1. August 1914
"Sie sollten die drei schrecklichsten Übel andeuten, womit Ich die Menschheit strafen werde, wenn die Worte, die Ich durch dich zu ihr sprach, nicht beachtet werden: Krieg, Hungersnot und pestartige Krankheiten."
Jesus: "Bitte Mich nicht um Abwendung der Strafgerichte, denn Mein Langmut ist erschöpft. Darum komme Ich jetzt ganz unerwartet und schnell, damit Meine Kinder keine Zeit mehr gewinnen, Meinem Herzen Gewalt anzutun. Der Unglaube und die Sitten- und Gottlosigkeit hat eine Eisdecke über die ganze Menschheit gelegt, so daß das Gebet Meiner guten und getreuen Kinder nicht mehr durchdringt und Ich ungestört strafen kann. Jedoch sollen Meine treuen Kinder sich beruhigen und sich bemühen, dem erzürnten Vater Gewalt anzutun, damit die Zeiten abgekürzt werden.
Jetzt sollst du auch wissen, was in jenem geheimnisvollen Leiden, das du zwölf Jahre alle Freitage durchzumachen hattest, jene drei sich immer gleichbleibenden Stürme bedeuten sollten, nämlich jene furchtbare Erschütterung deiner Glieder, wovon Dr. N. sagte, wenn das Leiden natürlich sei, du nicht lange leben könntest. Sie sollten die drei schrecklichsten Übel andeuten, womit Ich die Menschheit strafen werde, wenn die Worte, die Ich durch dich zu ihr sprach, nicht beachtet werden: Krieg, Hungersnot und pestartige Krankheiten. Ich wartete und zögerte, aber vergebens. Nun will Ich anfangen, Meine Tenne zu säubern und zu sieben, den Weizen von der Spreu zu trennen."
Barbara: "Herr, was wird nun aus der Sakraments-Kirche?"
Jesus: "Die Kirche wird gebaut werden als Zeichen des Sieges. Wie sie trotz der welterschütternden Ereignisse doch gebaut wird, so soll aber auch mit ihrer Vollendung der Friede einziehen in die Welt. Sie soll nicht nur als Siegeszeichen über den Unglauben ihrer und Meiner Feinde erstehen, sondern sie soll ein Leuchtturm als Sinnbild der Liebe und des Friedens sein.
Jene versündigen sich darum schwer, die gesetzt sind, andere zu überwachen, die an dem Bau tätig sind und leichtsinnig das Geld ausgeben, das von Arm und Reich zusammengetragen und zu Meiner Ehre verwendet werden soll. Du aber sorge, daß diese Worte Beachtung finden, denn um deinetwillen soll das heilige Meßopfer ohne Unterbrechung Tag für Tag in Rück/Schippach dargebracht werden, weil du alle Verdemütigungen deiner Vorgesetzten lieber auf dich genommen, als daß du Meinen Willen unbeachtet ließest."
19. August 1914
"Er kann kein Wohlgefallen mehr haben. Sein Zorn ist so erregt, daß Er strafen muß. Deshalb muß es gleichsam wieder Miterlöser geben wie Ich."
Jesus: "Fürchtet euch nicht! Ich werde die Kirche, wie Ich sie angegeben und verlangt, auch ausführen. Dieses soll der Ort sein, den Ich dir früher bezeichnete, wohin ihr euch flüchten sollt. Hierher kommt der Feind nicht. Um der Kirche willen verschone Ich dieses Tal. Aber grämt euch nicht und tut Meinem Herzen keine Gewalt an, um die Strafgerichte abzuhalten. Wie die himmlischen Güter so hoch verschieden sind von den zeitlichen, so und noch viel wertvoller ist das Seelenleben von dem zeitlichen Leben verschieden, denn der Tod ist ja nur der Übergang in das ewige, glückselige Leben.
Darum sollen alle, die Ich dazu geführt, die Ich gekennzeichnet, die Ich so nah bezeichnet habe als Meine Diener, wie N., N., N., N., die auf so große Widersprüche stoßen von ihren Kollegen, sich nicht darüber grämen und sich aufhalten lassen. Es ist jetzt die Zeit gekommen, wo Ich Meine Auserwählten ganz besonders auszeichnen muß, und diese Auszeichnung ist nichts anders als Mein Leben, wie Ich es gehen mußte. Von keinem Schriftgelehrten und Pharisäer bin Ich anerkannt worden. Das soll allen der Beweis sein, wie wenige es gibt, die es erfassen, weil sie ihren Willen nicht beugen wollen, aber auch, wie Ich dir schon lange gesagt, daß Ich das Angesicht der Erde erneuern will.
