• Maria in Heede - Geschichte und Entwicklung

Bericht der Susanna Helena Bruns

 

1. Wen habt ihr am Kriegerdenkmal getroffen?

Grete, Anni und Mia.

 

2. Wen habt ihr zuerst getroffen?

Weiß ich nicht mehr, die kamen uns nachgelaufen.

 

3. Was erzählten sie?

Wir haben die Mutter Gottes gesehen.

 

4. Was hast du gesagt?

Zuerst nichts, dann sagte ich, das kann wohl sein.

 

5. Wie kamst du dazu zu sagen, das kann wohl sein?

Weil ich nicht annahm, das Grete log.

 

6. Hatte sie dich denn schon früher angeschmiert?

Nein, die Grete nicht.

 

7. Es werden nunmehr die Fragen nach dem Aussehen der Erscheinung gestellt. Sie gibt hierauf dieselbe Darlegung wie auch Grete und Anni. Die Aufzeichnungen erübrigen sich daher.

 

8. Wie kommt die Mutter Gottes?

Zuerst kommt ein Schein vom Himmel und ist darin die Mutter Gottes.

 

9. Als ihr das erste Mal die Erscheinung sahet, als ihr vom Kriegerdenkmal zum Friedhof ginget und nun nach einiger Zeit nach Hause zurückkehret, stand da die Erscheinung noch auf dem Friedhof?

Ja.

 

10. Was habt ihr denn da gemacht?

Wir haben sie stehen lassen und sind weggegangen.

 

11. Was haben die zu Hause gesagt, als du es erzähltest?

Die Mutter hat mich zuerst ausgelacht, nachher sagte sie dem Vater, es könne doch wohl sein.

 

12. Wie war die Erscheinung am Allerseelentage?

Weiß ich nicht mehr, ich glaube ohne Jesuskind.

 

13. Wie kam es, daß ihr am nächsten Abend hingegangen seid?

Maria Ganseforth sagte, Pfarrer Staehlberg habe gesagt, wir sollten am Abend hingehen.

 

14. Wo hat Maria das gesagt?

Wir gingen ja zusammen in die Schule. (Nach Ansicht des Schreibers ist die letzte Antwort nur gegeben worden, um eine Antwort zu haben. Die Aussage selbst geschah unsicher. Die Unsicherheit bei 13. und 14. mit der die Antwort erteilt wird, ist anzunehmen.)

 

15. Was sagten denn die anderen Kinder, die es schon wußten?

Die haben uns ausgelacht.

 

16. Wie kam die Erscheinung am zweiten Abend? Stand sie schon da?

Da war sie noch nicht, wir haben erst gebetet. Ich glaube, Frau Schulte und Frau Ganseforth waren mit, meine Mutter nicht.

 

17. Ist die Mutter Gottes bis heute immer in der selben Weise erschienen?

Ja.

 

18. Ist auch schon mal zuerst eine Kugel gekommen?

Weiß ich nichts von.

 

19. Hat die Mutter Gottes immer dasselbe Aussehen?

Manchmal etwas traurig.

 

20. Hat dich denn niemand zurückzuhalten versucht, wenn du zum Beten auf den Friedhof gehen wolltest?

Doch die Polizei. Die stand schon auf dem Markt mittags zeitweise 4 Uhr, aber ich bin immer durchgekommen. (Anmerkung: Die letzte Frage sollte eigentlich Auskunft geben, ob die Eltern keine Zurückhaltungsversuche oder gar ein Verbot des Hingehens gegeben hätten, es war daher eine andere Antwort erwartet worden. Der Schreiber.)

 

21. Wie hatte am Allerseelentage die Mutter Gottes die Hände?

Gefaltet.

 

22. Hat die Mutter Gottes in den ersten 14 Tagen mal ein Zeichen gegeben?

Sie hat gesegnet.

 

23. Wie hat sie das getan? Zeige mal.

Nachdem sie bemerkt hat, "wie ein Priester segnet", macht sie ein mittelgroßes Kreuz, recht andächtig.

 

Bericht vom 4. Juli 1940

24. Wie war das in Göttingen? Du warst da nicht brav, ungehorsam! Was hat man da getan?

Ich hatte meiner Mutter vom Fenster aus gewinkt und auch einige Worte gesprochen, das hat man gesehen. Da wurde ich den ganzen tag von morgens bis abends in einen dunklen Raum gesperrt mit einer verrückten zusammen. Essen bekam ich nicht.

 

25. Wie oft geschah das?

Zweimal hintereinander, weil ich meiner Mutter gewinkt hatte.

 

26. Es wurden euch nun von Ärzten Bilder gezeigt, die solltet ihr beschreiben, nachdem ihr dieselben euch angesehen und die dann durch Herumdrehen des Blattes für euch nicht mehr sichtbar waren. Habt ihr das gekonnt?

Ja.

 

27. Habt ihr es so gut behalten?

Nein, die hielten die Bilder hinter sich und standen vor dem Fenster, da sahen wir die Bilder durch das Fenster und konnten sie so gut beschreiben. Das waren, glaube ich, keine Ärzte, es waren Schüler, die das mit uns machten.

(Werden wohl Medizinstudenten gewesen sein. Die Frage wurde besonders aus dem Grunde gestellt, weil im Gutachten des herrn Professor Ewald, Göttingen, die Frage der Eidetik sehr stark positiv behandelt wird und besonders bei Susanne Bruns der Vermerk steht: Sie habe ein sehr gutes optisches Gedächtnis. Sie hatte auch erstaunlich genau die Einzelheiten der Bilder gemerkt. Eine ähnliche Äußerung ist auch über maria behauptet. Der Schreiber.)

