• Maria - Meine wahre Mutter, Bd. 1
  • Ja, Ich bin eine König, Bd. 2
  • Kehrt um! Bekehrt euch!, Bd. 3
  • Ändert euer Leben, Bd. 4

1. Januar 1995

Gisela Maria: Während ich den Rosenkranz für die Priester betete, kam die Sonne aus den Wolken hervor. Die Sonne war blutrot. Sie drehte sich wie ein Rad, zog einen Schweif nach. Dann färbte sich der Himmel blutrot. Ich ging zu meiner Rosa Mystica und umarmte sie. Ihre Augen waren blau und lebendig, ihr Gesicht veränderte sich, in den verschiedensten Farben zeigte sie sich: gelb, rot, blau, grün, violett; das gleiche geschah an der Herz-Jesu-Statue. Dann sah ich große Wolkenbälle in den genannten Farben. Diese Bälle lösten sich von der Sonne und zogen weiter, bis diese in den Wolken untertauchten.

 

5. Januar 1995

Gisela Maria: Ich hatte eine erneute Schauung: Während ich in die Sonne schaute, stieg eine große, dunkle Rauchsäule auf, groß und mächtig. Diese streute schwarzen Regen aus. Dann veränderte sich die Rauchsäule, sie wurde violett, aber es staubte immer noch. Nun eilte ich zur Rosa Mystica, doch ein neuer Schreck erwartete mich, denn die Statue erzitterte. Da erschrak ich vor dem Unheil, das sich am Himmel abzeichnete, und fing auch an zu zittern. Der Boden, auf dem ich kniete, hob und senkte sich von alleine. Die Sonne schien durch das Fenster, zuerst dunkelviolett, dann blutrot. Später ging die Sonne ins normale Gelbliche über. Dann schwanden die Zeichen. Später sagte mir die Liebe Frau von Fatima bei einer Erscheinung, dass die Zeichen in der Sonne echt seien, ich solle alles demütig annehmen.

 

12. Januar 1995

Gisela Maria: Ich fuhr zur Gebetswache. In meinem Herzen war ein großes Verlangen, die Schöne Frau wiederzusehen. Vor Sehnsucht fing ich zu schwitzen an. Der Priester sagte in der Predigt: "Vom Himmel kann man sich nichts herunterziehen; wir müssen warten, bis es geschenkt wird." Wer hatte ihm diese Worte eingegeben? Es gab Antwort auf mein ungeduldiges Drängen...

Aber als die sieben Vater unser gebetet wurden, also fast am Schluss, da erschien Sie mir! Zuerst sah ich den ganzen Altar in Nebel getaucht, dann war plötzlich alles in Gold gehüllt. Da stand Sie nun, meine geheimnisvolle Rose: Über dem Altar, auf einer Wolke, ohne Schuhe. Sie ist unaussprechlich schön gewesen, Sie schaute mich gütig an. (Es durchzuckte mich ein Gedanke: "Du wolltest Mich sehen, ich bin da!")

Immer wenn Sie kam, dachte ich: "So schön habe ich Sie noch nicht gesehen." Sie machte mich so glücklich, so froh. Mit dem Herzen rief ich: "Sie ist bei uns, Sie ist wahrhaft gekommen: Kniet euch, so kniet euch doch!" Dies konnte jedoch kein Mensch hören. Sie schenkte mir schon auf dieser Erde den Himmel. Von meinem Herzen drang es unaufhörlich: "Mütterchen, ich liebe Dich!" Ich versprach Ihr, dass ich alles Kommende annehmen werde und dass ich Ihr nichts verweigern wolle. Durch das 'Blaue Buch' sagte Sie mir: "Ich mache Mich mit Meinem verklärten Leib oft gegenwärtig, um euch Meine Nähe zu zeigen, Ich lasse euch nicht allein." Sie will den kleinen und im Herzen demütigen Kindern den Weg zeigen, den Weg zu Jesus durch Ihr heiliges Herz.

 

11. Februar 1995

Gisela Maria: Heute sah ich drei Sonnen: Eine gelbe, eine rote und eine fast schwarze. Die dunkle Sonne machte ihren großen Mund auf und schluckte die rote Sonne herunter. Danach sah ich wieder die Rauchsäule zum Himmel aufsteigen. Je höher sie stieg, je größer und breiter wurde sie. Die gelbe Sonne war plötzlich belebt mit vielen Menschen in weißen Kleidern, die mit kleinen Kindern spielten. In der Mitte der Sonne sah ich eine schöne Frau, vor der sich alle verneigten.

 

1. März 1995

Gisela Maria: Pater Pio erschien mir und erklärte die Vision...

Pater Pio: Ich will dir die Zeichen der drei Sonnen erklären. Die rote Sonne zeigt die große Macht Satans. Die dunkle Sonne ist ein Zeichen der Finsternis. Wenn die Drangsal auf dem Höhepunkt ist, verschlingt die Finsternis den Teufel; er sieht nichts mehr und stürzt so in die ewige Hölle hinab. (Die finstere Sonne verschlingt die rote Sonne.) Die Rauchsäule ist das Zeichen der großen Zerstörung. Rauch steigt zum Himmel als Zeichen der großen Katastrophe. Die gelbe Sonne bedeutet das Zeichen der Apokalypse, in der Bibel beschrieben als die Frau, mit der Sonne bekleidet.

Gisela Maria: Dabei lächelte Pater Pio, so wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Er schenkte mir diese Erklärung übrigens genau zwei Jahre nach dem denkwürdigen Tag, an dem ich die Gottesmutter zum ersten Mal schauen durfte.

 

19. März 1995

Gisela Maria: Die Gottesmutter sprach im Innern...

Mutter Gottes: Mein Kind, Ich habe dir gesagt, dass die Bluttränen aus Meinem Herzen hervorgebrochen sind. Mein Kind, Ich leide viel. Nimm Anteil an Meinem Schmerz! Es ist Meine Kreuzigung: Ich leide für euch, sonst wäre der Arm Meines Sohnes schon längst gefallen. Ich trage Meine Dornenkrone nicht auf dem Haupt, als Mutter trage ich jeden Schmerz im Herzen.

 

24. März 1995

Gisela Maria: Jetzt erschien mir die Gottesmutter jeden Freitag, es war unfassbar. Mal sah ich Sie während des Rosenkranzes, mal ganz am Schluss bei den sieben Vaterunsern. Ihre himmlische Schönheit ist nicht zu beschreiben, dieser liebevolle Blick... Am liebsten möchte ich alles schweigend im Herzen bewahren. Wenn ich Sie gesehen hatte, dann war ich tagelang in einem nicht zu erklärenden Freudenmeer. Die Arbeit fiel mir ganz leicht, nichts war mir zuviel, weil ich Ihr Freude machen wollte und weil ich immer an Ihre Liebe denken musste.

 

4. April 1995

Gisela Maria: Wieder erschien mir Pater Pio und erklärte wichtige Zusammenhänge.

Pater Pio: Maria bereitet die zweite Ankunft Ihres Sohnes vor. Die zweite Ankunft Jesu wird durch Maria, Seine heiligste Mutter, kommen. Maria ist Miterlöserin, nicht nur, weil Sie unter dem Kreuz gestanden und mitgelitten hat. Maria ist Miterlöserin durch Ihre eigene, freiwillig übernommene Passion. Deshalb kommt unsere zweite Erlösung, so wie die erste, wieder durch Maria. Sie wird uns erlösen von Hass, Neid, Habgier, Feindschaft, Krieg, Irrlehren, von Freimaurerei und Kommunisrnus. Sie wird uns erlösen vom weltlichen Denken, welches diese Welt so sehr zerstört hat. Sie wird uns erlösen von allem, was uns von Jesus trennt. Wir werden uns zu Ihren Füßen niederwerfen und Sie als Siegerin verehren. Dann wird der Heilige Vater das Dogma 'Maria, Siegerin und Miterlöserin' über die ganze Welt verbreiten. Durch Sie wird die Welt gereinigt von aller Schuld, Sie wird uns mit Ihrem Sohn Jesus versöhnen. Dann wird der Welt eine neue, marianische Zeit geschenkt werden. Die Menschen werden wieder arm, rein und gottesfürchtig sein.

 

9. April 1995

Gisela Maria: Wem die vielgeliebte Mutter die Gnade schenkt, einmal in Ihre heiligen Augen schauen zu dürfen, für diesen Menschen ist das Irdische bedeutungslos geworden! Ihre Augen sind der Himmel, sind Frieden und Freude pur. Wer Sie auch nur einmal geschaut, wird Sie vor seinem geistigen Auge immer sehen und ein Leben lang Freude an der Erinnerung haben.

 

13. April 1995

Gisela Maria: Am 13. April 1995 sagte die liebe Gottesmutter zu mir: "Ich bin die mit der Sonne bekleidete Frau. Ich bin im Innersten der göttlichen Dreifaltigkeit. Ich bin mit der heiligsten Dreieinigkeit vereint." Wie war ich da gerührt, das habe ich nicht gewusst – noch nie gehört. Schnell lief ich zu meinem Seelenführer, um ihm diese tiefe Glaubensnachricht zu bringen. Er sagte nur: "Ich weiß, das hat Sie zu Don Gobbi auch schon gesagt."

