• Heroldsbach - Eine mütterliche Mahnung Mariens
  • Erscheinungen in Heroldsbach

Sonntag 9. Oktober

Maria RosenköniginBeginn der Muttergotteserscheinungen. Am Rosenkranzsonntag 9. Oktober 1949 gingen die vier Mädchen, die drei elfjährigen Kinder Gretel Gügel, Erika Müller, Kuni Schleicher und die zehnjährige Maria Heilmann nachmittags nach der um 14.30 Uhr in der Pfarrkirche zu Heroldsbach gehaltenen Marienandacht in den Schlosspark, um knieend bunte Herbstblätter zu sammeln für die Schule, zum Aufkleben auf schwarzes Papier und zum Aufhängen an den Wänden des Schulzimmers, um die Schönheit der Herbstfärbung zu studieren. Das Papier hatten die Kinder mit schwarzer Farbe oder Schuhcreme 'schwarz gemacht', damit auf dem dunklen Untergrund die bunte Herbstfärbung besser hervortritt. Auf einem Wege im Wald lasen die Kinder solche Blätter vom Boden auf und rissen auch von den Bäumen ab. Während des Sammelns im Walde kamen sie zu einem gefällten und abgeschälten Baumstamm, der am Boden über einer Mulde lag. Sie gingen auf dem Baumstamm etwa eine Viertelstunde lang hin und her, schaukelten darauf über der Mulde und setzten sich schließlich auf den Stamm. Da erzählten sie von den Toten, von ihren verstorbenen Großeltern und Verwandten und auch von der Muttergottes (wegen des heutigen Rosenkranzsonntags) – von dieser das meiste. Die Erika Müller sagte: "Es wäre schön, wenn wir die Muttergottes auch mal sehen würden." Dann gingen die Kinder aus dem Walde herauswärts. Auf einmal sagte Gretel Gügel: "Mich drückts ganz auf den Boden, ich muss niederknien!" Sie kniete sich nieder und betete. Auch Erika Müller sagte, sie müsse sich niederknien. Auch diese kniete nieder und betete, ungefähr fünf Minuten.

Dann gingen die Kinder heraus aus dem Park und setzten sich auf eine Wiese. Sie legten einen Rosenkranz auf die Wiese in Kreisform mit dem Kreuzchen in der Mitte, weil sie nur einen dabei hatten, und setzten sich im Kreise herum um den Rosenkranz und beteten mehrere 'Vater unser', 'Gegrüßet seist Du, Maria' und 'O Maria hilf, o Maria hilf, o Maria hilf doch mir, ein armer Sünder kommt zu Dir, im Leben und im Sterben lass mich nicht verderben, lass mich in keiner Todsünd sterben. Steh mir bei im letzten Streit, o Mutter der Barmherzigkeit!' Während des Betens sah Gretel Gügel dauernd in den Birkenwald hinüber. Die drei anderen Mädchen fragten: "Gretel, warum schaust, du immer in den Wald?" Gretel sagte: "Dort neben an dem Baum steht eine schwarze Gestalt."

Die Kinder sprangen alle auf, nahmen den Rosenkranz und liefen in größtem Trab davon, aus Furcht vor der schwarzen Gestalt, heraufwärts auf einem schmalen Wege zwischen den Äckern, gegen den Hügel des Herrengartens zu. (Gegen Norden.) Als sie ungefähr den halben Weg (zwischen Birkenwäldchen und dem Hügel des Herrengartens, wo im Oktober oben auf der Anhöhe die Kinder standen bei den Andachten, um auf erhöhtem Platz besser die Erscheinung oberhalb der Birkenspitzen sehen zu können) zurückgelegt hatten, drehte sich Erika Müller herum, erschrak ganz, stieß einen Schrei aus, wobei sie die Arme ausstreckte. Die anderen Kinder fragten sie: "Erika, was hast du denn?" Erika sagte: "Im Walde ist eine Schrift zwischen zwei Birken." Die anderen Kinder sagten: "Du fantasierst doch!" Erika sagte: "Nein, Gretel, so gewiss ich dastehe, ist es wahr" und stampfte dabei mit dem Fuß auf den Boden. Dann schrieb sie die Schrift, so wie sie dieselbe sah, mit einem Stock auf den Boden: (Ungewöhnliche Form! 'S' ist über dem 'H' in schräger Stellung.)

Erika sagte den Mädchen jetzt genauer, an welcher Stelle im Birkenwald das JHS zu sehen ist: Es war eine grünlich aussehende Schrift ("Wie wenn auf eine Bierflasche von grünlichem Glas die Sonne scheint" – Maria Heilmann.) innen im Birkenwäldchen ungefähr drei Meter hinter dem jetzt am Rande des Birkenwäldchens angebrachten Marienaltars, in halber Baumhöhe schwebend, etwa fünf bis sechs Meter vom Boden entfernt. Die Kinder sahen jetzt auch diese Inschrift. Sie war etwa 40 cm groß. Die Kinder betrachteten die Schrift ein paar Minuten lang, deuten sie als 'Jesus, Heiland, Seligmacher', erschraken sehr und liefen dann noch schneller auf den Berg (gen Norden) aus Furcht vor dieser Erscheinung. An einem kleinen Hügel ('Höppel' – wie ein großer fest gewordener Ameisenhaufen) in der Nähe des ersten jetzt angebrachten Lichtmastes, etwa 20 Meter südlich des Standortes der Kinder bei den Oktoberandachten, dreht sich beim Herauflaufen Maria Heilmann um, sieht zum Birkenwald hinüber und erblickt dort oben auf den Spitzen der Birke eine ganz weiße Frauengestalt. Maria sagt: "Do derm (dort drüben) ist eine Gestalt wie die Muttergottes."

Maria zeigt diese den anderen Kindern. Maria sieht die Gestalt schwebend, auf den Birken. Sie hat schneeweißes Kleid (Gürtel sahen wir nicht) und weißen Schleier über den Kopf auf die Schultern nach hinten herabwallend, die Hände oben an der Brust gefaltet, die Füße waren mit dem Kleide zugedeckt. An der rechten Seite (von der Muttergottes aus gesehen) hing ein schwarzer Rosenkranz herab. Auch die übrigen Kinder sahen die Gestalt, über den Birkenspitzen zurückschweben zum Fürstberg. Gretel Gügel und Erika Müller sahen die Gestalt zuerst unten am Boden, dann emporschwebend auf den Birkenwald und oben zurückschwebend zum Fürstberg. Ungefähr eine halbe Stunde lang sahen die Kinder diese Erscheinung über den Birken hinten am Fürstberg. Sie erschraken und wurden von dem weißen Kleide geblendet, dass sie kaum hinsehen konnten. Sie beteten stille für sich, während dieser Erscheinung. Da packte die Kinder nach einer halben Stunde (die Erscheinung war noch da) die Angst und sie liefen davon und gingen heim, jedes in seine Wohnung. Zu Hause erzählten sie es ihren Angehörigen, welche nicht daran glaubten. (Die Großmutter von Maria sagte: "Die spinnt!", die Großmutter von Erika sagte: "Das glaube ich nicht!" Die Mutter der Gretel sagte: "Das glaube ich nicht, das habt ihr euch bloß eingebildet.")

Dieser Bericht wurde vom Verfasser nach wiederholtem persönlichen Verhör der Kinder, getrennt von einander und gemeinsam, nach Prüfen der Presseberichte und des Berichtes der Erzbischöflichen Kommission hierüber gefertigt.

 

Montag, 10. Oktober

Nachmittags 15.00 Uhr. Um dieselbe Zeit wie am 9. Oktober gingen Gretel Gügel und Betti Büttner (diese war heute das erste Mal dabei) in den Wald, um wieder buntes Laub zu sammeln für die Schule (wie gestern), weil Betti noch keine Blätter hatte, ungefähr eineinhalb Stunden lang.

Nachher gingen sie auf den 'Berg' (Hügel auf dem Herrengarten, von wo aus man einen guten Blick hinüber zum Birkenwäldchen hat), wo sie sich ungefähr zehn Minuten aufhielten und beteten. Gegen 16.30 Uhr gingen sie wieder heim, nachdem sie am Birkenwäldchen drüben nichts gesehen hatten. Nun gingen beide zusammen nach Thurn, um Brot beim Bäcker einzukaufen für Gügel. Heimwärts gingen sie den Schlossparkweg entlang, um dabei Ahornblätter zu sammeln, und dann wieder herauf auf den Hügel des Herrengartens. Oben auf der Höhe angekommen – Kuni Schleicher war vom Streumachen im Walde hinzugekommen – schauten sie an der gleichen Stelle, wo Gügel gestern die weiße Frau gesehen hatte, hinüber zum Birkenwäldchen und sahen wiederum einen weißen Schein und dann gleich eine weiße Frau oben schweben. Sie stand vorne am Wald oben auf den Birkenspitzen, auf einer Wolke und schwebte rückwärts gegen den Fürstberg. Die Kinder sahen die Erscheinung ungefähr zehn Minuten lang, dann verschwand sie. Sie war ganz weiß gekleidet, hatte weißen Schleier über dem Kopf und schwarzen Rosenkranz an der rechten Seite, sah aus wie eine weiß gekleidete Schwester (Ordensfrau). Das Gesicht war verschwommen. Erst später, als die Erscheinung auf den Birkenspitzen mehr nach vorne (auf die Kinder zu gegen Norden) trat, sahen sie die Erscheinung deutlicher. Dies ereignete sich ungefähr um 17.30 Uhr nachmittags. Die Kinder blieben ungefähr eine halbe Stunde oben, dann gingen sie wieder heim. Sie fürchteten sich sehr und erzählten es daheim. Die Angehörigen der Kinder wollten es nicht glauben. Die große Schwester der Betti Büttner sagte: "Du hast ein Gespenst gesehen."

Abends nach der Rosenkranzandacht in der Pfarrkirche um 19.00 Uhr gingen die Kinder Gretel, Betti, Maria, Kuni und Erika in die Sakristei, baten Herrn Pfarrer Gailer, die Ministranten hinauszuschicken, da sie ihm etwas Vertrauliches erzählen wollten. Sie berichteten ihm nun von den vorgefallenen Ereignissen und baten ihn, doch morgen auch mit auf den Berg zu gehen. Herr Pfarrer sagte, die Kinder sollten "nur beten und brav sein. Wir werden dann sehen, was daraus wird."

(Nach dem Berichte der Akten des Pfarramtes, jetzt im Besitz der Erzbischöflichen Kommission, und nach mehrmaligem Verhör der beteiligten Kinder durch den Verfasser.)

 

Dienstag, 11. Oktober

Nachmittags, 17.15 Uhr gehen die genannten fünf Mädchen mit der elfjährigen Antonie Saam (neu hinzugekommen) aus Thurn (die übrigen Kinder sind aus Heroldsbach) – auch die elfjährige Irma Mehl kommt neu hinzu – auf die Anhöhe des 'Herrengartens' (Flurbezeichnung) und sehen dann dieselbe weiße Frauengestalt wie tags zuvor, aber die weiße Frau hatte ein Kindlein auf dem Arme. (Die Kinder hielten es für das Jesukind.) Die Kinder knieten nieder und beteten. Da kamen vier Buben herbei und spotteten darüber, aber die Kinder ließen sich nicht irremachen. Von den Buben sieht der zwölfjährige Michael Lindenberger die Erscheinung mit den übrigen Buben. Der zwölfjährige Adolf Messbacher, der dreizehnjährige Andreas Büttner (Bruder der Betti Büttner) und das protestantische Flüchtlingskind Heinz Mucha. Die Erscheinung mit dem Jesukindlein schwebte von den Birkenspitzen vorne herunterwärts auf die Erde, ostwärts gegen das Thurner Schloss zu, am Waldrand entlang und blieb zwischen zwei Eichbäumen stehen, außen am Waldrand, etwa 50 Meter links des Altärchens am Rand des Birkenwäldchens, von dem Hügel des Herrengartens aus betrachtet. Die Erscheinung war hier sichtbar bis um 18.30 Uhr abends. Auch die sieben Mädchen waren dorthin gefolgt, sahen aber diese wandernde Erscheinung nicht. (Nach Amtsblatt der Erzdiözese Bamberg vom 20. März 1950, S. 18.) Die Kinder, außen am Waldrand in einer Wiese stehend, waren ungefähr nur noch zehn Meter von der weißen Frau mit dem Kindlein auf dem Arme entfernt. Von den Buben sieht nur Andreas Büttner auch das Jesukind, während die übrigen Buben nur die weiße Frau sahen. Sämtliche Kinder (sieben Mädchen und vier Buben) blieben da ungefähr eine Viertelstunde stehen, entfernten sich dann stillschweigend und gingen nach Hause. Abends nach der Rosenkranzandacht gingen die Kinder wiederum zum Herrn Pfarrer in die Sakristei, berichteten ihm diese Vorgänge und baten ihn, mit ihnen doch auf den Erscheinungshügel zu gehen. – Dieser Bericht wurde vom Verfasser gefertigt, nach persönlichem Verhör sämtlicher Mädchen.

 

Mittwoch, 12. Oktober

Nachmittags 16.00 Uhr ging der Ortspfarrer Hans Gailer allein erstmals auf den Hügel des Herrengartens. Die Kinder kamen vom Fürstberg herunter auf ihn zu. Herr Pfarrer fragte sie, ob sie etwas gesehen hätten. Sie sagten: "Nein." Herr Pfarrer erklärte hierauf: "Wenn ihr nichts gesehen habt, dann gehe ich wieder heim" und ging nach einer halben Stunde wieder nach Hause. Die Kinder blieben oben und sahen um die gewohnte Zeit, um 17.30 Uhr diesmal nur einen weißen Schein. – Die Buben dagegen, Michael Lindenberger und Adolf Messbacher, denen sich Martin Lindenberger angeschlossen hat, sahen wieder an der gleichen Stelle wie am Vortage (11. Oktober) nämlich am Waldrand, etwa 50 Meter östlich des Birkenwaldaltärchens, zwischen den zwei Eichenbäumen die weiße Frau. Michael Lindenberger hatte auf den Rat seiner Großmutter ein Fläschchen Weihwasser mitgenommen und hievon auf die Erscheinung gespritzt, die sich aber nicht rührte. Von jetzt ab sehen die Buben nichts mehr und gehen deshalb auch nicht mehr bei. – Nach Aussage der Mädchen.

