• Dozule - Die glorreiche Wiederkunft des Menschensohnes

Eine Einführung zu den Erscheinungen Jesu in Dozulé.

Dozulé ist ein bedeutender Marktflecken in der Normandie im vollen Aufschwung begriffen. Er liegt an der Autobahn Caen-Rouen in gleicher Entfernung von Pont-l'Eveque und Caen. Die Volkszählung von 1975 ergab 1310 Einwohner. Er besitzt die Privat-Schule 'Sankt-Joseph', die von den Schwestern geführt wird, mit ihrer Kapelle. Am andern Ende des Dorfes auf der linken Seite, Richtung Caen, erhebt sich der 'Hohe Erdhügel', bedeckt mit Weideplätzen und Obstgärten, er war zusammen mit der Kapelle der Hauptschauplatz für die Erscheinungen, wovon nun die Rede sein soll.

Die schöne Pfarrkirche in rein gotischem Stil des 13. bis 14. Jahrhunderts richtet inmitten des Gebietes ihren massigen, viereckigen Turm in die Höhe, der in einer Terrasse endet. Eine doppelte Reihe von schlanken Strebebogen flankieren die Seitenschiffe, sowie das Mittelschiff. Im Innern bildet ein vielfältiges Zusammenspiel von Säulen, die bis ins Gewölbe aufsteigen, einen feinen Umhang aus Steinen um das Heiligste Sakrament. Der Hochaltar schließlich, der mit der Baukunst ein harmonisches Ganzes bildet, wird von einem Sockel überragt, der eine sehr schöne Gottesmutter mit Strahlen trägt, wo sie einen Ehrenplatz unter dem Zentralspitzbogen des Heiligtums einnimmt. Von diesem Altar aus am Abend von Allerheiligen 1974 unter den schützend ausgebreiteten Händen der barmherzigen Mutter während der Aussetzung des Allerheiligsten, strahlte die Hostie Licht aus und richtete Jesus die ernste Warnung an die Nationen über das Ende der Zeiten.

Dieser erste November war auch ein Herz-Jesu-Freitag. Deshalb ehrte an jenem Tage die Pfarrgemeinde das Heiligste Herz durch Anbetung der Hostie, gemäß der Bitte, die er dafür an die heilige Margareta-Maria gerichtet hatte. Dieser Umstand fügte sich in den Plan des Herrn ein und man hört, wie er seine Botschafterin anlässlich seiner ersten Erscheinung am 12. Juni 1973 bittet: "Sei so gut und komm jeden ersten Freitag im Monat hierher (zur Kapelle)." (8. Erscheinung)

Von der Monstranz aus spricht Jesus zur Welt an diesem ersten November ohne in Erscheinung zu treten, und immer werden seine Erscheinungen sich an der Stelle des Tabernakels oder der Monstranz ereignen. Die Verehrung des eucharistischen Herzens in dieser Pfarrei, die der Botschaft von Paray-le-Monial treu bleibt, stellt eine gewisse Beziehung her zwischen dem Hohen Erdhügel und dem berühmten Montmartrehügel, wo die ewige Anbetung nie aufgehört hat in der Basilika des Nationalgelöbnisses von 1873, seit der Einführung der nächtlichen Anbetung durch die Jünger von Pater Hermann am Ende des neunzehnten Jahrhunderts.

An diesem Allerheiligenfest von 1974 bewohnte die Botschafterin des eucharistischen Herzens in Erwartung eines neuen Hauses noch bis Weihnachten das Haus das dem Erdhügel gegenübersteht. Man kennt sie unter dem Namen 'Madeleine', Namen, den Jesus im Verlauf der Erscheinungen dreizehnmal aussprechen wird, viermal davon auf lateinisch.

 

Madeleine

Madeleine wurde am 27. Oktober 1924 in einer ehrenwerten Landarbeiterfamilie in Putot-en-Auge am Fuße des Hohen Erdhügels geboren. Bei der Taufe bekommt sie den Namen Madeleine, ein vorherbestimmter Name, der sie im Stillen auf eine außerordentliche Sendung vorbereitet. Wie Maria-Magdalena zu den Aposteln hingeschickt wurde, um ihnen die Gute Nachricht von Christus zu verkünden, der von den Toten auferstanden ist, so wird auch sie selber zu den Hirten einer zerstreuten Herde hingeschickt werden, um ihnen die glorreiche Wiederkunft des Menschensohnes anzukündigen, der kommt, um das Böse zu besiegen und durch die Liebe und die Barmherzigkeit als König zu herrschen.