 

29. April 1995

Gisela Maria: Die Schöne Frau war auch heute wieder sichtbar für mich. Sie kam früh, während der Predigt. Ihre Reinheit und Heiligkeit gaben Ihr diese Schönheit, die man menschlich nicht erklären kann. Sie lächelte mich an. O dieses Lächeln! Ihr himmelblaues Kleid war reine Seide, der Mantel weiß, mit Edelsteinen besetzt. Die Krone war mit Rubinen bestückt, sie strahlten mich unentwegt an. Wie gerne wollte ich mich Ihr zu Füßen werfen, aber ich durfte nicht. Das Verlangen, Sie mehr und inniger zu lieben, verzehrte mich.

 

4. Mai 1995 – Maasmechelen

Gisela Maria: Wir teilten die Leute im Bus in drei Gebetsgruppen auf, da wir nicht alle auf einmal in das Heiligtum reinpassten. Bei der letzten Gruppe war ich. Nach der Gebetszeit, als sich schon einige von meiner Gruppe entfernt hatten, ging ich einmal ganz nach vorne vor die weinende Madonna. Plötzlich fing ich laut zu sprechen an: "Liebste Mutter, ich empfehle Dir die Anliegen all derer, für die ich hier beten soll. Alles lege ich in Dein Herz. Ich empfehle Dir auch alle Beter der Fatima-Gebetswache."

Da schenkte Sie mir einen starken Rosenduft, so als hätte jemand ein Fläschchen vom teuersten Parfüm ausgeschüttet. Dies geschah dreimal. Da fing ich an, mich bei den Leuten für Sie zu bedanken. Ich sagte: "Die liebe Gottesmutter möchte sich bedanken, dass so viele gekommen sind. Unsere Anliegen hat Sie alle in Ihr Herz aufgenommen. Sie will uns sagen, dass Sie uns alle sehr liebt." Als ich mit dem Sprechen fertig war, erschrak ich: Die Worte waren aus meinem Mund gekommen, ohne dass ich sie zu sprechen beabsichtigte! Sie wollte den Leuten danken, Sie tat es durch meinen Mund.

 

16. Mai 1995 – In Exerzitien

Gisela Maria: Jeden Tag Gnaden, Gnaden ohne Ende! Sie schenkte mir die Gnade, mehrere Dinge zur gleichen Zeit tun zu können. Bei allem, was geschah, schaute ich Ihr unentwegt in die Augen, dies ging natürlich nicht ohne viele Tränen der Rührung. So weinte ich immerzu, bei allen Vorträgen. Damit es die Leute nicht so sahen, setzte ich mich in die letzte Reihe. Ich hatte jedes Wort gehört, welches der Priester sprach, und zur gleichen Zeit alles aufgeschrieben, was die Gottesmutter sagte. Ich vereinigte mein armes Herz mit dem reinsten Herzen der Gottesmutter, nur so konnte Ich es verstehen. Zuerst sagte Sie: "Warum bist du so aufgeregt, bleibe doch ganz ruhig, Ich bin doch bei dir, Ich habe dir doch versprochen, dass Ich immer bei dir bin, Ich lasse dich nicht allein."

Dabei hüllte Sie mich mit himmlischer Liebe ein. Während ich Sie ohne Unterlass anschaute, schrieb meine Hand weiter, und dennoch hörte ich jedes Wort des Priesters. Wie ein sanfter Regen im Mai schüttete die geliebte Mutter Gnaden über mich aus. Sie gab mir zu verstehen, dass Sie jeden einzelnen zu diesen Exerzitien gerufen habe. Jede Bewegung von Ihr war eine Geste der barmherzigen Liebe, Sie war so schön! Sie sagte: "Ich bin eure Mutter, und deshalb nehme Ich an eurem Zönakel teil; Ich tue es, weil Ich Meine Kinder so sehr liebe."

Während der Priester Maria mit schönen Worten lobte, schloss Sie demütig Ihre Augen. Ich hörte im Innern: "So wie Ich es dir durch das Büchlein gesagt habe, so bin Ich jetzt zugegen mit Meinem verklärten Leib."

Dann sah ich Sie an, so als wollte ich in Ihr versinken; das ging nicht ohne Weinen. Aus meinem Herzen drang es unaufhörlich: "Ich liebe Dich so sehr." Ach hätten mir die heiligen Engel doch schönere Worte eingegeben, dass ich Sie hätte würdiger loben können! So wie der Priester sprach, so veränderte Sie Ihren Gesichtsausdruck. Wenn zum Beispiel der Priester lächelte, dann lächelte auch Sie...

Dann kamen große Zweifel, ich dachte, dass es vielleicht nur an meinen Augen liege. Aber weil ich so dachte, kam Sie am Nachmittag nicht. Vor Schmerz weinte ich erneut, da vernahm ich im Innern: "Du bist wirklich schwerfällig!" Da erfasste mich eine tiefe Reue, ich erkannte die List des Feindes.

 

17. Mai 1995

Gisela Maria: Kaum hatte der Vortrag begonnen, da sah ich vor meinen Augen erneut die Schöne Frau. Sie war wiedergekommen. Dabei hatte ich solche Angst, dass Sie mir böse wäre... Sie jedoch lächelte mir zu! Dann versetzte Sie mich in einen Zustand, der sich nur schwer beschreiben lässt: Ich fühlte mich ganz leicht, so als sei mein Körper nicht mehr da. Sie zog mich an Ihr Herz; ich sagte: "Mütterchen, mein Mütterchen, wie sehr musst Du uns lieben, wie schnell kannst Du verzeihen! Wann nimmst Du mich mit?" Keine Antwort, nur ein Lächeln. Da blieb mir nur Weinen.

Nachmittags war Sie wiedergekommen. Ihr Mantel war aus Stoff, himmelblau. Obwohl wir im Saal waren, bewegte sich Ihr Mantel, als wäre er im zarten Sommerwind. Dann drehte Sie sich mir zu und schaute mir in die Augen. Da versprach ich Ihr, dass ich Sie nicht mehr mit meinen Zweifeln enttäuschen wolle. Da spürte ich im Innern Ihre mütterliche Zärtlichkeit. Sie wollte, dass ich Sie anschaute und mich von Ihr führen ließ. Sie sagte: "Tue nie etwas ohne Mich; Ich plane für dich, Ich richte alles aus; bleibe du immer Mir ganz verfügbar."

Sie sprach so liebevoll, so mütterlich gütig. Wenn Sie zu der Seele sprach, dann war alles anders: Man war in einer anderen Welt, man spürte die Liebe. Immer wieder war in mir das Verlangen, mitzugehen. Man lebte nicht mehr für sich selbst. Sie schenkte der Seele so viel Liebe, dass man alle Menschen umarmen wollte. Aus meinem Herzen drang es unaufhörlich: "Liebe und verschenke dich ganz."

 

Freitag – Letzter Exerzitientag

Gisela Maria: Während des Rosenkranzes kam die Liebe Frau erneut. Wie gern hätte ich Sie an mein Herz gedrückt oder mich Ihr zu Füßen geworfen, aber das durfte ich ja nicht wegen der Leute und wegen des Gehorsams.

 

2. Juni 1995

Gisela Maria: Erst um 21.00 Uhr kam ich in die Gebetswache. Als ich mich in die Bank begab, da hörte ich das Lied: "Sag an, wer ist doch diese...", und zwar genau in dem Augenblick, als gesungen wurde "O eilet, Sie zu schauen ...", und sogleich stand Sie da, als wollte Sie sagen: "Ich warte auf dich."

Während der Seelenführer aus dem 'Blauen Buch' las, veränderte Sie sich: Sie zeigte sich mir wie eine Königin, ganz majestätisch, aber dennoch mütterlich. Es war mir, als wollte Sie mir Mut machen: "Hab keine Angst, nimm nicht alles so schwer, Ich verlasse dich nicht."

Während der hl. Messe tröstete Sie mich. Es war mir, als wollte Sie mir sagen: "Du leidest? Ich tröste dich, Ich leide noch mehr." Da wurde Sie ganz traurig, ich spürte Ihren Schmerz, den Sie für die ganze Welt freiwillig angenommen hatte. Sie sagte doch einmal, dass Sie in unserer Zeit Ihre Passion erdulde. Sie litt für unsere zweite Erlösung. Es darf nicht auffallen, aber ich kann dies nur unter Tränen ertragen. Für mein Verhalten schäme ich mich, damit nehme ich den Betern die Andacht. Doch es geht nicht anders, mein Herz leidet; ja, es leidet unsagbar mit der Schönen Frau.

Heute war Sie bis zum Schluss für mich sichtbar. Doch ich musste gehen, da die Fahrgemeinschaft darauf drängte. Doch als ich draußen war, schmerzte es mich, Sie so einfach stehengelassen zu haben, und ich kam wieder zurück... Da lächelte Sie mir zu, und im gleichen Augenblick kamen Strahlen von Ihrem Herzen! Diese Strahlen fielen waagerecht über den Altar: Strahlen in Regenbogenfarben, wunderschön. Ich ging wieder schweren Herzens weg, da die Beifahrer warteten. Dabei vernahm ich die Worte: "Niemand kann dir schaden, denn du lebst in Meinen Strahlen."

Da bat ich für alle Leute in der Gebetswache, und wirklich schenkte Sie diese Strahlen ein zweites Mal. Der Altar und die Schöne Frau, ich dachte: "Schade, dass ich jetzt gehen muss, es ist wahrhaft ein himmlisches Jerusalem." Doch mein Herz blieb bei Ihr, das ging nicht anders.