(Bericht nach Verhör der sieben Mädchen durch den Verfasser und nach den Pfarramtsakten, jetzt in Händen der Kommission; vgl. Amtsblatt der Erzdiözese Bamberg vom 20. März 1950, S. 18.)

 

Donnerstag, 13. Oktober

Fünf Kinder (außer Erika Müller und Irma Mehl) gehen zur gewohnten Stunde – 17.15 Uhr – wieder auf den 'Berg' und sehen die Muttergotteserscheinung wie bisher. Antonie Saam fragt die Erscheinung: "Was ist Dein Wunsch?" Antonie hört – allein – die Antwort: "Die Leute sollen fest beten!" Dann segnete die Erscheinung alle auf dem Hügel Anwesenden – es waren viele Leute aus der Umgebung (Forchheim, Hausen, Burk) da – und verschwand. (Bericht nach den Pfarramtsakten, Amtsblatt ebendort.)

 

Freitag, 14. Oktober

Mittags 12.00 Uhr gehen Kuni Schleicher und Grete Gügel an den Platz wo sie die Erscheinung gesehen hatten, haben ein Gesätz vom Rosenkranz gebetet und dann gesungen. Da sahen sie die Muttergottes 'in Baumhöhe' (über den Bäumen), weiß gekleidet, mit schwarzem Rosenkranz und die Hände gefaltet. Das Kleid war blendend weiß. Nach einer halben Stunde haben sie die Erika Müller geholt. Nachdem alle nachher weggegangen waren, holt Grete Gügel ihre Mutter Sophie. Diese sah bloß einen hellen Schein. (Bericht von Herrn Pfarrer Gailer.) – Besucherzahl bereits 3.000 Menschen. Die sieben Mädchen gehen zur gleichen Zeit wieder auf den Berg. Sechs sehen wieder die gleiche Erscheinung. (Außer Irma Mehl, welche die Erscheinung nicht mehr sieht – bis zum 31. Oktober. Am 31. Oktober und am 2. Februar 1950 sieht sie wieder die Muttergottes. Inzwischen hat sie meist nur an der Erscheinungsstelle einen hellen Schein gesehen.) Kuni Schleicher richtet an die Erscheinung folgende, ihr von der Lehrerin Sauer von Wiesenthau bei Forchheim (Ofr.) vorgelegten 15 Fragen, deren Antworten laut Mitteilung der Lehrerin Sauer an Herrn Geistlichen Rat Heer (Bamberg, Mariahilfanstalt) erst am darauf folgenden Sonntag, 16. Oktober die beiden, Lehrerin Sauer und das Kind Kuni Schleicher, sich rekonstruierten durch gegenseitige Hilfeleistungen. Außerdem hat nach Mitteilung von Herrn Pfarrer Gailer in Heroldsbach die Lehrerin sich Tag und Nacht bei der Kuni Schleicher aufgehalten, diese beeinflusst, weshalb auch Suggestion hier möglich wäre.

Dieser ganze Fragenkomplex ist deshalb bei der Beurteilung der Frage nach der Echtheit der Erscheinungen als unwissenschaftlich auszuschalten. Der Vollständigkeit halber seien hier die einzelnen Fragen und die dazu später rekonstruierten Antworten angeführt:
1. "Liebe Himmelmutter, was ist dein Begehren?" – "Fest beten!"
2. "Liebe Himmelmutter, willst du, dass wir dir eine Kirche bauen?" – "Nein, ihr habt schon eine Kirche."
3. "Liebe Himmelmutter, willst du, dass wir dir eine Grotte errichten?" – "Das könnt ihr."
4. "Sollen wir dem Herrn Pfarrer von der Erscheinung berichten?" – "Ihr habt es ihm schon gesagt."
5. "Liebe Himmelsmutter, hast du einen Auftrag an die Gemeinde?" – "Ja, dass sie betet."
6. "Hast du einen Auftrag an die Lehrerin, die hinter mir steht?" – "Sie soll auch beten."
7. "Was willst du, dass wir beten?" – "Was gesungen wird." (Die Leute sangen eben: 'Muttergottes, wir rufen zu Dir.')
8. "Muttergottes, wer bist du denn?" – "Ich bin die Mutter Gottes, die Himmelsmutter."
9. "Liebe Muttergottes, sei so gut und lass unsere Kriegsgefangenen heimkehren." – "Sie werden bald kommen."
10. "Liebe Muttergottes, ist mein Vater bei dir oder im Kriege?" – "Er ist im Kriege und kommt bald heim."

Nach Aussage der Mutter von Kuni Schleicher an die Frau Hösch in Heroldsbach hat Kuni folgende zwei Fragen gestellt:
1. "Liebe Muttergottes, ist mein (gefallener) Vater bei dir im Himmel?" – "Nein, aber er kommt bald (in den Himmel)."
2. "Liebe Gottesmutter, was ist mit dem Onkel Urmetzer in Forchheim? Ob er noch lebt?" (Schwager der Haushälterin des Herrn Pfarrer Batz in Wachenroth, er hat seit Juni 1949 das letzte Mal von Russland geschrieben, man glaubte, er komme nicht mehr heim.) Antwort: "Ja, er lebt und kommt bald." Er kam tatsächlich am 9. Dezember 1949 zurück, abgereist in Russland am 19. November 1949. Die Angehörigen waren ganz überrascht.
11. "Liebe Muttergottes, wenn ich sterbe, lass mich zu dir in den Himmel kommen!" – "Du kommst in den Himmel, wenn du brav bleibst."
12. "Liebe Muttergottes, freust du dich, dass so viele Leute hier versammelt sind?" – "Nein, es sind so viele Ungläubige dabei."
13. "Sollen wir für die Bekehrung der Sünder beten?" – "Nein, es hat keinen Wert mehr."

(Diese Antwort führt die Erzbischöfliche Kommission als Haupteinwand gegen die Echtheit der Erscheinung an. Zur Widerlegung siehe die Bemerkung oben, dass dieser ganze Fragenkomplex als unwissenschaftlich auszuschalten ist. Außerdem wird in den späteren Erscheinungen dauernd von der Erscheinung aufgefordert, für die Ungläubigen zu beten und Buße zu tun. (Siehe die Berichte von Februar und März 1950.) Ferner ist die Richtigstellung der Antwort zu beachten durch die Erscheinung selbst, als am Freitag, den 17. Februar 1950 abends 20.30 Uhr ein Kind (Kuni Schleicher) auf die Frage: "Liebe Gottesmutter, warum hast du am 14. Oktober 1949 gesagt: "Es hat keinen Wert mehr für die Ungläubigen zu beten?" die Antwort erhielt: "Ein Kind verstand mich falsch, ich meinte ein paar Unbußfertige."
14. "Liebe Gottesmutter, segne uns und unsere Gemeinde!" – Die Muttergottes segnet mit den mittleren drei Fingern.
15. "Muttergottes, sollen wir morgen wieder hierher kommen?" – "Ja."
16. "Wann sollen wir kommen? – "Um dieselbe Zeit."

Antonie Saam hat folgende drei Fragen gestellt:
1. "Muttergottes, sollen wir morgen wieder kommen?" – "Ja."
2. "Liebe Frau, wer bist du?" – "Ich bin die Gottesmutter."
3. "Muttergottes, was ist dein Wunsch?" – "Die Leute sollen fest beten."

(Bericht nach dem Pfarramtsbericht, vgl. Amtsblatt B vom 20. März 1950, S. 19 f.)

 

Samstag, 15. Oktober

Besucherzahl ca. 4.000 Menschen. Zur gewohnten Zeit gehen die Mädchen auf den Berg und sehen (außer Irma Mehl) wieder die Erscheinung. Sie segnet mit den mittleren drei Fingern. (Bericht nach den Pfarramtsakten, in Händen der Kommission, vgl. Amtsblatt B vom 20. März 1950, S. 20.)

 

Sonntag, 16. Oktober

Besucherzahl ca. 5.000 bis 6.000 Menschen. Alle sechs Mädchen (außer Irma) sehen die Erscheinung in der gleichen Zeit und in der selben Weise wie gewöhnlich, während des ganzen Rosenkranzgebetes und der Lauretanischen Litanei. Sie segnet wie gewöhnlich mit den mittleren drei Fingern. (Bericht nach Pfarramtsakten, vgl. Amtsblatt wie oben.)

Nachmittags 17.30 Uhr ging Herr Pfarrer Gailer mit Herrn Prälat Kümmelmann von Bamberg, Vorstand der Erzbischöflichen Kommission (dieser zum ersten Mal) auf den Hügel, von da an regelmäßig alle Tage, wo sie auch mit Erlaubnis des Herrn Prälaten den Rosenkranz auf dem Hügel allabendlich beteten, anstatt in der Pfarrkirche.

 

Montag, 17. Oktober

Erscheinung wie gewöhnlich. Fünf Mädchen (außer Irmgard und Erika) sehen sie. Antonie fragt, wie oft die Kinder noch kommen sollen. Die Erscheinung sagt: "Alle Tage." Die Erscheinung segnet auf Bitten der Antonie wie gewöhnlich. – Die Erzbischöfliche Kommission (Prälat Kümmelmann als Vorsitzender, Prälat Meixner und Domkapitular Rathgeber als Mitglieder) sind das erste Mal anwesend und vernehmen nachher alle Kinder im Pfarrhof. (Bericht nach Pfarramtsakten und Amtsblatt B, S. 20.)

 

Dienstag 18. Oktober

An diesem Tage war der Verfasser das erste Mal anwesend, im Oktober dann noch am Sonntag, 23., 30. und Montag 31. Oktober. Er fragte die einzelnen Kinder während der ganzen Erscheinungsdauer auf das Genaueste aus über die Erscheinung. Die Kinder beschrieben dieselbe ganz übereinstimmend in der bisher angegebenen Weise. Auf die Frage, wie groß die Erscheinung sei, drehte sich Kuni Schleicher herum und gab mir das Maß der Erscheinung dadurch genau an, dass sie wiederholt die Erscheinung über dem Birkenwäldchen betrachtete, sich immer wieder zu mir hinter ihr Stehendem umdrehte und mit nach oben und unten gehaltenen Handflächen den Zwischenraum = der Größe der Erscheinung anpassend genau festzustellen suchte, um dadurch die Größe der Erscheinung ja richtig anzugeben. Der angegebene Abstand betrug ungefähr 70 bis 80 cm. Ebenso lauteten die Messungen und Antworten der unabhängig von einander von mir befragten Kinder.

Auf die Bitte mehrerer Geistlicher, welche sich noch mit mir auf dem höher gestellten Podium (Brückenwagen, welcher mit einem Bulldog jeweils auf den Berg gefahren wurde, damit die Kinder von erhöhter Stelle aus über die Volksmenge hinweg zur Erscheinung am Birkenwald hinübersehen konnten) mit den Kindern befanden, ich möchte Herrn Pfarrer Gailer ersuchen, er möge die Kinder um den Segen der Gottesmutter bitten lassen, erklärte Herr Pfarrer Gailer energisch: "Heute wird nichts gemacht. Erst morgen, wenn die Kommission kommt!" Die Priester waren darüber ungehalten. (Wie der Verfasser sich erkundigte, ist am folgenden Tag, Mittwoch 19. Oktober, wo die Kommission anwesend war, die Erscheinung schon frühzeitig verschwunden, sodass die Erscheinung nicht mehr um den Segen gebeten werden konnte. Dasselbe geschah am Freitag 21. Oktober 1949, wo auch die Kommission anwesend war und die Erscheinung schon außergewöhnlich früh verschwand. Der Pfarrer verkündete den Leuten: "Die Erscheinung ist weggegangen, wir können nicht mehr um den Segen bitten und singen dafür: 'Segne du Maria.'")

Kuni Schleicher und Betti Büttner sehen an diesem Tage die Muttergottes mit dem Jesukind auf dem Arme, die übrigen Vier ohne Jesukind. Das Jesukind hatte auf dem Kopfe eine Krone. (Eigener Bericht des Verfassers.)

 

Mittwoch 19. Oktober

Antonie Saam sieht die Muttergottes mit dem Jesuskind, die übrigen ohne Jesukind, Kuni Schleicher nur einen hellen Schein. (Amtsblatt vom 28. März 1950, Seite 20.)

 

Donnerstag 20. Oktober

Maria Heilmann und Betti Büttner sehen die Erscheinung, Kuni Schleicher wieder nur einen Schein. (Amtsblatt ebendort.)

 

Freitag 21. Oktober

Alle Kinder mit Ausnahme von Irma Mehl und Gretel Gügel sehen die Erscheinung in der gewohnten Weise. Heute Erzbischöfliche Kommission wieder anwesend.

Antonie Saam und Betti Büttner stellen getrennt die gleiche, von Geistlichen Rat Heer mit Erlaubnis des Herrn Erzbischofs gestellte Frage: "Muttergottes, was hindert dich, uns näher zu treten?" Saam erhält die Antwort: "Ich bin nur gekommen, die Menschen zum Gebet aufzurufen." Büttner bekommt die Antwort: "Die Leute sollen fest beten." (Dem Sinne nach das Gleiche!) Saam und Büttner stellen dann die gleiche Frage: "Warum ist dein Antlitz verhüllt?", worauf beide keine Antwort erhalten. Maria Heilmann stellt folgende Fragen:
1. "Hast du eine Botschaft an die Menschen hier?" – Antwort: "Beten."
2. "Was sollen wir beten?" – "Was jetzt gebetet wird."
3. "Die Leute glauben uns nicht. Wirst du ihnen ein Zeichen geben?" – Keine Antwort.
4. "Was willst du dem Bischof sagen?" – Keine Antwort! (Bericht nach Amtsblatt Seite 20 f.)

