13. Erscheinung: Freitag, den 4. Januar 1974, 16.15 Uhr
Madeleine, die gegen 14.00 Uhr zum Bügeln zu den Schwestern gekommen war, geht zunächst in die Kapelle, um Jesus anzubeten. Nachdem sie hinausgegangen war, kehrt sie gegen 15.00 Uhr dahin zurück, 'als wenn sie etwas hintreiben würde'. Sie fühlt sich wie am Platz festgenagelt, auf unbestimmte Zeit. Sie hört, wie es 16.15 Uhr schlägt. Sie beginnt, ihre letzten 10 Ave vom Rosenkranz zu beten. Plötzlich wird es ihr Dunkel vor den Augen. Sie fühlt ihr Herz stark klopfen und ruft dem Priester zu, der in diesem Augenblick mit Schwester M. anwesend ist: "Was geschieht mit mir? Ich sehe nichts mehr ... Ich fürchte mich ... Wie spät ist es? Ich will nach Hause zurückgehen." Sie hört, wie der Priester sich ihr nähert. Der sagt später: "Ich habe mich ihr genähert. Sie zeigte wirklich allen Anschein der Blindheit, machte den Eindruck, ganz in der Nacht verloren zu sein, die Augen waren erloschen, das Gesicht war verzerrt, ohne Orientierung und voller Panik. Ich habe versucht, sie zu beruhigen, weil ich dachte, das wäre eher die erste Episode einer mystischen Erscheinung als eine unerwartete Prüfung." "Warten Sie einige Augenblicke. Das wird vorübergehen." Ich habe Schwester M. gebeten, Schwester B. kommen zu lassen, die auch sofort gekommen ist.
Madeleine ist trotzdem nicht beruhigt. Sie schreibt später: "Ich sagte mir innerlich: Man sieht gut, dass er nicht an meiner Stelle ist ... Ich fragte mich, was aus mir werden solle. Ich dachte an meine Familie, meine Kinder. Wie traurig war ich! Jesus hatte mir eines Tages nach einem Besuch wohl gesagt, dass ich leiden werde für die Sünder. Er hat mir nicht gesagt, dass ich erblinden werde. Er hatte mir gesagt, was mit meinem Körper geschehen wird und dass ich besonders geistig viel leiden werde... Wenn ich das gesagt habe geschah es aus Furcht ... Ich dachte auch ebenso wenig, dass das von Jesus komme. Das war nicht die Stunde; denn früher war es immer 7.00 Uhr abends, wenn ich Ihn sah ... Und dann, auf einmal, in dieser schrecklichen Angst, in dieser großen Finsternis der Augen, aber auch des Geistes, bemächtigt sich meiner die Freude."
"Ihre Augen, die trübe waren, finden ihren Glanz wieder. Ihre Traurigkeit verwandelt sich in unermessliche Freude, in unbeschreiblichen Frieden", sagt der Priester. Sie schreibt: "Ich denke, dass es so ist wie bei einem der auf seinem Sterbebett leidet. Wenn die Seele seinen Leib verlässt, leidet er nicht mehr. Dann befindet er sich plötzlich in diesem Seligkeit, in diesem geistigen Licht. Er ist mit Jesus verklärt." Dann erscheint ihr das Licht wie gewöhnlich am Platz des Heiligen Sakramentes 'noch schöner, noch leuchtender, noch klarer als gewöhnlich'. Madeleine, die unten in der Kapelle war, denkt: "Ich bin in seinen Händen. Wir sind alle in seinen Händen. Er ist der Herr und macht mit uns, was Er will. Wir müssen Ihm danken für alle Gnaden, die Er uns schenkt. Wenn wir sehen, wenn wir hören, und gehen, wenn wir gesund sind, und glücklich, ist das Gnade von Ihm, von Ihm allein. Er kann uns das alles in einem Augenblick wegnehmen ..."
Und Jesus erscheint; er hält die rechte Hand auf seinem Herzen, der linke Arm hängt am Körper herab. Er lächelt ihr zu und sagt: "Warum hast du Angst? Warum zweifelst du? Ich bin da." Sie antwortet ihm: "Herr, ich habe Furcht gehabt, ich habe geglaubt, dass ich blind werden würde ..."
Er sagte zu ihr: "Sage ihnen, dass jeder Mensch auf dieser Erde so in dieser Finsternis ist."
Und ohne zu betonen, es ganz laut sagen: "Küsse dreimal die Erde als Buße für den Mangel an Glauben!" (Was sie getan hat.) Dann nahm Jesus langsam die Hand von seinem Herzen weg, streckte sie (Madeleine) aus, um ihr ein Zeichen zu geben, sich zu nähern und hat ihr zugleich gesagt: "Komm, nähere dich bis hierher und grüße!"
Madeleine kniet dann ganz nahe vor ihm; sie grüßt Ihn, wie Er es sie gelehrt hat. Er sagt ihr, die Hand auf dem Herzen: "Sei so gut und wiederhole dies: Ecce Dominus noster cum virtute veniet et illuminabit oculos servorum suorum. Laetamini, laetamini in Domino, laetamini cum Magdalena. Paratum cor ejus: Speravi in Domino, ut se simplicitas prodit amabilis." (Seht unser Herr wird kommen mit Macht und die Augen seiner Diener erleuchten. Freut euch! Freut euch im Herrn! Freut euch mit Madeleine! Ihr Herz ist bereit: "Ich habe auf den Herrn gehofft. Wie liebenswert ist seine Einfachheit.")
Dann ohne zu betonen, es laut zu sagen: "Jedesmal, wenn du nach der Heiligen Kommunion auf deinen Platz zurückkehrst, lege die linke Hand auf dein Herz und die Rechte gekreuzt darüber." Jesus machte diese Gebärde so, wie Er es ihr erklärte. Er lächelte ihr einige Augenblicke zu und verschwand.
Am ersten Freitag des Monats Februar 1974 ist Jesus nicht erschienen.
14. Erscheinung: 1. März 1974 von 15.30 Uhr bis 15.40 Uhr
In der Kapelle sind gegenwärtig der Priester, drei Ordensschwestern und vier Damen. "Das Licht ist das Licht!", sagt Madeleine. Jesus erscheint wie gewöhnlich an derselben Stelle, wie um Madeleine zu empfangen. Er lächelt ihr einige Augenblicke zu. Er hebt die Augen zum Himmel mit ernstem und weitem Blick. Er sagt: "Sei so gut und wiederhole: (Er erhebt die Arme in kreuzform, ein wenig höher, und spricht ganz langsam, jeder Satz wird von Madeleine wiederholt.) Ecce cujus imperti. Nomen est in aeternum. Quae videt me, videt et Patrem meum, Magdalena! Annuntiate virtutes ejus qui vos de tenebris vocavit in admirabile lumen suum. Nolite timere, Deum benedicite, et cantate illi." ("Hier ist Der, dessen Name ein ewiges Reich hat. Wer mich sieht, sieht auch meinen Vater, Madeleine! Verkündigt die Wunder dessen, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. Fürchtet euch nicht! Preiset den Herrn und singet Ihm!")
Jesus fährt fort: "Ich bin das Licht der Welt. Das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. Buße, Buße, Buße! Küsse dreimal die Erde als Buße für den Mangel an Glauben in der Welt!"
Dann nahm er seine normale Haltung ein: "Heute besucht mich Jesus von Nazareth, der auferstandene Menschensohn, zum achten (*) Mal. Seine Hände, sein Gesicht strahlen wie die Sonne. Seine Kleider sind glänzend weiß. Sein Blick ist Liebe und Güte. Liebt euren Nächsten wie Ich euch liebe! Möge euer Blick Liebe und Güte sein für jeden unter euch! Küsse eine der Anwesenden aus Liebe und Barmherzigkeit!" Madeleine hat der ersten Person, die sich da befand, den Kuss gegeben; das war Schwester M. von A., die Generaloberin von B.
Dann fügt Jesus hinzu: "Diese Gebärde ist ein Zeichen der Liebe und der Versöhnung für die ganze Welt. Freue dich, Maria, hat der Erzengel Gabriel bei der Empfängnis des Menschensohnes gesagt."
Und in einem sehr ernsten Ton: "In Wahrheit sage Ich euch: Heute ist es ebenso. Freut euch; denn die Zeit ist nahe, da der Menschensohn wiederkommen wird in Herrlichkeit. Freut euch! Freuet euch unaufhörlich im Herrn! Möge Eure Freude allen Menschen kundwerden wegen der Worte, die ihr soeben gehört habt, wegen meines Namens!"
Dann einige Augenblicke später: "Möge jeder von euch, in der Stille seines Herzens, Gott um die Gnade bitten, die er wünscht. Heute selbst wird sie euch gegeben werden." Madeleine ist einige Augenblicke still geblieben. Dann hörte sie die ernsten Worte, die Jesus ihr sagte. Wegen ihres Ernstes wagte sie es nicht dieselben nachzureden. Sie vertraute sie beim Verlassen der Kapelle dem Priester an.
In derselben Haltung fährt der Herr fort: "Sage der Kirche, dass sie ihre Friedensbotschaft an die ganze Welt erneuere; denn die Stunde ist ernst. Satan lenkt die Welt. Er verführt die Geister, macht sie fähig, die Menschheit zu vernichten – in einigen Minuten. Wenn die Menschheit sich dem nicht widersetzt, lasse ich es geschehen. Und das wird eine Katastrophe sein, wie es sie noch nie seit der Sintflut gegeben hat – und das vor Ende dieses Jahrhunderts. Alle, die gekommen sind, um am Fuße des Glorreichen Kreuzes ihre Sünden zu bereuen, werden gerettet werden. Satan wird vernichtet werden, und nur Frieden und Freude werden bestehen bleiben." Dann wird Er unsichtbar.
(*) Anmerkungen: Die 14., 15. und 16. Erscheinungen stellen uns vor das Problem, wie die Besuche und Erscheinungen zu zählen sind. In der 14. Erscheinung wird uns gesagt: "Jesus besucht mich zum 8. Mal"; hier wird also die 7. Erscheinung als Besuch gezählt. In der 15. Erscheinung wird uns gesagt: "Ich sehe Ihn zum 7. Mal"; hier ist also die 7. Erscheinung nicht gerechnet, ebenso nicht die 13., bei welcher Madeleine nicht 'sieht'. In der 16. Erscheinung wird uns gesagt: "Er besucht mich zum 17. Mal"; demnach wird hier die 7. Erscheinung als 2 Besuche des Herrn in Seiner Glorie gezählt. Die 6 ersten Erscheinungen des Glorreichen Kreuzes sind als Besuche gerechnet. (6 + 2 + 8 + die 16. = 17 Mal.)
