Julia sieht dann folgende Szenerie: Auf dem Gipfel eines hohen Berges war eine Treppe mit vierzehn Stufen. Dort war auch ein Baum. Bei jedem Verdienst, den wir erlangten, wuchs eine Frucht, dank unserer guten Taten. Wenn wir dagegen durch Worte oder Taten schlecht von den anderen sprachen und Sünden begingen, fielen die Früchte der erreichten Verdienste ab. Maria zeigte mir, daß viele Früchte wachsen, wenn wir Buße tun; und wenn wir Opfer für die anderen bringen, fällt Licht auf sie, und die Früchte der Verdienste wachsen für uns. Der Weg, der zu der Treppe führte, war schwierig. Einige rutschten aus, andere fielen auf halber Höhe ab, andere drehten sich im Kreis, anstatt voranzuschreiten.
Oberhalb der vierzehnten Stufe war eine fünfzehnte, auf der das Reich des Himmels stand. Dort war Gott. Jesus, Maria, der heilige Joseph, alle Heiligen und alle Engel waren bei ihm und schauten unseren Taten zu. Derjenige, der bei seinem Tod auch nur eine einzige Stufe dieser Leiter erklommen hat, kommt ins Fegefeuer. Demjenigen, der die vierzehn Stufen erklommen hat, ist der Himmel ganz nahe.
Maria: Hast du gesehen, meine Tochter? Jeder kann bis zur halben Höhe hinaufsteigen, aber es ist schwierig, die vierzehn Stufen der Treppe (des Kalvarienbergs Jesu) zu erklimmen. Sage allen, daß sie sich so verhalten sollen, daß sie die mühsam angesammelten Verdienste nicht verlieren. Auf Wiedersehen! (10. Januar 1988)
Julia: Um 21.00 Uhr fühlte ich plötzlich, wie mein ganzer Körper kraftlos wurde und ich umfiel ... Damit begann die Ekstase, in der ich den Himmel, das Fegefeuer und die Hölle sah ...
Das Fegefeuer: Das Fegefeuer ist der Ort, in den die Seele von selbst mitten in fürchterlich brennende Flammen eintreten muß. Dort reinigt sie sich völlig durch die Buße, die sie schon auf der Erde hätte tun müssen, aber nicht getan hat.
Das Fegefeuer ist das andere Ufer, zu dem die Seelen gehen müssen, die zwar in der Gnade Gottes gestorben sind, aber die noch Buße tun müssen, um sich von dem zu reinigen, was ihnen an wiedergutzumachendem Leid noch geblieben ist. Nachdem sie gereinigt sind, steigen diese Seelen zum Himmel empor, wobei sie von Maria und den Engeln unterstützt werden. Sie kommen früher in den Himmel, wenn wir auf der Erde für sie beten.
Wenn wir unsere Opfer und unsere Buße für sie aufopfern, dann können sie durch Christus von ihren Leiden befreit und so früher in den Himmel aufsteigen. Dann wird es nichts mehr nützen zu bedauern, daß man die Leiden auf der Erde nicht erduldet hat. Es ist zu spät. Während unseres irdischen Lebens müssen wir ununterbrochen unsere Liebe den anderen schenken, indem wir uns für sie aufopfern. (24. Juli 1988)
Himmlischer Vater: Meine geliebte Tochter, viele Priester, Ordensleute und Laien versündigen sich viel mit der Zunge. Bist du bereit, für ihre Bekehrung die Leiden des Fegefeuers auf der Zunge zu kosten?
Julia: Ja, wenn sie dadurch bekehrt werden, will ich sie auf mich nehmen.
(Ich streckte meine Zunge aus und bekam die Schmerzen des Feuers. Meine Zunge war wie verbrannt und voller Russ. Eine Seite war knallrot und teilweise gespalten; ohne jeglichen Speichel fühlte sich meine Zunge stark zusammen geschrumpft.)
Himmlischer Vater: Ich will die Welt bestrafen, weil sie Meinem Herzen derart schwere Schmerzen zufügt. Aber Ich sehe deinen Herzenswunsch und dein mitleidiges Herz, wie bereitwillig du deine Schmerzen aufopferst, um doch noch eine Seele mehr zu retten. Geh eiligst zurück zur Welt. Verkünde es laut. (16. Juni 1995)
Habt Kraft und Mut und opfert euch gänzlich, um sogar hoffnungslose Sünder zu bekehren. Mich schmerzt es sehr zu sehen, dass selbst berufene kleine Seelen sich zwischen Fegefeuer und Hölle befinden. (4. August 2001)
Damit diese Verheißung sicher in Erfüllung geht, betrachtet innig aus eurem ganzen Herzen das Kreuzesleiden des unschuldigen Herrn, und kommt eiligst als demütige, kleine Seelen, indem ihr euch stets als Sünder bekennt. Meine lieben, berufenen Kinder, die Welt ist bereits dunkel geworden. Zahlreiche Seelen sind seelisch blind und taub, haben sogar den Orientierungssinn verloren und irren in Finsternis umher. Gemäß dem Wunsch Gottes, dass keine einzige Seele verloren geht und alle gerettet werden und sie den Baum des ewigen Lebens erhalten, wollte ich den kürzesten Weg zum Himmel offenbaren, indem ich unzählige Male Wunder und Zeichen geschehen ließ. Trotz meiner lauten Verkündigung, die ich immer wieder laut schrie, bis zum Verlust meiner Stimme, schreiten sie auf dem Weg zur Hölle, weil sie es nicht hören. Mehr noch, selbst meine zum Himmelreich berufenen Kinder verleugnen sich nicht; man will sich bis zuletzt selbst behaupten, anstatt eine Einheit zu bilden, so schwanken sie zwischen Fegefeuer und Hölle.
Da die Erwiderung Gottes in strenger Härte geschehen wird, wird man der Drangsal der lodernden Feuerflammen der Gerechtigkeit nicht entgehen, wie soll man daher den morgigen Tag erwarten? Darum sollt wenigstens ihr, meine Berufenen, die ihr von der Tatsache wisst, dass die Stunde des Gerichtes Gottes, des himmlischen Vaters, sich naht, ein aufopferndes Leben führen mit Gebet, Opfer und Sühne, damit diese Zeit und diese Stunde in Segen umgewandelt wird. Bemüht euch nach Kräften, dass jeder Augenblick eures Alltags zu Gebet wird. Auf euch alle, die ihr für den Herrn, für mich und für die Bekehrung der Sünder ein aufopferndes Leben führt, wird erneut das Licht der Gnaden herabströmen. (2. Februar 2002)