 

16. Juni 1995

Gisela Maria: Heute rief mich eine Freundin an. Sie gab mir den Auftrag, etwas von ihren Pflichtgebeten zu übernehmen. So kniete ich mich zu Füßen der Rosa Mystica und flehte Sie an, meiner Freundin genügend Kraft zu geben, da sie es sehr schwer hatte. Da schaute mich die liebe Gottesmutter unendlich gütig an, ich hörte im Innern die Worte: "Das ist Nächstenliebe."

Sie war spürbar zugegen. Nach dem Gebet waren alle seelischen Leiden weg, wie weggeblasen. Auf dem Weg zum Zönakel begleitete mich die Sonne, sie war umgeben von einem roten Wolkenmantel. In der Kirche erwartete mich die Schöne Frau. Sie sprach: "Mein Kind, Ich begleite dich. Bleibe immer nur betend in Meinem Herzen, Ich bin mit dir."

Dann nahm Sie mich in sich auf, ich war ganz vereint mit Ihr – da versagen die Worte – da blieb nur Lieben – Sie ist der Himmel! Während ich in der Küche arbeitete, hörte ich von meinem geistigen Vater Pater Pio: "Wer leiden will, der braucht den Beistand des Himmels, ich bin dein Fürsprecher, ich helfe dir."

Abends kniete ich vor meinem Altar, um zu beten. Meine Migräne war so heftig, ich konnte mich nicht konzentrieren. Ich flehte zur Lieben Frau von San Damiano, mir zu helfen. Ich sagte: "Bitte, liebe Gottesmutter, lindere meine Schmerzen während der Zeit des Gebetes." Dabei legte ich meine Hände in die ausgebreiteten Hände der lieben Frau von San Damiano. Da drückte Sie mir beide Hände so fest, wie es ein Mensch tut, wenn er Freunde begrüßt. Kaum hatte ich diesen Händedruck verspürt, da geschah das große Wunder: Sie befreite mich von dieser schmerzhaften Migräne bis heute!

Migräne liegt in der Familie; mein Vater hatte sie oft, meine Schwester litt daran von Kindheit an, ebenso ich. Meine Migräne war so schlimm, dass ich in einem dunklen Zimmer liegen und der Arzt mir eine Spritze geben musste. Die hatte nicht immer geholfen, nur dann, wenn ich schnell handelte, das heißt wenn die Migräne am Anfang behandelt wurde. Wenn sie fortgeschritten war, wenn ich mich schon übergeben musste, dann erstreckte sie sich über drei bis vier Tage. Nun aber war sie weg – für immer! Maria hat geholfen. "Danke, Liebe Frau von San Damiano!"

 

9. Juli 1995

Gisela Maria: Am 9. Juli sprach Jesus in der Primizvesper zu mir...

Jesus: Ich habe dich erwählt zur geistigen Mutterschaft für Meine Priester.

Gisela Maria: Lieber Heiland, Du weißt doch am besten, dass ich nur Armut und Elend bin, aber ich vertraue auf Deine Kraft! Mit Dir zusammen kann es gelingen, einen Felsen aus dem Meer zu heben. Mit Maria will ich singen: "Preise, meine Seele, preise deinen Gott." – Was will Maria uns sagen? Sie will uns begleiten, Sie ist unsere Mutter. Sie will uns zeigen, dass Sie mit uns ist. Oft lassen wir Sie allein, doch Sie verlässt Ihre Kinder nie!

 

14. Juli 1995

Gisela Maria: Welche Freude schenkte mir die Schöne Frau in der Gebetswache! O diese Schöne Frau, wie sehr freute ich mich, wenn Sie kam! Es war immer die gleiche sehnsuchtsvolle Erwartung. Heute schenkte Sie mir viele Gnaden, viel Liebe, Sie besaß eine unvorstellbare Heiligkeit. Ich sagte einmal, dass ich glaube, dass Sie allein heiliger sei als alle Heiligen des Himmels. Ich bleibe bei dieser Meinung, schon deshalb, weil Sie ohne Erbsünde empfangen wurde. Als ich mich am Schluss der Feier erhob, um Sie noch einmal in Ihrer ganzen Schönheit zu schauen, da strahlte Sie mich mit einem himmlischen Stern an, der von Ihrem Herzen ausging.

 

21. Juli 1995

Gisela Maria: Die Schöne Frau kam schon ganz früh. Während ich Sie mit Wonne betrachtete und das Geschaute nicht zu fassen vermochte, während die Leute sangen, zog alles Geschaute an mir vorbei. Vor allem das, was ich am 8. Dezember 1993 gehört und gesehen hatte. In meinem Herzen vernahm ich wieder die Worte des kleinen Jesuskindes. Ich hörte: "In diesem Ort geht keiner verloren dank dieses Priesters." Auch die von Maria gesprochenen Worte hörte ich erneut: "Es ist Mein Dank an diesen Priester."

Dann sah ich die Kirche im himmlischen Licht. Sie würde ein deutsches Fatima! Die Kirche wird dann größer und höher sein. Die Schöne Frau sagte: "Bete viel, Gebet ist Hingabe für den Nächsten!" Vor der Statue des heiligen Josef sah ich ein Grab... Das Unbefleckte Herz Mariä hatte einen Dornenkranz ums Herz. Auch die Zeichen von Lourdes waren wieder da. Ich sah wieder den Petersplatz, das Dogma: Maria Siegerin – Miterlöserin. Dann war es, als wäre ich wieder in Medjugorje, und hörte die Worte: "Sei treu, sei gut, bis zum letzten Blutstropfen."

In Medjugorje sagte ich zur lieben Gottesmutter: "Ich bin so glücklich, dass ich jetzt die Menschen gern habe, dass ich lieben kann." Da hörte ich Maria, Sie sprach in meinem Herzen: "Es ist nicht dein Lieben, Ich liebe durch dich." Da erfasste mich eine große, innige Dankbarkeit. Sofort sang ich zum Dank das Te Deum. Alles, was ich erlebte, verdankte ich der Fürbitte von Pater Pio. Dies wurde so in mein Herz gelegt. Einmal sagte mein geliebtes Piochen folgende rührende Worte: "Das Herz der lieben Gottesmutter steht in Flammen, um dir Jesus zu schenken." Ja, Sie schenkte mir Jesus, den ich unsagbar liebe.

Zusammengefasst will ich sagen: Ich liebe Jesus und Maria grenzenlos. Alles, was mir aus unsagbarer Liebe geschenkt wurde, bewahre ich wie Maria in meinem Herzen. Ich vergesse fast nichts von den Visionen, Botschaften und Gesprächen, obwohl es viele Aktenordner voller Aufzeichnungen sind. Dinge, die heute schon zehn Jahre zurückliegen, kann ich gut wiedergeben.

 

24. August 1995

Gisela Maria: Während ich die Gottesmutter anschaue, kommen mir folgende Gedanken: Die Größe und Erhabenheit der Unbefleckten Jungfrau Maria können wir nur durch die geschenkte Gnade erahnen. Unsere menschliche Armseligkeit kann dieses Meisterwerk nie ganz erfassen, dazu bedarf es der Gnade und Erleuchtung. Leiden in Liebe, Schweres annehmen und ertragen, um so den Sieg der himmlischen Mutter strahlender und herrlicher werden zu lassen, das ist unsere Berufung! Trotz Krankheit, die ich aufopferte, betete ich viel für die Rettung der Priester; das war meine von Gott geschenkte, große Aufgabe.

 

Eine Vision

Gisela Maria: Vor meinen Augen sah ich einen Priester. Es war Don Gobbi. Eine große Menschenmenge ging hinter ihm her: Frauen, Männer und Jugendliche, es waren die Apostel Mariens. Er führte sie auf einen steilen Berg, viele rutschten aus, fielen zur Erde nieder. Don Gobbi trieb sie an mit den Worten: "Vorwärts, unsere Mutter erwartet uns!"

Auf dem Gipfel stand eine Schöne Frau im weißen Kleid, Ihre Hände waren zum Gebet gefaltet, das Kleid wurde von einer himmelblauen Schleife gehalten. Diese Frau stand ganz im Licht, und ein weißer Strahlenkranz umgab Sie. Don Gobbi erreichte als erster den Gipfel, er kniete zu Füßen der Schönen Frau und weinte, da es ihn so viel Anstrengung gekostet hatte.

Ständig musste er zum Weitergehen aufrufen, Tränen und Schweiß tropften von seinem Angesicht. Oft schrie er so laut, dass ich dachte: "Wenn er doch nur nicht so laut schreien würde." Doch durch seine laute Stimme brachte er alle ans Ziel: Auf den Gipfel! Es war eine große Gnade, diese Schauung erleben zu dürfen. Da bleibt nur Danken!

Mein Herz ist eingehüllt in ein Meer von Liebe; ein brennendes Feuer ist in meinem Inneren. Durch Gottes Gnade bin ich bereit zum Opfer, was mir aus göttlich großer Liebe geschenkt wird. Ich bin opferbereit für die Rettung der unsterblichen Seelen. Bitten wir die Gnadenvermittlerin, dass Sie ein liebend' Herz anzunehmen bereit ist.

Während der Predigt veränderte sich die Fatima-Statue in eine ganz junge, schöne Frau. Sie hatte ein weißes Kleid an und einen weißen Schleier auf dem Haupt. Sie sah aus wie eine ganz junge Braut. Als Sie mich gütig anschaute, versank alles um mich herum.