Jetzt ist die Welt so weit gesunken, daß das Wohlgefallen Meines Vaters Sich umwandeln mußte in Zorneswut. Er kann kein Wohlgefallen mehr haben. Sein Zorn ist so erregt, daß Er strafen muß. Deshalb muß es gleichsam wieder Miterlöser geben wie Ich, als Ich die Welt erlösen wollte. Das soll aber allen Gerechten der Trost sein: Es hätte Meinem Vater genügt, wenn Ich ein einziges Blutströpflein vergossen hätte zur Erlösung der sündigen Menschheit. Wozu habe Ich das strenge Leben geführt, die vielen guten Werke getan und ließ Mich hinausstoßen von den Menschen, daß nur wenige Mich erkannten? Weil Ich allen Meinen Nachfolgern ein Beispiel geben wollte, jeder Priester ist ein anderer Christus, und weil Ich allen Meinen Nachfolgern zeigen wollte, wie groß die Belohnung ist, wenn der Priester nicht nur seine Pflicht erfüllt, sondern eifert für die Ehre Gottes. Mit der Erfüllung der gewöhnlichen Pflichten tut er ja genug, um seinen Beruf auszufüllen und in den Himmel zu kommen.
Wer aber mehr tut und Mir nachfolgen will, der sucht, immer besser Mich zu erkennen und auch andere zu Meiner Erkenntnis zu führen. Diese Erkenntnis Gottes verleihe Ich nur all denjenigen, die ernstlich streben, Mich zu erkennen, die mehr tun wollen, als sie verpflichtet sind. Daher kommt es, daß Ich das Wort erfüllen muß, das Ich einmal gesagt habe: Mit euch spreche Ich nicht in Gleichnissen! Den anderen aber soll es verborgen bleiben.
Das sind diejenigen, denen Ich Mich so mitteile. Die Erkenntnis Gottes wird nicht erschöpft, solange die Welt steht. Immer wird man neue Schönheiten in ihr entdecken und diese Schönheiten teile Ich nur denjenigen mit, denen Ich es mitteilen will, auch Laien. Das ist Meine Sache, wem Ich Mich mitteilen will, die sich auch Mühe gegeben haben, Mich zu finden. Es ist ein großes Unrecht für den Priester, der diesen Schatz zu verwalten hat, wenn er diese Gnaden, die Ich ausgießen will, verschmäht und den Menschen nicht mitteilt. Hat er geprüft, so muß er es auch anerkennen.
Wie nun Ich Meine Verdienste so sehr erhöhte, daß Ich Mein ganzes Leben Mich bestrebte, allen Menschen Gutes zu tun, ein so abgetötetes Leben zu führen und dadurch einen Schatz der Kirche gesammelt hatte, so taten es auch die Heiligen, die Mein Beispiel nachahmten und erfaßten, von Meiner Mutter und Meinem Nährvater angefangen bis auf diese Stunde. Sie alle übten sich darin, Verdienste zu sammeln. Das sind die überfließenden Verdienste, die die heiligen Märtyrer durch ihre Blutstaufe sich erworben, die Einsiedler, die sich von der Welt abschlossen, die Büßer, die ein so strenges Leben geführt, die zarten Jungfrauen, die durch Nachtwachen, Fasten und Beten ihren Leib abschwächten und abhärmten. Das sind die überfließenden Verdienste, die nicht gerade notwendig sind zur ewigen Seligkeit. Diese alle aber sind diejenigen, die Ich um Mich schare in der Ewigkeit. Dadurch kommen sie näher an Meine Gottheit.
So ist es jetzt in euren Tagen, wo die Welt das nicht mehr leisten kann wie die Einsiedler und Bekenner. Weil die Welt jetzt ganz so üppig und stolz ist, will Ich, daß diejenigen, die glauben, diese Erkenntnis sich aneignen, womit Ich die Menschheit immer wieder beleben und erquicken will, in sich aufnehmen und anderen Menschen zuwenden.
