Die Geheime Offenbarung des heiligen Apostels Johannes
Kapitel 1: Vorrede des Sehers
1 Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, um seinen Knechten anzuzeigen, was bald geschehen muß. Er hat sie durch seinen Engel, den er sandte, kundgetan seinem Knecht Johannes,
2 der das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt hat – alles, was er geschaut hat.
3 Selig, wer die Worte der Weissagung liest und hört, und bewahrt, was darin niedergeschrieben ist; denn die Zeit ist nahe.
4 Johannes an die sieben Gemeinden in Asien: Gnade euch und Friede von dem, der ist und der war und der kommen wird, und von den sieben Geistern, die vor seinem Thron sind,
5 und von Jesus Christus, dem treuen Zeugen, dem Erstgeborenen von den Toten, dem Herrscher über die Könige der Erde, der uns geliebt und uns durch sein Blut von unseren Sünden erlöst
6 und uns zu einem Königreich, zu Priestern für Gott, seinen Vater, gemacht hat – ihm sei Ehre und Macht in alle Ewigkeit. Amen.
7 Seht, er kommt mit den Wolken, und jedes Auge wird ihn schauen, auch die, die ihn durchbohrt haben; und wehklagen werden über ihn alle Stämme der Erde. Ja, Amen.
8 Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war und der kommen wird, der Allmächtige.
Eingangsvision
9 Ich, Johannes, euer Bruder und Teilhaber an der Bedrängnis, an der Königsherrschaft und an dem geduldigen Harren auf Jesus, war um des Wortes Gottes und um des Zeugnisses Jesu willen auf der Insel genannt Patmos.
10 Ich geriet am Tag des Herrn in Verzückung und hörte hinter mir eine mächtige Stimme, wie von einer Posaune.
11 Sie sagte: "Was du siehst, das schreibe in ein Buch und sende es an die sieben Gemeinden, nach Ephesus und nach Smyrna und nach Pergamon und nach Thyatira und nach Sardes und nach Philadelphia und nach Laodizea!"
12 Und ich wandte mich um, den Sprechenden zu sehen. Und als ich mich umgewandt hatte, sah ich sieben goldene Leuchter
13 und inmitten der Leuchter einen, der einem Menschensohn ähnlich war, bekleidet mit einem bis auf die Füße reichenden Gewand und einem goldenen Gürtel um die Brust.
14 Sein Haupt und seine Haare waren weiß wie schneeweiße Wolle, seine Augen wie Feuerflammen,
15 seine Füße wie im Ofen geglühtes Erz und seine Stimme wie das Rauschen vieler Wasser.
16 In seiner Rechten hielt er sieben Sterne. Aus seinem Mund kam ein scharfes, zweischneidiges Schwert. Sein Antlitz strahlte wie die Sonne in ihrer vollen Kraft.
17 Bei seinem Anblick fiel ich wie tot zu seinen Füßen. Doch er legte seine Rechte auf mich und sprach: "Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte
18 und der Lebendige. Ich war tot, aber siehe, ich lebe in alle Ewigkeit. Ich habe die Schlüssel des Todes und des Totenreiches.
19 Schreibe nun nieder, was du gesehen hast, was ist und was hernach geschehen wird.
20 Das Geheimnis der sieben Sterne, die du in meiner Rechten gesehen hast, und der sieben goldenen Leuchter (will ich dir enthüllen): Die sieben Sterne sind die Engel der sieben Gemeinden, und die sieben Leuchter sind die sieben Gemeinden.
Kapitel 2: Die sieben Sendschreiben
An die Gemeinde von Ephesus
1 Dem Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: So spricht, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält, der wandelt inmitten der sieben goldenen Leuchter:
2 Ich kenne deine Werke, deine Mühsal und dein geduldiges Ausharren. Ich weiß, daß du die Bösen nicht ertragen kannst, und daß du jene, die sich Apostel nennen, aber es nicht sind, geprüft und sie als Lügner befunden hast.
3 Auch hast du geduldig ausgeharrt und um meines Namens willen Schweres ertragen und bist nicht müde geworden.
4 Aber ich habe gegen dich, daß du deine erste Liebe aufgegeben hast.
5 Bedenke also, von welcher Höhe du herabgesunken bist! Bekehre dich und vollbringe wieder deine ersten Werke. Wenn nicht, komme ich zu dir und stoße, wenn du dich nicht bekehrst, deinen Leuchter von seiner Stelle.
6 Doch das hast du: Du haßt die Werke der Nikolaiten, die auch ich hasse.
7 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht! Dem Sieger werde ich zu essen geben vom Baum des Lebens, der im Paradies Gottes ist.
An die Gemeinde von Smyrna
8 Dem Engel der Gemeinde in Smyrna schreibe: So spricht der Erste und der Letzte, der tot war und wieder lebendig wurde:
9 Ich kenne deine Bedrängnis und deine Armut – doch du bist reich. Ich weiß, daß du von denen geschmäht wirst, die sich Juden nennen, es aber nicht sind, sondern die Synagoge Satans.
10 Fürchte dich nicht vor dem, was du erleiden sollst. Siehe, der Teufel wird einige von euch ins Gefängnis bringen, um euch auf die Probe zu stellen. Ihr werdet eine Trübsal von zehn Tagen zu bestehen haben. Sei getreu bis in den Tod, und ich will dir die Krone des Lebens geben.
11 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht! Dem Sieger wird der zweite Tod keinen Schaden zufügen.
An die Gemeinde von Pergamon
12 Dem Engel der Gemeinde in Pergamon schreibe: So spricht, der das scharfe, zweischneidige Schwert hat:
13 Ich weiß, wo du wohnst – wo der Thron Satans ist. Doch du hältst an meinem Namen fest und hast den Glauben an mich nicht verleugnet, auch nicht in den Tagen, als mein treuer Zeuge Antipas bei euch, am Wohnsitz Satans, getötet wurde.
14 Aber einiges Wenige habe ich gegen dich: Du hast dort Anhänger der Lehre Bileams, der Balak lehrte, die Kinder Israels zur Teilnahme an den Götzenopfern und zur Unzucht zu verführen.
15 So hast auch du welche, die in gleicher Weise an der Lehre der Nikolaiten festhalten.
16 Bekehre dich also! Wenn nicht, komme ich bald zu dir und werde mit dem Schwert meines Mundes gegen sie kämpfen.
17 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht! Dem Sieger werde ich von dem verborgenen Manna geben, und geben werde ich ihm einen weißen Stein, und auf dem Stein geschrieben steht ein neuer Name, den niemand kennt, außer dem, der ihn empfängt.
An die Gemeinde von Thyatira
18 Dem Engel der Gemeinde in Thyatira schreibe: So spricht der Sohn Gottes, der Augen hat wie Feuerflammen und Füße gleich geglühtem Erz:
19 Ich kenne deine Werke, deine Liebe, deinen Glauben, deinen Dienst, deine Geduld und weiß, daß deine letzten Werke die ersten überbieten.
20 Aber ich habe gegen dich, daß du das Weib Isebel gewähren läßt, die sich eine Prophetin nennt und durch ihre Lehre meine Knechte zur Unzucht und zum Genuß von Götzenopfern verführt.
21 Ich habe ihr eine Frist zur Umkehr gegeben, doch will sie sich von ihrer Unzucht nicht bekehren.
22 Siehe, ich werfe sie aufs Krankenlager, und alle, die mit ihr Ehebruch treiben, lasse ich in große Bedrängnis geraten, wenn sie von ihrem Treiben nicht ablassen.
23 Ihre Kinder werde ich vom Tod hinwegraffen lassen. Und alle Gemeinden werden erkennen, daß ich der bin, der Herzen und Nieren durchforscht, und jedem von euch werde ich nach seinen Werken vergelten.
24 Euch aber, den übrigen in Thyatira, die diese Lehre nicht teilen und die Tiefen des Satans, wie sie sagen, nicht kennen, euch sage ich: Ich lege euch keine weitere Last auf.
25 Doch haltet an dem fest, was ihr habt, bis ich komme.
26 Wer siegt und an meinen Werken bis ans Ende festhält, dem will ich Macht über die Völker geben.
27 Er wird sie mit eisernem Zepter weiden, wie man Töpfergeschirr zerschlägt,
28 wie auch ich die Macht empfangen habe von meinem Vater, und ich werde ihm den Morgenstern geben.
29 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht!
Kapitel 3: An die Gemeinde von Sardes
1 Dem Engel der Gemeinde von Sardes schreibe: So spricht, der die sieben Geister Gottes und die sieben Sterne hat: Ich kenne deine Werke. Du hast den Namen, daß du lebst, und doch bist du tot.
2 Wach auf und stärke den Rest, der am Absterben ist! Denn deine Werke habe ich nicht als vollkommen gefunden vor meinem Gott.
3 Gedenke also, wie du es empfangen und gehört hast. Bewahre es und bekehre dich! Wenn du aber nicht wachst, so komme ich wie ein Dieb, und du wirst nicht wissen, zu welcher Stunde ich über dich komme.
4 Indes hast du noch einige wenige Namen in Sardes, die ihre Kleider nicht befleckt haben. Sie werden in weißen Gewändern mit mir wandeln, weil sie würdig sind.