Madeleine verheiratete sich in Putot am 14. August 1948. Fünf Kinder wurden in dieser Arbeiterfamilie geboren. Nach zwanzig Jahren der Ehe kam die Familie am 3. August 1968, um am Dorfeingang von Dozule gegenüber vom Hohen Erdhügel ein Haus in der Nähe des schönen Kalvarienbergs aus Stein zu bewohnen. Dann nach sechs Jahren, als sie sich gezwungen sahen, die Wohnung zurückzugeben, boten ihnen die Schwestern eine provisorische Unterkunft, die sie besetzen werden vom Vorabend von Weihnachten 1974 bis zum 20. August 1976, dem Tag, wo sie in ihr jetziges Haus eingezogen sind.

Im Jahre 1970 beim Herannahen des zweiten Osterfestes seit sie sich in Dozule niedergelassen hat, entschließt sie sich, "wieder (einmal) Ostern zu feiern (mit Beichte und Kommunion)." Die Osternacht fällt gerade auf den 28. März, ein entscheidendes Datum für die Erscheinungen. 'Diese Nacht wird hell wie der Tag' singt die Liturgie. Am Ostermorgen empfängt Madeleine die Heilige Kommunion und tritt ein in 'das wunderbare Licht' des lebendigen Gottes. Sie wird nicht mehr daraus fortziehen: Am folgenden Sonntag kommuniziert sie von neuem und fühlt, wie sie von einer friedvollen, unvergleichlichen Freude überflutet wird, im Vergleich zu der die irdischen Vergnügen keinen Anreiz mehr ausüben. Etwas hat sich plötzlich und endgültig verändert: Madeleine wurde vom Licht Christi in der Eucharistie erfaßt. Während zwei Jahren wird sich ihr geistliches Leben vertiefen bis hin zur täglichen Kommunion, und da nun am Kardienstag, dem 28. März 1972, erscheint ihr gegenüber vom Haus ein großes lichtvolles Kreuz zuoberst auf dem Hohen Erdhügel. Das ist der erste Akt von der Botschaft von Dozule.

Nun war es aber auch an einem Kardienstag, an dem Jesus die Ereignisse vom Ende der Zeiten angekündigt hat in seiner 'endzeitlichen Rede', über die jeder der Evangelisten berichtet: "Als Jesus mit seinen Jüngern aus dem Tempel hinausging, sagte einer von ihnen zu ihm: Meister, sieh, was für Steine! und was fiir Bauten!" Manche von diesen weißen Steinen waren acht Meter lang und zwei Meter hoch. Jesus erwiderte jedoch:

"Seht ihr diese großen Bauten? Nun denn! Kein Stein wird auf dem andern bleiben. Alles wird niedergerissen werden!" Ein wenig später als er auf dem Abhang des Ölbergs saß den Schutzmauern Jerusalems und dem prächtigen Tempel gegenüber, fragen ihn die neugierig gemachten Jünger: "Sag uns, wann wird das geschehen und welches ist das Zeichen deiner Ankunft und des Endes der Welt." Was Jesus darauf geantwortet hat, verkündet die Botschaft von Dozule der ganzen Welt, nicht mehr als zukünftig, sondern als ein einzigartiges, fürchterliches Drama, das sich heute vor unsern Augen abspielt: "Ihr erlebt die Zeit, in der jedes Ereignis das Zeichen des geschriebenen Wortes ist." (28. Erscheinung)

 

Die Botschaft

Die Botschaft ruft es der Welt mit lauter Stimme zu, daß die Wiederkunft des Christ-Königs nahe bevorsteht. Das Zeichen seiner Ankunft ist das Glorreiche Kreuz. Darum sollen wir vor allen von Freude übersprudeln und nicht wie jene wehklagen, die keine Hoffnung haben: "Wenn aber dieses zu geschehen beginnt, hatte Jesus geschlossen, richtet euch auf und zittert vor Freude, denn eure Erlösung ist nahe!" (Lk 21,28)