 

28. Warum bist du denn nicht mal beichten gegangen bei dem Geistlichen, der in die Anstalt kam?

Hatte kein Zutrauen zu dem.

 

29. Warum nicht?

Der wußte ja nichts, war kein richtiger Geistliche.

 

30. Warum glaubst du das nicht?

Der konnte ja auf Fragen, die wir an ihn stellten, keine Antwort geben.

(Susanna Bruns wird belehrt, daß es doch ein richtiger Geistlicher, ein kath. Priester war, sie sich also im Irrtum befunden habe.)

 

31. Wie oft hast du Herrn Vikar Kessler gesprochen?

Zweimal, glaube ich.

 

32. Was hast du da von Heede erzählt?

Nichts über Heede, hat uns auch nicht danach gefragt.

 

33. Warum hast du denn dem herrn Generalvikar nichts gesagt, als er ins Krankenhaus zu euch kam?

Hätte sich ja vorstellen können, wußte ja nicht, daß er es war.

 

34. Dem hättest du etwas sagen können, ist doch ein ganz netter Herr, konntest doch Vertrauen haben.

Es gibt schönere Leute.

 

35. Als ihr nun von Göttingen nach Hause kamt, seid ihr da direkt wieder beten gegangen?

Nein, direkt gingen wir nicht zum Beten.

 

36. Aber, wenn ihr in die Kirche gingt, habt ihr tüchtig hingeschielt?

Ja, sicher, wir durften doch zu unseren Gräbern schauen.

 

37. Wie kam es denn nun, daß ihr doch wieder zum Beten gegangen seid?

Die Eltern und Nachbarn sagten, wir könnten ruhig gehen. Als es das erste mal gut gegangen ist, gingen wir weiter.

 

38. Wenn nun der Herr Professor in Göttingen sagte, es sei nicht richtig, dann mußtest du das doch auch glauben, das ist doch ein gelehrter Herr?

So schnell bin ich nicht gläubig.

 

39. Du hast aber doch am ersten Abend schon geglaubt, daß es die Mutter Gottes wäre, also glaubst du doch sonst schneller?

Ja, das habe ich auch selbst gesehen.

 

40. Meinst du nun aber nicht, daß der hochw. Herr Bischof dem Herrn Professor mehr glaubt wie dir?

Das kann er machen, wie er will, da kann ich nichts dran machen.

 

41. Wo ist denn die Mutter Gottes immer erschienen?

Weiß ich nicht genau, wenn die Stellen abgegangen werden, kann ich es zeigen.

 

42. Wenn du die Erscheinung sahst, was tatest du da?

Sagte ich den anderen, sie ist da.

 

43. Konntest du das Beten der anderen hören?

Das Beten konnte ich hören.

 

44. Wenn ihr Fragen stelltet, wurden die euch vorgesagt?

Bevor wir hingingen, wurden uns einige Fragen mitgegeben und wir fragten dann.

 

45. Habt ihr auch von euch aus Fragen gestellt?

Ja.

 

46. Wie wurde das gemacht? Habt selbstverständlich die Fragen vorher gegenseitig besprochen, daß kein Durcheinander kam?

Wir haben die Fragen vorher nicht besprochen, wir wußten ja gar nicht, wann sie kam.

 

47. Hast du gehört, was die anderen für Fragen gestellt haben?

Nein.

 

48. Wenn ihr nun beim Beten standet, vielleicht, weil es zu schmutzig zum Knien war oder wie im Winter zu kalt, seid ihr dann auch stehen geblieben wenn die Erscheinung kam?

Da haben wir gekniet.

 

49. Wußtet ihr, wenn sie abends kam? Habt ihr das gefühlt? Habt ihr das schon gewünscht?

Haben das schon gefühlt.

 

50. Warum kam denn die Mutter Gottes dieses Jahr nicht am 31. Mai? Es war doch ihr Feiertag?

Können sie doch nicht vom Himmel herunterholen.

(Anmerkung: Die Erwartungen Auswärtiger und auch von Dorfbewohnern waren auf eine Erscheinung an diesem Tage gerichtet, ebenso erhofften die Kinder, daß sich etwas ereignen möchte. Es war ja der 31. Mai, Schluß des Maimonates, die Kirche feierte das Fest Mittlerin aller Gnaden, ebenso fiel auf diesen Tag das Herz Jesu Fest, es war Sonntag, außerdem hatte morgens im Hochamt ein Dominikanerpater als Predigtthema: "Maria - Mittlerin aller Gnaden." Viele auswärtige Beter waren tagsüber nach Heede gekommen. Der Wunsch, am Abend etwas zu erleben, war wohl verständlich. Der Schreiber.)

 

51. Warum steht ihr denn schon mal und kniet auch schon, wenn die Erscheinung kommt?

Weiß ich nicht.

 

52. Hast du mal gehört, was die Mutter Gottes gesagt hat?

"Offenbaret alles, was ich euch gesagt habe, den Geistlichen".

 

53. Auch sonst noch etwas?

Weiß mich jetzt darüber nicht zu erinnern, muß ich erst nachsehen, was ich aufgeschrieben habe.

 

54. Weißt du dich noch zu entsinnen, wie damals die Erscheinung vom Friedhof geschwebt sein soll?

Sie kam erst auf uns zu und dann schwebte sie nach rechts weg.

