denn Ich sage euch, wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht eingehen in das Reich Gottes, und wenn ihr nicht zu den Kleinen haltet, die Ich euch gestellt habe, werdet ihr nicht eingehen in das Paradies, das Ich aufrichten will in dieser Stadt. Ich rede heute nur zu den Dienern dieser Stadt, zu den Priestern in Mainz. Einen Bund will Ich schließen mit euch, und derjenige, der es wagt zu spotten und zu höhnen über diejenigen, die Ich Mir erwählt habe, der wird sehen, daß er das Kreuz nicht übergolden hilft. Ich werde ihm die Gnade entziehen, die er jetzt noch so fest zu halten glaubt. Denn wie Ich heute euch gezeigt habe, daß Ich komme zu einer Stunde, wo es niemand vermutet, und wenn es Mir gefällt, und daß, wenn Ich die Gnade anbiete, man sie ergreifen soll und muß, ebenso Meine Diener, hat alles seine Zeit, ganz besonders aber die Gnade. Nicht umsonst hat Meine Kirche und Ich in ihr besondere Zeiten gegründet, besondere Jahre gestiftet, die man Jubeljahre, Gnadenjahre nennt. So ist es aber auch mit Gnadenzeiten, wenn Ich sie anbiete in einer Stadt oder in einer Gemeinde.

Ganz besonders hört auf zu spotten und zu höhnen gegen diejenigen, die Ich durch besondere Gnaden an Mich ziehe, ihr, die Ich euch gestellt habe, die Leitung anderer zu übernehmen, besonders ihr, die ihr das junge Priestertum fortpflanzen helft, denn Ich habe hier in Mainz diejenigen gelobt, welche die Pflanzschule des Priestertums leiten, Ich werde sie aber auch tadeln und strenge, strenge tadeln, wenn sie, anstatt das innere Leben zu befördern, Haß und Abscheu einpflanzen in dieses junge Priestertum gegen solche, die Ich auf diesem Weg führe und leite. Glaubt ihr vielleicht, Meine Freunde, eine Seele, die ihr mit solchen niederträchtigen Namen bezeichnet, hat den Kampf, den sie gekämpft, bis sie eine Quisel, eine Betschwester, eine Betfunzel, und wie ihr sie heißt, geworden ist, umsonst durchgekämpft? Hast du, Mein Freund, so viel gekämpft, wie diese Seele hier gekämpft hat?

Schämt euch, ihr Priester der katholischen Kirche, mit ähnlichen Namen diejenigen zu bezeichnen, die in euren Augen verächtlich sind, weil sie nicht eurer Laune zusagen. Wißt, daß ihr einer besonderen Gnade gefolgt seid, und daß Ich alle diejenigen, die Ich mit dem Priestertum begnadige, ganz besonders überhäufe mit Meiner Gnade, daß Ich aber auch in gerader Linie wie euch diejenigen begnadigen muß, die Mir auf diesem Weg folgen, die zu Meinen Auserwählten gehören, die Ich aber mit noch viel tieferen Gnaden und mit noch viel tiefgehenderen Erleuchtungen heimsuchen muß, bis Ich sie auf diesen Weg gebracht habe.

Ihr, seid nicht berufen und befugt, diejenigen so zu verschmähen, besonders zu schmähen und zu verachten in Gegenwart von anderen Personen, die diese Gnade nicht besitzen. Wenn es nicht anders wird in dieser Stadt, werde Ich wohl Meine Gnade wieder zurückziehen. Meine Dienerin wird zwar nicht rückwärtsgehen, Ich werde sie halten in Meiner Gnade, aber euch wird sie entzogen werden. Ich werde sie eurer Leitung entziehen, weil ihr euch schämt, es zu tun zu haben mit tiefgläubigen Seelen.

Geht hin und sagt Meinem Freund einen herzlichen Gruß von Mir. Wenn er wünscht, daß diese Stadt wieder zu ihrem ursprünglichen Namen zurückkehren soll, dann soll er sich die Worte wohl überlegen, die Ich ihm heute sagen lasse. Er soll nicht denken, daß eine Seele getäuscht ist, die so geschmäht, verachtet und verfolgt wird wie diese hier in dieser Stadt, so daß sie öffentlich vor allen Leuten beschämt und verspottet wird. Wenn er sich länger noch überzeugen will von der Gewißheit, ob Ich es bin, dann soll er seine Leitung freiwillig Meiner Hand übergeben. Er soll, in anderen Worten, Meine Hand walten lassen über Meinen Dienerinnen. Ich Selbst bin euer Führer. Wenn er nun wissen will, ob dieses wahr ist, dann soll er Mir die Leitung überlassen, denn da, wo der Priester zweifelt, ob eine Seele vom Geist der Lüge getäuscht sei oder von Meinem Geist geleitet, denn von dem Geist eines Menschen ist hier keine Sprache. Es gibt nur zwei Geister, die auf den Menschen einwirken. Ich habe dieses schon einmal erklärt in früherer Zeit. Er soll nachschlagen, er wird es schon finden, und soll bedenken, daß der Geist des Menschen eingehaucht ist von Meinem Geist, und der Mensch hat nichts aus sich selbst heraus. Er ist entweder freiwillig und durch die Todsünde ein Lügengeist geworden und steht unter dem Einfluß Satans, und solange er in der Todsünde lebt, ist der Geist Satans in ihm, und er vollführt die Werke Satans, oder aber der Mensch lebt in Meinem Geiste, den Ich ihm eingehaucht durch die Taufe und den Ich ihm eingegeben, nachdem er gesündigt hat, durch das Sakrament der Buße, und in dem Ich wohne durch Meine Gnade. Es ist also entweder der Geist Gottes in ihm oder der Geist Satans, und es ist nicht wahr, es ist eine Lüge, so groß wie nur die Welt sie je erfinden und erdichten könnte, daß eine Seele, ein ungelehrtes Dorfmädchen, aus sich heraus all die Worte erdichten kann, die Ich in ihm oder durch sie rede. Und dann, Mein Freund, wenn du noch länger zögerst und dich vergewissern willst, ob Ich es bin, der in ihr redet, dann sage Ich dir: Wehe, wehe der Stadt Mainz!

Ich will Mein Volk retten, Ich will, daß diese Stadt den Namen wieder tragen wird und soll, den sie verloren hat. Ich will, daß das Goldene Mainz wieder hergestellt werden soll als die erste Stadt Meiner Kirche und alle, die da noch länger widerstehen Meiner Gnade, halten zu der Welt, halten zu Satan und seinen Helfershelfern. Geht hinaus an die Loge, an die Pforte der Hölle und seht, wie es diese machen, eure Gegner, wie diese arbeiten, ob diese sich schämen, Satans Diener zu sein, und ihr, ihr wollt euch schämen, Diener des Kreuzes Jesu Christi zu sein? Diese Meine Dienerinnen sind Liebhaber des Kreuzes, Meines Kreuzes, und alle, die Ich an sie ankette, alle, die Ich ihnen zuführe, müssen Liebhaber Meines Kreuzes werden, und wollen sie nicht freiwillig, so müssen sie es werden; dann werde Ich sie so lange mit Kreuz beladen, bis sie das Kreuz mit Liebe umfangen, umfassen und mit Liebe Mir nachtragen. Liebhaber des Kreuzes muß Ich bilden, und wollt ihr Liebhaber des Kreuzes sein, dann umfasset das Kreuz und schmälert das Kreuz und den Kreuzweg nicht mehr, den Ich verbreiten will, denn er ist gar zu schmal, weil ihr ihn so schmal macht; er soll erweitert werden, damit viele darauf wandeln können, und solange ihr auf der Kanzel steht und die Liebhaber des Kreuzes schmäht und solange ihr den Pfad nicht erweitert und er ein Schlängelein bleibt, auf dem nur hie und da ein Persönchen wandeln kann, wird es nicht besser."

Barbara: "Mein Jesus, Du bist heute so zornig, Du warst doch vorhin so lieb!"

Jesus: "Ja, ja, Meine Kinder, Meine Kleine, Ich war lieb vorhin. Siehe, dies ist das Zeichen, auf dem der ganze Weg, wie Ich die Meinigen führe, vorgebildet ist. Erst biete Ich ihnen Meine Gnade an, Ich locke und ziehe sie an, Ich gebe ihnen Zuckerbrötchen, Ich zeige Mich ihnen in der ganzen Liebe Meines Herzens. Ich lasse sie die Gnadenschätze verschlucken und verkosten anfangs, dann aber, wenn sie stark geworden sind, gebe Ich ihnen harte Brotkrusten und zeige ihnen, daß sie etwas gelernt haben. Ich prüfe sie. So tue Ich auch Meinen Dienern hier in dieser Stadt. Ich habe sie angelockt mit Zuckerbrötchen, Ich habe ihnen liebe, süße Worte gegeben, gute Worte, weil es so nicht mehr gehen kann.

Es muß anders werden in Meiner Kirche, sie muß zur Blüte gelangen, sie muß emporsteigen. Meine Braut, sie muß auf den Berg gestellt werden, auf dem alle Menschen sie sehen können. Darum muß Ich eine ernste Sprache reden, darum komme Ich mit Brotkrusten. Wollt ihr, oder wollt ihr nicht? Ich will euch prüfen! Seid ihr stark geworden? Ihr seid schon lange genug auf diesem Zuckerweg gewandelt. Ich will sehen, ob ihr was gelernt habt. Wollt ihr nicht? Gut, Ich lasse euch die Wahl. Ihr seid gestellt an den Wendepunkt. Eure Namen sollen fortan glänzen durch die lange Ewigkeit in dem Lebensbuch. In der Geschichte Meiner Kirche sollen eure Namen eingetragen sein mit goldenen Buchstaben. Wißt, das Gold bedeutet die Liebe. Diese Liebe muß aber mit dem Kreuz geschrieben sein. Dieses Gold, diese goldenen Buchstaben müssen aber mit dem Kreuz geschrieben sein. Wollt ihr, daß eure Namen glänzen durch die ganze Ewigkeit, dann müßt ihr dieses Kreuz nehmen und damit eure Namen selbst eintragen in das Buch der Kirchengeschichte, dann müßt ihr euch verdient machen in der Kirche, zu den Kleinen halten, mithelfen, dazuhelfen, ihnen vorausgehen, nicht hintennach, und noch spötteln über sie, über die, die euch vorgehen.

Nein, nein, Meine Diener, deswegen rede Ich heute eine so ernste Sprache. Du, Meine Kleine, brauchst dich nicht zu beirren, es geht dich nichts an. Ich bin mit dir zufrieden. Du hast diesen Monat Mai schon viele Freude gehabt, nicht wahr? Du fühlst in dir, daß es gewiß ist, daß der Herr in dir wohnt. Merk es dir, wenn es wieder anders wird, aber wisse, daß der Herr dann auch noch in dir wohnt, daß du Ihm aber verdienen sollst. Jetzt läßt Er dir noch eine so kleine Maikur.

Die Leute gehen hinaus, machen sich Vergnügen und halten eine Maikur, um ihre Gesundheit zu kräftigen, noch mehr aber, ihrer Lust zu frönen. Ihr, Meine Kinder, sollt auch eine kleine Maikur haben, ihr sollt sie auch halten. Ich gönne sie euch von ganzem Herzen. Deswegen helfe Ich mit dazu und Meine heilige Mutter, daß ihr eine kleine Maikur halten könnt. Du aber, Meine Tochter N., du sollst auch eine Maikur haben. Du sollst dich nicht allzusehr grämen. Ich habe dich mit Kreuz beladen, weil du gar zu verwöhnt bist. Du sollst Mich lieben lernen. Ich will dich heranziehen, weil Ich in deiner Familie einen guten Keim gefunden habe. Aber siehe, wie verweltlicht deine Familie ist, schaue hinein, wie viel da noch fehlt. Deshalb mußt du Mir verdienen. Du selbst mußt die Gnaden für sie verdienen. Harre aus unter deinem Kreuz und bringe Mir deine Tochter entgegen. Siehe, solange dieses verwöhnte Kind sich nicht anschließt an dich und die Worte beachtet, die Ich hier spreche, so lange kann Ich dir das Kreuz nicht abnehmen. Aber zürne Mir nicht mehr. Ich liebe dich, und deine ganze Familie möchte Ich retten, aber wie viel fehlt da noch. Sage deiner Schwester, wie da noch so flach der Glaube ist, wie wenig Mir das gefallen kann.

O es kann Mir nicht gefallen ein solcher Glaube. Wo bleibt da das Leben aus dem Glauben bei einem so verflachten Glauben. Ja, glauben denn diese Menschen, sie lieben nur so oberflächlich und leben nur so dahin und Ich muß ihnen das Paradies nachwerfen? Nein, nein, Meine Kinder! Hier heißt es kämpfen und leben aus dem Glauben. Dort ist der Lohn, hier der Kampf!

Du, Meine Kleine, Meine Dienerin, du fühlst die Maifreude, ja, ja, wie dieses ganze Haus hier. O wie freut es Mich, wenn sie am Abend sich versammeln und Meiner Mutter schöne Marienlieder singen. Die ganze Umgebung fühlt sich himmelwärts gezogen. Ihr wundert euch, daß eure Wirtschaft leer wird. Wißt ihr, daß ein innerliches Grauen alle diejenigen befällt, die nicht in der Gnade Gottes leben. Darum fürchten sie und zittern, wenn sie diesen Gesang vernehmen, der sie an die Ewigkeit und an das unsterbliche Leben erinnert, sie aber auch an das Glück erinnert, das diejenigen genießen, die Gott treu dienen.

Seht, so wie es hier in diesem Hause ist, wie anfangs zwar sich die Gottlosen zurückziehen und diese Wirtschaft verlassen und dorthin gehen, wo dem Teufel gedient wird, Ich aber doch dieses Haus so segne, daß es keinen Schaden leidet, so wird die ganze Stadt geleitet und geführt werden. Diejenigen, die sich zurückziehen von euch, wenn ihr recht zuhaltet der kleinen Schar, werden euch wahrhaftig keinen Schaden bringen, denn sie sind diejenigen, die Ich abschütteln will vom Baum Meiner Kirche. Die übrigen aber werden sich erbauen. Die ganze Umgebung wird sich erbauen und ein neues Leben wird erstehen in dieser Stadt. So soll und muß es werden in der ganzen Welt. Überall, wo treue Seelen stehen, soll dieses Leben gefördert und geschützt werden. Es soll und muß der jungfräuliche Stand gehoben und gepflegt werden, es soll und muß der Ehestand geheiligt werden, es soll und muß das Leben im Ordens- und im Priesterstand geübt werden aus dem Glauben, ein neues Glaubensleben muß überall, überall in der Welt erstehen. Mit diesem Jubeljahr soll ein neues Glaubensjahr erstehen und geschaffen werden."

Barbara: "O Herr, soll diese unglückliche Frau sich scheiden lassen?"

Jesus: "Besser tut sie, wenn sie sich nicht scheiden läßt. Es ist besser, wenn eine Seele das Kreuz, das Ich ihr auf die Schultern gelegt, das sie sich selbst zwar gewählt, denn mit dem Ehestand, den eine Seele sich nach reiflicher Überlegung gewählt, hat sie es sich ja doch selbst und freiwillig gewählt, noch vielmehr eine Seele, die es ohne Überlegung wählt, die hat dann erst recht das Kreuz freiwillig gewählt und dieses Kreuz, das sie sich nun selbst gewählt, das Ich aber geheiligt habe durch das Sakrament der Ehe, ist besser, wenn sie es trägt bis an ihr Lebensende.

Wenn sie dann unter der Last auch zusammenzubrechen meint, hat sie den Vorteil, daß jene Seele, mit der Ich sie verbunden habe, doch nicht ewig verlorengeht. Denn überall, wo solche Ehescheidungen vorkommen, wo die Seele sich freiwillig von dem anderen Teil trennt, steht jener Teil in großer Gefahr, verlorenzugehen und dieser Teil auch, wenn er noch so fromm ist und Mir dient, denn in erster Linie sind die Kreuze, die Leiden, die Ich Selbst den Menschen auferlege, die sichersten und besten, denn sie verhüten allen Stolz. Eine Seele nun, die einmal stark geworden ist, die Ich ganz an der Hand führe und leite, die alles hinnimmt, der es nicht mehr genügt, die Leiden zu tragen, die Ich ihr auferlegt habe, diese soll weitergreifen und sich selbst Leiden verschaffen, damit sie recht viel verdienen kann. Sage dieses Meiner Dienerin. Es ist besser und verdienstlicher für sie und den Ehemann, wenn sie bei ihm bleibt. So kann sie den Ehegatten retten von der ewigen Verdammnis."

Jetzt kam die liebe Mutter Gottes.

Barbara: "Ich danke Dir, o liebe Mutter, für die Liebe und Herablassung im Namen aller Menschen auf Erden, besonders in Vereinigung mit den lieben, treuen Seelen, die so sehr sich Mühe gaben, Dich den Mai durch recht zu verehren. O erfreue sie doch mit einem Trost."

Maria: "Sage nur allen, die sich an euch anschließen, welche die Schriften lesen und die daraus großen Nutzen ziehen, aber auch jenen, die die Schriften lesen und daraus keinen Nutzen ziehen, weil sie nur lesen, um zu kritisieren und zu politisieren, die alles zerschneiden möchten, weil sie mehr Politik treiben, als daß sie sich dem Glauben unterwerfen wollen, einen herzlichen Gruß, allen jenen, die Mir Freude machen, diesen aber einen warnenden Gruß. Sie möchten abstehen von all dem Frevel.

Wißt, ihr Gelehrten, und ihr, die ihr nicht gelehrt, aber zu oberflächlich seid, um etwas zu erfassen, weil ihr allzuviel verstrickt seid in das irdische Treiben, nach Geld und Gut, euch wird das alles wenig nützen, all eure Schätze, all eure Gelehrsamkeit aus den Büchern, wenig werdet ihr Nutzen haben für die Ewigkeit, denn dort gilt nur, was echt ist. Ihr aber, Meine Kleinen, die ihr die Schriften leset und die ihr euch anschließet, auch ohne es zu lesen, an den Liebesbund, ihr macht Mir und Meinem lieben Sohn große Freude. Euch alle lasse Ich herzlich grüßen, besonders die geprüften Seelen, die noch so kämpfen und ringen um das Gold der Liebe.

Es gibt viele, und Ich will euch einige nennen. Es gibt viele in den Klöstern, welche die Schriften lesen, die aber auch noch geprüft werden mit Trockenheit und Armseligkeiten, weil sie noch vieles abstreifen müssen, bis sie eingegangen sind in die reine, ungetrübte Liebe, in jene Liebe, der es einerlei ist, ob sie ächzt und seufzt unter der Last des Kreuzes, unter Trockenheit und Verachtung, oder ob sie schwimmt in Liebeswonne, diese alle lasse Ich freundlich grüßen, aber auch jene armen Dienstmädchen, die noch so viel kämpfen und ringen und noch so vieles leiden müssen um meines Namens willen. Sagt ihnen ganz besonders einen freundlichen Gruß von ihrer himmlischen Mutter. Sie sind die liebsten Kinder, die Ich hier auf Erden habe, sie stehen noch in mancher Beziehung vor jenen, die sich ganz Meinem Sohn geweiht, weil an ihnen jedermann die Schuhe abputzt, weil sie hinausgestoßen sind und hinausgeschleudert werden, mitunter auch noch von der abscheulichen groben Herrschaft, der sie dienen. Welche Rechenschaft für solche Menschen, die ein solches Geschöpf hinausstoßen, ein solches armes Geschöpf! Darum, Meine Kinder, kommt an Mein Herz, kommt, ihr seid ja Meine Schwestern, denn auch Ich war eine Magd des Herrn. Aber eines muß Ich tadeln an so vielen frommen, braven Dienstmädchen, daß sie so viel reden über diejenigen, die sie geißeln.

Seht, Meine Kinder, ihr müßt schweigen, das Kreuz mit Liebe umfangen und jenen, denen ihr dient, mit Liebe und Geduld entgegenkommen, dann werdet ihr mit Flügeln euch emporschwingen zu dem lieben, süßen Gottesherzen. Ihr alle aber, ihr Meine Kinder, die Ich euch herbeigeführt, singet Mir liebe Liedchen in diesem Monat. Ich habe dir gesagt am Mittwoch: 'Singe, singe meine Tochter, singe', weil es Mir so sehr gefällt, wenn Meine Kinder sich freuen. Darum, wenn ihr hinauszieht über die Fluren, so singt aus Herzensgrund, wenn ihr hingeht in die Maiandacht, singt aus Herzensgrund, und wenn ihr am Abend nach getaner Pflicht euch versammelt hier in diesem Zimmerchen, und ihr mit euren Kindern, o singt aus Herzensgrund ein liebes Liedchen, und auch du, Meine Tochter, mit deinem Ehegatten und mit deinen Kleinen, denn sie machen mir wirklich Freude.

Du mußt auch noch deine Leute ermuntern in deiner Heimat. Dadurch, daß deine Anna fortgegangen ist, ist vieles eingeschlafen. Deine Anna aber grüße Mir recht herzlich. Sie soll vorwärtsschreiten und nicht rückwärts, sie soll ausharren, denn Ich führe sie an der Hand; auch jenes Mädchen, das Ich ihr zugeführt, lasse Ich grüßen, sie soll nur kämpfen. Allen den Seelen, die da so vorgeben, innen zu sehr geplagt und geängstigt zu sein, fehlt es noch an der wahren tiefgegründeten Demut. Merkt es euch, ihr Seelen, ihr alle wollt mit himmlischen Flügeln euch emporschwingen, wie ein Seraph euch stehen sehen an der höchsten Stufe. Nein, nein, Meine Kinder, ihr müßt Schritt für Schritt gehen. Ihr müßt Kinder werden und merkt es euch, ein Kind weiß nichts von Stolz. Wenn man ihm etwas sagt, schaut es lieb empor zu der Mutter und glaubt, was die Mutter sagt, und wenn sie sagt: 'Mein Kind, komme her, komme in meine Arme', dann läuft es, wenn es auch noch fällt. Es liegt auf dem Boden, steht wieder auf und läuft wieder.

So sollt ihr es machen, ihr kleinen Seelen, die ihr noch so geängstigt seid. Seht, Verzweiflung und Angst gefällt Meinem Sohn nicht. Es ist immer Stolz, wenn der Beichtvater gesagt hat: 'Sei ruhig', und das Beichtkind sich nicht beruhigen will. Erst tiefbegründet beichten, merk dir es, wenn du aber eine tiefe Beichte abgelegt über dein ganzes Leben, über die Sünden, die du erkennst, dann lasse dich leiten von deinem Seelenführer, und wenn dieser sagt: 'Du kannst ruhig sein', dann mußt du den Stolz herausreißen aus deinem Herzen, und wenn du noch kleinmütig und verfinstert bist, dann ertrage dies für deine Sünden und denke, nach dieser Zeit kommt eine andere Zeit, und mit einem Schlag kommt die Zeit, wo es anders wird; denn da ist es gefehlt an der Demut, Meine Tochter, und es wird bald anders werden."

Barbara: "O liebe Mutter, stehe N. bei in diesem Prozeß."

Maria: "Ich werde dir beistehen, Meine Tochter! Harre aus in all den Leiden, die Mein Sohn über dich ergehen läßt. Wisse, daß du in deinem Leben nie so inbrünstig gebetet hättest wie jetzt, wenn diese Leiden nicht über dich gekommen wären, daß du aber doch noch ein wenig mit schuld bist, weil du zu nachsichtig warst gegen deine Tochter. Auch diese möchte Mein Sohn retten. Darum sei zufrieden und harre aus, rette deine Tochter und alle deine Geschwister, die gar zu verstrickt sind in die Welt und noch so wenig Glauben haben."

Barbara: "O Herr, schenke auch N., um was sie Dich bittet."

Jesus: "Wenn sie tut, was Ich eben gesagt habe. Ihr sollt ja den Zaun bilden, ihr alle, die Ich euch erwählt habe, Mir in nächster Nähe nachzufolgen, ihr sollt angenagelt werden an das Kreuz. Darum weg mit dem Stolz, mit dem Liebäugeln mit sich selbst. Du brauchst nicht zu wissen, ob du so oder so bist, wenn du nur weißt, ob du deine Schuldigkeit tust, ob du Schmach und Verachtung ertragen, ob du zurückgesetzt sein willst; das muß dir alles ersetzen, was dir abgeht. Lege diesen Maßstab an, dann wirst du bald finden, wo es gefehlt hat, wenn es da irgendwo fehlt, steht es noch nicht so ganz klar. Ihr alle sollt euch annageln lassen an das Kreuz der Schmach und Verachtung; denn die Dornenkrone der Jungfrauen ist die Schmach und Verachtung, und die der Eheleute ist, daß sie sich eng anschließen an den Liebesbund und alles ertragen und mit Freuden die Leiden erdulden, die Ich ihnen zuschicke. Gelobt sei Jesus Christus!"

Barbara: "O liebe Mutter! bist ja so liebevoll, so herzlich! Wie gerne möchten wir Dir wie voriges Jahr die Freude machen. O wie würde Dir und Deinem Sohne Sühne geleistet an dem Ort, wo sich die Mainzer so versündigen, durch das Gebet und Deine liebevolle Begleitung, denn immer gingen die heiligen Engel und Du Selbst mit uns. O liebe Mutter, dürften wir doch den Weg wieder machen. Im Mai wird es nicht gehen. So nimm jeden Abend unseren Gesang aus Herzensgrund entgegen."

Maria: "Der Herr hat aber Seine Gewalt abgetreten und der Bischof von Mainz hat zu entscheiden, ihm müßt ihr gehorchen!"

Barbara: "Ja, ihm müssen wir gehorchen. Du gibst uns den Segen. Kniet alle nieder!"

Maria: "Sie bietet auch die Hand deinem Kind, aber es zieht die Hand zurück. Sage ihm, es soll dich begleiten nach Mainz. Ein einziges Häkelchen: Seinen Eigensinn brechen, dann wäre alles gut."

Anmerkung: Ein Priester aus ihrer Heimat schrieb in großer Not an Barbara, weil einer seiner Verwandten plötzlich verschwunden war. Der Herr zeigte Barbara diesen Mann, wie er unter der Oberfläche eines Wassers fortschwamm, ohne sichtbar zu sein und sagte, er habe sich in Geistesverwirrung das Leben genommen, sei aber nicht auf ewig verloren. Wirklich erhielt Barbara einen zweiten Brief, daß der Unglückliche gelandet worden sei, und zwar habe er sich an Kopf und Füßen schwere Steine gebunden, damit er nicht gefunden werden könne.

 

Dritter Freitag im Mai 1900

"Auch du Priester, stehst in derselben Gefahr, denn viele, viele deinesgleichen gehen nicht die Wege, die sie gehen sollen."

Lied: All ihr bedrängten Leut...

Barbara: "O süße Mutter Maria, wie unaussprechlich ist das Glück, das Du mir zuteil werden läßt." (Barbara betrachtete staunend, was ihr gezeigt wird.)

Es ist ein Eingang, zu vergleichen wie im Dom, wo das Missionskreuz steht, und wie die Nische im Seminar, wo die Mutter Gottes steht. O wie unbegreiflich schön muß der Ort sein! Ich darf nur den Eingang sehen und die liebe Mutter Gottes.

"Ich danke Dir, mein Jesus, für diese unaussprechliche Liebe. Dort wohnt sie; dieses ist die goldene Pforte, durch welche auch wir dereinst eingehen werden. (Barbara betet feierlich das Ave Maria.) Ich danke Dir, o große Königin des Himmels und der Erde, daß Du Dich würdigst, mich einen Blick tun zu lassen an den Ort, wo Du wohnst. O mein Jesus, ich kann es nicht aussprechen und erklären. Ich danke Dir im Namen aller Menschen, besonders in Vereinigung mit allen frommen Seelen, die sich Mühe geben, Deine heilige Mutter zu verehren in diesem Maimonat. O liebe, heilige Mutter Maria! Du hast doch ein bißchen Freude an den guten, treuen Kindern der heiligen, katholischen Kirche, besonders an denen, die sich Mühe geben, Dir nachzuahmen in Deinen Tugenden, das ist Dir doch das Liebste. O liebe Mutter, erflehe mir Verzeihung, daß ich so nachlässig bin, ich kann nicht mehr, mein Gemüt ist so abgespannt. Gelobt sei Jesus Christus!"

Maria: "Meine Kinder, es freut Mich, euch besuchen zu können in diesem Mir geweihten Monat. Ich weiß, die Sehnsucht aller Meiner lieben Kinder ist zu groß, länger kann Ich Mich nicht zurückhalten. Ich wollte warten bis zum letzten Freitag im Mai, in diesem schönen Monat, aber weil ihr alle euch sehnt, ein liebes Wörtchen zu hören von eurer Mutter, bin Ich in eure Mitte gekommen. Meine Kinder! Der Maimonat wird in der katholischen Kirche zu einem herrlichen Monat ausgerüstet, zu dem schönsten im ganzen Jahr, nicht nur, weil man sich mehr um die Altäre schart, Meinen Sohn inniger anzubeten, sondern auch, weil sich die guten, treuen Kinder der katholischen Kirche in diesem Monat ganz besonders Mühe geben, Ihm zu gefallen. Sie üben auch mehr Tugendakte als sonst im ganzen Jahr.

Dies ist eine solche Freude für Meinen lieben Sohn, daß Er Sich zurückversetzt glaubt in Sein sterbliches Leben, wo Er Sich alle Mühe gab, Mir Freude zu machen. So sieht Er jetzt in Seinen Kindern dieses tun. Er sieht in ihnen Sich Selbst und freut Sich mit ihnen und durch sie mit Mir... (Hier hat die Schreiberin wegen Straßenlärms zwei Sätze überhört.)

Schon seit einigen Jahren ist dieser Monat, welcher der Blütenmonat ist, wo die Erde sich ganz anders gestaltet, immer sehr rauh und kalt, und doch sprossen unter dieser rauhen Hülle und Decke gar liebliche Blümlein hervor.