 

Samstag 22. Oktober

Alle Mädchen bis auf Irma Mehl sehen die Erscheinung, Gretel Gügel nur einen weißen Schein. (Amtsblatt Seite 21)

 

Sonntag 23. Oktober

Der Verfasser war hier selbst anwesend. Besucherzahl ca. 20.000 Menschen. Alle Mädchen mit Ausnahme der Irma Mehl sehen die Muttergotteserscheinung und zwar fünf mit Jesukind, Gretel Gügel ohne Jesukind in der bisher beschriebenen Weise bis zum Schluss der Gebete. Plötzlich entsteht unter der betenden Menschenmenge eine große Erregung. Mitten in der betenden Masse wird ein Kind von einem Mann hochgehoben, welches mit dem Arme hinüberzeigt auf den Birkenwald und laut ausruft: "Ich seh die Muttergottes auch, dort ist sie, dort ist sie!" Es ist die zehnjährige Rosa Bradl, geboren 21. Juni 1939 zu Heng in der Oberpfalz Hs. Nr. 20, bei Neumarkt. Während der Vater mit dem Kind durch die staunende Menschenmenge sich hindurchdrängte, um das Kind zu den übrigen Mädchen, welche die Erscheinung sehen und sich auf dem ungefähr 20 bis 30 Meter weiter oben nördlich stehenden Brückenwagen befinden, zu bringen, blieb der Kopf des Kindes ständig nach Süden, in Richtung der Erscheinung auf das Birkenwäldchen zu hingedreht und die Augen starrten ständig auf die Erscheinung hin. Das Kind war ganz ergriffen und zitterte. Ich selbst beobachtete es genau. Gendarmerie bahnte den Weg durch die Menge.

Als das Kind an dem Brückenwagen ankam, hob es der an der äußeren Ecke des Wagens unten stehende Geistliche, Pfarrer Bierfelder aus Pinzberg, auf den Brückenwagen herauf und rief mich sofort hin, ich möchte es gleich ausfragen. Ich prüfte nun während der ganzen Erscheinungsdauer die kleine Rosa, welche mir, zitternd und aufs tiefste ergriffen von der Erscheinung, von der ihr Blick nicht wegzubringen war, wesentlich die gleichen Aussagen machte, wie die übrigen Kinder. Nur sieht Rosa einen schwarzen Mantel der Gottesmutter über ihrem linken Arm (von uns aus gesehen), während sie auf dem rechten Arm das Jesukind hält. Rosl hört auch, als ein Kind die Erscheinung bittet: "Liebe Gottesmutter, segne uns" die Antwort "Ja" und sieht den Segen des Jesuskindes mit den mittleren drei Fingern ebenso wie auch Antonie Saam. Die Erscheinung war nach Angabe der Rosa etwa 80 cm groß. Gretel Gügel fragte die Erscheinung, ob die Frau des Herrn Lehrers Ladislaus Böhm in Oberschwarzach (Ufr.), welche bei der Geburt des dritten Kindes gestorben ist, im Himmel ist bei der Muttergottes, worauf sie die Antwort "Ja" erhielt. (Lehrer Böhm und der Pfarrer von Oberschwarzach waren anwesend.) Maria Heilmann sah die Erscheinung schon auf dem Wege zum Hügel und hat sie bis ganz zuletzt gesehen. (Bericht vom Verfasser selbst aufgenommen.)

 

Montag 24. Oktober

Sechs Kinder (ohne Irma Mehl) sehen die Erscheinung wie gewöhnlich, ohne Jesukind, Rosa Bradl mit Jesukind. Antonie Saam fragt: "Liebe Mutter Gottes, darf ich einmal zu Dir in den Himmel kommen?" – "Ja, aber wenn du brav bleibst." Rosa Bradl fragt: "Liebe Mutter Gottes, soll ich noch öfter kommen?" – "Ja." (Bericht von Pfarrer Gailer.) – 1.600 bis 1.800 Pilger. (Amtsblatt B vom 20. März 1950, S. 21.)

 

Dienstag 25. Oktober

Sechs Mädchen sehen die Erscheinung wie gewöhnlich, ohne Jesukind. (Amtsblatt ebendort.) Antonie Saam fragt: "Liebe Mutter Gottes, würdest Du Dich freuen, wenn wir hier eine Kapelle bauen?" – "Ja" – "Soll die Kapelle groß sein?" – "Ja, mittelgroß" – "Und im Oktober sollen die Leute jeden Tag den Rosenkranz beten." – "Die Kapelle soll heißen: Mutter Gottes Kapelle." – (Bericht von Pfarrer Gailer.)

 

Mittwoch 26. Oktober

Sechs Mädchen und Bradl (Müller war nicht da, aber Mehl und Büttner) sehen die Erscheinung wie gewöhnlich, diesmal mit Jesukind. (Amtsblatt ebendort.) Saam fragt: "Muttergottes, wohin sollen wir die Kapelle bauen?" – "Auf den Herrengarten." (Pfarrer Gailer)

 

Donnerstag 27. Oktober

Die Muttergottes erschien ohne Jesukind. Sie segnete beim Lied 'Segne du Maria'. Die Erzbischöfliche Kommission ist anwesend. Drei Kinder werden getrennt voneinander aufgestellt und zwei stellen durch Professor Faulhaber und Weihbischof Dr. Landgraf die Frage: "Bist du die Assumpta?" Antonie Saam und Betti Büttner erhalten keine Antwort, während Kuni Schleicher die Antwort erhalten haben will: "Nein, ich bin es nicht. Ich bin die Gottesmutter, die Himmelmutter." (Amtsblatt S. 21.) Bemerkungen hierzu vom Verfasser: Es wäre wohl möglich, Autosuggestion anzunehmen, da das Kind den lateinischen Ausdruck Assumpta nicht verstanden hat und sich, wer weiß es, etwas Ungeziemendes oder gar Unwürdiges vorgestellt hat und sich deshalb voreilig selbst die Antwort auf diese Frage gegeben hat. Am 5. Februar 1957 erklärte bei der Gerichtsverhandlung des Amtsgerichtes Staufen bei Freiburg (Baden), welches in einer Beleidigungsklage des Erzbischöflichen Ordinariates Bamberg gegen Regierungsamtmann a. D. Paul Schneider zu Forchheim (Ofr.) tagte, Kuni Schleicher vor dem Gerichtssaal dem als Zeuge anwesenden Verfasser aus freien Stücken, dass sie selbst bei der Assumpta-Frage die Antwort "Nein" von sich aus gegeben habe. Sie könne dies auch beeiden. (Die übrige Antwort hat die Muttergottes gegeben!) Außerdem wären auch noch folgende Erklärungen möglich:

1. Die Gottesmutter hat hier nicht ex professo Glaubensfragen zu entscheiden. Diese Fragen liegen außerhalb des Offenbarungszweckes. Sie gibt deshalb dem fragenden Theologen keine Antwort, sondern sie gibt dem fragenden Kinde, welches diese Frage gar nicht versteht, oder sich etwas Absurdes darunter vorstellt, in einer dem Kinde verständlichen Weise die Antwort: "Nein, ich bin es nicht (nämlich das Absurde, das du dir vorstellst, sondern) ich bin die Gottesmutter, die Himmelsmutter."

2. Maria will sich hier in Heroldsbach nicht als die Assumpta speziell bezeichnen und verehrt wissen, sondern als die Gottesmutter, die Himmelsmutter. (Auch nicht als die Immaculata, nicht als die Vermittlerin aller Gnaden, nicht als die Mutter der Bekehrung der Sünder, usw.)

3. Diese Frage der Assumpta wurde endgültig geklärt, als der Verfasser am 31. Oktober 1949 durch die zehnjährige Rosa Bradl aus Heng (Opf.) die Erscheinung fragen ließ: "Liebe Gottesmutter, bist du mit deinem Leib in den Himmel aufgenommen worden?" und die Antwort erhielt: "Ja, aber ich bin die kleine Magd geblieben." (Die demütige Dienerin des Herrn, trotz der Aufnahme und Krönung im Himmel.)

(NB 1: Dies ist die allererste Fassung des Wortlautes, den ich sogleich nach Erhalt der Antwort auf dem Brückenwagen nachts aufgeschrieben habe. Eine andere steht im Amtsblatt der Erzdiözese Bamberg, vom 20. März 1950, Seite 22 oben: "Ja, ich bin eine reine Magd geblieben.")

 

Freitag 28. Oktober

Vier Kinder (Maria Heilmann, Gretel Gügel, Erika Müller und Rosa Bradl) sehen die Erscheinung ohne Jesukind. Gesicht der Muttergottes war undeutlich. Drei Kinder (Kuni Schleicher, Betti Büttner und Antonie Saam) sehen die Erscheinung mit Jesukind. (Amtsblatt Seite 21.) Mehl sah einen weißen Schein, glitzernd wie Gold. (Pfarrer Gailer)

 

Samstag 29. Oktober

Sechs Kinder sehen die Erscheinung ohne Jesukind, Rosa Bradl mit Jesukind. (Amtsblatt Seite 21.) 5.000 bis 6.000 Menschen waren anwesend. Nach Bericht von Pfarrer Gailer sahen sämtliche 7 Kinder (Bradl, Saam, Schleicher, Müller, Büttner, Heilmann, Gügel) die Muttergottes mit dem Jesukind auf dem rechten Arm der Muttergottes, beide weiß gekleidet. Saam sah beim Jesukind eine Krone auf dem Haupte, Büttner und Gügel sahen, wie es auf dem Kopfe des Jesuskindes geglitzert hat.

 

Sonntag 30. Oktober, Christkönigsfest

Der Verfasser war selbst anwesend. Besucherzahl über 30.000 Menschen. Sechs Kinder (Maria Heilmann, Gretel Gügel, Kuni Schleicher, Erika Müller, Betti Büttner und Antonie Saam) sehen die Erscheinung wie gewöhnlich, d. h. mit weißem Kleid und schwarzem Rosenkranz an der rechten Seite herabhängend, mit weißem Schleier nach hinten abfallend, die Hände nach oben zum Gebete gefaltet ohne Jesukind, Rosa Bradl sieht anfangs die Muttergottes mit dem Jesukind, später ohne Jesukind bis zum vierten Gesätz des Rosenkranzes, beim fünften Gesätz wieder mit dem Jesukind. Im allgemeinen sehen die Kinder die Erscheinung während des ganzen Rosenkranzgebetes. Irma Mehl hat mit Ausnahme des Dienstag, 11. Oktober nichts gesehen.

Es wurden folgende Fragen an die Erscheinung gerichtet; Antonie Saam fragt:

1. "Sollen wir morgen das letzte Mal kommen?" – Antwort: "Ja."

2. "Willst du uns kein Zeichen geben?" (Dass die Ungläubigen gläubig werden.) – "Nein. Ich bin nur dazu gekommen, um die Menschen aufzurufen zum Beten." Wenn die Erscheinung nun tatsächlich später wieder gekommen ist, erstmals am 5. Dezember, so ist zu bemerken, dass mit dem 31. Oktober zunächst Schluss der Erscheinungen sein sollte. Ein gewisser Abschluss war ja eingetreten, denn im ganzen November kam die Erscheinung nicht. Die Muttergottes ändert öfters ihre Antworten, je nach dem sittlichen Verhalten der Menschen. Ändern die Menschen ihr Verhalten, so auch die Muttergottes ihre Pläne und Antworten. Sie sagt zum Beispiel, dass sie im Oktober komme, das letzte Mal am 31. Oktober – ein gewisser Abschluss der Erscheinungen. Aber auf die Frage durch Rosa Bradl (vom Verfasser gestellt) am 31. Oktober: "Kommst du wieder?", gibt die Erscheinung die bedingte Antwort: "Ja, wenn die Menschen fest weiterbeten, komme ich wieder." Die Menschen beteten tatsächlich am Erscheinungshügel weiter. Daher die Erscheinungen wieder am 8. Dezember. Daher hat sie auch später im Februar und März 1950 angekündigt, noch ein Zeichen für die Ungläubigen zu geben, obwohl sie früher im Oktober keines zu geben sagte.

3. "Sollen wir im Park eine Grotte oder ein Christuskönigsdenkmal entstehen lassen?" – Antwort: "Im Birkenwäldchen sollen sie eine Grotte hineinbauen."

4. "Wann soll mit dem Bau der Kirche begonnen werden?" – Antwort: "Nächstes Jahr bis zum Rosenkranzmonat soll die Kapelle fertig sein."

5. "Liebe Gottesmutter, wir möchten gerne wissen, ob dich der Herr Baron im Himmel verehren darf, wie er es auf Erden getan hat?" – Antwort: "Ja." NB. Heute am Christuskönigsfest (30. Oktober) erschien wohl wegen des liturgischen Charakters die Muttergottes ohne Jesukind. Heute wird überall die Mahnung des Erzbischöflichen Ordinariates verkündet, dass die Gläubigen sich fern halten sollen. (Amtsblatt B vom 20. März 1950, Seite 21.) – Eigener Bericht des Verfassers.

 

Montag 31. Oktober

Der Verfasser war selbst anwesend. Besucherzahl über 40.000 Menschen. Die acht Kinder und zeitweise sechs Kinder sehen die Muttergottes mit dem Jesukind (darunter auch Rosa Bradl), Kuni Schleicher und Erika Müller ohne Jesukind.

Als zu Beginn der Andacht die Pilger unter Begleitung einer Blasmusikkapelle – es war der letzte Tag des Rosenkranzmonats Oktober – das Lied 'Salve Regina' (Bamberger Diözesangesangbuch, S. 611) sangen und den ersten Vers der zweiten Strophe gesungen hatten: 'Niemand hat jemals zu Dir geschrien, den Du, o Jungfrau, nicht hast erhört', da erlebte ich etwas ganz Merkwürdiges. Alle Kinder, die oben auf dem Podium standen, waren so nebeneinander, dass zwischen die einzelnen Kinder sich erwachsene Personen gestellt hatten, so dass kein Kind das andere sehen konnte. Kaum war dieser Vers gesungen, da knieten ganz plötzlich wie vom Blitz getroffen alle Kinder nieder und machten das Kreuzzeichen. Ich ging sofort zu jedem einzelnen hin – ich befand mich auf dem Podium zwischen den Kindern in der Mitte – und fragte es, hinter ihm stehend, leise, ohne dass ein anderes Kind etwas davon verstehen konnte. Kuni, Gretel, Erika, Maria, Antonie usw.: "Warum hast du dich niedergekniet und das Kreuzzeichen gemacht?" Jedes Kind antwortete sofort: "Die Mutter Gottes hat gesegnet." (Unaufgefordert!) Das war für mich ein besonderes Erlebnis, das mich näher zur positiven Meinung bezüglich der Echtheit der Erscheinungen führte, ebenso wie das Ergebnis meiner unmittelbaren Prüfung der Rosa Bradl am Sonntag, 23. Oktober, die plötzlich aus einer großen Menschenmenge heraus die Erscheinung sah und laut ausrief: "Dort ist sie, dort ist sie" und wie sie mit unabgewandtem Blicke auf die Erscheinung im Birkenwald zitternd das Aussehen der Erscheinung schilderte in wesentlicher Übereinstimmung mit den Schauungen der übrigen Kinder, ferner meine unmittelbaren genauen Beobachtungen und Prüfungen der anderen Visionskinder von Anfang an.