 

55. Hast du denn keine Angst gehabt?

Etwas, nicht viel.

 

56. Seid ihr denn nicht fortgelaufen?

So schlimm wars nicht.

 

57. Wie oft kommt die Mutter Gottes denn noch wieder?

Weiß ich nicht.

 

58. Vielleicht kommt sie gar nicht mehr?

Weiß ich nicht, müssen wir mal abwarten.

 

59. Hat der Schein sich irgend mal verändert?

Nein, immer derselbe.

 

60. Wie war das Himmmelwärtsschweben am 18. August? Hast du das gesehen?

Ja.

 

61. Wie schwebte sie denn da?

Gerade, mittelmäßig schnell, das Jesuskind hat gewinkt.

 

62. Hast du zur Zeit der Anwesenheit des Herrn Vikar Kessler auch die Kreuzerscheinung am Himmel gesehen mit dem Schwert?

Weiß ich nicht mehr.

 

63. Es wird behauptet, am 25. März 1938 habe es geregnet, als ihr zum Beten gingt, als aber die Erscheinung sichtbar war, habe es aufgehört, was euch aufgefallen sei?

Weiß ich nicht mehr.

 

64. Hat die Erscheinung auch schon mit den Augen gezwinkert?

Weiß ich nicht mehr.

 

65. Hast du schon mal Weihwasser mitgenommen?

Weiß ich nicht mehr.

 

66. Konntest du gut verstehen, was die Erscheinung sagte?

Ja.

 

67. War die Stimme laut?

Ganz feine Stimme, konnte man gut verstehen.

 

68. Hast du mal laut gerufen, als die Erscheinung sichtbar war?

"Da ist nichts von wahr" ruft Susanna lachend aus und fährt fort: "Grete Ganseforth sagt auch, da sei nichts von wahr."

 

69. Wie weit ist die Erscheinung entfernt?

Verschieden, mal weiter, mal näher.

 

70. Hast du auch mal gefragt: "Bist du von Gott gesandt?"

Ja, wir haben gefragt: "Bist du von Gott gesandt, so nähere Dich uns, bist Du vom Teufel, so weiche."

 

71. Und da?

Sie kam näher.

 

72. Wie hast du das gemerkt?

Sie schwebte auf uns zu.

 

73. Wie war dieses Schweben, wie verändert gegenüber dem Schweben auf dem Friedhof?

Es war dasselbe.

 

74. Hat das Jesuskind sich mal verändert in seiner Haltung, gelacht oder sonst wie?

Ja.

 

75. Gelacht?

Nicht gerade gelacht, gelächelt.

 

76. Wie nun, wenn das ganze ein Gespenst wäre?

Nein.

 

77. Meinst du, das gäbe es nicht? Lies mal in der Hl. Schrift, als Jesus auf dem Meere wandelte, was da die Jünger meinten.

Nein, es war kein Gespenst, es war die Mutter Gottes.

 

Vorstehender Bericht wurde von Susanna Bruns sorgfältig durchgelesen und eigenhändig unterschrieben: Papenburg, den 28. Mai 1940

 

Bericht der Maria Johanna Ganseforth

 

1. Wer war am Allerheiligentage abends bei dir in der Kirche?

Meine Schwester Grete.

 

2. War die Kirche hell?

Weiß ich nicht mehr.

 

3. Wie war es denn draußen, außerhalb der Kirche? War es dunkel?

Auf den Gräbern waren kleine Kerzen am brennen.

 

4. Hat der Mond geschienen?

Weiß ich nicht.

 

5. Hat an der Außenseite der Kirche eine Lampe gebrannt?

Ja, die auf der Straße, die andere nicht.

 

6. Wann hast du die Erscheinung erstmalig gesehen?

Wie wir vom Kriegerdenkmal zurückkamen.

 

7. Warum seid ihr denn nach dem Kriegerdenkmal hin gegangen?

Grete hatte erzählt, sie habe die Mutter Gottes gesehen, ebenso die Anni hat das gesagt, da sind wir weggegangen, weil ich sagte, wir wollten weggehen, ich wollte es nicht glauben.

 

8. Wie kam denn Grete dazu zu sagen, sie habe die Mutter Gottes gesehen?

Ich war auch wie die Grete zum Ablassbeten gegangen in die Kirche und wie wir herauskamen, sagte die Grete, sie habe die Mutter Gottes gesehen.

 

9. Wann sagte die Grete aus, gleich, als ihr aus der Kirche kamt?

Sie sagte das, als wir wieder zur Kirche gingen.

 

10. Was hast du denn darauf erwidert?

Maria zögert mit der Antwort. "Du kannst es ruhig sagen, du bist verpflichtet es zu sagen", wird ihr erzählt. Darauf erwidert sie, sie habe gesagt: "Du kannst die Mutter Gottes doch gar nicht sehen, du bist verrückt."

 

11. Was antwortete Grete darauf?

Sie wiederholte, daß sie die Mutter Gottes doch gesehen habe.

 

12. Was tatet ihr darauf?

Wir sind wieder zum Beten gegangen.

 

13. Konntet ihr denn da noch andächtig beten, so etwas geht einem doch im Kopf herum?

Stimmt, wir haben nur halb gebetet, Grete lief plötzlich heraus, ich ging mit.

 

14. Und da?

Grete erklärt wieder, sie sehe die Mutter Gottes. Auch Anni Schulte kommt und sagt, sie sehe die Mutter Gottes auch.