Seht, dies ist das Sinnbild der katholischen Kirche, wie unter dieser Eisdecke des Unglaubens, die auf der ganzen Welt liegt, und die diese Strafgerichte heraufbeschworen, so daß es unheimlich ist in der ganzen Schöpfung, doch unter dieser Eisdecke hie und da gar liebliche Blümlein hervorsprossen und Tugendakte geübt werden von den frommen, treuen, braven Kindern der katholischen Kirche. Wie freuen sie sich alle, wie singen sie aus Herzensgrund Mir zu Ehren, Meinem Sohn zu gefallen, überall wo der Liebesbund sich ausbreitet und wo Mitglieder des Liebesbundes stehen, aber viel üppiger, viel freudiger als sonst, weil Ich ganz besonders ihnen diese Freude bereiten will.

Ich Selbst will sie belohnen. Es ist wahr, die treuen Kinder, die sich mitunter alle Mühe geben, Mich recht nachzuahmen und Mir nachzufolgen, sind hart bedrängt. Der Arm Meines Sohnes liegt schwer auf Meinem Volk. Es muß diese Strafgerichte fühlen. Ich kann nichts erlangen, solange nicht allgemeine Gebete und Bittgesänge veranstaltet werden, wo das arme Landvolk sich zusammenschart, das ja doch am allerhärtesten bedrängt ist, und in Bittprozessionen den Himmel bestürmt und beschwört, reicht Meine Fürbitte und das fürbittende Gebet der treuen Kinder nicht hin. Es müssen die Christen alle, alt und jung, groß und klein, arm und reich zusammen flehen, den Himmel bestürmen, um das Herz Gottes zu erweichen."

Barbara: "Meine liebe Mutter, Du zeigst Dich mir so überaus glücklich, in einer so herrlichen Verklärung. Ist dies die Stadt, in der Du wohnst? Ist dies die Pforte, durch die wir eingehen sollen, so bitte ich Dich, laß doch nicht zu, daß etwas gemindert werde von dem, was wir uns vorgenommen haben zu tun, damit doch recht viele sich anschließen und viele arme Sünder durch das vereinigte Gebet der guten, treuen Christen gerettet werden."

Maria: "Ja, ja, Meine Kinder, dies ist es, warum du heute diese glorreiche Pforte geschaut, den Ort, wo du nicht hinschauen darfst. Nur am Eingang hast du Mich gesehen. Damit will Mein Sohn dich belehren, daß alle diejenigen, die sich anschließen an euch, einst mit euch eingehen werden durch diese goldene Pforte, und Ich Selbst werde euch an dieser Pforte abholen.

Aber so wie die Welt fortschreitet, wie Satans Reich aufgerichtet wird und Satans Helfershelfer sich alle Mühe geben, um ihren Lieblingen immer wieder etwas Neues anzubieten, um sie ja in diesem Saatmehl des Lasters festzuhalten, damit sie von Abgrund zu Abgrund hinabtaumeln bis zum letzten aller Abgründe, aus dem sie nie mehr befreit werden wollen, so müssen die guten treuen Kinder der katholischen Kirche sich alle Mühe geben, immer etwas anzuregen und aufzufrischen, in sich selbst und an anderen zu arbeiten, um das religiöse Leben leicht und bequem zu machen, die Tugend zu versüßen durch allerlei Annehmlichkeiten. Seht, das ist keine Ausschweifung.

Das ist die Tugend versüßt und verschönert. Wie die Mitglieder dieser Familie durch ihren Eifer, den sie bekunden, sich selbst immer ermuntern und das Gute leicht und angenehm machen und finden, indem sie sich, wenn auch noch so müde und abgespannt, doch immer wieder aufraffen und durch das abwechselnde Gebet mit den Liedchen, die sie einflechten, wenn auch noch so müde und schläfrig, doch immer wieder den Geist auffrischen, so soll das ganze Leben der Christen geübt, gepflegt und gehoben werden und alle Kinder der katholischen Kirche sollen ablegen die Kleinmut. Sie sollen wissen, wie gut der Herr ist.

Deswegen will Er Sich Selbst ihnen mitteilen und will dadurch, daß Er die Anregung der öfteren Kommunion bewirkt in der ganzen katholischen Welt, das Leben aller Christen süß und leicht machen. Er will, daß der jungfräuliche Stand gehoben wird, damit viele sich zusammentun, denn die Eheleute haben mehr Sorge und Last mit den Kindern und haben mehr für das Zeitliche zu sorgen als die Jungfrauen. Diese aber, die ganz für Gott leben und nicht so sehr sich in das alltägliche Leben vergraben sollen, sollen dann den Kleinmut ablegen, nachdem sie sich aufgerafft und eine gute Beichte abgelegt haben und fern von allem Kleinmut sich anschließen an den Liebesbund, und der Herr will dafür sorgen, indem er sich Tag für Tag ihnen selbst zur Speise gibt, daß sie in sich selbst gute Anregungen in Hülle und Fülle finden und so das Leben der Christen zu einem Paradies sich umgestalten soll, weil sie alle Leiden vergessen und sich immer und immer wieder in Gott erfreuen, in Gott ihrem Heiland.

Du, Meine Kleine, darfst jetzt nicht verdrießlich sein, weil allerlei Unannehmlichkeiten über dich kommen. Willst du ein Mitglied des Liebesbundes sein, dann mußt du erst noch vieles büßen und sühnen gerade durch Leiden. Weil du Mir nicht selbst Leiden bringst, muß Ich sie dir aufladen. Du hast einen guten, braven Ehegatten, den Ich dir zugeführt. Du mußt aber wissen, daß auch er sein Steckenpferdchen hat, seine Launen und Fehler, und jetzt will Ich sehen, was du gelernt hast. Lange, lange schon stehst du in der Schule und hast das ABC gelernt. Jetzt will Ich Prüfung halten mit dir. Du mußt Nachsicht haben mit deinem Ehegatten und mit deinen Kindern und frohen Mutes den Weg gehen und ihnen das Leben nicht versauern durch Bitterkeiten. Geduld mußt du üben, Geduld. Du wirst überall das Kreuz finden, wo du hingehst, aber jetzt, da es einmal wieder so ist, nehme dieses. Es geht auch wieder vorüber. Ihr aber, Meine Kinder, sollt vielen zum Vorbild sein. Darum muß alles in euch geordnet sein durch die Liebe. Ihr habt für nichts zu sorgen als für das, was des Herrn ist.

Du, Meine Tochter, mußt dich eng anschließen. Wisse, wenn du eine Krone verdienen sollst für die Jungfrauen der Stadt Mainz, hier in dieser Stadt, wo so viele Jungfrauen leben, aber nicht aus Liebe zu Gott diesen Stand gewählt, diesen sollst du vorleuchten, du, die du aus Liebe zu Meinem Sohn diesen Stand erwählt hast, wenigstens jetzt gewählt hast, da du ja eine Braut Meines Sohnes geworden bist.

Du sollst aber auch wie eine Klosterfrau dir eine Zelle erbauen in deinem eigenen Herzen und alles hinausschaffen, was in dieser Zelle dir hinderlich ist, damit du dich auch rühren und bewegen kannst, alles Überflüssige hinausschaffen aus der Zelle deines Herzens. Hinweg mit all dem Kram, mit all dem Zeug, das dir so hinderlich ist. Du kannst dich nicht frei in der Gottesliebe bewegen, Meine Tochter, solange du noch hängst an all den Kleinigkeiten. Gehe darüber hinweg, Meine Tochter.

Wisse, Mein Sohn hat dir Seine Hand angeboten und gereicht, an dieser gehst du sicher. Lege ab all die Grübeleien, die Kleinigkeiten, an denen du hängst. Niemals wirst du darben müssen, niemals wird es dir übel gehen. Fahre fort zu wirken, wie du bisher getan und laß alles Schauen beiseite. Siehe, das ist ein Gegenstand, den du hinausschaffen mußt aus deinem Herzen. Ferner sollst du nicht hören auf das Gerede der Freundinnen. Hinweg mit allen, die dir hinderlich sind. Lieber alles hinweg, lieber ganz allein den Weg gehen, als daß du dich beeinflussen lässest von ihnen. Mein Sohn hat wohl gesagt, daß du ihnen ein Vorbild sein solltest und sie nicht abstoßen sollst. Ja, ja, solange du sie an dich ziehen und auf bessere Wege bringen kannst. Sobald sie es nicht tun, mußt du gehen, wie Meine Freundinnen tun, mußt du dich von ihnen lossagen. Solange sie kommen und sich erbauen wollen, darfst du mit ihnen verkehren und Freundschaft pflegen. Alles übrige mußt du abschneiden, wie Ich es verlange von allen Meinen Dienerinnen, wo sie stehen in der Welt.

Meine Kinder, wenn die Priester noch zweifeln sollten, daß alles, was hier gewirkt wird, göttlichen Ursprungs ist, dann sollen sie sich nur umsehen in der Stadt und in der Welt, ob es nicht an der Zeit ist, wo man alles verlassen muß, um nicht selbst zugrunde zu gehen. O wieviel Unheil, wieviel Gottlosigkeit ist in der Welt, und die guten, treuen Kinder stehen in dieser Welt, atmen diese Luft ein. O rafft euch doch auf, schließt euch an, fragt nicht nach rechts und links.

Auch du Priester, stehst in derselben Gefahr, denn viele, viele deinesgleichen gehen nicht die Wege, die sie gehen sollen, weil sie mit der Welt liebäugeln, und eine allgemeine Umkehr zu einem tiefgläubigen Leben wäre bei gar vielen notwendig. Nur der erfaßt es, der selbst es übt. Darum auf, Meine Kinder! Auf, Meine Diener! Wollt ihr ganz besonders Meines Schutzes euch versichern, dann tuet, was Mein Sohn hier angibt, dann erneuert ein jeder in sich Tag für Tag dieses Leben.

Dem jungen Priester aber in Mainz sage einen freundlichen Gruß von Seiner Herrin, die bald, bald seine geheimnisvolle, unsichtbare Braut werden will. Er möge nicht verzagen in all den Trübsalen, die seine Familie und ihn selbst getroffen. Er möge bedenken, daß die Unlust und die Zerstreuungen im Gebet ihm nicht zur Sünde angerechnet seien, solange er Meinem Sohn auch guten Willen entgegenbringt und unter Meinem Schutzmantel geborgen ist. Er möge wissen, daß die Zerfahrenheit, wie er sich ausdrückt, nicht von ihm herkommt, gar von seiner schlechten Willensrichtung.

Nein, nein, es ist seine abgespannte Natur, die Krankheit seiner Nerven, und es wird nicht anders werden, bis er einmal mehr sich erholen und ausruhen kann. Statt die Osterferien sich ein wenig auszuruhen, hat der arme Mensch diesen Kummer durchgemacht. So geht es bei gar vielen, und wenn sie nicht auf übernatürliche Art getröstet werden, gehen sie abwärts, weil sie glauben, sie seien doch auf unrechter Bahn, und Satan, der dieses merkt, nutzt diese Mutlosigkeit aus zum Verderben der Menschen, wie bei dem Verunglückten, der da so unglücklich zugrunde gegangen ist. Satan nutzte sie aus zu seinem Verderben. Wenn es auch nicht immer so der Fall ist bei frommen Christen, wirkt es doch sehr nachteilig, wenn niemand da ist, der sie aufrichtet und auf die rechte Bahn einlenkt. Mut, Mein Sohn, Mut! Nur noch kurze Zeit und du wirst der Bräutigam deiner himmlischen Mutter!

Ihr aber, Meine Kinder, geht die nächste Woche, wo Meine Kirche das allgemeine Bittgebet veranstaltet in der ganzen Welt, hinaus in die freie Gottesnatur. Geht zusammen in derselben Kleidung, so wie ihr an das Heilige Kreuz gewallfahrt seid, damit euch niemand es wehren könne. Solange ihr die Erlaubnis nicht habt, dürft ihr keinen Anstoß erregen. So aber, wenn ihr euch so zusammentut, kann es euch niemand wehren, und ihr braucht niemand zu fragen. Andere gehen auf Vergnügungsreisen, macht ihr euch eine Erholungsreise, indem ihr hinauszieht und in Begleitung der heiligen Engel und in Meiner und in Meines Sohnes Gesellschaft das Lob Gottes verkündet.

Betet, Meine Kinder! Betet für die Sünder, betet für die Sünder dieser Stadt Mainz, denn die Gottlosigkeit hat ihr Haupt frech erhoben, und weil der Liberalismus überall das Haupt hoch trägt, und weil diese Stadt unter der Regentschaft eines ganz verkehrten Oberhauptes steht, das jetzt alles aufbietet, um diese goldene Stadt, welche die erste Tochter Roms gewesen vor Zeiten, gern hinüberziehen möchte in sein Lager. Darum all diese Aufzüge in letzter Zeit, um den Liberalismus zu bestärken, damit er nur ja alles ihm genehmige, und je mehr dieses Oberhaupt Eingang findet in diese Stadt, desto mehr weicht Mein Geist zurück, und diese goldene Stadt wird bleiern.

Darum sagt es allen Meinen Dienern, daß sie sich nicht schämen sollen, zu den Kleinen zu halten, daß sie freien Lauf lassen sollen all jenen Seelen, die nach echter Tugend und Frömmigkeit streben. Wißt, daß der böse Geist keine Mühe spart, um alles in sein Garn zu locken durch die Vergnügungssucht, und Mainz hat, so wie es den Vorzug hatte vor allen deutschen Städten in jener Zeit, wo es das Goldene Mainz genannt wurde, jetzt aber auch den Vorzug vor allen deutschen Städten in der Vergnügungssucht, denn man sagt in allen Städten, die viel reicher sind und viel üppigere Feste halten könnten: 'Die Mainzer verstehen es, Feste zu feiern.' Meine Diener, ein warnendes Zeichen für euch! Je mehr das Mainzer Volk versteht, Feste zu feiern, desto mehr habt ihr zu zittern um euren heiligen, katholischen Glauben und eure Existenz. Wißt, je mehr dieser Geist der Vergnügungssucht fortschreitet, desto mehr dürft ihr euch zusammenknoten, desto leerer werden eure Kirchen, und der Bischofsstuhl weicht zurück von seinem Glanz.

Je mehr ihr zu den Kleinen haltet und glaubt, daß es an der Zeit ist, wo man keine Rücksicht mehr zu haben braucht und darf mit der gottlosen Welt, die doch verloren ist, desto mehr sollt ihr wissen, daß die Zeit gekommen ist, wo der Herr gebetet hat für die Seinigen, als Er sprach: 'Vater, die Du Mir gegeben hast, Ich will, daß sie alle eins seien, wie auch Wir Eins sind.' Seht, damals hat Mein Sohn gebetet für euch. Wer waren denn diese, für die Er gebetet? Es waren Seine zwölf armen Fischer, die Ihm treu geblieben waren, und Seine Jünger und die frommen Frauen und zwei Reiche waren dabei, Nikodemus und Josef von Arimathäa.

Ein Zeichen für euch Priester der katholischen Kirche, wie wenig ihr gewinnen könnt, wenn ihr den Reichen nachgeht, denjenigen, die an der Spitze stehen. Geradeaus müßt ihr gehen und retten, was noch zu retten ist. Soll der Glanz der Kirche wieder ausgebreitet und erhöht werden, müßt ihr alle insgesamt zusammenstehen, euch selbst anregen durch gute Entschlüsse und all die guten Anregungen treu befolgen. Wo andere hinausziehen und sich Vergnügen verschaffen und vorgeben, sich von der Arbeit auszuruhen, seht, da müßt ihr euch Vergnügen verschaffen, indem ihr frei und offen euren Glauben bekennt, all die guten Anregungen in euch und durch euch befolgt.

Geht hin, Meine Kinder, und grüßt Mir alle, die sich euch anschließen; all die Kinder, die sich da so Mühe geben, Mein Lob zu singen, werden niemals abweichen vom rechten Weg. Sagt es darum all jenen, die sich Mühe geben, die Kinder um sich zu versammeln und mit ihnen den Maimonat zu feiern, daß sie kein größeres Werk tun können als das, welches sie tun, mögen sie nun Jungfrauen sein oder Hausmütter, die in ihren Familien die Kinder um sich versammeln, oder Lehrerinnen, die da ihre Kinder bearbeiten und ihnen Liebe zu Mir einflößen und beizubringen suchen. Alle diese lasse Ich herzlich grüßen.

Sage N., alles hat seine wichtige Bedeutung. Kein Ort ist unbedeutend, kein Weg, auf dem die Seelen geführt werden, ist ohne Bedeutung. Nur müssen es die Seelen anerkennen. Wie können sich all diejenigen, die es einsehen und glauben, daß nichts geschieht ohne Zulassung Gottes, freuen, wie können sie überall zufrieden leben und sich erfreuen, und wenn die Zeit gekommen ist, sehen sie es alle ein.

Auch du wirst einsehen, wie gut Mein Sohn ist und es mit dir gut meinte, Meine Tochter. Du mußt noch vieles ablegen und anders werden. Du mußt dich nicht grämen, weil dir manches nicht so geht, wie du es haben willst. Freue dich. Siehe, all die Leiden, die dir zugeschickt werden, sind nur Prüfsteine, womit das Gold geläutert wird. Ich habe in dir ein gutes Keimchen gefunden schon von frühester Jugend an, eine gute Seele. Du hast dieses Keimchen aber unbenutzt gelassen.

Darum mußt du geläutert, gesiebt und gefegt werden. Und ihr alle, die ihr nicht wißt, woher es kommt, daß der Herr euch Leiden schickt, erkennt sie an, beugt euren Nacken, wenn ihr nicht den Mut habt, freiwillige Leiden auf euch zu nehmen, wie diese Meine Dienerinnen hier, die Spott und Hohn hinnehmen und ruhig weitergehen, so tragt wenigstens die Leiden, die Mein Sohn euch auferlegt. So und nur so kann Mein Sohn die Welt retten, nur so kann die Welt gerettet werden, das Paradies wieder aufblühen und Meine Kirche wieder auf den Leuchter gestellt werden."

 

Fest Christi Himmelfahrt 1900

Die Demut muß die Wurzel treiben, der Glaube treibt den Stamm empor, der Stamm treibt Äste, Blüten und Blätter bis hinein in die himmlischen Gefilde.

Lied: Heute ist gefahren...

Den ganzen Monat Mai versammelten sich die Mädchen, die Tochter und Barbara, um nach beendigter Arbeit vor Mitternacht meist der lieben Mutter Gottes eine Stunde lang Loblieder zu singen. Die Gäste, durch den Gesang an den Aufbruch erinnert, verließen das Lokal, und die Schwägerin gesellte sich dann auch noch dazu.

Barbara: "Ich danke Dir, mein Jesus, für das Glück, das Du mir und allen, die sich persönlich oder im Geist mit uns vereinigen, in diesem schönen Maimonat bereitet hast. O wie glücklich waren wir schon in diesem Monat. Könnte ich allen Menschen den Frieden des Herzens einflößen, wie Du ihn über uns ausgegossen hast! O ich danke Dir für all die Gnaden, die Du meinen Angehörigen und mir erwiesen, besonders durch die glücklichen Mitternachtsstunden. Gelt, mein Jesus, es hat Dich doch gefreut, wenn alle, obwohl so müde und abgeschafft, sich versammeln, um Deine heilige Mutter zu verehren. O daß alle Menschen das Glück erfaßten, das in unserer heiligen Religion liegt, das Paradies wäre auf Erden. Barmherzigkeit für die arme, sündige Welt, die nicht erkennt, wie gut Du bist! O liebe Mutter, ersetze Du, was fehlt, wenn es manchmal recht unvollkommen war. Hat uns doch Dein Sohn gelehrt, daß wir Deine Tugenden Ihm entgegenbringen sollen. O so mache es auch im Monat Mai. Bringe Du Ihm Deine Tugenden, die uns fehlen, entgegen und ersetze, was uns mangelt durch Deine überreichen Verdienste."

Maria: "Gelobt sei Jesus Christus! Meine Kinder, es freut Mich, euch wieder besuchen zu können. Ehe Mein Sohn Sich würdigt, zu euch herabzusteigen, möchte Ich doch ein recht liebes Wörtchen zu euch sprechen.

Seht, Meine Kinder, so einsam und verlassen muß Ich vom Ölberg zurückgehen mit den Aposteln und Jüngern, die sich an Meinen lieben Sohn hatten angeschlossen. Einsam und verlassen war die ganze Welt für Mich. Die Freude, Meinen Sohn emporsteigen zu sehen in die himmlischen Gefilde, in Seine ewige Heimat, hinterließ zwar auch in Mir die Spuren einer unaussprechlichen Freude. Ich freute Mich mit Ihm und der ganzen himmlischen Heerschar, die Ihn abgeholt und vor den Thron Seines himmlischen Vaters begleiteten. Aber seht, Meine Kinder, Ich, Seine heilige Mutter, muß doch wieder zurück in diese öde, armselige, verlassene Welt. O denkt euch den Schmerz: Zurück von Meinem Sohn, zurück in dieses Tränental. Und noch so lange Jahre sind Mir beschieden, fern von der Heimat, von Meinem lieben Kind zu verweilen. Und doch mußte Ich zurück. Und doch hat es auch für Mich wieder Seine angenehme Seite.

Seht, Meine Kinder, dies muß euer Trost sein in all den Trübsalen und Bedrängnissen, wenn Mein Sohn Sich in euch zurückzieht, wenn bald die Zeit vorüber ist, wo die heilige katholische Kirche ihren Festesjubel äußert."

Barbara: "O liebe Mutter, wie schön, wunderschön ist die Zeit."

Maria: "Ja, ja, Meine Kinder, wie wunderschön ist die Zeit, in der ihr lebt. Von der Auferstehung Meines Sohnes an bis zum letzten Fest, das die Kirche Meinem Sohne zu Ehren vorführt, zu Ehren Seiner heiligsten Menschheit, ist ein Freudenfest, ein einziges Fest des Jubels und Frohlockens unter den Kindern der katholischen Kirche, aber noch vielmehr unter den Kindern der triumphierenden Kirche.

Die streitende Kirche hier auf Erden, zu der ihr gehört, fühlt nur den Widerschein dieser Feste, den Widerstrahl. Jene aber feiern unaufhaltsam, unaufhörlich Tag für Tag, von der Morgenstunde des heiligen Osterfestes an bis hinaus zum letzten Fest, das die Kirche dem heiligsten Herzen Meines lieben Sohnes zu Ehren eingesetzt hat. Unaufhörlich tönen Tag und Nacht die Freudenund Jubelgesänge in der triumphierenden Kirche, denn jene erkennen erst, welcher Jubel, welche Freude es ist, ein Kind der katholischen Kirche zu sein, ein Kind der katholischen Kirche gewesen zu sein.

Kein Mensch, kein Kind, das geboren wird in der ganzen sichtbaren Schöpfung, hat dieses Glück, auch wenn es noch so gut seine Jahre verlebt und ganz unbewußt fern von der heiligen, katholischen Kirche sich in einer anderen Religion befindet. Weil es aber doch nicht ahnt, daß es im Irrtum sein könnte, wird es auch von Meinem Sohn aufgenommen in die himmlische Heimat, doch ist es weit entfernt von dem Glück, das ein Kind der heiligen, katholischen Kirche genießt, denn der Himmel, der Ort, der geschaffen ist für die wahren Brüder und Schwestern Meines Sohnes, ist nicht zu beschreiben, ist nicht zu ergründen. Kein Auge hat es je gesehen, kein Ohr hat es je gehört, und in keines Menschen Brust ist es hinabgestiegen, was Gott denen bereitet hat, die Ihn lieben.

In diesem festen Glauben ruhen Tag und Nacht die Kinder der katholischen Kirche. Jetzt erst sehen und begreifen sie, welch großes Glück es ist, daß ein Gott vom Himmel herabstieg und dreiunddreißig Jahre Mensch gewesen ist, um die Menschheit wieder mit Gott zu versöhnen und ihr das Glück zu verschaffen, wozu die Menschen erschaffen sind. Diejenigen, die nun bei Ihm wohnen, sehen und genießen dieses Glück, und darum freuen sie sich. Tag und Nacht ertönt der Jubel- und Preisgesang, bis die Zeit vorüber ist, wenn auch dann Tag und Nacht noch fort, aber in dieser Zeit ist die Freude so überströmend, daß es eine Wonne ist, auch nur im Entferntesten es zu ahnen, wie ihr es ahnt, Meine Kinder.

Daher, Meine Kinder, kommt das Gefühl, das ihr Erdenpilger zu gewissen Zeiten habt. Besonders diejenigen, die Mein Sohn anlocken möchte, um sie auf gute Wege zu bringen, läßt Er eine Zeitlang einen Vorgeschmack jener himmlischen Genüsse fühlen, deren sie einmal teilhaftig werden sollen, oder diejenigen, die Freude fühlen, das Hereinleuchten von jenen himmlischen Gefilden. Ihr seid Kinder der Heiligen, also Brüder und Schwestern der Heiligen. Wenn jene Freude so überströmend ist, so ist es, wie wenn in einer Familie ein großes Freudenfest gefeiert wird und eines der lieben Angehörigen weilt draußen in der Fremde, fern vom Vaterhaus, und die Mutter, der Vater, die lieben Geschwister erinnern sich an das Mitglied, das Kind, den Bruder, die Schwester, die draußen wohnt in der Ferne, und sie wissen nicht, wie sie es anstellen sollen, damit auch dieses liebe Mitglied eine kleine Freude, einen kleinen Vorgeschmack von der Freude habe, die sie beisammen genießen, und sie schicken diesem Kind ein wenig von den Überresten des Gastmahls, das sie genießen.

Seht, so ist es mit der überströmenden Freude der Himmelsbewohner. Einen Vorgeschmack habt ihr, und das ist das fürbittende Gebet der Jungfrauen, Meiner lieben Töchter, die alle sich mit Mir vereinigen und für euch bitten, damit ihr doch wenigstens etwas fühlet von der Freude, damit ihr gestärkt und gestählt werdet zu neuem Mut, zum Kampfe um die Krone. Harret aus, Meine lieben Jungfrauen, harret aus! Nur noch eine kurze Zeit und alles ist vorüber und ihr zieht hinaus auf den Ölberg, das heißt, ihr werdet auf ein Krankenlager geworfen oder auch gar nicht. Der Tod kommt schnell und unerwartet, aber die Ölbergangst müßt ihr durchmachen wie Mein lieber Sohn."

Barbara: Und nun geht Er hinauf über die Gefilde, und noch einmal schaut Er zurück über die Menge, die vor Ihm steht. Und aufwärts und aufwärts schaut Er und Er erhebt die Hand und segnet die ganze Schöpfung nach allen vier Himmelsrichtungen hin, nach Nord und Süd und Ost und West, weil sie alle Ihm gehören sollen. Überall soll Sein Reich aufgepflanzt und aufgerichtet werden, sollen Seine Brüder und Schwestern wohnen. (Nun kam der liebe Heiland.) "Gelobt sei Jesus Christus!"

Jesus: "Gelobt sei Jesus Christus! Meine Kinder! Das Fest ist bereits wieder zu Ende gegangen, wo Ich Meine Kinder erinnern möchte von Jahr zu Jahr an den Abschied, den Ich nahm von dieser Erde, von Meiner sichtbaren Schöpfung. Verlassen haben Meine Füße diese Erde, um zu wandeln in den himmlischen Gefilden und nur noch sichtbar der gläubigen Seele, die da ein Kind geworden ist. Seht, Meine Kinder, Ich sage, ein Kind geworden ist. Eine Seele, die Mich schauen will, die Mich noch in Meinem sterblichen Leben erblicken will, muß ein Kind werden, denn obwohl Ich eingegangen bin in Meine Herrlichkeit und mit Leib und Seele in den Himmel aufgefahren bin, habe Ich doch die Macht zu tun, was Ich will, wie es Mir gefällt. Ich habe die Macht, wo es notwendig ist und wo es Mir beliebt, in sichtbarer Gestalt Meinen Geschöpfen zu erscheinen, Mich ihnen zu vergegenwärtigen, wie Ich mit ihnen lebte auf Erden. Ich sage, wenn es Mir beliebt und wenn es notwendig ist.

Notwendig ist es zu allen Zeiten, wo Meine Kinder anfangen, Mich zu vergessen, Mich hinauszustoßen aus ihrem Gedächtnis. Und weil jetzt wieder die Zeit gekommen ist, wo so viele Menschen darauf ausgehen, Mich aus ihrem Gedächtnis zu wischen, weil so viele sagen: 'Es gibt keinen Gott, und wenn es je einen Erlöser gegeben, einen Messias, wenn es wahr ist, daß ein Messias auf Erden war, so war er nur ein gescheiter Mensch wie alle übrigen Menschen', so ist es freilich notwendig, daß Ich Mich Meinen Geschöpfen wieder zeige und durch sie die guten, treuen Kinder Meiner Kirche aufrüttele und aufschrecke und ihnen mit Liebe alle Meine Süßigkeiten zu verkosten gebe und ihnen zu verstehen gebe, wie sie es anzustellen haben, damit Mir Ersatz und Sühne geleistet wird für die undankbare Welt und so durch das fürbittende Gebet Meiner Kinder die Menschheit nach und nach wieder auf bessere Gesinnungen und bessere Wege gebracht werde. Darum sagte Ich, einer kindlichen Seele zeigte Ich Mich. Kinder müßt ihr werden.

Ihr Meine Lieben, seht euch nur um in dieser Stadt, nicht wahr, es ist unter den guten, treuen Christen eine ganz freudige Bewegung. Ja, ja, Meine Kinder, die Ursache ist, weil man anfängt zu glauben, daß Ich die Macht habe, zu Meinen Geschöpfen herabzusteigen, und daß Ich aber auch erkannt sein will und daß, wo Ich Mich würdige herabzusteigen, dies nicht ohne besonderen Einfluß auf die ganze Umgebung bleibt. Also, in erster Linie werden die Gnaden über die Stadt Mainz dahinfließen, sie wird den größten Nutzen ziehen, wenn recht viele zusammenstehen, zu dem guten alten Glauben wieder zurückkehren, mit anderen Worten, wenn sie wieder Kinder werden.