5 Der Sieger wird so mit weißen Gewändern angetan, und nimmer lösche ich seinen Namen aus dem Buch des Lebens; vielmehr werde ich seinen Namen vor meinem Vater und vor seinen Engeln bekennen.
6 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht!
An die Gemeinde von Philadelphia
7 Dem Engel der Gemeinde zu Philadelphia schreibe: So spricht der Heilige, der Wahrhaftige, der den Schlüssel Davids hat, der öffnet, daß niemand schließen, und der schließt, daß niemand öffnen kann.
8 Ich kennen deine Werke. Siehe, ich habe vor dir eine offene Tür bereitgestellt, die niemand schließen kann. Zwar hast du nur geringe Kraft, aber du hast mein Wort bewahrt und meinen Namen nicht verleugnet.
9 Siehe, ich schenke dir Leute aus der Gemeinde des Satans, die sich Juden nennen, es aber nicht sind, sondern Lügner. Diese will ich dazu bringen, daß sie kommen, dir zu Füßen fallen und erkennen, daß ich dich geliebt habe.
10 Weil du mein Wort vom geduldigen Ausharren bewahrt hast, werde auch ich dich vor der Stunde der Prüfung bewahren, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die Erdbewohner auf die Probe zu stellen.
11 Ich komme bald. Halte fest, was du hast, damit dir niemand deinen Kranz nehme.
12 Den Sieger werde ich zu einer Säule im Tempel meines Gottes machen, und seinen Platz dort wird er nie mehr verlieren. Ich will den Namen meines Gottes auf ihn schreiben und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das aus dem Himmel her von meinem Gott herabkommt, und meinen neuen Namen.
13 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht.
An die Gemeinde von Laodizea
14 Dem Engel der Gemeinde in Laodizea schreibe: So spricht, der das Amen ist, der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes:
15 Ich kenne deine Werke und weiß, daß du weder kalt noch warm bist. Wenn du doch kalt wärst oder warm!
16 Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Mund.
17 Weil du sagst: 'Ich bin reich, ich bin reich geworden und leide an nichts Mangel!' – und nicht weißt, daß du unglückselig und bemitleidenswert bist, arm, blind und nackt.
18 Ich rate dir, kaufe von mir im Feuer geläutertes Gold, daß du reich wirst; und weiße Gewänder, damit du dich bekleidest und die Schande deiner Blöße nicht sichtbar wird; und Salbe, um deine Augen zu salben, damit du sehend wirst.
19 Alle, die ich liebe, weise ich zurecht und züchtige sie. Sei also eifrig und bekehre dich!
20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, werde ich bei ihm einkehren und mit ihm essen und er mit mir.
21 Den Sieger lasse ich mit mir auf meinem Thron sitzen, wie auch ich gesiegt und mich zu meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.
22 Wer Ohren hat, der höre, was der Geist zu den Gemeinden spricht."
Kapitel 4: Das Drama der Parusie
Die Vorereignisse der Parusie
Gott in geheimnisvoller Majestät
1 Darauf hatte ich eine Vision. Siehe, eine Tür am Himmel stand offen, und die Stimme wie von einer Posaune, die ich zuvor zu mir reden hörte, sprach: "Komm hier herauf! Ich will dir zeigen, was hernach geschehen muß."
2 Sogleich ward ich vom Geist ergriffen. Und siehe, ein Thron stand im Himmel, und auf dem Thron saß einer.
3 Der da saß, glich einem Jaspis und Karneol. Den Thron umschloß ein Regenbogen, der wie ein Smaragd aussah.
4 Rings um den Thron waren vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen saßen vierundzwanzig Älteste in weißen Gewändern und mit goldenen Kronen auf ihren Häuptern.
5 Vom Thron gehen Blitze aus und laute Donnerschläge. Sieben Fackeln brennen vor dem Thron: das sind die sieben Geister Gottes.
6 Vor dem Thron ist wie ein gläsernes Meer, einem Kristall gleich. Mitten vor dem Thron und um den Thron sind vier Wesen, voller Augen vorn und hinten.
7 Das erste Wesen gleicht einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte hat das Antlitz wie eines Menschen, das vierte gleicht einem fliegenden Adler.
8 Jedes der vier Wesen hat sechs Flügel, ringsum und innen übersät mit Augen. Tag und Nacht rufen sie ohne Unterlaß: "Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der allmächtige Gott, der war, der ist und der kommen wird."
9 Und jedesmal, wenn die Wesen dem, der auf dem Thron sitzt und der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, Preis, Ehre und Dank darbringen,
10 fallen die vierundzwanzig Ältesten vor dem auf dem Thron Sitzenden nieder und beten den an, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Sie legen ihre Kronen vor dem Thron nieder und sagen:
11 "Würdig bist du, unser Herr und Gott, Preis, Ehre und Macht zu empfangen, weil du das All erschaffen hast. Durch deinen Willen war es und wurde es geschaffen."
Kapitel 5: Das Buch mit den sieben Siegeln
1 Und ich sah in der Rechten dessen, der auf dem Thron sitzt, ein Buch, innen und außen beschrieben, versiegelt mit sieben Siegeln.
2 Und ich sah einen mächtigen Engel, der mit lauter Stimme rief: "Wer ist würdig, das Buch zu öffnen und seine Siegel zu lösen?"
3 Doch niemand im Himmel und auf Erden und unter der Erde vermochte das Buch zu öffnen und Einblick zu nehmen.
4 Da weinte ich sehr, daß niemand würdig befunden wurde, das Buch zu öffnen und Einblick zu nehmen.
Übergabe der Buchrolle an das Lamm
5 Und einer der Ältesten sagte zu mir: "Weine nicht! Siehe, gesiegt hat der Löwe aus dem Stamm Juda, der Sproß aus der Wurzel Davids. Er wird das Buch und seine sieben Siegel öffnen."
6 Und ich sah mitten vor dem Thron und den vier Wesen und mitten vor den Ältesten ein Lamm stehen, wie geschlachtet. Es hat sieben Hörner und sieben Augen: das sind die sieben Geister Gottes, die über die ganze Erde ausgesandt sind.
7 Es trat heran und nahm das Buch aus der Rechten dessen, der auf dem Thron sitzt.
8 Und als es das Buch genommen hatte, fielen die vier Wesen und die vierundzwanzig Ältesten vor dem Lamm nieder. Jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Weihrauch: das sind die Gebete der Heiligen.
9 Sie singen ein neues Lied: "Würdig bist du, das Buch zu nehmen und seine Siegel zu öffnen. Denn du bist geschlachtet worden und hast durch dein Blut Menschen losgekauft für Gott aus allen Stämmen und Sprachen, Völkern und Nationen
10 und hast sie für unseren Gott zu einem Königreich und zu Priestern gemacht, und sie werden herrschen auf der Erde."
11 Und ich sah und vernahm die Stimme vieler Engel rings um den Thron, um die Wesen und die Ältesten. Ihre Zahl war Myriaden von Myriaden und Tausende von Tausenden.
12 Sie singen mit lauter Stimme: "Würdig ist das Lamm, das geschlachtet wurde, Macht, Reichtum, Weisheit, Kraft, Ehre, Preis und Lob zu empfangen."
13 Und jedes Geschöpf, das im Himmel, auf Erden, unter der Erde und auf dem Meer ist, alles, was in ihnen ist, hörte ich singen: "Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm gebührt Lob, Ehre, Ruhm und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit."
14 Und die vier Wesen sprachen: "Amen", und die Ältesten fielen nieder und beteten an.
Kapitel 6: Öffnung der vier ersten Siegel
1 Und ich sah, wie das Lamm das erste von den sieben Siegeln öffnete. Und ich hörte das erste der vier Wesen wie mit Donnerstimme sagen: "Komm!"
2 Ich schaute, und siehe, da war ein weißes Roß. Auf ihm saß einer mit einem Bogen. Ihm ward eine Krone gegeben, und er zog aus als Sieger und um zu siegen.
3 Als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Wesen sagen: "Komm!"
4 Und ein anderes, ein feuerrotes Roß, kam heraus, und dem, der auf ihm saß, ward Macht verliehen, den Frieden von der Erde wegzunehmen, so daß die Menschen einander niedermetzelten, und gegeben ward ihm ein großes Schwert.
5 Als es das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Wesen sagen: "Komm!" Ich schaute, und siehe, da war ein schwarzes Roß. Der auf ihm saß, hielt eine Waage in seiner Hand.
6 Und ich hörte eine Stimme inmitten der vier Wesen sagen: "Ein Maß Weizen für einen Denar und drei Maß Gerste für einen Denar. Aber Öl und Wein schädige nicht!"
7 Als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich das vierte Wesen sagen: "Komm!"
8 Ich schaute, und siehe, da war ein fahles Roß. Der auf ihm saß, hieß "der Tod", und das Totenreich folgte ihm. Ihm ward Macht über den vierten Teil der Erde gegeben, zu töten durch Schwert und Hunger, durch tödliche Krankheit und durch die Tiere der Erde.
