• Offenbarung an Barbara Weigand, Bd. 1-7

12. November 1918

"Dies haben das Ordinariat Mainz und Würzburg nicht getan. Geprüft haben sie hart und ohne Erbarmen, aber das Gute behalten wollten sie nicht."

Barbara: Als ich heute früh den Herrn sehr für unsere bedrängten Freunde anflehte, hörte ich in meinem Innern die Worte:

Jesus: "Schreibe Meinen Kindern, daß sie ruhig bleiben, wo sie sind. Bin Ich nicht mächtig genug, sie zu beschützen? Auch Deutschland muß gestraft werden, weil Meine Diener zu stolz sind, Meine Worte anzunehmen und den Kirchenbau vernichten wollen, den Ich als Ölzweig des Friedens errichten wollte. Sie müssen mit Meinem Volk gestraft werden, weil sie die Worte, die Ich an sie richte in deinen Schriften, nicht beachten und dadurch auch die Worte Meines Dieners Paulus nicht, der sagt: "Prüfet die Geister! Was gut ist, behaltet!"

Dies haben das Ordinariat Mainz und Würzburg nicht getan. Geprüft haben sie hart und ohne Erbarmen, aber das Gute behalten wollten sie nicht. Darum muß die Zuchtrute sie dazu zwingen. Die Worte, die Ich in deinen Schriften niedergelegt, sind gut. Sie sollen dem Volke gegeben sein, um es Seinem Gott wieder näherzubringen. Der Liebesbund ist etwas Gutes. In ihm sollen die guten Gläubigen sich zusammenscharen, damit nicht auch sie vom Strom des Unglaubens und der Sittenlosigkeit mit fortgerissen werden. Der Kirchenbau in Schippach ist etwas Gutes; denn nirgends in der Welt verkörpert sich Meine streitende, leidende und triumphierende Kirche so sichtbar wie in einer großen Wallfahrtskirche. Da müßten die Menschen die vier Kennzeichen Meiner wahren Kirche erkennen. Und dies sollte für Deutschland der Rettungsanker für viele Andersgläubige sein.

Und weil dies von Meinen Dienern in Mainz und Würzburg nicht anerkannt wird und Mir viel Ehre und Verherrlichung dadurch entzogen, so ließ Ich es zu, daß die Siege in diesem Weltkrieg für Deutschland zu Ende gingen. Jetzt werde Ich Meine Tenne säubern, wenn sie fortfahren, Meinem Willen sich zu widersetzen."

 

Fest der hl. Elisabeth am 19. November 1918

"Es gibt mehr Heilige im Himmel, die auf Erden keine Anerkennung fanden, als solche, die auch auf Erden als Heilige geehrt wurden."

Barbara: Der Herr zeigte mir nach der heiligen Kommunion eine große Schar Selige um die heilige Elisabeth versammelt. Neben Elisabeth sah ich eine Person, deren Gewänder genau denselben Schmuck hatten wie die der heiligen Elisabeth, aber Glanz und Farbe waren so entzückend schön, daß ich fragte:

"Herr, wer ist diese Seele, die dieselben Gewänder trägt wie Elisabeth, aber Glanz und Farbe noch so herrlich frisch sind und so einen herrlichen Glanz ausstrahlen?"

Jesus: "Diese Selige war auf Erden eine arme Stallmagd. Unerkannt von den Menschen lebte und starb sie. Aber durch ihr zufriedenes, gottinniges Leben übte sie dieselben Tugenden wie Elisabeth. Diese war eine Fürstin, geachtet und geehrt in ihren Tugenden, wenn sie auch eine Zeitlang geprüft wurde, und in Meiner Kirche wird sie auf Erden schon gepriesen und verherrlicht wegen ihrer Tugend, jenes arme Stallmädchen aber nicht, weil niemand sie beachtet. Darum leuchtet ihr Tugendglanz jetzt herrlicher hier, damit unter Meinen Himmelsbewohnern ihre Tugend anerkannt wird und sie hier nach Verdienst belohnt werde. Bei Mir gilt kein Ansehen der Person, und es ist für Mich jedesmal eine Beleidigung, wenn Arme meinen, im Himmel seien sie zurückgesetzt. Es gibt mehr Heilige im Himmel, die auf Erden keine Anerkennung fanden, als solche, die auch auf Erden als Heilige geehrt wurden."