Der Priester ist das Angesicht der Erde. Auf ihn schaut die ganze Welt, und wenn die Menschheit den Frieden und die Ruhe sieht, wie er unentwegt über das alles hinweggeht, was andere sich zugute tun, so sagt sich jeder: 'Siehe, so mußt du es auch machen. Der tut das Richtige, was in den Himmel führt!' Das ist das gute Beispiel des Priesters. Das sind Meine Auserwählten. Sie ziehen sich den Spott und Hohn ihrer Kollegen zu, und das ersetzt alles, was die Heiligen in früheren Zeiten geleistet haben. Das ist es, was Ich haben will, daß die ganze Welt aus dem Priester herausschaut. Wie sehr muß Mir mißfallen, die sagen: 'Privatoffenbarungen nehmen wir nicht an. Wir haben unseren Bischof und unser Evangelium!'
Ich hätte Meinen Aposteln und denjenigen, die Ich berufen habe, andere zu lehren und zu leiten, in den drei Jahren Meines Lehramtes alles klarlegen und Meine Geheimnisse durchschauen lassen können, aber Ich sagte: 'Zu euch rede Ich nicht in Gleichnissen, den übrigen bleibt es verborgen, ihr aber sollt Meine Geheimnisse wissen und verstehen.' Der Schatz, der in dem Acker Meines Evangeliums verborgen liegt, wird nicht erschöpft werden können, solange die Welt steht. Diesen Schatz haben nun Meine Priester zu verwalten, und wer darin studiert, entdeckt immer neue Schönheiten. Ich habe nicht umsonst gesagt: 'Ihr werdet aus dem alten Schatz Neues hervorbringen.'
Damit habe Ich dort Meinen Nachfolgern kennzeichnen wollen, daß Ich, obwohl Mein Evangelium unverändert bleibt, doch die Menschen sich ändern und Ich Mich nach den Zeitverhältnissen und nach den Menschen richte, um dieses oder jenes klarer zu erschließen, wenn die richtige Zeit dazu gekommen ist. Wie viele Geheimnisse habe Ich Meiner Kirche schon eröffnet durch Privatoffenbarungen, wie die Geheimnisse Meines Herzens. Ich habe die Menschheit angewiesen, Mein Herz zu verehren, ferner die Verherrlichung der Feste, die auf Mein Leben und Leiden Bezug haben. Da sagte Ich nach Jahrhunderten und Jahrtausenden: Das will Ich eingeführt haben! So ist es jetzt wieder. Jetzt will Ich die inneren Schätze Meines Herzens ausgießen. Dazu sind die Privatoffenbarungen. So die Einführung der öfteren Kommunion und des Liebesbundes. Diejenigen, die Ich euch zugeführt, habe Ich Mir zusammengelesen. Ich habe sie erwählt, weil Ich in ihnen einen anderen Christus gefunden.
Wie hat es Mich gefreut, daß P. mit seinem Eselchen nach Schippach kam. Damit hat er den Hochmut der anderen Gelehrten in den Kot gestampft. Ich will ihm die Freiheit verschaffen, daß er über die kleinlichen Quälereien, womit die anderen ihn verspotten, hinweggehen kann. So sollen auch die anderen nichts fragen nach dem Gerede der übrigen. Ich habe auch nichts danach gefragt, als sie Mir entgegenhielten: 'Was will dieser? Er will das Volk belehren und was sind das für Anhänger? Von Frauen läßt er sich erkennen und so kleinlich läßt er sich herab.'
In vierzehn Tagen werdet ihr mehr Freude erleben und wird es sich entscheiden mit den drei Reisenden. Die Familie K. hat keinen Nachteil davon. Durch diesen namenlosen Schmerz, den sie ausgehalten haben, ist in ihren Kindern der Glaube so gefestigt, daß sie diese schreckliche Zeit nie mehr vergessen können, die sie durchgemacht. Sie werden Mir noch danken für diesen Schmerz. Das ist nur Meine weise Vorsehung, weil Ich sie ganz läutern will. Ich wandle die Prüfung wieder um in himmlische Freude und heiligen Frieden. Sie sollen sich nur nicht ängstigen. Den zwei Priestern, die euch besuchten, sage Ich, daß sie mit heiligem Frieden zurückziehen sollen in ihre Heimat. Es ist alles in Ordnung in ihnen wie auch unter ihren Angehörigen, und Ich will ihren Familienangehörigen Meinen ganz besonderen Schutz angedeihen lassen sowie auch denen, die in die Schlacht gezogen.