Ja, ja, Meine Diener, ihr habt recht, Kinder müßt ihr werden, Kinder, obwohl gelehrt, einfältigen Sinnes in demütigem Glauben Kinder werden. Ihr aber, ihr gläubigen Christen, kindlich demütig müßt ihr werden. Seht hin auf alle jene, die einmal sich euch angeschlossen, dann aber das nicht tun wollten, was Ich von ihnen verlangte, wie Ich dann überall Meine Gnaden zurückziehe.

Seht, was aus solchen Seelen wird. So wird es in der ganzen Welt gehen. Wenn die gläubigen Christen zusammenstehen, wenn der Liebesbund sich ausbreitet in der Schöpfung, ihr glücklichen Kinder der katholischen Kirche, wenn ihr glaubt, daß Ich euch zu Hilfe kommen will, daß es Mir ernst ist, euch herauszuziehen aus dem tiefen, tiefen Unglück, in das ihr euch selbst hineingerannt, wohl nicht ihr allein, alles half da zusammen, so will Ich euch retten. Mein Volk ist abgewichen vom rechten Weg, es ist stolz geworden, es wollte ein Mann sein und hat die Kinderschuhe ausgezogen. Darum, weil es stolz einherstolzieren wollte, habe Ich Meine Gnade von ihm abgezogen, und es fiel und es fiel.

Aber jetzt ist die Zeit gekommen, Meine Kinder, wo ihr wieder kindlich werdet, ihr Kinder der katholischen Kirche, Kinder werdet ihr. Und jetzt ist die Zeit gekommen, wo Ich euch wieder emporheben will. Ja, ja, geht nach Rom und seht ein Kind. Seht ein Kind in Papst Leo XIII.; ein Kind ist er, obwohl ein Greis von 90 Jahren. Geht hin, wo ihr eine treue Seele findet. Ein Kind seht ihr, auch wenn sie noch so gelehrt ist. Kinder müßt ihr werden, ihr katholischen Christen, tiefgläubig.

Alles, was Ich euch sage und zu was Ich euch berufe, müßt ihr erfüllen, damit die Welt sieht, daß an euch nichts zu machen ist und so von euch sich abgestoßen fühlt, aber mit Schrecken und Schaudern, und so viele noch gerettet werden, denn diejenigen, die noch halb und halb zu der Welt halten und halb noch zu Meiner Fahne stehen, sie alle müssen gerettet werden durch euer Gebet, durch eure Energie, ihr Liebesbundmitglieder.

Darum ihr Priester, ihr Ordensleute, ihr guten Christen in der Welt, zusammen müßt ihr stehen, ein Herz und eine Seele müßt ihr werden. Wenn die Kirche, wenn das Priestertum etwas befiehlt, wenn eine Kirche, ein Kloster soll gebaut werden, wenn eine Stiftung soll gegründet werden, gebt euren Beitrag. Wenn ein Aufruf an euch ergeht von der Kanzel, steht zusammen, Mann an Mann, Kopf an Kopf, stellt euch unter das Kreuz, helft der Kirche die Bürde tragen. So wird Mein Reich aufgerichtet und der Weg erhellt, der zum Sieg führt. Und je mehr geschafft und getan wird, desto heller wird die Straße, desto belebter, und bald, bald wird die Zeit kommen, wo Meine Kirche wieder zur Blüte gelangen soll und wird. Hört nicht auf das Gebrüll der Löwen, auf das Geschrei jener, die aus der Hölle stammen. Ich habe noch nicht lange zu euch gesagt, daß ihr an der Höllenpforte steht. Ihr steht in der Zeit, wo die Pforten der Hölle geöffnet sind und alles und alles mit hineingeschoben wird und daß Tausende und Abertausende dieser Höllenpforte zueilen.

Seht all das Toben und Schreien in der Schöpfung, das die Freimaurer erregen und der Liberalismus ausführt und die Helfershelfer Satans, seht, wie sie zusammenstehen und brüllen und schreien in Wort und Schrift und Tun, so müßt ihr zusammenstehen, ihr Kinder der katholischen Kirche. Wehrt euch, wehrt euch, es ist an der Zeit. So wenig jene danach fragen, ob etwas wahr oder unwahr sei, wenn sie nur Seelen fangen, wenn sie es nur fertigbringen, eine Seele wieder in ihre Klauen zu bringen, so wenig sollt ihr nach den Gottlosen fragen. Da werden Festlichkeiten veranstaltet, jeden Sonntag eine andere, da werden Ausflüge gemacht, um nur die Jugend zu verderben, sie mit hineinzuziehen.

Seht, wie sie schreien, diese Völker, diese Helfershelfer Satans, weil man anfängt, ein Gesetz zu machen, daß die Unsittlichkeit soll eingedämmt werden in der Jugend, damit sie in Schranken gehalten wird. Seht diese Helfershelfer Satans, die es wohl erkannt, daß sie die Zukunft besitzen, wenn sie die Jugend besitzen, und wenn die Jugend in der Unsittlichkeit vorgeschritten ist, sie am Ziele sind. Und diese Jugend soll die Welt beherrschen. Weit ist es gekommen; unverschämt ist die Höllenpforte aufgerissen, unverschämt sind die Helfershelfer Satans geworden. Darum Mut gefaßt, zusammenstehen zu einem Häuflein, nicht euch schämen, wenn man witzelt und spöttelt, denn jene spotten doch. Ihr aber sollt alles befolgen, was Mein Geist euch einflößt. Ich werde reichlich dafür sorgen, daß ihr Muße erhalten werdet, um euren Glauben zu bekennen. Geht in jeder Woche einmal mit euren Angehörigen, solange es geht, wenn ihr ohne Anstoß in der Familie abkommen könnt, hinaus über die Fluren und zeigt der Welt, wie glücklich die Seele ist, die ein unschuldiges, unverdorbenes Leben hinter sich hat, eine reine Jugend. Zeigt der Welt, wie glücklich diejenigen sind, die da die Welt verschmähen, die ihren Fuß nicht dorthin setzen, wo Satan spielt und tanzt und geigt. Meine Kinder, wie freut sich der Himmel, wie sind die Engelein beschäftigt, wenn ihr dahinzieht wie in dieser Woche. Seht, die übergroße Freude, die eure Schritte beseelte, das verursachten die heiligen Engel, die euch begleiteten, und Meine heilige Mutter und eure lieben Freundinnen, die unsichtbar mit euch zogen. Und wenn ihr auch ermüdet und ermattet die Knochen nur schleppend vorwärts bringen konntet, war doch im Herzen die übergroße Freude, die euch beseelte und die Müdigkeit nicht fühlen ließ.

Meine Kinder, so ist das Leben eines guten, treuen Christen. Jeder gute, treue Christ, der da steckt im Kreuz bis über die Ohren, glaubt, der Himmel habe sich verschworen gegen ihn. Keuchend und müde schleppt er sich fort, und doch ist in seinem Herzen etwas, das ihn aufrecht hält, das alle Leiden ihm versüßt. Dies ist das Leben eines Christen. Die Leiden, die Ich hineinschicke in eine Familie, sind nur die Leitseile, woran Ich sie halte und woran sie sich halten sollen, das Leitseil, das sie hinaufzieht zur himmlischen Heimat. Im Herzen da wohne Ich doch, und alle Meine lieben Engel und Heiligen vereinigen sich mit der Familie und helfen das Kreuz tragen. Buße und Abtötung sind der Weg zum Himmel. Buße und Abtötung müssen euch nicht ermüden und erschlaffen, denn das ist es, was Ich verlange. Wenn ihr bei einer Wallfahrt dahingeht in der Sonnenhitze, singend und betend und glaubt, nicht mehr weiter zu können, dies ist alles nur sinnbildlich, weil ihr das Leben aller guten Christen versinnbilden sollt. Geht nur vorwärts und schließt euch an, ihr Liebesbundmitglieder!

Dein Bruder in A. hat noch vieles zu leiden. Er soll wissen, daß, wenn er tapfer gekämpft und ausgehalten, wenn er das, was er sich vorgenommen, tapfer ausgeführt hat, Ich ihm verspreche, daß eine Zeit kommt, wo er so dahingeht über diese Gotteserde, als wäre er nicht mehr auf ihr, daß er schon hienieden den Lohn ernten soll für alle Mühe und Opfer, die er Mir jetzt bringt. Nur noch ein wenig Geduld, Mein Sohn. Du hast ein heiliges Kind in deiner Familie. Bald werde Ich es von dir nehmen und dann wird es das ewige Alleluja singen und für dich singen, Mein Sohn. Es wird den Segen dir erflehen. Harre aus, nur noch eine kurze Weile und du wirst einen Priester am Altare erblicken und deine Freude wird vollkommen sein. Harre aus, du wirst noch mehr erleben.

Du aber gehe hin und sage Meiner Dienerin einen freundlichen Gruß von Mir sowie von Meiner heiligen Mutter. Harret aus, harret aus. Sie soll gar bald die Krone ernten, die sie sich jetzt verdient, sie soll recht sorgen, daß ihre Krone verziert werde mit reichlichen Edelsteinen. Du aber, Meine Tochter, harre aus! Auf Schritt und Tritt mußt du dich bemühen, deine Krone zu verdienen. Du machst noch kleine Schrittchen. Du sollst aber eine Zierde der Stadt Mainz werden für die reichen Damen, denn auch die reichen Damen sollen ein anderes Leben beginnen.

O das Leben vieler Reichen, welch ein Schmerz für Mein Herz! Wenn diese Stadt das Goldene Mainz soll werden, wenn sie wieder ihren ursprünglichen Namen erobern soll, dann müssen die Reichen ein anderes Leben beginnen. Wehe euch, ihr Reichen der Stadt Mainz, die ihr die Güter, die Ich euch geschenkt, nur dazu verwendet, die Armen zu bedrücken, sie auszunutzen, um euch ein vergnügtes Leben zu machen. Wehe jenen Reichen, die hier leben, die in Hülle und Fülle besitzen, aber sich nur bemühen, das arme Volk auszunützen. Sie sind längst ausgestrichen aus Meinem Herzen, sie gehen auf der Bahn des Lasters und stehen an der Pforte, wo sie hinausgestoßen werden aus Meinem Herzen. Die Zeit kommt, die Mühlen Gottes mahlen langsam, aber sicher.

Kümmert euch nicht um jene, ihr lieben Angehörigen der katholischen Kirche, ihr guten, treuen Kinder der Kirche, die ihr zu den Reichen zählt, zu jenen rede Ich, wovon du ein Mitglied bist. Dich habe Ich herbeigeführt, damit du andere, deinesgleichen bearbeiten sollst. Wisse, daß es freilich hart ist, Mein Joch auf sich zu nehmen, daß es anfangs hart scheint. Aber wisse, daß Mein Joch dennoch süß ist und Meine Bürde leicht. Aber dann müßt ihr hinschauen auf jene, die dieses schon kosten, auf Meine kleine Dienerin, die auch die Welt genießen könnte. Schau in ihr Herz, ob da etwas ist, was noch an der Welt hängt, was noch fehlt an ihrer Freude. Ist sie nicht viel glücklicher als ihr alle, die ihr noch so halb und halb recht schön geputzt sein wollt, recht schöne Tage mitmachen wollt, und dann nebenbei Mir dienen und Meine Kinder sein wollt und öfters zu Meinem Tische kommt, aber am Nachmittag ein recht vergnügtes Leben führen wollt.

Nein, nein, Meine Kinder, fangt an, höret Meine Stimme, fangt an zu kosten, wie süß der Herr ist. Freilich kostet dieses Kampf, Meine Kinder, aber bedenket, welchen Kampf Ich durchkämpfen mußte. Von der Krippe bis hinauf auf Golgotha ans Kreuz findet ihr blutige Spuren. Mein Weg ist ein harter Weg und doch schlürft Meine Brust, Mein Geist, Tag und Nacht die Wonne Meines Herzens in himmlischen Gefilden, aber Mein Herz ist deswegen nicht ausgenommen, die Leiden zu fühlen; Es fühlte die Schmach und Verachtung von allen Seiten, die Ihm angetan wurde, Es fühlte den Schimpf und Spott, den Druck der Armut. Und doch wählte Ich dieses Leben, um euch zu zeigen, ihr Reichen, wie der Weg zum Himmel gegangen werden muß, und ihr Armen, um euch zu trösten, damit ihr sehen sollt, wie leicht euer Weg ist, der so Tag und Nacht geschmälert ist durch die Abtötung und allzu große Anstrengung, weil ihr euer Brot mit so vieler Mühe und saurem Schweiß verdienen müßt und darum wenig genießen könnt.

Seht hin auf den Gottessohn und freuet euch, denn ihr habt nicht zurückzugehen, ihr dürft nur vorwärtsgehen. Seht jene, die Ich hineingestellt in die Familie der Reichen, die müssen zurückgehen auf den Weg, den ihr geht. Darum freuet euch, ihr Armen, freuet euch. Freuet euch aber auch ihr Reichen, wenn ihr die Kraft besitzet, zurückzugehen und den Armen euch anzuschließen.

Und du, Meine Tochter, dich habe Ich erwählt, du sollst diesen Reichen zeigen, daß man diesen Weg gehen kann, wenn es dich auch Mühe kostet, so gar kein Vergnügen mitzumachen, das der Jugend verschafft wird. Klein ist noch die Zahl, klein und unscheinbar, aber Ich verspreche euch, wenn ihr Hand in Hand geht mit dem Priestertum und diese mit euch, wenn das gute gläubige Volk hineilt vor die Altäre und sich recht oft an Meinem heiligen Tisch einfindet, allmählich der Geist des Vergnügens abnimmt, je mehr ihr fortschreitet im Guten, auf dem rechten Weg, und je mehr die Zahl der unschuldigen Seelen zunimmt.

O seht euch nur um vor einem Jahrzehnt, wie wenige Jungfrauen in dieser Stadt noch waren, die wahrhaft Jungfrauen konnten genannt werden. Wenn eine Jungfrau die Welt lange genug genossen, dann blieb sie Jungfrau, weil sie die Welt satt war, aber jetzt fängt man an, jungfräulich zu leben aus Liebe zu Mir. Woher kommt es, Meine Kinder? Ja, ja, Ich bin es, der diesen Keim legt in dieser Stadt, und fahret fort, und es wird nicht lange mehr dauern, noch ein Jahrzehnt, und das Goldene Mainz wird dastehen in herrlicher Blüte. Nur auf, Meine Kinder, nicht hören auf das Gebrüll der Freimaurer, auf die schlechten Schriften der Liberalisten und Sozialisten. Ihr Männer in der Stadt, auf zu einem Bund, fest zusammenstehen. Kinder müßt ihr werden. Wie das Kind hinaufschaut zu seinen Eltern und glaubt, was ihm der Vater sagt, und hört auf die Ermahnung seiner Mutter, so sollt ihr hören auf die Ermahnungen, die Ich Selbst euch zukommen lasse, durch ein ganz unmündiges Werkzeug. Liebe zum Kreuz, Kreuztragen sollt ihr lernen. Alle die Leiden, die Ich in eure Familien hineinschicke, sie sollen euch nicht entmutigen.

Sagt auch Meiner Dienerin N., jetzt soll es sich bewähren, was sie tat. Wenn sie jetzt noch umwirft und Mir zürnen will, weil Ich ihre Wünsche nicht befriedigte, dann ist ihr Gold zu Blei geworden, denn sie gibt vor, Mich zu lieben. Hängt denn dieses arme Herz so gar zu sehr an dieser Erdscholle? Auf, Meine Tochter, stelle dich unter das Kreuz! Bist du denn an diese Welt geheftet oder hoffst du auf eine zukünftige?

Ja, ja, ihr alle, ihr Kinder der katholischen Kirche, seid ihr denn von dieser Welt? Eure Bestimmung ist, dereinst mit Mir zu herrschen und zu triumphieren durch die ganze Ewigkeit. Ist es da vielleicht zuviel von Mir verlangt, wenn Ich euch Leiden schicke, um euch von dieser Erdscholle loszureißen? Auf, Meine Kinder, und stellt euch unter das Kreuz! Leidet und beweist Mir, ob ihr wahre Christen seid oder nicht. Wandelt den Weg, den Ich dereinst gewandelt bin, denn nur eine kurze Strecke, und ihr seid auf dem Ölberg, und fort und fort geht es über die Gefilde hinauf in die himmlische Heimat, von wo aus ihr die ganze Ewigkeit euch freuen könnt und mit Mir herrschet und triumphieret.

Du aber, Meine Tochter, gehe hin nach N. Überall, wo du eine treue Seele findest, wo du ein gutes Wörtchen anbringen kannst, gehe hin. Mein Geist wird dich begleiten, Meine heilige Mutter und dein heiliger Schutzengel auch. Gehe hin und sage deinen Schwestern einen freundlichen Gruß. Sie sollen alle sich unterwerfen dem Liebesbund, sie sollen es nicht zu kleinlich finden, und N. soll nicht mehr sagen: 'Wenn es echt ist.' Es gefällt Mir nicht, solange jemand häkelt und zweifelt, ob es echt sei. Wo das Leben eines Christen übereinstimmt mit dem, was Ich wirke, da braucht man nicht zu fragen, ob es echt sei.

Meine Kinder, geht hin und freuet euch, der schöne Monat Mai geht jetzt zu Ende. Freut euch, Meine Kinder, und harret aus. Die fromme Übung, die ihr angefangen und fortgesetzt, vollendet sie und traget hinüber in den Monat Juni und vereinigt euch mit Meinem Gottesherzen. Dort im Monat Juni werde Ich euch besuchen. Darum freuet euch und geht hin und sagt allen einen herzlichen Gruß! Du, Meine Tochter, wenn dein Herz verzagt wird, geh hin und suche dir Trost bei Meinen Dienerinnen. Geh mit hinaus in die freie Gottesnatur. Du wirst sehen, wie deine Gesundheit gekräftigt wird mit jedem Tag, wo du anfängst, Opfer zu bringen.

Du aber, Meine Tochter, dir habe Ich schon vieles im voraus gegeben. Du arbeitest viel in Meinem Dienst. Harre aus. Fliehe, fliehe, denn du sollst nur mit der Fußspitze die Erde berühren. Dein Wandel soll im Himmel sein. Bearbeite die Dienstboten; viele sind hier in dieser Stadt, die dem Sozialismus angehören, obwohl sie fromme und treue Dienstboten sein wollen, aber sie zählen zu den Sozialisten, weil sie nur das beobachten, was ihnen schmeichelt, was sie gern hören. Sie wollen über und über reich belohnt sein von der Herrschaft, aber die Lasten des Dienstbotenstandes nicht tragen, die andere Seite nicht nehmen, die Ich dem Dienstbotenstand auferlegt habe, mit anderen Worten, sie wollen nur Geld verdienen und dabei das Leben der Herrschaft führen.

Seht, das geht nicht! Geht hinein in diese Familie und lernt Zufriedenheit. Wenn euch die Herrschaft so entlohnt, daß ihr bestehen und euch einen Sparpfennig zurücklegen könnt, dann seid zufrieden. Wißt, daß Ich gekommen bin, um zu dienen und nicht um bedient zu werden, und ihr sollt Meine Stelle vertreten auf Erden. Ihr Dienstboten der Stadt Mainz müßt dazu helfen, daß dieses Mainz das Goldene wird, daß die Herrschaft mit euch zufrieden sein kann, und ihr, ihr Herrschaften, habt die Aufgabe, Klöster und Kirchen zu bauen, wo es notwendig ist, damit das arme Volk mit Freuden hineingeht in das Gotteshaus und dort sich eine Erholung verschafft, anstatt auf dem Tanzboden.

Du aber, Bischof von Mainz, hast die Aufgabe, mit allem Mut und Entschlossenheit dich einzusetzen für die gute Sache, für Recht und Gerechtigkeit, damit die Sitten gewahrt, die Unzucht abgestellt, das arme Volk emporgebracht werde. Scheue keine Mühe und keine Opfer, damit es fertiggebracht werde. Hört nicht auf das Geschrei derjenigen, welche die Gesetze verhöhnen, die angefangen haben, die Sitten wieder zu ordnen. Führet dieses doch ja durch. Ich bitte dich, Mein Freund, tue, was du dir vorgenommen hast, und der Segen des Himmels wird dir nicht fehlen. Ich verspreche es dir, daß Meine Hand mit dir sein wird, und daß diese Stadt, wenn sie befolgt, wie Ich es angegeben, wenn die Reichen Kinder werden und sich vereinigen mit den Armen, wie Ich hier angefangen habe es zu tun, und die Armen zufrieden mit ihrem Stand, mit dem, was Ich über sie verhängte, wenn sie zur Arbeit geboren sind, wenn ihr Armen arbeitet mit freudigem Herzen, daß ihr dann die Stadt bauen helft, daß sie wieder zum Goldenen Mainz wird. Seht, wie die Freude und der Friede nur wohnt im reinen Herzen, im reinen und freudigen Gewissen.

Seht, wie die Kinder nur gedeihen und ihren Eltern Freude machen, die auch in Meinem Herzen gewurzelt sind, das heißt, die von Kindesbeinen an schon Mich lieben und kennenlernten, die, anstatt hingeführt zu werden in die Theater und auf öffentliche Plätze und Schauspiele, wo dem Teufel gedient wird, in die Kirche geführt werden und auf solche Plätze, wo sie nur Gutes sehen und hören, wo Mein Lob verkündet wird. Diese sind es, die das Goldene Mainz bauen helfen.

Darum auf, Meine Kinder! Vor allem wünsche Ich, daß recht bald, überall hier in Mainz, ein religiöses Leben aufblühe, daß die Sitte, wie sie in diesem Haus geübt wird, in recht vielen Häusern geübt werde, eine heilige Freude und Begeisterung, wie sie in diesem Monat stattfand in allen guten Familien, die darum wissen, daß Ich den Liebesbund gründen will, und so es mit jedem Jahr besser wird. Dann wird sich die Erde desto freudiger gestalten, wenn der Liebesbund allmählich mehr verbreitet sein wird, auch über die Diözese Mainz hinaus, wenn mehr die Schriften gelesen werden und die Welt und die Christen, die guten, treuen Kinder der katholischen Kirche, sehen, wie gut Ich bin.

Die Christen werden ihr Kreuz mit Geduld tragen, weil sie wissen, daß Ich es bin, der es ihnen geschickt, die unschuldigen Seelen werden eine andere Freude suchen, als wie die Vergnügen der Welt. Seht nur Meine Treuen hier in diesem Haus, sind sie nicht die Glücklichsten? Wer hat mehr Freude als sie? Wer ist es, der ihnen diese Freude verschafft? Ich bin es, Meine Kinder. Darum auf, ihr Töchter dieser Stadt, zieht euch zurück von den übergroßen Satansvergnügen. O weh dieser Stadt, wehe!"

Barbara: (Lange Aufopferungen für die Armen Seelen.)

"O da kommt eine ganze Prozession mit lauter Fähnchen."

Jesus: "Das sind lauter Seelen, die seit der Osternacht durch euer Gebet befreit worden sind, weil dies eine so freudenreiche Zeit ist. Darum haben sie alle Fähnchen, das versinnbildet, daß sie erfleht sind in der Osterzeit. Wenn das Kirchenjahr in eine andere Zeit vorrückt, siehst du sie in einem ganz anderen Licht erscheinen."

Barbara: "Unbegreiflich bist Du, o Gott der Heerscharen, in Deiner Majestät, Güte und Barmherzigkeit zu den Geschöpfen."

Maria: "Ja, ja, Meine Kinder, dies alles müßt ihr euch verdienen durch einen tieflebendigen Glauben. Der Glaube ist die Wurzel, die euch hinführt, der wächst und wächst bis hinein in die himmlischen Gefilde. Der Glaube geht ins Schauen über, aber eingegraben in die tiefste Tiefe ist die Wurzel des Glaubens, die Demut. Die Demut muß die Wurzel treiben, der Glaube treibt den Stamm empor, der Stamm treibt Äste, Blüten und Blätter bis hinein in die himmlischen Gefilde.

Der Stamm ist die heilige Gottesliebe, die die Blätter und Blüten hinaustreibt und die einen reichen Schatten um sich werfen. Alle, die sich darunterstellen, werden angezogen und gekühlt durch die heilige Gottesliebe, durch die Tugendwerke, die diese Seelen ausströmen, betaut und beduftet. Darum freut euch und macht, daß euer Stamm recht hoch emporwächst bis in die himmlischen Gefilde, das heißt, ihr sollt die heilige Gottesliebe Tag für Tag, Stunde um Stunde erneuern, oft einen Akt der heiligen Gottesliebe erwecken, wenn ihr dahinzieht über die Fluren. Singt Ihm recht liebe Liedchen bei eurem Tagewerk, erinnert euch, was Ich euch gesagt habe, und in euren Leiden und Trübsalen, wenn der Herr Sich zurückzieht, so wißt ihr, daß Er wiederkommt. Dann harret aus und seufzt nach Ihm, bis Er wiederkommt. So wird euer Baum immer höher wachsen und sich weiter und weiter entfalten und viele werden von der Freudigkeit in der Tugend angezogen werden."

Barbara sieht die Erlösten vorüberziehen und erwidert deren dankbaren Gruß durch Kopfneigungen.

Lied: Großer Gott...

 

Vigil von Herz-Jesu-Freitag am 31. Mai 1900

"Wo Glaube, da Liebe, wo Liebe, da Friede, wo Friede, da Gott, und wo Gott, da keine Not."

Barbara: "O meine Königin und Mutter, Du bringst mir einen Trauerflor. So wird wohl meine kleine Nichte in A. sterben."

Maria: "Gelobt sei Jesus Christus, Meine Kinder! Zum Schluß des Maimonats, wo ihr Mir so viele Freude gemacht, freut es Mich, in eure Mitte zu kommen. Ich hatte schon beim Beginn dieses Monats diesen Tag Mir erwählt, aber weil ihr gar so sehr verlangt nach Mir und euch gesehnt, habe Ich Mich beeilt, euch schon früher zu besuchen. Aber den letzten Tag dieses schönen Monats kann Ich nicht vorübergehen lassen, ohne euch die Freude zu machen, in eure Mitte zu kommen.

Seht, Meine Kinder, wenn Mein Sohn der ganzen Welt versprochen, allen, die gläubig eintreten in den Schoß der heiligen, katholischen Kirche, allen Kindern Seiner Kirche, daß der Vater, Er und der Heilige Geist kommen und Wohnung nehmen werden in der Seele des Gerechten, dann, Meine Kinder, glaubt ihr etwa, daß Ich zurückstehe, glaubt ihr etwa, Ich allein, die Ich die Braut des Heiligen Geistes, die Tochter des himmlischen Vaters und die Mutter des eingeborenen Sohnes bin, also im Rate Gottes sitze, die Welt mitregiere und das Wohl und Wehe Meiner Kinder im Auge habe bis zum Ende der Welt, dann würde Ich eine Stätte nicht besuchen, die Mein Sohn Sich erwählte, welche da ist die Seele eines jeden Gerechten? Nein, Meine Kinder, das ist undenkbar!

Darum freut euch! Kommt an Mein Mutterherz! Ich will euch trösten. Ich will eure Stärke, euer Trost sein in all den Bedrängnissen dieses Lebens! Vor allem sage ich euch, daß es Mich herzlich gefreut hat und den ganzen Himmel mit Mir, daß ihr den Maimonat so wacker ausgehalten. Darum möchte Ich auch euren Mädchen einen freundlichen Gruß entbieten. Seht, so war das Leben aller christlichen Familien der Vorzeit in dieser Stadt. Wie in diesem Monat diese Familie es hielt, so war es in dem alten, Goldenen Mainz, als es diesen Namen noch in Wirklichkeit verdiente. Jetzt verdient es ihn nicht mehr.

Darum hat Mein Sohn Seine Hand zurückgezogen und hat die Stadt gestraft. Deswegen hat der Unglaube und die Sittenlosigkeit so viel Eingang gefunden und so viele Familien mit fortgerissen, mit hineingeschwemmt, weil das Gold verblaßt ist. Nun aber hat wenigstens ein Dach dieser Stadt dieses Keimchen wieder gewonnen, woran das Glück geknüpft ist und sein soll. So wie die ganze Familie teilnahm an dem Glück in diesem Monat, wie sie alles Leid und allen Kummer, aber auch all die Fehler vergaßen, die sonst so üppig und gern wuchern, wie die Ungeduld und Unzufriedenheit fernblieben von diesem Haus, wie alles gebannt war und der böse Geist keinen Eingang finden konnte in diese Türe, weil Meine schützende Hand alles abwehrte, so verspreche Ich dieser Stadt, allen den guten, gläubigen Christen, allen, die ohne Menschenfurcht und ohne Scheu, ohne Rücksicht auf diese und jene, offen und frei ihren Glauben bekennen und zur Schau tragen, denselben Frieden, wie Ich ihn in diesem Haus hergestellt, in diesem mir geweihten Monat. Wisset, Meine Kinder, ihr sollt das Fundament legen zu einer christlichen Familie, zu einem christlichen Familienleben. Ihr, obwohl ihr nur einzelne Personen seid, müßt so treu Hand in Hand zusammengehen, so einig in der Gesinnung, wie die Heiligste Dreifaltigkeit es ist im Himmel. Was das eine wünscht, muß das andere bekräftigen, wenn es zur Ehre Meines geliebten Sohnes gereicht.

Du aber, Meine Tochter, du stehst in der Familie und die Mitglieder dieser Familie müssen verwirklichen, was ihr drei versinnbilden sollt. Die Einigkeit und der Friede soll dieses Haus beleben und verschönern, so daß alle, die ein- und ausgehen, und es sind doch deren viele, weil es ein Geschäftshaus ist, sehen sollen: Wo Glaube, da Liebe, wo Liebe, da Friede, wo Friede, da Gott, und wo Gott, da keine Not.

Die Armen sollen hinweggehen und Zufriedenheit lernen, denn nicht in Geld und Gut besteht der Friede, nicht in Überfluß; dort aber will Mein Sohn überall so viel Segen spenden, wo Ihm gedient wird, wo dieses Leben erneuert wird, so wie Mein Sohn es hier in diesem Haus, in dieser Familie erneuerte. Es gab eine Zeit, wo auch sie an allem Mangel litten, wo keine Üppigkeit in dieser Familie war, wo man recht gut wußte, wie hart das Brot der Armut zu essen ist, wie sauer es verdient werden mußte. Aber, Meine Kinder, fraget, wie es angestellt werden muß, damit auch der Friede einziehen kann in die Familien?