 

Schippach am 2. Dezember 1918

"Hätte ich doch meinen Katholiken gefolgt und gehört auf die Mahnungen aus der Geisterwelt und nicht auf die Worte der Freimaurer und Höflinge, dann wäre vieles anders gekommen."

Jesus: "Ihr habt immer gehört, daß Ich eingreife, um den Krieg zu beendigen. Jetzt seht ihr es, Mein Eingreifen, denn Ich habe es so gefügt. Lange habe Ich ihnen mit guten Worten Meine Wünsche auseinandergelegt, aber sie wollten nicht. Nun muß Ich strafen. Es tut Mir ja sehr wehe; aber weil sie Meine Worte nicht beachtet haben, müssen sie jetzt die Strafe fühlen."

Barbara: Und Er zeigte mir die lieben Heiligen im Himmel, wie sie alle mit Mitleid dastehen und für uns fürbitten, und die leidende Kirche, wie sie weniger an sich denken als an uns, und dem lieben Gott sagen, daß wir durch den Kriegslärm gar nicht mehr für sie beten könnten.

Jesus: "Die verzweifelnden Worte der Menschen verzeihe Ich wegen der großen Not. Ich habe euch ja Meinen ganz besonderen Schutz versprochen. Die Kirchen haben Meine Diener hergegeben, ohne sich zu wehren, und die Theater und Kino sind offen geblieben, damit das Volk dorthin gehe. Um einer einzig liebenden Seele willen übersehe Ich vieles; hätten sie doch Meine Ratschläge befolgt und alles im Liebesbund vereinigt. Warum sollte Ich nicht um einer Vereinigung von vielen willen alles Böse abhalten können vom Land? Jetzt können die Bischöfe einsehen, was sie gemacht haben, indem sie das gläubige Leben unterdrückten. Die Kirchen werden immer leerer, und das Gute tritt immer mehr zurück. Der Kaiser hat erst öffentlich auf der Flucht nach Holland gesagt: Hätte ich doch meinen Katholiken gefolgt und gehört auf die Mahnungen aus der Geisterwelt und nicht auf die Worte der Freimaurer und Höflinge, dann wäre vieles anders gekommen."

 

Fest der heiligen Barbara 4. Dezember 1918

Barbara: Sie zeigte mir, wie ihr Fest im Himmel gefeiert wird und sagte:

Heilige Barbara: "Siehe, wie alle deine Verwandten schon jetzt einen so großen Vorzug haben um des Werkes willen, für das ihr euch abgemüht. Sage deinen beiden Freundinnen und allen treuen Freunden einen herzlichen Gruß von mir. Ich verspreche euch, daß ich euch abhole an der Goldenen Pforte, denn hier in diese unsere Gesellschaft sollt ihr eingereiht werden. Wenn ihr wüßtet, welch herrlicher Lohn auf euch wartet, so würdet ihr euch nicht betrüben. Auch mir hat mein eigener Vater den Kopf abgeschlagen, und meine Verwandten hatten für mich nur grimmige Blicke. Darum harret aus!"

Barbara: Und es ging ein heller Strahl von ihr auf uns und alle Freunde aus. Der liebe Heiland sagte, selten ginge ein Soldat verloren, und wenn er auch alle Laster begangen, wenn er nur im letzten Augenblick sage: "Herr, erbarme Dich meiner!" Nur dann nicht, wenn er mit einem Fluch auf den Lippen sterbe.

 

10. Dezember 1918

Barbara: Beim Seelenamt für Kaplan W. kam derselbe schon beim Offertorium und sagte:

Kaplan (†): "Dir allein habe ich das große Glück zu verdanken, daß ich Priester gewesen und für kurze Zeit ein anderer Christus 403 sein durfte. Wenn man diese seine Pflichten erfüllt, hat man einen großen Lohn zu erwarten, der alles andere der Welt übertrifft, alle Berufe."