Gegen Schluss der Andacht baten die Kinder gemeinsam: "Muttergottes, segne uns!", worauf die Muttergottes in gewöhnlicher Weise den Segen erteilte. (Bericht vom anwesenden Verfasser selbst.) Es wurden folgende Fragen gestellt: (Nach Amtsblatt B vom 20. März 1950, S. 21 f.)

Antonie Saam: "Muttergottes, ist heute das letzte Mal, dass wir kommen sollen?" – "Ja, aber nächstes Jahr im Oktober."

Erika Müller: "Muttergottes, ist es heute das letzte Mal, dass wir kommen sollen?" – "Ja."

Kuni Schleicher:
1. "Wird meine Patin gesund werden?" – Keine Antwort!
2. "Bekehrt sich mein Onkel wieder?" (Er ist nicht kath. getraut.) – "Nein."
3. "Gewinnt meine Mutter den (Prozess-) Termin?" – "Ich stehe ihr bei, ich helfe ihr."

Gretel Gügel: "Kommt noch ein Krieg?" – "Wenn ihr betet, kommt keiner."

Irma Mehl: (Welche heute wieder seit Dienstag, 12. Oktober, die Muttergottes sieht.) "Kommst du heute zum letzten Mal?" – "Ja."

Rosa Bradl: (Deren Fragen wurden durch den anwesenden Verfasser gestellt.)
1. "Liebe Muttergottes, bist du mit deinem Leib in den Himmel aufgenommen worden?" – "Ja, aber ich bin die kleine Magd geblieben." (Nicht, wie die Kommission im Amtsblatt B vom 20. März 1950, Seite 22 oben, schreibt: "Ja, ich bin eine reine Magd geblieben.")
2. "Liebe Muttergottes, kommst du wieder?" – "Ja, wenn die Menschen fest beten, komme ich wieder."
3. "Wann kommst du wieder?" – Keine Antwort!

Schluss des Oktober 1949. Professor Dr. Johannes Baptist Walz, Frensdorf bei Bamberg, den 9. Dezember 1949

 

Bericht über die Ereignisse bezüglich der Gottesmuttererscheinungen in Heroldsbach-Thurn am Feste der unbefleckten Empfängnis Mariens, 8. Dezember 1949

Der Unterzeichnete begab sich frei und unaufgefordert am Feste der Unbefleckten Empfängnis Mariens, 8. Dezember 1949, mittags gegen 13.00 Uhr nach Heroldsbach, wo er bis gegen 20.30 Uhr weilte, und gibt im folgenden nach bestem Wissen und Gewissen Bericht über seine persönlichen Wahrnehmungen, Erfahrungen und Erlebnisse, was er jederzeit bereit ist, unter Eid zu nehmen.

Anlass zu meinem Besuche gerade am 8. Dezember gaben mir die auf Grund meines viermaligen Besuches (Di. 18., So. 23. und 30. und Mo. 31. Oktober) gemachten Erfahrungen und meine persönliche Meinung, dass, wenn diese 'Gottesmuttererscheinungen' den Tatsachen entsprechen, noch weitere Privatoffenbarungen folgen würden. Diese Meinung wurde bestärkt durch eine Antwort der Erscheinung am 31. Oktober auf meine durch Rosa Bradl aus Heng (Opf.) gestellte Frage: "Liebe Gottesmutter, kommst Du wieder?" welche lautete: "Ja, wenn die Menschen fest beten, dann komme ich wieder." Bemerken möchte ich, dass ich an solche Himmelserscheinungen, wie sie am 8. Dezember eintraten, aber nicht im geringsten dachte. So kam ich am 8. Dezember gegen 13.00 Uhr mittags nach Heroldsbach. Gegen 14.00 Uhr begab ich mich mit Herrn Pfarrer Gailer von Heroldsbach, Herrn Pfarrer Bauer von Burk bei Forchheim und dem Herrn Expositus von Heng, sowie der kleinen Rosa Bradl und ihren Eltern auf den Erscheinungshügel, wo schon eine ziemlich große Menschenmenge (mehrere Tausende) versammelt war. Gegen 14.30 Uhr kam der Bulldog an mit einem Anhänger, auf dem die Kinder mit den fünf Priestern (die vier Genannten und der Herr Kaplan von Heroldsbach, der bereits auf dem Hügel war) Platz nahmen.

Der Plan für diesen Nachmittag war folgender: Zuerst soll der freudenreiche Rosenkranz gebetet werden, dann Prozession zum nahen Birkenwäldchen, wo außen gegen den Rand ein Marienaltärchen errichtet war, vor dem sich bereits eine betende Menschenmenge eingefunden hatte. Während der Prozession war das Beten des schmerzhaften Rosenkranzes vorgesehen, und am Schlusse sollte der Zug sich wieder auf den Hügel begeben, um oben noch den glorreichen Rosenkranz zu beten. Beim Beten des ersten Rosenkranzes sahen die Kinder wieder sogleich (seit dem 31. Oktober hatten sie die Erscheinung nicht mehr gesehen, obwohl sie täglich auf dem Berge um die gewohnte Zeit den Rosenkranz beteten mit ungefähr 100 Gläubigen) die Gottesmutter in der gewohnten Erscheinungsweise, im wesentlichen in ihren Berichten übereinstimmend. Mit weißem Kleid, goldener Krone (Rosa Bradl: "Die Krone hat a Kreuzle oben.") auf dem Haupte, schwarzem Rosenkranz an der rechten Seite, usw. Die meisten Kinder sahen auch das Jesukind auf der rechten Seite der Gottesmutter, mit weißem Kleid und gelbem Bogen um das Haupt. Ich ließ nun durch Rosa Bradl (Oberpfälzer Kind.) die Frage an die Erscheinung richten: "Liebe Gottesmutter, dürfen wir Dich als Gottesmutter von Heroldsbach-Thurn verehren?", worauf die Antwort deutlich lautete: (ein lautes) "Ja."

Nach dem Beten des ersten Rosenkranzes verließen die Kinder mit den Priestern den Wagen, um an der nun beginnenden Prozession zum Birkenwäldchenaltar teilzunehmen. Ich selbst war noch auf dem Wagen geblieben, da ich die Rosa Bradl noch mit Fragen über die Erscheinung beschäftigt hatte. Als ich nun (noch oben auf dem Wagen, kurz nach 15.00 Uhr) hinunterblickte in die sich bereits bewegende Prozession, da sah ich plötzlich in der Prozession der Menschenmenge ein großes Durcheinander, sah die Menschen auseinanderstieben und mehrere wild durcheinander laufen. Ich hörte auch erregte Rufe, die ich aber wegen der zu großen Entfernung von mir nicht verstehen konnte. Ich dachte, dass wohl jemand ohnmächtig geworden sei und dass man Sanitätspersonal um Hilfe gerufen habe. Als bei erneutem Hinsehen die Aufregung aber immer größer wurde, glaubte ich, dass es sich um einen besonders schweren Erkrankungsfall handeln müsse und dass man wohl auch den Herrn Pfarrer zum Versehen gerufen habe. (Wie ich später erfuhr, handelte es sich hier bereits um das kurz nach 15.00 Uhr einsetzende Sonnenwunder!) Ich meinte nun, der mir nicht näher erkennbare Fall unten werde schon in Ordnung gebracht werden, kümmerte mich nicht mehr darum und begab mich dann mit der Rosa Bradl und ihrer Mutter vom Wagen den Hügel abwärts ziemlich eilig durch die dicht gedrängte Menge quer über die Äcker zum Altar am Birkenwäldchen, wo bereits die übrigen schauenden Kinder waren und ich auch zu meinem Erstaunen Herrn Pfarrer vorbeten sah. (Ich glaubte vorher, er hätte einen Versehgang.) Einige Meter hinter ihm stellte ich mich hin, zum Altar gewendet, wo eine kleine Immakulatastatue vor dem Kreuze aufgestellt war.

Da plötzlich, während Herr Pfarrer nach meiner Erinnerung das Gebet: 'Gedenke o gütigste Jungfrau ...' betete, bemerkte ich wieder eine einsetzende panikartige Unruhe unter der betenden Menschenmenge, die Prozession löste sich jetzt gänzlich auf, alles rief durcheinander, ich hörte Rufe von Menschen: "Feuer! Feuer! Das Sonnenwunder! Das Sonnenwunder! Wie in Fatima!" Auf einmal sah ich rechts von mir – ich befand mich noch an der Stelle ein paar Meter hinter dem Altar am Rand des Birkenwäldchens – durch die Birken die Sonne auf uns zustrahlen in einer ganz außergewöhnlichen Stärke und Lichtfülle, es wurde immer heller und heller, immer greller, die Sonne schien mir immer größer zu werden und näher an den Altar und an uns heranzukommen, ich war wie geblendet, glaubte bestimmt eine ganz außergewöhnliche Helligkeit und Stärke der Sonne zu verspüren. Ich hatte den überwältigenden Eindruck eines außergewöhnlichen Ereignisses und glaubte, es kommt jetzt schlagartig etwas Außergewöhnliches und Furchtbares. Ich erschrak. Da hörte der Herr Pfarrer Gailer am Altar auf zu beten, da die Unruhe unter der Menschenmenge immer größer wurde und das Rufen immer lauter und häufiger, kam zu mir her und sagte: "Wir wollen hinaus ins Freie gehen, damit wir die Sonne besser sehen, was eigentlich los ist." Wir gingen ungefähr 20 bis 25 Meter hinaus ins Freie (Richtung gegen den Hügel), wo wir die Sonne ganz frei ohne Überdeckung durch den Birkenwald sehen konnten.

Nun blickten wir hin zur Sonne. Da fing diese sich plötzlich zu drehen an, ganz schnell im Kreise herum, und die Drehungen so deutlich erkennbar, so schnell, dass ich die Vorstellung hatte, als würde ein Motor die Sonnenscheibe rhythmisch (in gleichmäßiger Geschwindigkeit) drehen. Dabei erschien die Sonnenscheibe in den herrlichsten Farben. Ein wunderschönes Weiß, dann Orange, dann Rosa mit Blau und Grünlich wechselnd, in schönster Farbenpracht, die so auffallend wohltuend und mild und lieblich auf uns wirkte, dass wir während der ganzen Rotationsdauer von fast einer Viertelstunde trotz der außerordentlichen Helligkeit ruhig hinsehen konnten, ohne geblendet zu werden – wie man auch überall reden hörte. In der Sonne sah ich mehrere Figuren sich ebenfalls ziemlich rasch bewegen, bald oben, bald unten, bald rechts oder links, die ich nicht näher erkennen konnte. Die Kinder gaben an, schon während dieser Himmelserscheinung, wie auch nachher im Pfarrhof beim Einzelverhör, sie hätten die Gottesmutter in der sich drehenden Sonne gesehen; auch noch in der untergehenden Sonne, die wir nicht mehr rotieren sahen. (Siehe Bericht der einzelnen Kinder.) Ich war von der Rotation so erschüttert, dass ich glaubte, es würde noch ein großes Naturereignis nachfolgen, dass entweder ein großer Erdriss entstehen würde oder ein sonstiges außergewöhnliches Naturereignis; da kam der ruhig wandelnde Stern. (Siehe den Bericht weiter unten.)

Die Menschen waren alle bestürzt und tief ergriffen, mehrere weinten, auch Kinder, welche die Erscheinung hatten, wie Saam und Heilmann. Man hörte oft aus der Menge die Rufe: "Jetzt ist alles wahr! Die Gottesmutter hat das Zeichen dafür gegeben! Jetzt glauben wir an die Erscheinung." Wir beobachteten diese Erscheinung der rotierenden Sonne, die, so lange wir sie sahen, ungefähr eine Viertelstunde dauerte, 15.30 Uhr bis 15.45 Uhr, während das erste Sonnenwunder nach Angabe der Leute kurz nach 15.00 Uhr begann und um 15.15 Uhr endete. Ein Fräulein im Pfarrhof sagte uns, sie hätte genau das Sonnenwunder beobachtet und die Zeit aufgeschrieben, was mit unserem Bericht übereinstimmt. Bei diesem zweiten Sonnenwunder war ich mit Herrn Pfarrer Gailer, Herrn Pfarrer Bauer und Herrn Expositus von Heng außen im Freien, die alle nach Aussage das Gleiche sahen. Alle Leute, die wir hier antrafen bis zum Hügel hinauf, sahen die rotierende Sonne und starrten gebannt hin. Nach Aufhören der Rotation der Sonne gegen 15.45 Uhr begab ich mich mit Herrn Pfarrer Gailer, den übrigen Priestern und den Kindern wieder hinauf zum Wagen, alle tief ergriffen über die noch nie beobachteten Ereignisse! Jeder von uns sprach die persönliche Überzeugung aus, dass dies eine Bestätigung der Muttergotteserscheinungen sei.

Als wir oben auf dem Wagen angekommen waren, hörte ich sofort aus der wiederum ganz erregten Menge die Rufe: "Drüben über dem Birkenwäldchen ist ein Stern, ein Stern!" Ich sah hinüber und ganz bestimmt (auch wenn man mir mein Leben nehmen würde, könnte ich nicht anders sagen) sah ich den Stern ganz deutlich, als mehrere Leute mir mit der Hand hindeuteten, die Richtung angebend und sagten: "Dort ist der Stern, dort ist der Stern." "Der Stern bewegt sich, der Stern bewegt sich!" rief alles freudigst erregt und beobachtete wie gebannt den hellen (ohne Flackern), ganz auffallend und so ruhig in einer geraden Linie waagerecht oberhalb des Birkenwäldchens nun nach rechts – gegen Westen – sich bewegenden Stern. (Die Schnelligkeit der Bewegung habe ich mit der Bewegung des Fingers in gerader Linie ausgemessen – unter Anwesenheit eines Beobachters in einem Zimmer, die Schnelligkeit der Bewegung festgestellt; jedes Mal genau übereinstimmend in sechs Sekunden vier Meter.) Der Stern war als Stern ganz deutlich und einwandfrei zu erkennen, sodass eine Verwechslung mit einem Flugzeug mir absolut ausgeschlossen erscheint. Außerdem ist bei solcher riesenhaften Entfernung ein Licht an einem Flugzeug um die Tageshelle nicht zu erkennen. Ich selbst wollte nicht an einen wunderbaren Stern glauben und ihn für einen Abendstern halten, da sah ich die ganz unerhörte und auffallende Bewegung des Sternes nach rechts in einer wunderschönen geraden Linie ohne jegliche Krümmung vorwärts, immer gleichmäßig vorwärts hinziehend – unbeirrt.