Zwei Wochen habe ich auf Sie mit der Sehnsucht eines kleinen Kindes gewartet. So wie es im 'Blauen Buch' beschrieben ist, will Sie uns zeigen, dass Sie als Mutter stets an unserem Zönakel teilnimmt. Wie lieb, wie schön ist Sie doch. Könnte ich doch die Herzen aller Menschen für Sie gewinnen! Sie ist der Himmel auf dieser Erde.

 

3. September 1995

Jesus: Durch Meine geliebte Mutter soll aus diesem kleinen, unscheinbaren Ort ein Ort des Gebetes und der Liebe werden, ein Ort des Dankes für die Erfüllung der Botschaft von Fatima!

Gisela Maria: Jesus erklärte mir, warum die Gottesmutter stets diese Strahlen schenkte...

Jesus: Die Strahlen sind Zeichen Ihres liebenden Mutterherzens. Mit diesen Strahlen erwärmt Sie die Herzen der Menschen mehr als die Sonne.

Gisela Maria: Dabei zeigte mir Jesus erneut die Lichtkugel. In dieser Kugel stand die Schöne Frau, und von Ihren ausgebreiteten Händen fielen ganze Strahlenbündel wie Lichtstrahlen herab. Die Strahlen sind in Regenbogenfarben gewesen.

 

Mariens neue Passion.

Gisela Maria: Zur Zeit erduldet Maria Ihre eigene, freiwillig angenommene Passion. Sie ließ mich Arme an Ihrem Schmerz Anteil nehmen. Ich stand so bei Ihr wie die getreue Maria Magdalena damals auf Kalvaria. Schon am Anfang, als Sie das erste Mal sprach, schenkte Sie mir diese Gnade mit den Worten: "Bleibe du Mir immer ganz nah." Sie gab mir auch oft Anteil an Ihrem Schmerz, indem ich Ihre Schmerzen im Herzen spürte. Sie sagte doch: "Seit 1830 bin Ich auf der Erde und leide für euch, Meine geliebten Kinder. Als Mutter trage Ich Meine Dornenkrone nicht auf dem Haupt, sondern um Mein Herz. Als Mutter trage Ich alle Schmerzen im Herzen. Mein Mutterherz ist von den vielen Dornen ganz zerstochen."

Jesus: Wenn alle Menschen sich der Gottesmutter geweiht haben, dann wird ein neues, schönes Zeitalter kommen, es wird ein Zeitalter des Heiligen Geistes genannt werden.

Gisela Maria: Liebe Muttergottes, ach wäre ich ein Dichter, ach könnte ich Deine Passion doch in ein Gedicht zusammenfassen. Wenn Du mir hilfst, dann könnte es gelingen. – Ich umarmte Sie dabei und drückte Sie an mein Herz. Im gleichen Augenblick fing ich zu schreiben an, und einige Minuten später, da war Ihre Passion ein Gedicht. Es ist schwer zu fassen, auch für mich. Beim Durchlesen war ich erschrocken, aber es ist wahr, Sie wollte es:

1) 1830 sprach Maria zum göttlichen Sohn: "Ich werde verlassen den himmlischen Thron, hinab will Ich eilen ins Erdental, zu retten Meine Kinderschar."

2) Der Teufel, er flüstert den Kindern Mein zu: "Warum willst du beten und sühnest du? Befrei dich von allem, das Leben ist kurz, denk nicht an das Ende, leb' fröhlich, such Lust!"

3) Bei vielen er hat schon den Willen geschwächt, den Verstand zu verdunkeln, ist ihm ja so recht. Zur Höll' will er ziehen die Menschen hinab – er ist eine Bestie – doch Ich sage Nein: "Es sind Meine Kinder, Ich steh ihnen bei!"

4) Sie erschien Katharina und sagte zu ihr: "Ich hab einen Auftrag, erfülle ihn Mir! Lass' prägen Medaillen mit Meinem Bild, so kann Ich erretten manch' armes Kind. Mit großem Vertrauen zu tragen, Ich bitt', so will Ich euch helfen, denn Ich bin erwählt, als Mutter zu retten die Kinder der Erd'."

5) In Lourdes erschien Sie dem Kind Bernadette, Sie sagte: "Tut Buße, bekehret euch jetzt!" Sie gab auch ein Zeichen der himmlischen Macht: Sie schenkt eine Quelle, die viel Heilung gebracht! Am 13. Maien, 1917 im Jahr, erschien Sie drei Hirten in Fatima. Sie sprach: "Ich schenk' Frieden, wenn ihr auf Mich hört; wenn nicht, kommt ein Krieg, der alles zerstört!" Die Hölle zu schauen, wart jenen gewährt; doch Umkehr und Buße wird gern überhört.

6) Dann kam Sie nach Deutschland, doch dort war es schwer, man wollte die warnende Stimme nicht hör'n. Enttäuscht von den Kindern, die gar nichts versteh'n, die Mutter jetzt weinet, Ihr Herz ist so schwer. Wie hab' Ich gehofft, wie hab' Ich gefleht: "Bekehrt euch, tut Buße, und liebet den Herrn, sonst kommt eine Strafe, sie ist nicht mehr fern!"

7) Warum weiter sprechen, wenn doch keiner hört, da bleibt Mir nur Weinen, es ist schon so spät. Ich trage als Mutter viel Leid und viel Schmerz, die Rosen zu Füßen, die Dornen im Herz! Gott sprach: "Ich will bringen viel Not und viel Leid, Ich werde sie strafen, werd' züchtigen die Welt!"

8) Maria ist Mutter, Sie bittet am Thron: "Ich biete Mich selbst an zu leiden, Mein Sohn! Die erste Erlösung, sie kam durch Mein Ja, die zweite Erlösung soll kommen durch Mich. So will Ich vollenden, was durch Mich begann."

9) Ich bin, dass ihr Menschen es doch erkennt, Ich bin die Mutter des zweiten Advent! Ich will euch erlösen von Leid und von Schmerz, vom weltlichen Denken befreit euch Mein Herz. Ich kämpf' mit dem Drachen für euch, Nacht für Nacht, und werd' als Siegerin gehen aus der Schlacht!

10) Nie könnt ihr begreifen, was Ich euch geschenkt, was Ich hab' gelitten, wie Ich wurd' gekränkt! Dass ihr es doch wenigstens jetzt noch erkennt, dass Ich bin die Mutter des zweiten Advent! Wenn alles vollendet, was Ich euch gesagt, dann werdet ihr sehen, wie gut Ich euch ward."

11) Doch wisset am Ende, nach Leid und nach Schmerz, es wird triumphieren Mein Unbeflecktes Herz!

Als ich mich bereit erklärte, Jesus nachzufolgen, da sagte Er...

Jesus: Trenne dich vom Wohlstand. Bist du bereit, aus Liebe zu Mir Opfer zu bringen?

Gisela Maria: O ja, mein Jesus; sage mir, was ich tun soll!

Jesus: Werde arm und klein im Herzen, betrachte alles, was du hast, als hätte Ich es dir geliehen.

Gisela Maria: Er wollte nicht, dass ich in Bettelkleidern auf der Straße lebe; Er wollte nur, dass ich mein Eigentum als Leihgabe aus Seiner heiligen Hand ansehe und trotz Besitz wie ein Armer lebe. (Arm vor Gott, weil alles ein Geschenk Seiner Liebe ist.)

Jesus: Lebe in deiner Wohnung ganz einfach und arm; lebe so, als wäre es nicht dein Eigentum. Wenn jemand etwas von dir fordert, so gib ihm, was er braucht, sei nicht kleinlich. Meine Mutter hilft dir, dein Herz in Liebe zum Nächsten zu öffnen.

Gisela Maria: Ich gab Jesus mein Versprechen, ganz arm und rein zu leben. Am Anfang sagte Er...

Jesus: Als der Menschensohn auf Erden wandelte, hatte Er nichts. So darf die Mir gehörende Seele auch nichts Unnötiges besitzen.

Gisela Maria: Da legte ich meinen ganzen Schmuck ab und versprach, mich mit den Menschen der dritten Welt gleichzusetzen und keine neuen Kleider mehr zu kaufen. Als ich jedoch meinen Lippenstift in den Mülleimer warf, da sagte mein Mann: "Ich bin ganz sicher, dass du wieder damit anfängst." Doch meine Liebe zu Jesus und Maria war tief, und so konnte ich dank Seiner Gnade mein Versprechen halten. Immer wenn ich einen Mangel hatte, das heißt wenn ich glaubte, es fehle etwas, ging ich zur Mutter und sprach mit Ihr darüber. Ich wollte nichts mehr selber machen, ich stand und stehe bis heute durch die Weihe, die ich am 13. Mai 1992 vollzogen hatte, ganz unter Ihrem Schutz, das heißt ich will ganz Ihr Kind sein, ich rede mit Ihr über alles. Das sieht dann etwa so aus:

Wenn ich weggehe, sage ich Ihr, wohin ich gehe und wann ich zurückkomme. Meine Sorgen, die Sorgen um meine Kinder, um die Priester usw. – alles bespreche ich mit Ihr. Morgens, wenn ich wach werde, bitte ich Sie, mir zu helfen, dass es ein guter Tag werde. Ich bitte Sie, mich vor der Sünde zu bewahren und mir helfen zu wollen, dass ich alle Menschen liebe, die guten wie die bösen, dass ich die schwierigen ertrage und ihnen zuhöre, aber meine Leiden im Herzen bewahre. Und Sie hilft mir; ich spüre, dass Sie immer bei mir ist.