 

15. Wie kommt denn Anni Schulte zu euch?

Anni war auch das erste Mal bei uns, aber da sagte sie nichts.

 

16. Hast du nicht der Grete gesagt, sie wolle wohl die Bernadette in Lourdes nachmachen oder eine ähnliche Äußerung?

Weiß ich nicht mehr. Kann möglich sein.

 

17. Hast du denn schon mal etwas von Lourdes gehört gehabt?

Ja.

 

18. Wann war das?

Vor Jahren wurde mal ein Theaterstück gespielt von den Schulkindern und da habe ich auch mitgespielt.

 

19. Weiteres intensiveres Befragen über die Art dieses Spieles und ihre Mitwirkung und Beeindruckung erbringt den Beweis, daß man es mit einem Kinderspiel zu tun hatte, das in Aufmachung und Durchführung mehr als primitiv bezeichnet werden muß und mit der bekannten Lourdesdarstellung sehr wenig Ähnlichkeit hat. Maria selbst weiß sich der ganzen Angelegenheit nur dunkel zu erinnern, auch glaubt sie, daß Grete und Anni damals nicht mittaten, weil sie noch zu jung gewesen seien.

 

20. Ihr seid also zum Kriegerdenkmal gegangen? Warum seid ihr denn wieder umgekehrt und zum Friedhof zurückgegangen?

Wir trafen Susi und Adele, die bekamen es von uns erzählt, daß Grete und Anni die Mutter Gottes gesehen hätten.

 

21. Kamen Susi und Adele von zu Hause?

Nein, die kamen von der Kirche. Wir hatten sie eingeholt.

 

22. Und nun gingt ihr nach dem Friedhof?

Ja.

 

23. Und wie war es denn da?

Jetzt sah ich sie auch.

 

24. Wo warst du?

Auf dem Steinweg vom Pastorat zur Kirche, am ersten Grab.

 

25. Die anderen waren doch wo anders, warum bist du denn nicht mit ihnen mitgegangen?

Weil ich die Mutter Gottes sah.

 

26. Wo stand selbige?

Zwischen den Lebensbäumen.

 

27. Hat sie während der Zeit du sie sahst den Platz gewechselt?

Nein.

 

28. Wie sahst du die Erscheinung herankommen?

War schon da, als ich hinkam.

 

29. Wie lange blieb sie?

Nicht lange, ein paar Minuten.

 

30. Kam sie nachher nochmal?

Nein, an dem Abend nicht mehr.

 

31. Warum glaubtest du denn, es sei die Mutter Gottes?

Weil sie genau so aussah.

 

32. Was heißt das, genau so aussah? Hast du denn die Mutter Gottes schon mal gesehen?

Habe doch schon mal eine Statue gesehen und weil sie das Jesuskind auf dem Arm hat.

 

33. Das konnte ja auch ein Bild sein, was du sahest?

Sie bewegte sich doch.

 

34. Wie machte sie denn das?

Sie hob den Arm etwas hoch.

 

35. Hat sich das Jesuskind auch bewegt?

Nein.

 

36. Wie war es dir denn da zu Mute?

Habe mich gefreut, es war mir ganz komisch, wie es mir war, weiß ich nicht mehr genau.

 

37. Wenn du sie heute siehst, ist es dir denn genau so zu Mute wie das erste Mal?

Das kann man nicht beschreiben, es ist einem ganz komisch.

 

38. Warum bist du denn stehen geblieben und nicht hinzugegangen?

Ich durfte doch nicht.

 

39. Warum durftest du nicht?

Ich war zu bang.

 

40. Also Angst gehabt?

Ja.

 

41. Hast du denn nicht gefragt: "Wer bist du?"

Nein, ich bin einfach stehen geblieben.

 

42. Wie verschwand die Erscheinung?

Sie war auf einmal weg.

 

43. War um die Erscheinung ein Kreuz?

Es war hell um sie herum.

 

44. Was für ein Kleid hatte die Erscheinung?

Weiß.

 

45. Ganz weiß?

Ja.

 

46. War das Kleid weit?

Nein, vorne waren Falten.

 

47. Wo vorne?

Nicht ganz in der Mitte.

 

48. Hast du schon mal ein Gesicht gesehen, welches Ähnlichkeit mit der Erscheinung hat, so daß du es besser beschreiben kannst?

Nein.

 

49. Hat man die Knoten der Kordel an der Seite gesehen?

Nein.

 

50. Sie gibt sonst dieselbe Darstellung wie auch die übrigen Kinder bzgl. der äußeren Gestalt der Erscheinung.

 

51. Wie alt ist das Jesuskind?

Ca. 1 Jahr alt.

 

52. Wo ist die linke Hand des Jesuskindes?

Sie liegt an.

 

53. Immer?

Ja.

 

54. Hat das Jesuskind nicht auch schon mal den Finger erhoben?

Weiß ich nicht, habe es noch nicht gesehen.

 

55. Die Krone wird von ihr ebenso beschrieben wie von den anderen. Auch sie gebraucht das Wort "Bäumchen". Um festzustellen, woher eigentlich das Wort stammt, wird die Frage an sie gerichtet: Wer hat euch erstmalig dieses Wort gesagt: "Bäumchen"?

Das habe ich von mir aus, hat uns niemand gesagt.

 

56. Wie groß war die Erscheinung?

Etwas größer wie ich.

 

57. Welcher Unterschied war zwischen der Erscheinung Allerheiligen und Allerseelen?

Am zweiten Tag war sie ohne Jesuskind.