15. Erscheinung: Freitag, den 5. April 1974 um 15.40 Uhr
In der Kapelle bildet sich der Lichtschein am Platze der Monstranz. Dann erscheint Jesus mit ausgestreckten Händen, wie um Madeleine zu empfangen, die Ihn bewundert: "Das ist wunderbar." Er lächelt ihr zu. Sie fragt ihn ganz laut: "Wenn du Christus bist, warum sehe ich dann nie deine Wunden?" Der Priester hatte sie beauftragt, diese Frage zu stellen. Jesus lächelt ihr weiter zu. "Welch unerklärliches Wohlsein empfand ich in diesem Augenblick! Ich fühlte mich nicht mehr auf der Erde", schrieb sie.
Jesus hebt alsdann die rechte Hand und sagt ihr: "Der Friede sei mit dir! Sage dies laut." (Dann nahm er seine gewöhnliche Haltung wieder ein und lächelte nicht mehr.) Jesus fragt: "Warum diese Verwirrung? Warum entstehen diese Gedanken in euch? Ihr Priester, die ihr den Auftrag habt zu erfüllen, was ich euch gebiete. Ist es leichter zu rufen: Welch ein Wunder! Wenn man das Wasser aus dem Berge entspringen sieht, als die Magd des Herrn zu hören, wenn sie Worte ausspricht, die sie nicht versteht? Kleingläubige Menschen, erinnert euch an mein Wort!"
(Die Stimme Jesu war streng.) "Diejenigen, die in meinem Namen kommen werden, werden in ihnen unbekannten Sprachen reden." Nach einem kurzen Augenblick des Schweigens und ohne Anweisung, es zu wiederholen: "Hege keine Zweifel! Erhebe dich auf! Berühre meine Hände!"
Madeleine erhob sich. Jesus reichte ihr seine linke Hand, dann seine rechte. Sie schreibt: "Ich habe also seine beiden Hände in die meinen genommen." (Die gegenwärtigen Personen haben gesehen, wie Madeleine ihre Hände nach rechts und dann nach links, nach jeder Seite der Monstranz ausgestreckt hat, wie um die Hände Christi zu nehmen.)
Er hat mir gesagt: "Habe keinen Zweifel mehr. Ein Geist hat keine Hand, kein Fleisch!" Madeleine kniete sich an ihren Platz nieder. Jesus sagte ihr: "Sage ihnen dieses: (sie wiederholte ganz laut) Zweifel nicht mehr! Er ist sicher der auferstandene Jesus, den ich heute zum siebten Male sehe. Ich habe ihm gerade die Hände berührt."
Um dann dem Wunsche jener zu entsprechen, die nicht wussten, wo sie das Becken graben sollten, fragt Madeleine ganz laut: "Herr, wo muss man graben, um Wasser zu bekommen?" Er antwortete ihr: "Das Glorreiche Kreuz, errichtet auf dem hohen Erdhügel, an der Grenzte des Gebietes von Dozulé, genau an der Stelle, wo sich der Obstbaum, der Baum der Sünde befindet; denn das Glorreiche Kreuz wird von jeder Sünde befreien. Seine Arme müssen sich von Osten nach Westen richten. Jeder Arm der Kreuzes muss 123 m messen und die Höhe des Kreuzes sechsmal mehr. Von diesen 123 m, an dem Platz, den das Kreuz einnimmt, muss man 100 m messen. Dann lasst ein Becken graben von 2 m zu 1,50 m Tiefe. Macht eine Einfriedung! Wasser wird hervorfließen."
Dann fügt Jesus hinzu: "Wenn euer Herz gefühllos ist, wird es wenig Wasser geben, und wenige werden gerettet werden." Dann sagt Er: "Vos amici mei estis, si feceritis, quae praecipio vobis, dixit Dominus." ("Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was Ich euch befehle", sagt der Herr.) Jesus fügt hinzu: "Lege die linke Hand an dein Herz und die rechte darüber!"
Danach wird Jesus unsichtbar. So ist Madeleine auf ihren Platz zurückgekehrt. Sie hat Lust, ihre Freude auszuschreien. Sie weint vor Freude und sie sagt zum Priester und zu einer anwesenden Person, als sie die Kapelle verlässt: "Jesus lebt wirklich. Mit dem Leib auferstanden: Ich habe Ihn berührt. Seine Hände sind Hände von Fleisch wie unsere: Sie sind warm... Ich hätte beinahe gesungen..." Auf ihre Bitte hin singt man das Magnificat. "Ich habe den Befehl bekommen, nichts zu sagen. Man muss den Priestern und den Bischöfen gehorchen. Das ist es, was mich zurückgehalten hat. Ich hätte meine Freude jedem zurufen mögen, um die Freude des auferstandenen Jesus allen zu geben, die zweifeln."
Karfreitag, den 12. April 1974: Im Verlauf des Nachmittags, im Einvernehmen mit Schwester B. und dem Besitzer des Weideplatzes, graben drei Männer das Becken. Es war kalt, und während des Grabens wärmt Schwester B. Kaffee auf einer Wärmepfanne mit Brennspiritus unten im Becken für die Freiwilligen...
16. Erscheinung: Freitag, den 3. Mai 1974 von 17.10 Uhr bis 17.25 Uhr
Jesus zeigt sich, die Hände gegen Madeleine ausgestreckt. Er lächelt ihr zu. Sie ist sehr glücklich. Sie möchte endlos in seiner Gegenwart verharren. Er sagt: "Sage dies mit lauter Stimme: Der Priester ist nicht im Irrtum. Dieser sich neigende Baum ist das Sinnbild der Sünde. Reißt ihn aus, bevor Früchte kommen und beeilt euch, an seinem Platz das Glorreiche Kreuz zu errichten; denn das Glorreiche Kreuz wird von jeder Sünde befreien."
Madeleine sagt: "Einen Augenblick später hat Jesus seine gefalteten Hände auf seine Brust gelegt. Er hat mich traurig angesehen. Ich habe zwei Tränen aus seinen Augen rollen sehen. Ich habe in diesem Augenblick geweint; Jesus war so traurig."
Dann hat er gesagt: "Wehe der ganzen Menschheit, wenn in den 50 Tagen, die der Herstellung folgen, kein Wasser in diesem Becken ist; denn Satan verhindert die Reinigung der meisten. Erinnert euch an mein Wort! Ich werde gewähren lassen wegen des Mangels an Glauben."
Ein Moment später: "Sage der Kirche, dass sie Botschaften in die ganze Welt schicke und dass man sich beeile, das Glorreiche Kreuz an dem bezeichneten Ort errichten zu lassen und zu Füßen ein Heiligtum. Alle werden dorthin kommen, ihre Sünden zu bereuen und werden dort Frieden und Freude finden. Das Glorreiche Kreuz oder das Zeichen des Menschensohnes ist das Zeichen der nahe bevorstehenden Rückkehr in der Herrlichkeit des auferstandenen Menschensohnes. Wenn dieses Kreuz von der Erde erhoben sein wird, werde ich alles an mich ziehen."
Dann sagte Jesus: "Suche in dieser gesegneten und geweihten Stadt elf Personen! Sie werden meine Jünger sein. Sie werden von Tür zu Tür in meinem Namen betteln für die Errichtung des Glorreichen Kreuzes. Und das sind die Befehle, die jeder Jünger respektieren muss:
- Arbeitet bis zur Errichtung des Glorreichen Kreuzes!
- Seid demütig, geduldig, mildtätig, damit man in euch meine Jünger erkennt!
- Sucht keine persönlichen Interessen, nur das, dass das Glorreiche Kreuz errichtet wird; denn jeder, der kommen wird, dort Buße zu tun, wird gerettet werden."
Dann sagte Jesus zu ihr, ohne genau zu bestimmen, es zu wiederholen: "Sage dem Priester, dass ich dich zum siebzehnten Male besuche; denn das Glorreiche Kreuz ist auch der auferstandene Jesus." Dann wird Er unsichtbar.
Anmerkung: Vergebens hatten der Priester und Madeleine zusammen den hoch gelegenen Erdhügel (La Haute Butte) erstiegen, um zu versuchen, den Platz für das Kreuz zu bestimmen. Dann halfen sie sich mit elektrischen, zum Himmel weisenden Lampen. Madeleine blieb am Fenster, von wo sie sechsmal das Kreuz gesehen hatte, und lenkte den Priester, der den Haute Butte hinaufstieg. Dieser lag am Ende eines kreisförmigen Platzes, begrenzt von einem Graben, der genau an der Grenze des Stadtgebietes von Dozulé liegt. Nun musste der Ort, wo der Herr die Aufstellung des Kreuzes verlangte, noch genau bestimmt werden. Der Priester dachte, das könnte wohl an der Stelle sein, wo dieser sich neigende Apfelbaum stand. Aber er war sich dessen nicht sicher und schlief deshalb die ganze Nacht nicht. Jesus bestätigt hier die Richtigkeit seiner Annahme.
Das Becken ist gegraben worden, indem man 223 m zählte an einer Schnur die am Stamme dieses Apfelbaumes befestigt wurde. Das kommen des Wassers in dieses Becken wurde zur Hauptsorge. Man vergaß darüber, sich an dem Ort des Kreuzes zu begeben. Für dieses Wasser, das nicht kommt, Hält man nach Pfingsten eine neuntägige Andacht.
Eines Nachts träumen Madeleine und Schwester M., dass das Wasser im Becken erschienen ist. Man teilt das am Morgen dem Priester mit, der antwortet: "Was Sie für schöne Träume haben, meine Schwester!" Er hatte am Abend vorher festgestellt, dass kein Wasser im Becken war. Madeleine steigt trotzdem zum Haute Butte und stellt fest, dass wirklich Wasser da ist und zwar viel: Es ist 30 cm hoch. Die meteorologische Station, die man befragte, gab den Bescheid, dass es in der vergangenen Nacht nicht geregnet habe und dass Wasser in solcher Höhe nicht von einem solchen Regen kommen könne.