Öffnung des fünften Siegels
9 Als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altar die Seelen derer, die hingeschlachtet waren um des Wortes Gottes und des Zeugnisses willen, das sie hatten.
10 Sie schrien mit lauter Stimme: "Heiliger und wahrhaftiger Herr, wie lange richtest du nicht und rächst nicht unser Blut an den Bewohnern der Erde?"
11 Und einem jeden von ihnen wurde ein weißes Gewand gegeben und gesagt, sie sollten sich noch kurze Zeit gedulden, bis ihre Mitknechte und Brüder vollzählig wären, die gleich ihnen den Tod erleiden würden.
Öffnung des sechsten Siegel
12 Als es das sechste Siegel öffnete, sah ich, wie ein großes Erdbeben geschah. Die Sonne ward schwarz wie ein härenes Trauergewand und der ganze Mond rot wie Blut.
13 Die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie die unreifen Früchte, die der Feigenbaum abwirft, wenn er vom Sturmwind geschüttelt wird.
14 Der Himmel entschwand wie eine Buchrolle, die man zusammenrollt. Alle Berge und Inseln wurden von ihrer Stelle gerückt.
15 Die Könige der Erde, die Großen, die Befehlshaber, die Reichen und die Mächtigen, alle Sklaven und Freien verbargen sich in den Höhlen und Klüften der Berge,
16 und sie riefen den Bergen und Felsen zu: "Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes.
17 Denn gekommen ist der große Tag ihres Zornes; wer kann da bestehen?"
Kapitel 7: Besiegelung der Auserwählten
1 Alsdann sah ich vier Engel an den vier Enden der Erde stehen. Sie hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind wehe über Land und Meer oder irgendeinen Baum.
2 Und ich sah einen anderen Engel mit dem Siegel des lebendigen Gottes vom Sonnenaufgang aufsteigen. Er rief den vier Engeln, denen die Macht verliehen war, das Land und das Meer zu schädigen, mit lauter Stimme zu:
3 "Schädigt nicht das Land und das Meer und die Bäume, bis wir die Knechte unseres Gottes mit seinem Siegel auf ihrer Stirn gekennzeichnet haben."
4 Und ich hörte die Zahl der Besiegelten: Hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen der Söhne Israels:
5 aus dem Stamm Juda zwölftausend Besiegelte, aus dem Stamm Ruben zwölftausend, aus dem Stamm Gad zwölftausend,
6 aus dem Stamm Ascher zwölftausend, aus dem Stamm Naftali zwölftausend, aus dem Stamm Manasse zwölftausend,
7 aus dem Stamm Simeon zwölftausend, aus dem Stamm Levi zwölftausend, aus dem Stamm Issachar zwölftausend,
8 aus dem Stamm Sebulon zwölftausend, aus dem Stamm Josef zwölftausend, aus dem Stamm Benjamin zwölftausend Besiegelte.
Die Heiligen vor Gottes Thron
9 Darauf sah ich eine große Schar, die niemand zu zählen vermochte, aus allen Völkern, Stämmen, Geschlechtern und Sprachen. Sie stehen vor dem Thron und vor dem Lamm, angetan mit weißen Gewändern und mit Palmzweigen in ihren Händen.
10 Sie rufen mit lauter Stimme: "Das Heil ist bei unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm."
11 Und alle Engel standen rings um den Thron, um die Ältesten und die vier Wesen und fielen vor dem Thron auf ihr Angesicht, beteten Gott an
12 und sprachen: "Amen! Lob und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre, Macht und Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit. Amen."
13 Da fragte mich einer von den Ältesten: "Wer sind die mit den weißen Kleidern Bekleidete und woher sind sie gekommen?"
14 Ich erwiderte ihm: "Mein Herr, du weißt es." Und er sagte zu mir: "Das sind die, welche aus der großen Drangsal gekommen sind. Sie haben ihre Gewänder weiß gewaschen im Blut des Lammes.
15 Darum stehen sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel, und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen.
16 Sie werden nicht mehr hungern und nicht dürsten; Sonnenglut und Hitze wird sie nicht mehr treffen.
17 Denn das Lamm, das mitten vor dem Thron steht, wird sie weiden und zu den Wasserquellen des Lebens führen, und Gott wird jede Träne abwischen von ihren Augen."
Kapitel 8: Öffnung des siebten Siegels
1 Als es das siebte Siegel öffnete, entstand Schweigen im Himmel, wohl eine halbe Stunde lang.
2 Und ich sah die sieben Engel, die vor Gott stehen, und gegeben wurden ihnen sieben Posaunen.
3 Dann kam ein anderer Engel und trat mit einem goldenen Rauchfaß vor den Altar. Ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, damit er es zu den Gebeten aller Heiligen auf den goldenen Altar vor dem Thron lege.
4 Und der Rauch des Räucherwerkes stieg mit den Gebeten der Heiligen aus der Hand des Engels zu Gott empor.
5 Und der Engel nahm das Rauchfaß, füllte es mit Feuer vom Altar und warf es auf die Erde. Da erfolgten Donnerschläge und Getöse und Blitze und Erdbeben.
6 Und die sieben Engel mit den sieben Posaunen machten sich bereit, in die Posaune zu stoßen.
Die vier ersten Posaunen
7 Der erste Engel stieß in die Posaune. Da kam Hagel und Feuer, mit Blut vermischt, und ward auf die Erde geschleudert, und der dritte Teil der Erde verbrannte, und der dritte Teil der Bäume verbrannte, und alles grüne Gras verbrannte.
8 Der zweite Engel stieß in die Posaune. Da wurde etwas wie ein großer, feuerglühender Berg ins Meer geschleudert. Ein Drittel des Meeres ward zu Blut,
9 ein Drittel der im Meer lebenden Geschöpfe starb dahin, und ein Drittel der Schiffe ging zugrunde.
10 Der dritte Engel stieß in die Posaune. Da fiel vom Himmel ein großer Stern, der wie eine Fackel brannte. Er fiel auf den dritten Teil der Flüsse und auf die Wasserquellen;
11 und der Name des Sternes ist "Wermut". Da ward ein Drittel der Gewässer zu Wermut, und viele Menschen starben von dem Wasser, weil es bitter geworden war.
12 Der vierte Engel stieß in die Posaune. Da wurde ein Drittel der Sonne, ein Drittel des Mondes und ein Drittel der Sterne geschlagen, daß der dritte Teil von ihnen verfinstert wurde, und der Tag, ebenso wie die Nacht, zu einem Drittel kein Licht hatte.
13 Dann schaute ich hin, und ich hörte einen Adler, der hoch oben am Himmel dahinflog, mit lauter Stimme rufen: "Wehe, wehe, wehe den Bewohnern der Erde wegen der übrigen Posaunenstöße der drei Engel, die noch in die Posaune stoßen werden!"
Kapitel 9: Die fünfte Posaune
1 Der fünfte Engel stieß in die Posaune. Da sah ich einen Stern, der vom Himmel auf die Erde gefallen war. Ihm wurde der Schlüssel zum Schacht des Abgrundes gegeben.
2 Er öffnete den Schacht des Abgrundes, und Rauch stieg aus dem Schacht auf wie der Rauch aus einem gewaltigen Ofen, und Sonne und Luft wurden von dem Rauch aus dem Schacht verfinstert.
3 Und heraus aus dem Rauch kamen Heuschrecken auf die Erde, denen Macht gegeben wurde, wie sie die Skorpione der Erde haben.
4 Sie hatten den Befehl, dem Gras der Erde, dem Grün und den Bäumen keinen Schaden zuzufügen, sondern nur den Menschen, die nicht das Siegel Gottes auf der Stirn haben.
5 Doch durften sie diese nicht töten, sondern sie nur fünf Monate lang peinigen, und die Pein, die sie zufügten, war wie die Pein, die entsteht, wenn ein Skorpion einen Menschen sticht.
6 In jenen Tagen werden die Menschen den Tod suchen und werden ihn nicht finden; sie werden zu sterben verlangen, aber der Tod flieht vor ihnen.
7 Die Heuschrecken glichen Rossen, die zum Kampf gerüstet sind, auf ihren Köpfen trugen sie goldähnliche Kränze, und ihre Gesichter waren wie Gesichter von Menschen.
8 Ihre Haare waren wie Frauenhaare, ihre Zähne wie die von Löwen,
9 ihre Panzer wie Eisenpanzer und das Getöse ihrer Flügel wie das Gerassel vieler Streitwagen, die in den Kampf stürmen.
10 Sie hatten Schwänze und Stacheln wie Skorpione – in ihren Schwänzen lag die Macht, die Menschen fünf Monate lang zu schädigen.
11 Als König haben sie über sich den Engel des Abgrundes, der hebräisch Abaddon, griechisch Apollyon heißt.
12 Das erste Wehe ist vergangen; siehe, noch zwei Wehe kommen danach.
Die sechste Posaune
13 Der sechste Engel stieß in die Posaune. Da vernahm ich eine Stimme von den vier Hörnern des goldenen Altars her, der vor Gott steht.
14 Die sprach zum sechsten Engel mit der Posaune: "Binde die vier Engel los, die am großen Fluß Eufrat gebunden sind."
15 Und losgelassen wurden die vier Engel, die auf Stunde, Tag, Monat und Jahr bereitstanden, den dritten Teil der Menschen zu töten.