Nun hielt ich mir vor, ob es keine Täuschung sei, ob nicht vielleicht die ab und zu erscheinenden Wölkchen sich bewegen anstatt des Sternes. Da merkte ich zu meinem Erstaunen, dass die Entfernung des Sternes vom Birkenwald immer größer wurde, also muss sich der Stern bewegen. Nun wurde es auch ganz wolkenklar am Himmel, wo der Stern sich befand. Ein schöner blauer Himmel und der herrliche Stern drinnen wandelt weiter und ruhig seine Bahn (nach Westen) immer in der gleichen geraden Linie, allen sichtbar, die ihn beobachteten. Das war die zweite, oder besser gesagt, die dritte Überraschung (zwei Sonnenwunder) der betenden Menschenmassen, unmittelbar aufeinander folgend, sodass die bisher gewonnene Überzeugung von der Echtheit der Muttergotteserscheinung noch fester wurde, wie man ganz deutlich aus den häufigen Rufen der tief ergriffenen Menge folgern musste. Der Stern wandelte ruhig in der geraden Linie weiter, auch hinter Wölkchen, wenn solche dazwischen kamen, in ganz deutlich erkennbar voranschreitender und ganz ruhiger Bewegung, bis er nach etwa 15 Minuten gegen 16.00 Uhr ganz drüben im Westen in eine dichte Wolkendecke sich verbarg und nimmer sichtbar wurde. Daraufhin habe ich durch mehrere Kinder folgende Fragen an die Gottesmuttererscheinung richten lassen:

1. "Liebe Gottesmutter, hast Du die sich drehende Sonne und den wandelnden Stern uns als Zeichen Deiner wunderbaren Erscheinung gegeben?" Worauf die Rosa Bradl, ebenso Saam, bei welcher zugleich Kuni Schleicher das "Ja." der Gottesmutter deutlich mitgehört hat, ohne selbst die Frage zu stellen (nach ihrer ausdrücklichen Aussage), die Antwort "Ja." erhielten. Zwei Mädchen, nämlich Müller und Gügel, erhielten auf die gleiche Frage die Antwort: "Das habe ich gemacht, weil noch so viele Ungläubige dabei sind, dass sie es auch glauben."

2. Auf die Frage: "Liebe Gottesmutter, kommst Du wieder?", erhielten drei Kinder die übereinstimmende Antwort: "Ja, wenn die Menschen fest beten, dann komme ich wieder." (Näheres siehe Einzelbericht der Kinder.) Die übrigen Fragen und die Antworten der Erscheinung hierzu siehe in den Einzelberichten der Kinder.

Auffallend war es auch am 8. Dezember, dass die Gottesmuttererscheinung bereits um 14.30 Uhr beim Beten des ersten Rosenkranzes sich zeigte, heute außerordentlich lange den Kindern sichtbar war und am Schlusse nach dem dritten Rosenkranz, als alle Leute schon den Hügel verließen, noch, von drei Kindern gesehen wurde. Diese Kinder beteten noch eine Zeit lang oben auf dem Wagen, bis nach Aussage, einer die Gottesmutter mit dem christlichen Gruß und einer Verneigung sich verabschiedet hatte. (Nach dem Bericht von Pfarrer Bauer, der noch bei den drei Kindern auf dem Wagen geblieben war und mit ihnen betete.) Bemerkt muss werden, dass die Menschenmenge der über Zehntausend ohne Propaganda, völlig frei nach Heroldsbach kam, dass alle überaus beglückt und erfreut waren über die heutigen Ereignisse und dass man mehrmals hörte, dass heute auch die Ungläubigen gläubig geworden seien – nach eigenen Berichten von solchen. Nach Abbeten des dritten Rosenkranzes und einigen beigefügten Gebeten für die Ungläubigen, für die zahlreichen Schwerkranken, welche sich dem Fürbittgebet der Versammelten empfohlen haben, und für die Anliegen der Kirche begaben wir uns in den Pfarrhof, wo ich mit Herrn Pfarrer Gailer das Verhör der Kinder gesondert vornahm und dessen Ergebnis ich in den Beilagen anfüge. Merkwürdig war es, dass trotz des seit mehreren Tagen bestehenden trüben und regnerischen Wetters auch am 8. Dezember noch während der Zeit der Heroldsbacher Erscheinung in der einige Stunden von Heroldsbach entfernten Umgebung überhaupt keine Sonne gesehen war und es zeitweilig noch regnete, wie mir bei meiner Heimfahrt bestätigt wurde.

Ich versichere, dass ich jederzeit bereit bin, meine nach bestem Wissen und Gewissen gemachten Aussagen unter Eid zu nehmen. Ausdrücklich bemerken möchte ich noch, dass ich über Fatima noch keine nähere Darstellung gelesen habe, außer einem kurzen Bericht im Heinrichsblatt 1949, auch den Bernadettefilm nicht gesehen habe, als Dogmatiker mich mit Privatoffenbarungen nicht näher befasst hatte (war nicht in Konnersreuth) und seit 1938 alttestamentliche Wissenschaften und Orientalia zu vertreten hatte. Frensdorf bei Bamberg, den 9. Dezember 1949. Siegel. Dr. Johannes Baptist Walz, Professor der Theologie.

Der Unterzeichnete ist inhaltlich voll und ganz einverstanden mit den gemachten Angaben und ist ebenfalls jeder Zeit bereit, Wort für Wort unter Eid zu nehmen. Heroldsbach, den 9. Dezember 1949. Siegel. Johann Gailer, Pfarrer.

Jede Abschrift oder Drucklegung meines Berichtes, auch nur auszugsweise, überhaupt jede Veröffentlichung ohne meine ausdrückliche direkte und schriftliche Genehmigung ist strengstens verboten. Frensdorf bei Bamberg, den 9. Dezember 1949. Professor Dr. Johannes Baptist Walz.

Der Unterzeichnete ist ebenfalls bereit, vorliegenden Bericht Wort für Wort jederzeit unter Eid zu nehmen. Heroldsbach, 12. Januar 1950. Siegel. P. Antonius Döring, Kaplan.

Der Unterzeichnete kann den Inhalt dieses Schreibens bestätigen. Den Stern hat der Unterzeichnete nicht gesehen. Alle übrigen Begebenheiten und Ereignisse kann ich jederzeit unter Eid bestätigen. Heng, den 23. Dezember 1949. Siegel. Josef Lehner, Expositus von Heng.

Als Augen- und 'Ohrenzeuge' der Ereignisse von Heroldsbach-Thurn bürge ich an Eidesstatt für die 100 % Wahrheit dieses Berichtes. Pfarramt Burk/Ofr. 24. Dezember 1949. Siegel. Hans Bauer, Pfarrer. Professor Dr. Johannes Baptist Walz. Frensdorf bei Bamberg, den 9. Dezember 1949.

Verhör der Kinder, welche die Gottesmuttererscheinung am 8. Dezember 1949 in Heroldsbach-Thurn gesehen haben wollen. Das Verhör wurde vorgenommen durch den Unterzeichneten und Herrn Pfarrer Gailer unmittelbar nach Beendigung der Andacht auf dem Hügel im Pfarrhof zu Heroldsbach. Die Kinder wurden getrennt gefragt in der angegebenen Reihenfolge.

1. Rosine Bradl: "Sah bei Beginn des Rosenkranzes, auf dem Wagen stehend, Muttergottes mit weißem Kleid und goldener Krone auf dem Haupte, Jesukind auf der rechten Seite, mit gelbem Bogen um das Haupt. Schwarzem Rosenkranz an der rechten Seite. Die Erscheinung auch im Sonnenwunder gesehen und wieder oben auf dem Wagen bis zum Schluss des glorreichen Rosenkranzes: 'Der Dich, o Jungfrau, in den Himmel aufgenommen hat.'"

Fragen an die Erscheinung:

1. "Liebe Gottesmutter, dürfen wir Dich als Gottesmutter von Heroldsbach-Thurn verehren?" Antwort: Ein lautes "Ja!"

2. "Liebe Gottesmutter, hast Du die sich drehende Sonne und den wandelnden Stern uns als Zeichen Deiner wunderbaren Erscheinung gegeben?" Antwort: "Ja." (Dieselbe von Saam und zugleich von Kuni Schleicher deutlich mitgehört, ohne selbst die Frage zu stellen. Die gleiche Frage von Müller und Gügel ausführlicher behandelt, aber beide übereinstimmend im Wortlaut, siehe unten.)

2. Der Erwachsene, Landwirt Johann Schmidt aus Grossenseebach Nr. 37 bei Hannberg gibt folgendes an:

a) "Am Samstag, 22. Oktober 1949. Abends beim Litaneibeten, oberhalb des jetzigen Altars am Rande des Birkenwäldchens. Eine große rote
Kugel über den Birken hat sich heruntergelassen bis auf den Boden. Dann ging die Kugel wieder hoch bis zum Firmament. Ich sah die Kugel zweimal heruntergehen und hinauf. Mein Standort war unterhalb des Wagens am Hügel oben."

b) "Am Sonntag, 23. Oktober 1949 mittags um 12.00 Uhr habe ich den Rosenkranz am Birkenwäldchen gebetet und sah nach dem Beten des Rosenkranzes ein Sonnenwunder: Sonne in der Mitte blau, die Sonne hat sich geteilt – in vier Herzen – mit den Spitzen in die Mitte. Farbe: Außen rot, dann heil und in der Mitte – blau."

3. Antonie Saam: "Sah die Gottesmutter mit Jesukind. Rosenkranz nicht erkenntlich, beim Sonnenwunder in der Sonne. Ich war etwas vom Birkenwald entfernt. Beim Gehen auf den Berg zum Wagen sah ich die Gottesmutter mit Jesukind über dem Birkenwäldchen. Jesukind hatte in der Hand die Weltkugel. Muttergottes hatte die Krone auf dem Haupte. Auf dem Wagen sah ich die Gottesmutter mit Jesukind."

Fragen:

1. "Liebe Gottesmutter, hast Du die sich drehende Sonne und den wandernden Stern uns als Zeichen Deiner wunderbaren Erscheinung gegeben?" Antwort: "Ja." Zugleich hörte auch Kuni Schleicher die Antwort: "Ja." – welche nicht gefragt hat.

2. Die Gottesmutter sagte, ohne gefragt zu sein: "Es freut mich, dass die Leute alle Tage zum Rosenkranzbeten kommen und sie sollen weiter kommen. Die Leute sollen noch viel mehr beten, es ist noch nicht genug."

3. "Ob das richtig ist, was wir machen?" Antwort: "Die Leute sollen beten und nicht soviel schreien." (Durcheinander der Leute!)

4. "Sollen wir bauen? Was und wo?" Antwort: "Ins Birkenwäldchen eine Grotte und auf den Berg eine schöne Kapelle. Die Heroldsbacher und Thurner sollen fest zusammenhalten."

5. "Soll Heroldsbach und Thurn ein Wallfahrtsort werden?" Antwort: "So gut wie möglich."

6. "Liebe Gottesmutter segne uns!" Die Gottesmutter hat alle gesegnet. (NB. Sämtliche Fragen mit Ausnahme der ersten hat das Kind von sich selbst aus gestellt.)

4. Margareta Gügel: "Beim Hinaufsteigen auf den Wagen sah ich einen hellen Schein bis zur Prozession. In der Sonne habe ich die Gottesmutter gesehen, zuerst weiß, dann grün und dann rot.

Fragen:

1. "Liebe Gottesmutter, hast Du die sich drehende Sonne ..." (Wie oben unter 1.) Antwort: "Das habe ich gemacht, weil noch so viele Ungläubige dabei sind, dass sie es auch glauben." Diese Frage hat Gügel gestellt, als sie das zweite Mal auf dem Wagen war. Hier hat sie die Mutter Gottes ohne Jesukind gesehen bis zum Schluss; in der Sonne Mutter Gottes ohne Jesukind gesehen. Zuletzt hat sie die Gottesmutter mit rotem Mantel gesehen ohne Jesukind.

2. "Liebe Gottesmutter, kommst Du wieder?" Antwort: "Ja, wenn die Menschen fest beten, dann komme ich wieder." (Gügel und Müller haben auf diese Frage die gleiche Antwort gehört, ebenso die Rosa Bradl.)

5. Erika Müller: "Mutter Gottes mit Jesukind beim zweiten Mal, als wir auf den Wagen gingen, wie sonst gesehen. Das Sonnenwunder: In der Sonne war die Mutter Gottes ganz weiß wie sonst. Beim Heimgehen sah ich die Mutter Gottes mit rotem Mantel ohne Jesukind. Erscheinung bis ganz am Schluss gesehen."

Fragen:

1. "Liebe Gottesmutter, hast Du die sich drehende Sonne ..." (Wie oben.) Antwort – die gleiche wie bei Gügel: "Das hab ich gemacht ..."

2. "Liebe Gottesmutter, kommst Du wieder?" Antwort: "Ja, wenn die Menschen fest beten, dann komme ich wieder." (Drei übereinstimmende Antworten von Bradl, Gügel, Müller.)

6. Betti Büttner: "Zuerst habe ich nichts gesehen. Beim Herumwallen (Prozession) in der Nähe der Birkenkapelle einen hellen Schein. Dann Gottesmutter zwischen den Bäumen in dem hellen Schein gesehen. Der helle Schein hat sich immer rumgedreht." (Sonnenwunder durch die Birken gesehen, Mutter Gottes im Sonnenwunder.) "Über der Kapelle oberhalb des Birkenwäldchens braune und violette Wolken. Auch den wandernden Stern gesehen. Auf dem Wagen, als wir das zweite Mal oben waren: Mutter Gottes mit Jesukind, goldene Krone der Gottesmutter, Jesukind mit gelbem Ring über dem Haupt." (Wie bei Rosa Bradl.) "Die Erscheinung war über dem Birkenwäldchen wie sonst. Das Sonnenwunder gesehen. Auch am Schluss in der untergehenden Sonne Gottesmutter in der Sonne mit Jesukind gesehen."