17. Erscheinung: Freitag, den 31. Mai 1974 von 9.45 Uhr bis 10.05 Uhr
Madeleine erwartete nicht den Besuch Jesu, weil es nicht der erste Freitag des Monats war. Aber sie geht jeden Morgen in die Kapelle, um Jesus zu besuchen, nachdem sie ihre Kinder zur Schule gebracht hat. Kurz bevor sie Kommuniziert hatte, kommt Schwester B., um den Priester zu einem Kranken zu holen. Er denkt, er würde nicht lange abwesend sein.
Plötzlich erscheint der Lichthof an der Stelle des Tabernakels. Er war breiter und schien weniger hoch zu sein als die vorhergehenden Male, und es schien auf jemand zu warten. Madeleine sagt zu Schwester B., die sie herbeigeholt hat: "Da ist jemand, aber es ist nicht Jesus." Als sie jemand erscheinen sieht: "Das ist jemand, den ich nicht kenne." Madeleine fügt hinzu: "Ich fühlte mich wohl in der Kapelle während ich die anderen Male in die Erscheinung Christi ganz vertieft war, unempfindlich für alles, was mich umgab..."
Diese unbekannte Person hielt eine Art Banner, oben ein kleines Kreuz. Dieses wie auch der Schaft waren von gleichem Material und glänzten wie Gold. Unter dem Kreuz eine Kirchenfahne aus Stoff trägt drei Wörter, deren erstes und letztes Wort ich glaube erkannt zu haben: "Quis... Deus." Die Fahnenstange endete am ihrem unteren Ende in einer kleinen Spitze in Form einer Lanze oder eines Zeltpflocks. Die Person schien mit ihren kurzen und gekräuselten Haaren, einem Soldat ähnlich. Ihr Waffenrock (Tunika) war kurz. Ihre rechte Hand hielt die Mitte der Fahnenstange; eine Art von Wickelgamaschen umschloss die Waden. Ich frage ihn: "Wer bist Du?"
"Ich grüße Dich." Und er grüßte mich mit dem Kopf. "Ich bin der Erzengel Michael. Gott schickt mich. Du wirst die Geheimnisse des Erlösers sehen, und du wirst jeden Satz, einen nach dem anderen, wiederholen, so wie ich sie dir diktieren werde." Madeleine antwortet ihm: "Wenn Gott dich schickt, werde ich dir gehorchen."
Der Erzengel war immer noch da, und dann sagte er ihr: "Per Mysterium Sanctae Incarnationis Tuae." (Durch das Geheimnis Deiner Heiligen Menschwerdung.) Dann verschwand er.
Madeleine sagte: "Ich habe jemanden gesehen, ganz in weiß, kniend. Ich habe gedacht, dass es ein Engel sei. Er betrachtete ein junges, schönes Mädchen mit einem Tuch auf dem Kopf. Beim Anblick des Engels grüßte sie und blieb da mit geneigtem Haupt. Sie legte nacheinander die Hände auf die Brust, so wie der Herr es mich gelehrt hat. Ich bemerkte besonders dieselbe Gebärde, die mich beeindruckt hat. Einige Sekunden später verschwand alles."
Dann sehe ich den Erzengel wieder, der mir sagt: "Per Nativitatem Tuam." (Durch Deine Geburt.) Der Engel verschwindet.
Madeleine sieht alsdann ein Kleines Kind in einer Wiege aus Weidenholz oder auf Stroh in Form einer Wiegen; viele Leute ringsum in langem Kleid scheinen, das Kind zu betrachten und zu bewundern... dann verschwindet alles. Sie sieht den Erzengel an derselben Stelle wieder, und denkt dass er immer noch da ist. (Doch er verschwindet aus ihren Augen wegen der Wichtigkeit des lebenden Bildes, das ihr dargeboten wird.)
Er sagt ihr, bevor er verschwindet: "Per Baptismum et Sanctum Jejunium Tuum." (Durch Deine Taufe und Dein Heiliges Fasten.) Jesus ist begleitet von einem etwas weniger großen Mann als er selbst. Dieser ist bekleidet mit einer Art von Mantel oder Pelz mit kurzen Haaren. Ich sehe Wasser fließen wie ein Fluss. Dieser Mann hält an einem Stiel einen Napf. Er nimmt Wasser aus dem Fluss und gießt es auf das Haupt Jesus. Einige Sekunden später folgt Jesus einen aufsteigenden Pfad und kommt oben an. Er setzt sich hin, legt die Hände kreuzweise übereinander, hebt die Augen gen Himmel wie um zu beten. Dann verschwindet alles.
Sie sieht den Erzengel wieder, der sagt: "Per Crucem et Passionem Tuam." (Durch Dein Kreuz und Dein Leiden.) Dann verschwindet er. Jesus trägt mühsam auf der rechten Schulter ein sehr schweres Kreuz; Er geht mitten auf einen Pfad. Von jeder Seite des Weges scheint eine Menge Leute zu lachen. Einige erheben die Hand, um etwas auf Ihn zu werfen. Jesus ist nicht gefallen trotz des Gewichtes Seines Kreuzes. Ich war darüber erstaunt. Verschiedene Male glaubte ich, dass Er auf der Straße hinsinken würde. Armer Jesus! Dann verschwand das Bild. Der Erzengel zeigt sich von neuem und sagt:
"Per Mortem et Sepulturam Tuam" (durch Deinen Tod und Dein Begräbnis), bevor er verschwindet. Madeleine sieht Jesus am Kreuz, scheinbar tot, den Kopf nach vorn geneigt, den Rumpf nackt, eine große Wunde an der rechten Seite und unter der Wunde so etwas wie ein Netz geronnenen Blutes, glaube ich. Drei Personen halten sich auf am Fuße des Kreuzes, eine an jeder Seite, aufrechtstehend und voll Trauer das Antlitz Jesu betrachtend. Die Person in der Mitte vom Kreuz kniet und umschließt mit beiden Händen den Fuß des Kreuzes, als wollte sie die Füße Jesu küssen, die auf einer Holzstütze stehen. Madeleines Tränenfließen.
Madeleine sieht den Erzengel wieder, der sagt: "Per Sanctam Resurrectionem Tuam." (Durch Deine Heilige Auferstehung.) In diesem Augenblick sieht Madeleine Jesus lebend wieder. Freude bemächtigt sich ihrer. Er erscheint ihr wie das allererste Mal am Abend des 27. Dezember 1972, lächelnd, die Hände zu ihr ausgestreckt, wie um sie zu empfangen und Er sagt zu ihr:
"Ich bin Jesus von Nazareth, der auferstandene Menschensohn (und er fügt hinzu) von den Toten. Siehe meine Wunden an!" Mit seiner rechten Hand machte Er die rechte Seite seines Kleides frei, obschon es ohne Öffnung war. Madeleine sah dann eine große Wunde ohne Blut. Auf der Rückseite seiner rechten Hand bemerkte sie ein kleines Loch. Seine linke nach ihr ausgestreckte flache Hand hatte ebenfalls ein Loch, jeder seiner Füße gleichfalls.
Dann sagte er ihr: "Nähere dich, und berühre meine Seite!" Madeleine erhob sich, streckte die rechte Hand vor und berührte mit dem Zeige- und Mittelfinger den Rand seiner Wunde, die tief schien. Sie war ganz bewegt und sagt: "Herr, Du hast so sehr gelitten für uns." Sie war traurig beim dem Gedanken, dass Jesus so viel gelitten hatte für die Welt, die Sünde der Welt, die Undankbarkeit der Welt, für uns alle, armen Sünder. Sie kniete sich hin, und Jesus nahm seine gewöhnliche Haltung wieder ein (die Hände zu ihr ausgestreckt). Sein Kleid hatte die gewöhnliche Form wieder angenommen, und Er sagte ihr:
"Sage dies ganz laut. (Jesus diktierte ihr langsam jeden Satz, den sie wiederholte.) Jesus bittet, der ganzen Welt das Gebet zu verkünden, dass Er euch gelehrt hat. Er verlangt, dass das Glorreiche Kreuz und das Heiligtum für das Ende des Heiligen Jahres errichtet seien. (Ein Heiliges Jahr ist alle 25 Jahre, und 1975 ist ein Heiliges Jahr.) Denn es wird das letzte Heilige Jahr sein. Möge jedes Jahr hier ein großes Fest gefeiert werden – an dem Tag, an dem Madeleine das Kreuz zum erstenmal gesehen hat. Alle, die voll Vertrauen und voll Reue hierher gekommen sind, werden gerettet sein in diesem Leben und für die Ewigkeit. Satan wird keine Macht mehr über sie haben."
Einige Augenblick später und mit sehr ernster Stimme: "In Wahrheit sage ich euch: Mein Vater hat mich gesandt, euch zu retten und euch den Frieden und die Freude zu bringen. Wisset, dass ich Liebe und Mitleid bin." Dann fügt Er hinzu: "Das ist das Ende meiner Botschaft."
Jesus war immer noch da, als der Erzengel, ohne sich zu zeigen folgende Worte zu Madeleine sprach, die diese wiederholte: "Per Admirabilem Ascensionem Tuam." (Durch Deine Wunderbare Himmelfahrt.)
In diesem Augenblick legte Jesus seine rechte Hand auf Madeleine und sagte ihr: "Der Friede bleibe bei dir und bei allen, die sich dir nahen." Jesus senkte die Hand. Madeleine sah Ihn, ganz sanft und leicht aufsteigen und dann entschwinden.
Madeleine sieht wieder den Erzengel, der ihr sagt: "Per Adventum Spiritus Sancti Paracliti." (Durch die Ankunft des Heiligen Geistes, des Trösters.) Er bleibt und sagt: "Jesus hat Abschied genommen. Seine Botschaft ist beendet, aber du wirst Ihn wiedersehen." Er fügt hinzu: (Madeleine hat ganz laut wiederholt) "Per cujus imperti. Nomen est in aeternum, ab omni malo libera nos Domine." (Durch Ihn, dessen Name ein ewiges Reich hat, befreie uns von allem Bösen, Herr.)
Der Erzengel sagt ihr, ohne zu befehlen, es zu wiederholen: "Das soll heißen: Durch Ihn, dessen Name ein ewiges Reich hat, befreie uns von allem Bösen, Herr." Der Erzengel sagt: "Sage dies ganz laut: Gott wirft den Priestern ihr Langsamkeit in die Erfüllung ihrer Aufgabe und ihre Ungläubigkeit vor. Gott hat sie gebeten, die Wunder dessen zu verkünden, der Madeleine aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat; denn das Glorreiche Kreuz wird die Stadt Dozulé verschönen. Sie haben es noch nicht getan. Das ist die Ursache des Wassermangels in diesem Becken. Eine schwere Not der Trockenheit wird über die ganze Erde kommen. Die Priester mögen aufmerksam die Botschaft lesen und mit peinlicher Gewissenhaftigkeit beachten, was von ihnen verlangt worden ist."