Als ich klein war, da wollte ich immer Ihr Kind sein, und heute weiß ich: Sie hat mich angenommen, und zwar genauso wie Jesus! Ich bin tatsächlich Ihr Kind. Als ich einmal große Sorgen hatte, flehte ich zu Ihr, und Sie gab mir, was ich wünschte. Da fragte ich Sie: "Warum, liebste Mutter, bist Du so gut zu mir?" Sie gab Antwort und sprach: "Du wolltest doch so gern ein Kind für Mich sein."

Sie ist wirklich meine Mutter geworden, ich darf sagen: Ich bin Ihr Kind, ich bin es wahrhaftig. Ich erwarte alles von Ihr, ich vertraue Ihr, ich liebe Sie – grenzenlos. Ich möchte sofort mein Leben geben, um ganz bei Ihr, der Mutter, zu sein. Für den Menschen, der das so nicht kennt, ist es sicherlich schwer zu begreifen. Aber es ist, wie es ist: Ich bin total verliebt in Jesus und Maria. Sie sind heute auf dieser Erde für mich schon der Himmel.

Doch diese innige Mutter-Kind-Beziehung steht jedem anderen Menschen ebenso offen, der nur guten Willens ist und sie wünscht: Maria ist unter dem Kreuz die Mutter aller Menschen geworden und versinnbildlicht das wahre Muttersein überhaupt, und zwar so wunderbar, wie wir Menschen uns das nicht vorstellen können, weil unsere leiblichen Mütter Fehler und Schwächen hatten. Sie ist voll Liebe, Sanftmut, Beständigkeit und Geduld! Jetzt will ich nur einige Beispiele nennen, wie Sie mir half, dabei möchte ich an den Bausparvertrag erinnern. Durch den Hinweis auf ihn im Traum war ich augenblicklich meine drückenden finanziellen Sorgen los.

Sie ist in Wahrheit die beste Lehrerin – Sie ist der Sitz der Weisheit. Sie lehrte mich lieben, immerzu lieben, Gute und Böse. Sie lehrte mich, aus Liebe auf mein Ich zu verzichten. Sie lehrte mich, in allen Menschen Jesus zu erkennen. Sie gab mir Kraft, ein Versprechen auszuführen und zu halten. Sie nahm das Herz aus Stein aus meiner Brust und schenkte mir durch Ihre Liebe ein Herz, das lieben kann. Sie ist die Gnadenvermittlerin, die mir alles schenkt – ohne zu zählen, ohne Gegengabe. Sie ist die beste aller Mütter. Sie hilft nicht nur im Geistigen, sie hilft auch im Materiellen, wenn man ganz auf Sie vertraut. Aus Liebe zu Ihr will ich jetzt also darüber berichten.

Man muss klein werden, ganz klein, so klein, dass Sie uns wie ein kleines Kind tragen kann – dann braucht man nichts zu fürchten. Am Anfang sagte Sie oft: "Werde ganz klein." Nur wenn man klein ist, kann man alles annehmen, was Sie schenkt, und Sie ist immer die Gebende. Als ich einmal an Ihrer Fatima-Statue vorbeiging, da leitete ich demütig meine Wünsche ein: "Liebste Mutter, Du weißt, dass ich alles von Dir erwarte, dass ich mir nichts selbst kaufe, weil ich mich mit den Menschen in der dritten Welt solidarisch erkläre. Du weißt ja, dass ich mir keine neuen Kleider kaufe, Schuhe oder was man sonst braucht. Ich vertraue Dir, dass Du mich schon anziehen wirst." Später rückte ich aber voll mit meinem Anliegen heraus: "Liebste Mutter, jetzt muss ich Dir aber was sagen. Ich habe keinen Regenmantel, und es fehlt eine Sommerjacke. Ich habe zwar noch einen alten Schirm, aber eine Regenjacke wäre besser."

Für viele Menschen ist das vielleicht ein Märchen, aber es ist die Wahrheit: Drei Tage später kam meine Freundin, sie brachte mir einen Regenmantel und eine schöne Sommerjacke! Sie wusste von nichts, denn ich werde mich schwer hüten, über ein Geheimnis zu sprechen. Sie sagte: "Schau mal, was ich dir mitbringe, einen Regenmantel und eine Sommerjacke. Ich möchte sie nicht in die Kleiderkammer geben, weil sie fast wie neu sind, aber weil ich so zugenommen habe, kann ich sie nicht mehr tragen." Ich nahm die Sachen mit Freuden an und dankte am Abend der geliebten Mutter. Einmal brachte mir die gleiche Freundin viele neue Schuhe und ausgerechnet in 4 1/2, eine Größe, die ich nur schwer bekomme. Ihre Tochter hatte einen Fersenabriss und konnte sie nicht mehr gebrauchen...

Im Herbst sagte ich zur geliebten Mutter: "Mütterchen, muss ich in diesem Jahr wieder den alten, roten Mantel anziehen? Du weißt doch, dass ich so grelle Farben nicht mehr gern trage; ich hätte lieber einen dunklen, vielleicht dunkelblauen, das würde mir gefallen." Was ich aufschreibe, ist wahr, ich kann es bezeugen. Nur einige Tage später sagte mir eine Bekannte: "Ich habe einen schönen dunkelblauen Wintermantel, ich möchte ihn dir gern schenken, wenn du willst. Ich glaube, er würde dir gut stehen." Zu dieser Frau gehe ich jede Woche bügeln, sie hat drei kleine Kinder, und ihre Oma ist gelähmt, deshalb helfe ich ihr. Doch ich habe kein Wort gesagt von einem Mantel, das tue ich nie, das macht die geliebte Mutter von selbst. Dazu gab sie mir noch einen Anorak, den ich auch gut brauchen konnte.

So ist Maria, sie ist wirklich die beste aller Mütter. Inzwischen macht mir nichts mehr Sorge. Sie weiß, wenn ich etwas brauche: Sie gibt – ja Sie gibt immer. Kein einziges Mal hat Sie etwas vergessen. Ich weiß, dass ich nie durch einen Mangel leer dastehen oder bei den Leuten unangenehm auffallen werde: Sie sorgt für den, der ihr kindlich vertraut. Zwei Monate, bevor mein Mann starb, wunderte ich mich, als ich ganz überraschend so viele schwarze Sachen bekam. Es waren vor allem warme Kleider, Jacken und Pullis. Aber Sie wusste halt, dass ich diese Sachen im Winter brauchen würde... Einmal fragte ich Sie für eine schwerkranke Frau: "Wirst Du sie gesund machen?" Da gab Sie zur Antwort: "Habe Ich dir je etwas verweigert?"

Es wäre eitel, wollte ich meine Person damit in den Blick rücken, es wäre Dummheit, seien wir vorsichtig, ich schreibe nicht um meinetwillen, das würde ich nie tun, ich lobe und preise damit nur die himmlische Mutter, die Königin meines Herzens! Bei dieser guten Mutter wird zum Beispiel auch der Wecker überflüssig. Wenn ich Sie bitte: "Wecke mich bitte um soviel Uhr", dann weckt Sie mich auf die Minute genau.

Wenn ich gerne in die Messe ginge, aber nicht weiß, wie ich hinkommen kann, dann hilft Sie. Wenn man Sie liebt, tut Sie alles; wenn man Sie bittet, gelingt es immer. Sie macht für mich wahrlich alle Türen und Herzen auf, wie Sie es selbst angekündigt hatte. Sie verweigert einer treuen Seele nichts.

 

8. September 1995

Gisela Maria: Die liebe Gottesmutter war schon da, als ich in die Fatima-Gebetswache kam. Es schien mir, dass sie traurig war. Sie sagte...

Mutter Gottes: Bin Ich dir langweilig geworden?

Gisela Maria: O liebe Mama, Du hast erkannt, dass ich nicht mehr alle Botschaften aufschreiben wollte, weil so viele Wiederholungen drin waren... Aber jetzt erkenne ich, dass Wiederholungen wichtig sind. Sagt man nicht auch zu Kindern hundertmal dasselbe?

Wenn die Statue sich verändert, heißt das: "Ich bin zugegen mit Leib und Seele." Dann kam Sie ganz nah heran, das heißt Sie stand plötzlich vor meiner Bank in der Luft. Dies sah ich nur einen Augenblick, Sie wollte mir zeigen, dass Sie wirklich da war. O ja, Sie war aus Fleisch und Blut, Ihre Hände waren gefaltet. Dies war nur zu meiner Belehrung geschehen. Sie stand nach diesem kurzen, liebevollen Zeichen sofort wieder auf dem Altar. Dann sagte Sie: "Ich habe dir doch versprochen, immer zur Gebetswache zu kommen. Ich bin immer gegenwärtig, wo Jesus angebetet wird."