Seht, Häuslichkeit und Sparsamkeit müssen Hand in Hand gehen. Die allzu große Vergnügungssucht, die unnötigen Ausgaben, die gemacht werden, tragen bei zu dem Ruin der Familie und müssen vermieden werden. Und dieses ist, was in Mainz begründet werden soll, in dieser luxuriösen Stadt. Je weiter der Liebesbund sich ausbreitet, je enger sie sich zusammenscharen die guten, treuen Kinder dieser Stadt, desto bälder wird der Friede einziehen, desto sicherer aber auch wird die Kirche, das religiöse Leben, aufblühen. Darum danke ich auch den Priestern dieser Stadt für all die Bemühungen, die sie sich gaben, um diesen Monat recht innig fromm mit den Gläubigen zu durchleben. So ist es recht, so verlangt es Mein Sohn, nicht schmähen, nicht tadeln, wo es nicht nötig ist.

Lernet von Meinen Aposteln, die Mich umgaben in den Jahren, wo Ich noch auf Erden weilte. Sie wußten gar wohl, was sie von Mir lernten, was Ich ihnen immer tief einprägte, die Liebe nämlich, die Herzensgüte, die heilige Einfalt, womit man alles umfassen muß, was einmal anfängt zu keimen und zu grünen im Reiche Meines Sohnes, denn der Mensch, der sich Mühe gibt, auch wenn er noch so viele Fehler an sich hat, kann doch in den Augen Gottes Ihm wohlgefällig sein. So machten es die Apostel, so belehrte Ich sie. Das hatte Ich gelernt von Meinem lieben Sohn, als Ich Ihn auf Seinen Wanderungen begleitete und Ich Seinen Reden lauschte, weil Ich jedes Wort, das Er sprach und das Ich vernahm von anderen, die für Ihn sprachen, in Mir beherzigte und still erwog und zur Zeit, wo es nötig war nach der Auffahrt Meines Sohnes, immer und immer wieder den Aposteln mitteilte.

Wenn einmal in einem Herzen, sagte Ich ihnen, auch nur ein Dämmerlichtchen vom Glauben, von Religiosität anfängt durchzuleuchten, dann umfaßt dieses Keimchen mit aller Zärtlichkeit der Liebe, die euch zu Gebote steht. Ertragt die Fehler, die der Mensch noch an sich hat; wenn er guten Willens ist, dann legt er nach und nach die Fehler ab. Und sollte er die Fehler nicht ablegen, wenn es keine Todsünden sind, wenn der Mensch gläubig ist und sich Mühe gibt, dann seid doch zufrieden und zieht ihn heran.

Seht, Meine Diener, diese Lehre möchte Ich zum Schlusse des Maimonats noch geben, wo ihr Mir durch die herrlichen Vorträge in der Mir geweihten Kirche so viele Freude gemacht, wodurch ihr so viele Herzen angelockt zum Streben nach dem Guten. Probiert es nur ein Jahr fortzufahren und zu arbeiten mit den Kleinen, wie euer Bischof es euch vortut und vorzeigt. Er ist ein Mann nach dem Herzen Gottes. Er hat einen eisernen Willen, euch mit gutem Beispiel wirklich voranzuleuchten. Folget ihm und bestrebet euch nur einmal, ein ganzes Jahr tiefgläubig voranzuschreiten, Kinder zu werden, alles zu übersehen, was man euch nachredet, denn die gottlose Welt hat es darauf abgesehen, euch zugrunde zu richten, denn wenn sie den Hirten geschlagen, dann zerstreut und zerstiebt die Herde. Wenn sie darum euch Verleumdungen zuschleudert, die euch das Blut gerinnen machen, geht darüber hinweg; haltet zu den Kleinen.

Ich sage es noch einmal, und stellt euch diese Meine Dienerinnen vor, wie sie taten in den Jahren, wo sie von allen Seiten verfolgt und bekämpft wurden. Geht ruhig weiter, damit das kleine Volk sieht, daß der Friede nur allein zu suchen ist in einem tiefreligiösen Leben. Wenn sie sehen, daß es euch ernst ist, ein tiefgläubiges Leben zu führen, dann wächst der Mut. Man spottet nicht mehr über diejenigen, die mehr tun als alle Christen. Man fängt an nachzugehen, zu spekulieren, wie es diese und jene machen. Und wenn man nur einmal in der Religion spekuliert, dann ist es schon gewonnen. Seht hin auf all diejenigen, die sich eng an euch anschließen, wenn sie auch noch so viele und große Fehler an sich haben, aber sie haben einen guten Willen, und Ich sage euch, ihr Diener der Stadt Mainz, alle, die sich Mühe geben, auch wenn sie noch so viele Fehler haben und gemacht haben, denn es ist und bleibt immer wahr, daß, wenn eine Seele sich Mühe gibt, Gott zu dienen, sie von allen Seiten angefeindet wird und ihre Fehler zehnfach vergrößert werden, dies aber doch eure treuesten Kinder sind, sie alle zu eurer treuen Herde gehören. Ihr Priester dieser Stadt, ihr sollt ja vielen zum Vorbild werden. Darum hört die Stimme Meines Sohnes. Wenn das Samenkorn, das gelegt ist, einmal anfängt zu grünen und zu treiben und dann andere sehen, daß es doch besser ist, das religiöse Leben, tiefgläubige Leben der ersten Christen zu erneuern in der Gemeinde, dann wird man überall euch nachahmen, und das Glaubensleben wird überall anders beginnen, es wird üppiger sich entfalten.

Es hat ja der Statthalter in Rom euch die beste Anleitung dazu gegeben. Hier in dieser Stadt, wo Mein Sohn schon so viel mit euch gesprochen, hat Er, was Leo XIII. jetzt bestätigt, hier begonnen, denn bereits ein Jahrzehnt spricht Er schon durch diese Seine Dienerin und mahnt euch, das gläubige Volk zur öfteren Kommunion heranzuziehen, das Leben der ersten Christen zu erneuern, ermahnt euch, das gläubige Volk recht zu ermuntern im Kreuztragen. Denn je mehr die Welt abgewichen, die Christen abgewichen sind vom rechten Weg, desto mehr wird die Welt gestraft mit Leiden, und auch die Gerechten bleiben nicht damit verschont, weil durch sie andere gerettet werden müssen, und am allermeisten müssen die Gerechten leiden zu solchen Zeiten, wo das Volk Gottes abgewichen ist vom rechten Weg.

Und nun komme Ich zum andern, was Ich euch noch sagen wollte, um euch zu ermuntern und anzueifern. Ich habe euch schon das letzte Mal gesagt, daß Ich den Arm Meines Sohnes nicht mehr aufzuhalten vermag. Das alles, was ihr seht, die vielen traurigen Verhältnisse in der Natur, in der Familie, in Stadt und Land, sind lauter Strafen, womit der himmlische Vater die Welt heimsucht. Es sind Heimsuchungen Gottes: die vielen zerrütteten Familien, die vielen unzufriedenen Familien, weil gottlos geworden, aber auch unzufriedene Familien, wo man noch Gott dient, wo man noch Seine Religion hochhält. Das sind lauter Strafen Gottes, weil der Herr die Welt schrecklich strafen muß wegen ihrer Gottlosigkeit. Nun aber können diese Strafgerichte, wenn auch nicht ganz abgehalten, so doch sehr vermindert werden, und sie werden vermindert, Meine Kinder, durch das eifrige Gebet und fromme Gebet so vieler Seelen, die in Vereinigung mit dem heiligen Meßopfer Tag für Tag sich einsetzen für die gottlose Welt, wenn auch unbewußt.

Seht, dies ist es, was Ich euch belehren will, damit ihr, ihr Armen, ihr Gedrückten, ihr, die ihr mit Leiden geplagt seid, nicht mutlos werdet. Ihr seid die Werkzeuge, weswegen der Herr, der himmlische Vater, nicht so straft wie in jenen Gegenden, wo keine Christen leben oder wenigstens noch gar so wenig, in den Heidenländern, wo so große Not ist, wo so viele Überschwemmungen und allerlei Hungersnot und Strafgerichte eintreffen.

Dieses schöne Europa, eure Heimat, dieses Deutschland, ist so sehr beglückt; schon jahrzehntelang weiß es nichts mehr von einer Hungersnot. Der Arme braucht nicht zu darben, wenn er nur einigermaßen rührige Hände hat und ein sparsamer Familienvater ist, und alle und alle müssen und sollten Gott danken für das Wohlergehen. Aber statt dessen ist nichts als Unfriede auch unter denjenigen, denen es gut geht.

Unter diesem Volk nun will der Herr den Liebesbund gründen. Er will, daß mehr Zufriedenheit einziehe in allen Familien, und eine Stadt muß den Anfang machen. Darum auf, ihr Ordensleute, ihr Klosterfrauen, wo ihr auch steht, auf, schließt euch Meinen liebsten Kindern an, denn obwohl ihr die rechtmäßigen Bräute Meines Sohnes seid und euch rühmen könnt, im Haus des Herrn zu wohnen, wisset aber, daß diese Meine Dienerinnen Meine Schwestern sind, denn sie wohnen mit Mir in der Familie. Ich Selbst war ja Familienmutter. Weil Ich allen christlichen Familien, solange die Welt besteht, zum Vorbild sein sollte, so wollte Ich in der Familie leben. So wollte es Mein Sohn und der himmlische Vater. Ich sollte aber auch die Schwester der jungfräulichen Seelen in der Welt sein.

Darum sage Ich noch einmal: Auf, ihr Klosterfrauen, schließt euch an den Liebesbund an und erneuert eure Gelübde, erneuert die heilige Armut, die Keuschheit und den Gehorsam, damit ihr den Arm Meines Sohnes aufhalten helft. Schließt euch an, ihr jungfräulichen Seelen, ihr Familienväter und Mütter dieser Stadt an den Liebesbund. Geht recht oft hin zum Tisch des Herrn und holt euch neue Kraft zu neuem Kampf gegen die Feinde des Heils, gegen die Geister der Finsternis. Schließt euch an den Liebesbund an, ihr Priester dieser Stadt und überall, wo ihr steht, Mut und Kraft euch zu holen dort am Herzen Meines Sohnes.

Denn die Männer, die da die Ehrenwache bilden um das heiligste Herz Meines Sohnes, sollen die Blüte und Zierde eurer Gemeinde werden, sie sollen den Zaun bilden, der an euch sich anschließen soll. Ihr sollt die Pfähle sein und die Männer dieser Stadt der Zaun, damit ein Damm und ein Wall gebildet werde um alle christlichen Familien dieser Stadt, damit das Leben der Sittlichkeit wieder aufblühen könne. Denn wenn die Männer sich einsetzen für gute Sitten, dann habt ihr gewonnen, dann wird es bald besser werden mit der Jugend, es wird das religiöse Leben wieder Einzug finden in die Familien und so Tag für Tag, wenn auch langsam, das Goldene Mainz wieder erstehen. Die Priester außerhalb aber sollen tun, wie Mein Sohn hier lehrt. Schämt euch nicht, mit den Kleinen zu halten.

Sage N. einen recht herzlichen Gruß von Seiner allerreinsten Braut. Ich bin es, die ihn antreibt, die öftere Kommunion zu befördern, die ihn liebt, weil Ich die allerreinste Braut des Heiligen Geistes bin und Ich das Wehen dieses Geistes befördere. Er möge sich nicht einschränken in seinen guten Plänen; er möge aber auch, wo er ein gutes Keimchen findet, ein gläubiges Gemüt in anderen seiner Brüder, eifern, daß er mehr gewinne. Besonders möge er den Bischof beeinflussen. O ihr deutschen Bischöfe geht voraus. Man sagt, die kalten Deutschen. Macht nun einmal, daß dieses Wörtchen umgewandelt werde, daß man einmal sagen kann: 'Die liebewarmen Deutschen!'

In eure Hand ist es gelegt, dieses Deutschland umzuschaffen. Ihr steht an dem Wendepunkt, ihr habt das Ruder in der Hand, ihr Priester Deutschlands, denn euer Volk ist noch weit besser zu bearbeiten als die Völker vieler eurer Nachbarländer, wie Frankreich, Italien und all die umliegenden Länder, denn in Deutschland kennt das katholische Volk noch seinen Sonntag, es kennt noch seine Priester und schließt sich an sein Priestertum an, was in anderen Ländern, auch wenn sie noch so begeistert sind und Gott dienen wollen, sehr geschwächt ist.

Darum auf, ihr Priester in Deutschland, liebewarm soll es werden, ein warmer Wind soll wehen durch alle deutschen Gauen, das Flämmchen der Gottesliebe überall anblasen und anfachen, denn Deutschland ist vor allen die erste Tochter Roms, wenn sie auch noch viel geschmälert und zurückgesetzt ist. Ihr müßt euch diese Krone und diesen Ruhm erst verdienen bei dem Statthalter in Rom. Rom, der Statthalter Meines Sohnes, hält freilich mehr zu seinem Frankreich, weil er angeschmiedet und angekettet ist an diese seine Tochter, wie er sie nennt.

Nun liegt es in eurer Hand, daß ihr seine Tochter werden könnt. Freilich, nicht wahr, denkt ihr, was können wir tun, da ja das Oberhaupt in Deutschland gar nicht unserer Kirche angehört? Und doch und doch, ihr Priester in Deutschland, auch Frankreich hat kein Oberhaupt, was der Kirche zulächelt, was dem Statthalter in Rom zulächelt. Dies alles ist und steht noch aus früheren Zeiten. Darum müßt ihr euch diesen Ruhm jetzt verdienen durch eure Treue und Gewissenhaftigkeit im Kleinen. Ihr müßt das Volk zusammenscharen zum Liebesbund. Und wenn der Nachfolger, der bald in Kraft treten wird, dem Mein Sohn ja schon versprochen hat, daß er ein Freund eines Bischofs werden wird, wenn er sehen wird, welche Mühe sich die Bischöfe Deutschlands geben, und weil jener Statthalter das Werk, das Pius IX. und Leo XIII. begonnen, zur Vollendung und zum Sieg führen soll, wird er auch hinschauen, wo er Kräfte findet und wird seine Kräfte hochhalten. Ihr aber, Meine Kinder, werdet nicht müde, alles auszuführen, was Mein Sohn von euch verlangt. Frei von allen unnötigen Sorgen, frei von jeder Selbstsucht. Sorgt nicht für die Zukunft allzusehr, all eure Sorgen werfet auf den Herrn und tuet, was des Herrn ist, dann wird alles übrige euch zugeworfen. Ihr aber, ihr Mitglieder dieses Hauses und dieser Familie, macht Meinem Sohn Freude in diesem Monat, wie ihr es Mir getan, denn wenn Er versprach, daß Er die Häuser derjenigen segnen werde, wo Sein Bild aufgestellt ist, wie wird Er erst dann diejenigen Häuser segnen, wo Ihm auch gedient und Freude gemacht wird."

Barbara: "Wie man den Leuten Geld leiht auf Kredit, so schenke uns heute schon viele Arme Seelen, denn morgen verehren viele Männer, Deine Helden, Deine Ehrenwächter, Dein heiligstes Herz. Das ist der Fleck, wo ich Dich packe, anpacke."

Jesus: "Meine Kinder! Ja, mehr muß Ich tun. Ich muß freilich über Meine Gerechtigkeit hinweggehen, um eure Fürbitten zu erfüllen, aber Ich tue es, weil Ich Mir viel verspreche von eurer Treue. Wollt ihr Mir auch treu bleiben, Meine Kinder? Besonders ihr, ihr jungen, das junge, liebe Mariechen, die Anna und Settchen? Wollt ihr Mir treu bleiben, wollt ihr Meine Bräute werden? Wollt ihr vielen zum Vorbild werden? (Alle beteuerten es.) Ja, ja, Meine Kinder, Ich bin großmütig im Verzeihen, gutmütig im Befreien. O gerne, gerne!"

Barbara: Eben geht die Mutter Gottes hin mit den heiligen Schutzengeln. "Schenke uns N., N. und N."

Maria: "Alle, die ihr Mir zuerst genannt."

Barbara: "N. N."

Maria: "Die sollst du haben, aber den Ertrunkenen kann Ich noch nicht schenken und auch nicht die anderen Ertrunkenen, da müßt ihr mehr beten und bitten und leiden."

Barbara: Ich sehe viele Täubchen auffliegen, das sind lauter Arme Seelen. N. hat ein ganz besonderes Krönchen auf.

Maria: "Die ihr Mir zuerst genannt, sind auch dabei, aber die zuletzt Verstorbenen kann Ich euch noch nicht schenken."

Jesus: "Meine Kinder! Wenn zuweilen böse Gedanken sich in euch erheben, wenn ihr zweifeln wollt an der Echtheit, dann erinnert euch, daß ihr nur verdienen könnt durch einen tieflebendigen Glauben, daß ihr mit jedem Akt des Glaubens, den ihr erweckt, mit jedem Tag euer Verdienst steigert.

Seht, das Glaubensleben der ersten Christen soll erneuert werden. Und wenn dieses erneuert werden soll, dann müßt ihr leben wie die ersten Christen. Diesen aber erging es gerade wie euch. Sie waren Heiden und Juden und hatten ein ganz anderes Leben geführt und sollen jetzt in ein ganz neues Leben umgeschaffen werden. Da kamen ihnen oft Zweifel und Ängste, ob denn dieser gekreuzigte Nazarener, dieser Jesus, wohl ein Gott sein könne, ob man denn da nicht getäuscht sei, einem solchen zu folgen, der von der ganzen Welt gehaßt und verspottet wurde. Da konnte nur der Glaube siegen.

Seht, Meine Kinder, ihr seid bestimmt, das Glaubensleben der ersten Christen zu erneuern und zu führen, zufrieden zu sein mit dem, was der Himmel euch beschieden. Seid ihr in guten Verhältnissen, dann teilt euer Brot mit dem armen Mitbruder, wie ihr es tut. Seid ihr arm und müßt euer Brot verdienen mit der Hand, dann seid zufrieden mit all den Leiden, die der Herr euch zuschickt und sorgt nicht allzu ängstlich. Er wird für euch sorgen, ihr werdet oft ganz wunderbare Hilfe erfahren, aber das Leben der ersten Christen müßt ihr ganz besonders in euch erneuern, das Glaubensleben. Darum, nur durch das Verdienst eines tieflebendigen Glaubens, den sie immer erneuerten, sooft Satan ihnen dies vorhielt, ob Er denn ein Gott gewesen sei, da Er am Kreuz gestorben sei, siegten sie, und so müßt auch ihr diesen Glauben in euch erneuern.

Es ist und bleibt wahr, daß Ich, sooft die Welt abgewichen ist vom rechten Weg, durch Menschen wieder Mein Volk in die rechte Bahn einlenken wollte. Es ist so im Ratschluß Gottes bestimmt. Denn gleich wie Ich, um die Menschheit zu erlösen, nicht durch einen Willensakt sie erlösen, sondern Mensch werden wollte, um durch Mich als Mensch die Menschen zu belehren und den Willen Meines Vaters der Welt kundzutun, so will Ich, solange die Welt steht und es Menschen gibt, durch Menschen die Welt belehren und die Menschen wieder an Mich ziehen.

Darum freut euch, Meine Kinder, daß ihr berufen seid, der Welt wieder zu zeigen, daß Ich wirklich und wahrhaft im Allerheiligsten Sakrament wohne, aber nicht nur im Allerheiligsten Sakrament, denn dort bin Ich nur, weil Ich in den Menschen wohnen will, und durch dieses heilige Sakrament gehe Ich ein in die Menschenherzen und durch dieses Heilige Sakrament habe Ich Mir dieses Werkzeug erwählt, um euch im Glauben zu bestärken, zu beleben und zu befestigen. Merkt es euch! Geht hin, Meine Kinder! Sooft Zweifel und Ängste kommen, wißt, daß dies von Satan ist. Geht darüber hinweg wie die ersten Christen. Freut euch, Meine Kinder, denn Ich freue Mich mit euch. Und wenn Ich sage, freuet euch, dann soll eure Freude vollkommen sein. Morgen ist der erste Freitag, geht hin und macht Mir alle die Freude, Mich in euch wirken zu lassen. Höret Meine Stimme und ihr werdet es nicht bereuen."

 

Vigil vor Pfingsten 1900

"Beter brauche Ich, Streiter brauche Ich, Kämpfer, Sühnopfer verlange Ich unter Meinen Kindern, unter den Christen, unter den gläubigen Christen!"

Lied: Ausgegangen ist...

Barbara: "Sie ist die allerreinste Braut des Heiligen Geistes, Sie ist die allerreinste Braut der Priester! O meine Mutter, o meine geliebte Königin, heute ist doch Pfingstnacht und Du kommst? O erflehe uns die Gnade der Beharrlichkeit in all den Verhältnissen, wie sie uns noch bevorstehen.

O Mutter, o erhabene Königin des Himmels und der Erde, groß sind die Gefahren, in denen wir stehen und armselig sind wir wie alle Menschen. O erflehe mir Verzeihung meiner Sünden. Es liegt heute wie ein Alptraum auf mir. O Mutter, ich glaube, deswegen will auch Dein Sohn nicht zu mir kommen. O mein Gott, alle meine Sünden sind mir leid und reuen mich von Grund des Herzens, weil ich dadurch Dich, das höchste Gut beleidigt habe. Ich hasse und verabscheue alle meine Sünden und nehme mir ernstlich vor, Dich nicht mehr zu beleidigen. O mein Jesus, verzeihe mir! O komm, Heiliger Geist und erfülle die Herzen Deiner Gläubigen und entzünde in ihnen das Feuer Deiner Liebe.

O mein Jesus, ich bete Dich an im Allerheiligsten Sakrament und wie Du hier gegenwärtig bist. Ich grüße Dich im Namen aller Menschen, besonders derer, die nicht an Dich glauben, in Vereinigung mit allen heiligen und gerechten Seelen, die sich Mühe geben, Deine Ehre zu befördern, besonders allen Jungfrauen in der Welt. Wir alle wollen Dir Ersatz und Sühne leisten. Hilf uns, o Herr, daß der Liebesbund sich ausbreite über die ganze Erde, denn alle gläubigen Christen, die noch an Deine Gegenwart im Hochheiligsten Altarsakrament glauben und sich Mühe geben, ihre Leiden mit Geduld zu ertragen, sind Mitglieder des Liebesbundes."

Jesus: "So ist es recht, Meine Kinder! Im Namen aller Menschen saget Mir Dank, im Namen aller, die Mich hinausgestoßen, und anstatt aller, die Mich und Meinen Namen von der Welt vertilgen möchten, denn so viele Gottesleugner, als es jetzt gibt in der Schöpfung, hat es noch nie gegeben seit Erschaffung der Welt. Im Alten Bund gab es zwei Klassen von Menschen: Heiden und Juden. Die Heiden leugneten keinen Gott, sie beteten Götter an, wie sie sich dachten, wie ihre bösen Neigungen sie ihnen eingaben. Weil das Geschöpf noch nicht so lange aus des Schöpfers Hand hervorgegangen war, hatte es den Antrieb noch allzusehr in sich, daß es noch ein höheres Wesen gibt, dem man Dank schuldig sei. Der Heide suchte zwar, sein Herz zu entschädigen, indem er sich Götter einbildete und machte und diesen göttliche Ehre erwies.

Weil das Menschengeschlecht erschaffen ist zu Meiner Ehre und Verherrlichung und es bereits instinktmäßig in ihm liegt wie in dem Tier, daß es Mich verherrlichen soll, darum hat der Heide Mich nicht geleugnet. Er wußte nur nicht, welchen Gott er anbetete. Aber das Judentum hat Mich nie geleugnet, und wenn es einen Gotteslästerer gab, der war von Anfang bis zum Ende, wo noch ein Jude stand, gekennzeichnet, und alle haßten ihn und wichen scheu von ihm zurück. So war es im Alten Testament.

Und jetzt im Neuen Testament gibt es so viele Menschen, die nach ihren Begriffen sich ihre Religion bilden, abgesehen von den vielen Millionen Heiden, die Mich noch nicht kennen. Auch jetzt sollten nur zwei Klassen von Menschen bestehen, aber aus dem Christentum heraus – von so vielen Religionslehrern, die andere Religionen stifteten, will Ich gar nicht reden – sind all die verschiedenen Zweige entstanden, die sich ihre Religion nach ihren Einbildungen machten. Ich rede von den Christen. Schon oft habe Ich euch gesagt, so viele Gottesleugner, wie es jetzt gibt in eurer Zeit, hat es noch nicht gegeben, seit die Schöpfung besteht. Wenn es auch viele nicht aussprechen offen vor anderen, aber im Herzen gibt es bereits Millionen, die Mich leugnen, die nicht mehr an das Dasein Gottes glauben. Betrachtet nur ihr Leben.

Darum, Meine Kinder, muß Ich einen Verein, einen Damm bilden, und diejenigen, die noch an ein Dasein Gottes glauben, zusammenscharen zu einem Bund, in den Liebesbund, denn ihr alle steht in der Gefahr, zugrunde zu gehen, keines ist ausgenommen, weil ihr Geschöpfe seid mit Fleisch und Blut und unter Geschöpfen leben müßt. Weil die Gefahr so groß ist und der Unglaube alles verfinstert und mit sich hineingeschwemmt hat, und deshalb die Strafen allmählich immer weiter um sich greifen, dringt die Finsternis auch hinein in die besten Kinder der katholischen Kirche und der Geist eines jeden Christen verfinstert sich. Merkt es euch!

Ich habe es schon oft gesagt und sage es auch heute abend wieder, daß all die Zweifel und Beängstigungen, die unerklärlichen Leiden, die das Herz belästigen, so daß man in allen Kreisen kein freudiges Aufjubeln mehr merken kann, wenigstens nicht anhaltend, und jedes Herz von Zeit zu Zeit, auch wenn es sich Mir ganz geweiht und hingegeben und es sich selbst nicht erklären kann, warum es wieder in solche Zustände zurückfällt, wo es glaubt, es sei auf einem Irrweg, wo es in ganz verzweifelte Gedanken kommt, seht, das sind die Strafgerichte, die auf der Menschheit lasten. Die ganze Menschheit liegt unter einer Eisdecke, und ihr alle müßt die Strafe fühlen, die Zuchtrute, die Mein Vater über der Menschheit schwingt. Und es ist sehr gefährlich, und wird mit jedem Tag gefährlicher, unter diesen Menschen zu leben. Es ist darum keine Sünde zu verlangen, aufgelöst zu werden, weil die Gefahren zu groß sind. Es freut Mich, wenn es noch Seelen gibt, die so losgeschält sind von dieser Erde, daß sie sich sehnen, aus diesem Körper auszugehen, um der Gefahr zu entrinnen.

Ja, ja, Meine Kinder, ihr habt recht zu seufzen, denn alle Himmelsbewohner, alle Engel und Heiligen, stehen mit Bewunderung und Staunen da und schauen den Gerechten zu, ob sie den Kampf gut zu Ende führen. Meine Kinder, nun wißt, was Ich euch heute abend lehren und sagen will:

Einen Damm möchte Ich gegen diesen Unglauben errichten, um es allen möglich zu machen auszuharren, die sich an den Liebesbund anschließen, denn das ist der Damm. Angefangen habe Ich schon vor mehreren hundert Jahren, diesen Damm zu bilden, als Ich jener Klosterfrau Mein heiligstes Herz zeigte, Mein menschliches Herz, als Ich ihr die Verheißungen gab. Das alles war nur der Anfang zu dem, was Ich jetzt von der Menschheit mit großem Verlangen erstrebe. Dort, als Ich die Verheißungen gab, wollte Ich das Glaubensleben erfrischen, vielmehr, Ich wollte die Schwachen aufmuntern und ihnen zu Hilfe kommen, weil der arme Mensch doch gar sehr hinneigt zur sinnlichen Ergötzlichkeit. Er möchte, wenn er auch noch gut ist, doch auch sich ergötzen und erfreuen.

Das Herz ist einmal zur Freude geschaffen, weil es aus dem Paradiese stammt. Im Paradies war nur Freude und Friede, und dies fühlt das arme Herz heute noch, es will sich freuen. Darum wollte Ich dem Menschen, dem Christen, eine leichte Übung verschaffen, die ihn auch mit heiliger Freude erfüllt, wobei er auch Genuß hat und nicht jenen trockenen, kalten Glauben, jenen nackten Glauben, wie man vor einigen Jahren sagte, man müsse das Volk an den nackten Glauben halten. Meine Kinder seht, als Ich jener Klosterfrau erschien, wollte Ich anfangen, diesen Plan zu durchbrechen in Meiner heiligen Kirche. Ich wollte Meinen Kindern den nackten Glauben nicht gar so nackt belassen. Ich wollte es ihnen versüßen, dieses Glaubensleben. Darum ließ Ich sie hineinschauen in Mein liebes Herz und durch dieses menschliche Herz in Mein Gottesherz, um in diesem Herzen die Liebe ihnen zu zeigen, die für dieses Menschengeschlecht geschlagen, um aber auch allen Guten eine leichte Übung an die Hand zu geben, damit sie sich in kurzer Zeit zur höchsten Stufe der Heiligkeit emporschwingen können.

Seht nun, Meine Kinder, damals als Ich anfing, dieses der Welt kundzutun, da stand es noch nicht so schlimm wie jetzt, denn es geht abwärts und abwärts, auch mitten unter dem Christenleben, mitten in Meiner Kirche. Die Strafen, die Mein Vater verhängte, das Edikt, das Er ergehen ließ in jener Zeit, wo die Kirche in voller Blüte dastand, wo alle Verfolgungen aufhörten, wo die Kirche sich in Hülle und Fülle entfaltete auf dem ganzen weiten Erdenrund und sie deshalb üppig wurde, wie Ich euch schon öfter gesagt, da beschloß Mein Vater Sein Strafedikt, und dieses Strafgericht liegt bis heute noch auf Meiner Kirche. Ich vertrete das Mittleramt zwischen Meiner Kirche und Meinem Vater und dem Heiligen Geist. Ich stehe zwischen beiden als Mittler und muß diese Strafe, soweit als Ich Mensch bin, mit euch, Meinen Kindern, fühlen.