Die Botschaft umfaßt 49 Visionen, die sich hinziehen vom 28. März 1972 bis zum 6. Oktober 1978. Und hier nun ein paar Bauteile zu einer Synthese, um deren Verständnis zu erleichtern: Man zählt 33 Erscheinungen Jesu, an diese schließen sich zwei ganz kurze ohne Worte an. Da er sich immer an die Stelle der Eucharistie hinstellt, so wäre es zutreffender zu sagen: Es sei das Eucharistische Herz Jesu, das sich 35 Mal in der Sankt-Josephskapelle kundgetan hat, und zwar fast immer in Anwesenheit des Pfarrers und der Ordensfrauen als bevorzugten Zeugen, die jedesmal das Protokoll der Ekstase aufnahmen. Im Verlauf der acht ersten Erscheinungen, zeigt Jesus seine Wunden nicht. Zum ersten Mal läßt er sie anschauen und gibt die Wunde seines Herzens zum Berühren her, indem er das Ostergeheimnis der Auferstehung ins Bild setzt am 31. Mai 1974. Von diesem Datum an sind die Wunden sichtbar und zehnmal nacheinander während der Schlussnovene von Weihnachten 1975 zeigt er seine Herzenswunde, aus der wie aus einer Quelle die roten und die weißen Strahlen hervorbrechen.

Fünf Visionen ereigneten sich ohne Erscheinung. die Hostie strahlte wie eine Sonne, während Jesu Stimme daraus hervorging (dreimal). Zweimal nacheinander sprach der heilige Michael. Die Hauptvision darunter ist die von Allerheiligen 1974, wobei Jesus vor dem Volk und vor der Welt, die es vertritt, eine Zusammenfassung der Rede hielt, die er einst vor seinen Jüngern und der heiligen Stadt Jerusalem gehalten hat.

Neun andere Visionen lassen sich wie folgt aufteilen: Zwei Erscheinungen und Worte des heiligen Michael, sechs Erscheinungen des Glorreichen Kreuzes und die siebte 'auf den Wolken'. Diese 49 Visionen bergen in sich einen göttlichen Plan, der sich wahrscheinlich in sieben Phasen abspielt:

1) Vorbereitungsphase im Jahr 1972: Erste Erscheinung des Glorreichen Kreuzes am 28. März (Kardienstag); siebeneinhalb Monate Zwischenzeit; eine Erscheinung des Kreuzes im November und die letzten fünf im Dezember.

2) Einleitungsphase zum Heiligen Jahr, von 1973-1974: Fünfeinhalb Monate Zwischenzeit; eine Erscheinung am 12. Juni, Pfingstdienstag, Einberufung zu jedem Herz-Jesu-Freitag; acht erste Freitage im Juli, September, Oktober, November 1973 und im Januar, März, April und Mai 1974.

3) Phase des Reinigungsbeckens, 31. Mai bis 1. November. 1974: Es ist die Sankt-Michaelsphase, und dieser erscheint zum ersten Mal am 31. Mai, um in die Erlösungsgeheimnisse einzuführen. Am 1. November, tritt er nicht in Erscheinung, wie wenn er vor der furchtbaren Rede des Christ-Königs zurücktreten wollte; dreieinhalb Monate Zwischenzeit.

4) Fastenzeitphase 1975, vom 14. Februar bis zum Karfreitag, dem 28. März, jeden Freitag. An diesem Karfreitag sind es drei Jahre her seit der ersten Vision des Glorreichen Kreuzes. Nun aber feiert die ganze Kirche das schmerzhafte Kreuz an diesem Tag. Der auferstandene Christus erscheint in der Kirche (das ist die einzige Erscheinung in der Kirche) im Hintergrund der Apsis, wo sich der Heilige Vorrat (an Hostien) befindet, denn der Hochaltar ist ganz entblößt und der leere Tabernakel steht weit offen zum Zeichen der heiligen Trauer. Jesus weist darauf hin, daß es jetzt nicht mehr Zeit ist seinen Tod zu beweinen, denn er kommt glorreich wieder, und er fordert, daß der 28. März ein Hochfest seiner Herrlichkeit sei.

5) Vollendungsphase für das Heilige Jahr: Vom 11. April bis zum 19. September 1975. Sechs Visionen, dann zweieinhalb Monate Zwischenzeit.

6) Phase der Verheißungen an die Menschheit und Novene zur Verlängerung für das Heilige Jahr: Beginnt am 5. Dezember, und zwanzig Tage später ist der Weihnachtstag, während der Papst Paul VI. die Jubiläumspforte schließt, der erste Tag der Novene mit den Erscheinungen des Herzens Jesu; sie geht zu Ende am Herz-Jesu-Freitag, dem 2. Januar 1976.

7) Epilog von 1977 bis 1978: Nach einer Zwischenzeit von achtzehn Monaten, eine Erscheinung von Sankt Michael am Herz-Jesu-Freitag, dem 1. Juli 1977, mit der Ausstrahlung der Hostie; dann wieder ein Strahlen der Hostie am Herz-Jesu-Freitag, dem 2. Dezember. Endlich erscheint Jesus wieder dreimal im Jahr 1978, nach zwei Jahren und einem Monat des Schweigens: Am Herz-Jesu-Freitag, dem 3. Februar, dann an den Herz-Jesu-Freitagen, dem 7. Juli und dem 6. Oktober, wobei das allgemeine Gericht in Wendungen des letzten Kapitels der Apokalypse angekündigt wird.