Ich versprach Ihr, alle meine Leiden für diese Gebetswache aufzuopfern. Da empfand ich in meinem Innern eine große Liebe zu den Menschen in der Kirche. Ich bat Sie, alle Leute zu segnen und sie eifriger werden zu lassen. Dann nahm Sie mich erneut in Ihr Herz auf. In diesem Zustand konnte ich nicht einmal wegen meiner Undankbarkeit weinen, Sie ließ es nicht zu. Wie lange ich mit Ihr vereint war, kann ich nicht sagen, ich weiß es nicht. Aber als ich wieder mitbeten wollte, da war meine Stimme weg, ich war stumm. Sie gab mir damit wieder ein für mich so glaubensnotwendiges Zeichen, dass alles, was ich erlebte, von Ihrem Mutterherzen kam und nicht einer wilden Phantasie entsprang; es ist nämlich meine Art, immer eine natürliche Erklärung für überirdische Phänomene zu suchen, ich konnte sie einfach nicht fassen und mir nicht erklären:

So erinnere ich mich, dass ich einmal im Jahre 1993 und einmal im Jahre 1994 meinen Seelenführer bat, er möge alle meine Briefe, in denen ich diese überirdischen Erlebnisse festgehalten hatte, vernichten, weil ich stets meine absolute Unwürdigkeit vor Augen sah. So dachte ich: "Es kann nicht sein, es ist unmöglich, dass ich armer Sünder Erscheinungen habe!" Einmal schrieb ich dem Seelenführer folgende Worte: "Ich hoffe, dass es heute der letzte Brief war."

Zu meiner großen Beschämung muss ich gestehen, dass ich schon Jahre vor meiner Bekehrung innere Einsprechungen hatte, aber nicht auf sie hörte. Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als ich noch in der Gastronomie arbeitete. Während der Essensausgabe hörte ich die Worte: "Gib die Arbeit auf, Ich will dich ganz für Mich!" Einmal hörte ich nach Dienstschluss: "Du hast keine Sünde ausgelassen – dich will Ich!" Eines Nachts träumte ich: "Schreib deine Erlebnisse alle auf – schreib ein Buch!" Später sah ich im Traum den Titel; es war eine schöne Frau, die ihn mir sagte: "Das Mädchen aus dem Grubenhaus."

Öfter träumte ich von langen, ausgedehnten Spaziergängen mit einer schönen Frau. Einmal war sie ganz in weiß, dann in himmelblauen Kleidern. Wir gingen über Brücken und lange Bäche. Das Wasser war himmelblau. Es gab viele Steine wie Kristall. Einmal zog ich meine Schuhe aus und ging durch das Wasser, da lächelte die Schöne Frau. Auf der anderen Seite standen Wiesen, das Gras war herrlich grün, es gab Blumen in allen Farben und so viele Sorten, dass man sie nicht zählen konnte. Die Schöne Frau war zärtlich, liebevoll und sagte: "Ich bleibe immer bei dir." Da wurde ich wach. Diese Träume hatte ich oft in der Jugend. Einmal erzählte ich sie meiner Mutter, aber sie sagte nur: "Auf einen Traum musst du nichts geben."

 

1990 war meine Bekehrung, wie beschrieben. Am 8. November 1992 machte ich eine Wallfahrt nach Goersdorf, 'Maria zu den Eichen'. Nach dem Rosenkranz stellte ich ein Bild des barmherzigen Heilandes zum Segnen auf den Altar. Es stand gleich daneben eine Statue der Rosa Mystica. Nach dem zweiten Rosenkranz war eine kleine Pause. Da sah ich die Rosa Mystica an. Plötzlich veränderte sich ihr Gesicht so wie ein Mensch, wenn dieser zu weinen beginnt. Und wirklich, die Gottesmutter weinte wie ein Mensch. Es tat mir sehr weh, ich lief zum Altar und rief: "Die Madonna weint." Da kamen die Leute nach vorne, um Sie zu sehen. Ich nahm die Statue auf den Arm und wollte Sie trösten, doch ich hatte einen solchen Schock, ich konnte nicht sprechen. An jenem Tag war mein Mann auch dabei, doch er verließ die Kirche in der Pause. Es war eine eigenartige Sache mit mir: Immer wenn ich Wallfahrten machte, erlebte ich etwas.

Als wir nach Belgien fuhren, erlebte ich in Maasmechelen ein Wunder und später bei Marguerite wieder eins. Es war so: In Maasmechelen sah ich einen Christuskopf, dieser hatte den Mund offen, was normal ist. Ich sah aber, dass Christus den Mund voll Blut hatte; und zwar so voll, dass es heraustropfte! Nach Rücksprache mit der Besitzerin erfuhr ich, dass ein Bischof und ein Priester aus Russland dasselbe auch so gesehen hatten.

Am gleichen Tag hatten wir einen Vortrag bei Marguerite. Nach dem Vortrag erzählte ich ihr meine Sorgen um meine Söhne. Ich war sehr traurig, da diese der Kirche und ihrem Erlöser den Rücken zeigten. Marguerite hörte mich an und tröstete mich. Sie versprach, in meinem Anliegen zu beten, es war der 22. November 1991. Getröstet fuhr ich nach Hause. Es war genau eine Woche vergangen, da hörte ich Jesus ganz laut in meinem Inneren sprechen. Er sagte: "Ich werde deine Söhne bekehren, irgendwann."

Dies war eine Woche später um die gleiche Uhrzeit, etwa gegen 17.45 Uhr. Ich lief aus dem Wohnzimmer und suchte meine Herz-Jesu-Statue, ich weinte vor Ergriffenheit und konnte nichts anderes als weinen. Ich lief zurück, holte meinen Mantel, um in die Kirche zu gehen und dem lieben Heiland zu danken; da fragte mein Mann, was los sei, doch ich konnte nicht antworten; er hätte es nicht verstanden. Ich lief so schnell ich konnte hinaus, denn ich wusste, dass bald eine heilige Messe sein würde. Und richtig, die Glocken läuteten auf meinem Weg, und mir war feierlicher als Weihnachten zumute.

Eine nie gekannte Sehnsucht nach der heiligen Kommunion erfasste mich und hielt die ganze Messe bis zum Empfang des lieben Heilandes an, dann wurde ich ruhig, ganz still – und eine tiefe Freude erfüllte mich. Eine solche Sehnsucht hatte ich nie mehr, das heißt eine so unbegreifliche Sehnsucht – unvorstellbar, ein Geschenk des süßen Heilandes. Später schrieb ich dieses Erlebnis auf und sandte es der Marguerite. Diese sagte: "Er tut Seine Wunder aus Liebe zu mir." (Aus Liebe zu Marguerite.)

Heute war in der heiligen Messe so treffend für mein Erlebnis folgender Text aus dem Evangelium vorgelesen worden: "Kehrt um, denn das Himmelreich ist nahe!" Da braucht man nicht viel nachzudenken: Meine Söhne werden sich bekehren und für den, der liebt, ist der Himmel immer nah...

Immer wenn ich in der heiligen Messe ganz innig mit Jesus und Maria verbunden bin, dann sehe ich hinter den Statuen ein weißes Geistwesen, womit mir Jesus und Maria bedeuten wollen, dass Sie wirklich da sind. Es sind auch viele Arme Seelen da. Je mehr ich für diese bete, um so größer ist die Schar. Wir sollten alle viel mehr für die Armen Seelen beten! Welche Mühe machen sich die Menschen für die Gräber! Das ist gut und schön, doch den Armen Seelen helfen nur Gebet, Opfer, heilige Messen und Almosen. Ich werde Näheres über sie in einem gesonderten Kapitel schreiben.

 

14. September 1995

Gisela Maria: Während ich in der Küche arbeitete, sang ich das Lourdes-Lied. Da hörte ich im Innern: "Ich, Bernadette, bin gekommen, dich zu trösten und dir Mut zu machen. Warum glaubst du immer noch nicht alles, was dir zu sehen geschenkt wird? Ich habe es sofort geglaubt, aber ich musste viel leiden; selbst ganz fromme Menschen sagten über mich: 'Wenn jedem die Gottesmutter erscheinen würde, aber doch nicht dieser da!' Darum bin ich gekommen: Ich will dich trösten und dir sagen – glaube!"

Schon einmal hatte ich eine Begegnung mit ihr, das war in Lourdes. Es war ein Wachtraum. Bernadette kam als Ordensschwester in der Nacht an mein Bett; sie umarmte mich; dabei setzte ich mich im Bett auf. Sie sagte die Worte, die ich so wie fast alles, was ich gehört habe, nicht mehr vergessen kann. Ihre Worte: "Die Leiden sind schnell vergessen, die Freuden im Himmel sind ewig."

Am anderen Tag war ich krank, schwach, ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. War es ein Zeichen, so wie es kommen wird? Oft sind die Wege des Herrn vorgezeichnet, unser freier Willen kann sie annehmen oder nicht. Ich hatte Jesus und Maria fest versprochen, Ihnen nichts zu verweigern, wenn Sie mir die Kraft zu allem schenkten. Jesus sagte einmal zu mir: "Ohne Mich vermag die Seele nichts."

Pater Pio sagte: "Wenn du glaubst, in deiner Schwäche zum Leiden fähig zu sein, dann wirst du schnell entkräftet und mutlos zu Boden sinken." Einmal flüsterte er mir in der Küche zu: "Wer leiden will, der braucht den Beistand des Himmels, ich bin dein Fürsprecher, ich helfe dir."

Als ich wieder einmal zweifelte, ob mir wirklich der 'Himmel' erschiene, da sprach Jesus in mein Herz: "So wie Ich zu Meinen Aposteln gesprochen habe, so ist es auch für dich gesprochen: Nicht ihr habt Mich erwählt, sondern Ich habe euch erwählt."