16 Die Zahl der Reiterscharen betrug zwanzigtausendmal zehntausend; diese Zahl hörte ich.
17 In der Vision sah ich die Rosse und ihre Reiter, die feuerrote, rauchblaue und schwefelgelbe Panzer trugen. Die Köpfe der Rosse waren wie Löwenköpfe, und aus ihren Mäulern kommt Feuer, Rauch und Schwefel hervor.
18 Durch diese drei Plagen: das Feuer, den Rauch und den Schwefel, die aus ihren Mäulern herauskamen, wurde ein Drittel der Menschen getötet.
19 Denn die Macht der Rosse liegt in ihrem Maul und in ihren Schwänzen – ihre Schwänze sind schlangenähnlich, und haben Köpfe, mit denen sie Schaden zufügen.
20 Gleichwohl ließen die übrigen Menschen, die durch diese Plagen nicht umgekommen waren, nicht von den Werken ihrer Hände ab, sondern beteten weiter die Dämonen und Götzenbilder aus Gold, Silber, Erz, Stein und Holz an, die weder sehen noch hören noch gehen können.
21 Sie bekehrten sich nicht von ihren Mordtaten, ihren Zaubereien, ihrer Unzucht und ihrem Stehlen.
Kapitel 10: Der Engel mit dem offenen Büchlein
1 Ich sah einen anderen mächtigen Engel vom Himmel niedersteigen. Er war in eine Wolke gehüllt, und der Regenbogen stand über seinem Haupt; sein Antlitz war wie die Sonne, und seine Füße wie Feuersäulen.
2 In seiner Hand hielt er ein offenes Büchlein. Seinen rechten Fuß setzte er auf das Meer, den linken auf das Land.
3 Er rief mit starker Stimme, wie wenn ein Löwe brüllt. Auf seinen Ruf ließen die sieben Donner ihre Stimme ertönen.
4 Als die sieben Donner verhallt waren, wollte ich schreiben. Doch da hörte ich eine Stimme vom Himmel zu mir sagen: "Versiegele, was die sieben Donner gekündet haben! Schreibe das nicht auf!"
5 Da erhob der Engel, den ich auf dem Meer und auf dem Land stehen sah, seine rechte Hand zum Himmel
6 und schwur bei dem, der lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, der den Himmel geschaffen hat und was in ihm ist, die Erde und was auf ihr ist, das Meer und was in ihm ist, daß keine Zeit mehr sein wird,
7 daß vielmehr in den Tagen, da der siebte Engel sich anschickt, in die Posaune zu stoßen, der geheime Ratschluß Gottes erfüllt sein wird, wie er seinen Knechten, den Propheten, als Frohbotschaft angekündigt hatte.
8 Da hörte ich wieder die Stimme, die ich vom Himmel gehört hatte. Sie sprach: "Geh hin und nimm das geöffnete Büchlein aus der Hand des Engels, der auf dem Meer und auf dem Land steht."
9 Ich ging hin zu dem Engel und bat ihn, mir das Büchlein zu geben. Er sagte zu mir: "Nimm und iß es! In deinem Magen wird es zwar bitter sein, aber in deinem Mund süß wie Honig."
10 Und ich nahm das Büchlein aus der Hand des Engels und aß es, und es war in meinem Mund wie süßer Honig; doch als ich es gegessen hatte, ward mein Leib mit Bitterkeit erfüllt.
11 Da sagte man zu mir: "Du mußt nochmals weissagen über viele Geschlechter, Völker, Sprachen und Könige."
Kapitel 11: Die Heilige Stadt und die zwei Zeugen
1 Man gab mir ein Rohr gleich einem Stab und sagte: "Auf, miß den Tempel Gottes, den Altar und die dort anbeten.
2 Doch vom äußeren Vorhof des Tempels sieh ab und miß ihn nicht. Er ist den Heiden preisgegeben. Die werden die Heilige Stadt zweiundvierzig Monate lang niedertreten.
3 Und meinen zwei Zeugen werde ich den Auftrag geben, daß sie in Sacktuch gekleidet zwölfhundertsechzig Tage lang predigen."
4 Sie sind die zwei Ölbäume und die zwei Leuchter, die vor dem Herrn der Erde stehen.
5 Wenn einer ihnen schaden will, fährt Feuer aus ihrem Mund und verzehrt ihre Feinde; wer ihnen schaden will, muß sterben.
6 Sie haben die Macht, den Himmel zu verschließen, daß in den Tagen ihrer Predigt kein Regen fällt, und sie haben Macht über die Gewässer, sie in Blut zu verwandeln, und die Erde mit jeder beliebigen Plage zu schlagen, sooft sie nur wollen.
7 Wenn sie ihr Zeugnis beendet haben, wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen Krieg führen, sie besiegen und töten.
8 Ihre Leichname werden auf der Straße der großen Stadt liegen bleiben, die bildlich Sodom und Ägypten heißt, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde.
9 Leute aus den Geschlechtern, Stämmen, Sprachen und Völkern werden ihre Leichname dreieinhalb Tage daliegen sehen und nicht dulden, daß sie ins Grab gelegt werden.
10 Die Bewohner der Erde freuen sich über sie und frohlocken und senden einander Geschenke; denn diese zwei Propheten hatten die Bewohner der Erde gepeinigt.
11 Aber nach den dreieinhalb Tagen kam von Gott Geist des Lebens in sie; sie standen auf – alle, die sie sahen, befiel große Furcht,
12 und hörten eine laute Stimme, die vom Himmel her ihnen zurief: "Kommt hier herauf!" Und sie stiegen vor den Augen ihrer Feinde in einer Wolke zum Himmel hinauf.
13 In jener Stunde geschah ein großes Erdbeben: der zehnte Teil der Stadt stürzte ein, und siebentausend Menschen wurden bei dem Erdbeben getötet; die Überlebenden gerieten in Furcht und gaben dem Gott des Himmels die Ehre.
14 Das zweite Wehe ist vorbei; siehe, das dritte Wehe kommt bald."
Die siebte Posaune
15 Der siebte Engel stieß in die Posaune. Da ließen sich im Himmel laute Stimmen vernehmen, die riefen: "Die Herrschaft über die Welt gehört jetzt unserem Herrn und seinem Gesalbten. Er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit."
16 Und die vierundzwanzig Ältesten, die vor Gott auf ihren Thronen sitzen, fielen auf ihr Angesicht, beteten Gott an
17 und sprachen: "Wir danken dir, Herr, allmächtiger Gott, der du bist und der du warst, daß du deine gewaltige Macht und die Herrschaft übernommen hast.
18 Die Völker zürnten, da kam dein Zorn und die Zeit, über die Toten Gericht zu halten und deine Knechte zu belohnen: die Propheten, die Heiligen und die deinen Namen fürchten, klein und groß, und zu verderben, die die Erde verderben."
19 Da öffnete sich im Himmel der Tempel Gottes, und sichtbar wurde in seinem Tempel die Lade seines Bundes; es blitzte und krachte und donnerte, die Erde bebte und großer Hagel ging nieder.
Kapitel 12: Der Höhepunkt der Parusie
Der lauernde Drache
1 Und am Himmel erschien ein großes Zeichen: eine Frau, bekleidet mit der Sonne und der Mond unter ihren Füßen und auf ihrem Haupt eine Krone von zwölf Sternen.
2 Sie ist schwanger und schreit in ihren Wehen und Geburtsnöten.
3 Noch ein anderes Zeichen erschien am Himmel: ein großer feuerroter Drache mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und sieben Kronen auf seinen Köpfen.
4 Sein Schweif fegte den dritten Teil der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde. Der Drache steht vor der Frau, die im Begriff ist, zu gebären, um ihr Kind gleich nach der Geburt zu verschlingen.
5 Sie gebar ein Kind, einen Sohn, der alle Völker mit eisernem Zepter regieren soll. Doch ihr Kind ward zu Gott auf seinen Thron entrückt.
6 Die Frau aber floh in die Wüste, wo sie eine von Gott ihr bereitete Stätte hat, damit man sie dort zwölfhundertsechzig Tage lang ernähre.
Michaels Sieg über den Drachen
7 Da brach im Himmel Krieg aus. Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen. Und der Drache und seine Engel führten Krieg,
8 vermochten aber nicht standzuhalten; sie wurden aus dem Himmel vertrieben.
9 Und gestürzt wurde der große Drache – die alte Schlange, genannt Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt. Er wurde auf die Erde geworfen und mit ihm seine Engel.
10 Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel rufen: "Jetzt ist gekommen das Heil, die Macht und die Herrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten, weil gestürzt wurde der Ankläger unserer Brüder, der sie Tag und Nacht vor unserem Gott verklagte.
11 Sie haben ihn besiegt kraft des Blutes des Lammes und durch das Wort ihres Zeugnisses und haben ihr Leben nicht als das höchste Gut angesehen.
12 Darum freut euch, ihr Himmel und ihr, die in ihm wohnt! Doch wehe der Erde und dem Meer! Denn der Teufel ist zu euch mit großem Zorn hinabgestiegen, weil er weiß, wie wenig Zeit ihm verbleibt."