Darum verlangte Ich damals, daß in Meiner Kirche Mein menschliches Herz soll anerkannt, verehrt, geliebt und angebetet werden, was bis dahin noch nicht öffentlich getan wurde. Wenn es auch hie und da von einer heiligen Seele geschehen ist, so wurde es aber doch im öffentlichen Leben im allgemeinen nicht verehrt. Von dort an aber verlangte Ich, daß Mein menschliches Herz angebetet und verehrt werde, weil dieses menschliche Herz um der Sünden der Menschen willen vieles leiden und büßen muß seit der Zeit, wo Irrlehrer entstanden mitten in Meiner Kirche. Aus diesem Geschlecht, das da Mein auserwähltes Geschlecht ist, gingen die vielen, vielen Abtrünnigen hervor, und zwar aus Meinem Herzen heraus traten sie und bildeten sich eine eigene Religion und zerschnitten und zerfetzten Mein Herz bis ins innerste Mark hinein, bis in Mein Herzblut hinein.

Meine Kinder! Glaubt ihr wohl, daß ein Gott leiden könne? Nicht wahr, euer Verstand kann das nicht begreifen. Wißt aber, daß es ein fortwährendes Wunder Meiner Allmacht ist, daß Ich unter euch wohne als Mensch, als Gottmensch, um euch zu beweisen, wie Ich die Menschen liebe. Damals als Ich dieses Sakrament einsetzte, wußte Ich schon voraus, was Mir gerade von diesem Geschlecht in den Jahrhunderten und Jahrtausenden angetan werde, was alles Ich zu erleiden hätte, und trotzdem setzte Ich dieses Sakrament ein, um euch fortwährend zu erinnern, wie groß Meine Liebe zu dem Menschengeschlecht ist. Und doch sage Ich euch, daß Ich, obwohl Ich dieses wußte und auch voraussah, daß eine Zeit kommen werde, wenn einmal Meine Glieder nicht mehr verfolgt werden von anderen Geschöpfen, von ihren Mitmenschen, sie anfangen werden, sich in sich selbst zu zerfleischen und Mich zu zerfleischen, Mein göttliches Herz, trotzdem, sage Ich, daß Ich dies alles voraussah, wirkte Ich doch dies Wunder Meiner Allmacht aus purer Liebe, aus reiner Liebe, aus heißer, sehnsüchtiger Liebe, um euch alle zu retten, um euch fortwährend zu beweisen, wie Ich euch liebe.

Glaubt ihr jetzt, daß Ich leide, leide im Allerheiligsten Sakrament und in jeder Seele, die Mich liebt, gerade so wie Ich litt dort, als Ich Mein Kreuz den Kalvarienberg hinauftrug, hinaufschleppen mußte, um an diesem Kreuz zu sterben? Fortwährend wird Mein heiliges Herz zerfleischt, fortwährend werden die Nägel Mir hineingetrieben bis ins innerste Mark hinein durch all die gottlosen Diener Meiner Kirche, die, je mehr sie sich anhäufen und abfallen als Judasse, die, weil sie aus Meinem Herzen sich herausreißen, Mich doppelt schmerzen, denn alle Priester sind Mein menschliches Herz, sie sind eingegraben und eingewachsen in Mein menschliches Herz, das Ich trage im Allerheiligsten Sakrament, und sooft ein Priester so weit kommt, daß er abfällt, und wenn er auch nicht jedesmal ganz und gar noch zu einer anderen Religion übergeht, wenn er auch noch bleibt in der Religion als katholischer Christ, ist er doch aus Meinem Herzen herausgetreten und hat Mir einen solchen Schmerz und eine solche tiefe Wunde verursacht, daß, wenn ein Mensch den Schmerz fühlen könnte, auch nur einen einzigen Augenblick, er des plötzlichen Todes sterben müßte vor lauter Schmerz.

Seht, Meine Kinder, dies ist die Ursache, warum Ich komme und durch dieses Werkzeug zu euch rede, um euch zu beweisen, wie Ich liebe, wie göttlich groß Meine Liebe ist; denn wäre es keine göttliche Liebe, Ich könnte es nicht ertragen, und Ich muß es ertragen. Nun wißt ihr aber auch, Meine Kinder, woher es kommt, daß keiner sich mehr zurechtfinden kann, daß man immer und immer wieder sucht, und daß man, weil so viele Zweifel und Ängste in jedem Menschenherzen aufsteigen, man dann anfängt, wieder zu zweifeln und zu kritisieren. Ja, weil ihr unter der Strafrute leben müßt, die Mein Vater schwingt über diesem Geschlecht. Ihr müßt Tag und Nacht die Strafrute fühlen, euer Geist wird verfinstert, wenn auch hie und da ein Lichtstrahl durchdringt, weil ihr vieles leidet und duldet und deswegen viele Bevorzugung habt und ihr die Feste Meiner Kirche mit Freuden begeht.

Und ihr, ihr jungen Kinder, die Ich euch anziehen will und euch so gern in Meine Arme schließe, und wenn Ich euch die heilige Freude noch länger genießen lasse, wißt, daß ihr euch auch bald unter das Kreuz stellen und leiden müßt. Ihr müßt allesamt eucharistische Kreuzträger werden. Ihr alle müßt die Strafrute fühlen, und Ich als Mittler zwischen Gott und den Menschen, als Mittler zwischen Meiner Kirche und Gott dem Vater, Ich muß Mich an Meine Kinder wenden, und an wen soll Ich Mich wenden, wenn nicht an die, die noch glauben?

Darum sagt es Meinen Dienern, dort fing Ich an vor zweihundert Jahren, Mein menschliches Herz zu offenbaren und der Menschheit zu sagen, daß Ich geliebt werden will. Aber Ich sagte damals noch nicht, warum Ich geliebt werden will, weil es die Menschheit noch nicht verstanden hätte, denn nach der Zeitperiode und den Zeitverhältnissen muß Ich Meiner Kirche alle Meine Geheimnisse erschließen. Und es gibt Geheimnisse bis zum Ende der Welt, die Meine Kinder nicht eher verstehen, bis sie dieselben erlebt haben und bereits durch sie durchgegangen sind und dann verstehen, wie groß der Geist ist, der in Meiner Kirche lebt, der Heilige Geist, der so viele Geheimnisse in Sich hat, daß alle Menschengeister von Anfang bis zum Weltende sich die Geheimnisse nicht erschließen und auslegen können.

Du armer Menschengeist, du willst kritisieren und willst deinen Geist nicht unterwerfen dem Heiligen Geist, Der da weht, wohin Er will, Der ein Geschöpf Sich aussuchen kann, was Er will. Ich sage dir, wer sich nicht unterwirft und nicht anschließt an das, was Ich wirke, geht zugrunde, denn Ich habe euch schon gesagt und Meine heilige Mutter, Ich habe schon gesagt durch Kinder in früheren Jahren in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, daß der Arm Gottes schwer auf dem Volke liegt. Ich habe wieder gesagt durch Meine Mutter, der Arm Gottes liegt schwer auf dem Volk, und Ich vermag ihn nicht mehr aufzuhalten. So sagte Ich durch Meine Mutter, die Mein Mittleramt mit vertritt. Ich stehe als Mittler zwischen Meiner Kirche und Gott dem Vater, und Ich muß Helfershelfer haben, wie Satan Helfershelfer sucht.

Stellt euch Mann an Mann, reiht euch unter die Fahne des Kreuzes, des Liebesbundes, ihr alle, ihr treuen Kinder der katholischen Kirche. Helft Mir, die Lücke auszufüllen, die Mein Herz zerfleischt, welche die gottlosen Priester mir verursachen, die da abgefallen sind und sich eigene Religionen gründen...

Von jener Zeit an, wo Irrlehrer entstanden in Meiner Kirche, die durchweg fast alle aus dem Priestertum herausgewachsen sind, haben die Wunden Meines Herzens angefangen zu bluten und bluten mit jedem Jahrhundert mehr, aber noch nie so wie in eurem Jahrhundert, in der jetzigen Zeit, wo so viele, viele abfallen vom wahren Glauben, wo so viele Judasse unter den Christen sind, wie es noch nie so viele gegeben.

Denn die Strafe geht Hand in Hand, Schritt für Schritt mit dem Verbrechen. Je mehr Verbrechen die Menschheit begeht, und besonders das Priestertum und der gläubige Christ, die Christen, desto sicherer und energischer ist die Strafe, die Mein Vater über das Menschengeschlecht verhängt.

Allein und ganz allein in Meiner Kirche ist Heil! Durch Meine Kirche kann die Welt noch verschont bleiben; denn ein einziger, gerechter Mann kann ein ganzes Land verschonen durch sein Gebet. Wenn nun ein einziger Gerechter so viel vermag, was vermag dann Meine heilige Kirche? Weil Ich nun so viel von Meiner heiligen Kirche erwarte, darum will Ich aber auch, daß sie rein und geläutert sei, daß sie dastehe wie die Sonne am hellen Mittag, daß sie einen Glanz verbreitet, der alles durchdringt in der ganzen Welt, in der ganzen Schöpfung. Darum wisset, dieser Glanz muß bestehen aus einzelnen Gliedern, denn jeder Strahl und jedes Strählchen, das ausgeht von Meiner Kirche, welche die Sonne der Welt ist, ist ein Christenherz, und je mehr Christenherzen sich finden, die solche Strahlen ausstrahlen, desto heller scheint die Sonne der Kirche und desto durchdringender ist sie.

Wisset jetzt, warum Ich wünsche, daß der Liebesbund von Tag zu Tag wachse, daß man sich nicht schämt, offen und frei sich zum Liebesbund zu bekennen, mag man Priester oder Laie sein, auf dem päpstlichen Stuhl oder auf dem bischöflichen sitzen, Abt oder Äbtissin sein, offen und frei sich bekennen als Liebesbundmitglied, nicht spötteln und lachen über gläubige Seelen, wie es gar zu leicht geschieht, auch in Klostermauern, weil der Glaube zu sehr verflacht und überall die Religion abhanden gekommen. Man sucht noch seine Bequemlichkeit, auch wenn man eine ganz gute Klosterfrau ist, man will das Kreuz sehr weit von sich entfernen, freilich lebt man keusch und gehorsam und übt Tugend, man hütet sich davor, die Gebote Gottes und der Kirche nicht zu halten, man will ja selbst in den Himmel kommen, aber mehr zu tun als dieses, sich für andere einsetzen, das will man nicht.

Seht, Meine Kinder, das will Ich jetzt von Meiner Kirche! Von Meinen treuen Kindern in Meiner Kirche verlange Ich jetzt ein strammes Christentum, denn Ich muß es Meinem Vater gegenüber vorzeigen. Ich habe es geschworen, daß Ich das Menschengeschlecht retten will. Ich habe es am Kreuz geschworen und besiegelt am Kreuzholz mit Meinem Blute. Und nun ist es an euch, daß ihr diesen Schwur fortwährend besiegelt mit euren Leiden und eurem Blut. Was Meinem Leiden und Meinem Verdienst abgeht, das müßt ihr durch eure Leiden ersetzen. Leiden müßt ihr, leiden müßt ihr, Ich will es euch noch einmal sagen. Ich kann es euch nicht ersparen. Wenn ihr euch umseht unter denen, die sich eingereiht haben in den Liebesbund und seht, wie Ich sie mit Leiden belade Tag für Tag, wie sie zu kämpfen haben mit der Not, mit Krankheit und Elend, so wißt, es gibt gar viele, die sich keine eigene Leiden auferlegen, weil sie zu schwach sind. Darum muß Ich mit Leiden kommen, weil diese Mir büßen und sühnen helfen und andere herbeiziehen sollen durch ihre Leiden.

Am Ende des Lebens, wenn ihr vor Gericht steht und ihr Aug in Aug seht mit Mir und euer Auge mit Meinem Auge die Menschenherzen durchschaut, dann werdet ihr sehen, wie viele Seelen durch die Leiden der Liebesbundmitglieder und durch ihr Gebet gerettet worden sind.

Darum, Meine Kinder, wißt ihr jetzt, was Ich euch sagen will. Ich habe es schon begonnen vor zweihundert Jahren, als Ich anfing, der Menschheit Mein göttliches Herz zu offenbaren durch eine Klosterfrau, Margareta Maria Alacoque. machte Ich zwölf große Verheißungen und besondere Verheißungen für diejenigen, die Mich besonders lieben wollen, die auf dem Weg der Vollkommenheit Mir nachfolgen wollen. Diesen versprach Ich ganz besondere Gnaden. Ihr müßt nur nachschlagen und lesen. Damals aber entwickelte Ich Meine Pläne nicht.

Jetzt aber, wo die Menschheit immer tiefer und tiefer sinkt in den Schlamm des Lasters und Mein Christenvolk so abgewichen ist, daß es keinen anderen Frieden mehr kennt als die höchsten Feste in irdischen Genüssen zuzubringen, wo Ich so unendlich vieles gelitten, wo Mein Leiden soll vorgeführt werden, wo der gläubige Christ soll Vergnügen über Vergnügen haben, indem er die Ereignisse Meines Lebens sich vorführt, wie es die Alten taten, eure Vorfahren, jetzt aber, wo man hinauszieht und das Erdreich tränkt mit Verbrechen, stehe Ich auf der Warte und schaue, wo Ich Seelen finde, die mit Mir leiden, die Mir die Verbrechen sühnen helfen. Versteht ihr nun, warum Ich den Liebesbund gründen will, warum Ich einen Damm errichten muß, um Meine Kirche zum Sieg zu bringen? Beter brauche Ich, Streiter brauche Ich, Kämpfer, Sühnopfer verlange Ich unter Meinen Kindern, unter den Christen, unter den gläubigen Christen!

Darum geht hin, Meine Töchter, geht hin und sagt euren Freundinnen, arbeitet so weiter, wie du, Meine Tochter, getan und freuet euch. Schämt euch nicht, offen und frei zu bekennen, daß ihr Liebesbundmitglieder seid. Sagt euren Priestern, wenn sie nicht glauben, werden sie es noch fühlen, immer mehr noch fühlen, was Ich mit der Menschheit vorhabe. Sie sind diejenigen, die Mein Herz bilden, Mein menschliches Herz. In dem Herzen geht alles vor, Leid und Freud. Das Leid, das den Menschen trifft, trifft das Herz, und der ganze Körper muß leiden, wenn das Herz leidet. Fühlt das Herz auch keinen Schlag und vergießt es auch kein Blut, es fühlt doch den Schmerz wie Dolchstiche. Warum? Weil das Herz der edelste Teil des Menschen ist.

Du, Priestertum, bist der edelste Teil Meiner Kirche. Darum muß alles Leid und Freud durch dich hinausgehen, weil das Blut, das strömt im Menschen, in allen Teilen der Adern des Menschen, durch das Herz hindurchgeht. So wenn der Mensch eine Freude hat, hat er sie im Herzen drin, und du Priester, sollst Freud und Leid teilen mit deinen Kindern. Darum, solange du das nicht tust und dich nicht anschließest an das gläubige Volk, reißest du tiefe Wunden Meinem Herzen, weil du Mein Herz bist. Du bist im Leibe der Kirche Mein Herz.

Darum, ihr Priester, höret Meine Stimme. Haltet zu dem tiefgläubigen Volk und bildet den Damm, den Ich bilden will. Schart zusammen das tiefgläubige Volk, wo ihr noch ein Flämmchen der Gottesliebe findet, facht es an, statt auf die Kanzel zu gehen und zu schimpfen über jene Seelen, die tiefer gehen als andere, die das verflachte Leben beiseite schieben und darum Zeit finden, zu beten und Mich in der Kirche aufzusuchen, anstatt zu jenen zu halten, die der Welt nachlaufen. Steht ihr auf der Kanzel, wie ihr getan in den Maibetrachtungen, da habt ihr recht getan. So müßt ihr tun, damit die guten, gläubigen Kinder sehen, daß es doch etwas sein muß, daß der Herr durch eine solche Seele reden muß, denn das Wort der Priester stimmt überein mit dem, was Ich rede durch solche Seelen. Und die eine sagt es der anderen, und der eine Mann sagt es dem anderen, und so entsteht der Damm, der gebildet werden soll, und Meine Kirche soll zum Siege geführt werden durch euch. Ihr steht am Wendepunkt, ihr seid die Schnitter, die Meine Garben schneiden und einheimsen sollen in Meine himmlische Scheune. Ihr sollt die Tugendblümchen, die anfangen zu grünen und zu blühen, recht betauen und befruchten durch euren Eifer, mit einem Wort, allen guten Christen vorangehen."

Barbara: "Mein Jesus, Du bist so aufgebracht, es ist doch Pfingstnacht, wo Du mir immer so große Freude bereitet hast. Das Pfingstfest ist doch ein so großes Freudenfest. Du hast mir gesagt, dass da die Kirche gegründet worden sei und es darum das vollendete Freudenfest für uns ist. Mein Jesus, Barmherzigkeit!"

Jesus: "Freilich ist dies das vollendete Freudenfest. Wo sind aber diejenigen, die dieses Freudenfest mitfeiern? Pfingsten ist das Fest Meines Geistes, wo der Heilige Geist ausgegossen ist über die Menschheit, und der Christ, statt diesen Geist in sich aufzunehmen, an sich herantreten zu lassen, Seine Stimme zu hören, macht um so mehr Lärm in diesen Tagen, um diesen Geist zu übertönen und mit Füßen zu treten. Und seht, Meine Kinder, wie in Mainz und um Mainz herum dieser Geist mit Füßen getreten wird. Darum bin Ich zornig. Wehe Mir, wehe Meinem menschlichen Herzen in der Eucharistie. An diesem Tag, diesem Pfingstfest, wo Mein Geist überall Eingang finden sollte in den Christenherzen, wird Er statt dessen mit Füßen getreten. Darum, Meine Kinder, darum bitte Ich euch, habt Mitleid mit Mir, mit Meinem menschlichen Herzen. Seht den Schmerz, den der Heilige Geist nicht fühlt, Dieser kann ihn nicht fühlen, Er ist ja ein Geist, Ich aber muß ihn fühlen im Allerheiligsten Sakrament. Dort muß Mein menschliches Herz den Schmerz fühlen, den Mein Geist dadurch fühlt, daß Er mit Füßen getreten wird, und wie manche Seele, wie manche Jungfrau, die bisher noch unverdorben war, wie manches Kind, das zum ersten Mal in diesem Jahr Mich aufgenommen in sein Herz, geht hin auf solche Feste, und der Geist schwindet, es verliert Unschuld und Tugend und geht den Weg der Sünde und des Lasters.

Darum, Meine Kinder, danket Mir um so mehr, danket aber auch derjenigen, die in eurer Familie steht, die Ich Mir erwählt habe als Werkzeug, um durch sie hinauszutragen in die ganze Welt, wie gut Ich bin. Was Ich wirkte durch jene Klosterfrau, das will Ich hier vollenden. Soweit ist es gekommen, daß Ich Mich zeigen muß. Daran könnt ihr erkennen, was ein Gott tut. Dort ging Ich in die stille Klostermauer, weil es noch lange nicht so schlimm stand in Meiner Kirche und im allgemeinen noch gut war. Damals hätte man Mich nicht verstanden, wiewohl Ich viele gläubige Seelen gefunden und die Gefahr nicht so groß war. Jetzt aber, wo die Gefahr am größten ist, wo so viele mit hineingerissen sind und Tag für Tag auch unter den besten Kindern Meiner Kirche hineingerissen werden, erwähle Ich Mir eine Seele inmitten der Welt, mitten auf der Straße, mitten auf der großen Heeresstraße der Welt, wo alle sie sehen können.

Nicht mehr hinein in die Klostermauer will Ich gehen, weil dort die Welt es nicht beachten würde. Auch die besten Diener der Kirche, sie glauben es nicht, weil man sagen würde: 'Ja, ja, das ist eine hysterische Klosterfrau, die zuviel nachdenkt und betet, und weil es ihr Geschäft ist, und Tag und Nacht sie nichts anderes tut, so kommt sie auf solche Ideen.' Darum geht man über solche Phantasien hinweg. Deswegen erwähle Ich eine Person an der Heeresstraße, um durch sie euch eine Strafpredigt zu halten. Tut ihr, was Ich euch sage, dann seid ihr gerettet. Tut ihr es nicht, dann werde Ich die Welt doch retten und ihr, ihr werdet alle zugrunde gehen. Darum haltet zusammen, freuet euch, daß ihr die Berufenen seid, teilzunehmen an den Gnaden, wie Ich sie hier wirke, daß ihr die Werkzeuge seid, um Meine Pläne ausführen zu helfen, um Mein menschliches Herz trösten zu können, um leiden zu können mit Meinem menschlichen Herzen. Freuet euch. Bringet eure Tage nicht in Grämereien und Kleinigkeiten zu. Sage deiner Schwägerin, sie möge sich an keine Kleinigkeit hängen, daß Ich sie berufen habe, ein so großes Werk durchzuführen, daß Ich sie als Hinterlage benutze, daß Ich sie deshalb an die Heerstrasse gestellt habe. Nicht umsonst habe Ich dies alles so gefügt und zugelassen.

Die Weltmenschen sollen erkennen, daß Ich sie retten will, wie Ich sie liebe und hochschätze, daß Ich um ihretwillen und gerade um ihretwillen Mir ein Werkzeug an die Heeresstraße gestellt habe. Wie einen Pranger stelle Ich sie hin, um einem jeden, der vorübergeht zu zeigen: Ja seht, so weit beuge Ich Mich herunter zu euch als euer Gott! Und wenn sie vorübergehen und hinaufschauen, denken viele: 'Ich muß zurückgehen, ich muß auf die Stimme meines Erlösers hören, der durch diesen Pranger zu mir spricht!' Und viele, viele Menschen sollen gerettet werden.

Darum, Meine Kinder, freuet euch auf morgen! Aber Ich verspreche euch, daß Ich euch die Leiden nicht ersparen kann. Ihr müßt gehen wie unter einem gedrückten Dach, das nicht höher ist als um durchzukommen, aber nicht um gerade zu gehen. Ihr müßt beständig geduckt gehen und bedrückt vor lauter Leiden. Dies ist der strafende Arm, der über der Menschheit lastet. Und je mehr die Freudenfeste vorüber sind und Meine Kirche wieder in einen anderen Kreis eintritt, wo Mein Leiden versinnbildet wird, desto drückender werden die Leiden Meiner Kinder. Ich sage es euch im voraus, damit ihr euch einrichten könnt. Ihr alle sollt teilnehmen an den Leiden, aber auch am Siege Meiner Kirche.

Du, Meine Tochter, du arbeitest viel in Meinem Reich. Mancher Priester soll sich ein Beispiel nehmen an dir. Er soll sehen, was eine jungfräuliche Seele vermag, und erkennen, warum Ich den jungfräulichen Stand zu Ehren bringen will; denn eine Jungfrau tut, was des Herrn ist, während eine Verheiratete tut, was ihres Mannes ist. Eine Jungfrau sorgt für Mich und für den Himmel.

Der Ehestand ist eingesetzt, die Erde zu bevölkern und den Himmel zu zieren durch neue Sprößlinge, aber er hat bei weitem nicht den Segen und die Gnade, die der jungfräuliche Stand in sich schließt, denn eine einzige Jungfrau kann im Reiche Gottes auf Erden mehr wirken als eine ganze Gemeinde von Eheleuten, denn der Ehestand, wo er auch ist und sich befindet, sorgt viel mehr nur für die zeitlichen Interessen. Er ist ja da, nebst dem er Kinder erzeugt, die Bewohner des Himmels zu mehren, und doch auch wieder um das Erdreich zu erhalten. Er teilt gleichsam seine Liebe zwischen der Erde und dem Himmel. Er sorgt, um die Güter der Erde zu vermehren, und sorgt dann auch, wenn er gut und fromm ist, den Himmel zu vermehren durch seine Kinder, während eine Jungfrau ganz allein sorgt, den Himmel zu zieren, mit Tugenden den Himmel zu bereichern und überall einzugreifen. Sie sorgt und arbeitet mit in der Kirche wie in einer Familie. Ja, ja, Meine Kinder, bedenkt es wohl!

Du, Meine Tochter, deine Mutter soll wohl bedenken, daß Meine Dienerin viel beigetragen hat zu deiner Erziehung durch Gebet und Opfer, und daß sie dir so viel zu deinem zeitlichen und ewigen Glück verholfen, mehr noch, Mein Kind, wie deine eigene Mutter. Darum darf sie nicht alles so übel aufnehmen, wenn sie ein übereiltes Wort spricht, sie muß Geduld tragen und bedenken, welch großen Schatz Ich ihr anvertraut, wenn sie auch nicht dasteht wie eine Himmelsblume, wie ein Engel ohne Fleisch, sie hat ihre Fehler, weil sie ein Geschöpf ist und weil alle Menschen ihre Fehler haben; auch alle Meine Diener haben ihre Fehler.

Darum Geduld, Meine Kinder, Geduld. Das zweite Zeichen, woran eine Seele erkennen kann, ob sie auf dem Weg der Vollkommenheit sich befindet, ist, daß sie die Lasten mit anderen trägt. Die Lasten müßt ihr mit euren Mitmenschen tragen. Wenn euch ein übereiltes Wort entschlüpft, wenn ihr zornig werdet, was ja menschlich ist, dann zürnt einmal. Sagt eure Meinung heraus mit der Wahrheit, aber dann beiseite gelegt und die Last getragen.

Hinweg mit all dem Kram und den Kleinigkeiten. So muß es getragen werden, ihr Liebesbundmitglieder. Habt Nachsicht miteinander, ihr Eheleute miteinander, ihr Jungfrauen miteinander, wo ihr steht, habt Nachsicht und Geduld. So muß es werden. Und je mehr Mitglieder sich anschließen, desto eher und bälder wird der Tag kommen, wo der Sieg der Kirche gefördert wird. Lebt wohl. Ich grüße euch noch einmal im Namen der Braut des Heiligen Geistes, der allein die wahre Freude verleiht!"

Barbara: "Mein Jesus, heile mir doch die Hand."

Jesus: "Meine Tochter, eine Kleinigkeit, die Kraft zum Schreiben bekommst du schon, hab ein wenig Geduld und Nachsicht. In letzter Zeit warst du vielmals gehetzt wie ein Wild und konntest dich nicht ausruhen. Es wird wieder besser, wenn du wieder wallfahrten gehst mit deinen Freundinnen in Gottes Natur. Für jetzt zur Zeit, wo der Geist so sehr verunehrt wird, müßt ihr leiden."

Barbara: Ich sehe, wie die liebe Mutter Gottes weint wegen des Festes in W., weil so viele Jungen verführt werden und der Heilige Geist muß so viele jugendliche Herzen verlassen.

Lied: Hochpreiset...

 

Vigil vom Fronleichnamsfest 1900

"Denn solange ein Mensch sich erbaut an den Schriften und solange ein Tugendakt mehr erweckt wird von irgendeiner Seele in der Welt, und wenn es auch nach hundert Jahren noch ist, so soll euch jedesmal eine neue Freude zukommen in der Ewigkeit."

Lied: Laßt Christen...

Barbara: "Mein Jesus, ich danke Dir für das große Glück, das Du mir heute abend bereitet. Ich bitte Dich um Verzeihung für alle Fehler und Nachlässigkeiten, die ich wieder begangen habe. O lieber, heiliger Antonius bitte, daß der Herr mir meine Sünden vergesse, um all der Liebe willen, die ich zu dir getragen und deine Altäre gezieret, weil du unser Kirchenpatron bist. Ich danke dir, daß du dich mir gezeigt nach der heiligen Kommunion. Ich weiß aber kein Wort mehr, das du mir gesagt; vor lauter Beschäftigung mit der Vorbereitung für Fronleichnam habe ich alles vergessen. O komm, vielgeliebter Bruder, und sage es mir jetzt."

Antonius: "Gelobt sei Jesus Christus! Du hast Recht getan, liebe Schwester! Seht, was ihr jetzt seid, war ich dereinst, und was ich jetzt bin, sollt ihr noch werden. Darum gebt euch alle Mühe. Schaut nicht nach rechts und nicht nach links, denn wenn es je der Welt not getan, daß feurige, eifrige Seelen sich vorfinden in der Christenheit, so tut es ihr jetzt not. Tut, was euch der Herr sagt, befolgt Seine Worte. Als du vom Herrn gerufen wurdest, dich in Seinen Dienst zu stellen und ich mich dir im Traume zeigte, da ahntest du nicht, daß dieser Traum in Wirklichkeit vor sich gehen werde. Siehe, dies ist das Zeichen, wie innig wir mit euch verbunden sind.

Alle jene Seelen, die der Herr auf besondere Wege führen will und führt, durch die Er der Menschheit Seine Liebe und Güte und Barmherzigkeit zuwenden will, hat Er auf ähnliche Weise heimgesucht, bevor sie wirklich dem Herrn nachgefolgt sind, wo sie manchmal noch den Weg der Sünde wandelten. Siehe, weil du ein Kind meiner Familie warst, denn jeder von uns, der einer Gemeinde zugeteilt ist von Gott und den Auftrag von Ihm erhalten hat, daß er dieser Gemeinde seinen ganz besonderen Schutz möge angedeihen lassen, hat dann die Aufgabe wie ein Familienvater. Ein Familienvater freut sich, wenn seine Kinder gedeihen an Leib und Seele, wenn sein Hauswesen vorwärts geht und zur Blüte gelangt. Er trauert aber auch, wenn eines seiner Kinder auf Irrwege geht und er sieht, wie dieses Kind ihm könnte verlorengehen, seiner Familie Schmach und Schande bereiten.

So geht es jedem von uns, dem die Aufgabe von Gott zugekommen ist, daß er der besondere Beschützer einer Kirchengemeinde ist. Weil ich schon erkannte, noch ehe du es ahntest, welch große Dinge der Herr mit dir vorhabe, daß Er dich bestimmt habe, Seine Gnadenschätze anderen Geschöpfen zu vermitteln, in sie hinüberzuleiten durch dich, darum beeilte ich mich, dir deinen Lebensweg zu zeigen, und du hast gefolgt bis jetzt. Bleibe treu deinem Berufe, und du wirst die Krone des Lebens empfangen.