 

15. September 1995

Gisela Maria: Nach der heiligen Beichte sah ich die liebe Gottesmutter. Sie schaute so gütig, aber meine Seele war voll Trauer, denn ich sah den lieben Heiland in tiefem Schmerz am Kreuz leiden. Er zeigte es mir, weil Er wollte, dass ich an Seinem Schmerz Anteil nehme, dass ich mich mit Seinem Leiden auseinander setze und dass ich es annahm.

Es war oft eine Vereinigung mit Ihm, so als wäre man selbst am Kreuz. Ich konnte jetzt auch das Geheimnis Mariens verstehen, die ja auch all Seine Schmerzen im Herzen mitgelitten hatte. Wenn es am Karfreitag endlich 15.00 Uhr war, atmete ich auf: Es war wie eine Befreiung zu wissen, dass Jesus nun sterben durfte und endlich ausgelitten hatte! Es war bei der lieben Schmerzensmutter mit Sicherheit auch so gewesen.

Wenn die Gottesmutter erschien, war ich nicht nur in diesem Augenblick glücklich, sondern auch noch Tage danach. Manchmal musste ich einfach etwas Gutes tun: In meinem Herzen war dann eine so glühende Liebe, ich musste abgeben, um nicht zu verbrennen. Angestrahlt von der Liebe der himmlischen Mutter, mochte ich alle Menschen umarmen, ihnen gut sein. Dabei war es gleich, ob es ein Professor oder Bettler war.

Ansehen und Titel eines Menschen sind mir gleich, ich denke nur an die Rettung der unsterblichen Seelen. Vielen Menschen fehlt der Glaube. Sie denken, mit dem Tod sei alles aus. Manche sagen: "Ich gehe auf Nummer sicher, ich lasse mich verbrennen." Es ist furchtbar, solches zu hören. Aber nützt es was, ihnen zu sagen, dass eine unsterbliche Seele nicht verbrennen könne, weil sie sich sofort vom Körper löst und zum Kleingericht vor Gottes Angesicht schwebt? Und würden sie es glauben, dass Gott trotz Seiner Barmherzigkeit – die jedes Begreifen übersteigt – wegen Seiner Gerechtigkeit nicht alle retten kann? Könnten doch die Menschen nur einmal sehen, wie viel die Armen Seelen leiden müssen, da würde sich in Wahrheit der Stein am Wege erbarmen!

Viele Jugendliche, die durch Autounfall oder ähnliches plötzlich abgerufen wurden, sind unsagbar traurig über Eltern, Geschwister und Verwandte, wenn sie sehen, wie liebevoll die Gräber gepflegt werden, aber keine Gebete, keine Rosenkränze kommen. Ich bete viel für solche Armen Seelen, die letztlich doch unsagbar glücklich sind, dass sie nicht verdammt wurden. Wie lang die Zeit im Fegfeuer auch immer dauern mag – und das können Hunderte oder gar Tausende von Jahren sein – einmal geht es dann zu Gott!

Das Fegfeuer habe ich selbst einmal schauen dürfen, und deshalb schreibe ich es auf. Ich sage es allen Ernstes: Der Schwerstkranke auf dieser Erde leidet nicht so viel wie die Arme Seele im Fegfeuer! Das Leiden der Seelen ist ein geistiges Leiden, an erster Stelle ist es die Sehnsucht nach Gott, man spricht in der Tat vom Sehnsuchtsleiden. Und sage hier keiner, dass er dann ja keine Schmerzen haben werde, weil er so eine Sehnsucht nach Gott gar nicht nachvollziehen könne... Mit dieser Einstellung würde er sich noch nicht einmal im Fegfeuer wiederfinden!

1992 kam meine eigene, verstorbene Mutter in die Kirche St. Rufus, ich habe sie nicht erkannt. Immerzu zeigte sie mir den Rosenkranz, das heißt: "Bete den Rosenkranz!" Ich habe sie nicht erkannt, weil ihr Gesicht mit Narben übersät war. Erst im Jahre 1999 wurde mir die Gnade geschenkt zu wissen, dass es die eigene Mutter war. Die Narben wurden mir auch erklärt: Jede Sünde, ob groß oder klein, muss abgebüßt werden. Der leichteste Weg ist, auf Erden zu sühnen, indem man alle Leiden aus reiner Gottesliebe annimmt und Ihn liebt, immerzu liebt und wieder liebt. Da Gott ein eifersüchtiger Gott ist, muss Er immer an erster Stelle stehen, das heißt vor dem Ehepartner und vor den Kindern. Dieses kleine Gedicht wurde mir von dem süßen Jesus geschenkt:

"Selig sind die Toten, die im Herrn sterben. Es ist für sie ein Tag der Freude, ihre Tränen werden getrocknet. Es schwebt zu Gott die reine Seele! Einsam liegt des Menschen Leib im Grab. Abgestreift die Erdenlast – das Fleisch. Nun atmet frei des Menschen Seele, freut sich in Gottes Herrlichkeit. Für immer ausgelöscht sind Schmerzen, Not und Pein. Darum trauert nicht, wie es die Heiden tun! Wer Jesus liebt, der darf an Seinem Herzen ruh'n."

 

29. September 1995

Gisela Maria: Die Schöne Frau hatte versprochen, mir jeden Freitag in der Gebetswache zu erscheinen. Manchmal sah ich Sie schon direkt, wenn ich kam, doch meistens erst bei der Predigt. Immer war es Ihre Schönheit, die mich so sehr faszinierte. Dagegen waren alle schönen Frauen der Welt gar nichts; mit der reinen, himmlischen Schönheit Mariens kam keine irdische Person mit. Sie lächeln zu sehen, das war der Himmel! Mit der Schönheit Ihrer Augen könnte man Himmel und Erde sättigen. Einmal hatte Sie so liebevoll gesprochen: "Werde ganz klein."

Dies sagte Sie so bittend, so flehend, ja es schien mir sogar etwas bettelnd, dabei fühlte ich in mir, dass ich einer solch großen Gnade total unwürdig war. 1994 sagte Sie schon einmal: "Werde klein, denn nur dann kann Ich mit dir sprechen."

Die liebe Schöne Frau war auch heute wieder gekommen, ganz lebendig und natürlich. Auf Ihrem weißen Mantel waren viele Sterne, gelb, blau und silbern. Der Priester sagte zu Anfang seiner Predigt: "Die liebe Gottesmutter ist auch heute hier zugegen." Da lächelte sie. Er sagte weiter: "Sie strahlt uns alle an."

In Wahrheit strahlte Sie uns an, mit einem leuchtenden Stern, in waagerechter Form über den ganzen Altar. Dies sah ich so lange, bis das Weihegebet gesprochen war. Der Priester, ein Professor, sagte: "Dies ist nur den ganz Kleinen, oft Analphabeten, von Gott geschenkt. Nur kleine Demütige können solche Wunder begreifen." Die Schöne Frau sprach kein Wort, Sie hörte zu. Mitten in diese Freude kam der Neider in meinen Geist. Er warf mir Hochmut und Angabe vor, er sagte mir, dass ich gesehen werden wollte; doch das war nicht wahr, denn ich versteckte mich hinter einem kräftigen Mann.

 

13. Oktober 1995 – St. Rufus

Gisela Maria: Als ich die Kirche betrat, zog es mich gleich zum Altar, zur Lieben Frau von Fatima. Sie sagte zu mir: "Geh zur heiligen Beichte." Sie gab Anweisung, in welchen Beichtstuhl, also zu welchem Priester, ich gehen sollte. In meinem Innern war ich zutiefst erschüttert über die Sorge der himmlischen Mutter, ich war so gerührt, dass es die Leute merkten. So wie Sie in den Exerzitien sagte, so geschieht es in der Tat. Sie sagte zu mir: "Sei wie ein Kind, plane nichts, Ich bin Mutter, Ich sorge für dich, bleibe du Mir stets verfügbar."

Sie denkt für mich, ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie sorgt für Kleider, Sie schlägt mir nichts ab, Sie räumt alle Schwierigkeiten aus dem Weg. Leide ich, dann ist Sie es, die mich tröstet. Oft schaut Sie mich mit lebendigen Augen an. An Ihrem Blick erkenne ich, was Sie wünscht, aber auch das, was ich falsch mache. Mit himmlischer Mutterliebe umfängt Sie mein armes, sündiges Herz. Nur eine Seele, die Sie auch schauen darf, nur eine solche kann mein Glück teilen.

Nach der heiligen Beichte stand Sie da. Das, was ich im Innern erlebte, kann ich nicht aufschreiben, dazu fehlen mir die Worte, aber: Heute war Sie ganz festlich angezogen und hatte eine breite Goldborde auf Ihrem weißen Mantel. Jede Bewegung war voll Andacht, man spürte das Himmlische. Wenn ich an Marienstatuen denke, dann kann ich nur sagen, dass die Wirklichkeit tausendmal schöner ist. Wie zärtlich schaute Sie mich an, als Sie die Worte sprach: "Warum machst du dir so viele Sorgen, nimm alles an wie ein Kind – sei ein Kind!"

Als ich in der Prozession an Ihr vorbeikam, sah ich den Altar ganz in Weihrauch gehüllt. Als ich mich vor Ihr kniete, da stieg der Weihrauch hoch bis zur Decke. Dann sah ich die Kirche größer, höher, schöner. Dabei hüllte Sie mich mit mütterlicher Zärtlichkeit ein. Ich konnte nur danken, danken und immer nur danken. In der Nacht träumte ich, dass eine Stimme zu mir sagte: Sage nie mehr: "Ich will." Sage stets: "Wie Gott will."