Des Drachen Kampf gegen die Frau
13 Als der Drache sah, daß er auf die Erde geworfen war, verfolgte er die Frau, die den Knaben geboren hatte.
14 Der Frau aber wurden die zwei Flügel des großen Adlers gegeben, damit sie in die Wüste an ihren Ort fliege, wo sie, weg vom Angesicht der Schlange, eine Zeit, Zeiten und eine halbe Zeit ernährt werden sollte.
15 Die Schlange stieß aus ihrem Rachen der Frau einen Wasserstrom nach, damit sie von den Fluten fortgerissen werde.
16 Aber die Erde kam der Frau zu Hilfe: Die Erde öffnete ihren Schlund und verschlang den Fluß, den der Drache aus seinem Maul geschleudert hatte.
17 Da geriet der Drache in Zorn über die Frau und ging hin, um Krieg zu führen mit den übrigen ihrer Nachkommenschaft, die Gottes Gebote beobachten und festhalten am Zeugnis von Jesus.
18 Er stellte sich an den Strand des Meeres.
Kapitel 13: Das Tier aus dem Meer
1 Da sah ich aus dem Meer ein Tier aufsteigen, das zehn Hörner und sieben Köpfe hatte. Auf seinen Hörnern trug es zehn Kronen und auf seinen Köpfen gotteslästerliche Namen.
2 Das Tier, das ich sah, glich einem Panther. Seine Tatzen waren wie die eines Bären, sein Maul wie das Maul eines Löwen. Ihm gab der Drache seine Kraft, seinen Thron und große Macht.
3 Einen von seinen Köpfen sah ich wie tödlich verwundet, aber seine tödliche Wunde heilte wieder. Die ganze Erde folgte dem Tier voll Bewunderung,
4 und die Menschen beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht übertragen hatte; und sie beteten das Tier an und sagten: "Wer ist dem Tier gleich, und wer vermag mit ihm Krieg zu führen?"
5 Gegeben wurde ihm ein Maul, das hochtrabende und gotteslästerliche Reden führte, und es wurde ihm Macht gegeben, es zweiundvierzig Monate lang so zu treiben.
6 Es öffnete sein Maul, und stieß Lästerungen gegen Gott aus; es lästerte seinen Namen, sein Zelt und die im Himmel ihr Zelt haben.
7 Auch ward ihm gestattet, mit den Heiligen Krieg zu führen und sie zu besiegen; Macht wurde ihm gegeben über alle Geschlechter, Stämme, Sprachen und Völker.
8 Anbeten werden es alle Bewohner der Erde, deren Namen seit Grundlegung der Welt nicht eingetragen sind im Buch des Lebens des Lammes, das geschlachtet wurde.
9 Wer ein Ohr hat, der höre!
10 Wenn einer in Gefangenschaft gehen soll, geht er in Gefangenschaft; wenn einer mit dem Schwert getötet werden soll, wird er mit dem Schwert getötet werden. Hier muß sich die Standhaftigkeit und der Glaube der Heiligen bewähren.
Das Tier aus dem Festland
11 Ich sah ein anderes Tier aus der Erde heraufkommen. Es hatte zwei Hörner wie ein Widder und redete wie ein Drache.
12 Es übt die ganze Macht des ersten Tieres unter dessen Augen aus und bringt die Erde und ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten, dessen tödliche Wunde geheilt ward.
13 Es wirkt große Wunderzeichen, sogar Feuer läßt es vor den Augen der Menschen vom Himmel auf die Erde fallen.
14 Durch die Zeichen, die vor dem Tier zu tun ihm gegeben wurde, verführt es die Bewohner der Erde. Es redet nämlich den Bewohnern der Erde zu, ein Bild von dem Tier zu machen, das die Wunde des Schwertes hatte und wieder lebendig geworden ist.
15 Auch wurde ihm Macht gegeben, dem Bild des Tieres Leben einzuhauchen, so daß das Bild des Tieres sprechen konnte und alle töten ließ, die das Bild des Tieres nicht anbeten wollten.
16 Alle, Große und Kleine, Reiche und Arme, Freie und Unfreie, brachte es dazu, auf ihrer rechten Hand oder an ihrer Stirn ein Zeichen zu tragen.
17 Keiner sollte kaufen oder verkaufen dürfen, der nicht das Zeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens.
18 Hier ist Weisheit vonnöten. Wer Verstand hat, berechne die Zahl des Tieres; sie ist nämlich die Zahl eines Menschen, und seine Zahl ist 666.
Kapitel 14: Das Lamm und sein Gefolge
1 Ich schaute, und siehe, das Lamm steht auf dem Berg Zion und mit ihm hundertvierundvierzigtausend, die seinen Namen und den Namen seines Vaters auf ihrer Stirn geschrieben tragen.
2 Und ich hörte eine Stimme vom Himmel gleich dem Rauschen vieler Wasser und gleich dem Rollen eines gewaltigen Donners. Die Stimme, die ich hörte, klang wie Gesang von Harfenspielern, die ihre Harfen schlagen.
3 Und sie singen ein neues Lied vor dem Thron und vor den vier Wesen und den Ältesten. Niemand konnte das Lied lernen außer den hundertvierundvierzigtausend, die von der Erde losgekauft sind.
4 Sie sind es, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn jungfräulich sind sie. Sie folgen dem Lamm, wohin es geht. Sie sind aus den Menschen als Erstlinge für Gott und für das Lamm erkauft.
5 Keine Lüge kam aus ihrem Mund. Sie sind ohne Fehl vor Gottes Thron.
Die drei Gerichtsengel
6 Und ich sah einen anderen Engel hoch oben am Himmel fliegen. Der hatte den Bewohnern der Erde, allen Völkern, Stämmen, Sprachen und Geschlechtern eine ewige Frohbotschaft zu verkünden.
7 Er rief mit lauter Stimme: "Fürchtet Gott und gebt ihm die Ehre! Gekommen ist die Stunde seines Gerichtes. Betet ihn an, der den Himmel und die Erde, das Meer und die Quellen der Wasser erschaffen hat."
8 Ihm folgte ein zweiter Engel, der rief: "Gefallen, ja, gefallen ist Babylon, die Große, die von dem Wein des Zornes ihrer Unzucht hat trinken lassen alle Völker."
9 Und ein dritter Engel folgte ihnen, der mit lauter Stimme rief: "Wenn jemand das Tier und sein Bild anbetet, dessen Zeichen annimmt und es an seiner Stirn oder an seiner Hand trägt,
10 wird er vom Wein des Zornes Gottes trinken, der unverdünnt in den Becher seines Zornes eingeschenkt ist, und er wird mit Feuer und Schwefel vor den heiligen Engeln und dem Lamm gepeinigt werden.
11 Tag und Nacht haben die keine Ruhe, die das Tier und sein Bild anbeten und das Zeichen seines Namens annehmen, und der Rauch ihrer Qualen steigt auf in alle Ewigkeit.
12 Hier ist das geduldige Ausharren der Heiligen vonnöten, die die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus bewahren."
13 Und ich hörte eine Stimme vom Himmel sagen: "Schreibe: Selig sind von jetzt an die Toten, die im Herrn sterben! Fürwahr, so spricht der Geist: sie sollen ausruhen von ihren Mühen. Denn ihre Werke folgen ihnen nach."
Die drei Ernteengel
14 Ich schaute, und siehe, eine weiße Wolke, und auf der Wolke sitzt einer, der einem Menschensohn gleicht. Auf seinem Haupt hat er eine goldene Krone und in seiner Hand eine scharfe Sichel.
15 Ein anderer Engel trat aus dem Tempel und rief mit lauter Stimme dem zu, der auf der Wolke sitzt: "Sende deine Sichel aus und ernte! Denn die Stunde zum Ernten ist da und die Ernte der Erde ist überreif geworden."
16 Und der auf der Wolke sitzt, schwang seine Sichel über die Erde hin, und die Erde wurde abgeerntet.
17 Ein zweiter Engel trat aus dem Tempel im Himmel hervor, ebenfalls mit einer scharfen Sichel.
18 Und noch ein anderer Engel kam heraus aus dem Altar. Der hatte Macht über das Feuer und rief mit lauter Stimme dem mit der scharfen Sichel zu: "Leg deine scharfe Sichel an und schneide die Trauben vom Weinstock der Erde; denn seine Beeren sind reif."
19 Da schwang der Engel seine Sichel über die Erde hin, schnitt die Trauben vom Weinstock der Erde ab und warf sie in die große Kelter des Zornes Gottes.
20 Die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten; das Blut floß aus der Kelter hinauf bis an die Zügel der Rosse, tausendsechshundert Stadien weit.
Kapitel 15: Die sieben Schalenengel
1 Ich sah ein anderes Zeichen am Himmel, groß und wunderbar: Sieben Engel mit sieben Plagen, den letzten, weil mit ihnen der Zorn Gottes vollendet ist.
2 Ich sah etwas wie ein gläsernes Meer, mit Feuer gemischt, und die Sieger über das Tier und sein Bild und die Zahl seines Namens mit Harfen Gottes am gläsernen Meer stehen.