Ihr aber, meine Schwestern, wüßtet ihr doch und könntet ihr es verstehen und begreifen, wie unendlich die Liebe eines Gottes ist, wie Er alles aufbietet, um Seinen Geschöpfen wohlzutun. Aber seht, wie Seine Geschöpfe Ihm vergelten! Noch nie war der Himmel so betrübt über die undankbare Welt wie in jetziger Zeit. Anstatt uns zu freuen, wenn ein Fest unseres geliebten Herrn gefeiert wird, müssen wir in Trauer uns versenken, weil so viele Menschen, ja so viele Christen sich nicht mehr erinnern der Wohltaten ihrer Erlösung, denn alle die Feste, wie sie kommen im ganzen Kirchenjahr, erinnern an das Fest unserer Erlösung, alle Feste unseres Herrn. Und wie der Herr sorgt, daß sogar uns, Seinen Geschöpfen, Seinen Dienern, eigene Feste eingesetzt und gefeiert werden in Seiner Kirche, so muß der Dank von Tag zu Tag sich steigern in denjenigen, die nur darin die unendliche Liebe und Güte eines Gottes erkennen.

Darum sind wir traurig, wenn wir sehen müssen, wie die Welt alles aufbietet, um alle guten Keime aus der Christenheit herauszuarbeiten, wie kein guter Christ mehr sich freuen kann, ohne nicht auch sich ärgern zu müssen über die gottlose Welt. Fürchtet nichts, gehet dahin, wo der Herr euch ruft. Höret Seine Stimme! Wisset, als ich auf Erden noch wandelte, hat man mich auch nicht beachtet. Man hat in jener Zeit an einer Seele, die auf dem Wege gewandelt, wie ihn die Kirche vorschreibt, die den Weg des Lasters nicht ging, sondern sich Mühe gab, ihre Fehler zu verbessern und sich Tugenden einzupflanzen, so gehandelt, daß sie, wenn auch nicht gerade geschätzt, aber doch nicht verspottet und nicht verachtet wurde, wenigstens dann nicht mehr, wenn man einmal erkannt hatte, daß mit dieser Seele etwas anderes zu tun sei. Doch wisset, daß auch ich lange Zeit nicht geachtet war, sondern zurückgesetzt, wenn auch nicht gerade böswillig. Dies ließ der Herr so zu meiner Prüfung und Heiligung zu. Es war aber auch in damaliger Zeit gut, daß es so gewesen, denn die Christen, weil noch gläubiger und kindlicher, hätten eine Seele, wenn sie sich nicht zu verbergen gesucht hätte, fast angebetet, wie es mir ja auch erging, als ich einmal öffentlich auf den Leuchter gestellt war und überall hingerufen wurde zu predigen, und meine Oberen offen und frei erklärten, daß ich ein Diener Gottes sei.

Da lief man zehn bis zwanzig Stunden des Weges, um meine Predigt zu hören. Ja, hätte ich da noch einen Funken Selbstliebe in mir gehabt, ich wäre tief gefallen, weil mich die Menschen fast auf den Händen trugen. Dies ist nun anders geworden. Die Menschen sind anders geworden in ihren Naturen, Charakteren und Seelenzuständen. In ihren Naturen, weil die Naturen aller Menschen, ohne Ausnahme, nicht mehr so kräftig sind wie in der Zeit, als ich lebte auf Erden.

Deswegen hat der Herr schon so viel durch diese meine Schwester gesprochen, daß Er nicht mehr verlangen könne, daß die Menschen bei Wasser und Brot fasten, wie es ein Diener Gottes tat zu meiner Zeit, wenigstens hie und da, daß es aber auch nicht mehr notwendig sei, Wunder zu wirken, um einen Diener Gottes zu kennzeichnen. Als Nikolaus von der Flüe lebte, da mußte der Herr Wunder wirken, um Seine Diener zu kennzeichnen, weil zu jener Zeit fast alle Christen gut gelebt haben, sich bemühten, Gott zu gefallen, wenigstens in solchen Gegenden, wo noch der Glaube recht lebendig und kindlich war. Wenn da der Herr etwas Besonderes wirken wollte in einer Seele, da wirkte Er auffallende Wunder.

Wenn nun jetzt in der Zeit, in der ihr lebt, die Menschen daran erkennen wollen, ob etwas von Gott ist, oder ob es Menschenwerk ist, dann dürfen sie den Maßstab nicht an die Natur des Menschen anlegen, dann müssen sie, jeder, der das Recht hat, den Maßstab anzulegen, diesen Maßstab erst an sich selbst anlegen. Er soll seine Natur selbst prüfen, ob sie geeignet sei, bei Wasser und Brot jahrelang fasten zu können, ob erlaubt sei, sein Leben zu verkürzen, sich hinzuordnen. Deswegen, weil die Welt dafür sorgt, daß jetzt eine Seele gekennzeichnet sei auf ganz andere Art, darum sind auch die Bußwerke ganz andere. Die Seele, die allen Spott und Hohn hinnimmt aus Liebe zu Gott, die alle Leiden erträgt, die Gott ihr auferlegt, mag es eines ihrer Angehörigen betreffen in der Familie, der Familienvater oder die Mutter, die ihre Leiden mit Geduld trägt und ruhig weitergeht, ob es stürmt oder schneit, diese ist gekennzeichnet als ein guter Christ. Wenn aber der Herr eine Seele auserwählt, um durch sie zu anderen zu reden und anderen Seinen Willen kundzutun, dann hat die Welt schon längst gesorgt, daß der Herr keine außerordentlichen Wunder mehr zu wirken braucht.

Siehst du, meine Schwester, deswegen habe ich dir gezeigt, daß einzig und allein die Seele, in welcher der Herr auf außerordentliche Weise wirken will, an den Tabernakel sich halten muß. Dort muß sie hineilen, sie muß hören die Stimme ihres Geliebten in ihrem Herzen, nicht achten auf das Gerede der Menschen, selbst wenn es von denjenigen kommt, die über sie gestellt sind, welche die Aufgabe haben, andere zu leiten, die Herzen anderer zu leiten. Auch mir ging es so. Meine Brüder verklagten mich bei meinen Obern, als sei ich eine scheinheilige Person, als wollte ich Frömmelei treiben, weil ich jeden Augenblick benutzte, um vor den Tabernakel zu gehen, weil ich, wenn ich an der Arbeit war, mich immer so viel wie möglich von anderen zurückzog, sobald es wieder ging, um mit meinem Gott zu verkehren.

Darum wurde ich von einigen gehaßt, von anderen gleichgültig angesehen als Sonderling, als wollte ich mehr sein als sie, mich einschmeicheln bei meinen Obern, und wie die Fehler vorkommen in Genossenschaften, wo viele beisammen wohnen und wo jeder nach Heiligkeit oder doch nach Frömmigkeit strebt. Du hast gesehen, wie sie zu meinen Obern liefen und mich verklagten, daß ich schon wieder müßig gehe, schon wieder in die Kirche gelaufen sei. Das war dein ganzer Lebensweg.

Meine Schwestern fahret fort. Ihr, die der Herr euch berief, und die ihr so gestellt seid, daß ihr dem Herrn treuer dienen könnt, möget ihr sein mitten in der Welt oder in den Klostermauern, ihr Jungfrauen. Alle, die auf das Geschrei der Menschen hören, bringen es nicht weit. Sage N. in N., die da eine Verdemütigung erlitten, sie möge sich freuen und wohl bedenken, daß es ein großer Schaden für sie gewesen wäre. Sie kann ihre Krone um vieles verschönern und ihren Thron herrlicher zieren auf diesem demütigen Weg. Was nützt all der Tand, all die Schmeichelreden von denjenigen, die da ihren Obern schmeicheln wollen, wie es doch denjenigen oft vorkommt, die der Herr berufen hat, an der Spitze zu stehen. Sie aber kann diese Zeit gut ausnützen, sie kann mit ihrem lieben Jesus verkehren, und das soll sie auch tun. Sage ihr einen freundlichen Gruß.

Ihr aber, ihr Kinder, fahret fort auf dem betretenen Weg. Laßt euch nie und nimmer irre machen, besonders du, Maria. Viele, viele sind im Himmel, die deinen Namen tragen. Wisse, daß deine Namenspatronin den jungfräulichen Stand geboren. Sie war die Erste unter den Jungfrauen, und viele sind seither Ihr nachgefolgt. Fahre fort! Betrete nie, ich bitte dich, mein Kind, jene Orte, wo der Seele nachgestellt wird von Satan. Siehe hier in dieser reinen Luft des Glaubenslebens, wie es in deiner Familie überall ausgeatmet wird, deine lieben Angehörigen atmen alle ein tiefes Glaubensleben aus und üben es aus, und du stehst in dieser Luft, hier hast du keine Gefahr, denn diejenigen, die in deine Nähe kommen, erkennst du schon an der Farbe. Alle, die nicht so sprechen, wie deine lieben Angehörigen, sind nicht von der Farbe, zu der du dich bekennst. Darum hast du keine große Gefahr. Du mußt immer auf der Hut sein, daß Satan sich nicht einschleichen kann durch böse Gedanken und Vorstellungen.

Ihr aber, ihr Kinder, die euch der Herr hierher geführt, harret aus, solange ihr in dieser Familie bleiben könnt, damit ihr noch recht lange und viel von dem Glaubensleben in euch aufnehmet, das hier ausgeübt wird. Sagt aber auch der Frau dieses Hauses einen recht herzlichen Gruß von mir. Sie soll ausführen, was sie sich vorgenommen. Sie hat versprochen, solange an dem Kloster gebaut würde, mir zu Ehren beizutragen zu dem Klosterbau; denn in diesem Kloster werde ich viel geehrt und habe darum auch ganz besondere Mittel und Wege, um diejenigen wieder zu ehren, die mich ehren in dieser Kapelle. Ich werde es all denjenigen zu gute tun, die beitragen zu dem Klosterbau, denn später wird dieses Haus, das jetzt aufgerichtet wird, eine große Zierde werden für die Stadt Mainz, und viele, viele werden daraus hervorgehen, die ein heiligmäßiges Leben führen und vielen zum Vorbild werden durch ihr ernstes Tugendleben."

Barbara: "O lieber, heiliger Antonius, ist denn ein Beitrag zu diesem Haus gerade so gut wie eine Priesterstiftung?"

Antonius: "Gerade so, weil ja dieses derselbe Zweck ist. Eine Priesterstiftung ist für Priester, die arm sind, sie zu unterhalten, damit sie studieren können. Ein Klosterbau ist, um arme Söhne aufzunehmen, arme Jünglinge oder Jungfrauen, damit sie ein gottgeweihtes Leben führen und, wie es hier ist, auch noch Priester werden können; es ist also ein und dasselbe. Darum tragt nach Herzenslust dazu bei, mit Herzensfreude, und wo ihr könnt, bringt ein gutes Wörtchen an, damit der Bau gelinge und damit die Mönche nicht mehr zu gedrückt sind, denn alles kommt der Stadt und den Bewohnern dieser Stadt und weit darüber hinaus zugute."

Barbara: "Hat N. Berufung zum jungfräulichen Stand?"

Antonius: "Jedes Menschenkind, das sich bekämpfen will, kann sich einen Stand wählen, wie es will. Dies liegt nur an dem Menschen selbst. Man sagt: 'Ja, ich bin nicht dazu bestimmt.' Mein Kind, du und jedes andere kann sich dazu bestimmen, wenn es nur ernstlich will. Der jungfräuliche Stand ist eine große Tugend, ein evangelischer Rat, vom Herrn Selbst gegeben, und der arme Mensch, der da im Paradies gefallen und deswegen die sinnliche Begierde vom Paradies aus an sich trägt vom ersten Menschen, wer diese Begierde in sich niederkämpft aus Liebe zu Gott, der ist bestimmt, Jungfrau zu bleiben und es wird sein Lohn um so mehr steigen, je mehr er zu kämpfen hat. Man sagt: 'Ja, ich bin nicht bestimmt zu dem jungfräulichen Stand, ich habe so viele Versuchungen.' Ja, Versuchungen sind noch keine Sünde, und das, was mit großer Mühe und hartem Kampf erkämpft wird, ist auch um höheren Preis erkauft und darum auch wertvoller in den Augen Gottes und für den betreffenden Menschen von größerem Verdienst.

Wenn sie kämpfen wollte, diese Jungfrau, dann sage ihr aber, daß sie in erster Linie sich die Demut zum Fundament legen muß. Sie muß demütig werden und nicht auf ihre Mitmenschen stolz herabsehen und sie ihren Reichtum, in den sie der Herr hineingestellt, fühlen lassen. O diese Familie gehört zu den Glücklichen, die mit Reichtum doch auch noch die Religion verbinden. Darum wissen diese Kinder nicht zu schätzen, was sie in ihrer Familie besitzen, nämlich den tieflebendigen Glauben, der noch ein Erbstück ist von ihren Vorgängern. Denn in dieser Familie standen schon große Diener Gottes, aber die Zeit ist längst vorüber, wo diese gelebt, und allmählich verzweigt sich die Familie und der Stammbaum verliert sich nach und nach. Aber er soll sich nicht verlieren und dafür soll deine Kusine sorgen, weil der andere Stammbaum etwas fehlgeschlagen, nämlich von deiner Familie, obwohl auch diese nicht ganz böse sind, aber doch wäre hier vieles zu wünschen von den Mitgliedern dieser Familie."

Barbara: "O Herr, Du lässest diese kranke Schwester aber vieles leiden."

Jesus: "Ihre Leiden sind Leiden der Buße und Sühne für die gefallene Menschheit. Die Zeit, in der die Christen sich erholen und in Mir sich erfreuen sollten, denn wo die Kirche alles aufbietet, um ihren Kindern Freude zu machen, bietet die Welt alles auf, um die Kinder der Kirche loszureißen, alles herauszuarbeiten, sie ganz für sich zu gewinnen. Sie spielt und tanzt und geigt Tag und Nacht in einem fort, um ja alles Gute in den Seelen zu verderben und zu ersticken. Dieses bereitet Meinem Herzen einen unaussprechlichen Schmerz und einen unaussprechlichen Kampf. Ich kämpfe, sage Ich euch, Meine Kinder, Ich kämpfe im stillen Tabernakel, ob Ich es nicht zulassen soll, daß das Licht des Glaubens hinweggenommen werde diesem verkehrten Geschlecht, und deswegen arbeite Ich an den guten, treuen Seelen und Ich kann ihnen keine Mühe ersparen, keine Leiden.

Leiden müßt ihr, ihr guten treuen Seelen. Sage dieser Schwester, sie soll viele, viele Seelen retten in dieser Stadt. Die Finsternis wird von Tag zu Tag dichter, denn seht euch um in dieser Stadt und in der Umgegend, wo überall die Festlichkeiten stattfinden, ob man da noch denkt an eine Sonntagspflicht, an die Familienpflichten, die der Vater und die Mutter haben. Alles wird vernachlässigt. Die Kinder gehen ihre Wege. Der Vater geht seine Wege und die Mutter ihre, wenn auch nicht gerade wie der Vater, sie kann es nicht mehr halten, und sie läuft über zur Fahne Satans, weil sie aus lauter Verzweiflung überläuft. Und diese Familien muß Ich Tag für Tag mit ansehen und Ich kämpfe in Meinem stillen Tabernakel, ob Ich denn noch bleiben will unter diesem Geschlecht.

Darum auf, Meine Kinder, auf! Ihr seid die Berufenen, ihr, ihr! Um euretwillen soll das Licht des Glaubens erhalten bleiben. Seht, wie die Oberhäupter sich verbinden mit den Liberalisten, wie sie alles aufbieten, um das Volk am rechten Fleck anzupacken, damit auf so feine Weise der Glaube hinausgeschafft wird aus der Schöpfung, aus diesem Lande, der Glaube an die heilige Eucharistie, denn nur das Christenvolk hat Mich ja in seiner Mitte, alle anderen Glaubensgenossenschaften wissen ja nichts von Meiner Gegenwart, wenn sie auch noch an einen Gott glauben. Und unter diesem Geschlecht, das da so bearbeitet wird, stehe Ich jetzt als ein unbekannter Gott, denn je mehr da gespielt und getanzt wird, desto mehr vergißt man Mich im Heiligsten Sakrament des Tabernakels.

Ihr, Meine Kinder, sollt die Ehrenwache bilden. Um euretwillen will Ich bleiben, und wenn es eure Vorgesetzten jetzt noch nicht glauben wollen, ja, ja, sie glauben es, werdet nicht irre! Es ist, wie Ich euch schon lange gesagt. Weil die Welt gar zu gottlos geworden ist, will man alles vermeiden, was auffällig ist. Von euch wird nichts verlangt als wie die Beharrlichkeit, ein tieflebendiger Glaube, eine unerschütterliche Hoffnung, ein felsenfestes Gottvertrauen und ein festes Zusammenhalten zum Liebesbund.

Saget Meiner Dienerin N., sie soll diesen Schritt tun, sich euch anschließen, damit andere es sehen und herbeikommen. Und eurem Bischof sagt einen herzlichen Gruß. Er möge es doch über sich bringen und nichts danach fragen, euch nicht einzudämmen, wenn man auch spöttelt und witzelt, man tut dies doch. Sagt ihm, wo die Sonn- und Feiertage so schrecklich entheiligt werden durch Verbrechen, daß die Erde getränkt ist mit Verbrechen, wie in den Zeiten der ersten Christen mit Christenblut und durch die Verbrechen der Heiden, so soll jetzt durch die guten, treuen Kinder der katholischen Kirche die Erde wieder entsündigt und geheiligt werden, indem sie sich zusammenscharen und frei und offen ihren Glauben bekennend, singend und betend durch die Fluren ziehen, sich vereinigend mit den Engeln und Heiligen des Himmels, die sich ja auch zu ihnen gesellen und vereinigend mit ihnen Gott preisen und mit den lieben Vöglein und unvernünftigen Tieren, um Gottes Lob zu preisen und zu singen, wo andere hinausziehen, um Satans Lob zu singen.

Weil aber an den Sonntagen dieses nicht geht, wenigstens nicht in Städten, darum verlange Ich, daß sie es tun dürfen ohne Rückhalt, soviel ihnen die Zeit erlaubt an Wochentagen. Lebt wohl, Meine Kinder!

Deinen Brüdern in S. und A. sage ein herzlicher Gruß. Sie sollen bedenken, daß sie Liebesbundmitglieder sind, und daß sie angefangen haben, Mich zu lieben, und daß dieses ein Prüfstein für sie beide ist, aber auch ein Vorschub, um sie in ihren Vorsätzen und Vorhaben zu bestärken, damit sie solche leichter ausführen können. Ich aber wünschte, daß es so viele Familienväter und Mütter gäbe in der Christenheit. Und noch will Ich euch sagen, wenn solche Tage sind, wo ihr zu Meiner Ehre schreibt oder arbeitet, dann müßt ihr auf den Nutzen sehen, der anderen zugute kommt und nicht auf euren Nutzen. Ich kann es und mag es nicht leiden, wenn eine Seele betrübt ist, wenn Ich etwas anderes von ihr verlange.

Seht, wenn ein armes Dienstmädchen gar nicht in die Kirche kann, weil es für seine Herrschaft arbeiten muß, dann gefällt Mir diese seine Arbeit gerade so gut, als wenn es in der Kirche kniete oder alle frommen Übungen mitmachen wollte, weil dieses sein Beruf ist. Oder wenn eine Hausfrau ihre Familienangelegenheiten in Ordnung bringt aus Liebe zu Mir, so gefällt Mir dies gerade so gut, als wenn sie in der Kirche kniete. So seid ihr, wenn ihr diese Dienste besorgt und noch viel mehr. Ihr müßt auf den Nutzen sehen, der daraus hervorgeht.

Denn solange ein Mensch sich erbaut an den Schriften und solange ein Tugendakt mehr erweckt wird von irgendeiner Seele in der Welt, und wenn es auch nach hundert Jahren noch ist, so soll euch jedesmal eine neue Freude zukommen in der Ewigkeit, gerade so, wie wenn ein Fest in der Kirche gefeiert wird, Ich jedesmal neue Freude empfinde, und wenn eine Seele Mein kostbares Blut sich aneignet durch eine würdige Kommunion oder eine gültige Beichte und Ich Mich jedesmal neu erfreue und vor Meinem himmlischen Vater Mich gleichsam brüste und stolz bin, so könnt ihr stolz sein jedesmal, weil immer eine neue Freude euch zukommt. Wenn eine Seele sich erbaut an den Schriften und ein Tugendakt mehr erweckt wird von einer Seele, soll dieses im Himmel euch eine neue Freude sein."

Barbara: "O Herr, ein Trostwörtlein für Deine Dienerin."

Jesus: "Wisse, Meine Tochter, es sind dies noch lauter Nachwehen von dem Weltgeist, weil jetzt die Stadt Mainz so üppig sich wieder entfaltet in ihrer Prunksucht, und die reichen Damen überall zu strahlen und zu glänzen suchen und mitfeiern und groß tun, da ist noch ein kleines Hineinleuchten von der Weltliebe in dein armes, schwaches Herz, und dies trägt viel dazu bei, aber sieh, dies ist der Kampf, den du jetzt kämpfest in diesen Tagen. Später wirst du bis zum Herbst ganz andere Dinge erleben. Du wirst viel gesünder werden und du sollst sehen, wie Ich dir den Kampf, den du jetzt kämpfest, belohne und das kleine Flämmchen der Gottesliebe in dir entfache, so daß du das alles nicht mehr magst und siehst und hörst nichts mehr. Du wirst so durch die Stadt gehen, als ob du unter lauter Engeln gehst und nicht mehr rechts und links denken, ob diese und jene spotten. Das mußt du dir verdienen. Wisse denn, dein gutes Herz packt es noch. Du bist Mein und bleibst Mein in alle Ewigkeit, aber jetzt mußt du noch büßen für die Weltliebe, die so üppig in dir gewuchert hat."

 

Fronleichnamsprozession 1900

"Sieg den Guten!" Der Herr zeigte Barbara zuerst einen furchtbaren Geisterkampf, der fast eine Stunde währte. Die Heiligen der Stadt Mainz vereinigten sich mit den Guten und umringten den Herrn bittend und ihre Verdienste opfernd, daß Er doch den Guten den Sieg verleihe. Barbara hörte dreimal den Wehruf über diese Stadt. Der Schutzengel von Barbara trug die Tränen von Barbara in die Opferschale. Endlich hörte sie den dreimaligen Siegesruf: 'Sieg den Guten!' Der Herr trug Barbara auf, zu ihrem Bischof zu gehen und ihn zu bitten, daß er die Wallfahrten, und zwar barfuß, wieder erlaube. Wenn er es tue, verspreche Er ihm, daß binnen zehn Jahren das Goldene Mainz wieder erblühe, denn wenn die Lauen sähen, daß die Priester dazu ständen, würden auch sie sich aufraffen.

Der verstorbene Bruder von Barbara und seine Tochter traten aus der Heiligenschar zu Barbara hin. Ersterer redete Barbara an und sagte:

Bruder: "Sage doch meiner Frau, wenn ihr begriffet, welche Herrlichkeit eurer wartet, so würdet ihr euch nicht an Kleinigkeiten dieser Erde hängen. Ich danke dir für alles, was du an meiner Familie getan hast."

Die kleine Nichte ging nur an Barbara vorüber und pfeilschnell eilte sie auf ihre noch lebende Schwester zu, die einige Schritte hinter Barbara ging. Kaum eine Minute danach fing diese an, laut vorzubeten, wohl durch den Einfluß ihres himmlischen Besuches angeregt.

Am Herz-Jesu-Fest, als Barbara die heilige Kommunion empfing, begleiteten viele Heilige den Herrn. Der Herr trug einen blumendurchwirkten Mantel. Die liebe Mutter Gottes warf Barbara einen vom gleichen Stoffe um und sagte, sie solle erst später erfahren, was dieser bedeute.

 

Vigil vom Herz-Jesu-Fest 1900

"Weil das ganze katholische Volk verdorben ist, weil weitaus die meisten Katholiken mehr jener Sekte zuneigen als zu Meiner Fahne."

Lied: Sei im Jubelschall...

Barbara: "Mein Jesus, ich danke Dir für das unaussprechliche Glück, daß Du Dich würdigst, herabzusteigen. Mein Jesus, wie bist Du so gut, so lieb! Ich sehe den heiligen Aloysius, den heiligen Antonius, den heiligen Johannes den Täufer, und eine unzählige Menge. Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden. Ja Friede, Friede."

Jesus: "Komme, komme, Meine Tochter! Weißt du noch, wie Ich Mich herabließ zu dir? Gelobt sei Jesus Christus! Seht, als Ich den geistigen Bund mit dir einging, als Ich Mich, was Ich wenigen Seelen zuteil werden lasse, geistigerweise mit dir vermählte an eben einem dieser Tage, da hattest du freilich keine Ahnung, was du alles noch um dieser geistigen Vermählung willen zu leiden habest. Aber wisse nun, wenn du etwas mehr zu erdulden hast als deine zwei anderen Freundinnen, deine zwei Schwestern, daß du auch noch etwas mehr Vorrecht hast als sie. So innig, so wie Ich Mich mit dir vermählte und verband, dieses Glückes können sie sich nicht rühmen, obwohl sie auch Meine liebsten Kinder sind.

Aber, Meine Tochter, weil du mit Mut und Entschlossenheit von dem Tage an, an dem du einmal angefangen hattest, Mir zu dienen, all die Einsprechungen, die Mein Geist dir zuflüsterte, befolgtest, habe Ich dich ausersehen, ein Werk durch dich durchzuführen, welches vielen, vielen zum Heile gereichen wird und soll, denn die Einführung der öfteren Kommunion ist ein Werk, das Meiner Kirche von großem Vorteil ist und zu großem Nutzen gereichen wird, aber auch zu großer Verherrlichung. Denn wie die Mitglieder einer Familie, je treuer sie zusammenhalten, je inniger sie untereinander verkehren und alles Leid und Freud zusammen tragen, die Familie um so mehr vorwärtsbringen, so wird durch all die Mitglieder der einen großen Gottesfamilie, Meiner heiligen Kirche, je inniger sie sich zusammenscharen um Meinen Tisch – denn dort ist der Familienvater, dort teilt Er Seine Räte aus und Seine Gnadenschätze über all Seine Kinder –, desto herrlicher sich die Gottesfamilie emporschwingen, desto reichlicher werden die Gaben ausfallen, welche die Kinder vom Vater erhalten, denn die Familie, die treu zusammenhält, wird auch vorwärtskommen. So wird die Kirche, die Ich gestiftet, nur dann wieder vorwärtskommen und zur Blüte gelangen, wenn die einzelnen Glieder der Gottesfamilie treu zusammenstehen, treu sich scharen um den einen großen Tisch, der da bereitet ist, den Ich Selbst bereitet habe.

Nun gibt es aber nur wenige Seelen, die es aushalten, wenn es an die Ehre geht. Freilich gibt es viel bessere Seelen und man hat Recht, wenn man sagt, eine solche Seele müsse in der höchsten Stufe der Vollkommenheit begründet sein. Wenn Ich aber Mir eine Seele nehmen wollte, die da in stiller Abgeschiedenheit von der Welt lebt, in einer Klostermauer eingeschlossen, wenn diese Klosterfrau dort sagen wollte: 'Eine innere Stimme sagt mir, daß ich dieses oder jenes sagen soll', dann ist schon die Regel, daß die Oberin dem entgegentritt und sagt: 'Der Gehorsam gebietet dir zu schweigen!' Und wenn dann der Beichtvater sagt: 'Hinweg mit solchen Frömmeleien', dann ist es geschehen, dann hat die Seele nicht mehr den Mut, Meiner Stimme weiterhin Gehör zu schenken. Darum habe Ich Mir an der Heeresstrasse des Lebens eine Seele erwählt, um durch sie Meine Pläne durchzuführen.

Weißt du noch, wie du von deinem Beichtvater zu deinem Pfarrer geschickt wurdest und er dir sagte: 'Gehe hin und bitte meinen und deinen Pfarrer, denn du gehörst zu einer Filiale, und ich stehe unter der Leitung deines Pfarrers und dieser muß mir die Erlaubnis geben. Ich darf dir die Kommunion nicht mehr geben, ohne daß der Pfarrer es erlaubt, und er verbietet es mir. Darum gehe du selbst hin und bitte ihn darum!'

Weißt du noch, wie er dir antwortete? ', und ich sage dir, daß ich erfahren habe, daß es nicht gut ist, öfter zu kommunizieren, je seltener, desto besser. Diejenigen, die selten die Kommunion empfangen, die empfangen sie gut.'Wenn man solche Gesinnungen findet, und diese findet man häufig, ja sehr häufig, auch unter den Priestern, da sollte es möglich sein, einer Seele zu Hilfe zu kommen, die da einen guten Weg wandeln will. Siehe, das Verlangen, das du hattest in deiner Jugend, wenn du dich arm und schwach fühltest und glaubtest verlorenzugehen, wenn du dich nach Mitteln umsehen wolltest, um neue Kräfte zu gewinnen, um den Weg weitergehen zu können, siehe, so gibt es viele Seelen in der Welt, die wirklich sich Mühe geben wollen, um den Weg der Vollkommenheit zu betreten und vorwärts zu kommen, aber sie haben nicht den Mut, ihren Vorgesetzten lange entgegenzugehen, wenn diese einmal sagen: 'erlaube es dir nicht!'Dann bleiben sie zurück, und dies möchte Ich verhüten. Ich möchte so mancher guten Seele zu Hilfe kommen. Darum mußt du alles durchmachen. Du mußt geprüft werden wie das Gold im Schmelzofen. Du mußt, was du schon bisher von deinen Vorgesetzten ertragen und erduldet hast, von deinesgleichen und von deinen Mitmenschen, erdulden bis zum letzten deiner Tage. Es wird nicht anders werden. Ich sage es dir schon im voraus.