 

58. Wie sah die Mutter Gottes da aus?

Die Hände waren gefaltet.

 

59. Wo schaute sie denn hin?

Uns an.

 

60. Wie schaute sie euch denn an?

Ernst.

 

61. Als du am ersten Tage die Mutter Gottes gesehen hast, wem hast du es zuerst mitgeteilt?

Meinen Eltern.

 

62. Was sagten die darauf?

Sie glaubten zuerst nicht. Haben uns ausgelacht.

 

63. Da wart ihr natürlich still, wie die Eltern das sagten?

Nein, wir haben gesagt, wir hätten sie gesehen.

 

64. Was sagten denn deine Eltern jetzt? Sie glaubten es doch sicherlich jetzt?

Nein, sie gingen zu Schulten und fragten Anni, ob sie es auch gesehen habe. Anni sagte: Ja.

 

65. Was taten hierauf deine Eltern?

Sie gingen zur Kirche zum Ablassbeten.

 

66. Wie war dein Befinden, sicherlich doch müde, so recht zerschlagen?

Weiß ich nicht mehr.

 

67. Ist die Grete nicht eingenickt, als ihr bei Schultens waret?

Nein.

 

68. War Anni schon schlafen?

Nein, die war noch auf.

 

69. Wann bist du denn zu Bett gegangen?

Es war etwas später als sonst.

 

70. Hast du noch zu Abend gegessen?

Ja.

 

71. Wie hast du denn geschlafen?

Gut.

 

72. Am anderen Tage bist du doch sicher während des Tages mal schauen gegangen, was da auf dem Friedhof war, hast du da wieder etwas gesehen?

Nein.

 

73. Warum seid ihr denn trotzdem des Abends wieder hingegangen, die Eltern glaubten euch doch auch nicht?

Wir hatten einen Trieb, wir mußten wieder hin.

 

74. Um wieviel Uhr seid ihr denn gegangen?

6 Uhr.

 

75. Was tatet ihr denn bei eurer Ankunft?

Beten.

 

76. Wo?

In der Kirche.

 

77. Warum dort?

Ablassbeten.

 

78. Wo seid ihr in der Kirche hingegangen, direkt nach vorne?

Weiß ich nicht mehr.

 

79. Wann habt ihr die Erscheinung an diesem Abend gesehen?

Vom ersten Ablassbeten, wie wir aus der Kirche kamen.

 

80. Ist die Erscheinung allmählich gekommen?

Erst kam ein Schein.

 

81. Was für ein Schein? Rund, eckig, gezackt?

Ein ovaler Schein.

 

82. War da noch ein anderer Schein da?

Nein.

 

83. Was tatet ihr jetzt?

Haben wir gebetet.

 

84. Hat einer angefangen zu beten und wer?

Weiß ich nicht mehr.

 

85. Wo waret ihr denn da?

An den Lebensbäumen.

 

86. Warum waret ihr denn dahingegangen?

Weiß ich nicht mehr.

 

87. Was geschah mit dem Schein? Wo kam der her?

Von oben gerade herunter.

 

88. Schnell oder langsam?

Langsam.

 

89. Wo machte er halt?

Zwischen den Lebensbäumen.

 

90. In welcher Höhe?

In der Höhe, wie später die Erscheinung.

 

91. Was kam nach dem Schein?

Die Mutter Gottes.

 

92. Blieb der Schein eine zeitlang stehen, bevor die Mutter Gottes kam?

Ja.

 

93. Wie lange wohl ungefähr?

Genau kann ich es nicht mehr sagen.

 

94. Und dann?

War die Mutter Gottes da, auf einmal.

 

95. Hatte die Mutter Gottes die Hände gefaltet?

Ja.

 

96. Hat sie nicht mit dem Finger nach oben gezeigt?

Nein.

 

97. Es wird aber gesagt, die Mutter Gottes habe wohl mit dem Finger nach oben gezeigt, es ist ja auch natürlich, da sie ohne das Jesuskind war, sie wollte wohl damit kund tun, wo das Jesuskind war, überlege mal genau?

Ich habe das nicht gesehen.

 

98. Was machtet ihr denn, als ihr die Erscheinung sahet?

Haben gebetet.

 

99. Bliebt ihr stehen beim Beten oder seid ihr nieder gekniet?

Wir sind stehen geblieben.

 

100. Wie lange war denn die Erscheinung sichtbar? Kürzer oder länger wie am ersten Abend?

Weiß ich nicht mehr.

 

101. Hast du denn nichts gefragt?

Nein.

 

102. Was sagten denn jetzt deine Eltern?

Haben auch jetzt noch nicht geglaubt.

 

103. War an diesem Tage ein Feuerschein um die Erscheinung?

Nein.

 

104. Wie oft bis jetzt ein solcher?

Keiner.

 

Fortsetzung 5. Juni 1940

105. Hast du die ersten 14 Tage jeden Abend die Erscheinung gesehen wie auch die anderen?

An einem Abend in den ersten 14 Tagen habe ich sie nicht gesehen.

 

106. Warum denn nicht?

Da war die Polizei da an dem Tage, die hatte uns verboten, an dem Abend hinzugehen. Wir gingen aber zur Kirche.

 

107. Wer, wir?

Grete und ich, wir konnten aber wegen der vielen Menschen den gewöhnlichen Weg aus der Kirche nicht mehr gehen und gingen deshalb durch die Sakristei mit unseren Eltern und direkt nach Hause. Susi und Anni aber, die wir nicht sahen waren zur Erscheinungsstelle gegangen und sahen die Erscheinung.