7. Kuni Schleicher: "Erst bei der Prozession im Park die sich drehende Sonne gesehen. In der Sonne aber habe ich hier nichts gesehen. Beim zweiten Mal auf dem Wagen die Mutter Gottes am alten Platz gesehen mit Jesukind. Mutter Gottes auf dem Haupte eine Krone. In der untergehenden Sonne habe ich die Muttergottes gesehen, schöne Strahlen gingen von der Sonne aus. In der sich drehenden Sonne die Muttergottes nicht gesehen, nur in der untergehenden Sonne, aber mit Jesukind gesehen."

8. Irmgard Mehl: "Im Park bei der Kapelle das Sonnenwunder, die sich drehende Sonne, einmal rot, dann blau, dann grün in Regenbogenfarben. Mutter Gottes heute nicht gesehen."

9. Maria Heilmann: "Erst bei der Prozession habe ich das Sonnenwunder gesehen, die sich drehende Sonne in allerhand Farben. (Nicht schwarz.) In der sich drehenden Sonne habe ich die Muttergottes nicht gesehen. Erst das zweite Mal auf dem Wagen habe ich die Gottesmutter wieder gesehen. Eine Krone auf dem Haupte, einen schwarzen Rosenkranz, auf dem Arm etwas gehabt, was ich nicht recht unterscheiden konnte. Bis ganz zuletzt die Gottesmutter gesehen." (Wie Heilmann, Müller und Gügel.)

Fragen:

1. "Ob die Sonne und der Stern ein Zeichen für die Ungläubigen sein soll?" Antwort "Ja."

2. "Wie oft sollen wir noch kommen?" Antwort: "Alle Tage."

(NB. Außerdem gaben mehrere Erwachsene an, die Gottesmutter an diesem 8. Dezember gesehen zu haben, die wir weiter noch nicht berücksichtigt haben.)

Frensdorf bei Bamberg, 9. Dezember 1949. Dr. Johann Baptist Walz, Professor der Theologie. Weitere Unterschriften: (Siegel) Katholisches Pfarramt Heroldsbach, Johann Gailer, Pfarrer in Heroldsbach; Antonie Saam, Heroldsbach-Thurn; Rosa Bradl, in Heng Nr. 20/Opf.; Margareta Gügel, Heroldsbach Nr. 115; Erika Müller, Heroldsbach 142; Maria Heilmann, Heroldsbach 112; Kuni Schleicher, Heroldsbach 111; Irma Mehl, Heroldsbach 43; Betti Büttner, Heroldsbach 21.

 

Die Weihnachtsvisionen

Augenzeugenbericht von Professor Dr. Johannes Baptist Walz, Frensdorf bei Bamberg, den 25. Dezember 1949. Bericht über die Muttergottesvision aus der Kindheitsgeschichte Jesu zu Heroldsbach-Thurn am Heiligen Weihnachtsabend, 24. Dezember 1949, abends 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr. Bemerken muss ich im voraus, dass ich meine folgenden Aussagen nach bestem Wissen und Gewissen mache und bereit bin, sie jederzeit unter Eid zu nehmen. Der Unterzeichnete wollte an diesem Tage nicht nach Heroldsbach-Thurn, weil er durch besondere Strapazen in dieser Woche die Folgen seiner Kriegsleiden heftig verspürte. Eine innere Stimme aber ließ mir keine Ruhe und drängte mich, trotz aller körperlichen Schwierigkeiten, nach Heroldsbach hinauszufahren, damit ich wenigstens Zeuge der Vorgänge sei. So kam ich gegen Nachmittag, 16.30 Uhr, in Heroldsbach an. Um 17.15 Uhr begab ich mich mit Herrn Pfarrer Gailer und dem Kaplan von Heroldsbach auf den Erscheinungshügel, wo bereits einige Tausende von Betern versammelt waren und die Kinder auf dem Wagen sich wieder mit ihren Eltern eingefunden hatten. Diesmal war beabsichtigt, den freudenreichen Rosenkranz zu beten und dann die Litanei und Andacht zur allerseligsten Jungfrau Maria und noch einige Gebete und Lieder anzufügen. Kaum hatten wir mit dem Beten des freudenreichen Rosenkranzes begonnen, als schon die Kinder meldeten, dass sie wieder die Gottesmutter, anfangs diese allein, aber schon bald darauf diese wieder mit dem Jesukind sehen würden.

Ich beschäftigte mich heute während des Rosenkranzbetens besonders mit der Antonie Saam, durch die ich während des Rosenkranzes sogleich mehrere Fragen an die Gottesmutter-Erscheinung richten ließ. Meine erste Frage lautete: "Liebe Gottesmutter, hast Du noch eine Botschaft an uns zu richten?", worauf die Antwort kam: "Ja, die Menschen sollen mehr Buße tun." Nach längerem Überlegen ließ ich folgende Fragen stellen: "Liebe Gottesmutter, dürfen wir auch unseren Hochwürdigen Herrn Erzbischof von Bamberg einladen, einmal hierher zu kommen?", worauf die Antwort lautete: "Ja, wenn er will. An einem meiner Feste soll er herkommen." Inzwischen ließ Herr Pfarrer Gailer durch die Saam die Bitte um den heiligen Segen an die Gottesmutter richten, weil wir nicht wissen, wie lange die Erscheinung dableibt: "Liebe Gottesmutter, segne uns!", worauf sofort die Kinder und die übrigen Gläubigen anschließend niederknieten, weil Antonie sagte: "Das Jesuskind segnet."

Nachher teilte mir Saam in kurzen Zeitabständen von wenigen Minuten öfters besondere Antworten oder Aufträge mit, welche ihr die Gottesmutter unaufgefordert gegeben habe. So: "Thurn und Heroldsbach sollen fest zusammenhalten und nicht streiten." ('Nicht' hat sie besonders betont.) Ferner: "Mit dem Bau der Kapelle soll sobald wie möglich begonnen werden, noch vor dem Straßenbau." Ferner: "An allen Marienfesten sollen die Leute hierher kommen und fest beten." ('Fest' war besonders betont.) "Ich sag es noch einmal, die Leute sollen fest beten. Es langt immer noch nicht." ('Fest' und 'immer' waren besonders betont nach eigener Angabe von Saam.) Ich selbst ließ dann die Frage an die Erscheinung richten: "Liebe Gottesmutter, sollen wir wiederkommen?", worauf die Antwort erfolgte: "Ja, alle Tage sollen wir wiederkommen und beten." Von sich selbst aus stellte Saam die Frage: "Sollen wir auf dem Berge beten?", worauf die Erscheinung sagte: "Nein, einen Tag am Birkenwäldchen und einen Tag auf dem Berg. Wenn sie das nicht tun, dann wolle sie keine Grotte und keine Kapelle. Dann sollen sie lieber zu beten aufhören (statt zu streiten). Wenn sie das tun, einen Tag am Birkenwäldchen beten und einen Tag auf dem Berg, dann werde sie Heroldsbach-Thurn beschützen!"

Inzwischen war mir von den übrigen Kindern gesagt worden, dass sie ebenfalls die Gottesmutter und kurz nachher auch das Jesuskind während des Rosenkranzbetens sehen würden. Saam bekam nun, ohne weitere Bitten an die Erscheinung zu richten, noch folgende Antworten oder Aufträge, die sie mir sogleich mitteilte: "In der Weihnachtszeit sollen die Leute die heilige Familie verehren. Sie sollen alle Tage den Rosenkranz beten und dazu auch eine Andacht zum Herzen Mariens. Die Grotte soll an der Stelle gebaut werden, wo sie erschienen ist. Eines der sieben Mädchen solle mit hingehen und die Stelle bezeichnen." Inzwischen war der Rosenkranz schon fast zu Ende gebetet, da entstand auf einmal eine große Aufregung unter allen Leuten auf dem Wagen. Die Kinder und der Herr Kaplan, welcher weit außen rechts von mir auf dem Wagen stand, sagten ganz erregt: "Die Erika Müller sieht auch den heiligen Josef." (Es ist das erste Mal, dass der heilige Josef den Kindern erscheint!)

Ich fragte sie sofort, worauf sie sagte, dass sie in diesem 'Mann' neben der Muttergottes den heiligen Josef jetzt deutlich erkenne, und eine genaue Beschreibung der Erscheinung gab. (Siehe Einzelbericht der Kinder!) Dann sagte sie erregt zu uns Umstehenden (Kaplan und ich, auch andere erwachsene Männer und Frauen, sowie die Kinder, die auf dem Wagen waren, ganz laut. Der heilige Josef hat jetzt zu mir gesagt: "Wenn ihr fest weiter betet, dann zeigt sich noch mehr." Alles war in größter Erregung und Spannung, ob das wohl zutreffen werde. Da hörte die Erregung unter den Kindern und Leuten nicht mehr auf bis zum Schlusse der Visionen. Man erwartete ein Zeichen am Himmel, ähnlich wie am 8. Dezember. Doch da meldete plötzlich Erika Müller, sie sehe jetzt über dem Birkenwald auch die Krippe mit dem Jesuskind drinnen und rechts und links davon die Muttergottes und den heiligen Josef, und zwar in Lebensgröße.

Gleich darauf meldeten Ähnliches auch die übrigen Kinder ganz erregt und freudigst mitteilend. Es kamen rasch aufeinander von allen Kindern nun Meldungen über ihre neuen, noch nie da gewesenen Erscheinungen, die sie heute in ziemlich schneller Aufeinanderfolge hätten. Bald ruft mich ein Kind hier, bald dort, ich konnte es nicht mehr aufschreiben, so viel war es und so von allen Seiten wollten die Kinder ihrem Erlebnis mir Ausdruck geben. So sehen sie – ich konnte in der Eile die Einzelheiten nicht mehr feststellen, welches Kind diese oder jene Aussage machte – die ganze biblische Darstellung der Kindheitsgeschichte Jesu nach Mt. und Lk., und zwar in der Zeit, als die Andacht zur allerheiligsten Jungfrau gebetet wurde mit Beifügung der Muttergotteslitanei und einiger anderer Gebete und Gesänge. ('Gegrüßet seist Du, Königin' u. a.) Näherhin das Kind in der Krippe in einem Stalle mit den heiligen Eltern Maria und Josef, an der Krippe stehend und dann niederkniend, einen Engel hinter der Krippe oben schwebend, welcher ein Spruchband darüber hielt, auf dem die Worte standen: 'Ehre sei Gott in der Höhe.' Diese Darstellung zeigte sich etwa zehn Minuten. Dann schauten sie die Verkündigung der Geburt an die Hirten auf freiem Felde durch einen Engel, welcher sprach: "Ihr werdet ein Kindlein finden, das in Windeln gewickelt ist und in einer Krippe liegt."

Nachher erschienen mehrere Engel, welche "nicht so groß und nicht so schön wie der Verkündigungsengel waren", und welche sangen: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden." Sie sehen da auch die Hirten (drei Hirten, einer sitzend, zwei stehend) und die Anbetung des göttlichen Kindleins durch die Hirten. Die Kinder haben jeweils während der Erscheinungsdauer genaue Beschreibungen der Erscheinungsszenen bis ins Einzelne gegeben, die ich aber nicht gleich niederschreiben konnte, da sie mich dauernd zu sich riefen und in freudigster Erregung ihre Aussagen über die immer neu folgenden außergewöhnlichen Erscheinungen machen wollten. Ferner sahen die Kinder dann die Anbetung durch die Heiligen Drei Könige. "Der letzte von ihnen ist ganz schwarz im Gesichte, die zwei anderen sind weiß im Gesichte, sie haben eine goldene Krone auf dem Kopfe und einen roten Mantel um. Sie knien nieder vor dem Kinde in der Krippe und beten es an. Sie geben ihm auch etwas. Es kommen jetzt auch andere Leute herbei, die haben Körbe und legen Gaben aus den Körben hin vor die Krippe." Diese Anbetung durch die drei Könige dauert ebenfalls mehrere Minuten. (sechs bis zehn Minuten.) "Da auf einmal tat es einen großen Krach, ich glaubte es donnert, der Stall stürzte zusammen und die Erscheinung verschwand."

Dann erschien plötzlich die Szene von der Flucht nach Ägypten, wobei ein Engel vor der heiligen Familie flog und ihnen den Weg zeigte und bahnte. Auch hier geben die Kinder eine genaue Beschreibung. Die Gottesmutter sitzt mit weißem Gewand und blauem Mantel (übereinstimmender Bericht) auf einem Esel, hat das Jesuskind auf ihrem Schoss, breitet ihren blauen Mantel darüber, und der heilige Josef, der um einen halben Kopf größer ist als die Gottesmutter, führt den Esel. (Nähere Einzelheiten siehe in den folgenden Einzelberichten!) Diese Erscheinungen dauerten jeweils etwa zehn Minuten oder etwas länger, bis wir nach Abbeten der Muttergottesandacht (nach dem Bamberger Diözesangebetbuch) und nach verschiedenen anderen Gebeten, auch für Kranke usw. und nach verschiedenen Weihnachtsliedern, die auch die Musik begleitete, und nach gesanglichen Vorträgen des Kirchenchores um etwa 19.00 Uhr den Wagen verließen. Wir begaben uns nun sofort zum Verhör der Kinder ins Pfarrhaus, wo ich mit Herrn Pfarrer Gailer, sowie Herrn Dr. med. Heil (Bad Kissingen) die Kinder gesondert und eingehend bis gegen 22.00 Uhr verhörte. Der Eindruck der heutigen Ereignisse auf die betende Menschenmenge, welche nach Schätzung von verschiedenen Erwachsenen im Verhältnis zu den übrigen Tagen etwa 4.000 bis 5.000 Menschen betragen haben dürfte, war ein gewaltiger und überzeugender – ähnlich wie am 8. Dezember. Die Gebete der Gläubigen am Hügel und an der Grotte dauerten nach unserem Weggang noch lange fort, bis tief in die Nacht hinein, bis gegen 4.00 Uhr morgens. Dieser Weihnachtsabend ist für alle Betenden ein unvergessliches Erlebnis, ähnlich wie der 8. Dezember.

Verhör der Kinder zu Heroldsbach-Thurn am Vigiltag von Weihnachten, 24. Dezember 1949, unmittelbar nach der Andacht 19.10 Uhr bis 22.00 Uhr. Heute waren außerordentlich viele Erscheinungen. Außer der gewöhnlichen Muttergottesvision während des Rosenkranzgebetes haben die Kinder die ganze Kindheitsgeschichte Jesu anschließend gesehen in der Zeit von etwa einer Stunde, nämlich 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr.