Es muß Mein Werk durchgedrückt werden nach Rom, weil das Priestertum geläutert und gesiebt werden muß. In dieser Zeit, wo die Welt so gottlos geworden ist, muß das Liebäugeln mit der Welt und der Modernismus hinausgeschafft werden. Diese gläubigen Priester sind die Weisen, die aus dem Morgenland gekommen, um im abgelegenen Stall Mich aufzusuchen, um den wahren Gott erkennen zu lernen. Diese Gelehrten, die hier ein tiefgläubiges Wort hören wollen, das sind die Weisen, die Mich in Demut suchen in einem niedrigen, unscheinbaren Werkzeug. Das sind Meine wahren Nachfolger; durch diese will Ich die Welt bekehren. P.N. hat es nicht zu bereuen, wenn er auch noch so sehr sich abmüht. Ich werde es ihm belohnen.
Alles, was Ich erschaffen, hat Meine göttliche Vorsehung weise eingerichtet. Daß es manchem Menschen so schlecht geht und er in Armut und Verachtung sein Leben zubringen muß, während der andere auf dem Herrscherthron sitzt, und ein anderer unbekümmert um all das Leid nur seinem Genuß frönt, dafür kommt der Ausgleich später. Es ist doch der Ärmste nicht zurückgesetzt. In der Ewigkeit wird er den Reichen vorausgehen. Es ist das Glück, das euch alle erwartet im Himmel, so unendlich groß, daß sich kein Mensch einen Begriff davon machen kann."
Herz-Jesu-Freitag am 4. September 1914
"Es geht nicht anders, die Menschheit muß gezüchtigt werden, es ist nicht zu überbrücken."
Zwei zugereiste Damen, Barbara und Luise mit einem Priester beteten in großer Bedrängnis den Rosenkranz. Der Herr würdigte Sich, einige Trostesworte zu sagen:
Jesus: "Was Ich versprochen, das halte Ich: Die Kirche soll als Siegeszeichen erscheinen, und wenn sie fertig ist, sollen alle, die mitgeholfen, große Freude erleben. Es kann nicht anders sein, die Menschheit muß gereinigt sein, deshalb lasse Ich das alles zu. Alle müssen geläutert werden, es muß manches weg. Ihr bekommt noch schwere Zeiten, macht euch darauf gefaßt. Es geht nicht anders, die Menschheit muß gezüchtigt werden, es ist nicht zu überbrücken. Mein Werk wird fertig in einer Weise, wie ihr es nicht ahnt. Wie Ich die ganze Zeit das Werk gehalten habe durch Seelen von auswärts, so tue Ich auch fernerhin. Diejenigen, die Ich zuerst berufen, werden hinausgesetzt, sie müssen umgangen werden.
Alle drei Reisenden kommen wieder zurück. Daran müßt ihr erkennen, daß es nicht Menschenwerk ist, weil ihr euch alle miteinander die Köpfe zerbrecht, wie es weitergehen soll. Ich mache schon Meine Sache wie seither. Ihr sollt nicht ängstlich sein; besser ist es, wenn ihr euch sammelt, als den Ängsten nachgeben. Dringt jetzt darauf, daß das Material herbeigeschafft wird für den ganzen Bau, alles, was fehlt. Alles muß erst vorbereitet sein. Wie die ganze Christenheit zum tieflebendigen Glauben zurückgeführt werden muß, so müssen auch hier die Gemüter geläutert werden, damit der richtige Gedanke hineinkommt. Wenn der Zeitpunkt kommt, bin Ich schon bei der Hand. Herr N. soll sein Geschäft nicht aufgeben, sondern nur von Zeit zu Zeit heraufkommen, die Rechnungen nachzusehen."
Barbara: "O Herr, lasse uns doch die Feinde nicht ins Land und schütze die Liebesbundmitglieder besonders an den Grenzen."
Jesus: "Es soll allen genügen, daß Ich alle Liebesbundmitglieder beschützen werde, daß ihnen kein Haar gekrümmt wird. Habt nur Geduld. Alles wird noch recht werden! Ihr werdet Mich noch loben und preisen. Jubel und Freude wird in den Herzen derer ertönen, die Mein Werk befördert haben. Ich werde Mein Wort halten, daß in ganz Bayern noch kein fröhlicheres Fest gefeiert worden ist als der Tag der Einweihung. Freude und Jubel wird das Herz aller Beteiligten an jenem Tag durchströmen. Da werden sie entschädigt sein für alle Opfer, die sie gebracht. Sie werden alles für nichts halten, was sie getan haben."
Als wir mittags den Rosenkranz betend zum Kirchplatz zogen, sah Barbara, wie zahlreiche Engel uns begleiteten.