Ihr aber, die ihr euch an sie angeschlossen, ihr müßt dasselbe mittragen, weil ihr auch denselben Lohn ernten sollt wie sie, obwohl Ich Mich mit ihr vermählte durch ein innigeres Band wie mit euch, denn dieses Band ist es, weshalb Ich zu ihr herabsteige, weil sie eine andere Aufgabe hat und mehr erdulden muß persönlich und geistig wie ihr, deswegen aber kein anderes Vorrecht hat vor euch. Einstens, wenn ihr eingegangen sein werdet, sollt ihr die nämliche Krone tragen wie sie und die nämliche Glorie genießen wie sie. Aber allen sollt ihr ein Vorbild werden, denn wißt, die Leiden, die ihr zu erdulden habt, haben noch gar viele zu erdulden, und viele werden sie mutlos und schwach und möchten rückwärtsgehen, weil sie auf andere schauen und mit der Welt liebäugeln wollen. Diesen allen sollt ihr zum Vorbild werden.

Denn wißt, schon viele haben gut angefangen und sind eine Zeitlang vorwärts geschritten und haben treulich Mir gedient. Auf einmal kam ein Sturm, ein Leiden und Ungemach, oder sie wollten eine sinnliche Freude sich erlauben, wenn auch noch unschuldig, und mit dieser sinnlichen Freude ging es weiter, und sie gewannen die Welt wieder lieb, und geschehen war es um sie. Sie gingen zurück und gingen zur Fahne Satans über.

So wird es aber gar vielen gehen, die nicht treu zu euch halten, die nicht den Weg gehen wollen, den ihr geht. Man sagt, es gibt noch viele, ja noch viele, es ist nicht notwendig, es so wie diese zu machen. Ja, ja, Meine Kinder, es ist nicht notwendig, Ich muß mit allen zufrieden sein, die es auch anders machen, selbst mit denjenigen muß Ich zufrieden sein, die nur am Sonntag eine heilige Messe hören, die nur alle Jahre einmal die heiligen Sakramente empfangen, die nur noch die Zehn Gebote, die Ich auf Sinai gab, halten wollen. Auch mit diesen muß Ich zufrieden sein.

Dies sind aber jene, die Ich dir gezeigt habe damals, als Ich dir Meine Leiden klagte, als Ich dir Mein Herz zeigte und alles, was in diesem Herzen vorgeht, wie Ich dir die Spaltung zeigte, die in jetziger Zeit in der Menschheit entsteht, wie Ich dir zeigte, wie die Kinder Meiner spotten, wie sie die Zunge gegen Mich herausstreckten, weil sie nicht mehr zu Meiner Fahne halten, sondern zu Satans Fahne übergegangen sind, noch ehe sie die Kinderschuhe ausgetreten haben. Dort schon zeigte Ich dir, daß eine Zeit kommt, die Zeit, in der ihr lebt, und daß nur diejenigen, die treu und eng sich an Mich anschließen, an Mich anklammern, die sich eng um Mich herumscharen, Mir zugehören, daß Ich nur auf diese zählen und rechnen kann.

Ich zeigte dir wohl, daß jene noch gerettet werden, die draußen auf dem äußersten Rand gehen, daß sie aber so nah am Abgrund stehen, daß, sobald man eine Hand wendet, umwendet, sie mit in den Abgrund hineingeraten und auf ewig verschlungen werden, auf ewig mit dem Abgrund zugrunde gehen. Um nun aber Meine Kinder eng um Mich zu scharen und ihnen Anteil an Meiner Liebe geben zu können, um sie trösten zu können in all den vielen Bedrängnissen, womit Ich sie überhäufen muß – je bevölkerter die Erde wird, desto mehr steigen die Leiden, und je gottloser die Welt wird, desto mehr steigen die Wasser der Trübsale und desto inniger wird die Liebe Meines Herzens zu denen, die noch treu zu Mir stehen, die ausharren unter all den Prüfungen, die über die gottlose Welt verhängt sind –, darum muß Ich bis hinaus ins letzte Dorf, wo noch ein Priester steht, wo Ich noch aufbewahrt werde im Allerheiligsten Sakrament, Meinen Kindern den Weg, den Zutritt zu Mir verschaffen, damit die Zahl Meiner treuen Kinder größer werde.

Siehe, wenn man dich fragt, woher du denn wüßtest, daß es der Herr sei, der in dir redet, dann sage ihnen: 'wißt ihr denn, daß es der Herr ist, der diese Kirche gestiftet, der ihr angehört?'Und sie werden dir antworten: 'wir es wissen von der Lehre, die Er Selbst vom Himmel gebracht, die Er Selbst durch Seine Apostel uns übertragen, und die wir lehren müssen, weil Er uns den Auftrag dazu gab.'Nun denn, dann sage ihnen: 'glaubt ihr dies?'Und sie werden dir sagen: 'glauben es, weil es der Sohn Gottes Selbst ist, der es uns gesagt hat.'Nun denn, wenn der Sohn Gottes Selbst es ist, der euch diese Lehre gegeben, warum zweifelt ihr, daß der Sohn Gottes Selbst es sein kann und sein muß, der eine Seele in Besitz genommen, da ihr doch selber es lehrt, daß der Heilige Geist es ist, der Seine Kirche leitet, der Seine Kirche gestiftet, und daß diejenigen, von denen ihr saget, daß sie es euch übertragen, die Apostel nämlich, doch mit dieser Übertragung eures Amtes euch dasselbe gesagt, und daß, wer euch nicht hört, dasselbe Wehe trifft wie denjenigen, der den Tempel Gottes entheiligt, denn der Tempel Gottes seid ihr.

Wenn nun jede Seele ein Tempel Gottes ist, warum wollt ihr nicht glauben, daß Ich in einer Seele wohne? Wenn sie dir weiter sagen, daß das Leben einer solchen Seele übereinstimmen müsse mit dem, was sie sagt, und du seiest noch eine unvollkommene Seele, dann sage ihnen, daß die Vollkommenheit erst im Himmel anfange, daß alle Menschen, solange sie noch auf Erden leben, unvollkommene Geschöpfe seien. Die Heiligkeit beginnt erst mit dem Tode, denn solange das Geschöpf ein sterbliches Wesen ist, so lange steht es noch in Gefahr zu sündigen, und es hat seine Unvollkommenheiten an sich wie alle Geschöpfe.

Alle, die Ich Mir erwählt, mit denen Ich auf vertraute Weise verkehrte, waren Menschen wie ihr. Und will man behaupten, niemand könne etwas Gutes herausnehmen aus solchen Seelen, weil sie nur der Spott der Leute sind, dann mögen deine Vorgesetzten bedenken, solange sie auf das Gerede der Menschen achten wollen, werden sie niemals einen Entschluß fassen können, denn die Menschen, die heute 'Hosianna' rufen, rufen morgen 'Kreuzige ihn!' Und die, welche ihnen heute schmeicheln, weil sie es für recht finden, sagen morgen wieder 'Hinweg mit ihnen, mit diesen Pfaffen, was braucht man das Geschwätz von diesen.'

Darum auf, ihr, Meine Diener! Ich sage noch einmal, was Ich euch schon so oft gesagt, und wenn ihr es müde geworden, dann sage Ich es euch wieder: 'Haltet zu den Kleinen!' Seht euch um in dieser Stadt. Hätte dein Vorfahre ein entschiedenes Wort gesprochen und hätte so gehandelt wie du, es wäre nicht so weit gekommen, daß man sich getraute, in einer katholischen Stadt wie Mainz, vor einem Bischof dem Volk den Reformator vorzuführen, der längst in der Hölle begraben ist, und ihn zu bezeichnen als einen großen, erhabenen Mann, als einen Mann, den man ehren muß, dem man Ehre zollen muß. Wehe dieser Stadt! Wehe dieser Stadt! Wehe dieser Stadt, wenn die Oberhäupter es nicht über sich bringen, denjenigen entgegenzutreten, die sich da eingeschmuggelt haben. Wie lange ist es denn her, daß diese Stadt von Protestanten bewohnt ist und dazu noch von Protestanten, die mitregieren helfen? Fraget eure Voreltern, wie lange es her ist.

Und nur die Gleichgültigkeit der Katholiken und nur das stille Zurücktreten der Geistlichkeit, daß sie immer schwieg und sich alles gefallen ließ, daher kam es, daß diese Sekte die Oberhand gewinnt, so daß, wenn es noch einige Jahre weitergeht, sie selbst die Fahne tragen und ihr hintennach hinkt wie der Nachtrupp bei der Eroberung einer Stadt, ihr Katholiken. Seht hin, worauf es abgesehen ist. Seht hin auf eure Oberhäupter! Ja, ja, ihr kalten Deutschen; wird das Wörtchen einmal umgesetzt werden, daß man sagt, ihr liebewarmen Deutschen? Wenn ein Land so weit gekommen ist, daß es Mich vergessen hat und Ich es strafen muß, dann strafe Ich es so, indem Ich Mich aus seiner Mitte zurückziehe, dann überlasse Ich ihm seine Meinung, und die Meinungen der Menschen sind töricht. Ich lasse sie sinken und übergebe sie ihrem Schicksal. Daher kam es, daß viele Völker schon abgewichen sind vom rechten Weg, und daß über Deutschland ein anderes Oberhaupt gesetzt ist, ein Oberhaupt, das einer Sekte angehört, die längstens Mir mißfällt.

Wißt ihr aber, ihr Priester der katholischen Kirche, warum Ich diese Strafe verhängte über Deutschland? Weil es eine Zeit gab, wo die Spitzen der katholischen Mächte und der Geistlichkeit Dinge trieben, die Mir nie und nie gefallen konnten. Es gab eine Zeit, wo Meine Kirche reich und üppig war, wie Ich schon oft gesagt habe. Und weil sie Mich vergaßen, darum habe auch Ich sie vergessen und überließ sie ihrem Schicksal. Daher kam es, daß etliche abgefallen waren, sich an die Häupter wandten, diese aber gaben längst nicht mehr viel auf ihren Glauben, weil sie sahen, wie viele leichtsinnige Priester es gibt. Hätte in jener Zeit ein Priestertum geherrscht wie in jetziger Zeit, es wäre nicht so weit gekommen. Darum ihr, Meine Freunde, du Bischof von Mainz, du hast die Aufgabe, zu den Kleinen zu halten, die Worte zu hören, die Ich rede. Du sollst sie aber nicht für dich behalten. Du sollst sie deinen Amtsbrüdern sagen. Und ihr alle, ihr Priester, die ihr an der Spitze einer Gemeinde steht, ihr müßt mit Entschiedenheit entgegentreten denjenigen, die eure Rechte angreifen. Seht jetzt, wie weit es gekommen ist. Wer sind diejenigen, die die Festlichkeiten veranstalten? Es sind die Freimaurer, das Judentum, die Liberalisten, die nur darauf ausgehen, euch zu verderben. Glaubt ihr vielleicht, die Festlichkeiten, die veranstaltet werden, würden veranstaltet, um den Armen ein Schauspiel zu geben, um die Armen zu erfreuen und zu ergötzen? War das vielleicht das Prinzip der alten Römer, wenn sie ein Schauspiel veranstalteten und die Christen, die nicht opferten, den wilden Tieren preisgaben oder was sie alles mit ihnen anfingen? War das vielleicht, um den übrigen Armen damit eine Freude zu machen?

Nein, nein, Meine Kinder, es war abgesehen von den reichen Römern auf die Christen. Dieses abscheuliche Christentum! Denn die Christen standen ja in ihren Augen da als beständige Mahner an die Ewigkeit. Beständig sagte ihr Gewissen: Ja, es muß einen Gott geben, der belohnt und bestraft nach Verdienst. Und weil das Gewissen nicht mehr schwieg, darum häuften sie Fest auf Fest, um ja dieses Gewissen zu übertönen und um die anderen Heiden abzuschrecken, die nicht zu ihnen hielten, weil sie sie nur knechteten und sie ihnen nur Sklavendienste zumuteten. So wollten sie ihnen Festlichkeit auf Festlichkeit bieten, aber nur, um sie abzuschrecken, damit sie ja nicht den Christennamen annehmen sollten.

Seht, das ist das Prinzip der Freimaurer und Liberalisten und der Zeit, in der ihr lebt. Sie wollen das arme Volk übertönen mit lauter Sinnlichkeit und Vergnügen, weil sie gar gut wissen, daß der Weltgeist mit Meinem Geist sich nicht verträgt und daß, je mehr sich der Mensch der sinnlichen Freude zuneigt, desto mehr Mein Geist hinausgeschafft wird aus dem Herzen. Abgesehen ist es nun, das arme Volk zu verderben, um das Christentum hinauszustoßen aus den Herzen der Bevölkerung.

Darum, du Bischof von Mainz, und ihr alle, ihr Bischöfe von Deutschland, das arme Volk will Ich retten, das arme Volk. Und weil Ich das arme Volk retten will, darum müßt ihr das Kreuz auf euch nehmen, das die Armen tragen. Ihr müßt ihnen das Kreuz versüßen, wo ihr könnt, ihr müßt zu ihnen halten. Was eure Vorfahren gesündigt, indem sie zu viel mit den Reichen liebäugelten und an Festlichkeiten Anteil nahmen, wo gepraßt, gezecht, gespielt und getanzt wurde, wo der Teufel zugegen war – Satan, da müßt ihr das Entgegengesetzte tun, von allem euch zurückhalten, wo man euch nachsagen könnte, daß ihr gern dabei wäret. Ja, so sagt man, wenn man hinweggeht, wo ihr, Meine Diener, euch habt blicken lassen, da sagt man: 'Ja, er ist auch gern dabei.'

Seht, das will Ich verhüten, um den Armen ein gutes Beispiel zu geben. Weil sie die Zurückgesetzten sind an zeitlichen Dingen und Gütern, sollen sie wenigstens nicht die Zurückgesetzten sein in Meinem Reich. Ich will, daß in Hülle und Fülle die Gnadenströme fließen über das Menschengeschlecht. Und ihr, ihr katholischen Priester, erleichtert dem Volk, daß sie diese Gnadenfülle, die Ich ausströmen lasse aus Meinem Herzen, in Hülle und Fülle genießen können, um so, wenn sie die Schönheiten der katholischen Kirche wieder sehen, daß es doch keinen Frieden gibt außer in ihr, sich wie die guten Alten freuen, und sie die sinnlichen Vergnügen gern entbehren.

Seht eure Voreltern, wie sie sich freuten, wenn ein Festtag kam, wie sie die Kinder darauf vorbereiteten und wie man da genug sich vergnügen konnte, einem schönen Feiertagsgottesdienst beizuwohnen und zufrieden war. Jetzt aber wird alles aufgeboten, um dieses heilige Meßopfer, den Feiertagsgottesdienst, abzuschwächen. Deswegen doch nur die vielen Vergnügen, damit man keinen Geschmack mehr findet an den Gottesdiensten.

Nehmt das gute, gläubige Volk und führt es an Wallfahrtsorte, um so die sündige Welt, die fluchbeladene Erde, wieder zu heiligen, damit, wo so viel geflucht, gespielt, gezecht und getanzt wird, wo Satan so große Ernte hält durch die vielen Sünden der Unsittlichkeit, die da in der Gottesnatur begangen werden ohne Scheu und Furcht, diese fluchbeladene Erde wieder geheiligt werde durch Meine treuen Kinder, und die Andersgläubigen es sehen, mit welchem Mut und welcher Entschlossenheit die Katholiken darauf losgehen, wie sie sich nicht scheuen, ihren Gottesdienst öffentlich zur Schau zu tragen, denn eine andere Religionsgenossenschaft hat keine Prozession und hält auch keine, sie wagt es nicht. So viel Scham haben sie doch noch zu behaupten, es habe sich da der Himmel erbarmt und an einem besonderen Ort sich gnädig gezeigt.

Es wird auch, solange die Welt noch steht, niemals vorkommen, daß der Himmel sich einer anderen Genossenschaft gnädig zeigen wird – auch wenn sie sich religiös nennt –, als nur der katholischen Kirche, die da heilig ist. Da ist die Quelle, wo der Himmel sich gnädig zeigt, wo er Wunder wirkt, wo mit anderen Worten die Kinder der katholischen Kirche recht haben, wenn sie frei und offen der Welt bekennen: ', ja, ihr Völker der Erde, wir haben das Recht hinzugehen, wo der Himmel mit Wohlgefallen auf uns herabblickt, auf uns, seine Kinder.'

Darum, ihr Katholiken, mit Mut und Entschlossenheit ziehet hinaus an jene Orte, wo der Himmel gezeigt hat, daß er mit besonderem Wohlgefallen auf einem solchen Gnadenort ruht. Und wo ihr es nicht könnt, da schart euch doch zusammen, bekennt offen und frei euren Glauben. Seht, welch schlimmes Zeichen es ist, wenn die katholische Kirche etwas veranstaltet, wie in diesem Jahr, ein Jubeljahr, wo die Gnadenströme fließen in Hülle und Fülle, wie wenige da Geschmack finden, um hinzugehen, dieser Gnaden sich teilhaftig zu machen, hingehen aber an andere Orte, wo etwas zu sehen und zu genießen ist, wo Satan ein Fest veranstaltet, wie da alle sich mit fortreißen lassen. Da spart man keine Unkosten und keine Zeit, da wird nicht gefragt, ob die Familie zurückbleibt und hungert und darbt, da läuft man hin.

Aber wenn ein Katholik wallfahrten geht, wenn er eine Stunde Mir weiht am stillen Tabernakel oder eine heilige Messe besucht, so heißt es: 'Die Betschwester läuft den ganzen Tag in die Kirche, versäumt die Zeit, vernachlässigt ihre Standespflichten.' Ja, ja, und selbst von guten Katholiken, das kann man sogar auf der Kanzel hören.

O ihr, Meine Diener, wie wenig versteht ihr, was der Zeit not tut. Wann werdet ihr anfangen zu begreifen, daß, solange ihr noch loszieht über solche, die treu zu Meiner Fahne stehen, ihr nur zu der Welt haltet, denn so macht es die Welt. Wißt ihr, daß die Kinder der Welt nicht schimpfen über diejenigen, die zu ihnen halten, die, wenn sie auch ihr ganzes Vermögen vergeudet und ihre Kinder ganz und gar an den Bettelstab gebracht, nicht schimpfen über sie, solange sie ihnen nachlaufen. Ihr aber, ihr Diener der Kirche, wollt schimpfen über diejenigen, die treu zu eurer Fahne stehen, die eure Worte beachten. Solange ihr dies tut, seid ihr nicht Meine Lieblinge.

Wißt, daß eine andere Sprache muß gesprochen werden von der Kanzel herab, daß es schlimm genug steht in Deutschland und in anderen Ländern, so weit die Sonne reicht, daß es darauf abgesehen ist, Mich hinauszuschaffen aus der Welt, daß man Meine Schöpfung sich selbst zuschreiben will, jeder sich selbst. Jeder will vorgeben, er sei der Schöpfer, weil er etwas erdacht und aufgebracht, eine Maschine hat fertiggebracht mit seinem armseligen Ameisenverstand, so glaubt man da, Gott zu sein und eine Schöpfung schaffen zu können, denn jeder, der ein Ding erschafft, glaubt schon, weit erhaben zu sein, um noch etwas zu glauben von einem Gott und dazu noch einem Gott, der auf die Welt gekommen und dreiunddreißig Jahre gewandelt unter diesem Geschlecht und dann schließlich am Kreuz gestorben ist. Einem solchen Gott noch zu glauben, das hält man unter der Menschenwürde.

Wenn es so weitergeht, ja, ja, Meine Diener, freilich ist es dann wahr, was Ich euch schon oft gesagt und worauf es abgesehen ist. Man hat es darauf abgesehen, Deutschland vollends zu vernichten in seiner Religion, Deutschland freilich zu einem Bund zu machen. Einen einzigen großen Bund will man stiften, und dieser Bund soll heißen 'Lutherbund'. Der Luther soll in ganz Deutschland anerkannt werden als der große Reformator, der die wahre Kirche gestiftet, wenigstens doch sie so hergestellt, daß man in ihr wohnen kann mit Lust und Liebe, denn alle ihre Anhänger behaupten, daß ihre Religion nur Lust und Liebe sei, hingegen die katholische Religion sei ein hartes Joch, eine eiserne, harte Religion. Und dieses glauben viele und lassen sich betören und verführen.

Darum, Meine Diener, habt ihr eine harte Aufgabe, diesen gegenüberzutreten und doppelt schwer ist eure Aufgabe, weil das ganze katholische Volk verdorben ist, weil weitaus die meisten Katholiken mehr jener Sekte zuneigen als zu Meiner Fahne.

O welch Schmerz für Mein Herz. Und darum merkt euch, warum Ich diese Sprache rede, warum Ich oft dasselbe wiederhole, warum Ich euch sage, haltet zu den Kleinen, schimpft nicht mehr über die Kleinen. Die Kleinen sind all die demütigen Seelen, die noch glauben, daß Ich in einer Seele wirken kann und von jeher wirken wollte in einer Seele.

Solange man über Meinen Diener Franziskus schimpfte, ihn verspottete in den Straßen von Assisi, da lief ihm freilich keiner nach, da wagte es niemand, ihm zuzuhalten, da wurde er von Straße zu Straße in Assisi verfolgt. Die Gassenbuben liefen ihm nach und schrien: ', den Narren, der ist verrückt geworden.'Sein eigener Bruder spottete seiner, weil er zitternd und frierend vor Kälte in der Kirche kniete und er ihm sagte, als er aus der Kirche trat: ', gib mir auch von deinen Schweißtropfen.'Solange man über Franziskus spottete und witzelte, liefen ihm die Leute nicht nach und wollten sich von ihm nicht aufnehmen lassen in seinen Orden, erst als man ihm glaubte in der Kirche, als der Bischof in der Stadt Assisi ihm sagte: 'Sohn, fahre fort und tue wie du angefangen.'

Und als Franziskus seinem Vater das Kleid vor die Füße warf und der Bischof ihm sagte: 'Komme, ich gebe dir ein Kleid. Fahre fort, mein Sohn!' Mit anderen Worten, als der Bischof einverstanden war und glaubte, daß es der Zeit not tut, daß eine Seele, die Gott zuliebe über allen Spott und Hohn hinweggeht, die gern sich mit Gott vereint im Gebet, von Gott stammen muß und man zu einer solchen Seele halten muß, statt von der Kanzel herab über sie zu schmähen, da fing das Volk an zu glauben, wenigstens die Kleinen, erst recht dann, als der Papst in Rom bestätigte, was Franziskus mitgeteilt wurde.

Ja, ja, die Kirche Deutschlands und die Kirche überhaupt sagt, daß man keine Offenbarungen annehmen solle als nur die, welche von den Aposteln der Welt geoffenbart worden seien, weil die Apostel mit Christus, mit Mir Selbst, gelebt und Meine Worte aus Meinem Eigenen Munde gehört und diese dann übertragen auf ihre Nachfolger. Nun aber, wenn das so ist, habe Ich von jeher, wenn das Volk Gottes abgewichen war vom rechten Weg, Mir Seelen erwählt, durch welche Ich andere wieder anziehen will, und immer ward das Volk gerettet durch die Tränen und die Gebete solcher Seelen. Aber solange man von allen Seiten auf solche Seelen einstürmt, wagen nicht einmal mehr die guten, treuen Kinder der Kirche zu glauben, daß es wirklich besser sei, Gott innig und treu anzuhängen, ihren Glauben offen und frei zu bekennen. Und man geht nur noch so weit mit, als man unbeachtet ist. Sobald man aber bemerkt wird und ein Spötteln und Achselzucken von einem anderen erleben muß, ist es aus mit der Frömmigkeit. Und das ist am schlimmsten in eurer Zeit, in der ihr lebt.

Darum noch einmal, wenn Meine Kirche nicht dafür sorgt, daß überall, auch im letzten Dörfchen, die treuen Seelen gefördert werden, daß man seinen Glauben offen und frei bekennt auf allen Straßen und öffentlichen Plätzen, daß man es nicht mit der großen Welt hält, so lange wird es nicht besser werden, und es wird, wenn auch das Samenkorn angefangen hat zu grünen und zu sprossen, doch gar lange dauern, bis es anders wird.

Ihr Deutschen habt Ursache euch zu rühren, rührig zu sein. Keine Schmach, keinen Hohn, keinen Spott in der Zeitung in Wort und Schrift dürft ihr scheuen. Ihr müßt geradeaus gehen, schnurstracks auf Mich los, weil ihr wißt, daß Ich euch vorausgehe, und wie es Mir ergangen ist, so wird es auch euch ergehen, und wie es Meinen Dienerinnen geht, so geht es euch allen. Wißt aber, was Ich euch schon einmal gesagt habe, das sage Ich euch heute wieder. Nehmt euch ein Beispiel an ihnen. So wie sie über allen Spott und Hohn dahingehen und sie selbst von der Kanzel herab gespottet und gehöhnt werden, gehen sie dennoch ruhig weiter, weil sie an Mein Herzblut angekettet sind, weil Mein Herzblut sie hält, ihr Blut und Mein Blut gehen ein und aus Tag und Nacht. Mein Blut läuft in ihnen, und aus ihnen leite Ich Mein Herzblut, und es strömt ein gegenseitiger Wechsel Tag für Tag in Mir und in ihnen, und in euch allen, die ihr euch anschließt, soll ein beständiger Wechsel sein und ein- und ausgehen Tag für Tag.

Mein Herzblut soll sich ergießen in das eurige, eure Leiden werden Meine Leiden und Meine Leiden werden dann eure, und dies ist die Aufgabe der Kirche Deutschlands. Sie soll bedenken, daß sie einen schlimmen Feind zu bekämpfen hat, daß sie, weil sie unter dem Oberhaupt einer anderen Religion und immer geknetet und gedrückt ist, sie viel mehr zu kämpfen hat und deswegen auch verpflichtet ist, gerade weil sie unter dem Oberhaupt einer anderen Religion steht, zu den Kleinen zu halten, denjenigen, die treu, offen und frei ihren Glauben bekennen, denn dadurch müssen die Andersgläubigen sehen, daß ein Katholik seinen Glauben hochhält. Und nun lebt wohl, Meine Kinder!

Ihr aber tut, was ihr euch vorgenommen. Du, liebes Mariechen, tue, was du dir vorgenommen (nichts von dem historischen Festzug sehen zu wollen). Es wird dich nicht gereuen. Es wird dir aber auch schon hier auf Erden Rosen eintragen, nicht für dein zeitliches, wohl aber für dein ewiges Leben. Denn wisse, diejenigen, die Ich an Mich ziehe und die Mir treu dienen wollen, werden anfangs mit Rosen bekränzt. Das Kreuz, das Ich ihnen gebe, schmücke Ich mit Rosen. Nach und nach, wenn sie Mich aber einmal fest lieben, lasse Ich die Rosen abfallen und die Dornen des Kreuzes stechen. Das Kreuz kann Ich auch dir nicht ersparen, Mein Kind, aber das große Vorrecht hast du, daß du im Glauben feststehst und feststehen wirst in all den Trübsalen, die noch über dich kommen werden. Und ihr, Meine Kinder, Ich werde es euch belohnen, all die Festlichkeiten, die ihr nicht sehen wollt aus freiem Willen, wenn ihr freiwillig das Opfer bringt, all den Prunk nicht zu sehen, den Satan erdichtet. Ich werde euch durch eine solche Herzensfreude zu belohnen wissen, daß ihr überreich entschädigt seid."

Barbara: "O Herr, schenke uns allen, die dies Opfer bringen, so viele Arme Seelen, als beim Festzug Personen sind."

Jesus: "Ich verspreche euch, Meine Kinder, diejenigen Seelen, die in der Zeit, wo der Zug durch die Stadt geht, vor Meinen Richterstuhl abgerufen werden, um der Opfer willen, die ihr bringt und all die treuen Seelen, die sich mit euch vereinigen, sollen alle diese Seelen nicht verlorengehen und alle gerettet werden. Es sind doch viele, denn in jeder Stunde sterben einige Tausend. Ihr aber sollt wissen, daß die in letzter Zeit verstorbenen Priester euch geschenkt werden um dieser Opfer willen, so wohlgefällig ist es Mir, wenn Seelen sich abtöten und Bußgeist üben können, daß Ich ihnen keine Bitte abschlagen kann."

Lied: Hochpreiset meine Seele...

 

Fest Sankt Peter und Paul 1900

"Ich bin der Herr, dein Gott! Du sollst keine fremden Götter neben Mir haben!"

Vor einem Jahr bei der Erstkommunion ihrer Nichte Anna aus A., bei welcher Barbara anwesend war, sah Barbara, wie deren verstorbene Mutter einen Trauerflor über die Erstkommunikantin warf und Barbara wurde zu verstehen gegeben, daß sie sterben werde. Das Kind war damals nicht krank, sondern, wie die Lehrerin meinte, von den geistigen Exerzitien etwas angegriffen. Allmählich aber sah man, daß eintreten werde, was Barbara gezeigt worden war, denn alle im Laufe des Jahres angewandten Kuren halfen nichts, und zwei Tage vor dem Fest starb sie im sehnsüchtigen Verlangen nach dem Herrn. Oft erhielt sie die heilige Kommunion auf dem Krankenbett, aber nicht so oft wie sie verlangte. Am letzten Tage aber bat sie oft und immer wieder darum. "Wenn der Priester vor ein Uhr nicht kommt, bin ich nicht mehr da", sagte sie. Weil der Religionslehrer nicht da war, wurde ihr dies Glück nur durch die Ankunft des Herrn Selbst zuteil, denn plötzlich rief sie: "Eben kommt Er", sah freudig hinauf und verschieden war sie.

Barbara ging mit Luise zum Begräbnis, und der Religionslehrer des Instituts hielt am Grabe eine ergreifende Ansprache an ihre Mitzöglinge, worin er besonders das oftmalige Verlangen des Kindes nach der heiligen Kommunion hervorhob.