"Bitte die gegenwärtige Person (Schwester B.), dass sie dir eine Kerze gibt." Als Madeleine die Kerze in der Hand hielt, sagte der Erzengel: "Stelle die angezündete Kerze dorthin, wo Christus dich gerade verlassen hat! Mögen alle, die in diese Kapelle kommen werden, das gleiche tun."
Einen Augenblick später: "Du hast den ganzen Tag Zeit, um es dem Priester und allen zu sagen, die dich hören möchten. Du wirst dich daran erinnern, und sie werden überrascht sein über dein Gedächtnis. Möge der Priester ein Person finden, die ihm dreimal die Botschaft vorliest und sie wiederholt. Sie wird es nicht können."
Der Erzengel betrachtete Madeleine und fährt fort: "Schreibe, was Ich dir sagen werde, wenn du nach Hause kommst! Du wirst dieses Schreiben dem Priester übergeben, wenn er dir sagen wird: Ich habe eine Verabredung im Bistum in der Woche des Herz-Jesu-Festes."
"Halte eine Novene, die du am Herz-Jesu-Fest beginnst. Diese Novene besteht aus einem (Rosenkranz-) Geheimnis jeden Tag und aus den Geheimnissen, über die du belehrt worden bist. Darauf besuche den Bischof. Sage ihm, dass Gott dich schickt. Gib ihm die volle Botschaft kund, damit er kennenlernt. Die Türen werden sich öffnen. Das Herz des Bischofs wird weich werden."
Madeleine hat also dieses Schreiben sorgfältig aufbewahrt und wartet. Am Mittwoch, dem 12. Juni, kam der Priester, um ihr zu sagen: "Ich habe in der nächsten Woche eine Verabredung im Bistum." Sie hat ihm gesagt: "Das ist die Woche des Herz-Jesu-Festes." Der Priester: "Ich habe keine Ahnung." Madeleine: "Ich bin dessen sicher." Und sie gab ihm im gleichen Augenblick ihr Schreiben, das heißt das 'Wort', von dem der Engel ihr gesagt hatte, sie sollte es aufschreiben.
Sie fühlte sich angetrieben, den Bischof zu besuchen. Das war genau in der Herz-Jesu-Woche. Sie hielten zusammen eine Novene, vom Tage des Herz-Jesu-Festes an gerechnet. Madeleine wollte sich zum Bischof begeben. "Aber man besucht nicht einfach so den Bischof, ich muss mich mit ihm verabreden", hat der Priester ihr gesagt, "Man muss gehorchen."
Madeleine schreibt: "Man muss immer gehorchen. Ich hatte dennoch Lust, ungehorsam zu sein; denn ich weiß, dass Gott mir diese plötzliche Begeisterung gegeben hatte. Eine unerklärliche Begeisterung gab mir die Kraft, hinzugehen. Meine Enttäuschung war groß." Madeleine weinte, weil sie sicher war, dass der Bischof sie empfangen hätte. Um Menschen zu gefallen, war sie Gott ungehorsam geworden. "Ich glaube, dass mir Gott das vorwirft", sagte Madeleine. Sie besaß kein Fahrzeug, außer einem Leicht-Motorrad, und das Bistum ist weit weg. Drei Monate später ging sie hin. "Sie hatte keine Begeisterung mehr. Die Gnade war verpasst", sagte sie später.
Der erste Freitag des Monats Juni 1974: Jesus ist nicht erschienen.
18. Erscheinung: Freitag, den 5. Juli 1974
Jesus erscheint, bleibt aber schweigsam.
Freitag, den 19. Juli 1974: Entdeckung von Wasser im Becken, viel mehr als 50 Tagen nach der Mahnung vom 3. Mai (98 Tage).
19. Erscheinung: Samstag, den 3. August 1974
Madeleine ist in ihrem Garten, um zu sehen, ob ihre Wäsche trocken ist. Als sie wieder zum Haus hinaufsteigt, hört sie eine von ziemlich weit herkommende Stimme, die vom Ort des Kreuzes kommt: "Hier ist Michael, der Erzengel, höre mir zu!"
Madeleine kniet sich in Richtung der Stimme nieder, welche sagt: "Sage dem Priester, er soll drei Seiten des Beckens ausmauern lassen, aber nicht den Boden. An der vierten Seite, und zwar in der Richtung der noch freien Breitseite, also am Ende der Längsausdehnung, da lasse nur 25 cm ausmauern. Dann lasse drei Stufen machen! Kommt alle hierher in Prozession, und fürchtet nicht, euch in diesem staubigen Wasser zu waschen; denn wisst, dass ihr Staub seid und zum Staube zurückkehrt. Aber euer Geist wird gereinigt werden. Dieses Wasser ist keine Quelle. Es ist ein Wasser, das (so) aus der Erde kommt. Glücklich, wer kommt, sich hier zu reinigen, ohne zu fürchten, sich zu beschmutzen."
20. Erscheinung: Freitag, den 6. September 1974 in der Kapelle
Schwester M. M. war mit Madeleine dort, die vor Freude rief: "Da ist das Licht!" Dann zeigt sich, links vom hl. Sakrament, der hl. Erzengel Michael. Er sagt ihr: "Ich grüße dich!" Madeleine kniet vor ihm nieder, ein wenig links vom hl. Sakrament. Er sagt ihr: "Wirf dich nicht vor mir nieder, sondern vor Ihm, zu dem du gekommen bist, um Ihn anzubeten."
Madeleine erhob sich und kniete sich vor dem hl. Sakrament nieder. In diesem Augenblick sah sie leuchtende Strahlen der Hostie entspringen. Sie waren lebend, sich endlos erneuernd, von der Hostie ausgehend wie von einer leuchtenden Quelle. (Das ist schwer auszudrücken.)
St. Michael war ein wenig zurückgetreten: "Beklagt euch nicht über die Augen des kleinen David! Wenn Gott das so gewollt hat, dann ist das so zu verstehen, dass nicht Er geschlossene Augen hat, sondern es sind die Eltern, die ihre Augen geschlossen haben vor dem Licht des Glaubens. Setze eine Kerze an die Stelle, wo der Herr dich das letzte Mal verlassen hat."
Bei diesen Worten sandte die hl. Hostie weiter ihre leuchtenden Strahlen. Danach war alles verschwunden.
Anmerkung: Der kleine David, der schlecht sieht, ist der Enkel von Madeleine. Kurze Zeit vorher hatte eine Dame aus Paris, während sie in der Basilika von Lisieux für ihren Sohn betete, der den Glauben verloren hatte, gehört; "Dozulé Dozulé!" Nachdem sie sich erkundigt hatte, begriff sie, dass es sich um einen nahen Marktflecken handelte, und sie begab sich dorthin. Der Bericht, den sie dem Priester gab, verwirrte ihn sehr.
Am ersten Freitag des Monats Oktober 1974: Jesus ist nicht erschienen.
21. Erscheinung: Freitag, den 1. November 1974, Allerheiligen
Madeleine geht um 8.00 Uhr zur Messe in die Kirche, dann um 15.30 Uhr zur Anbetung des hl. Sakramentes. Um 8.00 Uhr beim Abendläuten kehrt sie mit der kleinen G. nochmals zurück in die Kirche. In dem Augenblick, in dem der Priester die Monstranz zum Segen erhebt, bildet sich der Lichthof am Ort des hl. Sakramentes, und die Hostie wird funkelnd von Strahlen. Madeleine hört:
"Sage dies ganz laut! (Sie hat ganz laut wiederholt.) Dicite in Nationibus. Sage den Nationen, dass Gott durch den Mund Seiner Dienerin gesprochen hat. Er hat ihr offenbart, dass die große Drangsal nahe sei; denn sie hat das Zeichen des Menschensohnes gesehen, das von Osten kommt und sogleich nach Westen geht. Das Zeichen des Menschensohnes ist das Kreuz des Herrn. Ich sage es euch in Wahrheit, die Zeit ist gekommen für die Welt, ihre Sünden zu bereuen; denn eine allgemeine Veränderung ist nahe, wie sie deren nicht gegeben hat seit Anfang der Welt bis zu diesem Tage und die es nie mehr wieder geben wird. Wenn die Not der vorausgesagten Trockenheit die ganze Welt erfasst hat, wird nur das Becken, das Gott hat graben lassen, Wasser enthalten, nicht zum Verbrauch, sondern um euch darin zu waschen als Zeichen der Reinigung. Und ihr werdet alle kommen, um Reue zu erwecken am Fuße des Glorreichen Kreuzes, das zu errichten Gott der Kirche befohlen hat. In diesem Augenblick werden alle Nationen der Erde jammern, und an diesem Kreuz werden sie Frieden und Freude finden. Nach diesen Tagen der Drangsal wird am Himmel der Menschensohn selbst erscheinen in großer Majestät und großer Macht, um die Erwählten von den vier Enden der Erde zu versammeln. Glückselig die Reumütigen, denn sie werden das ewige Leben haben! Wahrlich! Ich sage euch, Himmel und Erde werden vergehen; aber Meine Worte werden nicht vergehen."
Dann allein zu Madeleine, in einem Augenblick, wo der Priester in einem stillen Gebet als Vertreter des Bistums um ein Zeichen bittet: "Sage ihnen, dass es keine anderen Zeichen geben wird als das Zeichen Gottes selbst. Das einzige sichtbare Zeichen ist die Haltung Seiner Dienerin und ihre Worte, welche Worte Gottes sind, und diesen Worten kann man nicht widersprechen. Wenn der Mensch das Kreuz nicht errichtet, werde ich es selber erscheinen lassen; aber es wird dann keine Zeit mehr geben." Dann verschwindet das Licht.
22. Erscheinung: Freitag, den 14. Februar 1975, Erster Freitag in der Fastenzeit
Jesus erscheint um 15.00 Uhr in der Kapelle. Ihm geht voraus ein Lichtkreis; aber Er sagt nichts. Madeleine bleibt ungefähr 10 Minuten in Anbetung. Sie ist allein. Sie hat die Ahnung, dass der Herr jeden Freitag in der Fastenzeit wiederkommen wird.