3 Sie singen das Lied des Mose, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes: "Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, allmächtiger Gott. Gerecht und wahrhaftig sind deine Wege, König der Völker.
4 Wer sollte dich nicht fürchten, Herr? Wer deinen Namen nicht preisen? Denn du allein bist heilig, weil alle Völker kommen und dich anbeten werden; denn deine gerechten Taten sind offenbar geworden."
5 Darauf sah ich, wie im Himmel der Tempel des Zeltes des Zeugnisses geöffnet wurde,
6 und aus dem Tempel kamen die sieben Engel mit den sieben Plagen heraus, bekleidet mit glänzendem, reinem Leinen, die Brust mit goldenem Gürtel umgürtet.
7 Eines von den vier Wesen gab den sieben Engeln sieben goldene Schalen, voll vom Zorn Gottes, der da lebt in alle Ewigkeit.
8 Und erfüllt wurde der Tempel mit Rauch von der Herrlichkeit Gottes und von seiner Macht. Niemand konnte in den Tempel eintreten, bis die sieben Plagen der sieben Engel vollzogen waren.
Kapitel 16: Die Plagen der vier ersten Schalen
1 Und ich hörte eine laute Stimme aus dem Tempel den sieben Engeln zurufen: "Geht hin und gießt die sieben Schalen des Zornes Gottes auf die Erde aus."
2 Der erste ging und goß seine Schale auf die Erde aus. – Da bildete sich ein bösartiges, schlimmes Geschwür an den Menschen, die das Zeichen des Tieres an sich trugen und sein Bild anbeteten.
3 Der zweite goß seine Schale auf das Meer aus. – Da wurde es zu Blut wie von einem Toten, und jedes Lebewesen im Meer fand den Tod.
4 Der dritte goß seine Schale auf die Flüsse und die Quellen der Wasser aus. – Da wurde es zu Blut.
5 Und ich hörte den Engel der Wasser sagen: "Gerecht bist du, der du bist und warst, du Heiliger, daß so du gerichtet hast!
6 Denn Blut von Heiligen und Propheten haben sie vergossen. Dafür gabst du ihnen Blut zu trinken. So haben sie es verdient."
7 Und ich hörte vom Altar her rufen: "Fürwahr, Herr, allmächtiger Gott, wahrhaftig und gerecht ist dein Gericht."
8 Der vierte goß seine Schale über die Sonne aus. – Da ward ihr die Kraft verliehen, die Menschen mit Feuer zu versengen.
9 Die Menschen wurden von großer Glut versengt. Gleichwohl lästerten sie den Namen Gottes, der Macht über diese Plagen hat. Sie bekehrten sich nicht und gaben ihm nicht die Ehre.
Die drei letzten Schalen
10 Der fünfte goß seine Schale auf den Thron des Tieres aus. – Da wurde sein Reich verfinstert. Die Menschen zerbissen sich vor Schmerz die Zungen
11 und lästerten den Gott des Himmels wegen ihrer Qualen und Geschwüre, bekehrten sich aber nicht und wandten sich nicht von ihren Werken ab.
12 Der sechste goß seine Schale auf den großen Fluß, den Eufrat, aus. – Da vertrocknete sein Wasser, so daß für die Könige vom Osten der Weg offenstand.
13 Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Maul des falschen Propheten drei unreine Geister gleich Fröschen hervorgehen.
14 Es sind nämlich Geister von Dämonen, die Zeichen wirken und zu den Königen der ganzen Erde ausziehen, um sie für den großen Tag des allmächtigen Gottes zum Kampf zu sammeln. –
15 Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig, wer wacht und seine Kleider bewahrt, daß er nicht nackt einhergeht und man seine Blöße sieht! –
16 Sie versammeln sie an dem Ort, der auf hebräisch Harmagedon heißt.
17 Der siebte goß seine Schale in die Luft aus. – Da erscholl eine laute Stimme aus dem Tempel vom Thron her: "Es ist geschehen."
18 Und es geschahen Blitze, und Stimmen und Donner und ein gewaltiges Erdbeben erfolgte, so furchtbar wie nie seit Menschengedenken; so gewaltig, so stark war das Beben.
19 Die große Stadt zerfiel in drei Teile, und die Städte der Völker sanken in Trümmer. Und des großen Babylon wurde vor Gott gedacht und ihm der Becher mit dem Wein seiner Zornesglut gereicht.
20 Alle Inseln verschwanden, und Berge waren nicht mehr zu sehen.
21 Große, zentnerschwere Hagelstücke prasselten vom Himmel auf die Menschen nieder. Aber die Menschen lästerten Gott wegen der Plage des Hagels; denn diese Plage war entsetzlich.
Kapitel 17: Die große Hure Babylon
1 Da kam einer von den sieben Engeln mit den sieben Schalen und sprach zu mir: "Komm, ich will dir das Gericht über die große Hure zeigen, die an vielen Wassern sitzt.
2 Die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Bewohner der Erde haben sich am Wein ihrer Unzucht berauscht."
3 Dann entrückte er mich im Geist in die Wüste. Da sah ich eine Frau – sie saß auf einem scharlachroten Tier voll gotteslästerlicher Namen, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern.
4 Die Frau war in Purpur und Scharlach gekleidet und mit Gold, Edelsteinen und Perlen reich geschmückt. In ihrer Hand hielt sie einen goldenen Becher, angefüllt mit Greuel und Unrat ihrer Unzucht.
5 Auf ihrer Stirn trug sie einen geheimnisvollen Namen: "Das große Babylon, die Mutter der Huren und der Greuel der Erde."
6 Ich sah die Frau trunken vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Staunen erfaßte mich, als ich sie sah, großes Staunen.
7 Da sprach der Engel zu mir: "Warum bist du erstaunt? Ich will dir Aufschluß geben über das Geheimnis der Frau und des Tieres, das sie trägt und das die sieben Köpfe und die zehn Hörner hat.
8 Das Tier, das du gesehen hast, war und ist nicht und wird aus dem Abgrund aufsteigen und ins Verderben fahren. Verwundern werden sich beim Anblick des Tieres, das war, das nicht ist und das da sein wird, die Bewohner der Erde, deren Namen nicht von Anbeginn der Welt im Buch des Lebens verzeichnet sind.
9 Hier ist Verstand mit Weisheit vonnöten! – Die sieben Köpfe bedeuten sieben Berge, auf denen die Frau sitzt; sie bedeuten auch sieben Könige.
10 Fünf sind gefallen, einer ist da, der andere ist noch nicht gekommen, und wenn er kommt, darf er nur kurze Zeit bleiben.
11 Das Tier, das war und nicht ist, ist einerseits selbst der achte, andererseits gehört es zu den sieben und fährt ins Verderben.
12 Die zehn Hörner, die du gesehen hast, bedeuten zehn Könige. Sie sind noch nicht zur Herrschaft gelangt, aber sie erlangen mit dem Tier königliche Macht für eine Stunde.
13 Sie sind gleichen Sinnes und geben dem Tier ihre Macht und Gewalt.
14 Sie werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie besiegen, denn es ist der Herr der Herren, der König der Könige – und mit ihm die Berufenen, Auserwählten und Getreuen."
15 Weiter sprach er zu mir: "Die Wasser, an denen du die Hure sitzen sahst, bedeuten Völker und Stämme, Geschlechter und Sprachen.
16 Die zehn Hörner, die du sahst, und das Tier werden die Hure hassen und sie einsam machen und entblößen; sie werden ihr Fleisch fressen und sie im Feuer verbrennen.
17 Denn Gott hat ihnen den Gedanken eingegeben, seinen Willen auszuführen und einmütig ihre Herrschaft so lange dem Tier zu übertragen, bis Gottes Worte durchgeführt sind.
18 Die Frau, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die über die Könige der Erde herrscht."
Kapitel 18: Der Fall von Babylon
1 Dann sah ich einen anderen Engel vom Himmel niedersteigen, der große Macht hatte; und die Erde ward von seinem Glanz erleuchtet.
2 Er rief mit mächtiger Stimme: "Gefallen, ja, gefallen ist die große Stadt Babylon und ist zur Wohnstätte der Dämonen geworden, zum Verbannungsort für alle unreinen Geister, zum Gefängnis für alle unreinen Vögel und für jegliches unreine und verhaßte Tier.
3 Denn alle Völker haben vom Wein des Zornes ihrer Unzucht getrunken, die Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben, und die Kaufleute der Erde sind von ihrem mächtigen Wohlstand reich geworden."
4 Und ich hörte eine andere Stimme vom Himmel rufen: "Zieh weg aus ihr, mein Volk, damit du an ihren Sünden nicht teilhast und von ihren Plagen nicht getroffen wirst.
5 Denn ihre Sünden haben sich aufgehäuft bis zum Himmel, und Gott gedachte ihrer Freveltaten.
6 Vergeltet ihr, wie sie euch vergolten hat, und zahlt ihr nach ihren Werken zweifach heim! Mischt ihr den Becher doppelt so stark, als sie ihn euch gemischt hat!