 

108. Solltet ihr in Göttingen nicht beichten gehen?

Doch.

 

109. Warum habt ihr das nicht getan?

Wir hatten kein Zutrauen zu dem Geistlichen.

 

110. Warum denn nicht?

Der war so komisch.

 

111. Inwiefern? Hatte der etwas besonderes an sich?

Ja, blaue Hose und ein Käppchen. Und dann hatte Susi mir geschrieben auf einem Zettel, er habe gesagt, er würde sich freuen auf unsere Beichte.

 

112. Wo warst du untergebracht in Göttingen?

Auf einem Saale mit 34 Personen.

 

113. Waren doch sicher sehr harmlos diese Kranken?

Waren die Schlimmsten.

 

114. Ist auch mal eine Kranke nachts zu dir ins Bett gekommen?

Ja.

 

115. Was hast du denn da gemacht?

Habe ich hinaus geworfen.

 

116. Maria Ganseforth gibt über den weiteren Verlauf der ersten Erscheinungen während der ersten 14 Tage sowie auch über ihren Aufenthalt in Göttingen im Wesentlichen dieselben Darstellungen wie die anderen drei.

 

117. Als ihr nun von Göttingen nach Osnabrück kamet, habt ihr denn da nicht gebetet, daß jetzt die Mutter Gottes euch hier in Osnabrück erscheinen möge?

Die Schwestern wollten das.

 

118. Warum habt ihr es denn nicht getan?

Wir dachten da gar nicht daran, daß sie mal kommen sollte.

 

119. Als ihr von Osnabrück nach Hause zurückgekehrt waret, seid ihr sicher die ersten Abende auch wieder zum Friedhof gegangen?

Nein.

 

120. Warum nicht?

Herr Dr. Wittler (gemeint ist hiermit der inzwischen eingetroffene neue Pfarrverweser, der anstelle des plötzlich versetzten Pfarrers Staehlberg die Pfarrei verwaltete, bis dann der heutige amtierende Pfarrer Herr R. Diekmann eintraf), sagte, wir sollten nicht hingehen. Die ersten Abende durften wir nicht heraus, die Polizei hatte es verboten.

 

121. Bist du denn sofort mitgegangen, als die anderen wieder beten gingen?

Nein, den ersten Abend war ich nicht dabei, als Susi und Grete wieder beten gingen, mein Bruder war mit ihnen.

 

122. Wie oft hast du die Erscheinung bis jetzt gesehen?

Weiß ich nicht, zählen tu ich es nicht.

 

123. Ist der Schein immer derselbe?

Nein, er verändert sich schon mal, wird schon heller während der Zeit, wenn wir ihn sehen.

 

124. Wenn der Schein heller wird, wie verändert sich denn dein Empfinden? Wird es stärker?

Nein.

 

125. Aber bei Grete ist es doch wohl so?

Mag wohl sein.

 

126. Hast du auch schon mal die Empfindung vielleicht morgens, heute kommt die Erscheinung?

Nein.

 

127. Vielleicht denn mittags?

Nein.

 

128. Vor dem Beten denn?

Ja.

 

129. Wie äußert sich das?

Durch innere Freude.

 

130. Wie macht sich die bemerkbar?

Ich kann das nicht genau sagen, habe einen inneren stärkeren Trieb zum Beten.

 

131. Hast du denn diesen Trieb nicht immer?

Nein.

 

132. Ja, warum lauft ihr denn noch immer hin?

Sie hat doch gesagt auf die Frage der Grete, wir sollen jeden Abend kommen.

 

133. Ihr seid doch auch vorher hingegangen, bevor sie es gesagt hat?

Ja.

 

134. Herr Pfarrer Diekmann wirft dazwischen: Ich würde nicht jeden Abend hingehen. Ich weiß ja, daß es eine Mutter Gottes gibt. Hierauf gibt Maria folgende Antwort:

Wenn Sie sie gesehen hätten, würden Sie auch jeden Abend hingehen.

 

135. Ist die Erscheinung auch schon mal heller oder dunkler geworden während des Schauens?

Nein, nur wenn sie weggeht.

 

136. Wie geht sie denn weg? Schwebend nach oben?

Nein, auf derselben Stelle wird sie dunkler und dann ist sie weg.

 

137. Hast du nicht mal um ein Zeichen gebeten?

Doch. Habe gefragt: "Bist du von Gott gesandt, komme näher und sie kam näher."

 

138. Hast du nicht auch gesagt: "Bist du vom Teufel, so weiche!"?

Nein.

 

139. Hat euch jemand diese Frage vorher eingegeben?

Kann möglich sein.

 

140. Wie ist denn das zugegangen, als die Erscheinung s. Zt. an einem Tage vom Friedhof schwebte, da waren doch Bäume zwischen? Wo bleiben denn die?

Wie das zugegangen ist, weiß ich auch nicht.

 

141. Hast du sie angerufen?

Ja, ich habe gerufen: "Mutter bleib doch bei uns".

(Vgl.: Über diese Begebenheit die Berichte der anderen. Nach Zeugenaussagen hat Maria diese Worte sehr laut gerufen. Man fürchtete da für die Kinder, weil die Polizei in der Nähe war, welche die Aufgabe hatte, die Kinder so zu überführen, daß man sie erneut, diesmal aber für immer wegschaffen konnte.)