23. Erscheinung: Freitag, den 21. Februar 1975, um 15.00 Uhr
Der Priester ist da. Um 15.10 Uhr erscheint Jesus, lächelt und sagt mit ernster Miene: "Sage dem Priester, dass du im Namen Gottes und durch Ihn prophezeit hast! Ferner, dass er die Botschaft zu denen trage, die die Aufgabe haben, sie mit Vertrauen und Demut zu erfüllen; denn es bleibt wenig Zeit, um zu tun, was Ich verlange."
Er lächelte mir zu; ich sagte Ihm: "Welche Freude für mich, Dich wiederzusehen! Wie oft werde ich Dich noch wiedersehen?" Jesus lächelte lange, aber antwortete nicht. Nach einigen Augenblicken ist alles verschwunden.
24. Erscheinung: Freitag, den 28. Februar 1975, um 15.00 Uhr bis 15.30 Uhr
Jesus erscheint mit am Körper herabhängenden Händen. Er lächelt Madeleine zu. Er legt die linke Hand auf Seine Brust, erhebt die rechte Hand wie um zu segnen. Sein Gesicht ist voll Güte. Sein Ausdruck und der Seiner Augen sind von einer außerordentlichen Güte und von großer Anmut.
Nach einigen Augenblicken sagt Er: "Sage dem Priester: Ich will meine Barmherzigkeit in die Herzen der Menschen gießen, zunächst in jene, die die Botschaft kennen, dann in die der ganzen Welt. Mögen jene, die den Auftrag haben, das Glorreiche Kreuz errichten zu lassen, nicht blind sein, denn es wird kein anderes Zeichen geben als das dieser Prophetin, die aus der Finsternis zum Licht gerufen wurde. In Wahrheit, es wird kein anderes Zeichen geben; denn diese Generation ist der Höhepunkt der Heuchelei und Schlechtigkeit."
Bevor er Madeleine verließ, ließ er seine Hände und seine Arme an seinem Körper niederfallen. Er lächelte ihr zu und verschwand.
25. Erscheinung: Freitag, den 7. März 1975, um 16.00 Uhr in der Kapelle
Jesus erscheint, lächelt Madeleine zu und sagt, den Priester anschauend: "Sage dem Priester, dass diese Stadt, die geweiht und geheiligt ist, geschützt wird vor jeder schweren Drangsal, besonders jedes Heim, das jeden Tag das Gebet betet, das ich sie gelehrt habe, zusammen mit einem Gesätz vom Rosenkranz."
Dann schaute der Herr nicht mehr auf den Priester. Er schaut auf Madeleine, streckt Seine Hände ihr entgegen, die rechte Hand voraus und sagt: "An dich wende Ich mich (lächelnd), sei demütig; aber nimm keine Hilfe an für dich selbst. Du hast nichts zu erwarten von dieser Welt. Doch deine Freude wird unermeßlich sein in der anderen Welt."
Jesus senkt die Hände, und alles verschwindet. Nach der Erscheinung gibt der Priester ihr jedes Mal die Dauer der Erscheinung an; denn Madeleine hat keinen Zeitbegriff. Sie hat außerdem den Eindruck, dass sie nicht gealtert ist; dass sie zur Erde zurückkehrt und in die Dunkelheit.
26. Erscheinung: Freitag, den 14. März 1975, um 15.00 Uhr
Das Licht erscheint. Der Herr hat sich dargestellt, die rechte Hand auf der Brust, die andere am Körper herabhängend. Er lächelt Madeleine zu und sagt: "Beharre, Madeleine, im Gebet, im Fasten und in der Enthaltsamkeit! Halte aus, ohne die Spötterei und üblen Nachreden zu fürchten, die sich gegen dich erheben werden; denn wenige glauben den Worten, die aus deinem Munde hervorgegangen sind; aber der Priester kann bezeugen, dass sich die Gegenwart des Unsichtbaren auf deinem Antlitz widerspiegelt. Nach diesen Fastentagen wirst du die Bürde einer großen Aufgabe haben."
Madeleine hatte ein wenig Angst vor dieser Aufgabe und sagte zum Herrn: "Aber wenn ich diese Aufgabe nicht erfüllen kann?"
"Wenn ich dir einen Auftrag zu erfüllen gebe, so deshalb, weil du ihn erfüllen kannst." Bevor er sie verlässt, sagt er ihr: "Kreuze die Hände auf deiner Brust, so wie ich es dich gelehrt habe." Der Herr lächelte und verschwand.
Madeleine schreibt: "Sein Blick ist voll Güte, von einer unaussprechlichen Milde. Niemand hat einen so klaren Blick, klarer als der Blick eines Kindes. Sein Gesicht ist ohne Falten; doch die Gesichtszüge sind fest. Er scheint etwa 30 Jahre alt zu sein. Wenn man Ihn sieht, hat man den Eindruck, dass Er zugleich Fleisch und Geist ist und welch ein Geist! Reinheit, Klarheit, Heiligkeit durchscheinen seinen ganzen Körper. Wenn Er spricht, sucht Er nicht, täuscht sich niemals, zögert nie, ist rein und klar wie das Kreuz, das ich gesehen habe: Klarheit ohne Schatten, Frische ohne Falten, Reinheit ohne Flecken. Unmöglich zu beschreiben, unmöglich, meine innere Freude auszudrücken von dem Augenblick der Kommunion an, da ich zum erstenmal Seine Gegenwart lebhaft empfunden habe."
27. Erscheinung: Freitag, den 21. März 1975, um 15.30 Uhr
Jesus erscheint Madeleine wie gewöhnlich, die Händeausgestreckt, wie um sie zu empfangen, und sagt: "Beginne morgen eine Novene, um dich vorzubereiten auf die Aufgabe, um die Ich dich bitten werde. Diese Novene besteht aus einem täglichen hl. Messopfer mit der täglichen Betrachtung des Rosenkranzgeheimnisses, dann aus dem Gebet, das Ich dich gelehrt habe und den 10 Ave Maria des Rosenkranzes. Bete mit Sammlung und Demut!"
Madeleine fragt: "Wann, Herr, lässt Du mich die Aufgabe kennen, die ich zu erfüllen habe?" "Karfreitag." Er lächelt Madeleine zu und verschwindet. Er hat sie angeschaut mit ernstem Blick und doch mit einer außerordentlichen Sanftmut und Güte.
28. Erscheinung: Karfreitag, den 28. März 1975
Madeleine geht gegen 11.00 Uhr zur Kirche, dann um 15.00 Uhr, um den Kreuzweg zu beten und gegen 17.00 Uhr, ohne dass der Herr sich kundgibt. Sie fürchtet sehr den Abend wegen der zahlreichen Anwesenden, die dort sein werden. Um 20.00 Uhr sind etwa 50 Personen in der Kirche. Madeleine bemerkt das Licht im Innersten der Kirche, oberhalb des Hochaltars, der ihren Augen schon entschwunden ist. Sie schreitet auf das Licht zu, kniet sich vor dem erschienenen Herrn nieder, der ihr die Hände entgegenstreckt.
"Sage dies mit lauter Stimme: Warum weint ihr über den Tod des Gekreuzigten Jesus, da Er heute als Lebender unter euch ist? Betet vielmehr für die, welche heute, mehr als gestern, Ihn verfolgen! Gehe drei Schritte zurück! Wiederhole das, was Ich dir sage, die Arme in Kreuzform!" Jesus kreuzte seine Hände und erhob die Augen zum Himmel, um zu beten. Seine Augen waren ernst und traurig. Ich habe seine Traurigkeit lebhaft empfunden.
- Hab Erbarmen, mein Gott, mit denen, die Dich lästern! Verzeihe ihnen! Sie wissen nicht, was sie tun.
- Hab Erbarmen, mein Gott, mit dem Skandal der Welt! Befreie sie vom Geiste Satans!
- Hab Erbarmen, mein Gott, mit denen, die heute noch mehr als gestern Dich verfolgen! Gieße in die menschlichen Herzen Deine Barmherzigkeit!
Als Jesus seine Hände senkte, sah Madeleine eine Kugel unter seinen Füßen. Er breitete die Hände ziemlich hoch über die Anwesenden. Aus seinen flachen Händen kamen weiße und rote Strahlen, und er sagte zu Madeleine: "Sage ihnen dieses: (Madeleine wiederholt ganz laut) Wisset, dass Jesus von Nazareth über den Tod triumphiert hat, dass Sein Reich ewig ist und dass Er die Welt und die Zeit beherrschen wird."
Madeleine empfand große Freude. Sie sagte: "Ich fühlte, dass der Herr die Erde beherrschte. Es schien mir, Er komme in Macht und Herrlichkeit; denn diese Kugel unter Seinen Füßen war die Erde." Sie wiederholt ganz laut die Worte Jesu: Durch das Glorreiche Kreuz, das Madeleine heute vor drei Jahren bereits gesehen hat, durch das Glorreiche Kreuz, welches das Zeichen des Menschensohnes ist, wird die Welt gerettet werden. Jesus, der in diesem Augenblick bei uns ist, verlangt, dass ihr alle in Prozession zu der Stelle geht, wo das Glorreiche Kreuz erschienen ist. Geht hin und bereut eure Sünden! Ihr werdet Frieden und Freude finden. Jesus verlangt, dass hier jedes Jahr an diesem Tage ein großes Fest gefeiert wird. "Notum fecit Dominus a Magdalena Salutare Suum." (Der Herr hat durch Madeleine Sein Heil bekanntgegeben.)
Dann zu Madeleine allein: "Schreibe, was ich dir sagen werde, wenn du nach Hause kommst." Jesus sah mich an und lächelte mir zu. Er streckte seine rechte Hand nach mir aus. Die Erde und die Strahlen verschwanden. Sein Blick ist so sanft.
"Du bist erwählt worden, Madeleine, um der Abglanz Meiner Liebe zu sein. Deshalb bist du davon ganz entflammt worden. Würdest du nach diesem ruhmvollen Tag die Güte haben, eine große Aufgabe zu erfüllen?" Madeleine ganz laut: "Möge Dein Wille geschehen."