Barbara: "Hast du Pater Ludwig schon gesehen?"

Kaplan (†): "Nein!"

Barbara: Pater Ludwig kam sofort und sagte:

P. Ludwig: "Sage Lieschen Feile und Luise Hannappel einen herzlichen Gruß. Sie sollen Gott danken, daß Er sie hergeführt. Wenn sie auch viele Unbequemlichkeiten haben, so haben sie doch hier mehr Ruhe.

Euch geht das alles, was in der Welt sich zuträgt, gar nichts an. Auch ich verdanke dir sehr viel als Seelenführer. Als Priester und Ordensmann kann immer noch viel Eigenliebe damit verbunden sein, weil man von guten Christen dafür geehrt wird, aber Schmach für seinen Glauben dulden, geht über alles, und wie danke ich Gott, daß ich diese Schmach leiden durfte. Wie weh tat es mir, als ich meine Proteste nach Mainz sandte und aus Verachtung keine Antwort bekam. Von da an fielen meine Mitbrüder auch verächtlich über mich her. Was haben alle, die so boshaft handelten, noch so viel Fegefeuer abzubüßen, besonders N., weil er so boshaft war. Hätten sie aus ungenügender Prüfung oder aus Gleichgültigkeit gehandelt, wäre es nicht so schlimm gewesen wie aus Bosheit. Bleibt in enger Freundschaft miteinander verbunden, bis der Tod euch trennt. Alles gleich vergessen, wenn man sich mal ausgesprochen hat; das darf man."

Jesus: "Wenn du heimkommst, wirst du durch die Post eine freudenreiche Nachricht erhalten. Dies ist so sicher, wie es sicher ist, daß Ich nach der heiligen Kommunion mit dir verkehre. Deshalb darfst du niemals zweifeln. Deine beiden Freundinnen sollen jetzt einmal die Leiden der Landbewohner verkosten und das bequeme Stadtleben verlassen und vergessen."

 

14./17. Dezember 1918

"Wenn aber dann die Welt noch einmal in eine solche Gottlosigkeit versinkt, wie sie jetzt ist, dann ist Meine Geduld am Ende, und es kommt das Ende der Welt."

Jesus am 14. Dezember 1918: "Von dem Werk, das Ich hier gründe, soll ein neues Glaubensleben anfangen, und das Werk soll bestehen bis zum letzten der Tage. Dies Werk soll der Welt eine Warnungstafel sein, um nicht wieder in eine solche Gottlosigkeit zu verfallen. Deshalb sollt ihr alle drei in ein Grab, und Lieschen soll die erste sein. Euer Grab soll entweder vor die Kirche oder in eine der Kapellen, und wer die Kirche besucht, wird auch euer Grab besuchen und sich erinnern, was ihr gelitten.

Durch das Werk wird dann eine schöne Zeit entstehen für Meine heilige Kirche. Wenn aber dann die Welt noch einmal in eine solche Gottlosigkeit versinkt, wie sie jetzt ist, dann ist Meine Geduld am Ende, und es kommt das Ende der Welt. Jetzt überlasse Ich die Welt ganz sich selber. Euer Bund soll bestehen die ganze Ewigkeit. Meine Diener beten jetzt zwar, aber die Strafe müssen sie jetzt aushalten."

Jesus am 17. Dezember 1918: "Nach dem Tode eurer Freundin Lieschen will Ich nicht, daß ihr beide euch voneinander trennen sollt. Luischen soll nach Schippach ziehen und sich ganz dem Werke widmen, fremde Besucher zu unterweisen und in der Liebe Gottes zu befestigen. Von diesem Werk aus, das ganz auf übernatürlichem Boden aufgebaut ist, soll das Glaubensleben sich wieder emporschwingen und das Reich Meiner Liebe zu neuer Blüte sich emporschwingen."

