Er und ich, Bd. 1

"Gott ist in dir, sprich mit ihm", lautet das Motto dieses weltberühmten geistlichen Tagebuches, das in Paris 56 Auflagen erreichte. Dass Gott in uns ist und mit uns spricht und dass auch wir mit ihm sprechen sollen, das hat Gabrielle Bossis, eine französische Theaterautorin und Schauspielerin, sehr konkret erfahren und in ihren Tagebüchern beschrieben. Gabrielle Bossis führte ein sehr bewegtes Leben: ihre Theatertourneen führten sie durch die halbe Welt. Immer wieder, sei es auf dem Ozeandampfer oder auf der Hotelterrasse, hörte sie eine leise Stimme, die mit ihr sprach, meist nur kurz, aber der Situation angepasst. Es handelt sich um Denkanstöße, Ermahnungen, Gedanken von großer Tiefe, um Offenbarungen einer göttlichen Liebe, die sich um die Seele müht wie ein Bräutigam um die Braut, einer Liebe, die brennen möchte wie Feuer, die sich verschenken möchte und doch recht oft auf kalte Ablehnung stösst, einer Liebe, die auch heute wie damals auf Kalvaria nur ein Verlangen kennt: "Sitio – Ich dürste" (nach Seelen). Diese Offenbarungen der göttlichen Liebe, so zart und einmalig und individuell sie sind, sprengen den privaten Raum, gemäß dem Wort, das Gabrielle einmal in der U-Bahn von Paris vernahm: "Ich bin die Hostie. Du bist die Monstranz. Die goldenen Strahlen sind meine Gnaden, die ich durch dich austeile." Das deckt sich mit der biblischen Sicht: "Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden." (Joh 1, 12)