"Lasse 320 mal das Gebet schreiben, das ich dich gelehrt habe, und sei mein Apostel! Lasse in jedem Haushalt dieser Stadt bis zu den Stadtgrenzen sagen, dass Jesus von Nazareth über den Tod triumphiert hat, dass Sein Reich ewig ist und dass Er Kommt um die Welt und die Zeit zu beherrschen. Sage das mit lauter Stimme: Ihr erlebt die Zeit, in der jedes Ereignis das Zeichen des geschriebenen Wortes ist."
(Und ohne Madeleine zu sagen, es ganz laut zu wiederholen.) "Ich wünsche, dass sie jeden Tag das Gebet beten und danach ein Gesätz vom Rosenkranz. Jedes Haus, das dieses mit großem Vertrauen betet, wird bewahrt bleiben vor jeder Katastrophe. Dann werde ich in die Herzen Meine Barmherzigkeit schütten. Wenn man dich fragt, wer dich schickt, so sage, dass es Jesus von Nazareth ist, der auferstandene Menschensohn. Erinnere dich daran! Fürchte nicht die Demütigungen, üble Nachreden, Spöttereien, die sich gegen dich erheben werden. Du wirst gehaßt werden meines Namens wegen; aber halte aus bis zum Ende! Wenn du es wünschst lasse dich von einer Person begleiten! Du hast Zeit genug, um diese Aufgabe zu erfüllen. Dein Heim braucht nicht darunter zu leiden; denn dieses letzte Heilige Jahr wird erst enden nach der Errichtung des Glorreichen Kreuzes. Aber mögen die, die den Auftrag haben, es zu errichten, sich beeilen; denn die Zeit ist nahe. In das Haus, dessen Tür dir verschlossen ist, kehre nicht zurück. Sage dies ganz laut: Die Sünde ist in die Welt gekommen wegen des Menschen. Deshalb verlange ich vom Menschen, das Glorreiche Kreuz errichten zu lassen. Sage ihnen, dass ich danach wiederkommen werde in Herrlichkeit, und ihr mich sehen werdet, wie diese Dienerin mich sieht."
Dann verschwindet Jesus. Madeleine richtete sich auf und fand sich wieder in der Kirche. Als sie sich umgewandt hatte, sah sie alle Augen sich auf sie richten. Sie wagte nicht, auf ihren Platz zurückzukommen. Der Priester gab ihr ein Zeichen, sie solle ins Seitenschiff gehen.
Anmerkung: Nach der Feier des Leidens Christi um 20.30 Uhr empfiehlt der Priester lebhaft etwa 50 Anwesenden, zu schweigen über das, was sie gesehen und gehört haben und was sie nicht verstanden haben. Er fügte hinzu, dass, die, welche Erklärungen wünschen, einzeln zu ihm kommen sollten.
Obgleich die Empfehlung beachtet wurde, so gab sie Anlass zu irrigen Deutungen. Diese Empfehlung erklärte für nichtig die Vorbereitung, die Christus diesen Personen und solchen, die kommen würden, gegeben hatte. Das war eine Vorbereitung, die dazu dienen sollte, die große Aufgabe zu erleichtern, die er Madeleine zu erfüllen befohlen hatte.
29. Erscheinung: Freitag, den 11. April 1975, um 15.00 Uhr
Madeleine ist allein in der Kapelle. Jesus erscheint ihr mit ausgestreckten Händen, lächelt ihr zu und sagt: "Sage dem Priester: Ich wünsche, dass die ganze Welt die Botschaft kennt. Die Priester müssen offen und ohne Furcht sprechen; denn nichts darf verschleiert werden von dem, was entschleiert werden muss." Dann lächelt Jesus ihr zu und verschwindet.
30. Erscheinung: Freitag, den 2. Mai 1975, um 17.45 Uhr in der Kapelle
Madeleine ist allein; sie hat nicht das Gefühl, sich vor dem hl. Sakrament niederknien zu sollen. Von ihrem Platz aus sieht sie plötzlich, wie die hl. Hostie rote und weiße Strahlen wirft, die ständig belebt sind durch eine immerwährende Erneuerung. Sie sind nicht unbeweglich wie es die Strahlen der Sonne sind. Es kommt weder eine Botschaft noch eine Stimme, aber die Monstranz war verschwunden, um den Strahlen Platz zu machen. (Das hat ungefähr 3 Minuten gedauert.)
31. Erscheinung: Freitag, den 30. Mai 1975, um 15.00 Uhr in der Kapelle
Jesus erscheint mit einem Blick voll außerordentlicher Güte. "Sage dem Priester, dass es nicht mehr die Zeit ist, als ich die Leiber aufweckte; sondern der Augenblick ist gekommen, wo ich die Geister auferwecken muss. Diejenigen, welche in der heutigen Welt versichern, dass sie auferwecken und die Leiber in Meinem Namen heilen können, sind Meines Vaters im Himmel nicht würdig."
"Madeleine, gehe und verkünde Meine Botschaft in Dozulé. Die Aufgabe, die ich dir zu erfüllen gegeben habe, musst du erfüllen. Fürchte dich nicht. Ich werde dir die Kraft geben, das zu tun."
Dann sagte er lächelnd: "Mein Vater hat diese Stadt gesegnet und geweiht, und alle, die reumütig kommen werden zum Fuß des Glorreichen Kreuzes, die werde ich auferwecken im Geist meines Vaters. Sie werden den Frieden und die Freude finden."
Und er fügte mit ernstem Gesicht hinzu: "Die erste Ordensschwester, die dich küsst und die Botschaft weiterträgt, glaubt den Worten nicht, die aus deinem Munde hervorgehen. Sie unterschätzt dich. Nimm das nicht übel. Sei liebenswürdig." Dann entschwindet Jesus.
Anmerkung: Über diese unerwartete Erklärung Jesu erstaunte Madeleine sehr. Sie teilte es dem Priester mit. Dieser hatte am Morgen einen Brief erhalten von der 15-jährigen Anne, die in Amiens an der Somme wohnte, deren Schreiben er Madeleine gab. Anne schrieb dem Priester: "Ich kenne Sie nicht. Doch ich möchte Sie wissen lassen, dass ich, als ich den Tag des hl. Pfingstfestes in Dozulé verbrachte, lebhaft den Wunsch empfand, in die Kirche einzutreten. Und seitdem denke ich nur noch an Christus von Dozulé. Ich bin krank (Leukämie). Man verbirgt es mir; aber ich weiß es trotzdem. Doch beten Sie nicht um meine Heilung, sondern um die Bekehrung meiner Eltern, die ungläubig sind. Was mich betrifft ich fühle, dass mein Herz abstirbt und mein Geist erwacht in Jesus, meinem Erlöser." Alles klärte sich auf.
32. Erscheinung: Freitag, den 27. Juni 1975, um 15.15 Uhr
Madeleine war um 15.00 Uhr gekommen und war bereit, fortzugehen. Um 15.15 Uhr erscheint das Licht, dann Christus selbst, die rechte Hand zu ihr vorgestreckt, die andere längs des Körpers hängend. Er lächelt ihr zu und sagt:
"Sage der Ordensschwester, die diese Stadt nicht bewohnt, sie möge so freundlich sein, Freitag, hierher zu kommen. Und sie möge sich etwas zum Schreiben mitbringen. Ich werde ihr durch deinen Mund eine Botschaft mitteilen."
Jesus lächelte einen Augenblick und verschwand.
33. Erscheinung: Freitag, den 4. Juli 1975, um 15.50 Uhr
Der Priester hatte soeben das 3. Gesätz vom Rosenkranz angekündigt. Das Licht erschien, dann Jesus. Er betrachtet Madeleine, dann Schwester John of Arc, die sich mit Schreibzeug versehen hatte:
"Sage dies mit lauter Stimme: Hier ist, was die Ordensschwester schreiben soll. Dieser Brief richtet sich an das Oberhaupt der Kirche. Jesus von Nazareth wird es ihr diktieren durch den Mund Seiner Dienerin."
Und Er sagte: "Selig die Berufenen meines Vaters, die den Frieden und die Freude auf dieser Erde von Dozulé gefunden haben! Aber wie groß wird die Zahl sein, wenn die ganze Welt reumütig zum Fuße des Glorreichen Kreuzes kommt. Ich verlange, dieses errichten zu lassen. Denn die Zeit ist nicht mehr da, in der Ich die Leiber auferweckte, sondern der Augenblick ist gekommen, da Ich die Geister auferwecken muss.
Verstehe das gut: Alle Tage, die der Sintflut vorausgingen, vermuteten die Leute nichts bis zum Eintreffen der Flut, die sie alle verschlang; aber heute seid ihr davor gewarnt. Ihr erlebt die Zeit, von der Ich euch sagte: Es wird auf dieser Erde Umwälzungen aller Art geben; Ungerechtigkeit, die die Ursache von Elend und Hungersnot ist. Die Nationen werden in Angst sein wegen der Naturerscheinungen und der Zeichen am Himmel und auf der Erde. Haltet euch bereit; denn die große Drangsal ist nahe, so groß, wie es keine ähnliche seit Anfang der Welt bis zu diesem Tage nicht gegeben hat und niemals mehr geben wird.
Ich sage es euch: Diese junge Generation wird nicht vorübergehen, bevor das geschieht. Aber fürchtet nichts; denn es erhebt sich am Himmel das Zeichen des Menschensohnes, das Madeleine vom Orient bis zum Okzident hat strahlen sehen. Dir, Oberhaupt der Kirchen, sage Ich es in Wahrheit: durch dieses Kreuz, errichtet auf der Welt, werden die Nationen gerettet werden. Mein Vater hat mich geschickt, um zu retten; und dieser Augenblick ist gekommen, da ich meine Barmherzigkeit in die menschlichen Herzen eingießen muss."
Dann etwas leiser zu Madeleine allein: "Meine Botschaft darf nicht im Schatten einer Schublade schlafen, sondern sie muss Wahrheit und Licht für die ganze Welt sein."
Dann ganz laut: "Dieses Glorreiche Kreuz muss bis Ende des Heiligen Jahres errichtet sein. Dieses Heilige Jahr muss sich bis zur Errichtung des Glorreichen Kreuzes verlängern. So endet meine Botschaft. Und Ich befehle Dir, dieselbe persönlich dem Oberhaupt der Kirche zu überbringen, begleitet von einem Oberen."
Dann verschwindet Jesus. Die Botschaft wurde so langsam diktiert, dass Schwester J. Zeit genug hatte, zum Schreiben. Sie wartet bis der hochwürdigste Herr Bischof ihr den Befehl erteilt, die Botschaft zum Hl. Vater zu bringen. Madeleine hat den Inhalt vergessen.