Barbara: "Herr, warum lässest Du aber zu, daß dieses Werk so sehr bekämpft wird? Eben deswegen, weil es auf übernatürlichem Boden aufgebaut ist?"

Jesus: "Weil dies das sicherste Zeichen ist, daß Ich es bin. Alle Meine Werke tragen an sich die Geduld und Langmut eines Gottes, wie Meine wahre Kirche auch. Wie lange betet sie schon, daß Satans List vereitelt werde, da sie an den Seelen so viel Schaden anrichte. Und ihr seht, wie seine Macht sich immer mehr ausbreitet. Dies lasse Ich aber zu, daß auch die Bösen noch Zeit haben, sich zu besinnen und zu bekehren. Ohne daß die Menschen es merken, erhöre Ich doch ihr Flehen. Jetzt, wo Meiner Kirche durch Satans List der Untergang vorbereitet ist, gerade jetzt fängt sie an, über all ihre Feinde zu siegen.

So ist es mit Meinem Werk hier. Nur Geduld und Beharrlichkeit verlange Ich von allen, die daran mithelfen. Wie bei jedem Menschen, der sein ewiges Ziel sicher erreichen will, es nur durch christliche Geduld und Beharrlichkeit erkämpfen kann trotz all seiner Fehler und Schwächen, so wird Mein Werk hier erstehen trotz all der Hindernisse, die ihm bereitet werden. Ebenso wird aber auch Meine wahre Kirche wieder auf den Leuchter gerückt werden gerade jetzt, wo Satan und seine Helfershelfer auf Erden ihr den Untergang geschworen haben."

Beim Empfang der heiligen Sterbesakramente von meiner Mitschwester Elise Feile sah ich Pater Ludwig, meinen verstorbenen Seelenführer, Herrn Kaplan Josef Weigand, der Allerheiligen in seiner Seelsorgegemeinde Oberweisenbrunn an der Grippe starb, und meinen Neffen Alumnus Willi Schmitt, der den Heldentod vor seiner Priesterweihe starb, und einen alten, ehrwürdigen Priestergreis, den ich nicht kannte. Auf mein Befragen, wer er sei, erfuhr ich, daß es ein verstorbener Pfarrer aus Niederolm sei, der aus Dankbarkeit Lieschen auf ihrem Sterbebett besuche, weil sie ihm achtzehn Jahre lang so treu und redlich die Haushaltung geführt habe.

Als der Priester sich mit dem Meßdiener entfernt hatte, stimmte ich aus Dankbarkeit, innerer Freude und Wonne das Te Deum und ein Herz-Jesu-Lied an und die Priester, Pater Ludwig, Josef und Willi stimmten freudig mit ein. Aber auch das todkranke Lieschen, die doch von all dem, was ich sah und hörte, nichts wußte, sang aus Herzensgrund, wenn auch mit zitternder Stimme, die Lieder mit. In dieser freudigen Stimmung verschied auch mein Priesterneffe, Kaplan Josef Weigand, im Beisein seiner Eltern und mehrerer Männer aus seiner Pfarrgemeinde. In seinem Brevier fand man ein Papier, wo er Abschied von seinen Eltern nahm, weil er meinte, er sehe sie nicht mehr: Liebe Eltern! Betet für mich, aber weinet nicht um mich, denn ich sterbe mit Freuden. Beim Licht der Sterbekerze kann keine Täuschung vorkommen. Darum, alle meine lieben Freunde, Priester und Laien, stimmt mit mir das Magnificat an, denn auch uns gilt das Wort Elisabeths: "Glückselig seid ihr, die ihr geglaubt habt; denn alles, was der Herr euch durch ein so unscheinbares Werkzeug mitgeteilt hat, wird in Erfüllung gehen."

Jesus: "Weil die Mainzer euch so schlecht behandelt und auch die Würzburger noch aufgehetzt haben, so sollen sie gar nichts von euch haben und hätten doch alles haben können. Deshalb führte Ich euch hinauf."