7 So groß ihr Glanz und ihre Üppigkeit war, soviel fügt ihr Pein und Qual zu! Denn in ihrem Herzen sagt sie: Ich throne hier als Königin, ich bin keine Witwe, und Trauer werde ich nicht tragen.
8 Darum werden an einem Tag ihre Plagen kommen: Tod und Trauer und Hunger, und im Feuer wird sie verbrannt werden. – Denn mächtig ist der Herr, Gott, der sie gerichtet hat.
Der große Klagegesang
9 Weinen über sie und sich an die Brust schlagen werden die Könige der Erde, die mit ihr Unzucht getrieben und geschwelgt haben, wenn sie den Rauch von ihrem Brand sehen.
10 In der Ferne werden sie stehenbleiben aus Furcht vor ihrer Qual und werden rufen: Wehe, wehe, du große Stadt Babylon, du mächtige Stadt! In einer Stunde ist das Gericht über dich gekommen!
11 Und die Kaufleute der Erde werden um sie weinen und klagen, weil niemand mehr ihre Ware kauft:
12 Gold, Silber, Edelsteine und Perlen, Linnen, Purpur, Seide und Scharlach; allerlei Thujaholz und Elfenbeingerät, allerlei Gerät aus kostbarem Holz, Erz, Eisen und Marmor;
13 Zimt und Balsam, Gewürz, Salben und Weihrauch, Wein, Öl, Feinmehl und Weizen, Groß- und Kleinvieh, Pferde und Wagen, Leib und Seele von Menschen.
14 Die Früchte, die dein Herz begehrte, sind dir entschwunden, alles Kostbare und Glänzende ist verloren gegangen, all der strahlende Glanz fiel von dir ab, und niemals findet man sie wieder.
15 Die Kaufleute, die damit Handel trieben und die von ihr reich geworden sind, werden aus Furcht vor ihrer Qual weinend und trauernd von fern stehen
16 und rufen: Wehe, wehe, die große Stadt, die sich in Linnen, Purpur und Scharlach kleidete und mit Gold, Edelsteinen und Perlen reich geschmückt war:
17 In einer Stunde ist so großer Reichtum vernichtet worden! – Alle Steuerleute, alle Reisenden und Seefahrer und alle, die sonst noch auf dem Meer tätig sind, blieben von fern stehen.
18 Und als sie den Rauch von ihrem Brand sahen, riefen sie: Welche Stadt war dieser großen Stadt gleich?
19 Und sie streuten sich Staub auf ihr Haupt und riefen unter Weinen und Wehklagen: Wehe, wehe! Die große Stadt, von deren Schätzen alle, die Schiffe auf dem Meer haben, reich geworden sind: in einer Stunde war sie verwüstet! –
20 Frohlockt über sie, Himmel, ihr Heiligen, ihr Apostel und Propheten!, weil Gott für euch das Strafgericht an ihr vollzogen hat."
Die verödete Stadt
21 Und ein starker Engel hob einen Stein auf, der so groß wie ein Mühlstein war, warf ihn ins Meer und sprach: "Mit solcher Wucht soll Babylon, die große Stadt, hinabgeschleudert werden und nicht mehr zu finden sein. –
22 Kein Harfenspiel und kein Gesang, kein Flötenspiel und kein Posaunenschall soll mehr in dir erklingen! Kein Künstler soll sich mehr in dir zeigen! Kein Klappern der Mühle soll man in dir hören!
23 Kein Licht der Lampe soll in dir je wieder scheinen! Keine Stimme von Bräutigam und Braut mehr in dir laut werden! – Denn deine Kaufleute waren die Großen der Erde; denn durch deine Zauberei wurden verführt alle Völker der Erde. –
24 An ihr klebt das Blut der Propheten und der Heiligen und aller Erschlagenen auf Erden."
Kapitel 19: Der Jubel im Himmel
1 Danach hörte ich wie eine laute Stimme einer großen Schar im Himmel rufen: "Halleluja! Unseres Gottes ist das Heil und die Herrlichkeit und die Macht.
2 Wahrhaftig und gerecht sind seine Gerichte, denn er hat die große Hure gerichtet, die die Erde durch ihre Unzucht verdorben hat, und gerächt hat er das Blut seiner Knechte, das an ihrer Hand klebt."
3 Und weiter riefen sie: "Halleluja! Der Rauch von ihr steigt auf von Ewigkeit zu Ewigkeit."
4 Da fielen die vierundzwanzig Ältesten und die vier Wesen vor Gott, der auf dem Thron sitzt, anbetend nieder und sprachen: "Amen! Halleluja!"
5 Und eine Stimme ging vom Thron aus, die sprach: "Preist unseren Gott, alle seine Knechte, und alle, die ihn fürchten, Kleine und Große."
6 Dann hörte ich wie die Stimme einer großen Schar, wie das Rauschen vieler Wasser und wie das Rollen starker Donner, die rief: "Halleluja! Denn zur Herrschaft gelangt ist der Herr, unser Gott, der Allmächtige.
7 Laßt uns froh sein und jubeln und ihm die Ehre geben, weil gekommen ist die Hochzeit des Lammes. Seine Braut hat sich bereitgemacht,
8 es wurde ihr gegeben, sich mit glänzend reinem Linnen zu kleiden." – Das Linnen bedeutet die gerechten Werke der Heiligen.
9 Dann sprach er zu mir: "Schreibe: Selig, die zum Hochzeitsmahl des Lammes geladen sind." Er fügte hinzu: "Das sind die wahrhaftigen Worte Gottes."
10 Da fiel ich ihm zu Füßen, ihn anzubeten. Doch er sprach zu mir: "Nicht doch! Ein Knecht bin ich nur mit dir und mit deinen Brüder, die das Zeugnis Jesu haben. – Gott bete an!" – Denn das Zeugnis Jesu ist der Geist der Prophetie.
Der Sieger auf weißem Ross
11 Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, da war ein weißes Roß. Der auf ihm saß, heißt "der Treue" und "der Wahrhaftige". Er richtet und kämpft in Gerechtigkeit.
12 Seine Augen leuchten wie Feuerflammen. Auf seinem Haupt trägt er viele Kronen und einen Namen darauf geschrieben, den niemand kennt als er allein.
13 Er ist mit einem blutgetränkten Gewand bekleidet, und sein Name ist "Wort Gottes".
14 Die himmlischen Heerscharen folgten ihm in glänzend weißem Linnen auf weißen Rossen.
15 Aus seinem Mund geht ein scharfes Schwert hervor, damit er mit ihm die Völker schlage. Er wird sie weiden mit eisernem Stab; und er tritt die Kelter des Weines der Zornesglut Gottes, des Allherrschers.
16 Auf seinem Mantel steht in Hüfthöhe der Name geschrieben: "König der Könige, Herr der Herren."
Das Gericht über das Tier und den falschen Propheten
17 Dann sah ich einen Engel in der Sonne stehen. Er rief mit lauter Stimme all den Vögeln zu, die durch den Himmelsraum flogen: "Kommt hierher, versammelt euch zum großen Mahl Gottes!
18 Ihr sollt Fleisch von Königen fressen, Fleisch von Heerführern und Mächtigen, Fleisch von Rossen und ihren Reitern, Fleisch von allen Freien und Sklaven, von Großen und Kleinen."
19 Ich sah das Tier und die Könige der Erde mit ihren Heeren versammelt, um mit dem, der auf dem Pferd saß, und mit seinem Heer Krieg zu führen.
20 Und ergriffen wurde das Tier und mit ihm der falsche Prophet, der vor ihm die Zeichen vollbracht und damit jene verführt hatte, die das Zeichen des Tieres trugen und sein Bild anbeteten. Beide wurden bei lebendigem Leib in den Feuersee geworfen, der von Schwefel brennt.
21 Die übrigen wurden getötet durch das Schwert, das aus dem Mund dessen hervorging, der auf dem Pferd saß. Und alle Vögel sättigten sich an ihrem Fleisch.
Kapitel 20: Fesselung des Satans
1 Und ich sah einen Engel vom Himmel niedersteigen, der den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand hielt.
2 Er packte den Drachen, die alte Schlange, die der Teufel, der Satan ist, fesselte ihn auf tausend Jahre
3 und warf ihn in den Abgrund. Dann verschloß er ihn und legte ein Siegel darauf. Nicht mehr sollte jener die Völker verführen, bis die tausend Jahre zu Ende wären. Danach muß er für kurze Zeit losgelassen werden.
Tausendjährige Herrschaft
4 Ich sah Throne. Auf ihnen ließen sich die nieder, denen das Gericht übertragen ist. Und ich sah die Seelen derer, die wegen des Zeugnisses für Jesus und um des Wortes Gottes willen enthauptet wurden, die das Tier und sein Bild nicht angebetet und die sein Zeichen an Stirn und Hand nicht getragen hatten. Sie kamen wieder zum Leben und herrschten mit Christus tausend Jahre.
5 Die übrigen Toten wurden nicht lebendig, bis die tausend Jahre vollendet waren. – Das ist die erste Auferstehung.
6 Selig und heilig, wer an der ersten Auferstehung teilhat. Über sie hat der zweite Tod keine Macht. Sie werden Priester Gottes und Christi sein und werden herrschen mit ihm die tausend Jahre.