1. Antonie Saam: "Als wir auf den Wagen stiegen, sah ich die Muttergottes mit dem Jesukind, mit weißem Mantel, weißem Schleier über dem Haupte. Jesukind hat weißes Kleid und lange Ärmel. Die Muttergottes hatte schwarzen Rosenkranz an der rechten Seite. Ich habe sie bis zur Litanei gesehen. Dann gab sie den christlichen Gruß 'Gelobt sei Jesus Christus' und verschwand. Nun sah ich einen Engel, der aus den Wolken kam, mit weißem langem Gewand, weißen Flügeln. Der Engel schwebte wieder zurück. Jetzt kam die heilige Familie. Jesukind in der Mitte, die Muttergottes war rechts und der heilige Josef links. Dieser hatte braunen Mantel, einen Stock in der rechten Hand, einen grauen langen Bart, ohne Hut; sein Aussehen nicht so alt. Die Muttergottes war weiß mit blauem Mantel, mit weißem herabhängendem Schleier. Das Jesukind hatte langes, weißes Kleid, Füße nicht mehr sichtbar, mit gefalteten Händen, freundlich. Diese Erscheinung dauerte etwa fünf Minuten. Dann verschwand sie und der Engel kam wieder. Eine Taube von grauer Farbe schwebte rechts vom Engel. Dann verschwand der Engel und die Taube. Hierauf erschien die Krippe (ein Stall).

Das Jesukind in der Krippe liegend, die Muttergottes kniete rechts an der Krippe, der heilige Josef stand auf der anderen Seite. Im Stalle stand ein Ochse; hauchte das Jesukind an den Füßen an. Ein Esel stand daneben; hauchte ebenfalls das Jesukind an den Füßen an. Der Hauch war sichtbar, es war also kalt. Das Jesukind war in Windeln gewickelt bis zur Brust. Dann kamen die drei Könige, der eine, der letzte, war im Gesichte ganz schwarz mit rotem Mantel und einer goldenen Borte. Die anderen hatten blauen Mantel mit einer goldenen Borte, Gesicht war weiß. Alle drei hatten eine goldene Krone. Beim Jesukind haben sie ihre Hände zusammengelegt. Sie beteten das Jesukind an. Die Krippe mit den dargestellten Personen verschwand nach etwa zehn Minuten wieder. Nun kam die Flucht nach Ägypten. Der heilige Josef mit braunem Mantel, grauem Bart und einem Stock, einen halben Kopf kleiner als die Muttergottes auf dem Esel, führte den Esel. Das Jesukind war ebenfalls auf dem Esel. Die Muttergottes hatte das Jesulein auf dem Arm und überdeckte es mit ihrem blauen Mantel. Sie schwebten über den Birken. Ein Engel ging vor dem Esel. Der Engel sah aus wie der erste. Er hatte langes, weißes Gewand, weiße Flügel und schönes Aussehen. Nach etwa fünf Minuten verschwand die Erscheinung der Flucht nach Ägypten.

Dann sah ich wiederum einen Engel und die Hirten von Bethlehem. Der Engel hat zu den Hirten gesagt: "Gehet nach Bethlehem, dort werdet ihr ein kleines Kindlein finden, das in Windeln eingewickelt ist und in einer Krippe liegt." Zu dem Engel kamen dann noch mehrere Engel, sie hatten weißes langes Gewand wie der erste Engel, der zu den Hirten kam, war aber schöner, hatte eine goldene Borte um sein Kleid. Die mehreren Engel waren etwas kleiner und nicht so schön gekleidet. Die Engel sangen: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden." (Nicht war hinzugefügt: 'Die eines guten Willens sind.') Es waren drei Hirten. Sie hatten einen braunen Mantel an, Männer im mittleren Alter, ein größerer und zwei kleinere. Ein Hirte saß, die zwei anderen standen. Dann verschwanden sie nach zwei Minuten. Später sah ich beim Birkenwäldchenaltar am Boden unten rechts einen Esel in natürlicher Gestalt – die Flucht nach Ägypten. Auf dem Esel war die Muttergottes sitzend in menschlicher Gestalt und hatte das Jesukind im Arm. Der heilige Josef führte den Esel. Der heilige Josef war so groß wie ein großer Mann. Er ging mit dem Esel in den Birkenwald. Nun verschwand die Flucht nach Ägypten. Ich sah nochmals das Krippenbild vor der Erscheinung der Flucht nach Ägypten. Zwei Engel waren beim Jesukind rechts und links und haben das Jesukind eingesungen." (Genauer Wortlaut der Antonie unmittelbar nach der Vision!)

Fragen:

1. "Liebe Gottesmutter, hast Du noch eine Botschaft an uns zu geben?" Antwort: "Ja, die Menschen sollen mehr Buße tun."

2. "Dürfen wir auch unseren Hochwürdigen Herrn Erzbischof einladen hierher zu kommen?" Antwort: "Ja, wenn er will. An einem meiner (Marien-) Feste soll er herkommen."

3. Ohne zu fragen – Aufträge: "Thurn und Heroldsbach sollen fest zusammenhalten und nicht streiten." ('Nicht' hat sie besonders betont.) – "Mit dem Bau der Kapelle soll so bald wie möglich begonnen werden." – "An allen Marienfesten sollen die Leute hieher kommen und fest beten." ('Fest' war besonders betont.) "Ich sag es noch einmal, die Leute sollen fest beten, es langt immer noch nicht." ('Fest' und 'immer' waren besonders betont nach ausdrücklicher unbefragter Aussage der Antonie.)

Am Oktavtag von Maria Empfängnis hat sie gesagt: "Ich sage es noch einmal, die Leute sollen noch mehr beten, es ist noch nicht genug – für die Bekehrung der Sünder." (Nur Antonie Saam sah am Oktavtag 15. Dezember die Gottesmutter mit Jesukind wie im Oktober.)

4. "Ob wir auf dem Berg weiter beten sollen?" – Antwort: "Nein, einen Tag am Birkenwäldchen und einen Tag auf dem Berg." Wenn sie das nicht tun, dann will sie keine Grotte und keine Kapelle und sie sollen lieber zu beten aufhören.

5. "Liebe Gottesmutter, sollen wir wiederkommen?" – Antwort: "Ja, alle Tage sollen wir hierher kommen und beten."

6. Aufträge: Während der heiligen Weihnachtszeit sollen wir die heilige Familie verehren. Die Kapelle soll vor dem Straßenbau gebaut werden. Die Leute sollen alle Tage den Rosenkranz beten und die Andacht zum Herzen Mariens. Die Grotte soll an der Stelle der Erscheinung gebaut werden. Eines der sieben Mädchen soll mitgehen und die Stelle bezeichnen. "Muttergottes, segne uns!" – Segen des Jesusknaben.

2. Irmgard Mehl: "Beim zweiten Gesätz vom freudenreichen Rosenkranz habe ich einen weißen Schein gesehen, von dem manchmal weiße Strahlen ausgingen. Am Ende der Litanei habe ich den Schein nicht mehr gesehen."

3. Maria Heilmann: "Beim Beginn des ersten Gesätzes des Rosenkranzes sah ich zuerst einen weißen Schein, dann die Muttergottes; ganz weiß, mit weißem Kleid und weißem Schleier wie im Oktober. Zehn Minuten nachher das Jesuskind auf dem rechten Arm der Muttergottes. Das Jesuskind hatte ein Lockenköpfchen. Nach dem Rosenkranz bei Beginn der Muttergottesandacht sah ich wieder einen Schein. Dann ein Schäflein. Dann wieder die Muttergottes und die Krippe. Das Jesuskind lag drin. Die Muttergottes stand auf der rechten Seite (von der Krippe aus gesehen) und der heilige Josef stand links. Alle in Lebensgröße. Die Krippe war auf dem Birkenwäldchen, etwas rechts vom Altar (von uns aus gesehen). Das Jesuskind war ganz weiß gekleidet, hatte ein Lockenköpfchen, zwei goldene Bändchen um die Brust und die Hände auf der Brust quer zusammengefaltet übereinander. Die Muttergottes hatte ein weißes Kleid und einen blauen Mantel.

Der heilige Josef hatte einen langen grauen Bart, eine graue Hose und gräuliche Kleidung. Die Muttergottes und der heilige Josef hatten die Hände gefaltet, standen an der Krippe. Die Krippe war so groß wie die Tischbreite. (Ein Meter.) In der Krippe lag das Jesuskind. Stall, Ochs und Esel sah ich nicht. Das Schaf verschwand vor dem Erscheinen der Krippe. Als diese Krippe mit dem heiligen Josef und der Muttergottes weg war, da kam ein Engel mit langem weißem Kleid, zwei weißen Flügeln nach hinten in Schulterhöhe. Der Engel war in Lebensgröße eines erwachsenen Menschen. Er war auch über den Birken wie die Krippe, und verschwand nach einigen Minuten. Die Krippenerscheinung war auch nur einige Minuten da. Nach dem Engel kam ein Stern, der schräg nach oben ging und weiße Strahlen ringsum aussandte. Nach einigen Minuten verschwand der Stern. Die Flucht nach Ägypten, auch die Hirten habe ich nicht gesehen. Fragen habe ich keine gestellt."

4. Kuni Schleicher: "Beim Rosenkranzbeten nach einer Viertelstunde habe ich einen hellen Schein gesehen. Dann nach etwa fünf Minuten die Muttergottes mit weißem Kleid und weißem Schleier; gesehen bis zum Beginn der Litanei. Dann sah ich die Krippe mit Jesuskind über dem Birkenwald. Es lag in der Krippe und hatte die Händchen ausgebreitet wie der Priester am Altar, breite Handfläche aber nach vorn gerichtet. Die Muttergottes stand rechts von der Krippe, der heilige Josef links, von der Krippe aus gesehen. Der heilige Josef hatte hellbraunes langes Kleid, bis zum Boden reichend, eine breite lila Schärpe von der rechten Schulter bis zur linken Seite hinunter. Dann sah ich hinter der Krippe einen Engel, welcher ein weißes langes geschlungenes Band mit schwarzer Schrift hielt, auf dem stand: 'Ehre sei Gott in der Höhe.' Dann verschwand, der Engel mit dem beschriebenen Band, worauf der heilige Josef mir zulächelte und sagte: "Du musstest voriges Jahr bei den Schwestern ein Krippenspiel mitspielen und den heiligen Josef spielen, der aber ich bin." Nach etwa fünf Minuten sagte er: "Die Antonie musste die Mutter unseres Kindes machen." Ich fragte die Muttergottes nach dem Vater der Betti Büttner, der vermisst ist. Sie gab aber keine Antwort. (Wie auch bei den übrigen Kindern.) Hirten und Flucht nach Ägypten habe ich nicht gesehen, auch den Stall nicht, nur die Krippe."

Fragen (durch Dr. Heil gestellt):
"Soll der 'Ruf Mariens' wieder erscheinen?" – Antwort: "Ja."
"Soll er jetzt erscheinen?" – Antwort: "Wie die Herrn wollen."
"Wo soll er herauskommen?" – Antwort: "Am alten Ort."
"Wer soll die Schriftleitung übernehmen, Hölz, Heil oder Fuchs?" – Antwort: "Hölz."
"Will die Muttergottes unsere Gebets- und Opferfront?" – Antwort: "Ja."
"Ob sie unsere Form will?" – Antwort: "Ja, aber sie müssen mehr beten und Buße tun."
"Ob in Verbindung mit Heroldsbach eine große Gebets- und Opferfront des deutschen Volkes entstehen soll?" – Antwort: "Ja."
"Ob die Zeitschrift in Verbindung mit Heroldsbach herauskommen soll?" – Antwort: "Ja, aber in die Zeitschrift keine Lügen schreiben."
"Ob die Muttergottes unser Weihegebet durch das Herz Jesu wünscht?" – Antwort: "Ja."

5. Gretel Gügel: "Als wir auf den Wagen gingen, habe ich noch nichts gesehen. Nach fünf Minuten sah ich einen hellen Schein fünf Sekunden lang. Nach weiteren fünf Sekunden war die Muttergottes drinnen im hellen Schein gestanden ohne Jesuskind. Ganz weiß gekleidet wie sonst, mit weißem Schleier über dem Kopf, an der rechten Seite einen schwarzen Rosenkranz. Dann verschwand die Muttergottes zwei Sekunden. Dann stand sie wieder da mit dem Jesuskind auf ihrem rechten Arm sitzend. Das Jesuskind hatte Locken, einen goldenen Streifen auf der oberen Brust, auf dem Kopfe einen goldenen Ring. Hier sah ich die Muttergottes lange so bis zum Ende des Gebetes 'Engel des Herrn'. (Nach dem Rosenkranz.) Dann verschwand sie. Nach zehn Sekunden stand die Krippe da mit Jesuskind allein, mit gekreuzten Armen auf der Brust. Es hatte weißes Kleidchen mit goldenen Streifen auf der Brust. Nun kamen die Muttergottes und der heilige Josef zur Krippe. Sie standen anfangs, dann knieten sie an der Krippe nieder, die Muttergottes rechts, der heilige Josef links. Die Muttergottes hatte blauen Mantel, weißes Kleid und blauen Schleier über dem Haupte. Der heilige Josef hatte grauen Mantel, grauen langen Bart – etwa 25 cm, gräulichen Hut, einen Stock, oben eingeringelt.

An der Krippe war hinter dem Jesuskind der Esel, welcher das Jesuskind anschaute. Später kam noch eine große Herde Schafe, welche vor der Krippe stehen blieb. Der Schäfer hat sich hingekniet und die Hände zusammengefaltet und das Jesuskind angebetet. Dann verschwanden diese Erscheinungen. Nach einigen Sekunden erschien die Flucht nach Ägypten. Die Muttergottes setzte sich auf den Esel und nahm das Jesuskind, das der heilige Josef auf den Schoss der Muttergottes setzte. Die Muttergottes legte ihren blauen Mantel darüber. Das Jesuskind hatte eine Weltkugel in der rechten Hand mit einem Kreuzchen oben darauf. Die Muttergottes hatte einen blauen Mantel und blauen Schleier. Der heilige Josef hat den Esel geführt. Dann kam während der Flucht ein Engel. Die Muttergottes und der heilige Josef haben dann umgewendet und sind wieder zurück, wo sie waren. Sie gingen wieder in den Stall. Die Muttergottes hat dann das Jesuskind genommen und es in die Krippe gelegt. Bei der Krippe sehe ich auch gleich den Stall. In der Krippe hat das Jesuskind von sich aus gesegnet (ohne Aufforderung); die drei letzten Finger gestreckt, Daumen und Zeigefinger berührten sich. Dann knieten die Muttergottes und der heilige Josef wieder nieder. Diese Erscheinung sah ich lange Zeit bis zuletzt. Selbst als wir den Wagen verließen, habe ich die Erscheinung noch gesehen. Dann hat das Jesuskind nochmals gesegnet und die Erscheinung verschwand."