34. Erscheinung: Freitag, den 19. September 1975
An diesem Tag sollen die Mutter Oberin und Schwester J. vom Bischof um 16.00 Uhr empfangen werden. Madeleine begibt sich wie jeden Freitag um 15.00 Uhr in die Kapelle, geht wieder fort und kommt um 16.00 Uhr zurück; denn eine Schwester hat ihr die Stunde des Treffens angekündigt.
Nach einem Gesätz vom Rosenkranz sieht Madeleine das Licht am Tabernakel und hört: "Sage dem Priester, den Ordensfrauen und zwei Personen, die die Botschaft kennen, um 17.30 Uhr hierher zu kommen!" Dann verschwindet das Licht.
Zur angegebenen Stunde erscheint das Licht, dann Jesus, die Hände nach Madeleine ausgestreckt. Er erhebt die rechte Hand, wie um zu segnen. Der Zeigefinger und der Mittelfinger sind erhoben. Die beiden Personen, Frau T. und Frau G., von den Schwestern ausgewählt, sind zugegen.
Er sagt zu Madeleine: "Möge der Friede bei dir bleiben! Mache das Kreuzzeichen!"
Jesus kreuzt die Hände auf der Brust, erhebt seinen traurigen und ernsten Blick gegen den Himmel und sagt: "Vater, möge Dein Wille auf dieser Erde geschehen!" (Sein Blick ist sehr traurig. Er bleibt einen Augenblick so, dann nimmt Er seine normale Haltung wieder an und sagt zu Madeleine, indem Er die Anwesenden betrachtet.)
"Sage dies mit lauter Stimme: Ihr Priester und Ordensleute, die ihr mit der Botschaft beauftragt seid, lasst die Menschheit nicht ins Verderben gehen! Ich habe euch gebeten, alles zu tun, um das Glorreiche Kreuz errichten zu lassen. Seht ihr nicht, dass der Augenblick gekommen ist wegen der Naturerscheinungen, die sich ergeben? Denn die Zeit läuft dahin, und Meine Botschaft bleibt im Schatten. Wenn es so ist, wird die Zahl der Geretteten klein sein. Aber ihr, die ihr das Wort Meines Vaters nicht ausführt, eure Strafe wird groß sein; denn ihr werdet nach der Anzahl der Geretteten verurteilt werden.
Gebraucht nicht das Mittel der Weisheit und der Überlegung, sondern hört auf die Torheit der Botschaft; denn durch diese Botschaft gefällt es Gott, die Welt zu retten. Seid nicht wie die Juden, die Zeichen verlangen, sondern glaubt dieser einzigen und endgültigen Botschaft, die Gott Seiner Dienerin geoffenbart hat! Die Worte, die aus ihrem Munde gekommen sind, sind keine menschlichen Worte. Sondern der Heilige Geist hat sie belehrt.
Der Augenblick ist gekommen, da Ich meine Barmherzigkeit in die Herzen der Menschen gießen muss; aber die, die den Auftrag der Botschaft haben, wissen gut, dass sie es sind, die Mich daran hindern, weil sie die Welt in der Unwissenheit lassen. Erinnert euch daran, dass die Tage abgekürzt werden um der Erwählten willen! Aber wehe denen, die das Wort des Herrn nicht ausführen!"
Dann sagt Jesus ihr: "Ziehe deine Schuhe aus; gehe dann hinaus aus der Kapelle bis deine Füße draußen auf der Erde stehen! Dann komme wieder hierher zurück!"
Madeleine tut, was Jesus ihr befiehlt. Als sie sich wieder kniend vor Ihm befindet, sagt Er ihr: "Auf diese Erde von Dozulé, die Mein Vater geweiht und geheiligt hat, sind wir nicht einmal würdig, unseren Fuß zu setzen."
Jesus nimmt wieder sein von Güte und Milde strahlendes Gesicht an. Er lächelt ihr zu und sagt: "Ich bin der Gott der Güte und der Liebe. Meine Barmherzigkeit ist unbegrenzt. Wenn meine Worte heute auch grausam sind, so ist es nicht, um euch zu verdammen, sondern im Gegenteil: Ich will die Welt durch Meine Botschaft retten."
Dann verschwindet Jesus. Zur Stunde, da Madeleine dies schreibt, bittet der Bischof die beiden Schwestern um Weisheit und Überlegung. Jesus wurde daraufhin traurig.
35. Erscheinung: Freitag, den 5. Dezember 1975, um 18.45 Uhr
Es ist fast die Stunde der Abendandacht. Die kleine Kapelle ist voll von Menschen. Die Freude Madeleines ist so groß, als sie das Licht bemerkt, dass sie sich nicht enthalten kann, auszurufen: "Seht, das Licht!" Sie erhebt sich und begibt sich vor das ausgesetzte hl. Sakrament. Jesus erscheint, die Hände nach ihr ausgestreckt; sie sieht nur noch Ihn: "Das ist so schön. Welch unbeschreibliche Anmut! Ich sehe nichts mehr als Jesus voller Liebe. Ich bin nicht mehr in der Kapelle. Nichts besteht mehr. Ich denke an nichts mehr. Ich fühle meinen Körper nicht mehr. Ich glaube, er ist tot. Ich glaube, wenn man tot ist, wird man es so empfinden. Hier ist nur mehr mein Geist, vereint mit dem von Jesus."
In diesem Augenblick legt Jesus Seine Hand auf Seine Brust und sagt zu Madeleine: "Sage mit lauter Stimme, was du sehen wirst."
Mit Seiner linken Hand entfernt Jesus Sein Kleid von Seiner Brust. Jesus lächelt und wiederholt und sagt deutlich: Aus Seinem Herzen gehen rote und weiße Strahlen hervor. Seine rechte Hand ist zu uns ausgestreckt.
"Die Flammen Meines Herzens verbrennen Mich", sagt Jesus. Mehr als je lasse Ich sie auf jeden von euch überströmen. Hier ist, was Ich der ganzen Menschheit verspreche, wenn sie Meine Botschaft kennen und befolgen wird:
- Ich werde jede Bitterkeit mildern, in die sich die Seele der Sünder stürzt.
- Ich werde die Seelen der Priester und Ordensleute mit vielfältigen Gnaden überhäufen, denn durch sie muss Meine Botschaft bekannt werden.
- Ich werde nahe Meinem Herzen die frommen und treuen Seelen behüten. Sie haben Mich getröstet auf dem Wege zum Kalvarienberg.
- Ich werde Strahlen Meiner Gnade ausschütten über die Heiden und über alle, die Mich noch nicht kennen, im Augenblick, wo sie Meine Botschaft kennenlernen.
- Ich werde für die Einheit der Kirche die Seelen der irrgläubigen und der abtrünnigen zurückgewinnen.
- Ich werde die Kinder und die demütigen Seelen in die Wohnung Meines Herzens aufnehmen, damit sie eine besondere Zuneigung zu Unserem Vater im Himmel bewahren.
- Ich werde Gnaden aller Art jenen gewähren, die Meine Botschaft kennen und darin bis zum Ende beharren werden.
- Ich werde den Seelen im Fegefeuer Linderung verschaffen. Mein Blut wird ihre Brandwunden auslöschen.
- Ich werde die verhärtesten Herzen, die vereisten Seelen wieder aufwärmen, die, welche Mein Herz am tiefsten verwunden.
- Ich verspreche denen, die kommen werden, um ihre Sünden am Fuße des Glorreichen Kreuzes zu bereuen und die alle Tage das Gebet beten, das Ich sie gelehrt habe, dass Satan in diesem Leben keine Macht mehr über sie haben wird und dass sie nach einer Zeit der Sünde in einem Augenblick rein und für die Ewigkeit Söhne Gottes sein werden.
Mein Vater, dessen Güte unendlich ist, will die Menschheit retten, die am Rande des Abgrundes steht. Mittels dieser letzten Botschaft müsst ihr euch vorbereiten. Wisset, dass in dem Augenblick, da ihr nicht mehr daran glaubt, die Botschaft sich erfüllen wird; denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, da Ich wiederkommen werde in Herrlichkeit."
Dann nimmt Jesus seine normale Stellung ein und sagt zu Madeleine: "In zwanzig Tagen beginne eine Novene. Sie wird am ersten Freitag des Monats enden. Ich sage dir jeden Tag das Gebet, das Ich dich gelehrt habe. Diese Novene wird das Heilige Jahr verlängern."
"In zwanzig Tagen, ja; o, wie glücklich ich bin!" (Rote und weiße Strahlen kamen hervor aus dem Herzen des Herrn die ganze Zeit, da Er seine Versprechungen diktierte.)
Madeleine verbringt diese zwanzig Tage bei Abwarten, im Gebet und innerer Sammlung. Sie zählt die Tage, 'wie ein ganz junges Mädchen, das seinen Bräutigam erwartet'. Sie fühlte sich mit diesem Jesus verbunden, der voller Liebe und Barmherzigkeit ist. Ihre Freude ist groß, eine geistige Freude, die bis zum Himmel hochhebt und sie bittet Jesus, allen Unglücklichen, Einsamen und Ungläubigen daran Anteil zu geben. Sie hat in dieser süßen Weihnachtsnacht 1975 nicht schlafen können. "Wie schön war dieser Weihnachtstag 1975."
36. Erscheinung: Weihnachten, den 25. Dezember 1975, 15.15 Uhr, erster Tag
Madeleine kommt um 15.00 Uhr in die Kapelle. Da sie weiß, dass Jesus kommen wird, klopft ihr Herz stark. Um 15.15 Uhr bildet sich der Lichthof am Heiligen Sakrament. Madeleine schreitet vor, fällt auf die Knie; doch Jesus erscheint nicht. Sie hört, von einer lauten Stimme gesprochen:
"Gott hat zu den Menschen gesprochen. Mögen jene, die die Aufgabe der Botschaft haben, Seine Stimme hören! Wegen ihres Mangels an Glauben wird die ganze Welt große Katastrophen kennenlernen, die die vier Enden der Erde zerrütten werden. Was du in diesem Augenblick erlebst, ist nur der Anfang der Wehen. Die Menschheit wird keinen Frieden finden, solange sie Meine Botschaft nicht kennt und nicht befolgt."