All diese Phasen sind fast immer durch Zwischenzeiten voneinander getrennt und durch die wichtigsten Visionen umrahmt: Die erste und 7., die 8. und 16., die 17. und die 21., die 28., die 35. und die 44. Dieses rasche Überfliegen enthüllt den wundervollen göttlichen Plan, der dem Blick der Ungläubigen verborgen bleibt, während er doch einen starken Beweis für die Echtheit abgibt für einen Geist, der für das Wort Gottes aufmerksam ist.

Es bleiben dabei noch viele Bemerkungen anzubringen; hier mögen nun einige folgen. Die Herz-Jesu-Freitags-Erscheinungen: Am 12. Juni 1973 hatte Jesus Madeleine gebeten 'jeden ersten Freitag' in die Kapelle zu kommen. Es ist beachtlich, daß alle vorhergehenden Visionen, und deren sind es sieben, nicht an einem Freitag stattgefunden haben und der 12. Juni war ein Dienstag. Nach diesem Datum werden nur 21 von 41 Visionen an Herz-Jesu-Freitagen stattfinden, wovon 15 im Laufe des Heiligen Jahres von Pfingsten 1973 bis Weihnachten 1975. Denn die Bitte, die der Herr an sie richtet, gibt keine Gewähr dafür, daß an jedem Herz-Jesu-Freitag oder nur an diesen Tagen eine Vision stattfinden wird. In der Tat gibt es Visionen jeden Freitag während der Fastenzeit 1975 und jeden Tag während der Weihnachtsnovene. Die Erklärung dafür ist einfach. Ebenso für die fünf andern Visionen, die sich nicht ereignet haben an einem Herz-Jesu-Freitag: Am 31. Mai 1974, denn es ist der 50. Tag nach dem Aushub des Beckens und auch ein besonderer Marientag (der Gnadenmittlerin, der Königin und dann der Heimsuchung); am 3. August 1974, wo sich Sankt Michael vom Erdhügel herab äußert; am 30. Mai 1975, am Tag nach dem Fronleichnamsfest in Übereinstimmung mit dem Brief von Anna, den der Pfarrer L'Horset am Morgen bekommen hatte; am 27. Juni 1975 infolge der Anwesenheit einer fremden Ordensfrau, welcher Jesus eine Botschaft übermittelt; am 19. September 1975, wo Tag und Stunde mit dem Empfang beim Bischof übereinstimmen. All diese Tage fallen auf einen Freitag, mit Ausnahme des Samstages, 3. August.

Noch ein Wort zum Ort der Visionen: Acht auf dem Hohen Erdhügel, zu denen die sieben ersten gehören; 39 in der Kapelle der Schwestern; zwei schließlich in der Kirche an den beiden auffälligen Daten von Allerheiligen 1974 und vom Karfreitag 1975.

Wer genügend die Bibel kennt bemerkt mühelos, daß viele Worte der Botschaft implizite Zitate der Heiligen Schrift sind. Man hat deren 120 identifiziert. Das ist ein evidenter Beweis für die Echtheit, die als 'einzigartiges Zeichen Gottes' gegeben wurde: "Das einzige sichtbare Zeichen ist die Haltung Seiner Dienerin und ihre Worte, welche Worte Gottes sind, und diesen Worten kann man nicht widersprechen." (21. Erscheinung)

Noch mehr überrascht, daß man 17 lateinische Worte zählt, wovon 11 implizite Zitate aus der gregorianischen Liturgie stammen und folgenden Festen angehören: 2. Adventssonntag, Weihnachten, Bittage von Christi Himmelfahrt, Pfingsten, Pfingstmontag und Pfingstdienstag, Kirchweihfest, Auffindung des heiligen Kreuzes (3. Mai), Johannes der Täufer (24. Juni), Sankt-Raphael (24. Oktober).

Schließlich soll gesagt werden, daß enge Beziehungen bestehen zwischen der Botschaft und dem Heiligen Jahr, sowie mit den Erscheinungen des Herzens Jesu vor der heiligen Margareta-Maria, wofür das Jahr 1973 das dreihundertste Gedenkjahr war. Endlich lassen sich viele Ähnlichkeiten mit den Erscheinungen der Mutter der Barmherzigkeit in Pellevoisin entdecken.