 

20. Oktober 1995 – St. Rufus

Gisela Maria: Heute sah die Gottesmutter mich voll Erbarmen an. Es schien mir, dass Sie Mitleid mit mir hatte. Es war mir, als wollte Sie mir große Leiden ankünden. Auf Ihrer Krone fehlten die Rubine. Gesprochen hatte Sie nichts. Wenn Sie da war, konnte ich nie mitbeten, nur schauen und lieben. In meinem Herzen ist eine Liebesglut, ein Geschenk der vielgeliebten Mutter. Sie senkte diese Liebe in mein erkaltetes Herz und entfachte das Feuer. Manche Menschen sagen mir: "Ich gehe doch lieber gleich zu Jesus." Ach, wenn sie doch wüssten, dass Jesus alle Gnaden nur durch die reinen Hände Seiner geliebten Mutter austeilt! Jesus will, dass Seine liebe Mutter geehrt wird, und Er sieht es so gerne, wenn wir uns in all unseren Anliegen an Seine Mutter wenden, die immer für uns da ist: Als Mutter des Erbarmens, Trösterin der Betrübten, als Hoffnung der Hoffnungslosen!

Wie könnte ich solches aufschreiben, hätte ich nicht die beste Lehrerin! Ich schreibe es auf, damit man erkennt, was ich alles in der Schule Mariens lerne. In meinem Herzen ist ein ständiges Verlangen, Sie zu lieben und Ihr zu danken. Als Apostel Mariens will ich für die gute Sache kämpfen, und zwar ohne Angst, ist Sie doch selbst die Heerführerin!

 

27. Oktober 1995 – St. Rufus

Gisela Maria: Welche Freude für mich jeden Freitag: Es ist immer so, als wäre es das erste Mal. Es ist immer die gleiche Sehnsucht, das gleiche Verlangen, Sie zu sehen; nie wird es zur Gewohnheit. Sie ist nie gleich, auch Ihre Kleider sind verschieden. Heute hatte Sie zum Beispiel einen Umhang übergelegt und erlaubte mir, dass ich Sie ganz nahe sah. Sie schien mir wärmer angezogen, nicht mehr soviel Seide wie im Sommer. Wie gern würde ich zu Ihr gehen und mich zu Ihren Füßen knien, aber ich darf nicht – die Leute!

 

28. Oktober 1995 – Beim Erwachen

Gisela Maria: Warum danken die Menschen der lieben Gottesmutter so wenig? Wie oft hat Sie den strafenden Arm Ihres Sohnes durch Ihre mütterliche Liebe zurückgehalten! Sie ist es, die Jesus stets mit Ihrer Sanftmut bezaubert und Aufschub von Strafen erwirkt, wenn Sie sagt: "Schau, es sind doch alles Meine Kinder, die Ich so sehr liebe." Wie arm wären wir ohne diese gute Mutter! Wie viele Kranke hat Sie schon geheilt, wie viele bekehrt – auch mich Arme! Die Strahlen Ihres reinen Herzens erwärmen die Erde mehr als die Sonne; ohne Sie wäre es doch kalt auf dieser Erde. Wir brauchen Sie, wir brauchen diese gute Mutter!

 

17. November 1995 – St. Rufus

Gisela Maria: Ich bin ehrlich, ich hatte die Gottesmutter wieder mit großer Sehnsucht erwartet. Heute sah Sie sehr jung aus, höchstens siebzehn Jahre würde ich Sie schätzen. O wie sehr liebe ich Sie, meine Schöne Frau! Doch in meinem Herzen ist heute ein tiefer Schmerz, denn meine Augen heften sich auf das Kreuz meines armen Heilandes, Er leidet unsagbar. Manchmal kann ich es einfach nicht mehr ertragen. Um neue Kraft zu schöpfen, muss ich manchmal meine Augen schließen. Doch Jesus will, dass ich Ihn anschaue, dass ich Seine Leiden teile. Zu Pater Pio sagte Er einmal: "Glaube ja nicht, dass Meine Kreuzesleiden nur drei Stunden gedauert haben, Ich leide bis zum Jüngsten Tag."

 

18. November 1995

Gisela Maria: Heute sagte Jesus in der heiligen Messe zu mir: "Tue alles, was du tust, aus Liebe; sei Meine Liebe!"

 

1. Dezember 1995

Gisela Maria: Die Gottesmutter verhalf mir zu einem Schlüssel, damit ich in unsere Kirche gehen konnte. (Sie war tagsüber abgeschlossen.) Ich hatte einen schweren Kampf wegen des Rosenkranzgebetes am Sonntag vor der heiligen Messe. Der Herr Pastor sah es nicht gerne. Sollte ich es in einer anderen Kirche versuchen? Ich sagte mir: "Nein!" Ich wollte kämpfen.

Heute war der Himmel auf meiner Seite. Die Küsterin sagte zu mir: "Ich gebe dir einen Schlüssel, dann kannst du in die Kirche gehen, wann immer du willst." Über dem Portal unserer Kirche steht der heilige Petrus mit dem Schlüssel. Oft hatte ich ihn angefleht: "Bitte Gott, dass ich einen Kirchenschlüssel bekomme, damit ich vor dem Tabernakel viel beten kann, und wenn ich sterbe, dann lieber Petrus, öffne mir mit deinem Schlüssel die Himmelstür." Jesus schenkt denen, die Ihn lieben, Gnade und Barmherzigkeit, und denen, die gern beten, öffnet Er die Kirchentür.

Eingebung von meinem guten Piochen: "Tue dich nicht so schwer! Denke nicht nach, was du tun sollst, sondern überlasse dich ganz dem heiligen Willen Gottes. Lass Ihn für dich entscheiden, lass Ihn gewähren, Er ist der Meister. Wenn du Sein kleines Werkzeug sein willst, so löse dich von dem Gedanken, selbst etwas zu wollen. Er ist es, der denen alles gibt, die sich ganz klein machen und ihr Ich ans Kreuz heften."

 

10. Dezember 1995 – Während der Meditation.

Gisela Maria: Durch Maria zu Jesus. Danken wir Gott, der uns berufen hat, diese marianische Zeit zu erleben. Alle uns nachfolgenden Generationen werden uns beneiden. Nie mehr wird es so leicht sein, heilig zu werden, wie in dieser Zeit der göttlichen Barmherzigkeit. Danken wir der vielgeliebten Mutter, die uns schützend unter Ihrem Mantel birgt.

 

15. Dezember 1995

Gisela Maria: Ich hatte eine große Fatima-Statue gestiftet, deren endgültiges Verbleiben noch nicht geklärt war. Da sprach die liebe Gottesmutter zu mir...

Mutter Gottes: Mach dir keine Sorgen wegen der Statue, überstürze nichts. Ihr werdet Anweisung bekommen. Es wird euch zu gegebener Zeit mitgeteilt. An der Statue gebe Ich dir ein Zeichen. In dieser Statue ist die ganze mütterliche Liebe gespeichert. Ihr, die ihr die Mahnung der Botschaft von Fatima angenommen habt, ihr habt das Herz eurer Mutter sehr getröstet.

Viele werde Ich noch retten, doch dazu brauche Ich euer intensives Gebet. Betet, sühnt, opfert euch, betet mit dem Herzen. Viele, die Meine Mahnung verlacht und als falsch abgetan haben, werden sich in dieser Kirche bekehren und zu den Füßen der Lieben Frau von Fatima niederwerfen, um diesen ihren Hochmut zu beweinen. Dann werdet ihr erkennen, dass Ich die Siegerin und Miterlöserin bin. In dieser Kirche werden Tag und Nacht die Lichter brennen, es wird ein Ort der ewigen Anbetung sein.

 

29. Dezember 1995 – St. Rufus

Gisela Maria: Die Schöne Frau rief mich, ganz nach vorne zu kommen. Als der Rosenkranz begann, stand Sie plötzlich vor mir. Sie hüllte mein armes Herz mit Liebe und Zärtlichkeit ein. Welche Freude, welche Wonne schenkte Sie mir! Sie ist so heilig, so andächtig, da kommt kein irdisches Wesen mit. Sie war ganz im Licht, so hatte ich Sie schon einmal gesehen. Ich bin ganz verliebt in Sie, so wie ich in Jesus verliebt bin. Sie sagte: "Glaubst du nun, dass Ich hier bin mit Leib und Seele?"

Darauf suchte ich ein rechtes Wort, doch aus meinem Herzen kam nur eins: "Ich liebe Dich so sehr, ich bin ganz Dein, o meine gute Mutter." Ich sagte etwas später: "Stimmt es, dass Du uns ein Zeichen geben wirst?" Da lächelte Sie nur. Dann nahm Sie mich in Ihr Herz auf, und sogleich fühlte ich mich auch mit Jesus verbunden. Vieles durfte ich schauen. Jesus sagte in unendlicher Güte: "Durch Meine geliebte Mutter soll aus diesem kleinen, unscheinbaren Ort ein Ort des Gebetes und der Liebe werden. Ein Ort der ewigen Anbetung."

Als ich in der heiligen Messe bei der Wandlung die heilige Hostie ganz blutig sah, sagte Jesus: "Ich schenke es dir, du selbst sollst Mich vor aller Welt bezeugen. Ich bin der Ewige, der Unendliche, das Feuer der Liebe, das von den Menschen so wenig geliebt und geehrt wird."