Abends, als die meisten Verwandten abgereist waren, fing das Leiden von Barbara an, und man erwartete jeden Augenblick die Ankunft des Herrn. Im letzten Moment klopft es. Ein Nachbar von Barbara, ein reicher Mühlenbesitzer mit seiner Frau, der als Freimaurer seine Religion nicht mehr betätigt, im übrigen aber ein guter Mensch war, wollte kondolieren. Barbara sagte zu Luise: "Ach, laß ihn doch nicht herein." Der Bruder ging hinaus und sagte: "Ich gestehe, Sie kommen sehr ungelegen. Einen Augenblick können Sie eintreten, aber ich bitte, sich gleich zu entfernen." Er trat ein, reichte Barbara die Hand, diese aber beachtete es nicht, sondern faltet die Hände und singt. Verblüfft läßt sich der Herr auf einen Stuhl nieder und hört in Angstschweiß und Tränen die Rede des Herrn an.

Barbara: "Ich danke Dir, o liebster Jesus, Bräutigam meiner Seele, für das Glück, daß Du mich heimsuchst in dieser heiligen Stunde. Ich danke Dir im Namen aller Geschwister und Verwandten, die hier zugegen sind und Dich lieben und Dir dienen, aller Menschen, die Dich nicht kennen und nicht lieben, aller Heiden und Juden, aber auch all der gottlosen Christen, welche Dich zwar kennen und Dir dienen sollten, aber die Dich hinausgestoßen aus ihren Herzen. Heute ist das Fest, wo unsere Oberhäupter Petrus und Paul den Martertod gelitten als Bekenntnis ihres Glaubens, als Zeichen, daß Du der einzig wahre Gott bist, der allein geliebt und angebetet zu werden verdient.

Ich danke Dir auch im Namen aller Engel und Heiligen des Himmels, aber auch in Vereinigung mit der lieben, kleinen Anna, die das große Glück hat, Dich zum ersten Mal zu schauen in der Ewigkeit. O mein Jesus, welch unaussprechliches Glück!"

(Barbara sieht die kleine Anna unter einer herrlichen Schar im Himmel. Schon beim Begräbnis wurde ihr gezeigt, wie eine Schar Jungfrauen ihr entgegenkam und wie deren verstorbene kleine Kusine am meisten mit ihr sich freute.)

Barbara: "O wie lieb, welch eine schöne Schar! Ihr alle, bittet doch auch für uns. O wie glücklich! O wie glücklich! O ihr Kinder meiner Blutsverwandtschaft, o ihr Heiligen des Himmels, ich grüße euch durch das süßeste Herz Jesu Christi! O laßt es nicht zu, spornt an, treibt an, wenn je eines meiner Verwandten auf Abwege geraten sollte, das Unglück haben sollte, in schwere Sünde zu fallen. Ruhet nicht eher, bis ihr es zurückgeführt. O ihr lieben Kinder, welch herrliche Krone!"

Jesus: "Gelobt sei Jesus Christus! Meine Kinder! Schon den ganzen Tag gehe Ich um dieses Haus herum, um diesen Tempel herum, den Ich Mir erwählt, in dem Ich wohnen will, um in ihn hinabzusteigen und sie weigerte sich, sie wollte sich Meiner schämen. Ist es dir erlaubt, Meine Kleine, dich Meiner zu schämen, der Ich schon jahrelang, schon seit zwanzig, dreißig Jahren dich bearbeite, der dich herausgeführt aus deiner Verwandtschaft, aus deinem Vaterland und hineingeführt in ein fremdes Land, und habe dir so viele Beweise Meiner Liebe gegeben?

Du sollst wissen, daß du dich nicht zu schämen hast, selbst da nicht, wo man deiner spottet. Es wird die Zeit kommen, wo Ich Meine Rache über sie ausgießen werde, wenn auch nicht gleich. Aber wißt, und ihr alle sollt wissen, daß Ich ein gerechter Gott bin, daß Ich belohne und bestrafe nach Verdienst, daß Ich die Macht habe, Meine Geschöpfe Mir auszuwählen, wenn die Zeit gekommen ist, wo Ich herabsteige in Meine Geschöpfe, weil sie auf Irrwege geraten sind.

Wißt, Ich habe Mir ein Volk erwählt im Alten Bund. Als es abgewichen war vom rechten Weg und andere Götter sich gemacht und sie anbeteten, ließ Ich eine Sintflut über die ganze Welt dahinbrausen und vertilgte das ganze Menschengeschlecht. Dann aber schloss Ich einen Bund mit dem Menschengeschlecht, daß Ich nie und nie mehr eine Sintflut über das Geschlecht wolle hereinbrechen lassen. Als Ich aber sah, daß es wieder notwendig war, weil Meine Geschöpfe Mich wieder hinausgestoßen aus ihrem Herzen, wo sie den babylonischen Turm gebaut hatten, weil sie wähnten, Mir gleich zu sein, Mir vorzukommen, indem sie einen Turm bauen, der mit der Spitze an den Himmel reichte, damit, wenn sie einander nicht mehr verstehen und sich nicht mehr einigen würden, sie an diesem Zeichen erkennen sollten, daß sie doch Brüder seien, da verwirrte Ich ihre Sprache, weil Ich ihrem Beginnen nicht huldigen und es nicht genehmigen wollte.

'Ich bin der Herr, dein Gott! Du sollst keine fremden Götter neben Mir haben!' Deswegen erwählte Ich Mir ein Volk, und es war das israelitische Volk. Und in diesem Volk erhielt Ich Meinen Namen unversehrt, wenn es auch unter ihnen solche gab, die Mich hinausstoßen wollten. Aber ganz selten war einer, der nicht mehr an Gott glaubte. Als aber das Volk anfing, nicht mehr recht zu glauben, als es am tiefsten gesunken war in das Laster des Heidentums, da war es an der Zeit, wo Ich herabstieg und Selbst Mensch werden wollte, wo Ich die menschliche Natur annahm, um dem Menschen zu zeigen, daß Ich der Herr, euer Gott, bin, daß Ich das Menschengeschlecht erschaffen habe, und daß Ich, weil Ich es versprochen habe am Eingang des Paradieses, wo der Mensch gefallen ist durch die Sünde und hinausgestoßen ist durch die Sünde aus dem Paradies, Ich ihm doch versprach, weil Ich ein guter, barmherziger Vater bin, daß Ich es retten werde, daß eine Zeit kommt, wo Ich Selbst hinein Mich kleiden werde in dieses Fleisch, das Ich gebildet habe mit Meiner schöpferischen Hand, und daß Ich es erlösen werde.

Nun war Ich dreiunddreißig Jahre unter diesem Geschlecht und bin Tag für Tag mit ihm gewandelt. Ich habe es Meinen Bruder, Meine Schwester, Meine Mutter genannt, um zu zeigen, daß Ich alle Menschen retten will, daß Ich gekommen bin, um durch Mein eigenes Wort Selbst zu bekräftigten, was Ich durch die Propheten in dem Menschengeschlecht erhalten wollte durch die göttlichen Offenbarungen, denn Ich bin nicht gekommen, das Gesetz Moses und der Propheten aufzuheben, sondern es zur Vollkommenheit zu bringen. Und doch, sie verstanden Mich nicht. Was tat es? Es sah Mich dreiunddreißig Jahre unter seiner Mitte wandeln, drei Jahre trat Ich öffentlich auf als Lehrmeister und alle, die Mir nachliefen, mußten sich eingestehen (hier bekam Barbara Erstickungsanfälle und mußte mittendrein rufen: "Sühne, Sühne, Sühne verlangt Mein Herz für das gottlose Geschlecht"), daß Ich rede wie einer, der Macht hat.

Und was tat dieses Geschlecht, nachdem es Tag für Tag mit Mir verkehrte? Wer einmal blind ist und seinen Willen abgewendet, umdreht und Satan in sich aufgenommen hat, der ist blind und taub und stumm für alles. So ist es heute noch und so war es damals, als Ich unter dem Menschengeschlecht wandelte. Diejenigen, welche das Menschengeschlecht retten sollten, die die Schrift auslegten, die vorgaben, die Auserwählten Gottes zu sein, die Priester und Pharisäer, sie allein glaubten nicht, sie verstanden Mich nicht, weil sie nicht wollten. Und wenn Ich ihnen noch so scharf ihre Fehler vorhielt und Ich hineinschaute in ihr gottloses Herz und sie als schuldbar vor aller Welt hinstellte, alles war vergebens. An das Kreuz brachte Mich dieses Geschlecht.

Und nun, Meine Kinder, ist der Übergang vom Alten zum Neuen Testament geschehen, die Kluft zwischen dem Alten und Neuen Testament, der Bund, den Ich geschlossen mit dem Menschengeschlecht, er ist übergegangen und bleibt, solange die Welt steht. Das auserwählte Volk bleibt in der Welt, solange es Völker gibt auf Erden, denn Ich habe den Menschen erschaffen und habe ihm Verstand gegeben und freien Willen. Wähle, Mein Freund, wähle!

Jetzt hast du die Wahl! Jetzt stehst du vor dir selbst. Wähle zwischen Gut und Böse, und weil Ich dem Menschen seinen freien Willen gegeben habe, darum zwinge Ich niemand und werde mit der Gerechtigkeit so lange zögern, bis Meine Barmherzigkeit erschöpft ist und das dauert solange der Mensch lebt und der Atem ein- und ausgeht. Und weil Ich wußte, daß der Mensch schwach ist, daß er zum Bösen neigt und daß, weil Satan den ersten Menschen verführte, er auch an alle übrigen sich wagen und viele, viele in sein Garn ziehen wird, darum habe Ich eine Kirche gestiftet, in welcher Ich alle Meine Heilsmittel niedergelegt habe, in welcher Ich die sieben Sakramente stiftete, die Ich auf den Berg gestellt, von wo aus alle Völker der Erde sie sehen und schauen können.

Schauet, ihr Völker, schauet auf den Berg, schauet hin auf den Statthalter in Rom. Heute ist das Fest, wo Mein erster Nachfolger eingegangen ist in Meine Herrlichkeit. Er lebt aber heute noch in Rom in Meinem Statthalter in Rom. Ihr habt die Wahl, ihr alle, die ihr jetzt Meiner spottet, die ihr glaubt, euch selbst zu Göttern zu erheben, indem ihr vorgebt: 'Ich selbst bin mir Gott, ich muß wissen, was ich zu tun habe!' Ihr gottlosen Menschen, deren eine Sprache nur ist: 'Ich tue recht und scheue niemand.'

Nein, nein, Meine Kinder, damit ist es nicht abgemacht. Ich bin der Herr, dein Gott! Du sollst dir keine fremden Götter machen, um sie anzubeten! Und alle, die das goldene Kalb anbeten, Eigenliebe, Fleischeslust, Augenlust, die haben sich einen eigenen Gott gemacht, und diesen beten sie an. Als Ich im Alten Bunde sah, daß das Volk abgewichen war vom rechten Weg, wo noch viele gläubig waren, aber doch schon anfingen, die heidnischen Sitten sich anzueignen, da gab Ich dem Volke Gottes durch auserwählte Männer, durch einen Moses, den Ich erwählte, die zehn Gebote. Diese zehn Gebote bestehen heute noch. Ich bin nicht gekommen, sie aufzuheben, sondern sie zu erfüllen. Diese hast du zu erfüllen, Mein Freund, ihr alle Meine Kinder!

Und dazu gab Ich noch im Neuen Bund in Meiner Kirche die sieben heiligen Sakramente, die so viele Gnadenquellen sind als da Sakramente sind, in denen ihr alle euch baden und waschen und reinigen könnt, und ihr alle könnt zur höchsten Stufe der Heiligkeit gelangen, wenn ihr nur wollt. Weil dieses aber in jetziger Zeit so sehr mißachtet wird, weil es in Meiner Kirche so weit gekommen ist, daß die Christen allmählich mehr liebäugeln mit der Welt und mehr hinneigen zu denen, die längst abgefallen sind und sich ausgeschieden haben und denen anhängen, die da vorgeben, die Religion Christi zu verbessern, die da als Reformator auftraten und sich eine eigene Religion bildeten nach ihren Begriffen, nach ihren Ideen, seht euch um, seht euch an, welches der Grundzug in ihnen war, weil sie nicht mehr das harte Joch des Evangeliums tragen wollten, weil sie, wie ein Luther und ein Calvin und wie sie alle heißen, gern der Fleischeslust frönten, weil sie zu viel hineinschauten in den Becher des Lebens, der Gottlosigkeit, und dann, um recht viele Anhänger zu sammeln, um nicht allein zu stehen, dem Volk die Religion leicht und süß und angenehm machten und sie dem Volke vortrugen.

Sie wußten, wie das Volk zu packen ist. Sie machten sich an die Großen der Erde, die mit zeitlichen Gütern gesegnet waren, die an der Spitze standen, die das Volk regieren sollen. Dem einen war das Weib, das mit der Ehe ihm verbunden war, nicht mehr recht. Er wollte, weil er noch ein gläubiger Christ war und er sich nicht mehr traute, so zu leben, sich Erlaubnis verschaffen durch einen solchen Reformator, und dieser machte sich an die Großen der Erde und gewann sie durch seine falsche Lehre, und um Deutschland ist es viel geschehen. In allen Herren Ländern hat er vieles angerichtet und viele, viele gewonnen. Das arme Volk mußte, ob es wollte oder nicht.

Und seht, Meine Kinder, wie es immer mehr abwärts geht in jetziger Zeit. Wie muß Ich es beklagen! Tag und Nacht wohne Ich unter euch im stillen Tabernakel und schaue zu, ob ein Mensch komme und bei Mir sich Rat und Trost und Hilfe suche, um sein gequältes Herz zu erleichtern. Ihr wißt nicht mehr, wo es euch fehlt, ihr alle fühlt den Druck, der auf der Menschheit lastet. Das Leben wird finsterer und finsterer. Alle müssen mitfühlen den Kummer, den Schmerz, den euer Gott und Herr, der unsichtbar unter euch zugegen ist, tragen muß im stillen Tabernakel, denn wohl sah Ich voraus, als Ich das hochheiligste Sakrament stiftete, als Ich Mir vornahm, weil Ich die Menschen liebte und von ihnen scheiden sollte, ein Denkmal zu hinterlassen, damit alle sich an Mir halten und mit Mir vereinigt bleiben sollten, solange der Kampf dieses Lebens währt. Damals sah Ich schon voraus, daß all dieses so kommen werde, daß aus Meinem Herzen heraus es Menschen gibt, denn alle Priester sind das Herz Meiner Kirche, Ich bin das Haupt, ihr alle seid Meine Glieder, und das Herz Meiner Kirche, das Herz dieses Meines mystischen Leibes ist das katholische Priestertum.

Sooft nun ein Priester so weit sinkt, daß er austritt aus der Kirche und dazu noch eine andere Lehre gründet, reißt er in Meinem Herzen eine solche tiefe Wunde, daß sie nie mehr zuheilt, solange die Weltgeschichte dauert. Denn wie aus einer Familie, wenn ein Vater seine Kinder eines wie das andere erzogen und Tag und Nacht sich abgemüht und abgehärmt, um für ihr zeitliches und ewiges Wohl zu sorgen, das eine heraustritt und den Vater spottend zurückläßt, indem es das Vermögen vergeudet und verschleudert und dem Vater den Todesstoß versetzt, so ist es, sooft ein Priester austritt aus der Kirche, versetzt er Meinem Herzen den Todesstoß, und alle diejenigen, die sich an ihn anklammern und seiner Lehre beitreten, sie alle versetzen Mir den Todesstoß.

Und Ich sollte nicht traurig sein in einer Zeit wie in der jetzigen, wo Mein liebes deutsches Vaterland unter der Oberherrschaft eines Oberhauptes steht, das ganz und gar an einer anderen Religion hängt, die Mir zuwider ist und alles, alles ausrotten möchte, Meine geliebte Braut knechtet und knetet Tag für Tag heimlich und versteckt, so tückisch, daß Ich nicht mehr zusehen kann. Überall geht man darauf aus, Meine Kirche zu vernichten.

Darum, Meine Kinder, wißt, daß Ich ein guter Gott bin, ein liebender, ein zärtlicher Vater, der um Seine Kinder besorgt ist, der auf der Warte steht und ausschaut, wo Er Hilfe bringen könne. Und weil Ich, obwohl mit Fleisch und Blut, mit Gottheit und Menschheit, lebendig im Heiligsten Sakrament wohne, doch euren Blicken verborgen bin, darum will Ich hineinsteigen in ein Menschenherz. Ich muß Mich Meiner Geschöpfe bedienen, um durch dieses Geschöpf andere zu retten, seine Mitmenschen zu retten.

Darum auf, Meine Kinder, schließt euch an! Seht hinein in die Familie Meiner Kleinen hier. Betrachtet euch ihre Geschwister und alle, die sich mit ihr vereinigen, mag es sein geistig oder persönlich in Wirklichkeit. Seht hinein, ob ihr nicht überall den Frieden findet. Ist da nicht der Himmel auf Erden? Seht, das Paradies war einmal auf der Welt, und weil der Mensch sündigte, ist es von der Erde verschwunden.

Als Ich den Menschen erschuf, da erschuf Ich das Paradies und der Mensch lebte in Unschuld dahin wie ein Kind. Er wußte nichts von Leiden, weil Ich ihn weniger vollkommen als die Engel erschuf, denn der Engel trägt nicht Fleisch und Blut. Er ist ein rein geistiges Wesen, wie Ich Selbst es bin, weil er erschaffen ist, um in Meiner allernächsten Nähe zu stehen. Weil Ich ein anderes Geschöpf erschaffen wollte, erschuf Ich erst das Weltall, dieses große Schöpfungsweltall – geht hinaus und schaut es euch an, ob da noch etwas fehlt an seiner Vollendung, ob da noch etwas zu tadeln ist – und dies alles legte Ich dir zu Füßen, o Mensch!

Du bist der König der Schöpfung, da hinein setzte Ich dich, und weil Ich den Menschen materiell erschuf, oder mit anderen Worten aus Erde und einem geistigen Wesen zusammensetzte und darum sein Leib der Erde zuneigt, wußte Ich voraus, daß er sinken und schwach sein werde, daß eine Stunde komme, wo er Meine Gebote nicht halten werde. Da war es schon, als Ich den Plan mit Meinem Vater und Meinem Geist beriet und gelegt und vor Meinen Vater trat und sagte: 'doch, erschaffen Wir den Menschen, obwohl Wir es wissen, daß er fällt. Siehe, Wir wollen unsere Liebe vervielfältigen!'Die Liebe ist etwas so Großes, daß sie sich vervielfältigen will. Nehmt euch selbst, wenn ihr liebt, dann treibt die Liebe euch an, euch zu vervielfältigen, daß ihr demjenigen, den ihr liebt, es beweist, daß ihr ihn liebt.

Seht, so liebten Wir Uns, Wir drei göttlichen Personen, daß Wir unsere Liebe vervielfältigen wollten. Deswegen erschufen Wir den Himmel mit den Engeln, und als Wir die Erde erschufen, da trat Ich vor Meinen Vater hin und sagte: 'Ja, Vater, obwohl Wir wissen, daß dieses Wesen schwach wird, wollen Wir es doch erschaffen, Wir wollen recht oft diese Liebe vervielfältigen. Ich Selbst will hineinsteigen und den Menschen aus freien Stücken erlösen. Ich will ein Mensch werden und den Menschen zeigen, wie Ich ihn liebe, und den Engeln zeigen, wie Ich Meine Geschöpfe liebe.'

Seht, da war der Augenblick gekommen, als Wir diesen Plan faßten und ihn Unserem Geschöpfe mitteilten, denn damals war noch kein Geschöpf als die Engel, die Meinen Thron umstanden und welche die Nächsten waren, die dieses mit anhörten. Da entstand der erste Streit und dieses Geschöpf schaute sich in seiner Vollkommenheit und in seinem Glanz, und es sagte sich: 'Wir sollen einmal einen Menschen anbeten; diesem Plan huldigen wir nicht!' Und Luzifer trat vor die Schar hin und sagte ihnen: 'Wer will mir folgen und es aufnehmen mit diesem Gott, der einen Plan uns vorlegt, daß Wir dereinst einen Menschen anbeten sollen? Diesen Gott in der zweiten Person sollen wir anbeten als Menschen, das wollen wir nicht, wir wollen nicht dienen!'

Seht, das war die erste Sünde, und weil die Sünde geboren war schon im Himmel und der Engel herabgestürzt wurde, entstand von da an die Hölle. Und ehe die Welt erschaffen war, war schon die Hölle. Als Ich die Welt erschaffen hatte und Satan sich dieses Geschöpf, diesen Menschen ansah und der Zorn in ihm aufloderte, weil dieses Geschöpf so mit Mir wandelte in Unschuld und Heiligkeit und Gott mit ihm verkehrte, da wollte Satan Mir Meine Freude verderben, aus lauter Haß gegen Mich, seinen Schöpfer. Und so machte er sich an das schwache Geschöpf, an die Eva. Seht, Meine Kinder, daher kommt es nun, weil Ich doch Eva aus der Rippe des Mannes erschuf und sie die erste Verführerin des Mannes war, sie hat den Mann verführt, darum muß das Weib, solange die Welt steht, dem Mann unterworfen sein. Er soll ihr Herr sein, und die Frau soll ihm untertänig sein.

So entstand der Streit, habe Ich euch gesagt, als Ich die Pläne vorgelegt, die Ich faßte und die Meine Liebe geboren hat und nur Meine Liebe. Und alle diese Pläne scheinen jetzt vernichtet, weil die Menschen so gottlos sind in der Welt, weil jeder anfängt, sich seinen Gott überall zu schaffen. Durch die Vergnügungssucht wird das ganze Menschengeschlecht mit hineingezogen, und alles, was keimt im Menschen von Jugend auf, wird verdorben, denn die Christen, die getauft und von guten Eltern erzogen sind, haben den Glauben an einen Gott und eine Unsterblichkeit der Seele in sich, aber durch das leichtfertige Leben vieler haben sie wieder den Glauben über Bord geworfen und sich hineingeschwemmt in den Unglauben des Liberalismus und der Gottlosigkeit.

Das Kind im Mutterschoß ist schon verdorben, weil es die Milch mit hineintrinkt, welche die Mutter erzeugt, weil sie in sich keinen Glauben, keinen Gott und kein Gebot mehr kennt. Und dieses Geschlecht breitet sich aus. Der Unglaube nimmt von Tag zu Tag immer mehr überhand und Mir sollte es nicht leid sein, das ganze Geschlecht mit hineingeschwemmt zu sehen? Ich habe gesagt: 'Du bist Petrus, das heißt der Fels, und auf diesen Felsen will Ich Meine Kirche bauen, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.' Ihr, Meine Kinder, steht an der Höllenpforte. Die Zeit ist gekommen, wo Ich sagen muß Meinen Geschöpfen: Ja, ja, die Pforten der Hölle sollen euch nicht überwältigen. Wenn die Not am größten, wird Meine Hilfe am nächsten sein.

Darum auf, Meine Kinder, traget hoch das Haupt! Steht zur Fahne, der ihr in der heiligen Taufe zugeschworen. Seht, noch klebt Mein Herzblut an eurer Seele, noch seid ihr eingegraben in Mein Herz, in Meine Hände seid ihr gezeichnet. Badet euch, waschet euch ab in Meinem Blut, gebt ein gutes Beispiel, damit eure Mitmenschen sehen, daß ihr noch etwas übrig habt für euren katholischen Glauben, denn man geht darauf aus, die wahre, die eine wahre Kirche zu vernichten, wenn ihr auch jetzt noch so halb und halb dahinlebt. Viele glauben, noch fromme Christen zu sein, aber durch das Jagen nach Vergnügungen geht alles verloren.

Geht hin nach Mainz, in die Großstädte. Mainz war vor einer Zeit das Goldene Mainz genannt. Ja, ja, warum wurde es so genannt? Weil die Kirche blühte in Hülle und Fülle, weil dem Goldenen Mainz in jener Zeit seine Kirche das höchste war. Jetzt ist das Goldene Mainz ein bleiernes geworden, weil man nichts mehr kennt als Festlichkeiten und ein Fest schöner als das andere sich ausmalt und ersinnt und man es darauf abzielt, die Jugend zu verderben. Geht hin, was der Ausgang ist von all diesen Festlichkeiten und ihr werdet finden, wie die Jugend so leichtsinnig und so gottlos geworden. Laßt ein paar Jährchen vorübergehen, und ihr werdet die Früchte sehen, die sie zeitigen. Solange man die Kirche knechtet und Meine Diener unterdrückt, wächst das Übel. Mein Arm wird zwar noch aufgehalten durch die vielen frommen Seelen und durch Mein Opfer, das Tag für Tag auf den Altären dargebracht wird. 'Mühlen mahlen langsam aber fein, was mit Langmut Er verschont, holt mit Schärfe Er ein!'

Meine Kinder! Ich habe Mir dieses Werkzeug erwählt. Du, Mein Freund, du kennst sie. Sie ist in deiner nächsten Nähe groß geworden. Welche Schulen hat sie besucht, was für Arbeiten geschafft, was für Bücher studiert? Ist sie vielleicht in eine Schule gegangen, wo man ihr solche Ideen beigebracht?

Stelle du dich doch jetzt hin, Mein Freund, du hast ganz andere Schulen besucht, und denke dir, du wollest eine Rede halten, ohne vorher sie zu überlegen, was du sagen wollest. Nun sei fest überzeugt, wenn es etwas gibt, wenn es wahr ist, daß ein solches ungelehrtes Frauenzimmer unmöglich eine Stunde und noch längere Reden halten kann, von denen sie vorher, ehe Ich sie erfaßte und besessen, keine Ahnung hatte, wie ist es möglich, daß es ein anderer Geist ist als der Geist Gottes? Wisse, Mein Freund, daß Satan nicht gegen sich arbeitet. 'Wenn Ich durch Beelzebub die Teufel austreibe, durch wen treiben dann eure Kinder sie aus?' So habe Ich den Pharisäern zugerufen. Dasselbe sage Ich euch, denn nur zwei Geister gibt es, die um die Seele des Menschen streiten: Das ist Mein Geist – und das Recht habe Ich dazu, denn Ich habe den Menschen erschaffen und Mir verähnlicht – und der böse Geist!

Nun frage dich, wie sie gelebt, und wenn du findest, daß sie auch Früchte hervorgebracht, die wirklich gute sind, wenn der Mensch so lebt, daß er Gott liebt und seine Mitmenschen, so frage dich, welcher Geist ist nun in ihm? Ist es vielleicht der Geist, der alles in Zwietracht und Aufruhr versetzt und zum Haß gegen andere aufhetzt? Das ist der böse Geist, der, je höher das Fest ist, desto mehr Zwietracht in die Familien wirft, das ist der Geist des Antichrist. Diesen muß Ich bekämpfen, diesen bin Ich gekommen auszutreiben. Seht, als Ich durch Meinen Statthalter in Rom das Fest der Heiligen Familie einsetzte und alle katholischen Familien in den Verein der Heiligen Familie aufnehmen ließ, dies war Mein Geist, Der mit dem Papst in Rom gerade so spricht, wie hier mit Meiner Dienerin, damit Ich das Band der Familie, der Ehe wieder heilige.

Du Mann, deine Frau muß dir das Höchste sein auf der Welt, und du Frau, bist dem Mann unterworfen. Ihr beide habt die Kinder für Mich zu erziehen, die allerhöchste Pflicht habt ihr, eure Kinder Mir zu erziehen, und wenn ihr das tut, dann ist eure ganze Aufgabe gelöst. Weil Ich aber die ganze Welt retten will, auch diejenigen, die auf irregelaufene religiöse Ansichten gekommen sind, die sich abgetrennt von Meiner Kirche, und die Heiden, die nicht an Mich glauben, darum redete Ich wieder mit Meinem Statthalter und sagte ihm – denn immer nach der Zeit richtete Ich Mich, wie die Verhältnisse so kommen, so richtete Ich Mich nach den Geschöpfen –, jetzt ist die Zeit gekommen, wo Ich offen vor aller Welt angebetet wissen will Mein menschliches Herz. Denn dieses litt mit Mir und durch dieses Herz seid ihr alle eingegangen, denn ihr seid das Herzblut Meines Herzens, euer Blut ist hineingeströmt, und ihr seid ein Blut mit Mir.

Darum wollte Ich der Welt zurufen, daß Ich wünsche und verlange, daß das ganze Menschengeschlecht Meinem Herzen aufgebunden werde. Darum stiftete Ich und euer Papst in Rom im vorigen Jahr dieses ganz besondere Fest und die ganze Menschheit ward Meinem Herzen aufgebunden. Noch viel inniger bin Ich jetzt mit ihr verbunden und vereinigt.

Darum kommt und geht zu Meinem Tisch. Dort will Ich Mich euch mitteilen, Mich mit euch vereinigen, damit Mein Blut in euer Blut hinüberströme und sich verbindet mit eurem und Ich so bessere Gesinnungen in das Menschengeschlecht hineinbringen kann. Probiert es nur, Ihr werdet sehen, wie glücklich ihr werdet.

Nur ein Paradies gibt es noch, und das ist in Meiner heiligen, katholischen, wahren Kirche. Nicht als ob Ich da die Menschen verschone mit Leiden. Seht euch diese Familie an. Keines von ihnen wird verschont mit Kreuz und Leiden, aber seht, ob sie mit Murren und Fluchen und Lästern ihr Kreuz tragen.

Und ihr alle, mit Leiden will Ich euch heimsuchen, weil Ich euch retten will, und nur als Kreuzträger euch vorangegangen bin, damit ihr als solche Mir folget. Ich gehe voran mit dem schweren Kreuz. Ihr alle habt nur ein kleines Stücklein zu tragen. Wisset, daß Ich euch droben erwarte und alle, die es Mir nachtragen, sie alle sind Meine Kinder.

Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, weil aus ihm wieder ein Sprößling hervorging, der sich anschloß an die Reihe der Seligen, denn sie hat gekämpft den guten Kampf. Nun ist sie hingeeilt und sie hat empfangen die Krone des Lebens. Sie trägt den Palmzweig in der Hand als Zeichen des Sieges. Nun lebt wohl, Meine Kinder!"

Lied: Großer Gott...

Der Freimaurer trat hin zu Barbara, reichte ihr die Hand und sagte gerührt: "Ich gratuliere zu solcher Beredsamkeit."