Dann erscheint Jesus und fährt fort; Madeleine wiederholt: "Sei so gut und komme acht Tage nacheinander hierher. Du hältst eine Novene, die Ich dir jeden Tag angeben werde. Mein Vater, dessen Güte unendlich ist, will der Welt Seine Botschaft zur Kenntnis bringen, um die Katastrophe zu vermeiden. Mehr als jemals will Ich einen Strom Meiner Gnaden auf alle Seelen in Not ergießen. Und hier ist, was Ich jeder dieser Seelen verspreche, wenn sie Meine Botschaft kennen werden und danach handeln."
"Erster Tag." (In diesem Augenblick legt Jesus Seine linke Hand auf Sein Herz. Er beseitigt Sein Kleid, und es kommen rote und weiße Strahlen daraus hervor. Die andere Hand ist zu Madeleine ausgestreckt, zu allen, zur ganzen Welt. Madeleine wiederholt jeden Satz.)
"Ich werde jede Bitterkeit mildern, in die sich die Seele der Sünder stürzt." Dann sagt Jesus zu Madeleine: "Sprich mit Mir: Vater unser..." (Jesus sagt es ganz langsam mit Madeleine.) "Sage dreimal: Gegrüßet seist Du, Maria..." (Madeleine sagt es allein.) "Sage: Durch Dein schmerzliches Leiden, Herr, habe Mitleid mit uns und mit der ganzen Welt. Ehre sei Gott in der Höhe. Friede und Freude den Menschen auf Erden, die Er liebt. – Du wirst das alle Tage sagen." Dann verschwindet Jesus.
37. Erscheinung: 26. Dezember 1975, um 17.15 Uhr, zweiter Tag
Das Licht erscheint und dann der Herr, der die linke Hand auf Seinem Herzen hält. Aus Seinem Herzen kommen rote und weiße Strahlen. Er streift Sein Kleid zurück. Seine rechte Hand ist zur Welt hin ausgestreckt. Jesus wartete nach jedem Satz, den Madeleine wiederholt: "Zweiter Tag."
"Ich werde die Seelen der Priester und Ordensleute mit vielfältigen Gnaden überhäufen, denn durch sie muss Meine Botschaft bekannt werden."
Jesus sagt ihr: "Vater unser..." (Madeleine fährt allein fort.) Jesus fügt hinzu: "Sage dreimal: Gegrüßet seist Du, Maria..." (Madeleine betet die Ave allein.) Jesus fährt fort: "Durch Dein schmerzliches Leiden, Herr, habe Mitleid mit uns und mit der ganzen Welt. Ehre sei Gott in der Höhe! Friede und Freude den Menschen auf Erden, die Er liebt." (Was Madeleine wiederholt.) Jesus streckt die beiden Hände nach Madeleine aus, lächelt und verschwindet.
38. Erscheinung: Am 27. Dezember 1975, um 17.15 Uhr, dritter Tag
Das Licht erscheint, dann Jesus wie gewöhnlich. Madeleine erhebt sich, schreitet vor, kniet nieder und begrüßt Jesus. "Dritter Tag." (In diesem Augenblick entspringen Seinem Herzen funkelnde rote und weiße Strahlen.)
"Ich werde nahe Meinem Herzen die frommen und treuen Seelen behüten. Sie haben Mich getröstet auf dem Wege zum Kalvarienberg."
Jesus sagt: "Vater unser..." (Madeleine wiederholt und setzt das Gebet allein fort.) Dann: "Gegrüßet seist Du, Maria..." (Was Madeleine allein fortsetzt.) Und, wie am Vortag: "Durch Dein schmerzliches Leiden, Herr... Ehre sei Gott... Friede und Freude... Mache das Kreuzzeichen!"
"Die Strahlen, die aus Seinem Herzen kommen, müssen sich verbreiten auf alle reumütigen Sünder und auf alle, die Ihn anrufen", erklärt Madeleine.
39. Erscheinung: 28. Dezember 1975, um 17.15 Uhr, vierter Tag
Das Licht erscheint, dann Jesus, die Hände nach Madeleine ausgestreckt. Er lächelt ihr zu: "Vierter Tag." (Wie jedesmal eine langsame Gebärde mit Seiner linken Hand. Er lässt Sein Herz erscheinen. Alsbald kommen daraus rote und weiße Strahlen hervor. Er streckt Seine rechte Hand vor, deren Innenfläche sichtbar ist.
Madeleine wiederholt, was Jesus ihr diktiert: "Ich werde Strahlen Meiner Gnade ausschütten über die Heiden und über alle, die Mich noch nicht kennen, im Augenblick, wo sie Meine Botschaft kennenlernen."
"Vater unser..." (Madeleine fährt fort: "...der Du bist im Himmel...") "Gegrüßet seist Du, Maria..." (Madeleine fährt allein zweimal fort; sie vergisst das drittemal.) Dann: "Durch Dein schmerzliches Leiden, Herr..." Jesus streckt Seine Hände vor, hebt die Augen zum Himmel und sagt lauter: "Ehre sei Gott in der Höhe. Und Frieden auf der Erde den Menschen, die Er liebt." Und, Madeleine anschauend: "Mache das Kreuzzeichen!"
Madeleine kommt wieder zu sich, und ihre leiblichen Augen sehen Christus nicht mehr.
40. Erscheinung: Am 29. Dezember 1975, 18.30 Uhr, fünfter Tag
Madeleine hat sich verspätet, aber sie fühlte sich vor 18.30 Uhr nicht hingezogen wie an den anderen Tagen. Gerade als sie ankommt, bemerkt sie das Licht. Jesus stellt sich vor wie gewöhnlich: "Fünfter Tag." (Die Strahlen kommen aus Seinem Herzen.)
"Ich werde für die Einheit der Kirche die Seelen der irrgläubigen und der abtrünnigen zurückgewinnen."
"Vater unser... Gegrüßet seist Du Maria..." (dreimal) Jesus sagt die ersten Worte von jedem 'Ave Maria' – vielleicht wegen Madeleines Vergessenheit am Vorabend. Madeleine wiederholt wie immer: "Durch Dein schmerzliches Leiden, Herr... Ehre sei Gott... Friede und Freude... – Mache das Kreuzzeichen!" sagt Jesus. Madeleine erwiderte: "Ja."
"Seine Hände sind ganz langsam nach unten zurückgesunken. Jesus hat mich angesehen, mir zugelächelt und ist verschwunden."
41. Erscheinung: Am 30. Dezember 1975 um 17.30 Uhr, sechster Tag
Das Licht erscheint. Christus, der ein wenig auf sich warten ließ, offenbart sich erst, als Madeleine sich vor dem Licht niedergekniet hat. Aus Seinem Herzen springen dieselben roten und weißen Strahlen. Er streckt die rechte Hand nach den Anwesenden aus und sagt: "Sechster Tag."
"Ich werde die Kinder und die demütigen Seelen in die Wohnung Meines Herzens aufnehmen, damit sie eine besondere Zuneigung zu Unserem Vater im Himmel bewahren."
"Vater unser..." das Madeleine allein betet wie auch die drei "Gegrüßet seist Du Maria..." "Durch Dein schmerzliches Leiden, Herr... Ehre sei Gott... Friede und Freude... – Mache das Kreuzzeichen."
"Vielleicht hätte ich es vergessen, wenn Jesus es mir nicht jedesmal gesagt hätte", fügt Madeleine hinzu. Dann verschwindet Jesus.
42. Erscheinung: 31. Dezember 1975, um 17.15 Uhr, siebenter Tag
Das Licht erscheint. Dann bietet sich Jesus dar wie an den vorhergehenden Tagen, die linke Hand auf Seinem Herzen, von dem rote und weiße Strahlen kommen. Die rechte Hand ist zu den Anwesenden ausgestreckt. "Siebter Tag."
"Ich werde Gnaden aller Art jenen gewähren, die Meine Botschaft kennen und darin bis zum Ende beharren werden."
"Vater unser... Gegrüßet seist Du Maria..." (dreimal) "Durch Dein schmerzliches Leiden, Herr... Ehre sei Gott... Friede und Freude den Menschen auf Erden, die Er liebt."
Die Strahlen verschwinden. Das Kleid nimmt seinen Platz wieder ein, und Seine Hände sind erneut Madeleine zugewandt. Jesus sagt ihr, ohne ihr zu befehlen, es ganz laut zu wiederholen:
"In drei Tagen gehe hin und sage dem Magistrat dieser Stadt, dass Jesus von Nazareth über den Tod triumphiert hat, dass Sein Reich ewig ist und dass Er kommt die Welt und die Zeit zu beherrschen. Wenn man dich fragt, wer dich schickt, dann sage: Jesus von Nazareth, der auferstandene Menschensohn. Bringe ihm diese Botschaft, damit er davon Kenntnis nimmt. Sage ihm, dass Gott ihn beauftragt, der Kirche das Land zurückzugeben, dessen Besitzer sie werden muss."
Madeleine: "Aber ich werde schlecht empfangen werden?" Jesus lächelte: "Äußerlich wird er hart sein, aber sein Herz wird verwandelt werden. In seiner Würde lässt er sich das nicht anmerken."
Madeleine: "Herr, ich werde Deinen Willen tun." Jesus verschwindet. Der Priester war abwesend. Bei seiner Rückkehr überliefert Schwester B. ihm die Botschaft. Der Priester, der nichts tun will ohne Gutachten des Bischofs, verbietet Madeleine, dem Bürgermeister (dem Magistrat dieser Stadt) die Botschaft zu bringen.
Madeleine hatte wohl die Absicht, dem Bürgermeister die Botschaft zu überbringen. Sie bemerkt: "Wem soll ich gehorchen? Christus oder der Kirche? Das war das zweite Mal, dass ich Jesus nicht gehorchte. Der Herr Pfarrer hindert mich jedesmal daran; aber ich weiß auch, dass Gehorsam wertvoll ist..." Sie ist in die Kapelle gegangen und findet hier den Frieden.
Anmerkung: Trotz dieses Verbotes bringt Madeleine, begleitet von Frau A., doch die Botschaft, nach ausgemachtem Termin, zum Bürgermeister. Er empfing die beiden Frauen sehr gut, nahm dann Fühlung mit dem Priester. Am selben Abend schickte letzterer die Schwestern, Madeleine zu holen, um ihr seine lebhafte Unzufriedenheit wegen ihres Gehens zum Magistrat kundzutun.