 

142. Warum hast du denn gerufen?

Ich dachte sie würde nicht wieder kommen.

 

143. Ist die Erscheinung denn geradeaus gegangen?

Sie drehte sich um, wir dachten, sie käme auf uns zu.

 

144. Wie ging sie denn über den Weg?

Sie ging nicht, sie schwebte.

 

145. Zwischenfrage des Herrn Pfarrers Diekmann: Kann sie zur hölzernen Pforte gegangen sein?

Weiß ich nicht.

 

146. Habt ihr nicht mal ein Wunder verlangt?

Doch, öfters, daß die Leute besser glauben sollten.

 

147. Was hat sie darauf gesagt?

Nichts.

 

148. Auf die Frage nach dem Schweben am 18. August gibt sie dieselbe Darstellung der Himmelfahrt wie auch ihre Gefährtinnen.

 

149. Warum hast du denn immer die Mutter Gottes gefragt und nicht auch das Jesuskind?

Ich habe auch schon mal gefragt, warum denn das Jesuskind immer mitkäme?

 

150. Was sagte es da?

Nichts.

 

151. Hast du auch damals, als Herr Vikar Kessler anwesend war, die Kreuzerscheinung am Himmel gesehen? Herr Vikar Kessler behauptet, an diesem Abend sei ein Kreuz am Himmel erschienen und ein Schwert.

Ja, das habe ich gesehen.

 

152. Wie stand denn das Kreuz am Himmel?

Es bewegte sich und zwar von einer Pappel zur anderen.

 

153. Wo sahest du es?

Wir waren hinter Christens Haus. Nachher sah ich es auch wieder, auch andere haben es gesehen. Als ich nach Hause gegangen war, sah ich es wieder.

 

154. Diesmal irrst du, an dem Abend war es ein Scheinwerfer, der diese Zeichen an den Himmel malte! Lebhaft entgegnet sie:

Nein, es kann kein Scheinwerfer gewesen sein, das kenne ich. Es haben es auch nicht alle gesehen, z.B. mein Vater nicht. Er war auch draußen vor der Türe, er glaubte es gar nicht, weil er nichts sah. Auch Grete hat es nicht gesehen.

 

155. Wie ist dieses Zeichen denn weggegangen?

Auf einmal war es weg.

 

156. Es kann doch wohl sein, daß nur mal ein Strich zu sehen war, und nicht immer das Kreuz?

Das habe ich nicht gesehen.

 

157. Wie oft hat die Mutter Gottes zu dir gesprochen?

Dreimal.

 

158. Und wann war das?

Einige Tage, bevor sie sich mir geoffenbart hat, hatte ich gefragt: "Willst du dich offenbaren", da hatte sie genickt. Und dann habe ich gefragt: "Willst du verehrt werden?" Da hat sie wieder genickt. (War der 27. März. Die Antwort erfolgte nach Feststellungen am 5. April. Der Schreiber.)

 

159. Wie hat denn nun die spätere Frage gelautet an jenem Tage, an welchem sie sich geäußert hat?

Weiß ich nicht mehr genau.

 

160. Erzähle mal genauer, wie das vor sich ging.

Erst war ein Schein da an dem Abend. Da sagte ich zu den anderen: Der Schein ist da. Plötzlich war der Schein weg und die Mutter Gottes steht da, (Maria wird plötzlich sehr lebhaft in ihrer Erzählung), direkt vor mir.

 

161. Was heißt das, direkt vor mir? Welche Entfernung?

Ungefähr zwei Meter entfernt.

 

162. Stand die Mutter Gottes in dem Schein?

Nein, ohne Schein.

Nachtrag: Ich habe mich hier verkehrt ausgedrückt, ich wollte nicht sagen, es wäre an diesem Abend kein Schein um die Mutter Gottes gewesen, sondern vielmehr muß es heißen, die Mutter Gottes ist an diesem Abend ohne den Schein gekommen, das heißt: Ich habe nicht wie sonst, bevor ich die Erscheinung sah, einen Schein gesehen, sondern sofort die Mutter Gottes mit dem Schein.

 

163. Wie sagte sie denn da auf die Frage, als was sie verehrt werden wolle?

Als Königin des Weltalls und als Königin der Armen Seelen.

 

164. Fragtest du noch mehr?

Ja, in was für einem Gebete willst Du verehrt werden werden? In der Lauretanischen Litanei.

 

165. Kanntest du den Ausdruck: Königin des Weltalls?

Nein, den kannte ich nicht.

 

166. Weltall kanntest du doch?

Ja, der steht im Gebetbuch.

 

167. Wo kommt denn Königin der Armen Seelen vor?

Habe ich noch nie gehört.

 

168. Warum hat die Mutter Gottes denn nicht gesagt: Königin der Welt?

Weiß ich nicht.

 

169. Das zweite Mal, was hat da die Mutter Gottes gesprochen?

Offenbaret alles den Geistlichen, was ich euch gesagt habe, war sehr freundlich und hat uns zum Schluß den Segen gegeben. (Dieser Tag war der 24. Oktober 1939.)

 

170. Warum sagte sie gerade das Wort: Offenbaret und nicht erzählet? Letzteres gebraucht man doch besser und häufiger?

Weiß ich nicht.

 

171. War es denn dieselbe Stimme wie das andere Mal? Die Entfernung war diesmal doch viel weiter, sie muß also laut rufen?

Die Stimme war wie sonst.