Fragen: "Ob die Fräulein Gretel wieder gesund wird?" (Schwester von Pfarrer Gailer.) Antwort: "Ja."

6. Erika Müller: "Bei dem Beten des Rosenkranzgesätzes 'Der in uns den Glauben vermehre' habe ich einen Schein gesehen, so groß, wie einen ganzen Menschen umgebend. Bei dem Gesätz 'Den Du, o Jungfrau, zu Elisabeth getragen hast' sah ich zuerst die Muttergottes, sie hatte weißes Kleid und blauen Mantel und eine goldene zackige Krone, die Muttergottes in Größe von ungefähr ein Meter. Später sah ich die Muttergottes mit dem Jesuskind, es auf beiden Armen haltend; das Jesuskind ganz klein. Beim Ausgang des Rosenkranzes sah ich auch den heiligen Josef. (NB! Es gab eine große Aufregung auf dem Wagen. Es war das erste Mal, dass der heilige Josef den Kindern erschien.) Er war etwas größer wie die Muttergottes. Der heilige Josef sprach zu mir unaufgefordert: "Wenn ihr fest weiter betet, dann zeigt sich noch mehr." (Die Aufregung auf dem Wagen wurde noch größer.)

Auf einmal war das Bild verschwunden. Nun stand eine Krippe da und das Jesuskind lag drinnen; saß in der Krippe und hob beide Hände auf. Auf der rechten Seite (von der Krippe aus) war die Muttergottes und links der heilige Josef. Die Muttergottes kniend, der heilige Josef stand aufrecht und lehnte sich auf seinen Stecken. Neben der Krippe war die Muttergottes und der heilige Josef in Lebensgröße. Plötzlich wurde es hinten ganz hell. Es erschien ein Engel in Menschengröße, und der hatte ein Band in der Hand, auf dem geschrieben stand: 'Ehre sei Gott in der Höhe.' Dann kam ein Schaf herein und schnupperte an der Krippe herum. Kurz darauf kamen die Hirten und andere Leute, die in Körben Geschenke für das Jesuskind hatten. Hinter den Hirten war ein Esel und eine Kuh. Die Tiere hauchten in die Krippe, den Hauch sah man. Hierauf ging der heilige Josef hinaus, kam wieder herein und hatte ein Bündel Holz auf seinem Buckel. Den warf er hinten hin. Dann nahm er die Muttergottes und das Jesuskind und setzte beide auf den Esel – die Flucht nach Ägypten. Als sie aus dem Stalle waren, flog ein Engel auf und flog immer voraus auf dem Weg nach Ägypten. Nach kurzer Zeit flog die Hütte zusammen, es gab einen großen Krach, so dass ich dachte, es donnert. Später war ein Engel auf den Trümmern des Stalles und die Muttergottes war schon weit im Birkenwald drinnen und gab zuletzt mit dem Jesuskind auf dem Arme schnell noch den Segen. Fragen habe ich keine gestellt."

7. Betti Büttner: "Bei Beginn des Rosenkranzes sah ich die Muttergottes ganz weiß, sie hatte blauen Mantel, Jesuskind auf dem rechten Arm. Das Jesuskind hatte oben am Kleid goldene Streifen gehabt. Die Muttergottes hat eine Krone aufgehabt. Das Jesuskind einen goldenen Ring um das Haupt, wie am Feste der Unbefleckten Empfängnis. Neben der Muttergottes stand ein Engel. Die Muttergottes war in Lebensgröße ganz ober den Birken. Ich sah die Muttergottes, dann auch den Esel und das Jesuskind auf ihrem Schoss. (Flucht nach Ägypten.) Der heilige Josef ist nebendran gegangen und hat den Esel geführt. Dann sah ich die Hirten, alles über den Birken, hierauf den Stall, die Muttergottes neben der Krippe und ebenso den heiligen Josef, beide hatten sich hingekniet. In der Krippe war das Jesuskind. Hinter der Krippe stand ein Esel und eine Kuh. Vor der Krippe sind kleine Kinder und Hirten gekniet. Später sah ich einen Hirten, der über den Schultern ein kleines Bätzela (Lamm) getragen hat. Dann ist ein ganz großer Stern über dem Stalle gestanden. Danach ist die Muttergottes auf dem Esel gesessen und hatte das Jesuskind auf ihrem Schoss. Hierauf sah ich, wie die Heiligen Drei Könige gekommen sind. Dann sah ich die Muttergottes und den heiligen Josef. Die Muttergottes hat das Jesuskind in ihren blauen Mantel eingewickelt. Zuletzt sah ich einen Bretterhaufen. Alle Personen sah ich in Lebensgröße, nur den Engel neben der Muttergottes, der immer bei ihr war, sah ich bloß einen Meter hoch. Die Muttergottes war schneeweiß gekleidet mit blauem Mantel, ohne Rosenkranz."

Frage: "Ob mein Vater noch lebt oder schon gestorben ist." (Vermisst seit neun Jahren.) – Keine Antwort.

Die Erscheinungen vom 'schwarzen Mann', aufgenommen von H. H. Pfarrer Welsch, Leutzendorf, Ufr.

Maria Heilmann:

24. Dezember 1949, Heiliger Abend. Nach Beginn der Andacht einen Mann gesehen. Bräunlich angezogen, gut ausgesehen, blondes Haar und Scheitel in der Mitte. Die Hände hingen herunter; Brustbild.

29. Dezember 1949. An der Grotte nur einen Schein und einen aufblitzenden Stern. An der Stange: Zuerst einen runden Kranz und ringsum Sternlein; dann Brustbild eines Mannes (Mann halblich). Blondes Haar, längliches und dickliches Gesicht. Zuerst auf- und abgeschwebt mit ausgebreiteten Händen, dann mit gefalteten Händen. Dann in Himmel aufgeschwebt mit gefalteten Händen; hierauf verschwunden. Kein Schnurrbart (Schnörrla). – Maria Heilmann fürchtete sich. – Teufel?

Erika Müller:

25. Dezember 1949. Erster Weihnachtsfeiertag an der Grotte: Elf Sterne.

29. Dezember 1949. An der Grotte einen Schein mit zwölf Sternen außenherum. Die zwölf Sterne sind die zwölf Nächte, so hat Erika Müller es sich gedacht. Als der Rosenkranz aus war, gingen wir rauf an die Stange und haben da den Schein gesehen, in dem der schwarze Mann war. Da ging ein Lichtstrahl vom Himmel aus auf den schwarzen Mann zu. Ein Engel stand hinterm Mann; aber nur Flügel gesehen. Glaubte, dass er in den Himmel ging. (Auf meine Frage: "Warum glaubst du, dass es ein Engel war?", sagte sie: "Ich sah eine Gestalt in weißem Kleid und glaubte, es sei ein Engel.") Der schwarze Mann hatte blondes Haar, Scheitel in der Mitte, Schnörrla, blaue Augen, schwarze Joppe, weißes Hemd. Habe gefragt, ob wir beten sollen, da hat er "Ja" genickt und dann hat er freundlich gelächelt – unterm Beten. Erika Müller hat sich die ganze Nacht hindurch gefürchtet. An der Stelle des in ihrem Zimmer stehenden Christbaumes sah sie die ganze Nacht den schwarzen Mann.

Gretel Gügel:

29. Dezember 1949. Die anderen Kinder sahen bereits den schwarzen Mann. Ich und die Mutter waren in der Bretterhütte und beteten den Rosenkranz. Ein großes Mädel holte mich. Nach einer Viertelstunde sah ich ihn auch. Er war in einem ganz hellen Schein gestanden. Hab’ ihn nur halb gesehen. Hatte blondes Haar und Scheitel in der Mitte, Schnorren, vielleicht so wie die Zigarre (unter Hinweis auf eine auf dem Tische liegende Zigarre), schwarze Joppe, vorne ausgeschnitten wie Mantel, weißes Hemd mit Kragen gleich am Hemd. Gesicht und Hände ganz weiß. Später, nach Armenseelen-Rosenkranz, ging er, die gefalteten Hände immer auf und ab bewegend, immer höher in den Himmel. Sehr weit beim Himmel hat's 'nen Pumperer gemacht und dann hat er noch ein bissel in der Luft gestanden und dann auf einmal weg. Hierauf habe ich die schwarze Bahn, worauf er nauf gegangen ist, von den Birken ab bis in den Himmel gesehen, d. h. wie er hinauf ging, verschwand sie hinter ihm und blieb immer nur ein Stückchen zurück. Der Himmel war blau, mondhell. Nur einmal gesehen, ich war wohl mit den andern Kindern da. Betti Büttner war auch da und hat auch nichts gesehen. Ich hatte nachts Angst.

Maria Lindenberger:

29. Dezember 1949. Ganz schwarzer Mann, mit Lichtschein umgeben, über den Birken, über der Grotte. Scheitel in der Mitte, blondes Haar, nur Brustbild. Kam immer näher. Leute haben gesagt, wir sollen stehen bleiben, er tut uns nichts. Haben gefragt, ob wir beten sollen, da hat er mit gefalteten Händen mit dem Kopf "Ja" genickt. Wenn er rauf ging (in den Himmel), dann blieb schwarze Bahn zurück, ganz gerade Bahn, nicht zackig. (Auf meine Frage: "Wie breit", zeigte Maria Lindenberger mit den Händen etwa 80 cm Bahnbreite.) Himmel war mondhell – blaugrau. Wie er oben war, hat man die Bahn noch ein bisschen gesehen. Dann sind wir heim.

30. Dezember 1949. Maria Frank kam später, weil Cousine geholt. Mit Erika Müller gesehen. Wieder dasselbe. Haben auseinander gestanden. Zwei Männer dabei: Braun von Heroldsbach bei mir und Johannes Diebacher bei Erika. Schwarzer Mann gleich in Himmel, ohne Bahn. Maria Frank kam und hat auch gesehen. Dann auch Maria Heilmann. Hierauf kam schwarzer Mann wieder zurück vom Himmel. Die zwei Männer gingen fort und wir blieben beieinander. Wieder Armenseelen-Rosenkranz gebetet und der Mann hat mit dem Kopf genickt und gelächelt. Immer Schnorrn. Wieder in Himmel auf Bahn.

31. Dezember 1949. Schwarzer Mann mit Joppe, weißes Hemd herausgeschaut. Mit (liturgisch) gefalteten Händen. Nicht so lange gesehen. Armenseelen-Rosenkranz gebetet. Wie ein Blitz hinaufgefahren. Es fielen lauter Blitze auf ihn herunter.

1. Januar 1950. Nichts gesehen. – Maria Lindenberger hat sich ebenfalls gefürchtet.

Maria Frank:

29. Dezember 1949. An der Grotte ein Schein mit 12 Sternen außenherum. Die 12 Sterne sind die 12 Nächte, so hat sie es sich gedacht. Eine Frau hat das ebenfalls gesehen! Als der Stern aufblitzte, glaubte ich, er müsste runterfallen. Dies war beim Rosenkranzbeten. Als der Rosenkranz aus war, gingen wir rauf an die Stange und haben den Schein gesehen, in dem der schwarze Mann drinnen war. Zuerst goldgelbe Kugel und darauf kleines Kreuz – dann weißen Schein und schwarzer Mann drin. Zunächst kein Gesicht und Hände gesehen. Dann wurde er ganz deutlich: Blondes Haar, Scheitel in der Mitte und kleines Schnörrla. Er kam mit ausgebreiteten Händen auf uns zugeschwebt. Wir haben uns recht gefürchtet und sind fortgelaufen. Wieder zurück ans Geländer, war er noch dort. Wir beteten: "Herr gib ihm die ewige Ruhe", da ging der Mann wieder zu den Birken. Ausgesetzt mit Beten, weil wir uns fürchteten und Maria Heilmann immer sagte, es wäre der Teufel. Gleich wieder 'Vater unser' gebetet, da kamen die Leute hinzu. Wir beteten dann 'Vater unser' für die Armen Seelen und 'Gegrüßt seist Du, Maria' für den Baron: "Gebenedeit ist die Frucht Deines Leibes, Jesus – Baron von Thurn bitt für uns! Heilige Maria ..." Dann ging der Mann wieder zurück auf die Birken. Nun kamen Maria Lindenberger, ihre Großmutter und ihre Cousine. Wir haben es gleich der Maria gesagt und da haben sie es auch gesehen. Der schwarze Mann kam wieder auf uns her. Wir haben den Armenseelen-Rosenkranz gebetet mit der Einlage: "Dein heiliges Blut komme den armen Seelen zugut." Zuerst blieb er mit gefalteten Händen da und dann immer so (d. h: mit liturgisch gefalteten Händen!) zum Himmel schauend, ist er immer höher gestiegen. Dann Hände wieder gefaltet und mit gefalteten Händen am Himmel gepocht und ist verschwunden. Ob er gepocht hat, weiß ich nicht, aber er hat so die Hände hin und her bewegt.

Am gleichen Tag vom Westrand des Birkenwaldes her helle Streifen. Über dem Fürstenberg war eine silberne Sichel wie der Mond, währenddessen der Mond über uns stand.

30. Dezember 1949. Auf halbem Berge schon im Schein gesehen. An der Rampe einen Augenblick nicht gesehen, dann wieder. Ob ich ihn aus dem Auge verloren habe, weiß ich nicht bestimmt. Hat wieder mit gefalteten Händen gebetet.

31. Dezember 1949. Schwarzer Mann hat dann weißes Hemd unter der Joppe, am Hals. (Sichtbar.)

1. Januar 1950. Beim Rosenkranz an der Rampe wieder gesehen. Wo er hinaufgegangen (in den Himmel), hat er schwarze Bahn zurückgelassen. Himmel war blaugrau; es war Mondschein. Auch Maria Frank hat sich gefürchtet.