Satans Sturz
7 Wenn aber die tausend Jahre vorüber sind, wird der Satan aus seinem Kerker wieder losgelassen werden.
8 Er wird sich aufmachen, die Völker an den vier Enden der Erde zu verführen, den Gog und Magog, um sie, deren Schar zahllos ist wie der Sand am Meer, zum Kampf zu versammeln.
9 Und sie stiegen hinauf auf die Ebene der Erde und umzingelten das Lager der Heiligen und die geliebte Stadt. Aber Feuer fiel vom Himmel herab und verzehrte sie.
10 Der Teufel, der sie verführte, wurde in den Feuer- und Schwefelsee geworfen, wo auch das Tier und der falsche Prophet sind, und sie werden Tag und Nacht in alle Ewigkeit gepeinigt werden.
Aufrichtung des ewigen Gottesreiches
Das Weltgericht
11 Dann sah ich einen großen weißen Thron und den, der darauf sitzt. Vor seinem Angesicht flohen Himmel und Erde, und es fand sich für sie keine Stätte mehr.
12 Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen. Bücher wurden aufgeschlagen, und noch ein anderes Buch wurde geöffnet, nämlich das Buch des Lebens. Die Toten wurden nach ihren Werken gerichtet, wie es in den Büchern aufgezeichnet war.
13 Das Meer gab die Toten heraus, die es barg, und der Tod und die Unterwelt gaben ihre Toten heraus. Jeder wurde nach seinen Werken gerichtet.
14 Der Tod und die Unterwelt wurden in den Feuersee geworfen. – Das ist der zweite Tod, der Feuersee.
15 Wer nicht im Buch des Lebens verzeichnet war, wurde in den Feuersee geworfen.
Kapitel 21: Der neue Himmel und die neue Erde
1 Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde. Denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
2 Und ich sah die Heilige Stadt, das neue Jerusalem, aus dem Himmel von Gott herabkommen, bereitet wie eine Braut, die für ihren Bräutigam geschmückt ist.
3 Vom Thron her hörte ich eine laute Stimme sagen: "Siehe, das Zelt Gottes unter den Menschen! Er wird bei ihnen wohnen; sie werden sein Volk sein, und er, Gott, wird als ihr Gott bei ihnen sein.
4 Er wird jede Träne von ihren Augen wegwischen. Der Tod wird nicht mehr sein, weder Trauer noch Klage noch Schmerz wird mehr sein. Denn das erste ist vergangen."
5 Und der auf dem Thron sitzt, sprach: "Siehe, ich mache alles neu." Dann fuhr er fort: "Schreibe, weil diese Worte zuverlässig und wahr sind."
6 Weiter sagte er zu mir: "Es ist geschehen. Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende. Den Dürstenden werde ich umsonst von dem Quell lebendigen Wassers zu trinken geben.
7 Der Sieger wird dies empfangen. Ich will ihm Gott sein, und er wird mir Sohn sein.
8 Die Feigen aber, die Ungläubigen, die Unreinen, die Mörder, die Unzüchtigen, die Zauberer, die Götzendiener und alle Lügner sollen im brennenden Feuer- und Schwefelsee ihren Anteil erhalten – was der zweite Tod ist."
Das neue Jerusalem
9 Und es kam einer von den sieben Engeln mit den sieben Schalen, die mit den sieben letzten Plagen gefüllt waren. Er sprach zu mir: "Komm, ich will dir die Braut zeigen, die Frau des Lammes."
10 Und er entrückte mich im Geist auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die Heilige Stadt Jerusalem, wie sie aus dem Himmel von Gott herabkam,
11 erfüllt von der Herrlichkeit Gottes – ihre Leuchte war wie ein Edelstein, wie der kristallhelle Jaspis.
12 Sie hatte eine große, hohe Mauer mit zwölf Toren. Auf den Toren standen zwölf Engel, und Namen waren darauf geschrieben, die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels.
13 Drei Tore lagen gegen Osten, drei gegen Norden, drei gegen Süden und drei gegen Westen.
14 Die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine, auf denen zwölf Namen standen: die Namen der zwölf Apostel des Lammes.
15 Der mit mir redete, hatte ein goldenes Meßrohr, um die Stadt, ihre Tore und ihre Mauer zu messen.
16 Die Stadt bildet ein Viereck und ist ebenso lang wie breit. Er maß die Stadt mit seinem Rohr; es waren zwölftausend Stadien – Länge, Breite und Höhe sind bei ihr gleich.
17 Er maß ihre Mauer; es waren hundertvierundvierzig Ellen nach menschlichem Maß, das auch das Maß der Engel ist.
18 Die Mauer war aus Jaspis erbaut und die Stadt aus reinem Gold, gleich reinem Glas.
19 Die Grundsteine der Stadtmauer waren mit allerlei Edelsteinen geschmückt. Der erste Grundstein war ein Jaspis, der zweite ein Saphir, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd,
20 der fünfte ein Sardonyx, der sechste ein Karneol, der siebte ein Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölfte ein Amethyst.
21 Die zwölf Tore waren zwölf Perlen, jedes einzelne Tor war aus einer Perle. Die Straße der Stadt war reines Gold, wie durchsichtiges Glas.
22 Einen Tempel sah ich nicht in ihr; denn der Herr, Gott, der Allmächtige, ist ihr Tempel, und das Lamm.
23 Die Stadt bedarf nicht der Sonne und nicht des Mondes, damit sie ihr scheinen; denn die Herrlichkeit Gottes erhellt sie, und ihre Lampe ist das Lamm.
24 Die Völker werden wandeln in ihrem Licht, und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit in sie hineinbringen.
25 Ihre Tore werden tagsüber nicht geschlossen, und Nacht gibt es dort nicht.
26 Die Pracht und Kostbarkeit der Völker wird man hineintragen.
27 Doch nichts Unreines darf in sie eingehen, kein Frevler und kein Lügner, nur jene, die eingetragen sind im Buch des Lebens des Lammes.
Kapitel 22: Das Glück des neuen Jerusalem
1 Dann zeigte er mir einen Strom, das Wasser des Lebens, klar wie Kristall, der vom Thron Gottes und des Lammes ausging.
2 Inmitten ihrer Straße und auf beiden Seiten des Stromes stand der Baum des Lebens. Er trägt zwölfmal Früchte; jeden Monat bringt er seine Frucht, und die Blätter des Baumes dienen den Völkern zur Heilung.
3 Nichts Verfluchtes wird es mehr geben. Der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte werden ihm dienen.
4 Sie werden sein Angesicht sehen und seinen Namen auf ihrer Stirn tragen.
5 Nacht wird nicht mehr sein, man braucht weder Lampen- noch Sonnenlicht, denn Gott, der Herr, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen in alle Ewigkeit.
Schluß des Buches
6 Und er sprach zu mir: "Diese Worte sind zuverlässig und wahr, und der Herr, der Gott der Geister der Propheten, hat seinen Engel gesandt, um seinen Knechten kundzutun, was bald geschehen muß.
7 Siehe, ich komme bald. Selig, wer die Worte der Weissagung dieses Buches festhält!" –
8 Ich, Johannes, habe dies gehört und gesehen. Und als ich es gehört und gesehen hatte, fiel ich dem Engel, der mir dies zeigte zu Füßen, um ihn anzubeten.
9 Aber er sprach zu mir: "Nicht doch! Dein Mitknecht bin ich und der deiner Brüder, der Propheten, und von denen, die die Worte dieses Buches festhalten. – Gott bete an."
10 Dann sagte er zu mir: "Versiegele die Worte der Weissagung dieses Buches nicht; denn die Zeit ist nahe.
11 Der Frevler mag weiter freveln und der Unreine sich weiter verunreinigen. Der Gerechte übe weiter Gerechtigkeit, und der Heilige möge sich weiter heiligen."
12 "Siehe, ich komme bald, und mein Lohn kommt mit mir, um einem jeden nach seinen Werken zu vergelten.
13 Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.
14 Selig, die ihre Kleider waschen, auf daß sie ein Anrecht bekommen auf den Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen können.
15 Draußen aber müssen bleiben die Hunde, die Zauberer, die Unzüchtigen, die Mörder, die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun.
16 Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, um euch dies für die Gemeinden zu bezeugen. Ich bin die Wurzel und der Stamm Davids, der glänzende Morgenstern.
17 Und der Geist und die Braut sagen: Komm! – Wer es hört, sage: Komm! – Der Dürstende komme; wer Verlangen hat, empfange umsonst Wasser des Lebens."
18 Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches vernimmt: Wer etwas hinzufügt, dem wird Gott die Plagen zufügen, von denen in diesem Buch geschrieben steht.
19 Wer von den Worten dieses prophetischen Buches etwas wegnimmt, dem wird Gott seinen Anteil am Baum des Lebens und an der heiligen Stadt, von denen in diesem Buch geschrieben ist, wegnehmen.
20 Der das bezeugt, spricht: "Ja, ich komme bald." – Amen, komm, Herr Jesus!
21 Die Gnade des Herrn Jesus sei mit allen! Amen.