 

172. Und was sagte sie das dritte Mal?

Kinder betet. (26. Januar 1940)

 

173. Erzähle mal ausführlicher.

Sie war traurig und weinte.

 

174. Wie geschah das Weinen?

Die Tränen liefen herunter.

 

175. Wie und wo? - Hier wird Maria G. gezeigt, wie es vielleicht ausgesehen haben könnte, um sie auf die Probe zu stellen. Also zuerst kamen aus den rechten Augenwinkeln einige Tränen aus den Augen und zwar zuerst wenig und dann immer stärker. Darauf erwidert Maria, indem sie gleichzeitig mit dem Finger zeigt:

Nein, an beiden Seiten der Nasenseite. (Sie erzählt ausführlicher, wie zuerst an diesen beiden Seiten einige Tropfen sich bildeten und dann immer stärker herabliefen.)

 

176. Wie lange dauerte das Weinen?

Einige Minuten.

 

177. Was fragtest du denn?

Mutter, was hast du? Darauf sagte sie: "Kinder betet."

 

178. Was hast du denn gedacht, als sie das sagte, ihr würdet nicht genug beten?

Anfangs ja, aber was sollten wir denn noch beten, wir beten doch schon genug.

 

179. Herr Pfarrer Diekmann wirft hier die Frage dazwischen, wie es kommen möge, daß immer wieder die Gebetsaufforderung ergeht. Er verweist auf gewisse Untugenden, die der Mensch im Alltag an sich habe, die müsse er ablegen, wenn das Gebet gut werden solle. Vor allem sei es der Stolz, welcher der Gottesmutter nicht gefalle. Ganz erregt und spontan aber auch energisch sagt Maria Ganseforth:

"Ich bin doch nicht stolz darauf gewesen, habe mir noch nie etwas eingebildet, daß ich die Mutter Gottes gesehen habe, da brauch man sich doch wirklich nichts drauf einzubilden."

 

180. Hast du einmal gesehen, daß während des Sehens der Erscheinung Grete angestoßen und gefragt wurde, ohne daß sie etwas davon bemerkte?

Ja.

 

181. Wann war das?

Es war voriges Jahr auf Schützenfest, mein Bruder war da zu Hause. Er wollte nicht an die Erscheinungen glauben, ging nun an dem Abend mit zum Beten. (Es handelt sich um den 30. Mai.) Grete und Anni sahen die Mutter Gottes. Mein Bruder wollte wissen, ob sie etwas sähen. Er fragte die beiden, sie gaben aber keine Antwort. Da stieß ich sie an, aber sie merkten nichts. Mein Bruder stieß sie daraufhin wieder an, merkten es aber wieder nicht.

 

182. Konnten sie denn das Anstoßen spüren?

O ja, es waren starke Püffe.

 

183. Als die zwei die Mutter Gottes nicht mehr sahen, waren sie denn da anders?

Ja.

 

184. Woran konnte man das denn sehen?

Ja, wenn wir die Mutter Gottes nicht mehr sehen, sind wir lebendiger.

 

185. Warst du auch schon in dieser Lage?

Ja.

 

186. Woher weißt du das denn?

Von meinem Bruder. (Gemeint ist hier der zweite Bruder Johann - im dortigen Sprachgebrauch Hannes genannt. Der in 181. bezeichnete Bruder ist ein älterer.)

 

187. Hat er dich denn auch schon gepufft?

Ja, nachher hat er es mir gesagt.

 

188. Hast du schon mal die Augen geschlossen, wenn die Erscheinung da war?

Nein, bei der Erscheinung noch nicht, wohl als der Schein da war.

 

189. War der denn da weg?

Ja, und wenn ich die Augen aufmachte, war er wieder da.

 

190. Kommt sie denn immer bei dem selben Gesätz?

Nein, ganz verschieden, auch schon mal, wie wir weg wollten.

 

191. Herr Pfarrer Diekmann fragt hier, wie es mit dem Kommunionempfang heute sei gegenüber früher, worauf Maria erwidert, sie ginge mehr wie früher. Vorher gingen sie alle vier Wochen wie auch die anderen Kinder, höchstens bei besonderen Gelegenheiten wie beim Namenstag der Lehrerin seien sie auch schon mal an einem Wochentag gegangen.

 

Ergänzung Betr. Verhalten zu Göttingen usw.: Einige Tage, nach dem 5. Juni, fragte der Schreiber Maria Ganseforth, wie der Herr Professor Ewald zu Göttingen ausgesehen habe. Es ging mir darum, zu erfahren, ob es derselbe Professor Ewald sei, der auch in der Konnersreuther Frage schon öfters genannt worden war. Maria beschrieb den Herrn und erzählte dann folgendes:

Eines Tages habe der Herr Professor Ewald sie - ich glaube in einem Sprechzimmer - in Gegenwart eines anderen Mädchens erneut aufgefordert, die Dinge, die sich zu Heede ereignet hätten, zu berichten. Sie habe sich geweigert. "Warum hast du dich geweigert?" "Ich war es satt, immer wieder davon anzufangen. Ich hatte es schon so oft erzählen müssen." "Was erwiderte denn da der Herr Professor?" "Er sagte, und wenn ich es hundert Mal gesagt hätte, müßte ich es immer wieder erzählen. Als ich mich erneut weigerte, sagte der Herr Professor zu mir: "Genau so aufgeblasen wie Konnersreuth."

Vorstehender Bericht wurde von Maria Ganseforth sorgfältig durchgelesen und eigenhändig unterschrieben: Papenburg, den 28. Mai 1941